gb-1839-10-25-01
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Berlin, 25. Oktober 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext, S. 1 vorgedruckte Vignette und Schmuckrahmen.
Lea Mendelssohn Bartholdy.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Sei nicht böse, fatigant, in 1 Tag nach en toilette zu erscheinen, besonders für eine Langschläferin wie ich Faulpelz bin. Er sagt aber, es ginge nicht, und so hoffen wir, à moins d’accident et de Queerstrich, hôtel de Bavière soll sich
rafraichirthaben und sehr gut sein. Für Pauls berühmten
dieverdient
Cécile
corsageund Aermeln, nur wegen Bequemlichkeit des Anziehens hinten offen:
the little unknownbedarf dazu nur irgend eines weißen Unterkleidchens. Ich melde es, weil wir, wegen unsrer späten Reise, keine weitere Verabredung mehr treffen können. Hast Du aber schon anderweitige
toilettegesorgt,
und seine Züge darin wieder.Céciles
Cécile nur ja recht in Acht, sie soll ums Himmels willen nicht rein machen laßen, ich will mit Freude die ungewaschnen Fenster und staubigen Fußböden bei ihr begrüßen: auch keine Küche darf sie betreten; ich glaube all ihre Häuslichkeit aufs Wort.
meinFelix! um so edler, als Du sie eben nicht gern mochtest. –
Ich weiß nicht, ob die 1/2
Berlin 25 Oktober 1839 Sei nicht böse, liebster Felix! daß ich Dir nichts Näheres über unsre Reise zu Euch geschrieben habe. Ich versuchte erst, Paul zu bereden, nächsten Montag zu fahren; denn für eine alte Frau scheint es mir etwas fatigant, in 1 Tag nach L. zu kommen und den andern Morgen gleich en toilette zu erscheinen, besonders für eine Langschläferin wie ich Faulpelz bin. Er sagt aber, es ginge nicht, und so hoffen wir, à moins d’accident et de Queerstrich, Dienstag Abend anzukommen. Ich wiederhole die Bitte, uns 3 Zimmer zu bestellen; eins für Pauls mit 2 Betten, eins für uns dito, und ein gemeinschaftliches Wohnzimmer. Könnten sie an einander hängen, so wärs um so beßer. Das hôtel de Bavière soll sich rafraichirt haben und sehr gut sein. Für Pauls berühmten Friedrich findet sich schon auch ein Plätzchen. – Ich schicke Dir wieder 2 Briefe unsrer prächtigen Fanny. Nicht wahr, die verdient Italien zu sehen; solch ein Herz, solch ein Sinn und Blick! Wien gönn ich ihr trotz meiner Entbehrung! Du kannst die Briefe behalten, bis ich ihn selbst zurücknehme. Liebe Cécile, paßt es in Deinen Kram und die Leipziger Sitte, daß ich Deinem Fräulein Tochter eine sogenannte Taufschürze zu Füßchen lege? Es ist ein Kleid mit corsage und Aermeln, nur wegen Bequemlichkeit des Anziehens hinten offen: the little unknown bedarf dazu nur irgend eines weißen Unterkleidchens. Ich melde es, weil wir, wegen unsrer späten Reise, keine weitere Verabredung mehr treffen können. Hast Du aber schon anderweitige toilette gesorgt, so kann das Fräulein es bei andrer Festlichkeit anthun. Bei uns sind die Wärterinnen erpicht darauf, die kleinen Aeffchen in Kleider zu stecken; ich finde sie im Steckkißen eigentlich niedlicher, bis sie kein Wackelköpfchen mehr haben. Steffens, Rößel und alle die Carlchen gesehen haben, sind entzückt von dem lieben Balg. Hensels Zeichnung ist gewiß ähnlich, denn ich finde Céciles und seine Züge darin wieder. Woringens sind d. 21. angekommen und in Fannys Wohnung eingebürgert; die arme Elise leidet an Magenschmerz sobald sie etwas ißt, und das vortreffliche Mittel der Karpfengalle, nüchtern verschluckt, hat bei ihr noch nicht die gewünschte Wirkung hervorgebracht. Seit dieser Zeit ist das Wetter auch ganz winterlich und trüb geworden; nimm mir die Cécile nur ja recht in Acht, sie soll ums Himmels willen nicht rein machen laßen, ich will mit Freude die ungewaschnen Fenster und staubigen Fußböden bei ihr begrüßen: auch keine Küche darf sie betreten; ich glaube all ihre Häuslichkeit aufs Wort. Vorgestern haben Clara Wieck und Carl Müller im Opernhaus wahrhaft glorios gespielt, sehr viel verdienten Beifall geerntet und heute ein eignes Koncert im großen Saal angekündigt. Schade, daß es den Vorabend unsrer Reise trifft, ich habe große Lust, beide wieder zu hören. Müller hat bei Alex. Dein Oktett und deßen treuen Gefährten, Spohrs DoppelQuartett gespielt. Schade, daß die zusammengeschneiten Zimmermänner, Henninge, Kelze und Paule keine Probe machen könnten, das gehört doch wesentlich zu solcher Komplikation, und Müller sagt mir, er habe sogar mit Dir, erst alles in Brauns. probirt. – Daß Du der armen Vogt durch Deinen Brief die letzte Freude gemacht, habe ich mit wahrer Rührung erfahren, mein Felix! um so edler, als Du sie eben nicht gern mochtest. – Ich weiß nicht, ob die Eisenbahn noch am Dienstag ihre Fahrt früh um 9 wie bisher machen wird, erwarte uns daher nicht zeitig, nur vermöge der 1/2 stündigen Fahrt nach Potsdam, konnten Hensels um 9 in Leipzig sein. Gott grüß Euch!
