gb-1839-06-17-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 17. Juni 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN / 18/6 / 1839], [D.5 / 21 6], Siegel.
Fanny Hensel.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ich habe in so langer in spe, und
Berlin, 17ten Juni 39. Ich habe in so langer Zeit nichts direct von Dir gehört, lieber Felix, daß ich einmal wieder das Schweigen brechen, und versuchen muß, Dich zum Antworten zu bringen. Indessen ist Alles, was man von Euch hört, so guter und erfreulicher Art, daß man Euch nur Glück auf alle Weise wünschen und nur Fortbestehen alles Guten für Euch erbitten kann. Mehr oder weniger ist das ja Gott sey Dank bei uns Allen der Fall, und ich namentlich, kann wol mit Dir dem Himmel nicht genug danken, für das häusliche Glück daß er uns Beiden in unsern Familien geschenkt. Inliegend eine Karte, die eine neue Verbindung in der weiteren Familie anzeigt. Der Dr. Kummer ist Mathematiker und Schullehrer in Liegnitz, Dirichlet kennt ihn gut und lobt ihn, Ottilie und ihre Eltern sind seelenvergnügt. Für Cecile setze ich her, daß man auch von Marie Mendelssohn munkelt, ich weiß aber nicht wer es seyn soll. In 14 Tagen werde ich Rebecka nach Heringsdorf begleiten. Wie lange ich dort bleibe ist aber nicht bestimmt, vielleicht komme ich etwas früher mit Sebastian zurück. Das würde besonders der Fall sein, wenn Hensel nicht nach England ginge, weil ich ihn dann nicht so lange allein lassen würde. Seine Reise ist nämlich noch immer nicht ganz bestimmt, es hängt noch von mancherlei Umständen ab. Das aber steht fest, wie ein Entschluß dieser Art feststehn kann, daß wir im Herbst nach Italien reisen, und den Winter über dort bleiben. So bald wir den Zeitpunkt näher bestimmen können schreibe ich es Dir, daß wir uns wo möglich, in Leipzig treffen. Für die Zeit unsrer Abwesenheit haben wir Woringen, nämlich Franz mit seiner Frau in spe, und Elise und Rosa, unsre Wohnung angeboten, die sie mit Allem versehn, was wir selbst besitzen, finden werden. Es ist mir für Mutter und Rebecka unbeschreiblich angenehm, und meine Eitelkeit ist durchaus nicht gekränkt dadurch, daß ich mir sagen muß, wir werden ein wenig vermißt werden. Schon vorigen Sommer, als wir die Idee hatten, die Reise zu machen, boten wir ihnen, und dem guten Alten, die Wohnung an, ich kann nur Gott danken, daß damals nichts aus dem Plan wurde, diesen Winter waren wir Beide hier sehr nothwendig. Mit Rebeckas Genesung geht es übrigens jetzt ganz gut. Die Nerven sind unberechenbar. Seit der Katastrophe mit Ganz, von der wir alle so sehr fürchteten, ist sie wie durch einen elektrischen Schlag geheilt, es thut ihr kein Finger mehr weh. So ist meine Begleitung nach Heringsdorf jetzt eigentlich nicht mehr so nöthig, indessen was ich ihr versprach, da uns recht eigentlich noch das Messer an der Kehle stand mit ihr, das will ich nun nicht zurücknehmen. Uebrigens werde ich selbst auch baden, und für Sebastian wünscht es unser Arzt sehr. – Mendelssohns freuen sich außerordentlich auf Deinen Besuch in Horchheim, und Woringens hoffen, Euch noch einmal in Düsseldorf zu sehn. Pauls, weißt Du wol, werden während dieser Badereise zu Mutter ziehn. Ich bitte Dich sehr, wenn es seyn kann, mir recht bald irgend etwas geschrieben oder gedruckt, von Deinem neuen Psalm zu schicken, ich möchte ihn so gern, zwischen einer Reise und der andern, hier erst singen lassen, ich bin jetzt wieder im Besitz einer sehr schönen Tenorstimme, leider singe ich sie aber nicht selbst. Lebt wohl, liebsten Kinder, dieser Brief ist eine Sendung mit sichern und unsichern Nachrichten. Laßt auch einmal Eure Stimmen in unsern Heringsdorfer Fischteich hinein erschallen. Eure Fanny
