gb-1839-06-19-02
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London, 19. Juni 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Carl Klingemann.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Juny39.
Felix!
Das sich unser Briefe jetzt zu kreutzen pflegen, so fange ich diesen nicht ohne die gegründete Hoffnung an, daß sich einer von Dir unterwegs befindet. Es hat das Gute, daß man auf nichts zu antworten braucht, sondern in die Kreuz und Quer hinein das Seinige von sich giebt.
„Ueberbringerin dieses pp “ hätte ich auch anfangen können – ich wollte besagte Ueberbringerin träfe Dich, da es keine andre ist, als Miss Taylor, Miss Nora Taylor, die sich die Deutsche und
Letztres Sonst ist nie sehr gewünscht, – Deine feine blonde Beneckes getroffen – endlich! fein lieblich wohlthuende Erscheinung, und mir, neben allen anderen 10000 Ansprüchen und Erwartungen mehr wohthuender, weil ich sie mir fast so gedacht hatte, und nun nicht erst alle Vorstellungen umzuschreiben und anders zu drehen brauchte, sondern gleich weiter schreiten und ihr gegenüber behaglich und bekannt werden konnte. Das hat mir große Freude gemacht, und mir ferner auch Muth und Hoffnung gegeben mit
– da habe ich ihr von WeitemPhilharmonic
,Moscheles
undAlexanders
gezeigt – Himmel, ich thäts ja gern in der Nähe, und gäbe die glänzendste Art, aber die Leute sind so artig, und wollen nachHorsleys
und nach Hause und hier braucht man doch Zeit zu allen, sogar zum langweiligsten Plaisir.Manchester
schrieb, weiß ich angekommen, aus Mittheilungen vonFrank
. Gutes und Gelungenes wußte ich aber nicht von mir zu rühmen, es bleibt nach wie vor bei den schönsten Vorsätzen und so geht ein Tag nach dem andern ins Land. Das Unheil was ich Dir für mich vorausgesagt, ist eingetreten – wie Dir der schwarze Rand schon angedeutet – und war unausbleiblich. Ende April starb diese meineDavid
Wahrscheinlich wäre es mir im Spätherbst gelungen, auf kurze Zeit nach shop zu verwahren habe.
Heute Morgen ist David abgereist – trotz des verlängerten Aufenthalts uns allen zu früh, und ein hochgeachteter, lebhaft zurückgesehnter Gast. Moris Tod wirst Du aus den Zeitungen gesehen haben, – am selben
DavidsFreunden dasselbe, daß er
Morisnatürlicher Nachfolger sey, und sprach und rieth und handelte demgemäß.
Davidentschloß sich, sich sofort wegen der Stelle bei der
versagt, der mit der Anwartschaft darauf engagirt war. Aber auch ohne diese Anstellung ist es glaube ich,Tolbeque
DavidsAufgabe sich
Davidschon Einleitungen wegen künftiger Quartette getroffen hat, – wir riethen ihn, sich gleich des alten
zu bemächtigen, der mitLindley
Morizusammen spielt, ob er was zugethan weiß ich nicht. – Es ist jetzt außer
, der aber jung ist und nüchtern und ohne Persönlichkeit, keine geigende Seele von Belang hier – von allen Fragenden, die hier waren,Blagrove
,Haumann
&c., fühlt man ganz deutlich, daß wie mit der Fantasie die sie eben vortragen, ihren ganzen armen Menschen zum besten und ihren letzten blanken Heering weg gaben – es ist weiter nichts dahinter, wie die schöne deutsche Redensart ist.Artot
Die Ehrlichkeit und Solidität an dem David gefällt mir über die Maaßen! Ich habe ihn lieber, wie ich ihm
Er wird Dir Manches von unsern hiesigen Zuständen erzählen, die er sehr wohl gesehen und als klarer rechtlicher Kerl sehr gut genommen und gewürdigt hat. Ich finds mit der Musik jetzt im Ganzen wiederwärtiger und miserabler denn je – diese Fluth von Concert ist zum Ekel und an Tüchtigen fehlts und das Philharmonic wird immer schlechter und schwächer, und hat im letzten Monath unrühmlich seine unrühmlichste
Saisonbeschloßen. Ich hoffe sie kommen zu meiner Crisis, zu meinem Sturm. Eines der Zeichen der Zeit ist, daß von Dir nicht
amHofe gespielt worden ist, mit Ausnahme des
ausgesucht. VonDulcken
genug, vonSpohr
zu viel, vonMozart
nicht das Rechte, und nichts Neues, außer der einzigenBeethoven
Bennettzu der Waldnymphe
Dorus Gras
hat dann gespielt und mir mehr mißfallen denn je, bei aller tollen Fertigkeit.Döhler
ist seit Kurzem hier, – auf den freu ich mich, das ist doch was Ganzes. –Thalberg
wollen den Herbst, bis Anfang nächsten Jahres, inMoscheles
zubringen, – ein gescheuter Plan, denke ich, der Allen gut thun wird, ihm fehlt grade ein Stück muntrer französischer Teufelei, er braucht ein kleines Verbrechen, eine Anschauung von ein paar kleinen Vatermorden und eine Ahnung von ein halb Dutzend ungerechten Proceßen, um wieder etwas auf die Strümpfe zu kommen – er besitzt fürParis
Dem David hab ich Sachen für Dich mitgegeben, Noten, einen
den ich schon lange hatte, und die letzten 5 Bände vonPaulus
ScottsLeben
, die mir dabei einfallen, haben wir neulich geschwelgt, in Musik und Spielerei, sie hatten den König vonAlexanders
Ocede.
