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gb-1839-07-14-01

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Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. <lb></lb>Leipzig, 14. Juli 1839 Das ist doch noch ein Freund, sagte meine Frau als Ihr Brief angekommen und gelesen war. So ist Mendelssohn immer gegen mich gewesen, antwortete ich ihr. Ich kann Sie versichern daß es mir jedesmal eine sehr Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Leipzig; Frankfurt a. M. (?), vor dem 14. Juli 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Leipzig; Leipzig, 1. Januar 1840 Franck, Georg Hermann (1802-1855)Franck, Georg Hermann (1802-1855) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 35/209. Autograph Hermann Franck an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M.; Leipzig, 14. Juli 1839 Das ist doch noch ein Freund, sagte meine Frau als Ihr Brief angekommen und gelesen war. So ist Mendelssohn immer gegen mich gewesen, antwortete ich ihr. Ich kann Sie versichern daß es mir jedesmal eine sehr

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [LEIPZIG / 15 Jul.39], [? 3 / 17 7], Siegel.

Hermann Franck.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

Franck, Georg Hermann (1802-1855)counter-resetFranck, Georg Hermann (1802–1855) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M.Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Felix Mendelssohn-Bartholdy Wohlgeboren Frankfurt a/m
Franck, Georg Hermann (1802–1855) Franck, Georg Hermann (1802–1855) Leipzig 14 Juli 39

Das ist doch noch ein Freund, sagte meine Frau als Ihr Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-07-14-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Hermann Franck in Leipzig; Frankfurt a. M. (?), vor dem 14. Juli 1839</name> angekommen und gelesen war. So ist MendelssohnMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) immer gegen mich gewesen, antwortete ich ihr.

Ich kann Sie versichern daß es mir jedesmal eine sehr angenehme Wirkung macht, wenn Ihre Handschrift wohl gerüstet vor mich hin tritt. Daß Sie aber meiner Bitte nicht nur gedacht sondern sie auch in wirklich äußerst dankenswerther Weise erfüllt haben, umgiebt die Person Ihrer Handschrift mit einem Wall von Verdiensten und macht sie eben so uneinnehmbar, als einnehmend.

An Herrn Reg. R. E. in Coblenz ist dann sofort geschrieben worden und da er, seiner Antwort an den Senator nach, bereit scheint, so werden Sie ohne Zweifel ein gut Werk mehr gestiftet haben.

Ihr Brief enthält nur Gutes, und daß er Sie zum nächsten Koncert hier ankündigt ist nicht sein kleinster Vorzug. Ich hatte Sie bereits für Leipzig bis zum Herbstwinter verloren betrachtet. Ich bitte Sie schreiben Sie mir ehe Sie kommen auch genau, daß ich Ihnen vor Ihrer Ankunft noch irgendwohin antworten kann. Nur 2 Worte sind nöthig, drei nicht zu viel.

Dirichlet war einige Secunden lang hier. Die Thür der Zeitungs |2| expedition öffnete sich und er trat zu mir herein. Eben als meine Ueberraschung ihn zu sehen in die solidere Freude, ihn zu haben, übergehen wollte, verschwand er. Es ist 5 Jahre her seit ich ihn nicht gesehen. Unterdeß ist die Zeit dreimal über seine Gesichtszüge hinweggegangen, und er erscheint um 15 Jahre älter. Im Herbst also kommt er auf längere Zeit und Ihre Schwester kommt auch. Dann wird sich denke ich ein Wort reden, und so manches andre entstellen lassen. O Gott wie wird das ent! – Nie gans.

Ueber Leipzig ist mir total unmöglich Ihnen das Allermindeste zu schreiben.Ueber Leipzig … zu schreiben – Nach Aufenthalten in Berlin und Paris siedelte Hermann Franck 1839 nach Leipzig über, wo er die Redaktion der Leipziger Allgemeinen Zeitung übernahm, die er aber Ende 1839 wieder aufgab. Siehe Andreas Feuchte, Hermann Franck (1802–1855). Persönlichkeit zwischen Philosophie, Politik und Kunst im Vormärz (Forschungen zum Junghegelianismus, Bd. 3), Frankfurt a. M. u. a. 1998, S. 90 f. Ich sehe außer dem ZeitungspersonalZeitungspersonal – Leipziger Allgemeine Zeitung. schlechterdings nicht eine einzige Leipziger Lerche. Meine FrauFranck, Mathilde (1809-1847) ist wohl, wir sind als wäre gestern unsre Hochzeitgestern unsre Hochzeit – Die Braut und Ehefrau von Hermann Franck, Mathilde Franck, geb. Hunter, war eine illegitime Tochter des Prinzen Heinrich von Preußen. Die Hochzeit fand im Frühjahr 1838 in Rom statt. Siehe hierzu Alfred von Reumont, Aus König Friedrich Wilhelms IV. gesunden und kranken Tagen, Leipzig 1885, S. 259 f. gewesen. Wenige mögen so seyn, sagen wir oft, aber Mendelssohns sind ofenbar offenbar unter den Wenigen.

