]> Brief: gb-1839-10-24-02

gb-1839-10-24-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Ferdinand Hiller an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 24. Oktober 1839 Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine kritischen Lagen die ich gestern erhalten sind mir (da ich heute Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Frankfurt a. M.; Leipzig, 20. Oktober 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Weimar; Leipzig, 3. Dezember 1839 Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/109. Autograph Ferdinand Hiller an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. M., 24. Oktober 1839 Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine kritischen Lagen die ich gestern erhalten sind mir (da ich heute

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [FRANKFURT / 24./OCT. / 3-4], [?], Siegel.

Ferdinand Hiller.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. Oktober 1839 Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)counter-resetHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885) Frankfurt a. M.Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Felix Mendelssohn-Bartholdy. Wohlgeb.
Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885) Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885) Frankfurt den 24t Oktober 39. Mein lieber Felix!

Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine kritischen Lagen<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</name><name key="CRT0109304" style="hidden" type="music">Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24)</name>Deine kritischen Lagen – Mit seinem Brief vom 5. August 1839 (gb-1839-08-05-01) hatte Hiller Mendelssohn den zweiten Teil seines Oratoriums »Die Zerstörung Jerusalems« op. 24 geschickt und in seinem Brief vom 2. Oktober 1839 (gb-1839-09-16-02) Mendelssohn aufgefordert: »schicke mir das Oratorium und Deine Bemerkungen«. die ich gestern erhalten sind mir (da ich heute 28 Jahre alt werde) das liebste Geburtstagsgeschenk – die Tage die ich hoffe recht bald in Deiner nächsten Nähe zuzubringen,in Deiner nächsten Nähe zuzubringen – Als Hiller sich zur Beendigung seines Oratoriums »Die Zerstörung Jerusalems« op. 2 in Leipzig aufhielt, wohnte er zunächst bei Mendelssohn, danach bezog er Quartier bei Maria Catharina Pensa. Siehe Brief fmb-1839-12-30-01 (Brief Nr. 2566), Z. 38. Die Einladung an Hiller hatte Mendelssohn am 29. September 1839 ausgesprochen. Siehe Brief fmb-1839-09-29-01 (Brief Nr. 2437). betrachte ich als den glücklichsten und bedeutungsvollsten Anfang eines ganz neuen Lebensabschnittes in den ich jetzt trete. Meine Hauptgeschäfte sind nun so ziemlich beseitigt und in 8 – 10 Tagen denke ich von hierFrankfurt a. M.Deutschland abreisen zu können. Wenn mir nichts Besonders mehr vorfällt, schreibe ich Dir nur noch einige Worte von WeimarWeimarDeutschland aus, wo ich doch 1 – 2 Tage zubringen muß – Aus der Musik bin ich nun wirklich seit längerer Zeit ganz herausAus der Musik bin ich nun wirklich seit längerer Zeit ganz heraus – Dazu kam es durch den Tod seiner Mutter Regine Hiller am 22. September 1839. – und werde in LeipzigLeipzigDeutschland mich (außer unter 4 Augen mit Dir) gänzlich passiv verhalten. Es ist mir selbst ganz unbegreiflich wie ich so lange seyn kann ohne Musik zu machen –.

Gestern Abend war ich eine halbe Stunde im CäcilienvereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland da siehts traurig aus –.

|2| Wie innigen Antheil ich an Deinem Glücke nehme – wie herzlich mich die trefflichen Nachrichten über Deine liebe FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)die trefflichen Nachrichten über Deine liebe Frau und Kinder – Am 2. Oktober 1839 wurde Mendelssohns Tochter Marie Pauline Mendelssohn Bartholdy geboren. erfreuen – das alles und mehr noch bist Du von mir überzeugt. Mit Deinem KnabenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) werd ich gewiß in das freundschaftlichste Verhältnis treten – wenn er sich nur einmal an meinen Schnurrbart gewöhnt hat.

