gb-1839-10-22-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 22. Oktober 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN / 23/10 / 5-6], [?], Siegel.
Joseph Fürst.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
D
rFelix Mendelssohn Bartholdy
Leipzigfrey
Nehmen Sie für
Und doch – finden Sie mich nicht lästig! – hat alles Liebe was Sie mir alles Erfreuliche was Sie von Sich und den Ihren sagen, Einen Schmerz nicht in mir niederdrücken können, den, daß es mit Ihrer
scheint: denn ganz klar sind diese freilich nicht. So haben Sie Sich denn nach länger als einem Jahre seitdem Sie das fertige Buch in Händen haben, und bei fortdauernder Korrespondenz noch über die Aenderungen daran nicht mit dem Dichter einigen können, und das trotz beiderseitigen besten Willens; und ein Jahr wäre wieder für Sie in Beziehung auf ein Werk verloren, auf das in der That das musikliebende Publikum, und wahrscheinlich nicht bloß Deutschlands, wartet, und umsonst wartet, als öffentliche Blätter schon davon gesprochen haben daß Sie an einer Oper arbeiten. Oder war es nicht verloren? Haben Sie in der Ueberzeugung Sich zuletzt dann noch über die Differenzen mit
zu einigen, das schon im Kopfe fertig gemacht was Ihnen am Buche genehm ist? Das eben ist mir aus Ihrem Briefe nicht klar. Wohl möglich indeß, daß Sie eine Oper zu sehr als ein organisches Ganze betrachten um auf diese Weise zu arbeiten. Dann aber, und wenn Sie die Hoffnung noch nicht aufgeben dürfen, Sich mit Planché zu einigen, in welchem Falle dann freilich unter den obwaltenden Verhältnissen die KompositionPlanché
seinesBuches vorangehn würde, was soll Ihnen schon ein neues? Es könnten ja bei Ihren anderweiten Beschäftigungen und Arbeiten Jahre vergehen bis Sie an dieses gelangten, und inzwischen wäre Ihnen vielleicht eines vorgekommen, welches Ihnen besser konvenirte.
Vespertina, war, und drum nicht ganz inkompetent sein möchte, – vielleicht war er gar
ein Elbflorentiner oder Pleißeathener […] – behaupten hören, pour pur comble d’autorité
Sieden
l’eau qui chanteund plätscherte des morgens aus meinem Waschwasser die schönsten Arien der
,Lablache
, derTamburini
und derBergondio
– Sie merken alle Zeiten stünden wir nebenbei zu Dienst – und die müßten singen, bisMalibran
einerder Athem verginge. –
Sehen Sie mal, da ist das sogleich eine angezeigt wird. – Verständigung über Inhalt und Gang der Handlung halte ich allerdings wünschenswerth ja nothwendig für Beide, für den Textmacher und den Komponisten, ein Scenarium zu einer Oper für Sie aber sollte der Erstere nur für sich machen. Sie wissen es selbst noch gar nicht was sie von einem solchen Scenarium verlangen. Sie werden zwar sagen: sehr wenig; aber um Auftreten und Abgehen ist’s Ihnen doch nicht zu thun. Sie würden genau wissen wollen was in jeder Scene geschieht oder verhandelt wird. Wo Gespräche zu Motiven werden, und aus Worten Handlungen entstehn, ja jene selbst in Handlungen umschlagen, was oft genug vorkommt, werden Sie doch auch den Gang der Rede zu kennen wünschen, die Momente, welche für musikalische Behandlung bestimmt sind, werden Sie bezeichnet wünschen, dabei für wie viele Stimmen das Gesangstück u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. Entwirft ein dramatischer Schriftsteller ein Scenarium für sich selber so ist dies kein Kontrakt, oder hält er es für einen, den er mit seiner Erfindungsgabe oder Phantasie geschlossen hat, so unterzeichnet er sich doch wie jener gute jüdische Bankier einen den er doch reichlich überlegt hatte, mit dem Beisatz: Ich genehmige diesen Kontrakt, doch behalte ich mir vor, ihn nach Umständen auch nicht zu halten. Solch ein Scenarium wird überdies was die Form betrifft, von legerster und kommt, die er ihr nicht einmal giebt, entwickeln sich nothwendige und zweckmäßige Aenderungen für ganze Folgen und Scenen. – So kann er aber nicht für einen Komponisten, und NB für einen F.M.B. ein Scenarium entwerfen. Dieses Scenarium wird nur zweite beklemmende Schnürbrust zu der ersten, welche ihn die ganze Bestimmung der Dichtung umlegt, und macht er hinterher irgend wesentliche Aenderungen, so ist er gar kontraktbrüchig geworden, und während er sich zu einem blonden Kinde verpflichtet hat, kommt eines mit kastanienbraunem Haar zum Vorschein. Möge der Junge auch noch so weiße Haut und blaue Augen haben, er heißt doch der garstige Kastanienbraun. –
Dies Alles, so meinen Sie nun unbedingt, habe ich geschrieben, um Ihnen zu sagen, daß ich Ihnen kein Scenarium zu der Johannawürde So Gott bewahre! Im Gegentheil, ich bitte Sie vielmehr, mir zu sagen: 1. in wie weit meine Voraussetzungen von Ihren Anforderungen an ein Scenarium richtig oder falsch sind? 2. ob Sie auf drei Akte für die Oper bestehn? – Das wüßte ich kaum zu machen. Fünf wäre hier eine natürliche Eintheilung; auf vier wären sie zu bringen, so verhaßt mir aus inneren Gründen diese Eintheilung ist; drei – die wüßte ich, bis jetzt wenigstens, nicht herauszubringen, 3. Sie Umarbeiten eines Scenariums nicht noch vollends für die Ausführung erlahmen möchte. 4. ob und wie weit Sie Sich eventualiter in Beziehung auf den Text