ist hier sehr schwanger, ich weiß nicht mit dem wievielten Balg, aber sehr behäbig und munter, – eine stattliche Person der das Parissche bekommen. – Ich habe von Dir eine Menge Geld zu fordern, – brauchst DuMrs Crompton
Döhlerfür die
Rosensche Büste
pp– ich muß es nur mal feststellen – hast Du denn immer noch mit
abzurechnen ? –Moscheles
haben ihrenHorsleys
mitCharly
Davidabgeschickt, zum
nachHauptmann
, – ich zweifle nicht, es wird ihm gut thun. Ich war gestern Abend bei ihnen,Cassel
soulful,
welcomewie ein alter Freund, – mir war alles das Scheiden und Fortziehen rührend genug, und doch der ganze tüchtige, gesunde und liebende Familiensinn noch mehr erfreulich. So
Grüße Deine
Wo ist denn Mühlenfels? Ich habe ihm wegen einer Kiste zu schreiben, die aus
schen Nachlass für ihn jetzt an mich überlassen ist.Rosen
London 19 Juny 39. Lieber Felix! Das sich unser Briefe jetzt zu kreutzen pflegen, so fange ich diesen nicht ohne die gegründete Hoffnung an, daß sich einer von Dir unterwegs befindet. Es hat das Gute, daß man auf nichts zu antworten braucht, sondern in die Kreuz und Quer hinein das Seinige von sich giebt. „Ueberbringerin dieses pp“ hätte ich auch anfangen können – ich wollte besagte Ueberbringerin träfe Dich, da es keine andre ist, als Miss Taylor, Miss Nora Taylor, die sich die Deutsche und Rheinische Welt unter den Flügeln Ihrer alten Freundinnen besieht. Leider habe ich sie bei den letzten Besuchen verfehlt, und ihr so nicht alle die mündlichen Grüße und Briefschaften mitgeben können, mit denen ich sie an Dich ausstatten mögen – ferner habe ich ihr nicht brieflich – artlich beschrieben, wo Du ohngefähr anzutreffen seiest, wie ich das aus Zeitungen und sonst weiß. Letztres Sonst ist nie sehr gewünscht, – Deine feine blonde Schwägerin, die ich am Sonntag bei Beneckes getroffen – endlich! fein lieblich wohlthuende Erscheinung, und mir, neben allen anderen 10000 Ansprüchen und Erwartungen mehr wohthuender, weil ich sie mir fast so gedacht hatte, und nun nicht erst alle Vorstellungen umzuschreiben und anders zu drehen brauchte, sondern gleich weiter schreiten und ihr gegenüber behaglich und bekannt werden konnte. Das hat mir große Freude gemacht, und mir ferner auch Muth und Hoffnung gegeben mit Schunks und gleich am Ende aller Enden Deiner holden, unbekannten Frau ebenso bekannt und bequem zu werden. Wir haben ein Langes und Breites von allen diesen neuen und doch so vertrauten Dingen und Personen geredet und ausgetauscht. Am Montag traf ich sie im (letzten) Philharmonic – da habe ich ihr von Weitem Moscheles, Alexanders und Horsleys gezeigt – Himmel, ich thäts ja gern in der Nähe, und gäbe die glänzendste Art, aber die Leute sind so artig, und wollen nach Manchester und nach Hause und hier braucht man doch Zeit zu allen, sogar zum langweiligsten Plaisir. Was willst Du von mir hören? Hast Du denn einen langen Brief von mir erhalten? aber den, der sich mit Deinem letzten kreuzte. Einen den ich an Frank schrieb, weiß ich angekommen, aus Mittheilungen von David. Gutes und Gelungenes wußte ich aber nicht von mir zu rühmen, es bleibt nach wie vor bei den schönsten Vorsätzen und so geht ein Tag nach dem andern ins Land. Das Unheil was ich Dir für mich vorausgesagt, ist eingetreten – wie Dir der schwarze Rand schon angedeutet – und war unausbleiblich. Ende April starb diese meine jüngste Schwester, ein gutes lustiges Kind – an einer Halsschwindsucht, Folge eines frühen Stockhustens sonst so gesund, und voll Muth und Lust zum Leben, daß sie es länger hätte genießen sollen wie wir anderen der Familie. Man sieht dann zu wie man über ein solches Leiden wegkommt, aber meine arme Mutter, die so ihre zweite erwachsene Tochter verliert, und beide bis zum letzten Athemzug in dem langen Dahinschwinden gepflegt hat, muß harte Prüfung überstehen. Die dauert mich am meisten. Es muß aber ein wunderlich Ding um den Schmerz seyn, – mein erster Gedanke ist immer ein Verwundern, daß man solche Stöße überlebt, und dann sehe ich wie grade die Schwächeren es am besten verarbeiten, sie nehmen das erlebte Traurige wie ein Element, einen Lebensstoff in sich auf, und athmen damit weiter. So giebt es grade in meiner Familie eine Maße Melankolei, ohne daß sie dabei im Mindesten sentimental wären, oder sich sonst das Leben absonderlich vorkommen ließen. Dabei haben sie die große Erleuchtung, daß sie ihren Kummer von dem Herzen wegreden, statt ihn vornehm zu verleugnen und somit länger zu Hause zu halten. Wahrscheinlich wäre es mir im Spätherbst gelungen, auf kurze Zeit nach Hannover zu gehen und meinen Theil zum Trösten und Aufheitern bei zu tragen. Sie halten