gb-1839-08-14-01
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Leipzig, 14. August 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [LEIPZIG / 14 Aug 39], [D.3 / 16/8], Siegel.
Heinrich Conrad Schleinitz.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
M.D. Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy
p.addr. H. Sen. Souchay)
in
Frankfurt a/main
Verdenken kann man es Dir zwar nicht, aber traurig genug für uns ist`s, daß Du bis heute noch nicht zurück bist. Ich erwarte Dich auch nicht vor dem Aug Raymund Härtel, daß von baldiger Rückkehr bei Dir gar nicht die Rede gewesen sey.
und dessenJulius Schunk
Braut ist; sie wird einen gewissenAgnes Bauer
inLandgraf
, einen jungen Wittwer aber sehr liebenswerthen und reichen Mann, heirathen, folglich, so Gott will, recht glücklich werden, was sie verdient und wir ihr alle von ganzem Herzen wünschen.Hohenstein
Palaisdes großen Gartens
hat in dem Concert 2 mal gesungen undUngher
hab ich so viele Urteile gehört und mir ihre Persönlichkeit, ihr Spiel, ihren Gesang, Stimme und dergl. noch so wiederholt beschreiben und zergliedern lassen müssen, daß ich mich gar nicht mehr nach der Wirklichkeit selbst sehne.Ungher
scheint sie aber nicht zu reflectiren, denn sie hat sich über keine der HerrenAbonnementConcert
Directorenbekundet.
gekommen bin, so erlaubst Du mir wohl Dir mitzutheilen, daß dieAbon.Concert
auf eine erste Sängerin indes noch Jagd macht; zu Deinem Trost aber,Direction
(undPanofka
in letzter Zeit) ist eine junge Sängerin,Julius Schunk
ausDemois. Meerty
Dém. Schloß
Directionschreibt heute an die
Meertynach Antwerpen und fragt an, ob sie geneigt sey, beim
Abonn. Concertein
Engagementals erste Sängerin anzunehmen.
hat den langen Brief geschrieben und darin derPorsche
Meertysolche Lobeserhebungen gemacht, daß diese begeistert darauf rechnen kann, wenn man sonst der hiesigen
Honorar à Concert150 – 180 Francs bisher gewesen sey und verspricht ihr ein gutes
BenefizConcert. Ich schreibe Dir dies so ausführlich, weil mir, freilich ohne weitere Geduld, möglich scheint, Du könntest mit der Gesuchten persönlich noch in
oder sonst zusammen kommen und dann zum besten des Abon.Concerts wirken, entweder durch sofortigen Abschluß einesFrancfurt
Engagementsoder, falls Dir die
als Künstlerin nicht ausreichend erscheinen sollte, durch Auseinanderlegung der Partien. Höchtenfalls will dieMeerty
bis 200 fr.Direction
à Concert Honorarbewilligen. –
Die englische Sängerin Mistr. Bishop ist ihrem
Bochsa
und giebt dort, wenn ich nicht irre, Concerte. Du kennst sie gewiss und weißt ob sie für dasHamburg
. passen würde; letztenfalls wäre dieAbon.Conc
, da sie ihr ehelichesBishop
Engagementaufgegeben, wohl am leichtesten zu gewinnen. Dem Kapellmst.
sind leider erst vor wenigTagen die Stimmen seinerSpohr
W. Härtels
Spohrs, recht
Spohr, er habe eine neue Symphonie, über dem Zitat:
– geschrieben und zwar im Style der verschiedenen neuesten Zeitzeichen; (Der letzte Satz enthält, glaub ich, den Styl von 1840.) Interessant ist die Composition jeden Falls, und da
Sonst und jetztsie gewissermaßen für die nächstenSpohr
Abon. Concangeboten hat, so wärst Du wohl so freundlich, selbst ihn darum zu bitten. Ich habe dies mit David so besprochen; es schien uns besser, als wenn die Bitte von andren Seiten an ihn gerichtet werde. Du wirst wohl unsere Ansicht theilen und dann recht bald an
Spohrschreiben. Der von Dir bestellte
ist endlich glücklich beiStreicher
angekommen. Komm Du nur auch bald, denn ohne Dich ist Alles nichts. Grüße DeineSchunks
Schleinitz
Grüße ja Schlemmer recht herzlich; er hat meiner nicht ganz vergessen, sondern mich durch
Mad. Schunk jun.