Es ist so schön und lieb von Ihnen, daß Sie in den Stand gesetzt wollen mein Leiden bis in die Details mitzufühlen. Sie verdienen wahrlich das Vorrecht der Fähigkeit, Schmerzen um einen Freund zu empfinden. Aber in welche Einzelheiten müßte ich Sie einführen, die sich auf Verhältnisse bezögen, die Ihnen Ihr ganzes Leben hindurch fremd geblieben, in die Sie Sich gewissermaßen erst hineinstudiren müßten, um zu begreifen, was ich durch Sie leide. Wenn ich Ihnen im rohen Umrisse sage, daß mein Leben neben Einem tiefen Gemüthsleiden, welches seine Gründe aus verfehlten Bestrebungen, Vereitelungen, Misverhältnissen die ich dem ängstlichsten Bemühen sie zu verhüten nicht verhüten kann, besteht, da ich in beständigen verschiedenartigsten Kämpfen begriffen bin um auch nur mich auf dem Boden zu erhalten auf welchem ich mich befinde, daß ich zu eigentlichen Positionen welche das innere und äußere Leben fördert daher fast gar nicht komme, so habe ich Ihnen doch nur einige Seiten von der Last die mich drückt, bezeichnet. Körperlich bin ich dabei, wie unausbleiblich, leidend
Berlin d 22 October 1839. Nehmen Sie für Ihren so lieben und freundlichen Brief meinen wärmsten Dank. Von dem, welchen Sie mir darin aussprachen kann ich nur den Theil annehmen, welcher einem redlichen Willen gelten konnte, und auch diesen eigentlich nicht, weil Jeder, der Sie recht erkennt, seinen vollen Lohn darin finden muß, daß er sich, soweit seine Fähigkeit reicht, für Sie bestrebt hat. Bis jetzt scheint nur leider die meine keine für den Zweck ausreichende gewesen zu sein. Und doch – finden Sie mich nicht lästig! – hat alles Liebe was Sie mir alles Erfreuliche was Sie von Sich und den Ihren sagen, Einen Schmerz nicht in mir niederdrücken können, den, daß es mit Ihrer Oper so steht, wie es doch nach Ihren Mittheilungen zu stehn scheint: denn ganz klar sind diese freilich nicht. So haben Sie Sich denn nach länger als einem Jahre seitdem Sie das fertige Buch in Händen haben, und bei fortdauernder Korrespondenz noch über die Aenderungen daran nicht mit dem Dichter einigen können, und das trotz beiderseitigen besten Willens; und ein Jahr wäre wieder für Sie in Beziehung auf ein Werk verloren, auf das in der That das musikliebende Publikum, und wahrscheinlich nicht bloß Deutschlands, wartet, und umsonst wartet, als öffentliche Blätter schon davon gesprochen haben daß Sie an einer Oper arbeiten. Oder war es nicht verloren? Haben Sie in der Ueberzeugung Sich zuletzt dann noch über die Differenzen mit Planché zu einigen, das schon im Kopfe fertig gemacht was Ihnen am Buche genehm ist? Das eben ist mir aus Ihrem Briefe nicht klar. Wohl möglich indeß, daß Sie eine Oper zu sehr als ein organisches Ganze betrachten um auf diese Weise zu arbeiten. Dann aber, und wenn Sie die Hoffnung noch nicht aufgeben dürfen, Sich mit Planché zu einigen, in welchem Falle dann freilich unter den obwaltenden Verhältnissen die Komposition seines Buches vorangehn würde, was soll Ihnen schon ein neues? Es könnten ja bei Ihren anderweiten Beschäftigungen und Arbeiten Jahre vergehen bis Sie an dieses gelangten, und inzwischen wäre Ihnen vielleicht eines vorgekommen, welches Ihnen besser konvenirte. Ich sprach vom Publikum, daß es wartet kann Sie freilich nicht bestimmen; Sie haben keine äußere Verpflichtung gegen dies Publikum (eine innere gegen die Besseren in demselben wohl, behaupte ich immerhin) aber daß es den Besseren in diesem Publikum gar nicht in den Sinn kommt. Sie schrieben deshalb keine Oper weil Sie kein Buch dazu finden können, sollte Ihnen immerhin etwas sagen. Haben doch, meinen diese Leute, und hier bin ich auch ein Leut, alle größern Komponisten Bücher gefunden, die sie für sich geeignet hielten; und wie es auch heute um dramatische Dichtkunst stehn mag solche Heroen in dieser waren doch die Verfasser jener nicht, daß sich nicht noch heute ähnliche Heroen fänden. So habe ich Jemanden, der einmal recht intim mit dem genauen Freunde eines Kritikers für die Abendzeitung, zu Dresden genannt Vespertina, war, und drum nicht ganz inkompetent sein möchte, – vielleicht war er gar pour comble d’autorité ein Elbflorentiner oder Pleißeathener … – behaupten hören, Schikaneder sei noch lange kein Shakespeare gewesen. – Und hätten Sie den Titus komponirt? Ich sage: nein! – Figaros Hochzeit? – Noch weniger vielleicht! und wenn Sie Hundertmal riefen augenblicklich! – Figaro’s Hochzeit ist ein feines Konversations Intrigenstück, und Sie verlangen, ich will Ihnen das Geheimniß offenbaren, so ziemlich das vollkomenste Theaterstück, d. h. den innigsten Verein dichterischer Konzeption, psychologischer Motivirung und dramatischer Fortschreitung mit theatralischer Wirkung, und Notabene, davon wieder die Quintessenz; das „so ziemlich“ will nur bedeuten: poetische Diktion erließen Sie vielleicht; aber nur um desto freier mit den Worten schalten zu können, Sie nennen zwar dieses und jenes Buch, welches Sie komponirt hätten, wenn es Ihnen angeboten wäre: das bilden Sie Sich aber nur ein weil Sie’s eben nun nicht mehr haben können. Hätten Sie’s haben können, Sie hätten’s entweder nicht genommen, oder nur diese und jene Aenderung verlangt, um deretwillen Sie’s dann aber wieder nicht gehabt hätten. Sie haben freilich Recht Ihr Erreichbarstes würde nur an einem solchen Buche gelingen, das selbst schon Musik Musik wäre. Aber wenn man nur solche Wunderdinge haben könnte! Sogleich verlangte ich l’eau qui chante und plätscherte des