gar große Stücke auf mich, und man steigt im Kreise bei alle dem Verlust –. Mich verdrießt nur der Gedanke, erst, nach Sommer, zu müssen, wo ich eigentlich sonst, außer dem Wein ja nichts verloren habe, und dann, nicht weiter in die Welt hinein zu kommen, z. B. nach Leipzig, wo ich Dich mit Weib und Kind betrachten, und irgend gute Musik hören könnte. Indeß ichs so überlege, – ich habe dann mindestens noch drei Monate Zeit, da mein Hof erst nach Ablauf der hiesigen Parlaments Session erst ein paar Monate nach Hause geht und ich derweilen hier unsern shop zu verwahren habe. Heute Morgen ist David abgereist – trotz des verlängerten Aufenthalts uns allen zu früh, und ein hochgeachteter, lebhaft zurückgesehnter Gast. Moris Tod wirst Du aus den Zeitungen gesehen haben, – am selben Morgen wo es bekannt wurde (er starb ganz plötzlich) dachte Jeder von Davids Freunden dasselbe, daß er Moris natürlicher Nachfolger sey, und sprach und rieth und handelte demgemäß. David entschloß sich, sich sofort wegen der Stelle bei der Oper zu melden, – sie war aber schon an Tolbeque versagt, der mit der Anwartschaft darauf engagirt war. Aber auch ohne diese Anstellung ist es glaube ich, Davids Aufgabe sich hier niederzulaßen, – einen Menschen grade wie er ist, brauchen wir hier dringend, und Schade wie es ist daß Du ihn verlierst, so kannst doch eben Du ihn eher entbehren, wie wir hier, die wir Dich nicht haben und eben Niemand haben. Ich weiß nicht, ob David schon Einleitungen wegen künftiger Quartette getroffen hat, – wir riethen ihn, sich gleich des alten Lindley zu bemächtigen, der mit Mori zusammen spielt, ob er was zugethan weiß ich nicht. – Es ist jetzt außer Blagrove, der aber jung ist und nüchtern und ohne Persönlichkeit, keine geigende Seele von Belang hier – von allen Fragenden, die hier waren, Haumann, Artot &c., fühlt man ganz deutlich, daß wie mit der Fantasie die sie eben vortragen, ihren ganzen armen Menschen zum besten und ihren letzten blanken Heering weg gaben – es ist weiter nichts dahinter, wie die schöne deutsche Redensart ist. Die Ehrlichkeit und Solidität an dem David gefällt mir über die Maaßen! Ich habe ihn lieber, wie ich ihm habe sagen und beweisen können – vielleicht kann ich später mehr für ihn seyn. – Er wird Dir Manches von unsern hiesigen Zuständen erzählen, die er sehr wohl gesehen und als klarer rechtlicher Kerl sehr gut genommen und gewürdigt hat. Ich finds mit der Musik jetzt im Ganzen wiederwärtiger und miserabler denn je – diese Fluth von Concert ist zum Ekel und an Tüchtigen fehlts und das Philharmonic wird immer schlechter und schwächer, und hat im letzten Monath unrühmlich seine unrühmlichste Saison beschloßen. Ich hoffe sie kommen zu meiner Crisis, zu meinem Sturm. Eines der Zeichen der Zeit ist, daß von Dir nicht am Hofe gespielt worden ist, mit Ausnahme des zweiten Concerts, das sich die Dulcken ausgesucht. Von Spohr genug, von Mozart zu viel, von Beethoven nicht das Rechte, und nichts Neues, außer der einzigen Ouverture von Bennett zu der Waldnymphe, die nebenbei nur schwach und nebulistisch und mendelssohnisierend ist. Wäre nicht für die letzten Concerte die Dorus Gras da gewesen, ein wahrhafter Bißen für sie, neu und amüsant nach all dem monotonen ganz vortrefflichen Italiänern die man so ganz in- und auswendig kennt, so waeren sie ganz verloren. – Döhler hat dann gespielt und mir mehr mißfallen denn je, bei aller tollen Fertigkeit. Thalberg ist seit Kurzem hier, – auf den freu ich mich, das ist doch was Ganzes. – Moscheles wollen den Herbst, bis Anfang nächsten Jahres, in Paris zubringen, – ein gescheuter Plan, denke ich, der Allen gut thun wird, ihm fehlt grade ein Stück muntrer französischer Teufelei, er braucht ein kleines Verbrechen, eine Anschauung von ein paar kleinen Vatermorden und eine Ahnung von ein halb Dutzend ungerechten Proceßen, um wieder etwas auf die Strümpfe zu kommen – er besitzt für . Dem David hab ich Sachen für Dich mitgegeben, Noten, einen Paulus den ich schon lange hatte, und die letzten 5 Bände von Scotts Leben. – Bei Alexanders, die mir dabei einfallen, haben wir neulich geschwelgt, in Musik und Spielerei, sie hatten den König von Ocede. Mrs Crompton ist hier sehr schwanger, ich weiß nicht mit dem wievielten Balg, aber sehr behäbig und munter, – eine stattliche Person der das Parissche bekommen. – Ich habe von Dir eine Menge Geld zu fordern, – brauchst Du keine Rechnung, Döhler für die Rosensche Büste und pp – ich muß es nur mal feststellen – hast Du denn immer noch mit Moscheles abzurechnen? – Horsleys haben ihren Charly mit David abgeschickt, zum Hauptmann nach Cassel, – ich zweifle nicht, es wird ihm gut thun. Ich war gestern Abend bei ihnen, soulful,, welcome wie ein alter Freund, – mir war alles das Scheiden und Fortziehen rührend genug, und doch der ganze tüchtige, gesunde und liebende Familiensinn noch mehr erfreulich. So hab ich fortziehen sehen! – und dabei ist der schönste Sommer – so recht zum Aufthauen und Ausdehnen. Alles schlägt die Flügel, probirt seinen Flug und will fort. Ich aber bleibe Dein – CKL Grüße Deine Frau! Küsse Deinen Sohn. Wo ist denn Mühlenfels? Ich habe ihm wegen einer Kiste zu schreiben, die aus Rosenschen Nachlass für ihn jetzt an mich überlassen ist.