gb-1839-08-17-01

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Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. <lb/>Boulogne-sur-mer, 17. August 1839 Deine Zeilen die mich mit dem Dr Clarus hätten bekannt machen sollen, wurden in meinem Hause gelaßen weil mich der Ueberbringer nicht zu Hause fand. Ich bedaure sehr daß er mir keine fernere Gelegenheit gab Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 23. April 1839<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/fmb-1839-04-23-04/gb-1839-08-17-01" target="_blank">Brief - fmb-1839-04-23-04</a> Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 30. November 1839<a xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" href="/brief-zwei-spalten/gb-1839-08-17-01/fmb-1839-11-30-01" target="_blank">Brief - fmb-1839-11-30-01</a> Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Charlotte (1805-1889)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)Moscheles, Charlotte (1805-1889) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/21. Autograph Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M.; Boulogne-sur-mer, 17. August 1839 Deine Zeilen die mich mit dem Dr Clarus hätten bekannt machen sollen, wurden in meinem Hause gelaßen weil mich der Ueberbringer nicht zu Hause fand. Ich bedaure sehr daß er mir keine fernere Gelegenheit gab

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Ignaz Moscheles Hand.

Ignaz Moscheles, Charlotte Moscheles.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. August 1839 Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Charlotte (1805-1889)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)Moscheles, Charlotte (1805–1889) Boulogne-sur-merFrankreich Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M.Deutschland deutsch
Herrn Dr Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren.
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Boulogne sur mer den 17ten August 1839 Liebster Freund

Deine Zeilen die mich mit dem Dr ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) hätten bekannt machen sollen, wurden in meinem Hause gelaßen weil mich der Ueberbringer nicht zu Hause fand. Ich bedaure sehr daß er mir keine fernere Gelegenheit gab ihm irgend eine Aufmerksamkeit zu bezeugen und seine Bekanntschaft zu machen auf die mich Deine angelegentliche Empfehlung sehr gespannt gemacht hatte. Wie ich vernehme soll er sich gar nicht in LondonLondonGroßbritannien aufgehalten haben. Möge es dem Ueberbringer dieser Zeilen Mr F. ChorleyChorley, Henry Fothergill (1808-1872) besser gehen um Deine Bekanntschaft zu machen. Er ist ein würdiger wohlunterrichteter junger Mann bekannt als Schriftsteller, Mitarbeiter in der Zeitschrift the Atheneum<name key="PSN0119969" style="hidden" type="author">Sterling, John</name><name key="CRT0112650" style="hidden" type="periodical">The Athenæum. Journal of Literature, Science, and the Fine Arts</name>, ein erfahrener enthusiastischer Musikliebhaber der das Gute dem Seichten vorzuziehen und zu genießen versteht und über Alles – ein gemüthlicher Mensch der mein Haus schon lange als Freund frequentirt. Er kennt und liebt Dich als Künstler genau ja intim. In einem sehr ausgearbeiteten Aufsatz (ein Quarterly Review) hat er eine Charakteristik der ausgezeichnetsten Klavierspieler und Komponisten gemacht in welchem Du würdig portraitirt bist. –

|2| Der Zweck seiner Reise ist: eine kurze Zeit holy days nach angestrengten Arbeiten zu genießen – Du kannst ihn durch Deinen Umgang glücklich machen und wirst es nicht nur seiner eigenen Eigenschaften wegen sondern auch mir zu liebe.

Ich möchte Dich mit etwas Neuigkeiten unterhalten aber wenn ich auch davon Dir mitzutheilen hätte, fürchte ich daß sie alt geworden seyn müssen ehe Du diese Zeilen zu lesen bekommst.

Ich bin mit FrauMoscheles, Charlotte (1805-1889) und KindernMoscheles, Familie von → Ignaz M. seit 8 Tagen hier im Skip HotelSkip HotelBoulogne-sur-merFrankreichMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) und das Baden bekommt uns herrlich so daß wir noch 3 bis 4 Wochen hier bleiben, um dann auf einen Monath zum plaisir[→]plaisir – frz., Vergnügen. nach ParisParisFrankreich zu gehen. Von öffentlichen Concert Produktionen und Unternehmungen ziehe ich mich für jetzt und vielleicht für immer zurück. Dieser Vorsatz bschränkt mich nunmehr auf mich selbst – ich höre mich selbst viel lieber, das heißt ich studire und spiele lieber viel.