Addio, caro Felicissimo!Addio, caro Felicissimo – ital., Auf Wiedersehen, teuerer Glücklichster. Meine besten Grüße Deiner lieben HeiligenMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und den Freunden. Stets Dein aufrichtiger Ferdinand Hiller.
            Frankfurt den 24t Oktober 39. Mein lieber Felix!
Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine kritischen Lagen die ich gestern erhalten sind mir (da ich heute 28 Jahre alt werde) das liebste Geburtstagsgeschenk – die Tage die ich hoffe recht bald in Deiner nächsten Nähe zuzubringen, betrachte ich als den glücklichsten und bedeutungsvollsten Anfang eines ganz neuen Lebensabschnittes in den ich jetzt trete. Meine Hauptgeschäfte sind nun so ziemlich beseitigt und in 8 – 10 Tagen denke ich von hier abreisen zu können. Wenn mir nichts Besonders mehr vorfällt, schreibe ich Dir nur noch einige Worte von Weimar aus, wo ich doch 1 – 2 Tage zubringen muß – Aus der Musik bin ich nun wirklich seit längerer Zeit ganz heraus – und werde in Leipzig mich (außer unter 4 Augen mit Dir) gänzlich passiv verhalten. Es ist mir selbst ganz unbegreiflich wie ich so lange seyn kann ohne Musik zu machen –.
Gestern Abend war ich eine halbe Stunde im Cäcilienverein da siehts traurig aus –.
 Wie innigen Antheil ich an Deinem Glücke nehme – wie herzlich mich die trefflichen Nachrichten über Deine liebe Frau und Kinder erfreuen – das alles und mehr noch bist Du von mir überzeugt. Mit Deinem Knaben werd ich gewiß in das freundschaftlichste Verhältnis treten – wenn er sich nur einmal an meinen Schnurrbart gewöhnt hat.
Addio, caro Felicissimo! Meine besten Grüße Deiner lieben Heiligen und den Freunden. Stets Dein aufrichtiger
Ferdinand Hiller.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1839-10-24-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1839-10-24-02" xml:id="title_b0f15447-6059-4afe-8aed-646e96f99251">Ferdinand Hiller an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 24. Oktober 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_dce7dc4b-1ffb-480e-a932-1c534c4ab4b0">Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine kritischen Lagen die ich gestern erhalten sind mir (da ich heute</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_6e28ad2b-d86b-4af8-8893-221adf732d3d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1839-10-20-01" type="precursor" xml:id="title_49154037-589c-4dc5-add7-651767102c6a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Frankfurt a. M.; Leipzig, 20. Oktober 1839</title> <title key="fmb-1839-12-03-01" type="successor" xml:id="title_fb85afd7-37f4-4359-a5ac-8b4672e4fdfa">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Weimar; Leipzig, 3. Dezember 1839</title> <author key="PSN0112003">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0112003" resp="writer">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_e9d00131-43b9-4d7d-b982-8a78a437dcf8"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_f03c9a2d-38d0-4ece-93ea-8f51ecca394f"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 36/109.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1839-10-24-02" type="letter" xml:id="title_9c2a6447-c519-4bb0-a7f1-1470749f0999">Ferdinand Hiller an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. M., 24. Oktober 1839</title> <incipit>Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine kritischen Lagen die ich gestern erhalten sind mir (da ich heute</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [FRANKFURT / 24./OCT. / 3-4], [?], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Ferdinand Hiller.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-10-24" xml:id="date_2abab795-6bb2-403b-88f3-ee4eefa75a93">24. Oktober 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0112003" resp="author" xml:id="persName_994b6ef1-a446-4cab-952f-df04353cee65">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0112003" resp="writer">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_b148d4c5-b9c2-48e5-b3fa-46549d5728c6"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. M.</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_6620e662-7236-441d-a0b0-3e257a9e84a7">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_e8c0e832-48c0-4ac0-860a-79683b162a8f"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_b45d7359-7adf-4f94-b97a-aae24d54cf3f"> <head> <address> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">Felix Mendelssohn-Bartholdy</hi>. Wohlgeb.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_439a725b-45ff-4c4e-9e9a-6c062734e0b8"> <docAuthor key="PSN0112003" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_989915b2-2702-42f3-a4a1-840397c2aac2">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112003" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f36ab90f-bf98-47e8-ac78-076f5d574dda">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Frankfurt</hi> den <date cert="high" when="1839-10-24" xml:id="date_4f112155-87b2-4a2b-bff8-62fdfa91fe0e">24<hi rend="superscript">t</hi> Oktober 39</date>.