Quartettist zu zerrissen,
Von und über die Peardge (Pietsch) ist noch keine Nachricht eingegangen.
Leipzig den 14 Aug. 1839 Lieber Freund! Verdenken kann man es Dir zwar nicht, aber traurig genug für uns ist`s, daß Du bis heute noch nicht zurück bist. Ich erwarte Dich auch nicht vor dem 24 od. 25 Aug. seitdem ich weiß, daß eine Liedertafel Einladung für diese Tage Dich beängstigt und Dir wahrscheinlich das längere Wegbleiben noch angenehmer und nutzbarer gemacht hat. Wäre man nur nicht so lange Zeit ohne alle Nachricht von Dir geblieben, dann möcht es noch hingehen, aber Du schreibst nicht, Niemand trifft Dich unterwegs, und wenn letzteres ja geschieht, so erfährt man, wie durch Raymund Härtel, daß von baldiger Rückkehr bei Dir gar nicht die Rede gewesen sey. Julius Schunk und dessen junge Frau sind hier, von Dir und Deiner Frau wissen sie aber durchweg gar Nichts. Ist das nicht traurig? Da ich einmal bei Schunk bin, muß ich Dir noch mittheilen, daß, wie so eben die Nachricht eingeht, Agnes Bauer Braut ist; sie wird einen gewissen Landgraf in Hohenstein, einen jungen Wittwer aber sehr liebenswerthen und reichen Mann, heirathen, folglich, so Gott will, recht glücklich werden, was sie verdient und wir ihr alle von ganzem Herzen wünschen. David ist gestern mit seiner Frau nach Dresden und in die sächs. Schweiz gereist, von der er nächsten Sonntag zurückkommt. Ich hätte gern diese Reise mitgemacht, theils weil sie an und für sich zumal in so guter Gesellschaft, sehr angenehm ist, Theils weil gestern Abend im Palais des großen Gartens bei Dresden, ein großes Concert stattgefunden hat, daß man so gelegentlich hätte genießen und wahrscheinlich nicht ohne Vergnügen hätte anhören können. Gegeben wurde unter anderen auch Dein Psalm 42 der mit sehr starken Sänger Dilettanten Besetzung; wie ich vermuten, kann die Aufführung nicht schlecht gewesen seyn. Die Ungher hat in dem Concert 2 mal gesungen und Lipinsky einmal Variationen gespielt. David wird mir Bericht über Alles abstatten, denn er ist jedenfalls im Concert gewesen. Ueber die Ungher hab ich so viele Urteile gehört und mir ihre Persönlichkeit, ihr Spiel, ihren Gesang, Stimme und dergl. noch so wiederholt beschreiben und zergliedern lassen müssen, daß ich mich gar nicht mehr nach der Wirklichkeit selbst sehne. Vergangenen Sonntag war sie hier, höchst sachlich um Dich zu sehen und zu sprechen; daß ihr dies nicht gelungen ist, brauch ich Dir nicht noch zu sagen; außer einer Anstellung bei unserem AbonnementConcert scheint sie aber nicht zu reflectiren, denn sie hat sich über keine der Herren Directoren bekundet. David wird mir sagen, ob dort für uns ein Verlust ist. Wenn ich einmal so Widerwillen auf das Abon. Concert gekommen bin, so erlaubst Du mir wohl Dir mitzutheilen, daß die Direction auf eine erste Sängerin indes noch Jagd macht; zu Deinem Trost aber, sind Aussichten in Aussicht gestellt, denn weiter darf sich die Hoffnung noch nicht ansteigen. Durch David, Panofka (und Julius Schunk in letzter Zeit) ist eine junge Sängerin, Demois. Meerty aus Antwerpen sehr empfohlen worden; Sie soll in London mehremale gesungen, sehr gefallen haben und jung und hübsch seyn. Der Nahme verspricht mir mehr als der, der Dém. Schloß, obgleich ich ganz Ausgezeichnetes auch nicht erwarte. Die Direction schreibt heute an die Meerty nach Antwerpen und fragt an, ob sie geneigt sey, beim Abonn. Concert ein Engagement als erste Sängerin anzunehmen. Porsche hat den langen Brief geschrieben und darin der Meerty solche Lobeserhebungen gemacht, daß diese begeistert darauf rechnen kann, wenn man sonst der hiesigen ConcertDirection einigen Kredit schenkt. Man wünscht sie auf 10-12-14 und mehr Concerte zu engagiren, bemerkt, daß das gewöhnliche Honorar à Concert 150 – 180 Francs bisher gewesen sey und verspricht ihr ein gutes BenefizConcert. Ich schreibe Dir dies so ausführlich, weil mir, freilich ohne weitere Geduld, möglich scheint, Du