morgens aus meinem Waschwasser die schönsten Arien der Sontag heraus, und gurgelte ich mich, so thäte ich’s gar nicht unter Quartetten von Lablache, Tamburini, der Bergondio und der Malibran – Sie merken alle Zeiten stünden wir nebenbei zu Dienst – und die müßten singen, bis einer der Athem verginge. – Sehen Sie mal, da ist das sogleich eine kösttliche Sache mit meinem Scenarium. Das ist der Krankheitsstoff, der dem Kinde angezeigt wird. – Verständigung über Inhalt und Gang der Handlung halte ich allerdings wünschenswerth ja nothwendig für Beide, für den Textmacher und den Komponisten, ein Scenarium zu einer Oper für Sie aber sollte der Erstere nur für sich machen. Sie wissen es selbst noch gar nicht was sie von einem solchen Scenarium verlangen. Sie werden zwar sagen: sehr wenig; aber um Auftreten und Abgehen ist’s Ihnen doch nicht zu thun. Sie würden genau wissen wollen was in jeder Scene geschieht oder verhandelt wird. Wo Gespräche zu Motiven werden, und aus Worten Handlungen entstehn, ja jene selbst in Handlungen umschlagen, was oft genug vorkommt, werden Sie doch auch den Gang der Rede zu kennen wünschen, die Momente, welche für musikalische Behandlung bestimmt sind, werden Sie bezeichnet wünschen, dabei für wie viele Stimmen das Gesangstück u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. u. s. w. Entwirft ein dramatischer Schriftsteller ein Scenarium für sich selber so ist dies kein Kontrakt, oder hält er es für einen, den er mit seiner Erfindungsgabe oder Phantasie geschlossen hat, so unterzeichnet er sich doch wie jener gute jüdische Bankier einen den er doch reichlich überlegt hatte, mit dem Beisatz: Ich genehmige diesen Kontrakt, doch behalte ich mir vor, ihn nach Umständen auch nicht zu halten. Solch ein Scenarium wird überdies was die Form betrifft, von legerster und willkührlichster Ausführung. Ein Motiv wird nur angedeutet weil es, wenn auch im Ganzen richtig, doch nicht bis in die einzelnen Konsequenzen durchdacht ist, ein anderes subtileres wird weitläufig ausgeführt, drei Worte reichen hin für eine Scene, und hinwieder bildet eine ganze Seite des Scenariums im Drama selbst nur eine kurze Scene, steht die Ausführung einzelner Theile schon lebendig vor dem Dichter, so schreibt er sie sogleich dialogisch nieder und das ausgeführte Drama hat so durch das ermüdende Scenarium an Unmittelbarkeit eher gewonnen als verloren. Und immer, wie gesagt, im Hintergrunde: der Vorbehalt! Denn aus einer Wendung der Handlung die dem Verfasser im Schreiben kommt, die er ihr nicht einmal giebt, entwickeln sich nothwendige und zweckmäßige Aenderungen für ganze Folgen und Scenen. – So kann er aber nicht für einen Komponisten, und NB für einen F. M. B. ein Scenarium entwerfen. Dieses Scenarium wird nur zweite beklemmende Schnürbrust zu der ersten, welche ihn die ganze Bestimmung der Dichtung umlegt, und macht er hinterher irgend wesentliche Aenderungen, so ist er gar kontraktbrüchig geworden, und während er sich zu einem blonden Kinde verpflichtet hat, kommt eines mit kastanienbraunem Haar zum Vorschein. Möge der Junge auch noch so weiße Haut und blaue Augen haben, er heißt doch der garstige Kastanienbraun. – Dies Alles, so meinen Sie nun unbedingt, habe ich geschrieben, um Ihnen zu sagen, daß ich Ihnen kein Scenarium zu der Johanna machen würde So Gott bewahre! Im Gegentheil, ich bitte Sie vielmehr, mir zu sagen: 1. in wie weit meine Voraussetzungen von Ihren Anforderungen an ein Scenarium richtig oder falsch sind? 2. ob Sie auf drei Akte für die Oper bestehn? – Das wüßte ich kaum zu machen. Fünf wäre hier eine natürliche Eintheilung; auf vier wären sie zu bringen, so verhaßt mir aus inneren Gründen diese Eintheilung ist; drei – die wüßte ich, bis jetzt wenigstens, nicht herauszubringen, 3. Sie ob es bei einer Oper ohne Salz und Schmalz, d. h. ohne Pirouetten bleibt, denn später einzelner, unmotivirter Tanz wäre auch mir sehr zuwider. Das Bisherige, weil ich am Umarbeiten eines Scenariums nicht noch vollends für die Ausführung erlahmen möchte. 4. ob und wie weit Sie Sich eventualiter in Beziehung auf den Text Dieffenbach und Gräfe zu sein vorbehielten. Dieffenbach nämlich durch Amputation von Füßen und sonstigen Vordergliedmaßen, Gräfe in Beziehung auf seine Rhinoplastik, die aus Kalmückennasen griechische macht – an’s Umgekehrte zu denken wäre lästerlich, – aus gar keinen Nasen welche. Wenn Sie mir hierüber geantwortet haben dann erst bin ich im Stande Ihnen zu sagen, ob ich mit der Aussicht dadurch unser Vorhaben zu fördern ein Scenarium entwerfen kann. – Es ist so schön und lieb von Ihnen, daß Sie in den Stand gesetzt wollen mein Leiden bis in die Details mitzufühlen. Sie verdienen wahrlich das Vorrecht der Fähigkeit, Schmerzen um einen Freund zu empfinden. Aber in welche Einzelheiten müßte ich Sie einführen, die sich auf Verhältnisse bezögen, die Ihnen Ihr ganzes Leben hindurch fremd geblieben, in die Sie Sich gewissermaßen erst hineinstudiren müßten, um zu begreifen, was ich durch Sie leide. Wenn ich Ihnen im rohen Umrisse sage, daß mein Leben neben Einem tiefen Gemüthsleiden, welches seine Gründe aus verfehlten Bestrebungen, Vereitelungen, Misverhältnissen die ich dem ängstlichsten Bemühen sie zu verhüten nicht verhüten kann, besteht, da ich in beständigen verschiedenartigsten