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gb-1839-05-16-01

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Elisabeth Jeanrenaud an Cécile Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Frankfurt a. M., 16. Mai 1839 Tausend Dank, mein bester Felix, daß Sie Ihr Versprechen so gründtlich erfüllten, und mir gleich Nachricht Ihrer glücklichen Ankunft und Beßrung gaben. Ich meine nähmlich und nahmlich die der Ohren, denn übrigens sind Sie ja Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Düsseldorf, 11. Mai 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Gastein; Frankfurt a. M., 19. Juni 1839 Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/245. Autograph Elisabeth Jeanrenaud an Cécile Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Frankfurt a. M., 16. Mai 1839 Tausend Dank, mein bester Felix, daß Sie Ihr Versprechen so gründtlich erfüllten, und mir gleich Nachricht Ihrer glücklichen Ankunft und Beßrung gaben. Ich meine nähmlich und nahmlich die der Ohren, denn übrigens sind Sie ja

2 Doppelbl.: S. 1-8 Brieftext. – Datierung: Die Datierung in Crum, Catalogue I, S. 84 (»After 2 Oct. 1839«), ist nicht zutreffend. Elisabeth Jeanrenaud antwortete hier auf Felix Mendelssohn Bartholdys Brief fmb-1839-05-11-01 (Brief Nr. 2354) vom 11. Mai 1839. Der 11. Mai 1839 war ein Sonnabend, Elisabeth Jeanrenaud antwortete am Donnerstag, womit nur der 16. Mai 1839 als Schreibedatum in Frage kommt.

Elisabeth Jeanrenaud.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. Mai 1839 Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)counter-resetJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Frankfurt a. M.Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch französisch
Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) |5| DonnersTag Nachmittag

Tausend Dank, mein bester Felix, daß Sie Ihr Versprechen so gründtlich erfüllten, und mir gleich Nachricht Ihrer glücklichen Ankunft und Beßrung gaben. Ich meine nähmlich und nahmlich die der Ohren,die der Ohren – Mendelssohn litt seit Jahren an chronischen Ohrenschmerzen. denn übrigens sind Sie ja unverbesserlich gebohren. Aber diese zarte, liebe Ohren könnten, wäre ihnen die Sprache verliehen wohl mit Recht wie jener zu gefühlvolle Franzose sagen: être nées trop sensibles.être nées trop sensibles – frz., zu sensibel geboren sein. Scherz bei Seite, lieber Felix, je größer meine Sorge um Sie, je größer war auch meine Freude bei Durchlesung Ihres mit Sehnsucht erwarteten Briefes. Und meine gute CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), nein ich bin ganz erstaunt und gerührt über das gute Kind.

|6| Heute bestätigt sie mir alles Gute was Sie schreiben. Es war doch vernünftig das böse hier bei Ihrem marchemarche – frz., Gang, Weg; hier: Hiersein. abzumachen, lieber Felix. Sie wißen ja wie lieb ich Sie habe; auch müßten Sie nicht leiden, ich pflegte Sie gern mein Leben lang. Ihre Empfindungen über den Tod des Herrn E. GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)den Tod des Herrn E. Gans – Der Familien- und Jugendfreund Eduard Gans war überraschend am 5. Mai 1839 an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. versteht vielleicht niemand beßer als ich, denn ein Haus und JugendFreund ist so wohlthätig für Herz und Gemüth, als die Lufft welche wir athmen, oder das Licht was uns umgiebt und man fühlt erst recht was es war, wenn es nicht mehr ist. Die lange und liebe Gewohnheit macht uns so vertraut mit den unschätzbarsten Gottesgaben, daß wir sie hinnehmen wie den Tag, der uns jeden Morgen wieder geschenckt wird. Ach nie nie wird ein |7| solcher Verlust ersetzt und es zieht uns immer mehr nach Oben, wo schon so viele Theure heimisch geworden sind. – Aber eben jetzt, lieber Felix, gefällt es mir doch recht gut hier; Cécile, Sie, und CarlchenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) und dann ist JuliusSchunck, Julius (1809-1889) heute angekommen und CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) geht Morgen mit dem albumdem album – Gemeint ist das Cécile Mendelssohn Bartholdy am 24. Dezember 1836 gewidmete Album (GB- Ob, M.D.M. c. 21), welches Noten, Gedichte, Prosa, Zeichnungen und Aquarelle vereinte. Siehe dazu Brief fmb-1839-05-11-01 (Brief Nr. 2345) Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., Düsseldorf, 11. Mai 1839, Z. 24 f. nach DüsseldorfDüsseldorfDeutschland, die Freuden machen einen doch schrecklich weltlich!