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-06-19" xml:id="date_8e680313-f428-482c-ba41-88c4107e7c91">19. 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Die Hochzeitsreise führte das Paar nach England.</note>, die ich am <date cert="high" when="1839-06-16" xml:id="date_deb63e87-17f7-4c29-9fdc-f7c1b26d9633">Sonntag</date> bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_098abcdd-7823-495a-b811-e2365df708d8">Beneckes<name key="PSN0109818" style="hidden" type="person">Benecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B.</name></persName></hi> getroffen – endlich! fein lieblich wohlthuende Erscheinung, und mir, neben allen anderen 10000 Ansprüchen und Erwartungen mehr wohthuender, weil ich sie mir fast so gedacht hatte, und nun nicht erst alle Vorstellungen umzuschreiben und anders zu drehen brauchte, sondern gleich weiter schreiten und ihr gegenüber behaglich und bekannt werden konnte. Das hat mir große Freude gemacht, und mir ferner auch Muth und Hoffnung gegeben mit <persName xml:id="persName_e254f587-6239-4a72-8de9-72e0ad072337">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name><name key="PSN0114760" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Julius S.</name></persName> und gleich am Ende aller Enden Deiner holden, unbekannten <persName xml:id="persName_dbac9118-9d18-4dd8-8956-961e5edda209">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ebenso bekannt und bequem zu werden. Wir haben ein Langes und Breites von allen diesen neuen und doch so vertrauten Dingen und Personen geredet und ausgetauscht. Am <date cert="high" when="1839-06-17" xml:id="date_4154c8b4-3cbb-4243-a306-fc8be80b008b">Montag</date> traf ich sie im (letzten) <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_1e0dad98-253c-4a6a-95ee-05869fbabfb5">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> – da habe ich ihr von Weitem <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2995f4a7-79d0-4fa1-b4a1-6fd512263e1c">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c40b3d9f-d3fb-4c43-8fe3-d9e9073bfbf5">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d1de7d9c-aebb-4114-8d66-892308c718b1">Horsleys<name key="PSN0112100" style="hidden" type="person">Horsley, Familie von → William H.</name></persName></hi> gezeigt – Himmel, ich thäts ja gern in der Nähe, und gäbe die glänzendste Art, aber die Leute sind so artig, und wollen nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c9719f33-4932-415d-99ca-b6503e8d9095">Manchester<settlement key="STM0100186" style="hidden" type="locality">Manchester</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> und nach Hause und hier braucht man doch Zeit zu allen, sogar zum langweiligsten Plaisir.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Was willst Du von mir hören? Hast Du denn einen <title xml:id="title_c9b4a5d2-e191-4a12-908b-0b27910da878">langen Brief <name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</name><name key="gb-1839-02-26-03" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 26. Februar 1839</name></title>von mir erhalten? aber den, der sich mit Deinem letzten kreuzte. Einen den ich an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_27c0fbf6-056b-4801-94c0-8125fca6f984">Frank<name key="PSN0111119" style="hidden" type="person">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName></hi> schrieb, weiß ich angekommen, aus Mittheilungen von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_739f3833-7bfe-4034-8139-8bd04ac9bebf">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi>. Gutes und Gelungenes wußte ich aber nicht von mir zu rühmen, es bleibt nach wie vor bei den schönsten Vorsätzen und so geht ein Tag nach dem andern ins Land. Das Unheil was ich Dir für mich vorausgesagt, ist eingetreten – wie Dir der schwarze Rand schon angedeutet – und war unausbleiblich. Ende April starb diese meine <persName xml:id="persName_dae0d910-bea3-4703-aef7-8a5488b0f933">jüngste Schwester<name key="PSN0112439" style="hidden" type="person">Klingemann, Marie