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gb-1839-08-21-03

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Henriette Voigt an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Salzbrunn, 21. August 1839 Ihr lieber Brief hat mich sehr erfreut und ich muß Ihnen noch von hier aus einen freundlichen, herzlichen Dank dafür senden, wenn auch mit zitternder Hand, was Sie der armen kranken schon verzeihen müssen, es Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig; Horchheim, 6. August 1839 unbekannt Voigt, Henriette (1808-1839)Voigt, Henriette (1808-1839) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/25. Autograph Henriette Voigt an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Salzbrunn, 21. August 1839 Ihr lieber Brief hat mich sehr erfreut und ich muß Ihnen noch von hier aus einen freundlichen, herzlichen Dank dafür senden, wenn auch mit zitternder Hand, was Sie der armen kranken schon verzeihen müssen, es

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. Adresse, Siegel.

Henriette Voigt.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. August 1839 Voigt, Henriette (1808-1839)counter-resetVoigt, Henriette (1808–1839) SalzbrunnDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Doctor F. Mendelssohn-Bartholdy Leipzig
Voigt, Henriette (1808–1839) Voigt, Henriette (1808–1839) Salzbrunn den 21 August 1839. Hochgeehrter Herr Doctor!

Ihr lieber Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-08-06-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Henriette Voigt in Leipzig; Horchheim, 6. August 1839</name> hat mich sehr erfreut und ich muß Ihnen noch von hier aus einen freundlichen, herzlichen Dank dafür senden, wenn auch mit zitternder Hand, was Sie der armen kranken schon verzeihen müssen, es geht noch nicht besser. Sie schreiben mir so viel Schönes und Erfreuliches, aber ich kann nur Trübes an dessen Stelle setzen. Da Sie mich so theilnehmend nach meiner Gesundheit fragen, so darf ich denn also von mir sprechen. Keine Morgen, keine Abende habe ich genießen können, denn ich wurde hier erst recht krank – der Husten, der mich quält, der mir Sprechen und Alles verbot, ging eines Nachts in einem starken Bluthusten über und da habe ich denn lange zu thun gehabt, es zu verwinden; es war eine starke Krisis in Folge des starken Salzbrunnens, der die kräftigsten Männer dazu reizt – jetzt geht es Gottlob besser. Gehen kann ich gar nicht, aber wir haben zu Wagen, sobald es sich thun ließ, einige herrliche Parthien in die so sehr schöne Umgegend gemacht, namentlich ist FürstensteinSchloss FürstensteinWaldenburg (Schlesien)Deutschland ein Punkt, wie man ihn nicht wiedersieht. |2| Ein Instrument habe ich, doch ein schlechtes, ich tröste mich damit, es könnte noch schlechter sein, es hat doch wenigstens Ton. Ob ich spiele? nichts, als Ihre Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cqkdkz6w-qndb-l5qo-ltnp-n83ia4gfqlvb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100968" style="hidden">Lieder ohne Worte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> und das ist genug. Die habe ich einmal in den Fingern, die erquicken und stärken mich, ich danke sie Ihnen täglich. Ach wie unendlich freue ich mich, wenn Sie mir das Versprochene spielen, o das wird mich sehr mit Freude erfüllen, so höre ich doch Musik, und was für welche! – – – Sie können denken, wie schwer es mir geworden ist, mich von meiner kleinen AnnaVoigt, Anna Henriette (1839-1844) zu trennen, aber ich musste das schwere Opfer bringen, um mich den Meinigen zu erhalten; die Besserung geht sehr langsam, aber ich habe das beste Vertrauen auf diese Cur. – Dr. KahlertKahlert, Karl August Timotheus (1807-1864) ist hier und trinkt auch Brunnen und erzählt mir viel vor – sonst haben wir zwar viel Polen u. d. gl., die hier wohnen in unserm großen ElisenhofeElisenhof (Hotel)SalzbrunnDeutschland, die uns aufsuchen, aber ich muß ja alles Reden fliehen und kam daher nie in die Verlegenheit einer unglücklichen Wetterconversation. |3| Aber Ihre Lieder spielte ich ihnen – die Hottentotten wollten aber immer die leidenschaftlicheren, die kleinen, unvergleichlichen hörten sie entsetzlich gleichgültig an.