Kämpfen begriffen bin um auch nur mich auf dem Boden zu erhalten auf welchem ich mich befinde, daß ich zu eigentlichen Positionen welche das innere und äußere Leben fördert daher fast gar nicht komme, so habe ich Ihnen doch nur einige Seiten von der Last die mich drückt, bezeichnet. Körperlich bin ich dabei, wie unausbleiblich, leidend zermürbt. Zwei verschiedene Mineralbrunnen, die ich diesen Sommer gebraucht habe, Arzenei die ich ununterbrochen nehme, sind bis jetzt ganz unwirksam geblieben, und doch ist es immer noch mein Körper wie deprimirt ich auch meine Lebenskraft ganz augenfällig sehe, was mir Sorge macht, denn ich halte im Ganzen meinen Organismus nicht für zerrüttet, und hoffe immer, dem Körper könne einmal wieder vom Gemüthe und Geiste aus geholfen werden. Dabei halte ich es für nöthig, mich nicht ganz von der Welt zurückzuziehn, doch aber für unangemessen, in der Gesellschaft von meinen inneren Leiden etwas bemerken zu lassen und ist so auch da Kampf wo Andere Erholung finden. Und doch wäre es noch schlimmer wenn ich mich ganz vereinzelte. Und nun die ewige Angst vor dem, was sonst eine Lust war, nämlich davor, mich an Menschen zu attachiren, weil ich nicht noch einmal überdauern könnte, müßte ich von Neuem mein Herz zerfleischen, indem ich Menschen hinausrisse, die mit ihm verwachsen waren. Ach, lassen Sies gut sein! – Danken Sie Ihrer trefflichen Frau Gemahlin herzlichst von mir für ihre Grüße, bringen Sie ihr meine Glückwünsche, nehmen auch Sie sie an zu der so erfreulichen Vermehrung Ihrer häuslichen Freuden, und lassen Sie mich recht bald von Sich hören. Ihr JFürst
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1839-10-22-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1839-10-22-01" xml:id="title_d769c270-3801-4ecd-8875-b44f8ee4cd2f">Joseph Fürst an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 22. Oktober 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_b41698e9-e82f-49c6-9ceb-68523a95e1a8">Nehmen Sie für Ihren so lieben und freundlichen Brief meinen wärmsten Dank. Von dem, welchen Sie mir darin aussprachen kann ich nur den Theil annehmen, welcher einem redlichen Willen gelten konnte, und auch diesen eigentlich</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_5464b3a8-e058-4fc8-818d-6ad6f15cc2cc">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1839-10-16-01" type="precursor" xml:id="title_d0b2962d-67b3-4544-8640-0861e0605e5d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Fürst in Berlin; Leipzig, 16. Oktober 1839</title> <title key="fmb-1840-01-04-04" type="successor" xml:id="title_ecc0f392-bb8f-4a59-a230-b14245e1c0d5">Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Fürst in Berlin; Leipzig, 4. Januar 1840</title> <author key="PSN0111259">Fürst, Joseph (1794-1859)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0111259" resp="writer">Fürst, Joseph (1794-1859)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_48b8a7ce-d0d5-4b98-aa06-37dba4b601ee"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_12ca2ad8-f864-43fa-b9ca-7a8039e34e9a"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 36/107 und M.D.M. d. 36/83.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1839-10-22-01" type="letter" xml:id="title_ec72abac-73ff-4e66-9853-b4a617e6bfdf">Joseph Fürst an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. Oktober 1839</title> <incipit>Nehmen Sie für Ihren so lieben und freundlichen Brief meinen wärmsten Dank. Von dem, welchen Sie mir darin aussprachen kann ich nur den Theil annehmen, welcher einem redlichen Willen gelten konnte, und auch diesen eigentlich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN / 23/10 / 5-6], [?], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Joseph Fürst.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-10-22" xml:id="date_c32c030b-416a-4340-ba31-b1868ee86716">22. Oktober 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111259" resp="author" xml:id="persName_d48276d6-703e-44cd-8433-9baa7a2bf919">Fürst, Joseph (1794-1859)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111259" resp="writer">Fürst, Joseph (1794–1859)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_82ed3218-fee9-415b-8b00-6be997900887"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_cb80d603-5be0-40d6-920b-4d707d63dfbf">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_072b951c-4978-49c4-8083-e4a719e02305"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_31439b05-c64d-474c-8215-b322f7d0f813"> <head> <address> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">D<hi rend="superscript">r</hi> Felix Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>wohlgeboren</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Leipzig</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">frey</hi></addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_7a8004be-f81b-460e-948f-b12f8ca39c10"> <docAuthor key="PSN0111259" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_74f8c6ee-2621-47cf-98df-bcd4aec15813">Fürst, Joseph (1794–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111259" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_f32497de-1f0f-448c-9900-4a856f48a937">Fürst, Joseph (1794–1859)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin d <date