Luise Wilhelmine (1810-1839)</name></persName>, ein gutes lustiges Kind – an einer Halsschwindsucht, Folge eines frühen Stockhustens sonst so gesund, und voll Muth und Lust zum Leben, daß sie es länger hätte genießen sollen wie wir anderen der Familie. Man sieht dann zu wie man über ein solches Leiden wegkommt, aber meine arme <persName xml:id="persName_4b43382c-4a8f-47ff-932f-ac681d620eb5">Mutter<name key="PSN0112432" style="hidden" type="person">Klingemann, Anna Magdalena (1771-1849)</name></persName>, die so ihre zweite erwachsene Tochter verliert, und beide bis zum letzten Athemzug in dem langen Dahinschwinden gepflegt hat, muß harte Prüfung überstehen. Die dauert mich am meisten. Es muß aber ein wunderlich Ding um den Schmerz seyn, – mein erster Gedanke ist immer ein Verwundern, daß man solche Stöße überlebt, und dann sehe ich wie grade die Schwächeren es am besten verarbeiten, sie nehmen das erlebte Traurige wie ein Element, einen Lebensstoff in sich auf, und athmen damit weiter. So giebt es grade in meiner Familie eine Maße <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_fc8b85f8-d884-448f-bf90-465449fe594d"><sic resp="writer">Melankolei</sic><corr resp="editor">Melancholie</corr></choice>, ohne daß sie dabei im Mindesten sentimental wären, oder sich sonst das Leben absonderlich vorkommen ließen. Dabei haben sie die große Erleuchtung, daß sie ihren Kummer von dem Herzen wegreden, statt ihn vornehm zu verleugnen und somit länger zu Hause zu halten.</p> <p>Wahrscheinlich wäre es mir im Spätherbst gelungen, auf kurze Zeit nach <placeName xml:id="placeName_dba8b3dc-cb3a-43d7-9ab3-a67c76cd45dd">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu gehen und meinen Theil zum Trösten und Aufheitern bei zu tragen. Sie halten gar<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> große Stücke auf mich, und man steigt im Kreise bei alle dem Verlust –. Mich verdrießt nur der Gedanke, erst, nach Sommer, zu müssen, wo ich eigentlich sonst, außer dem Wein ja nichts verloren habe, und dann, nicht weiter in die Welt hinein zu kommen, z. B. nach <placeName xml:id="placeName_92fe7edb-5ef7-4ed1-9eb2-c14c93d70c14">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wo ich Dich mit <persName xml:id="persName_35846712-af0e-4c49-81f9-f12d89c121d4">Weib<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9bb9c64e-2987-4984-9c1b-8cec532f1dc9">Kind<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> betrachten, und irgend gute Musik hören könnte. Indeß ichs so überlege, – ich habe dann mindestens noch drei Monate Zeit, da mein <placeName xml:id="placeName_e187dfea-f66d-480f-af1e-77644046c820">Hof<name key="NST0104966" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Hannoversche Gesandtschaft.</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erst nach Ablauf der hiesigen Parlaments Session erst ein paar Monate nach Hause geht und ich derweilen hier unsern <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_888108d8-05f1-47b9-8b70-9e7f78e4ecf0">shop<name key="NST0104967" style="hidden" subtype="Büro" type="institution">Königlich Hannoversche Gesandtschaft</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> zu verwahren habe.</p> <p>Heute Morgen ist <hi rend="latintype">David</hi> abgereist – trotz des verlängerten Aufenthalts uns allen zu früh, und ein hochgeachteter, lebhaft zurückgesehnter Gast. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1875a877-ddee-40db-be06-ccbb332ff347">Moris<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName></hi> Tod<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5dc5859-5f00-4d69-8196-d6bbe6ab7719" xml:lang="de">Moris Tod – Nicolas Mori starb am 14. Juni 1839 an den Folgen eines Aneurysmas, nachdem er einige Jahre lang zuvor das Opfer einer zerebralen Störung gewesen war, die ihn zeitweise schroff, reizbar und gewalttätig machte.</note> wirst Du aus den Zeitungen gesehen haben, – am selben <date cert="high" when="1839-06-15" xml:id="date_d7737389-aa70-4014-8b88-f48603c2ebfb">Morgen</date> wo es bekannt wurde (er starb ganz plötzlich) dachte Jeder von <hi rend="latintype">Davids</hi> Freunden dasselbe, daß er <hi rend="latintype">Moris</hi> natürlicher Nachfolger sey, und sprach und rieth und handelte demgemäß. <hi rend="latintype">David</hi> entschloß sich, sich sofort wegen der Stelle bei der <placeName xml:id="placeName_3627c24e-bbd5-4c5a-bd21-fa24e9f801d8">Oper<name key="NST0100286" style="hidden" subtype="" type="institution">Royal Opera House Covent Garden</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu melden, – sie war aber schon