</dateline> <salute rend="left">Mein lieber <hi rend="latintype">Felix</hi>!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Wenn ich auch nie satt werde Dir dankbar zu seyn, so gehen mir doch die Worte um Dir’s auszudeuten nach und nach aus. Deine <title xml:id="title_c8d91904-19c9-4ec9-a9f1-90e21a3a47c4">kritischen Lagen<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</name><name key="CRT0109304" style="hidden" type="music">Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_720ba083-5ec6-4192-8de5-1d14025f6f3d" xml:lang="de">Deine kritischen Lagen – Mit seinem Brief vom 5. August 1839 (gb-1839-08-05-01) hatte Hiller Mendelssohn den zweiten Teil seines Oratoriums »Die Zerstörung Jerusalems« op. 24 geschickt und in seinem Brief vom 2. Oktober 1839 (gb-1839-09-16-02) Mendelssohn aufgefordert: »schicke mir das Oratorium und Deine Bemerkungen«. </note> die ich <date cert="high" when="1839-10-23" xml:id="date_c9d8f0fb-8c68-4de5-b4a9-52e0ca7aa771">gestern</date> erhalten sind mir (da ich heute <hi n="1" rend="underline">28 Jahre</hi> alt werde) das liebste Geburtstagsgeschenk – die Tage die ich hoffe recht bald in Deiner nächsten Nähe zuzubringen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d3f0550a-09e8-4e86-a0f5-69a4211d7448" xml:lang="de">in Deiner nächsten Nähe zuzubringen – Als Hiller sich zur Beendigung seines Oratoriums »Die Zerstörung Jerusalems« op. 2 in Leipzig aufhielt, wohnte er zunächst bei Mendelssohn, danach bezog er Quartier bei Maria Catharina Pensa. Siehe Brief fmb-1839-12-30-01 (Brief Nr. 2566), Z. 38. Die Einladung an Hiller hatte Mendelssohn am 29. September 1839 ausgesprochen. Siehe Brief fmb-1839-09-29-01 (Brief Nr. 2437).</note> betrachte ich als den glücklichsten und bedeutungsvollsten Anfang eines ganz neuen Lebensabschnittes in den ich jetzt trete. Meine Hauptgeschäfte sind nun so ziemlich beseitigt und in 8 – 10 Tagen denke ich von <placeName xml:id="placeName_5ab836ac-79fb-4198-8837-efd5c007e8be">hier<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abreisen zu können. Wenn mir nichts Besonders mehr vorfällt, schreibe ich Dir nur noch einige Worte von <placeName xml:id="placeName_0979c9bd-031f-44f5-a882-ef7c77a0d61a">Weimar<settlement key="STM0100134" style="hidden" type="locality">Weimar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> aus, wo ich doch 1 – 2 Tage zubringen muß – Aus der Musik bin ich nun wirklich seit längerer Zeit ganz heraus<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6bbf617-82c3-4b26-af49-145fc81c0cb9" xml:lang="de">Aus der Musik bin ich nun wirklich seit längerer Zeit ganz heraus – Dazu kam es durch den Tod seiner Mutter Regine Hiller am 22. September 1839.</note> – und werde in <placeName xml:id="placeName_5bdbd1f4-44c6-4857-8e7e-63c691a835b9">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mich (außer unter 4 Augen mit Dir) gänzlich passiv verhalten. Es ist mir selbst ganz unbegreiflich wie ich so lange seyn kann ohne Musik zu machen –.</p> <p><date cert="high" when="1839-10-23" xml:id="date_5991504d-ca41-44f9-8714-ed9f792114c9">Gestern Abend</date> war ich eine halbe Stunde im <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8bfd909d-b2c1-4c26-ab76-43b1f1430ea9">Cäcilienverein<name key="NST0100338" style="hidden" subtype="" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> da siehts traurig aus –.</p> <p><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Wie innigen Antheil ich an Deinem Glücke nehme – wie herzlich mich die trefflichen Nachrichten über Deine liebe <persName xml:id="persName_e8b4b9ab-784d-4c4d-91f7-0e4f8b61b983">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und <persName xml:id="persName_5427d321-105c-425c-9069-5e3b76a4cf35">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f6a8773-d5da-4e3b-a394-a1060a6948ea" xml:lang="de">die trefflichen Nachrichten über Deine liebe Frau und Kinder – Am 2. Oktober 1839 wurde Mendelssohns Tochter Marie Pauline Mendelssohn Bartholdy geboren.</note> erfreuen – das alles und mehr noch bist Du von mir überzeugt. Mit Deinem <persName xml:id="persName_8caa31b0-d510-45f0-9b32-9af0a4961f1f">Knaben<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> werd ich gewiß in das freundschaftlichste Verhältnis treten – wenn er sich nur einmal an meinen Schnurrbart gewöhnt hat.</p> <closer rend="left"><hi rend="latintype">Addio</hi>, <hi rend="latintype">caro Felicissimo</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_eb8f57e9-0cfa-4208-b517-ad98cf1a7c0f" xml:lang="it ">Addio, caro Felicissimo – ital., Auf Wiedersehen, teuerer Glücklichster.</note> Meine besten Grüße Deiner lieben <persName xml:id="persName_4110b532-6def-4b73-86f7-05ede3385064">Heiligen<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und den Freunden. Stets </closer> <signed rend="right"><hi n="1" rend="underline">Dein aufrichtiger</hi> </signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Ferdinand Hiller</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>