cert="high" when="1839-10-22" xml:id="date_5863756a-4492-4b13-9390-bfe25b77e21f">22 October 1839</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Nehmen Sie für <title xml:id="title_862a94f0-4030-4c99-87be-5ea5d26abd90">Ihren so lieben und freundlichen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-10-16-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Fürst in Berlin; Leipzig, 16. Oktober 1839</name> </title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1926eaa7-f7eb-4595-9409-191fb8c90a0a" xml:lang="de">Ihren so lieben und freundlichen Brief – Mit diesem Brief beantwortete Mendelssohn Fürsts Briefe vom 6. September 1838 (Brief gb-1838-09-06-02) und 22. September 1839 (Brief gb-1839-09-22-01). In ersterem hatte Fürst eine sehr ausführliche Beschreibung eines möglichen Librettos für eine historische Oper gegeben, das auf Ludwig Tiecks Novelle »Der wiederkehrende griechische Kaiser« basierte. Das Opernprojekt wurde nicht realisiert. Die Identifizierung des Stoffs ergibt sich aus der Nennung Tiecks in Fürsts Brief vom 6. September 1838 sowie aus der Nennung der weiblichen Hauptfigur Johanna von Flandern. </note> meinen wärmsten Dank. Von dem, welchen Sie mir darin aussprachen kann ich nur den Theil annehmen, welcher einem redlichen Willen gelten konnte, und auch diesen eigentlich nicht, weil Jeder, der Sie recht erkennt, seinen vollen Lohn darin finden muß, daß er sich, soweit seine Fähigkeit reicht, für Sie bestrebt hat. Bis jetzt scheint nur leider <title xml:id="title_5a5ef2e1-fa99-405c-b7d1-3d1c89fd6b49">die meine<name key="PSN0111259" style="hidden" type="author">Fürst, Joseph (1794–1859)</name><name key="CRT0108750" style="hidden" type="literature">Der wiederkehrende griechische Kaiser (Librettoentwurf)</name></title> keine für den Zweck ausreichende gewesen zu sein.</p> <p>Und doch – finden Sie mich nicht lästig! – hat alles Liebe was Sie mir alles Erfreuliche was Sie von Sich und den Ihren sagen, Einen Schmerz nicht in mir niederdrücken können, den, daß es mit Ihrer <title xml:id="title_b279c7a7-787b-4180-a16b-2ef90146ecb2">Oper<name key="PSN0113896" style="hidden" type="author">Planché, James Robinson (1796–1880)</name><name key="CRT0110329" style="hidden" type="dramatic_work">The Brothers (auch: Edward III and the Siege of Calais / Eduard III. und die Belagerung von Calais) (Libretto)</name></title> so steht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ea8bdbfc-377f-49ba-956c-f5acd75880e7" xml:lang="de">daß es mit Ihrer Oper so steht – Mehrfach hatte Fürst in seinem Brief vom 22. September 1839 auf Mendelssohns geplante Zusammenarbeit mit James Robinson Planché angespielt. Planché und Mendelssohn korrespondierten über eine Oper über Eduard III. und die Belagerung von Calais mit dem Arbeitstitel »The Brothers«, die aber, wie auch Mendelssohns andere Opernprojekte, nie verwirklicht wurde. </note> wie es doch nach Ihren Mittheilungen zu stehn <hi n="1" rend="underline">scheint</hi>: denn ganz klar sind diese freilich nicht. So haben Sie Sich denn nach länger als einem Jahre seitdem Sie das fertige Buch in Händen haben, und bei fortdauernder Korrespondenz noch über die Aenderungen daran nicht mit dem Dichter einigen können, und das trotz beiderseitigen besten Willens; und ein Jahr wäre wieder für Sie in Beziehung auf ein Werk verloren, auf das in der That das musikliebende Publikum, und wahrscheinlich nicht bloß Deutschlands, wartet, und umsonst wartet, als öffentliche Blätter schon davon gesprochen haben daß Sie an einer Oper arbeiten. Oder war es nicht verloren? Haben Sie in der Ueberzeugung Sich zuletzt dann noch über die Differenzen mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_804f1dde-900d-4279-a83a-6c40badc9cf9">Planché<name key="PSN0113896" style="hidden" type="person">Planché, James Robinson (1796-1880)</name></persName></hi> zu einigen, das schon im Kopfe fertig gemacht was Ihnen am Buche genehm ist? Das eben ist mir aus Ihrem Briefe nicht klar. Wohl möglich indeß, daß Sie eine Oper zu sehr als ein organisches Ganze betrachten um auf diese Weise zu arbeiten. Dann aber, und wenn Sie die Hoffnung noch nicht aufgeben dürfen, Sich mit Planché zu einigen, in welchem Falle dann freilich unter den obwaltenden Verhältnissen die Komposition <hi n="1" rend="underline">seines</hi> Buches vorangehn würde, was soll Ihnen schon ein neues? Es könnten ja bei Ihren anderweiten Beschäftigungen und Arbeiten Jahre vergehen bis Sie an dieses gelangten, und inzwischen wäre Ihnen vielleicht eines vorgekommen, welches Ihnen besser konvenirte.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Ich sprach vom Publikum, daß es wartet kann Sie freilich nicht bestimmen; Sie haben keine äußere Verpflichtung gegen dies Publikum (eine innere gegen die Besseren in demselben wohl, behaupte ich immerhin) aber daß es den Besseren in diesem Publikum gar nicht in den Sinn <unclear reason="covering" resp="FMBC">kommt.