Meine Frau grüßt die IhrigeMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) aufs Allerbeste und Schönste, und ich füge meine lieblichsten Empfehlungen bei. Meine Frau will durchaus daß ich in ihrem Namen die Ihrige frage, ob sie wünsche daß meine Frau unterdeß hier für eine Kuh Sorge trage. Ich will mich hängen lassen, wenn ich weiß was es heißen soll. Aber meine Frau läßt nicht ab, ich muß mich willig mystifiziren lassen.

Jetzt aber leben Sie wohl, und wirklich, wär’s nicht allzu schwerfällig ich dankte Ihnen zum Schluß noch einmal. Ihr Franck
            Leipzig 14 Juli 39 Das ist doch noch ein Freund, sagte meine Frau als Ihr Brief angekommen und gelesen war. So ist Mendelssohn immer gegen mich gewesen, antwortete ich ihr.
Ich kann Sie versichern daß es mir jedesmal eine sehr angenehme Wirkung macht, wenn Ihre Handschrift wohl gerüstet vor mich hin tritt. Daß Sie aber meiner Bitte nicht nur gedacht sondern sie auch in wirklich äußerst dankenswerther Weise erfüllt haben, umgiebt die Person Ihrer Handschrift mit einem Wall von Verdiensten und macht sie eben so uneinnehmbar, als einnehmend.
An Herrn Reg. R. E. in Coblenz ist dann sofort geschrieben worden und da er, seiner Antwort an den Senator nach, bereit scheint, so werden Sie ohne Zweifel ein gut Werk mehr gestiftet haben.
Ihr Brief enthält nur Gutes, und daß er Sie zum nächsten Koncert hier ankündigt ist nicht sein kleinster Vorzug. Ich hatte Sie bereits für Leipzig bis zum Herbstwinter verloren betrachtet. Ich bitte Sie schreiben Sie mir ehe Sie kommen auch genau, daß ich Ihnen vor Ihrer Ankunft noch irgendwohin antworten kann. Nur 2 Worte sind nöthig, drei nicht zu viel.
Dirichlet war einige Secunden lang hier. Die Thür der Zeitungs expedition öffnete sich und er trat zu mir herein. Eben als meine Ueberraschung ihn zu sehen in die solidere Freude, ihn zu haben, übergehen wollte, verschwand er. Es ist 5 Jahre her seit ich ihn nicht gesehen. Unterdeß ist die Zeit dreimal über seine Gesichtszüge hinweggegangen, und er erscheint um 15 Jahre älter. Im Herbst also kommt er auf längere Zeit und Ihre Schwester kommt auch. Dann wird sich denke ich ein Wort reden, und so manches andre entstellen lassen. O Gott wie wird das ent! – Nie gans.
Ueber Leipzig ist mir total unmöglich Ihnen das Allermindeste zu schreiben. Ich sehe außer dem Zeitungspersonal schlechterdings nicht eine einzige Leipziger Lerche. Meine Frau ist wohl, wir sind als wäre gestern unsre Hochzeit gewesen. Wenige mögen so seyn, sagen wir oft, aber Mendelssohns sind ofenbar unter den Wenigen.
Meine Frau grüßt die Ihrige aufs Allerbeste und Schönste, und ich füge meine lieblichsten Empfehlungen bei. Meine Frau will durchaus daß ich in ihrem Namen die Ihrige frage, ob sie wünsche daß meine Frau unterdeß hier für eine Kuh Sorge trage. Ich will mich hängen lassen, wenn ich weiß was es heißen soll. Aber meine Frau läßt nicht ab, ich muß mich willig mystifiziren lassen.
Jetzt aber leben Sie wohl, und wirklich, wär’s nicht allzu schwerfällig ich dankte Ihnen zum Schluß noch einmal. Ihr Franck          
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Unterdeß ist die Zeit dreimal über seine Gesichtszüge hinweggegangen, und er erscheint um 15 Jahre älter. Im Herbst also kommt er auf längere Zeit und Ihre Schwester kommt auch. Dann wird sich denke ich ein Wort reden, und so manches andre entstellen lassen. O Gott wie wird das ent! – Nie gans.</p> <p>Ueber Leipzig ist mir total unmöglich Ihnen das Allermindeste zu schreiben.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e06ed66-6028-4506-af02-318129cdcd9b" xml:lang="de">Ueber Leipzig … zu schreiben – Nach Aufenthalten in Berlin und Paris siedelte Hermann Franck 1839 nach Leipzig über, wo er die Redaktion der Leipziger Allgemeinen Zeitung übernahm, die er aber Ende 1839 wieder aufgab. Siehe Andreas Feuchte, Hermann Franck (1802–1855). Persönlichkeit zwischen Philosophie, Politik und Kunst im Vormärz (Forschungen zum Junghegelianismus, Bd. 3), Frankfurt a. 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Aber meine Frau läßt nicht ab, ich muß mich willig mystifiziren lassen.</p> <closer rend="left">Jetzt aber leben Sie wohl, und wirklich, wär’s nicht allzu schwerfällig ich dankte Ihnen zum Schluß noch einmal. </closer> <signed rend="right">Ihr Franck</signed> </div> </body> </text></TEI>