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1839-06-17-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1839-06-17-01" xml:id="title_1340203d-067a-41c4-a30d-c8c33595eb7d">Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M. <lb></lb>Berlin, 17. Juni 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_c60fa536-af1b-46c7-b588-d68226b799de">Ich habe in so langer nichts direct von Dir gehört, lieber Felix, daß ich einmal wieder das Schweigen brechen, und versuchen muß, Dich zum Antworten zu bringen. Indessen ist Alles, was man von Euch hört,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_47edbb3f-4ce7-4a41-9de6-11b846029fa9">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1839-04-17-02" type="precursor" xml:id="title_47adf489-31a0-431f-a3db-9b3d7f2e0655">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 17. April 1839</title> <title key="fmb-1839-06-18-02" type="successor" xml:id="title_c6f876e2-0c5b-4bca-a064-504206e3a7af">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Frankfurt a. M., 18. Juni 1839</title> <author key="PSN0111893">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_9f0b1814-9494-4d94-a133-25d4a42b8dd3"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_46dbb9ce-efec-40fa-a54c-35c09a0d8da2"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 35/190.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1839-06-17-01" type="letter" xml:id="title_e8c76022-7d6b-47cc-8f18-76ca48101812">Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M.; Berlin, 17. Juni 1839</title> <incipit>Ich habe in so langer nichts direct von Dir gehört, lieber Felix, daß ich einmal wieder das Schweigen brechen, und versuchen muß, Dich zum Antworten zu bringen. Indessen ist Alles, was man von Euch hört,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN / 18/6 / 1839], [D.5 / 21 6], Siegel. </p> <handDesc hands="1"> <p>Fanny Hensel.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="other">Verlobungsanzeige von Ernst Eduard Kummer und Ottilie Ernestine Mendelssohn</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Weissweiler, Briefwechsel, S. 307-308.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-06-17" xml:id="date_5670cbb0-d1a9-4655-9d3b-9656f3b62c81">17. Juni 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_72d5d499-49f9-496a-b782-be33b1e97386">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_82373fa6-07b5-4ad8-8731-68b05019de29"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_e4e0fbb2-b224-442b-b88b-45f94e5b1f76">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_fc206057-f1d6-4887-aef2-f90e72c7c13a"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. M.</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_f5e7f778-3f1a-472a-9930-61f94968a0ee"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Director Felix Mendelssohn</addrLine> <addrLine>Bartholdy</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Frankfurt am Main</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_37db58af-11c8-47cc-97c3-d2463f713490"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_4a902631-7745-42a3-ab38-07bddd73e303">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_0c1e5c48-d5d6-4321-aee4-048f2b2870b4">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin, <date cert="high" when="1839-06-17" xml:id="date_f51eac9b-b7a6-4a24-a53e-ec5a1cb08295">17ten Juni 39</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe in so langer <add resp="FMBC" type="editors_addition">Zeit</add> nichts direct von Dir gehört, <seg type="salute">lieber Felix,</seg> daß ich einmal wieder das Schweigen brechen, und versuchen muß, Dich zum Antworten zu bringen. Indessen ist Alles, was man von Euch hört, so guter und erfreulicher Art, daß man Euch nur Glück auf alle Weise wünschen und nur Fortbestehen alles Guten für Euch erbitten kann. Mehr oder weniger ist das ja Gott sey Dank bei uns Allen der Fall, und ich namentlich, kann wol mit Dir dem Himmel nicht genug danken, für das häusliche Glück daß er uns Beiden in unsern Familien geschenkt. Inliegend eine Karte, die eine neue Verbindung in der weiteren Familie anzeigt. Der Dr. <persName xml:id="persName_1d4ad6c0-5198-4c6b-a44a-f68526137e5d">Kummer<name key="PSN0119897" style="hidden" type="person">Kummer, Ernst Eduard (1810-1893)</name></persName> ist Mathematiker und Schullehrer in <placeName xml:id="placeName_7f0a70e1-c162-4ba4-8bd8-47b33c2cc166">Liegnitz<settlement