</unclear> Sie schrieben deshalb keine Oper weil Sie kein Buch dazu finden können<unclear reason="covering" resp="FMBC">,</unclear> sollte Ihnen immerhin etwas sagen. Haben doch, meinen diese Leute, und hier bin ich auch ein Leut, alle größern Komponisten Bücher gefunden, die sie für sich geeignet hielten; und wie es auch heute um dramatische Dichtkunst stehn mag solche Heroen in dieser waren doch die Verfasser jener nicht, daß sich nicht noch heute ähnliche Heroen fänden. So habe ich Jemanden, der einmal recht intim mit dem genauen Freunde eines Kritikers für die <title xml:id="title_39342c36-1945-42d3-8827-aeafee832e43">Abendzeitung<name key="PSN0120072" style="hidden" type="author">Arnold, Johann Christoph (1763–1847)</name><name key="CRT0112778" style="hidden" type="periodical">Dresdner Abendzeitung</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b76c609a-6ff9-402b-850e-c59d78be3992" xml:lang="de">Abendzeitung – Die Dresdner Abendzeitung wurde 1817 vom Verleger Johann Christoph Arnold mit Karl Gottfried Theodor Winkler und Friedrich Kind als Herausgebern gegründet und verstand sich als Organ des Dresdner Liederkreises.</note> zu <placeName xml:id="placeName_bcb188c5-faf8-4c7b-8479-5d07a0cbff39">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="area">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <unclear reason="covering" resp="FMBC">genannt</unclear> <hi rend="latintype">Vespertina</hi>, war, und drum nicht ganz inkompetent sein möchte, – vielleicht war er gar <hi rend="latintype"><choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_9d7e4893-0412-41ae-84ff-b04830a29206"> <sic resp="writer">pour</sic> <corr resp="editor">pur</corr> </choice> comble d’autorité</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_45804a92-aee0-4f1a-878f-bf86bb9ed977" xml:lang="fr ">pur comble d’autorité – frz., der reine Gipfel der Autorität.</note> ein Elbflorentiner oder Pleißeathener<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_192e4c52-aaad-47e7-bb26-777cb653963b" xml:lang="de">Elbflorentiner oder Pleißeathener – Dresdner oder Leipziger.</note> […] – behaupten hören, <persName xml:id="persName_48d2796a-e98c-4798-a13f-f9741dde8b97">Schikaneder<name key="PSN0114542" style="hidden" type="person">Schikaneder, Emanuel (eigtl. Johann Joseph Schickeneder) (1751-1812)</name></persName> sei noch lange kein <persName xml:id="persName_1dcbc0cd-24bd-4751-a5be-9ba22cd4d992">Shakespeare<name key="PSN0114889" style="hidden" type="person">Shakespeare, William (1564-1616)</name></persName> gewesen. – Und hätten <hi n="1" rend="underline">Sie</hi> den <title xml:id="title_5404c0a4-80ec-4694-9278-c54e62dd3f4b">Titus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title> komponirt? Ich sage: nein! – <title xml:id="title_1f023ec7-4df6-46cf-a884-b0b3f47ba7b3">Figaros Hochzeit<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110123" style="hidden" type="music">Le nozze di Figaro KV 492</name></title>? – Noch weniger vielleicht! und wenn Sie Hundertmal riefen augenblicklich! – Figaro’s Hochzeit ist ein feines Konversations Intrigenstück, und Sie verlangen, ich will Ihnen das Geheimniß offenbaren, so ziemlich das vollkomenste Theaterstück, d. h. den innigsten Verein dichterischer Konzeption, psychologischer Motivirung und dramatischer Fortschreitung mit theatralischer Wirkung, und Notabene, davon wieder die Quintessenz; das „so ziemlich“ will nur bedeuten: poetische Diktion erließen Sie vielleicht; aber nur um desto freier mit den Worten schalten zu können, Sie nennen zwar dieses und jenes Buch, welches Sie komponirt hätten, wenn es Ihnen angeboten wäre: das bilden Sie Sich aber nur ein weil Sie’s eben nun nicht mehr haben können. Hätten Sie’s haben können, Sie hätten’s entweder nicht genommen, oder nur diese und jene Aenderung verlangt, um deretwillen Sie’s dann aber wieder nicht gehabt hätten. Sie haben freilich Recht Ihr Erreichbarstes würde nur an einem solchen Buche gelingen, das selbst schon Musik<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Musik<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_25a0096f-8f08-44a5-a74b-ddd698d865be" xml:lang="de">Musik Musik – Dopplung am Seitenwechsel. </note> wäre. Aber wenn man nur solche Wunderdinge haben könnte! Sogleich verlangte ich <hi rend="latintype">l’eau qui chante</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bad14643-fcb7-464e-8653-f4b7e08cced6" xml:lang="fr ">l’eau qui chante – frz., singendes Wasser (das Wasser, das singt).</note> und plätscherte des morgens aus meinem Waschwasser die schönsten Arien der <persName xml:id="persName_bc2cfca7-3300-4917-808d-67bc40195d44">Sontag<name key="PSN0114969" style="hidden" type="person">Sontag (eigtl. Sonntag), Henriette Gertrude Walpurgis (seit 1831) Freiin von Lauenstein (1806-1854)</name></persName> heraus, und gurgelte ich mich, so thäte ich’s gar nicht unter Quartetten von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ee21f7c8-dd7a-4101-9bd4-361c2b25e7bf">Lablache<name key="PSN0112634" style="hidden" type="person">Lablache, Luigi (Louis) (1794-1858)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d444b3b2-8ffc-4964-9bec-58f1eca1d15d">Tamburini<name key="PSN0115241" style="hidden" type="person">Tamburini, Antonio (1800-1876)</name></persName></hi>, der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_510be0bc-612e-442e-97f7-bf6b1b380364">Bergondio<name key="PSN0120073" style="hidden" type="person">Bergondio, Madame</name></persName></hi> und der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_36485f3f-f8ff-4306-987e-564fd4a753f0">Malibran<name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName></hi> – Sie