Diese Beschäftigungist mir besonders hier angenehm gemacht indem ErardÉrard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855) so artig war, mirMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) ein ganz neues vortreffliches Rosewood[→]Rosewood – ein Flügel aus Rosenholz. Instrument hieher zu schicken. Er kam vor einigen Tagen mit seiner Frau hier durch um nach LondonLondonGroßbritannien zu gehen. Wir verfehlten uns und ich traf nur in der höchsten Eile als er sich eben einschiffte. Hier sind gar manche Apollos Priester und Priesterinnen die entweder in der See neue Nerven und Muskel Kraft suchen oder durch ConcertAnleihen finanziell gewinnen möchten. Zu den erstern gehören MeyerbeerMeyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864) mit seiner MutterBeer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854), Dlle Pauline GarciaGarcia, Pauline Michelle Ferdinande (1821-1910) mit ihrer MutterGarcia, Joaquina (1780-1854), ZeunerZeuner, Karl Traugott (1775-1841), Sin[....] (meine Wenigkeit) zu den letztern eine Mad. LambertLambert, Madame Klavierspielerin aus ParisParisFrankreich (ohne großen Nahmen) ein Mr PiciniPiccinni, Louis Alexandre (1779-1850) u.s.w.

|3| Lass’ Dich durch meine jetzigen Wanderungen nicht abhalten mich mit Nachrichten von Dir zu erfreuen. Du kannst aus dem Obigen leicht berechnen wo ich seyn werde. Spätestens Anfang November hoffe ich in LondonLondonGroßbritannien zurück zu seyn Ich harre also auf Zeichen von Dir daß Du nicht vergisst Deinen wahrhaften Freund I. Moscheles
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)

Meine FrauMoscheles, Charlotte (1805-1889) und ich begrüßen die liebe DeinigeMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) freundlichst.

Moscheles, Charlotte (1805–1889) Moscheles, Charlotte (1805–1889)