key="STM0103248" style="hidden" type="locality">Liegnitz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <persName xml:id="persName_fb21e18a-3919-42a0-b2bd-ce3b9aa8f873">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> kennt ihn gut und lobt ihn, <persName xml:id="persName_4b4a2484-978e-4cfc-a5af-8309effd8818">Ottilie<name key="PSN0113234" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Ottilie Ernestine (1819-1848)</name></persName> und ihre <persName xml:id="persName_f46f46f0-fd8a-42ff-997a-3d3dd21f25f4">Eltern<name key="PSN0113233" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Nathan (eigtl. Carl Theodor Nathanael) (1781-1852)</name><name key="PSN0113225" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette Marianne (1781-1845)</name></persName> sind seelenvergnügt. Für <persName xml:id="persName_4813ef03-df19-4504-b932-1673a729bdf8">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> setze ich her, daß man auch von <persName xml:id="persName_7a7eb0a4-4b89-4dfb-bc7a-0f2136ea04ec">Marie Mendelssohn<name key="PSN0113231" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName> munkelt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_80948351-3b1e-4c7d-9026-ab85403f71b9" xml:lang="de">von Marie Mendelssohn munkelt – Marie Mendelssohn heiratete am 17. Juni 1840 Robert Wilhelm Adolph Warschauer (1816-1884).</note> ich weiß aber nicht <persName xml:id="persName_a819375a-1893-4b91-9ab6-e15bcbae0e25">wer<name key="PSN0115632" style="hidden" type="person">Warschauer, Robert Wilhelm Adolph (1816-1884)</name></persName> es seyn soll. In 14 Tagen werde ich <persName xml:id="persName_ca0c699b-7cb9-4ac3-ad99-e0a692110aa3">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> nach <placeName xml:id="placeName_01cc619f-d6a6-4a83-8dbd-841b0b32166c">Heringsdorf<settlement key="STM0104559" style="hidden" type="locality">Heringsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> begleiten. Wie lange ich dort bleibe ist aber nicht bestimmt, vielleicht komme ich etwas früher mit <persName xml:id="persName_eb4e3db6-b905-4676-a886-2f32c8e4c8bd">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> zurück. Das würde besonders der Fall sein, wenn <persName xml:id="persName_7594152d-fd2f-4998-ba0a-fe281e07b58f">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> nicht nach <placeName xml:id="placeName_fa82465c-49dc-4888-bf8a-068911a268c4">England<settlement key="STM0104824" style="hidden" type="area">England</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> ginge, weil ich ihn dann nicht so lange allein lassen würde. Seine Reise ist nämlich noch immer nicht ganz bestimmt, es hängt noch von mancherlei Umständen ab. Das aber steht fest, wie ein Entschluß dieser Art feststehn kann, daß wir im Herbst nach <placeName xml:id="placeName_c03b7db8-8c69-4dd2-92de-ab169d365d5a">Italien<settlement key="STM0104792" style="hidden" type="area">Italien</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> reisen, und den Winter über dort bleiben. So bald wir den Zeitpunkt näher bestimmen <add place="above">können<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name></add> schreibe ich es Dir, daß wir uns wo möglich, in <placeName xml:id="placeName_064313d5-a5ea-4ee1-8079-12b414c989ab">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> treffen. Für die Zeit unsrer Abwesenheit haben wir <persName xml:id="persName_aec59091-e9d0-4a78-98f1-ba9823e17b2a">Woringen<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName>, nämlich Franz mit seiner <persName xml:id="persName_734e01d2-35d0-401a-98f1-261186d477b0">Frau<name key="PSN0115875" style="hidden" type="person">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name></persName> <hi rend="latintype">in spe</hi>, und <persName xml:id="persName_8254a2db-360e-4b70-8c9d-c14c697cc809">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> und <persName xml:id="persName_1f640049-3109-4473-a49f-7048e65e06db">Rosa<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName>, unsre Wohnung angeboten, die sie