gb-1839-09-14-02
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Köln, 14. September 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.
Erich Heinrich Wilhelm Verkenius.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy
Leipzig.
Ich hatte Ihnen schon vor mehreren Wochen nach Leipzig geschrieben, und ein katholisches Choralbuch durch die Buchhandlungen Dumont-Schauberg und
Ihnen zugeschickt, als ich von H. BauinspectorFriedrich Fleischer
erfuhr, daß Sie noch am Rhein verweilten. Ich zweifle nicht, daß Sie jetzt Beides /:Lassaulx
Den jungen wie lehren die Meisten von ihnen?
Für Ihren mir gewidmeten und von Breitkopf und Härtel mir zugeschickten „ Frieden“ danke ich Ihnen verbindlichst; noch in diesem Monat wird er im
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zu Quartettproduczionen. Diese Herren haben amBreuer
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habe ich schon früh durch musikalische Zeitschriften erfahren. Sie werdenWien
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Sie theilten mir vor einigen Jahren eine
S. Bachmit, der Text fängt an: „Liebster Gott, wann werd ich sterben“
mir den mir fehlenden Text abschreiben. Sollten Sie ähnlicheKuffrath
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an mich gelangen laßen.Dumont-Schauberg
Hochgeehrter Freund! Ich hatte Ihnen schon vor mehreren Wochen nach Leipzig geschrieben, und ein katholisches Choralbuch durch die Buchhandlungen Dumont-Schauberg und Friedrich Fleischer Ihnen zugeschickt, als ich von H. Bauinspector Lassaulx erfuhr, daß Sie noch am Rhein verweilten. Ich zweifle nicht, daß Sie jetzt Beides /: Brief und Buch :/ erhalten haben werden. Den jungen Kuffrath, der Ihnen diesen Brief überreichen wird, erlaube ich mir Ihnen zu empfehlen, er ist braf, lernbegierig, bescheiden und nicht vorlaut. er wird Ihnen gerne, wenn Sie es wünschen und ihm einen Auftrag geben behülflich seyn. Hier war er in mehreren guten Häusern gut aufgenommen, wodurch er sich den Neid und die Eifersucht der andern Musiker zuzog. Meiner Tochter hat er mit Fleiß und nicht ohne Erfolg Klavier Unterricht ertheilt. Durch seinen Abgang von hier entsteht eine fühlbare Leere in diesem Fache. Wir haben zwar eine Legion sogenannter Klavierlehrer, aber wie lehren die Meisten von ihnen? Für Ihren mir gewidmeten und von Breitkopf und Härtel mir zugeschickten „Frieden “ danke ich Ihnen verbindlichst; noch in diesem Monat wird er im Dom als Offertorium in der Meße aufgeführt. Als ein Fortschritt in der Kunstübung daher gilt mir eine Vereinigung der hiesigen Musiker Hartmann, Derkum, Weber und Breuer zu Quartettproduczionen. Diese Herren haben am 10 durch das Spiel eines Quartett von Haydn No 78 in B. von Mozart No 1 in G und von Beethoven op. 59 in C dur einen erfreulichen Beweis ihrer Kunstfertigkeit und zugleich ihrer Humanität /: indem das Eintrittsgeld zum Vortheil der Brandbeschädigten in Senheim an der Mosel bestimmt war :/ abgelegt. Haydn und Mozart vorzüglich Mozart wurde meisterhaft executirt, weniger gut Beethoven, obgleich man dem Bestreben und der Leistung alle Achtung zollen muß; die Endfuge im Beethovenschen Quartett ist eine der schwersten Aufgaben für die Quartettspieler wegen der Präzision im Spiel der Achtelnoten, diese müßen von jedem Einzelnen ganz gleich und deutlich und zwar mit einer Bogenführung, daß sie nicht im mindesten aneinander hängen, gespielt werden, und zu diesem kommt nun noch die Präzision im Zusammenspiel, wahrlich eine fast unerreichbare Aufgabe, deren Lösung viel zu früh versucht wurde. Hartmann ist ein sehr tüchtiger Violinist. Ich wünsche, daß ein ähnlicher Genuß uns öfter werde, das könnte den gesunden Sinn für die Musik hier wieder etwas erregen. Uebrigens haben wir in dem letzten Monat viel Musik genoßen: und Beriot und in der künftigen Naehe die Laidlair. Thalbergs Spielfertigkeit habe ich bewundert, übrigens hat mich das ganze Konzert kalt gelaßen; ich habe ihn nicht zum zweitenmal gehört; auch hatte Beriot mich schon im 1sten Konzert gänzlich gesättigt. Ihre Reise nach Braunschweig und Wien habe ich schon früh durch musikalische Zeitschriften erfahren. Sie werden gewis mit neuen Lorbeern bekränzt von da zurückfahren. Ach könnte ich mit Ihnen nach Wien reisen! Mit einem herzlichen Gruß bitte ich Sie nie zu vergeßen Ihren Sie hochverehrenden Freund Verkenius Köln am 14. 