merken alle Zeiten stünden wir nebenbei zu Dienst – und die müßten singen, bis <hi n="1" rend="underline">einer</hi> der Athem verginge. –</p> <p>Sehen Sie mal, da ist das sogleich eine <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_17daeccf-04f2-4954-b0cf-bd2727b6fc0c"> <sic resp="writer">kösttliche</sic> <corr resp="editor">köstliche</corr> </choice> Sache mit meinem Scenarium. Das ist der Krankheitsstoff, der dem Kinde <hi n="1" rend="underline">angezeigt</hi> wird. – Verständigung über Inhalt und Gang der Handlung halte ich allerdings wünschenswerth ja nothwendig für Beide, für den Textmacher und den Komponisten, ein Scenarium zu einer Oper für Sie aber sollte der Erstere nur für sich machen. Sie wissen es selbst noch gar nicht was sie von einem solchen Scenarium verlangen. Sie werden zwar sagen: sehr wenig; aber um Auftreten und Abgehen ist’s Ihnen doch nicht zu thun. Sie würden genau wissen wollen was in jeder Scene geschieht oder verhandelt wird. Wo Gespräche zu Motiven werden, und aus Worten Handlungen entstehn, ja jene selbst in Handlungen umschlagen, was oft genug vorkommt, werden Sie doch auch den Gang der Rede zu kennen wünschen, die Momente, welche für musikalische Behandlung bestimmt sind, werden Sie bezeichnet wünschen, dabei für wie viele Stimmen das Gesangstück u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. u.s.w. Entwirft ein dramatischer Schriftsteller ein Scenarium für sich selber so ist dies kein Kontrakt, oder hält er es für einen, den er mit seiner Erfindungsgabe oder Phantasie geschlossen hat, so unterzeichnet er sich doch wie jener gute jüdische Bankier einen den er doch reichlich überlegt hatte, mit dem Beisatz: Ich genehmige diesen Kontrakt, doch behalte ich mir vor, ihn nach Umständen auch nicht zu halten. Solch ein Scenarium wird überdies was die Form betrifft, von legerster und <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_cde0a8c1-8d6a-4369-86da-c06115ae2f8c"> <sic resp="writer">willkührlichster</sic> <corr resp="editor">willkürlichster</corr> </choice> Ausführung. Ein Motiv wird nur angedeutet weil es, wenn auch im Ganzen richtig, doch nicht bis in die einzelnen Konsequenzen durchdacht ist, ein anderes subtileres wird weitläufig ausgeführt, drei Worte reichen hin für eine Scene, und hinwieder bildet eine ganze Seite des Sce<seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>nariums im Drama selbst nur eine kurze Scene, steht die Ausführung einzelner Theile schon lebendig vor dem Dichter, so schreibt er sie sogleich dialogisch nieder und das ausgeführte Drama hat so durch das ermüdende Scenarium an Unmittelbarkeit eher gewonnen als verloren. Und immer, wie gesagt, im Hintergrunde: der Vorbehalt! Denn aus einer Wendung der Handlung die dem Verfasser im Schreiben <hi n="1" rend="underline">kommt</hi>, die er ihr nicht einmal <hi n="1" rend="underline">giebt</hi>, entwickeln sich nothwendige und zweckmäßige Aenderungen für ganze Folgen und Scenen. – So kann er aber nicht für einen Komponisten, und <hi rend="latintype">NB</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_79ab0344-5589-4b11-b32d-b2509dcc15e1" xml:lang="de">NB – Nota Bene.</note> für einen <hi rend="latintype">F</hi>.<hi rend="latintype">M</hi>.<hi rend="latintype">B</hi>. ein Scenarium entwerfen. Dieses Scenarium wird nur zweite beklemmende Schnürbrust zu der ersten, welche ihn die ganze Bestimmung der Dichtung umlegt, und macht er hinterher irgend wesentliche Aenderungen, so ist er gar kontraktbrüchig geworden, und während er sich zu einem blonden Kinde verpflichtet hat, kommt eines mit kastanienbraunem Haar zum Vorschein. Möge der Junge auch noch so weiße Haut und blaue Augen haben, er heißt doch der garstige Kastanienbraun. –</p> <p>Dies Alles, so meinen Sie nun unbedingt, habe ich geschrieben, um Ihnen zu sagen, daß ich Ihnen kein Scenarium zu der Johanna<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_123a7880-7d2e-4565-8b80-50937fb1b0a9" xml:lang="de">Scenarium zu der Johanna – Johanna von Flandern ist die weibliche Hauptfigur in Ludwig Tiecks Novelle »Der wiederkehrende griechische Kaiser«. Fürst hatte historische Studien in der Königlichen Bibliothek Berlin betrieben und ließ Mendelssohn in seinem Brief vom 6. September 1838 (Brief gb-1838-09-06-02) »nach eifrigem Forschen in den Quellen« wissen, »daß sich von dem eigentlich Geschichtlichen des Stoffes sehr wenig gebrauchen läßt«. Im Brief vom 22. September 1839 (Brief gb-1839-09-22-01) schrieb Fürst Johanna von Flandern in Anführungsstrichen, was auf eine Verwendung als Arbeitstitel hindeutet. </note> machen <hi n="1" rend="underline">würde</hi> So Gott bewahre! Im Gegentheil, ich bitte Sie vielmehr, mir zu sagen: 1. in wie weit meine Voraussetzungen von Ihren Anforderungen an ein Scenarium richtig oder falsch sind? 2. ob Sie auf drei Akte für die Oper bestehn? – Das wüßte ich kaum zu machen. Fünf wäre hier eine natürliche Eintheilung; auf vier wären sie zu bringen, so verhaßt mir aus inneren Gründen diese Eintheilung ist; drei – die wüßte ich, bis jetzt wenigstens, nicht herauszubringen, 3. Sie <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> ob es bei einer Oper ohne Salz und Schmalz, d. h. ohne Pirouetten bleibt, denn später einzelner, unmotivirter Tanz wäre auch mir sehr zuwider. Das Bisherige<unclear reason="covering" resp="FMBC">,</unclear> weil ich am <hi n="1" rend="underline">Umarbeiten</hi> eines Scenariums nicht noch vollends für die Ausführung erlahmen möchte. 