an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_65332c88-43b0-4e85-a32a-9863cf286e3e">Tolbeque<name key="PSN0115349" style="hidden" type="person">Tolbecque, Jean-Baptiste Joseph (1797-1869)</name></persName></hi> versagt, der mit der Anwartschaft darauf engagirt war. Aber auch ohne diese Anstellung ist es glaube ich, <hi rend="latintype">Davids</hi> Aufgabe sich <placeName xml:id="placeName_18e15a75-4ffa-484b-990e-c3d500961a8b">hier<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> niederzulaßen, – einen Menschen grade wie er ist, brauchen wir hier dringend, und Schade wie es ist daß Du ihn verlierst, so kannst doch eben Du ihn eher entbehren, wie wir hier, die wir Dich nicht haben und eben Niemand haben. Ich weiß nicht, ob <hi rend="latintype">David</hi> schon Einleitungen wegen künftiger Quartette getroffen hat, – wir riethen ihn, sich gleich des alten <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0e119731-c4b0-4393-840a-88e7388c7d1a">Lindley<name key="PSN0112865" style="hidden" type="person">Lindley, Robert (1776-1855)</name></persName></hi> zu bemächtigen, der mit <hi rend="latintype">Mori</hi> zusammen spielt, ob er was zugethan weiß ich nicht. – Es ist jetzt außer <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4af00988-2f2c-4e0f-879b-207010ed13b5">Blagrove<name key="PSN0109967" style="hidden" type="person">Blagrove, Henry Gamble (1811-1872)</name></persName></hi>, der aber jung ist und nüchtern und ohne Persönlichkeit, keine geigende Seele von Belang hier – von allen Fragenden, die hier waren, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8f53b52c-ec58-4b18-906f-08fdf195fc81">Haumann<name key="PSN0111766" style="hidden" type="person">Haumann, Théodore (1808-1878)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2dcae49a-2a4f-42ab-94eb-46f9ccc892e3">Artot<name key="PSN0119874" style="hidden" type="person">Artôt, Alexandre Joseph (1815-1845)</name></persName></hi> &c., fühlt man ganz deutlich, daß wie mit der Fantasie die sie eben vortragen, ihren ganzen armen Menschen zum besten und ihren letzten blanken Heering weg gaben – es ist weiter nichts dahinter, wie die schöne deutsche Redensart ist.</p> <p>Die Ehrlichkeit und Solidität an dem <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bfd618aa-b31a-421c-8daf-bcf082b00a69">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi> gefällt mir über die Maaßen! Ich habe ihn lieber, wie ich ihm<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> habe sagen und beweisen können – vielleicht kann ich später mehr für ihn seyn. –</p> <p>Er wird Dir Manches von unsern hiesigen Zuständen erzählen, die er sehr wohl gesehen und als klarer rechtlicher Kerl sehr gut genommen und gewürdigt hat. Ich finds mit der Musik jetzt im Ganzen wiederwärtiger und <hi rend="latintype">miserabler</hi> denn je – diese Fluth von Concert ist zum Ekel und an Tüchtigen fehlts und das <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_6531d1df-6579-4d1a-8763-19c5e414a58e">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> wird immer schlechter und schwächer, und hat im letzten Monath unrühmlich seine unrühmlichste <hi rend="latintype">Saison</hi> beschloßen. Ich hoffe sie kommen zu meiner Crisis, zu meinem Sturm. Eines der Zeichen der Zeit ist, daß von Dir nicht <hi n="1" rend="underline">am</hi> Hofe gespielt worden ist, mit Ausnahme des <title xml:id="title_4c5843d3-59b1-4b08-8e1c-bc8e357d6553">zweiten Concerts <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_5hoh3fzt-6jgx-xd7y-pxxr-qbjf4rfdz2vn"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name></title>, das sich die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_34ce1e3b-34a1-4ae9-936d-d194c1bbf367">Dulcken<name key="PSN0110768" style="hidden" type="person">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName></hi> ausgesucht. Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d09621c9-7731-4973-a3f2-bbf2e90cc068">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi> genug, von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fc84f4dc-5c45-43f6-8225-313e69802644">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi> zu viel, von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_46cc4009-c03d-49c0-af17-d3fe65b8e357">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName></hi> nicht das Rechte, und nichts Neues, außer der einzigen <title xml:id="title_c5024921-328d-4cf9-b556-6fd7a7dac575">Ouverture von <hi rend="latintype">Bennett</hi> zu der Waldnymphe<name key="PSN0109864" style="hidden" type="author">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816–1875)</name><name key="CRT0108170" style="hidden" type="music">The Wood Nymph (Die Waldnymphe) op. 20</name></title>, die nebenbei nur schwach und nebulistisch und mendelssohnisierend ist. Wäre nicht für die letzten Concerte die <persName xml:id="persName_3c90f550-c778-4e6d-bf0d-1181282c96c3"><hi rend="latintype">Dorus Gras</hi><name key="PSN0110718" style="hidden" type="person">Dorus-Gras, Julie-Aimée-Josephe (1805-1896)</name></persName> da gewesen, ein wahrhafter Bißen für sie, neu und amüsant nach all dem monotonen ganz vortrefflichen Italiänern die man so ganz in- und auswendig kennt, so waeren sie ganz verloren. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7c2d50a3-97da-402b-a7b6-ab77a92da3a5">Döhler<name key="PSN0110686" style="hidden" type="person">Döhler, Theodor (seit 1846) von (1814-1856)</name></persName></hi> hat dann gespielt und mir mehr mißfallen denn je, bei aller tollen Fertigkeit. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1afad065-4ad8-4cff-a1dc-922258fce7fe">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName></hi> ist seit Kurzem hier, – auf den freu ich mich, das ist doch was Ganzes. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a881a497-5524-4345-a6c9-cf569f9103ea">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName></hi> wollen den Herbst, bis Anfang nächsten Jahres, in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_41932180-076a-4ee6-8aa2-b977f2960662">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi> zubringen, – ein gescheuter Plan, denke ich, der Allen gut thun wird, ihm fehlt grade ein Stück muntrer französischer Teufelei, er braucht ein kleines Verbrechen, eine Anschauung von ein paar kleinen Vatermorden und eine Ahnung von ein halb Dutzend ungerechten Proceßen, um wieder etwas auf die Strümpfe zu kommen – er besitzt für <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>. </p> <p>Dem <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c21a7c03-5d0d-49db-8608-1089dbc8f3fb">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi> hab ich Sachen für Dich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1d11aaf6-4a24-4ebf-863f-cb40bab6346a" xml:lang="de">Sachen für Dich – Ferdinand David nahm auf der Rückreise von England nach Deutschland Briefe an Mendelssohn mit von Anna Joanna Alexander (Brief gb-1839-06-17-02) und Margaret Alexander vom 17. Juni 1839 (Brief gb-1839-06-17-03) sowie von Fanny Horsley (Brief gb-1839-06-18-01), Sophy Horsley (Brief gb-1839-06-18-02) und William Horsley vom 18. Juni 1839 (Brief gb-1839-06-18-03). </note> mitgegeben, Noten, einen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_9948a0de-015b-4995-89ab-90eb42101b3f">Paulus <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_menwypeu-hhto-t9qe-msvh-e976v96k2phm"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> den ich schon lange hatte, und die letzten 5 Bände von <title xml:id="title_855375b9-8bb1-4133-ba7b-1a4e3abe8910"><hi rend="latintype">Scotts</hi> Leben<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0112089" style="hidden" type="literature">Memoirs of the Life of Sir Walter Scott</name></title>. – Bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0ebf67db-3b15-44b1-9623-d0b4c1d995c3">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden" type="person">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName></hi>, die mir dabei einfallen, haben wir neulich geschwelgt, in Musik und Spielerei, sie hatten den König von <hi rend="latintype">Ocede</hi>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8b6c00d9-6407-45b2-b3f4-205f8b01c664">Mrs Crompton<name key="PSN0110503" style="hidden" type="person">Crompton, Mary (1806-1867)</name><name key="PSN0109430" style="hidden" type="person">Alexander, Mary (1806-1867)</name></persName></hi> ist hier sehr schwanger, ich weiß nicht mit dem wievielten Balg, aber sehr behäbig und munter, – eine stattliche Person der das Parissche bekommen. – Ich habe von Dir eine Menge Geld zu fordern, – brauchst Du <unclear reason="deletion" resp="FMBC">k</unclear>eine Rechnung, <hi rend="latintype">Döhler</hi> für die <title xml:id="title_56e8436a-fc5b-484d-9139-f65cbe2ac128"><hi rend="latintype">Rosen</hi>sche Büste<name key="PSN0115734" style="hidden" type="author">Westmacott, (seit 1837) Sir Richard (1775–1856)</name><name key="CRT0111284" style="hidden" type="art">Friedrich August Rosen</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_39e4cb53-88c2-42ea-8e38-4474644d4d6b" xml:lang="de">die Rosensche Büste – Der Orientalist Friedrich August Rosen war ein enger Freund Mendelssohns und Klingemanns, die auch beide anwesend waren, als er am 12. September 1837 überraschend an einer kurzen, heftigen Krankheit verstarb. (Klingemann heiratete später seine Schwester Sophie.) Eine Büste Rosens von Sir Richard Westmacott befand sich 1837 zunächst auf dem Londoner Kensal Green Cemetary, ab 1839 dann im British Museum. Sie wurde von Edmond Spring Rice in einer Lithographie von Richard James Lane, laut Rice »our best English artist in that line« (Brief gb-1838-11-13-04 von Rice an Mendelssohn vom 13. November 1838) vertrieben und Mendelssohn zur Subskription angeboten (Abbildung der Büste u. a. in Klingemann, Briefwechsel, S. 27).