und ich grüße Sie selbst (nicht zu vergessen) auch herzlichst

C MMoscheles, Charlotte (1805-1889).
            Boulogne sur mer den 17ten August 1839 Liebster Freund
Deine Zeilen die mich mit dem Dr Clarus hätten bekannt machen sollen, wurden in meinem Hause gelaßen weil mich der Ueberbringer nicht zu Hause fand. Ich bedaure sehr daß er mir keine fernere Gelegenheit gab ihm irgend eine Aufmerksamkeit zu bezeugen und seine Bekanntschaft zu machen auf die mich Deine angelegentliche Empfehlung sehr gespannt gemacht hatte. Wie ich vernehme soll er sich gar nicht in London aufgehalten haben. Möge es dem Ueberbringer dieser Zeilen Mr F. Chorley besser gehen um Deine Bekanntschaft zu machen. Er ist ein würdiger wohlunterrichteter junger Mann bekannt als Schriftsteller, Mitarbeiter in der Zeitschrift the Atheneum, ein erfahrener enthusiastischer Musikliebhaber der das Gute dem Seichten vorzuziehen und zu genießen versteht und über Alles – ein gemüthlicher Mensch der mein Haus schon lange als Freund frequentirt. Er kennt und liebt Dich als Künstler genau ja intim. In einem sehr ausgearbeiteten Aufsatz (ein Quarterly Review) hat er eine Charakteristik der ausgezeichnetsten Klavierspieler und Komponisten gemacht in welchem Du würdig portraitirt bist. –
 Der Zweck seiner Reise ist: eine kurze Zeit holy days nach angestrengten Arbeiten zu genießen – Du kannst ihn durch Deinen Umgang glücklich machen und wirst es nicht nur seiner eigenen Eigenschaften wegen sondern auch mir zu liebe.
Ich möchte Dich mit etwas Neuigkeiten unterhalten aber wenn ich auch davon Dir mitzutheilen hätte, fürchte ich daß sie alt geworden seyn müssen ehe Du diese Zeilen zu lesen bekommst.
Ich bin mit Frau und Kindern seit 8 Tagen hier im Skip HotelSkip HotelBoulogne-sur-merFrankreich und das Baden bekommt uns herrlich so daß wir noch 3 bis 4 Wochen hier bleiben, um dann auf einen Monath zum plaisir nach Paris zu gehen. Von öffentlichen Concert Produktionen und Unternehmungen ziehe ich mich für jetzt und vielleicht für immer zurück. Dieser Vorsatz bschränkt mich nunmehr auf mich selbst – ich höre mich selbst viel lieber, das heißt ich studire und spiele lieber viel.
Diese Beschäftigungist mir besonders hier angenehm gemacht indem Erard so artig war, mir ein ganz neues vortreffliches Rosewood Instrument hieher zu schicken. Er kam vor einigen Tagen mit seiner Frau hier durch um nach London zu gehen. Wir verfehlten uns und ich traf nur in der höchsten Eile als er sich eben einschiffte. Hier sind gar manche Apollos Priester und Priesterinnen die entweder in der See neue Nerven und Muskel Kraft suchen oder durch ConcertAnleihen finanziell gewinnen möchten. Zu den erstern gehören Meyerbeer mit seiner Mutter, Dlle Pauline Garcia mit ihrer Mutter, Zeuner, Sin (meine Wenigkeit) zu den letztern eine Mad. Lambert Klavierspielerin aus Paris (ohne großen Nahmen) ein Mr Picini u. s. w.
 Lass’ Dich durch meine jetzigen Wanderungen nicht abhalten mich mit Nachrichten von Dir zu erfreuen. Du kannst aus dem Obigen leicht berechnen wo ich seyn werde. Spätestens Anfang November hoffe ich in London zurück zu seyn Ich harre also auf Zeichen von Dir daß Du nicht vergisst Deinen wahrhaften Freund I. Moscheles
Meine Frau und ich begrüßen die liebe Deinige freundlichst.
und ich grüße Sie selbst (nicht zu vergessen) auch herzlichst
C M.          
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Dieser Vorsatz bschränkt mich nunmehr auf mich selbst – ich höre mich selbst viel lieber, das heißt ich studire und spiele <unclear reason="deletion" resp="FMBC">lieber</unclear> viel.</p> <p>Diese Beschäftigungist mir besonders hier angenehm gemacht indem <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_615d4bed-d5c7-4394-9d20-f3aa839e33db">Erard<name key="PSN0110924" style="hidden" type="person">Érard, Jean-Baptiste Orphée Pierre (1794-1855)</name></persName></hi> so artig war, <add place="above">mir<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> ein ganz neues vortreffliches <hi rend="latintype">Rosewood</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_2079f7df-2d03-42a0-9a76-95e29eff3211" xml:lang="en">Rosewood – ein Flügel aus Rosenholz.</note> Instrument hieher zu schicken. Er kam vor einigen Tagen mit seiner Frau hier durch um nach <placeName xml:id="placeName_618e3f15-0698-4a57-9ba5-1e07ced65d0c">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu gehen. Wir verfehlten uns und ich traf nur in der höchsten Eile als er sich eben einschiffte. Hier sind gar manche Apollos Priester und Priesterinnen die entweder in der See neue Nerven und Muskel Kraft suchen oder durch ConcertAnleihen finanziell gewinnen möchten. Zu den erstern gehören <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_21421a1c-d788-4fa0-ad79-9e04753d221c">Meyerbeer<name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName></hi> mit seiner <persName xml:id="persName_f5f29c58-593b-4bfd-ab5a-8f15a0dbb5e1">Mutter<name key="PSN0109764" style="hidden" type="person">Beer, Amalie (Esther Jehuda) (1767-1854)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9f549192-a9c1-400e-ac22-dd7706d6578b">D<hi rend="superscript">lle</hi> Pauline Garcia<name key="PSN0111291" style="hidden" type="person">Garcia, Pauline Michelle Ferdinande (1821-1910)</name></persName></hi> mit ihrer <persName xml:id="persName_26da0fb0-0009-4b53-9828-adf700f91274">Mutter<name key="PSN0119970" style="hidden" type="person">Garcia, Joaquina (1780-1854)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fa432805-c07b-419d-84a6-3fc9181e70b0">Zeuner<name key="PSN0119263" style="hidden" type="person">Zeuner, Karl Traugott (1775-1841)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype">Sin</hi><gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap> (meine Wenigkeit) zu den letztern eine <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8bec5c39-944a-4744-a7ef-9cc4ff36a632">Mad. Lambert<name key="PSN0119972" style="hidden" type="person">Lambert, Madame</name></persName></hi> Klavierspielerin aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8a4fb8c7-09eb-4e96-9ac4-2adb50686614">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi> (ohne großen Nahmen) ein <persName xml:id="persName_1c079123-0f64-4d01-bd26-aad6243bd052"><hi rend="latintype">M<hi rend="superscript">r</hi> Picini</hi><name key="PSN0117828" style="hidden" type="person">Piccinni, Louis Alexandre (1779-1850)</name></persName> u.s.w. </p> <closer rend="left"><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Lass’ Dich durch meine jetzigen Wanderungen nicht abhalten mich mit Nachrichten von Dir zu erfreuen. Du kannst aus dem Obigen leicht berechnen wo ich seyn werde. Spätestens Anfang November hoffe ich in <placeName xml:id="placeName_ff19cf8a-f9b2-40e2-9f8b-095213cd7962">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zurück zu seyn Ich harre also auf Zeichen von Dir daß Du nicht vergisst Deinen wahrhaften Freund</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">I. Moscheles</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_e6e0420b-0515-4204-8191-85ff5ad11a68"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_4c33850f-2312-45e4-a5cc-b871c0ef599f">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e6a6e5d4-9eb1-409c-a21f-c52836f44dce">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Meine <persName xml:id="persName_b38a36e9-0261-4d3a-8045-b41a18a0d372">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> und ich begrüßen die liebe <persName xml:id="persName_50ff5c4c-83cb-436c-b2e9-a7f682806e4a">Deinige<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> freundlichst.</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_83ce4eba-1781-468f-9d02-f53cdf9573a6"> <docAuthor key="PSN0113436" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b8db1bc5-0184-4129-814b-d8fd295885fc">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113436" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_04f67e3b-3d27-406f-87ec-1dac95f64d1b">Moscheles, Charlotte (1805–1889)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">und ich grüße Sie selbst (nicht zu vergessen) auch herzlichst</p> <signed rend="right"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2263105d-e2dc-4bb4-a2c3-6483f78a25a5">C M<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>