4. ob und wie weit Sie Sich eventualiter in Beziehung auf den Text <persName xml:id="persName_c53a5b0c-3244-43ac-86b6-f1411a6f9124">Dieffenbach<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> und Gräfe zu sein vorbehielten. Dieffenbach nämlich durch Amputation von Füßen und sonstigen Vordergliedmaßen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d8da4b0-4d24-467b-8c62-c8a1d374358a" xml:lang="de">Dieffenbach nämlich durch Amputation von Füßen und sonstigen Vordergliedmaßen – Johann Friedrich Dieffenbach war ein seit 1823 in Berlin ansässiger Chirurg.</note> <persName xml:id="persName_77014937-8b2a-42ee-a492-f8d02fcfffe6">Gräfe<name key="PSN0119693" style="hidden" type="person">Gräfe, Carl Ferdinand von (1787-1840)</name></persName> in Beziehung auf seine Rhinoplastik,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f27ad30b-f5d2-4f66-8bf5-3ce6a04326a0" xml:lang="de">Gräfe in Beziehung auf seine Rhinoplastik – Carl Ferdinand von Graefe war ein in Berlin ansässiger Chirurg und Augenarzt, der als Wegbereiter der plastischen Chirurgie gilt.</note> die aus Kalmückennasen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8d5bdbe-3764-49d2-ad43-c8eabec80ba1" xml:lang="de">Kalmückennasen – Kalmücken sind ein westmongolisches Volk, deren Physiognomie u. a. durch eine fliehende Stirn und eine sehr flache Nase charakterisiert ist.</note> griechische macht – an’s Umgekehrte zu denken wäre lästerlich, – <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> aus gar keinen Nasen welche. Wenn Sie mir hierüber geantwortet<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_156e8511-f3f6-4592-9bae-f57cf35727cb" xml:lang="de">Beginn GB-Ob, M.D.M. d. 36/83.</note> haben dann erst bin ich im Stande Ihnen zu sagen, ob ich mit der Aussicht dadurch unser Vorhaben zu fördern ein Scenarium entwerfen kann. –</p> <p>Es ist so schön und lieb von Ihnen, daß Sie in den Stand gesetzt wollen mein Leiden bis in die Details mitzufühlen. Sie verdienen wahrlich das Vorrecht der Fähigkeit, Schmerzen um einen Freund zu empfinden. Aber in welche Einzelheiten müßte ich Sie einführen, die sich auf Verhältnisse bezögen, die Ihnen Ihr ganzes Leben hindurch fremd geblieben, in die Sie Sich gewissermaßen erst hineinstudiren müßten, um zu begreifen, was ich durch Sie leide. Wenn ich Ihnen im rohen Umrisse sage, daß mein Leben neben Einem tiefen Gemüthsleiden, welches seine Gründe aus verfehlten Bestrebungen, Vereitelungen, Misverhältnissen die ich dem ängstlichsten Bemühen sie zu verhüten nicht verhüten kann, besteht, da ich in beständigen verschiedenartigsten Kämpfen begriffen bin um auch nur mich auf dem Boden zu erhalten auf welchem ich mich befinde, daß ich zu eigentlichen Positionen welche das innere und äußere Leben fördert daher fast gar nicht komme, so habe ich Ihnen doch nur einige Seiten von der Last die mich drückt, bezeichnet. Körperlich bin ich dabei, wie unausbleiblich, leidend <unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">zermürbt.</unclear> Zwei verschiedene Mineralbrunnen, die ich diesen Sommer <unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">gebraucht</unclear> habe, Arzenei die ich ununterbrochen nehme, sind bis jetzt ganz <unclear reason="seal_tear-off" resp="FMBC">unwirk</unclear>sam geblieben, und doch ist es immer noch mein Körper <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> wie deprimirt ich auch meine Lebenskraft ganz augenfällig sehe, was mir Sorge macht, denn ich halte im Ganzen meinen Organismus nicht für zerrüttet, und hoffe immer, dem Körper könne einmal wieder vom Gemüthe und Geiste aus geholfen werden. Dabei halte ich es für nöthig, mich nicht ganz von der Welt zurückzuziehn, doch aber für unangemessen, in der Gesellschaft von meinen inneren Leiden etwas bemerken zu lassen und ist so auch da Kampf wo Andere Erholung finden. Und doch wäre es noch schlimmer wenn ich mich ganz vereinzelte. Und nun die ewige Angst vor dem, was sonst eine Lust war, nämlich davor, mich an Menschen zu attachiren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_8b1de127-2e0b-4a80-ae5a-c4ca3826bf56" xml:lang="de"> attachiren – anheften, anknüpfen, festmachen. </note> weil ich nicht noch einmal überdauern könnte, müßte ich von Neuem mein Herz zerfleischen, indem ich Menschen hinausrisse, die mit ihm verwachsen waren. Ach, lassen Sies gut sein! –</p> <closer rend="left">Danken Sie Ihrer trefflichen Frau <persName xml:id="persName_19108241-9e31-4614-8c6c-11badaf84242">Gemahlin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> herzlichst von mir für ihre Grüße, bringen Sie ihr meine Glückwünsche, nehmen auch Sie sie an zu der so erfreulichen Vermehrung Ihrer häuslichen Freuden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e196701a-41d6-4459-87a4-8916a2ee85f2" xml:lang="de">Vermehrung Ihrer häuslichen Freuden – Am 2. Oktober 1839 wurde Mendelssohns Tochter Marie Pauline Mendelssohn Bartholdy geboren.</note> und lassen Sie mich recht bald von Sich hören. </closer> <signed rend="right">Ihr JFürst</signed> </div> </body> </text></TEI>