Vom Herrn TouchonTouchon, Daniel Auguste Emmanuel (1786-1850) erhielt ich auch vorgestern ein paar hübsche muntere Zeilen, wie Sie wißen daß er schreiben kann. ich schickte sie mit, allein gewiß haben Sie kaum Zeit dies Gekritzel zu entziffern. In DüsseldorfDüsseldorfDeutschland hat sich ja viel Trauriges zugetragen; Empfehlen Sie mich den liebenswürdigen Fräulein von WoringenWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)Fräulein von Woringen – Rosa Clementina und Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen. |8| welche ich leider nur so bey mir sah. Mme SchadovSchadow, Charlotte (seit 1843) von Godenhaus (1795-1882), wünsche ich von Herzen Glück zur Geneeßung ihres MannesSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) und Herrn SteinbrückSteinbrück, Eduard Carl (1802-1882) wünsche ich auch besonders empfohlen zu sein. Zur vorläufigen Belohnung will ich Ihnen sagen daß Ihr Wagen bei’m LappLapp, Johann Jost (1792-1863) ist ist oder doch Morgen hinkommt. Daß Ihnen die Binde gute Dienste thut, freut mich, aber wenn Sie diesellbe mit gutem Gewißen ablegen können, werde ich noch viel froher sein. Adieu, lieber Felix, machen Sie alles recht schön und nach den principien der höchsten Kunst die niemand beßer kennt als Sie. Ach das Herz thut mir zu weilen weh nichts davon sehen noch höhren zu können, mais que faire?mais que faire? – frz., aber as soll ich tun? Vous aimer toute ma vie mon aimable et bien-aimé fils.Vous aimer toute ma vie mon aimable et bien-aimé fils – frz., Ich liebe dich mein ganzes Leben lang, mein liebenswerter und geliebter Sohn.