</note> und <hi rend="latintype">pp</hi> – ich muß es nur mal feststellen – hast Du denn immer noch mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d275ee0a-ca13-4a50-836f-da123f965e80">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> abzurechnen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1173019b-2813-4a5d-88b0-62a821a3eb2d" xml:lang="de">mit Moscheles abzurechnen – Es geht um Ignaz Moscheles’ Honorarforderung für die Komposition Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll, MWV O 9, entstanden als Gemeinschaftswerk von Mendelssohn und Moscheles. Die Version von Moscheles wurde 1833 als op. 87b unter dem Titel Variations brillantes sur la marche bohémienne tirée du mélodrame Préciosa de Weber, und 1834 als Variations brillantes gedruckt (siehe MWV, S. 235, siehe auch Bd. 3, Kommentar zu Brief Nr. 856, Z. 94).</note>? – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_804ca359-a615-4af9-ae06-4dd2150e7916">Horsleys<name key="PSN0112100" style="hidden" type="person">Horsley, Familie von → William H.</name></persName></hi> haben ihren <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fe2f5867-2767-4e0c-b4ef-0e7c834f43a8">Charly<name key="PSN0112102" style="hidden" type="person">Horsley, Charles Edward (1822-1876)</name></persName></hi> mit <hi rend="latintype">David</hi> abgeschickt, zum <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_494a4b8a-abbe-4a8c-9659-7c5a8bc8cd07">Hauptmann<name key="PSN0111769" style="hidden" type="person">Hauptmann, Carl Moritz (1792-1868)</name></persName></hi> nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5662ea6a-bf1e-4b82-9b32-5abbdfdc9f94">Cassel<settlement key="STM0100115" style="hidden" type="locality">Kassel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6623a2e6-3400-4d4e-b4fa-dd7ca0ac8bdd" xml:lang="de">zum Hauptmann nach Cassel – Mendelssohn hatte den Spohr-Schüler Moritz Hauptmann in Kassel wärmstens als Lehrer für Charles Horsley empfohlen. Siehe Brief fmb-1839-01-17-02 (Brief Nr. 2207) Felix Mendelssohn Bartholdy an Elizabeth Horsley in Kensington, Leipzig, 17. Januar 1839.</note>, – ich zweifle nicht, es wird ihm gut thun. Ich war gestern Abend bei ihnen, <hi rend="latintype">soulful</hi>, <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>, <hi rend="latintype">welcome</hi> wie ein alter Freund, – mir war alles das Scheiden und Fortziehen rührend genug, und doch der ganze tüchtige, gesunde und liebende Familiensinn noch mehr erfreulich. So <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> hab ich fortziehen sehen! – und dabei ist der schönste Sommer – so recht zum Aufthauen und Ausdehnen. Alles schlägt die Flügel, probirt seinen Flug und will fort. Ich aber bleibe </p> <signed rend="right">Dein – CKL</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_215144f9-df62-423e-87d2-2bdb8410ddbd"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0e36abec-8336-4c13-a45c-5620b321882b">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a551fb3c-2d11-4a07-8967-e7ec310fd91d">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798–1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Grüße Deine <persName xml:id="persName_7771b9a6-39bb-4536-b484-3008fa5a9c2d">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>! Küsse Deinen <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> <persName xml:id="persName_fad092d7-b0a1-401b-aab4-bb3d758fd7f0">Sohn<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>. </p> <p>Wo ist denn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_13581547-ed97-4118-b6cc-57f10c20edaa">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName></hi>? Ich habe ihm wegen einer Kiste zu schreiben, die aus <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_512ed9cd-0589-4042-a365-e810722c3441">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden" type="person">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName></hi>schen Nachlass für ihn jetzt an mich überlassen ist.</p> </div> </body> </text></TEI>