könntest mit der Gesuchten persönlich noch in Francfurt oder sonst zusammen kommen und dann zum besten des Abon. Concerts wirken, entweder durch sofortigen Abschluß eines Engagements oder, falls Dir die Meerty als Künstlerin nicht ausreichend erscheinen sollte, durch Auseinanderlegung der Partien. Höchtenfalls will die Direction bis 200 fr. à Concert Honorar bewilligen. – Die englische Sängerin Mistr. Bishop ist ihrem Manne davon und mit Bochsa durchgegangen; sie befindet sich jetzt mit ihrem Beschützer in Hamburg und giebt dort, wenn ich nicht irre, Concerte. Du kennst sie gewiss und weißt ob sie für das Abon. Conc. passen würde; letztenfalls wäre die Bishop, da sie ihr eheliches Engagement aufgegeben, wohl am leichtesten zu gewinnen. Dem Kapellmst. Spohr sind leider erst vor wenigTagen die Stimmen seiner letzten Symphonie (Nr. 5. ) zurückgeschickt worden; diese Verzögerung hat ihren alleinigen Grund in W. Härtels Krankheit und zeigt, bei der großen Gefälligkeit Spohrs, recht In einem antwortenden Briefe an David, bemerkt Spohr, er habe eine neue Symphonie, über dem Zitat: Sonst und jetzt – geschrieben und zwar im Style der verschiedenen neuesten Zeitzeichen; (Der letzte Satz enthält, glaub ich, den Styl von 1840. ) Interessant ist die Composition jeden Falls, und da Spohr sie gewissermaßen für die nächsten Abon. Conc angeboten hat, so wärst Du wohl so freundlich, selbst ihn darum zu bitten. Ich habe dies mit David so besprochen; es schien uns besser, als wenn die Bitte von andren Seiten an ihn gerichtet werde. Du wirst wohl unsere Ansicht theilen und dann recht bald an Spohr schreiben. Der von Dir bestellte Streicher ist endlich glücklich bei Schunks angekommen. Komm Du nur auch bald, denn ohne Dich ist Alles nichts. Grüße Deine Frau recht, rechtherzlich von uns und behalte lieb Deinen HConrad Schleinitz Grüße ja Schlemmer recht herzlich; er hat meiner nicht ganz vergessen, sondern mich durch Mad. Schunk jun. grüßen lassen, und so will ich auch seiner gern gedenken. Schon längst wollt: ich Dich um Deine neuen Lieder „im Freien zu singen“ bitten, … – unser Quartett ist zu zerrissen, und wer weiß, ob es sich je wieder zusammenfindet! – Von und über die Peardge (Pietsch) ist noch keine Nachricht eingegangen.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-08-14" xml:id="date_fee7135f-3424-4c1e-aec0-b5a4b5632a61">14. 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Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title> der mit sehr starken <add place="above">Sänger<name key="PSN0114567" resp="writers_hand" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</name></add> Dilettanten Besetzung; <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> wie ich vermute<unclear reason="deletion" resp="FMBC">n</unclear>, kann die Aufführung nicht schlecht gewesen seyn. Die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3d2ec8d7-57df-40f7-84f1-3f5dd7e3c3cc">Ungher<name key="PSN0115427" style="hidden" type="person">Unger-Sabatier (Ungher-Sabatier), Karoline (Carlotta) (1803-1877)</name></persName></hi> hat in dem Concert 2 mal gesungen und <persName xml:id="persName_63f91d01-966f-465e-ae3b-7b5ec73a781d">Lipinsky<name key="PSN0112885" style="hidden" type="person">Lipiński, Karol Józef (Karl Joseph) (1790-1861)</name></persName> einmal Variationen gespielt. David wird mir Bericht über Alles abstatten, denn er ist jedenfalls im Concert gewesen. Ueber die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3c050e9b-cb33-470e-977b-88857ff4803e">Ungher<name key="PSN0115427" style="hidden" type="person">Unger-Sabatier (Ungher-Sabatier), Karoline (Carlotta) (1803-1877)</name></persName></hi> hab ich so viele Urteile gehört und mir ihre Persönlichkeit, ihr Spiel, ihren Gesang, Stimme und dergl. noch so wiederholt beschreiben und zergliedern lassen müssen, daß ich mich gar nicht mehr nach der Wirklichkeit selbst sehne. <date