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-10-25" xml:id="date_d0f90924-28d8-4465-b447-eb83653abba9">25. 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Ich versuchte erst, <persName xml:id="persName_852dbef2-e599-426a-a289-5999bac6aa9c">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> zu bereden, <date cert="high" when="1839-11-04" xml:id="date_b1093b8f-84fa-4569-87c7-7d982242cdf0">nächsten Montag</date> zu fahren; denn für eine alte Frau scheint es mir etwas <hi rend="latintype">fatigant</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_699c400e-6346-48c1-9c96-f4f4dc86cd98" xml:lang="de">fatigant – ermüdend.</note> in 1 Tag nach <placeName xml:id="placeName_7be8764e-7889-40c9-b3b0-748d40943a43">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu kommen und den andern Morgen gleich <hi rend="latintype">en toilette</hi> zu erscheinen, besonders für eine Langschläferin wie ich Faulpelz bin. 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Seit dieser Zeit ist das Wetter auch ganz winterlich und trüb geworden; nimm mir die <hi rend="latintype">Cécile</hi> nur ja recht in Acht, sie soll ums Himmels willen nicht rein machen laßen, ich will mit Freude die ungewaschnen Fenster und staubigen Fußböden bei ihr begrüßen: auch keine Küche darf sie betreten; ich glaube all ihre Häuslichkeit aufs Wort.</p> <p><date cert="high" when="1839-10-23" xml:id="date_bc6ff820-0538-42da-b5a0-eb566fe0ec83">Vorgestern</date> haben <persName xml:id="persName_c213e55d-e903-4ed2-97c4-a7d47f35a9b9">Clara Wieck<name key="PSN0115759" style="hidden" type="person">Wieck, Clara Josephine (1819-1896)</name></persName> und <persName xml:id="persName_01d54285-2c76-413e-8a4b-66445dd14003">Carl Müller<name key="PSN0113490" style="hidden" type="person">Müller, Carl Friedrich (I) (1797-1873)</name></persName> im <placeName xml:id="placeName_e295bbb9-fe55-4f2b-b0ac-0f50976ca80f">Opernhaus<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wahrhaft glorios gespielt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_02bde60c-f423-48cf-941e-a7b51c61a1e4" xml:lang="de">Vorgestern haben Clara Wieck und Carl Müller wahrhaft glorios gespielt – siehe die Rezension des Konzerts in AMZ 41, Nr. 47, 20. November 1839, Sp. 927.</note> sehr viel verdienten Beifall geerntet und <date cert="high" when="1839-10-25" xml:id="date_cca7ccc6-1dce-42b1-99e8-1624942cabf6">heute</date> ein eignes Koncert im <placeName xml:id="placeName_d2e59764-842a-4542-9269-702f678f3fa4">großen Saal<name key="NST0105125" style="hidden" subtype="Konzertsaal" type="institution">Königliches Schauspielhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_13cee326-befa-4879-b737-983ef142abd0" xml:lang="de">heute ein eignes Koncert im großen Saal – siehe AMZ 41, Nr. 47, 20. November 1839, Sp. 927.</note> angekündigt. Schade, daß es den Vorabend unsrer Reise trifft, ich habe große Lust, beide wieder zu hören. <persName xml:id="persName_f72c37e9-1e2c-4cb5-a1f9-188e454621a9">Müller<name key="PSN0113490" style="hidden" type="person">Müller, Carl Friedrich (I) (1797-1873)</name></persName> hat bei <persName xml:id="persName_1bc76978-78b8-417d-84df-d16d8d205dd4">Alex<name key="PSN0113213" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName>. Dein <title xml:id="title_73e37b8f-7e50-42f6-a1b2-43f5ef0dcb88">Oktett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ttyqcfoo-owbj-kxsj-bq2g-qjmoxlnyhtky"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100391" style="hidden">Oktett Es-Dur für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli, 15. Oktober 1825<idno type="MWV">R 20</idno><idno type="op">20</idno></name></title> und deßen treuen Gefährten, <title xml:id="title_d65c97c5-a7d2-46f6-9d38-1a844d02bc9c"><title