gb-1839-09-13-02
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Leipzig, 13. September 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [No ? / 11 SEP. / ?], Siegel.
Carl Friedrich Eduard Voigt.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dr. Mendelssohn-
Bartholdy
Leipzig
Lurgensteins Garten
Doctor,
Wie soll ich Ihnen genug danken, daß Sie
Wie lange mir und meinen armen Kindern dies theure Leben noch erhalten werden wird – das weiß nur Gott – ach ich fürchte es wird nicht lange mehr seyn, denn die edelsten Organe, Luftröhre und Lunge, sind im höchsten Grade afficirt! –
Der höchste Wunsch meiner guten Frau war schon seit vielen Jahren, daß Sie ihr etwas dediciren möchten, bestärkt und erregt durch Ihr gütiges Versprechen damals in Cöln zum
Würdigstensolche große, hohe Auszeichnung verdienen, aber wenn innigstes Erfaßen und treffliches Wiedergeben der unendlichen Schönheiten Ihrer Schöpfungen und unbedingte Verehrung des Schöpfers selbst, einigen Anspruch auf diese Auszeichnung geben, so ist es bei
ihrgewiß der Fall. –
Mißdeuten Sie diese Bitte nicht, Hochverehrtester – ich hätte sie nimmer gethan, wenn mir der Himmel nicht das Schwerste aufdem ihr Streben gewürdigt zu sehen, der ihr die höchste Autorität in ihrer Kunst ist. –
Voigt.
Leipzig
Septbr. 39
Hochverehrtester Herr Doctor, Wie soll ich Ihnen genug danken, daß Sie meine Bitte so schnell und so schön erfüllten! – Ich wußte es im Voraus daß der armen Kranken nicht leicht eine größere Freude bereitet werden konnte, aber dennoch war der Erfolg über Erwartung – nicht nur der Tag des Empfangs selbst war ein Freudentag, sondern die Freude hat auch nachgehalten bis auf den heutigen Tag und wird noch lange – so lange als der geliebten Kranken der Himmel zu leben vergönnt – aushalten – drum nochmals meinen heißesten, innigsten Dank! – Wie lange mir und meinen armen Kindern dies theure Leben noch erhalten werden wird – das weiß nur Gott – ach ich fürchte es wird nicht lange mehr seyn, denn die edelsten Organe, Luftröhre und Lunge, sind im höchsten Grade afficirt! – Ich bin Ihrer Theilnahme an meinem grenzenlosen Schmerze so gewiß und Sie haben mir durch so überaus freundliche Erfüllung meiner ersten Bitte so viel Muth gemacht, dass ich eine zweite, freilich noch größere wage – mein Unglück mag sie bevorworten, wenn es einer Beantwortung bei Ihnen bedarf. Der höchste Wunsch meiner guten Frau war schon seit vielen Jahren, daß Sie ihr etwas dediciren möchten, bestärkt und erregt durch Ihr gütiges Versprechen damals in Cöln zum Musikfeste, deßen Sie Sich vielleicht nicht mehr erinnern. – Ich weiß wohl, daß nur die Würdigsten solche große, hohe Auszeichnung verdienen, aber wenn innigstes Erfaßen und treffliches Wiedergeben der unendlichen Schönheiten Ihrer Schöpfungen und unbedingte Verehrung des Schöpfers selbst, einigen Anspruch auf diese Auszeichnung geben, so ist es bei ihr gewiß der Fall. – Mißdeuten Sie diese Bitte nicht, Hochverehrtester – ich hätte sie nimmer gethan, wenn mir der Himmel nicht das Schwerste auferlegt – aber es gilt einer Sterbenden die höchste Freude zu bereiten, die ihr hienieden noch werden kann und da habe ich Muth zu Allem. – Können Sie diese Bitte nicht erfüllen, so vergeben Sie mir solche wenigstens und glauben wenigstens der Versicherung, daß es nicht Eitelkeit ist, die jenen Wunsch erregt, sondern das Verlangen, (welches sie mit dem Edelsten theilt, ) – das Verlangen: von dem ihr Streben gewürdigt zu sehen, der ihr die höchste Autorität in ihrer Kunst ist. – Können Sie aber meine Bitte erfüllen, – so machen Sie für zeitlebens zu Ihrem dankbarsten Schuldner Ihren in größter Hochschätzung Ihnen ergebenen Voigt. Leipzig am 13 Septbr. 39.
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August 1839.</note> konnte, aber dennoch war der Erfolg über Erwartung – nicht nur der Tag des Empfangs selbst war ein Freudentag, sondern die Freude hat auch nachgehalten bis auf den heutigen Tag und wird noch lange – so lange als der geliebten Kranken der Himmel zu leben vergönnt – aushalten – drum nochmals meinen heißesten, innigsten Dank! – </p> <p>Wie lange mir und meinen armen Kindern dies theure Leben noch erhalten werden wird – das weiß nur Gott – ach ich fürchte es wird nicht lange mehr seyn, denn die edelsten Organe, Luftröhre und Lunge, sind im höchsten Grade afficirt! – </p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Ich bin Ihrer Theilnahme an meinem grenzenlosen Schmerze so gewiß und Sie haben mir durch so überaus freundliche Erfüllung meiner ersten Bitte so viel Muth gemacht, dass ich eine zweite, freilich noch größere wage – mein Unglück mag sie <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">bevorworten</unclear>, wenn es einer Beantwortung bei Ihnen bedarf.</p> <p>Der höchste Wunsch meiner guten Frau war schon seit vielen Jahren, daß Sie ihr etwas <hi rend="latintype">dediciren</hi> möchten, bestärkt und erregt durch Ihr gütiges Versprechen damals in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9295740e-875d-4217-aa58-1268ff5242ce">Cöln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> zum <placeName xml:id="placeName_fad458d1-f366-4eea-99d2-b06f3e38c15e">Musikfeste<name key="NST0100548" style="hidden" subtype="" type="institution">20. 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Zeitlebens führte Sie mit großem Engagement seine Werke als Pianistin auf. </note> – </p> <p>Mißdeuten Sie diese Bitte nicht, Hochverehrtester – ich hätte sie <hi n="1" rend="underline">nimmer</hi> gethan, wenn mir der Himmel nicht das Schwerste auf<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>erlegt – aber es gilt einer Sterbenden die höchste Freude zu bereiten, die ihr hienieden noch werden kann und da habe ich Muth zu Allem. – Können Sie diese Bitte nicht erfüllen, so vergeben Sie mir solche wenigstens und glauben wenigstens der Versicherung, daß es nicht Eitelkeit ist, die jenen Wunsch erregt, sondern das Verlangen, (welches sie mit dem Edelsten theilt,) – das Verlangen: von <hi n="1" rend="underline">dem</hi> ihr Streben gewürdigt zu sehen, der ihr die höchste <hi rend="latintype">Autorität</hi> in ihrer Kunst ist. – </p> <closer rend="left">Können Sie aber meine Bitte erfüllen, – so machen Sie für zeitlebens zu Ihrem dankbarsten Schuldner </closer> <signed rend="center">Ihren</signed> <signed rend="right">in größter Hochschätzung Ihnen </signed> <signed rend="right">ergebenen</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Voigt</hi>.</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Leipzig</hi></dateline> <dateline rend="left">am <date cert="high" when="1839-09-13" xml:id="date_ccbfcb8e-f2f2-493f-a578-01e2d99c7896">13 <hi rend="latintype">Septbr</hi>. 39</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>