cert="high" when="1839-08-11" xml:id="date_d56cc422-1504-41d7-81c3-5de112494552">Vergangenen Sonntag</date> war sie <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above">hier<name key="PSN0114567" resp="writers_hand" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</name></add>, höchst<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>sachlich um Dich zu sehen und zu sprechen; daß ihr dies nicht gelungen ist, brauch ich Dir nicht noch zu sagen; außer einer Anstellung bei unserem <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_b2b8524b-2b06-4487-b604-4bea7cc5de33">AbonnementConcert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> scheint sie aber nicht zu reflectiren, denn sie hat sich über keine der Herren <hi rend="latintype">Directoren</hi> bekundet. <persName xml:id="persName_9d733e5c-d9fd-4895-a1ed-f6fb28b40345">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> wird mir sagen, ob dort für uns ein Verlust ist. Wenn ich einmal so Widerwillen auf das <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_018b6e58-281d-4151-9e18-d353b84636bb">Abon.Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> gekommen bin, so erlaubst Du mir wohl Dir mitzutheilen, daß die <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_487a17e4-c5dd-47da-80db-1f6682b8729d">Direction<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> auf eine erste Sängerin indes noch Jagd macht; zu Deinem Trost aber, <add place="above">sind<name key="PSN0114567" resp="writers_hand" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</name></add> Aussichten <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> in Aussicht gestellt, denn weiter darf sich die Hoffnung noch nicht ansteigen. Durch David, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_aee4cf02-d255-4319-a7c4-a320a51f27e0">Panofka<name key="PSN0113737" style="hidden" type="person">Panofka, Heinrich (1807-1887)</name></persName></hi> (und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1138a020-6f59-4c33-b53a-5aa1181516c8">Julius Schunk<name key="PSN0114772" style="hidden" type="person">Schunck, Julius (1809-1889)</name></persName></hi> in letzter Zeit) ist eine junge Sängerin, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_408314cb-de86-4d27-9227-3481d2c7bc55">Demois. Meerty<name key="PSN0113185" style="hidden" type="person">Meerti (eigtl. Meert), Elisa Jeanne Isabelle (1817-1878)</name></persName></hi> aus <placeName xml:id="placeName_f0511208-64a7-4763-8e8f-702e0aa907d4">Antwerpen<settlement key="STM0103504" style="hidden" type="area">Antwerpen</settlement><country style="hidden">Belgien</country></placeName> sehr empfohlen worden; Sie soll in <placeName xml:id="placeName_1c76ec38-732f-4f7e-852e-a79c010e2cdd">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> mehremale gesungen, sehr gefallen haben und jung und hübsch seyn. Der Nahme verspricht mir mehr als der, der <persName xml:id="persName_a3a512ad-a443-4dba-a125-73db5e9f812d"><hi rend="latintype">Dém</hi>. Schloß<name key="PSN0114593" style="hidden" type="person">Schloss, Sophie (1821-1903)</name></persName>, obgleich ich ganz Ausgezeichnetes auch nicht erwarte. Die <hi rend="latintype">Direction</hi> schreibt heute an die <hi rend="latintype">Meerty</hi> nach Antwerpen und fragt an, ob sie geneigt sey, beim <hi rend="latintype">Abonn. Concert</hi> ein <hi rend="latintype">Engagement</hi> als erste Sängerin anzunehmen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eb434a80-b516-440a-afb1-838a8aa98972">Porsche<name key="PSN0113957" style="hidden" type="person">Porsche, Carl Wilhelm August (1786-1840)</name></persName></hi> hat den langen Brief geschrieben und darin der <hi rend="latintype">Meerty</hi> solche Lobeserhebungen gemacht, daß diese begeistert darauf rechnen kann, wenn man sonst der hiesigen <placeName xml:id="placeName_25769b2f-1de2-4bae-9ea9-885f3802fab0">ConcertDirection<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> einigen Kredit