Sonntag wollen wir fort, nach WarmbrunnWarmbrunnDeutschland, von wo aus ich mich nach dem Kynast tragen lassen will, um doch etwas von dem wirklich ganz unvergleichlichem Riesengebirge zu genießen. So treffen wir denn bald wieder in L: ein und wie lange ist’s noch hin, gehen die Concerte an. Ach DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) darf nicht fort,David darf nicht fort – Ferdinand David spielte nach seiner Englandreise 1839 mit dem Gedanken, dauerhaft nach England umzusiedeln. das wäre ja schrecklich – nun Sie werden ihn schon halten. Nun verzeihen Sie einer armen Kranken das lange Plaudern – leben Sie wohl, geehrter Herr Doctor und empfehlen Sie mich Ihrer lieben GattinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853). OttilieVoigt, Ottilie (1835-1887) sendet Ihnen freundliche Grüße und ebenso mein guter MannVoigt, Carl Friedrich Eduard (1805-1881).

Mit stets gewohnter Ergebenheit Ihre Henriette Voigt.
            Salzbrunn den 21 August 1839. Hochgeehrter Herr Doctor!
Ihr lieber Brief hat mich sehr erfreut und ich muß Ihnen noch von hier aus einen freundlichen, herzlichen Dank dafür senden, wenn auch mit zitternder Hand, was Sie der armen kranken schon verzeihen müssen, es geht noch nicht besser. Sie schreiben mir so viel Schönes und Erfreuliches, aber ich kann nur Trübes an dessen Stelle setzen. Da Sie mich so theilnehmend nach meiner Gesundheit fragen, so darf ich denn also von mir sprechen. Keine Morgen, keine Abende habe ich genießen können, denn ich wurde hier erst recht krank – der Husten, der mich quält, der mir Sprechen und Alles verbot, ging eines Nachts in einem starken Bluthusten über und da habe ich denn lange zu thun gehabt, es zu verwinden; es war eine starke Krisis in Folge des starken Salzbrunnens, der die kräftigsten Männer dazu reizt – jetzt geht es Gottlob besser. Gehen kann ich gar nicht, aber wir haben zu Wagen, sobald es sich thun ließ, einige herrliche Parthien in die so sehr schöne Umgegend gemacht, namentlich ist Fürstenstein ein Punkt, wie man ihn nicht wiedersieht. Ein Instrument habe ich, doch ein schlechtes, ich tröste mich damit, es könnte noch schlechter sein, es hat doch wenigstens Ton. Ob ich spiele? nichts, als Ihre Lieder ohne Worte und das ist genug. Die habe ich einmal in den Fingern, die erquicken und stärken mich, ich danke sie Ihnen täglich. Ach wie unendlich freue ich mich, wenn Sie mir das Versprochene spielen, o das wird mich sehr mit Freude erfüllen, so höre ich doch Musik, und was für welche! – – – Sie können denken, wie schwer es mir geworden ist, mich von meiner kleinen Anna zu trennen, aber ich musste das schwere Opfer bringen, um mich den Meinigen zu erhalten; die Besserung geht sehr langsam, aber ich habe das beste Vertrauen auf diese Cur. – Dr. Kahlert ist hier und trinkt auch Brunnen und erzählt mir viel vor – sonst haben wir zwar viel Polen u. d. gl., die hier wohnen in unserm großen Elisenhofe, die uns aufsuchen, aber ich muß ja alles Reden fliehen und kam daher nie in die Verlegenheit einer unglücklichen Wetterconversation. Aber Ihre Lieder spielte ich ihnen – die Hottentotten wollten aber immer die leidenschaftlicheren, die kleinen, unvergleichlichen hörten sie entsetzlich gleichgültig an.
Sonntag wollen wir fort, nach Warmbrunn, von wo aus ich mich nach dem Kynast tragen lassen will, um doch etwas von dem wirklich ganz unvergleichlichem Riesengebirge zu genießen. So treffen wir denn bald wieder in L: ein und wie lange ist’s noch hin, gehen die Concerte an. Ach David darf nicht fort, das wäre ja schrecklich – nun Sie werden ihn schon halten. Nun verzeihen Sie einer armen Kranken das lange Plaudern – leben Sie wohl, geehrter Herr Doctor und empfehlen Sie mich Ihrer lieben Gattin. Ottilie sendet Ihnen freundliche Grüße und ebenso mein guter Mann.
Mit stets gewohnter Ergebenheit
Ihre
Henriette Voigt.          
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