7ber 1839. Sie theilten mir vor einigen Jahren eine Kantate von S. Bach mit, der Text fängt an: „Liebster Gott, wann werd ich sterben“. ich habe mir diese Kantate abgeschrieben, in der Abschrift habe ich aber den Fehler begangen, den Text unter den letzten Choral wegzulaßen nur die Anfangsworte „Herrscher über Tod und Leben“ habe ich geschrieben, wenn Sie die Kantate bei der Hand haben, so laßen Sie von Kuffrath mir den mir fehlenden Text abschreiben. Sollten Sie ähnliche Bach’sche Kantaten mir noch mitzutheilen geneigt seyn, so könnten Sie dieselben durch die Buchhandlungen Friedrich Fleischer und Dumont-Schauberg an mich gelangen laßen. Vs.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-09-14" xml:id="date_aa95339e-5bbf-465e-8618-326b22e6eef9">14. 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III : 78) (»Sonnenaufgang«)</name></title> von <title xml:id="title_e66637d5-7062-47cb-bf5e-49371d43a89d"><hi rend="latintype">Mozart</hi> <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 1 in <hi rend="latintype">G</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0112768" style="hidden" type="music">Streichquartett G Dur, KV 80 (»Lodi«)</name></title> und von <title xml:id="title_472a831c-e29b-4f7f-b93f-d61bb8630494"><hi rend="latintype">Beethoven</hi> <hi rend="latintype">op</hi>. 59 in <hi rend="latintype">C dur</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108089" style="hidden" type="music">Streichquartett C-Dur, op. 59/3</name></title> einen erfreulichen B<unclear reason="covering" resp="FMBC">eweis</unclear> ihrer Kunstfertigkeit und zugleich ihrer Humanität /: indem das E<unclear reason="covering" resp="FMBC">in</unclear>trittsgeld zum Vortheil der Brandbeschädigten in <placeName xml:id="placeName_bd428eb5-bb0f-47d4-8f4a-15398a6ca7df"><hi rend="latintype">Senheim</hi> an der <hi rend="latintype">M</hi><unclear reason="covering" resp="FMBC"><hi rend="latintype">osel</hi></unclear><settlement key="STM0105120" style="hidden" type="locality">Senheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> bestimmt <gap quantity="3" reason="deletion" unit="characters"></gap> <add place="above">war<name key="PSN0115488" resp="writers_hand" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776–1841)</name></add> :/ abgelegt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_46d256f9-f898-4074-9590-05a75774fd5f">Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="person">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ae0a39a-b0d1-4ce1-b27a-3a614d1e97b8">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi> vorzüglich <hi rend="latintype">Mozart</hi> wurde meisterhaft <hi rend="latintype">executirt</hi>, weniger gut <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ba31d07-c1e6-4217-bb95-740709ecfb36">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName></hi>, obgleich man dem Bestreben und der Leistung alle Achtung zollen muß; die Endf<unclear reason="covering" resp="FMBC">uge</unclear> im <hi rend="latintype">Beethoven</hi>schen Quartett ist eine der schwersten Aufgaben für <unclear reason="covering" resp="FMBC">die</unclear> Quartettspieler<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6ced79dc-b301-49bc-912a-8c3b03e3cc3d" xml:lang="de">die Endfuge … eine der schwersten Aufgaben für die Quartettspieler – Das Hauptthema des vierten Satzes des Streichquartetts C-Dur, op. 59/3, ist ein stürmisches Fugato, das im Verlauf des Satzes rasant variiert. Beethoven forderte für diesen Satz ein rasantes Tempo von 84 Takten pro Minute.</note> wegen der Präzision im Spiel der Achtelnoten, diese müßen von jedem Einzelnen ganz gleich und deutlich und zwar mit ei<unclear reason="covering" resp="FMBC">ner</unclear> Bogenführung, daß sie nicht im mindesten aneinander hängen, gesp<unclear reason="covering" resp="FMBC">ielt</unclear> werden, und zu diesem kommt nun noch die Präzision im Zusammenspiel, wahrlich eine fast unerreichbare Aufgabe, deren Lösung viel zu früh versucht wurde. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_978823cf-cd84-46ee-a712-e8996f5e4495">Hartmann<name key="PSN0111737" style="hidden" type="person">Hartmann, Franz (1809-1855)</name></persName></hi> ist ein sehr tüchtiger Violinis<unclear reason="covering" resp="FMBC">t. Ich</unclear> wünsche, daß ein ähnlicher Genuß uns öfter werde, das kön<unclear reason="covering" resp="FMBC">nte</unclear> den gesunden Sinn für die Musik hier wieder etwas erregen. Uebrigens haben wir in dem letzten Monat viel Musik genoßen: <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8cb2af25-3a67-46af-a9ea-afc91f29b939">Beriot<name key="PSN0109877" style="hidden" type="person">Bériot, Charles-Auguste de (1802-1870)</name></persName></hi> und in der künftigen Naehe die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d4ccbc0b-a9a2-42bb-b80c-cc306ed71642">Laidlair<name key="PSN0120063" style="hidden" type="person">Laidlair, Robena-Anne</name></persName></hi>. <persName xml:id="persName_d0820baa-dc53-4dab-9128-5574fe5fbe53"><hi rend="latintype">Thalbergs</hi><name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> Spiel<unclear reason="covering" resp="FMBC">fer</unclear>tigkeit habe ich bewundert, übrigens hat mich das ganze Konzert <unclear reason="covering" resp="FMBC">kalt</unclear> gelaßen; ich habe ihn nicht zum zweitenmal gehört; auch hatte Be<unclear reason="covering" resp="FMBC">riot</unclear> mich schon im 1<hi rend="superscript">sten</hi> Konzert gänzlich gesättigt.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ihre Reise nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_93afe9d6-80e1-4c14-801f-a0512499cd2c">Braunschweig<name key="NST0100564" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_b0e52aa4-62e6-49ce-b2f7-8ead89fc004c">Wien<name key="NST0105029" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> habe ich schon früh durch musikalische Zeitschriften erfahren. Sie werden <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_88306c3c-fec2-4930-9e38-ea8fdc93491c"> <sic resp="writer">gewis</sic> <corr resp="editor">gewiss</corr> </choice> mit neuen Lorbeern bekränzt von da zurückfahren. Ach könnte ich mit Ihnen nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a7e9849a-2a2f-41e5-95e1-34e483529d8b">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> reisen!</p> <closer rend="left">Mit einem herzlichen Gruß bitte ich Sie nie zu vergeßen Ihren Sie hochverehrenden Freund</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Verkenius</hi></signed> <dateline rend="left">Köln am <date cert="high" when="1839-09-14" xml:id="date_b3ae6f83-bbe0-4e07-b53f-0d0070597a79">14. 7<hi rend="superscript">ber</hi> 1839</date>.</dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5e51908c-e841-4fb0-a1a4-476a29502296"> <docAuthor key="PSN0115488" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a3dade40-c764-4b44-9972-ec4843ffc214">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776–1841)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115488" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a731aaa2-a45e-4077-9888-cc6b3de7e940">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776–1841)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Sie theilten mir vor einigen Jahren eine <title xml:id="title_09459050-0a49-469a-8a7a-6a40130cc730">Kantate von <hi rend="latintype">S. Bach</hi> mit, der Text fängt an: „Liebster Gott, wann werd ich sterben“<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107789" style="hidden" type="music">Liebster Gott, wenn werd ich sterben? BWV 8 (BC A 137a)</name></title>. ich habe mir diese Kantate abgeschrieben, in der Abschrift habe ich aber den Fehler begangen, den Text unter den letzten Choral wegzulaßen nur die Anfangsworte „Herrscher über Tod und Leben“ habe ich geschrieben, wenn Sie die Kantate bei der Hand haben, so laßen Sie von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4d952d04-875d-4942-9f2a-5e1ed7a824fa">Kuffrath<name key="PSN0112574" style="hidden" type="person">Kufferath, Hubert Ferdinand (1818-1896)</name></persName></hi> mir den mir fehlenden Text abschreiben. Sollten Sie ähnliche <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7eea1360-f48d-4058-afb3-f52c24a5f7a2">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName></hi>’sche Kantaten mir noch mitzutheilen geneigt seyn, so könnten Sie dieselben durch die Buchhandlungen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7b0e8915-9ed7-4cb4-ac0d-85a09ce91bbd">Friedrich Fleischer<name key="PSN0111075" style="hidden" type="person">Friedrich Fleischer, Buchhandlung in Leipzig</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6726c8b3-d2e6-4e5b-b595-797704fc466b">Dumont-Schauberg<name key="PSN0119931" style="hidden" type="person">DuMont-Schaubergsche Buchhandlung, Sortimentsbuchhandlung in Köln</name></persName></hi> an mich gelangen laßen. </p> <signed rend="right">Vs.</signed> </div> </body> </text></TEI>