schenkt. Man wünscht sie auf 10-12-14 und mehr Concerte zu engagiren, bemerkt, daß das gewöhnliche <hi rend="latintype">Honorar à Concert</hi> 150 – 180 Francs bisher gewesen sey und verspricht ihr ein gutes <hi rend="latintype">BenefizConcert</hi>. Ich schreibe Dir dies so ausführlich, weil mir, freilich ohne weitere Geduld, möglich scheint, Du könntest mit der Gesuchten persönlich noch in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8e6ae0a1-7b37-4cf2-9e4f-c70696be29ac">Francfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> oder sonst zusammen kommen und dann zum besten des Abon.Concerts wirken, entweder durch sofortigen Abschluß eines <hi rend="latintype">Engagements</hi> oder, falls Dir die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5c32f621-4bda-4665-8984-8c8615f1059c">Meerty<name key="PSN0113185" style="hidden" type="person">Meerti (eigtl. Meert), Elisa Jeanne Isabelle (1817-1878)</name></persName></hi> als Künstlerin nicht ausreichend erscheinen sollte, durch Auseinanderlegung der Partien. Höchtenfalls will die <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_b8c7a500-30f3-4024-bce8-2608ca7d7011">Direction<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> bis 200 fr. <hi rend="latintype">à Concert Honorar</hi> bewilligen. – <gap quantity="3" reason="deletion" unit="words"></gap></p> <p>Die englische Sängerin <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1978d0fd-cacb-4b84-8759-b70708a19428">Mistr. Bishop<name key="PSN0116240" style="hidden" type="person">Bishop, Ann Rivière (1810-1884)</name></persName></hi> ist ihrem <persName xml:id="persName_7359cc9b-d300-4074-9a34-fbd85d9bdb83">Manne<name key="PSN0109963" style="hidden" type="person">Bishop, (seit 1842) Sir Henry Rowley (1786-1855)</name></persName> davon und mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7c03da0d-43c3-4467-8cd5-787b0d09d469">Bochsa<name key="PSN0116254" style="hidden" type="person">Bochsa, Robert Nicolas-Charles (1789-1856)</name></persName></hi> <gap quantity="3" reason="deletion" unit="characters"></gap>durchgegangen; sie befindet sich jetzt mit ihrem Beschützer in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_70abbcb2-0f42-4485-ae15-245080114cbd">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und giebt dort, wenn ich nicht irre, Concerte. Du kennst sie gewiss und weißt ob sie für das <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9189cc69-26ba-4fa2-b5b0-903b5edc7b9a">Abon.Conc<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. passen würde; letztenfalls wäre die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_33a923aa-52ca-4ffe-a8aa-a138d00a76ba">Bishop<name key="PSN0116240" style="hidden" type="person">Bishop, Ann Rivière (1810-1884)</name></persName></hi>, da sie ihr eheliches <hi rend="latintype">Engagement</hi> aufgegeben, wohl am leichtesten zu gewinnen. Dem Kapellmst. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_262b8553-0c45-4953-9d73-5b9806a54b25">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi> sind leider erst vor wenigTagen die Stimmen seiner <title xml:id="title_e8a98932-6c72-4c91-b26c-a2b16c256717">letzten Symphonie (Nr. 5.)<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110945" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 102</name></title> zurückgeschickt worden; diese Verzögerung hat ihren alleinigen Grund in <persName xml:id="persName_987efada-d914-41ef-a08a-eb0641397dee"><hi rend="latintype">W. Härtels</hi><name key="PSN0111728" style="hidden" type="person">Härtel, Wilhelm Christoph (1787-1849)</name></persName> Krankheit und zeigt, bei der großen Gefälligkeit <hi rend="latintype">Spohrs</hi>, recht <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> In einem antwortenden Briefe an <persName xml:id="persName_739eecb5-4bb9-42fd-9dc2-7666f58777c1">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, bemerkt <hi rend="latintype">Spohr</hi>, er habe