xml:id="title_a9e9eb3b-965e-410f-9fb0-1e5a4d3c7fca">Spohrs DoppelQuartett<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0112784" style="hidden" type="music">Doppelquartett Nr. 2 für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli Es-Dur, op. 77</name></title><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110907" style="hidden" type="music">Doppelquartett Nr. 1 für vier Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli d-Moll, op. 65</name></title> gespielt. Schade, daß die zusammengeschneiten <persName xml:id="persName_19e1a023-357e-4276-bd88-b8ee2183995f">Zimmermänner<name key="PSN0115925" style="hidden" type="person">Zimmermann, August (1810-1891)</name></persName>, <persName xml:id="persName_e99d782d-bfb2-4072-8332-dcff6fcab92e">Henninge<name key="PSN0119699" style="hidden" type="person">Henning, Hermann</name></persName>, <persName xml:id="persName_c1e1c249-439f-403f-9264-a9130dbc1a40">Kelze<name key="PSN0112347" style="hidden" type="person">Kelz, Johann Friedrich (1786-1862)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1db3fe19-9ff6-4342-bfa8-bcb2c03df568">Paule<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> keine Probe machen könnten, das gehört doch wesentlich zu solcher Komplikation, und <persName xml:id="persName_d85987e0-da4c-4b2b-8b3b-6d87ba0c157b">Müller<name key="PSN0113490" style="hidden" type="person">Müller, Carl Friedrich (I) (1797-1873)</name></persName> sagt mir, er habe sogar mit Dir, erst alles in <placeName xml:id="placeName_e561fc6c-9e1e-41da-a954-5dd8d3356386">Brauns<settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. probirt. – Daß Du der armen <persName xml:id="persName_49bc2da7-acf8-461c-847a-769926ad77b4">Vogt<name key="PSN0115544" style="hidden" type="person">Voigt, Henriette (1808-1839)</name></persName> durch<title xml:id="title_26183792-6ab7-4f6b-972a-6eee84ec946a"> Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-08-06-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig; Horchheim, 6. August 1839</name> </title> die letzte Freude gemacht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e4159560-8c2c-4d67-a2a6-04114508f34a" xml:lang="de ">Daß Du der armen Vogt durch Deinen Brief die letzte Freude gemacht – Carl Friedrich Eduard Voigt, der Ehemann von Henriette Voigt, hatte Mendelssohn im Brief vom 30. Juli 1839 (Brief gb-1839-07-30-04) gebeten, seiner todkranken Frau mit einem letzten Brief eine Freude zu bereiten.</note> habe ich mit wahrer Rührung erfahren, <hi n="1" rend="underline">mein</hi> Felix! um so edler, als Du sie eben nicht gern mochtest. –</p> <p>Ich weiß nicht, ob die <placeName xml:id="placeName_97e0f33b-c6e6-4081-a55a-ab5475d432e8">Eisenbahn<name key="NST0105353" style="hidden" subtype="" type="institution">Eisenbahn</name><settlement key="STM0104839" style="hidden" type="country">Deutschland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> noch am <date cert="high" when="1839-10-29" xml:id="date_0416d9d9-8c4f-4445-9759-ab4c51584d14">Dienstag</date> ihre Fahrt früh um 9 wie bisher machen wird, erwarte uns daher nicht zeitig, nur vermöge der <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">1</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">2</hi></formula> stündigen Fahrt nach <placeName xml:id="placeName_1cf3fe49-5be6-4569-abb1-96cfbd3107d7">Potsdam<settlement key="STM0100330" style="hidden" type="locality">Potsdam</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, konnten <persName xml:id="persName_e62111c8-45d0-427d-b6e7-ee03a5a46441">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> um 9 in <placeName xml:id="placeName_8e807710-862f-486c-a71e-03996dd9bfa1">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sein. <seg type="closer">Gott grüß Euch!</seg></p> </div> </body> </text></TEI>