mit Allem versehn, was wir selbst besitzen, finden werden. Es ist mir für <persName xml:id="persName_10e89e89-0e84-4869-82dd-a82f4bf68a0e">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_c5292cc3-9e81-48a0-9fcb-e4f92e1f7725">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> unbeschreiblich angenehm, und meine Eitelkeit ist durchaus nicht gekränkt dadurch, daß ich mir sagen muß, wir werden ein wenig vermißt werden. Schon vorigen Sommer, als wir die Idee hatten, die Reise zu machen, boten wir ihnen, und dem guten Alten, die Wohnung an, ich kann nur Gott danken, daß damals nichts aus dem Plan wurde, diesen Winter waren wir Beide hier sehr nothwendig. Mit Rebeckas Genesung geht es übrigens jetzt ganz gut. Die Nerven sind unberechenbar. Seit der Katastrophe<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> mit <persName xml:id="persName_9666bcf3-13e1-470f-b7b1-bada561fce77">Ganz<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3917b29a-96c6-471c-bc0f-8ecd1b92efb9" xml:lang="de">Seit der Katastrophe mit Ganz – Eduard Gans starb am unerwartet am 5 Mai 1839 an den Folgen eines Schlaganfalls.</note> von der <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">wir al</unclear>le so sehr fürchteten, ist sie wie durch einen elektrischen Schlag geheilt, es thut ihr kein Finger mehr weh. So ist meine Begleitung nach <placeName xml:id="placeName_3c0a2b2d-6b92-4255-9362-30124924c7a9">Heringsdorf<settlement key="STM0104559" style="hidden" type="locality">Heringsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> jetzt eigentlich nicht mehr so nöthig, indessen was ich ihr versprach, da uns recht eigentlich noch das Messer an der Kehle stand mit ihr, das will ich nun nicht zurücknehmen. Uebrigens werde ich selbst auch baden, und für <persName xml:id="persName_d75d7ab1-1585-4881-9a39-203d2b549a6c">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> wünscht es unser <persName xml:id="persName_4780f2c2-a73d-4d7f-8c69-37b74baf8ccb">Arzt<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> sehr. – <persName xml:id="persName_1a9d54c1-38a9-4f88-ac6d-c8c15c2746bc">Mendelssohns<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name><name key="PSN0113223" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> freuen sich außerordentlich auf Deinen Besuch in <placeName xml:id="placeName_67fafe93-aead-4b7f-9f1f-a69eafc4b0ef">Horchheim<settlement key="STM0100149" style="hidden" type="locality">Horchheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und <persName xml:id="persName_02574582-0af1-4184-88f9-4ba17fb84bc7">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> hoffen, Euch noch einmal in <placeName xml:id="placeName_cea7aa25-8397-4fe1-8040-039e03d4a482">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu sehn. <persName xml:id="persName_58cfc851-26e5-4a0a-8815-8e92908e9cad">Pauls<name key="PSN0113243" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Paul Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, weißt Du wol, werden während dieser Badereise zu <persName xml:id="persName_8edd3530-bc1e-48a9-9457-623268cf297e">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> ziehn. Ich bitte Dich sehr, wenn es seyn kann, mir recht bald irgend etwas geschrieben oder gedruckt, von Deinem neuen <title xml:id="title_cf0a99d6-01d0-4c6e-adce-975983e2605b">Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dne02mrw-wxos-9gf6-on2h-jtfssj6v79xp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nqkfsmwf-0ag9-ag2z-yqce-1bspxel631yh"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name></title> zu schicken, ich möchte ihn so gern, zwischen einer Reise und der andern, hier erst singen lassen, ich bin jetzt wieder im Besitz einer sehr schönen Tenorstimme, leider singe ich sie aber nicht selbst. <seg type="closer">Lebt wohl, liebsten Kinder, dieser Brief ist eine Sendung mit sichern und unsichern Nachrichten. Laßt auch einmal Eure Stimmen in unsern Heringsdorfer Fischteich hinein erschallen. </seg></p> <signed rend="center">Eure Fanny</signed> </div> </body> </text></TEI>