eine neue Symphonie, über dem Zitat: <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Sonst und jetzt</hi></hi> – geschrieben und zwar im Style der verschiedenen neuesten Zeitzeichen; (Der letzte Satz enthält, glaub ich, den Styl von 1840.) Interessant ist die Composition jeden Falls, und da <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f7ba75a7-a2d7-4eb8-be31-1948a895b2ae">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi> sie gewissermaßen für die nächsten <hi rend="latintype">Abon. Conc</hi> angeboten hat, so wärst Du wohl so freundlich, selbst ihn darum zu bitten. Ich habe dies mit David so besprochen; es schien uns besser, als wenn die Bitte von andren Seiten an ihn gerichtet werde. Du wirst wohl unsere Ansicht theilen und dann recht bald an <hi rend="latintype">Spohr</hi> schreiben. Der von Dir bestellte <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7d415f0f-4d11-48f6-8158-983b5a4ea42b">Streicher<name key="PSN0115180" style="hidden" type="person">Streicher, Johann Baptist (1796-1871)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_84e01dd8-45e0-4161-9c15-7d3ce3614933" xml:lang="de">von Dir bestellte Streicher – Gemeint ist ein Flügel des Wiener Klavierbauers Johann Baptist Streicher. Mendelssohn bewertete die Qualität der Streicher-Flügel nach eigenen Erfahrungen als sehr schlecht. Siehe z. B. Brief fmb-1840-02-21-01 (Brief Nr. 2640) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Rom, Leipzig, 21. Februar 1840, Z. 73 ff.</note> ist endlich glücklich bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_59648699-e5fb-4560-97cd-71f21bc06027">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName></hi> angekommen. Komm Du nur auch bald, denn ohne Dich ist Alles nichts. Grüße Deine <persName xml:id="persName_23acbca2-49df-43e2-96dc-8dca0085eeb7">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> recht, rechtherzlich von uns und behalte lieb </p> <signed rend="center">Deinen</signed> <signed rend="right">HConrad <hi rend="latintype">Schleinitz</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_277b9ccb-54b7-45e4-b328-2d1390b600f9"> <docAuthor key="PSN0114567" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_33b934f9-00b6-4c85-86f7-1e6eaaeffd57">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114567" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d49b2d66-b8c9-4f86-b7b7-96643b74c782">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Grüße ja <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_31e46f34-0744-401e-ad65-3c1e77bb2cd7">Schlemmer<name key="PSN0114573" style="hidden" type="person">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName></hi> recht herzlich; er hat meiner nicht ganz vergessen, sondern mich durch <persName xml:id="persName_b85dd9dc-0b69-49ad-88f5-97a2863f60f5"><hi rend="latintype">Mad. Schunk jun</hi>.<name key="PSN0114771" style="hidden" type="person">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> grüßen lassen, und so will ich auch seiner gern gedenken.</p> <p><unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">Schon</unclear> längst wollt: ich Dich um Deine neuen <title xml:id="title_ccc492a6-15be-44ff-924c-9e97673ce19d">Lieder „im Freien zu singen“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yz7pzypn-wkh9-w8rr-8wyg-m0rc7jgqzq3l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title> bitten, … – unser <hi rend="latintype">Quartett</hi> ist zu zerrissen, <gap quantity="1" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> und wer weiß, ob es <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">sich</unclear> je wieder zusammenfindet! – </p> <p>Von und über die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1864c339-0a08-42a8-b68d-8673b05d44d1">Peardge<name key="PSN0119956" style="hidden" type="person">Peardge (Pietsch), Frau</name></persName></hi> (Pietsch) ist noch keine Nachricht eingegangen. </p> </div> </body> </text></TEI>