Stets Ihre E. JJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871)
             DonnersTag Nachmittag Tausend Dank, mein bester Felix, daß Sie Ihr Versprechen so gründtlich erfüllten, und mir gleich Nachricht Ihrer glücklichen Ankunft und Beßrung gaben. Ich meine nähmlich und nahmlich die der Ohren, denn übrigens sind Sie ja unverbesserlich gebohren. Aber diese zarte, liebe Ohren könnten, wäre ihnen die Sprache verliehen wohl mit Recht wie jener zu gefühlvolle Franzose sagen: être nées trop sensibles. Scherz bei Seite, lieber Felix, je größer meine Sorge um Sie, je größer war auch meine Freude bei Durchlesung Ihres mit Sehnsucht erwarteten Briefes. Und meine gute Cécile, nein ich bin ganz erstaunt und gerührt über das gute Kind.
 Heute bestätigt sie mir alles Gute was Sie schreiben. Es war doch vernünftig das böse hier bei Ihrem marche abzumachen, lieber Felix. Sie wißen ja wie lieb ich Sie habe; auch müßten Sie nicht leiden, ich pflegte Sie gern mein Leben lang. Ihre Empfindungen über den Tod des Herrn E. Gans versteht vielleicht niemand beßer als ich, denn ein Haus und JugendFreund ist so wohlthätig für Herz und Gemüth, als die Lufft welche wir athmen, oder das Licht was uns umgiebt und man fühlt erst recht was es war, wenn es nicht mehr ist. Die lange und liebe Gewohnheit macht uns so vertraut mit den unschätzbarsten Gottesgaben, daß wir sie hinnehmen wie den Tag, der uns jeden Morgen wieder geschenckt wird. Ach nie nie wird ein solcher Verlust ersetzt und es zieht uns immer mehr nach Oben, wo schon so viele Theure heimisch geworden sind. – Aber eben jetzt, lieber Felix, gefällt es mir doch recht gut hier; Cécile, Sie, und Carlchen und dann ist Julius heute angekommen und Carl geht Morgen mit dem album nach Düsseldorf, die Freuden machen einen doch schrecklich weltlich!
Vom Herrn Touchon erhielt ich auch vorgestern ein paar hübsche muntere Zeilen, wie Sie wißen daß er schreiben kann. ich schickte sie mit, allein gewiß haben Sie kaum Zeit dies Gekritzel zu entziffern. In Düsseldorf hat sich ja viel Trauriges zugetragen; Empfehlen Sie mich den liebenswürdigen Fräulein von Woringen welche ich leider nur so bey mir sah. Mme Schadov, wünsche ich von Herzen Glück zur Geneeßung ihres Mannes und Herrn Steinbrück wünsche ich auch besonders empfohlen zu sein. Zur vorläufigen Belohnung will ich Ihnen sagen daß Ihr Wagen bei’m Lapp ist ist oder doch Morgen hinkommt. Daß Ihnen die Binde gute Dienste thut, freut mich, aber wenn Sie diesellbe mit gutem Gewißen ablegen können, werde ich noch viel froher sein. Adieu, lieber Felix, machen Sie alles recht schön und nach den principien der höchsten Kunst die niemand beßer kennt als Sie. Ach das Herz thut mir zu weilen weh nichts davon sehen noch höhren zu können, mais que faire? Vous aimer toute ma vie mon aimable et bien-aimé fils.
Stets Ihre E. J          
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Ach nie nie wird ein<seg type="pagebreak"> |7|<pb n="7" type="pagebreak"></pb></seg> solcher Verlust ersetzt und es zieht uns immer mehr nach Oben, wo schon so viele Theure heimisch geworden sind. – Aber eben jetzt, lieber <hi rend="latintype">Felix</hi>, gefällt es mir doch recht gut hier; <hi rend="latintype">Cécile</hi>, Sie, und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ff8f280a-63c4-4683-ac2a-9dedbbc913b4">Carlchen<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName></hi> und dann ist <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_92975a72-4107-45f8-a229-6f8cfbe0086c">Julius<name key="PSN0114772" style="hidden" type="person">Schunck, Julius (1809-1889)</name></persName></hi> heute angekommen und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6c128824-cce0-438a-a98f-239d22b82579">Carl<name key="PSN0112224" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891)</name></persName></hi> geht <date cert="high" when="1839-05-17" xml:id="date_a5fb2623-6d79-41cb-b697-3a08a9e29cb2">Morgen</date> mit dem <hi rend="latintype">album</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10f6cc9b-7b78-43d1-9534-4d3cb394ff14" xml:lang="de">dem album – Gemeint ist das Cécile Mendelssohn Bartholdy am 24. Dezember 1836 gewidmete Album (GB- Ob, M.D.M. c. 21), welches Noten, Gedichte, Prosa, Zeichnungen und Aquarelle vereinte. Siehe dazu Brief fmb-1839-05-11-01 (Brief Nr. 2345) Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., Düsseldorf, 11. Mai 1839, Z. 24 f.</note> nach <placeName xml:id="placeName_83fbec60-72dd-432b-ad5f-799f6be39a19">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, die Freuden machen einen doch schrecklich weltlich! </p> <p>Vom Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_797f3307-9b8c-4caa-a853-66080098850d">Touchon<name key="PSN0115364" style="hidden" type="person">Touchon, Daniel Auguste Emmanuel (1786-1850)</name></persName></hi> erhielt ich auch vorgestern ein paar hübsche muntere Zeilen, wie Sie wißen daß er schreiben kann. ich schickte sie mit, allein gewiß haben Sie kaum Zeit dies Gekritzel zu entziffern. In <placeName xml:id="placeName_bed2ba90-2b43-44ad-b45c-d7e07fa89162">Düsseldorf<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat sich ja viel Trauriges zugetragen; Empfehlen Sie mich den liebenswürdigen <persName xml:id="persName_8b9abf7d-e09b-4d83-be6a-1b8bf976ed95">Fräulein von Woringen<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName><seg type="pagebreak"><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_82de0513-0f90-433e-a441-b7bc04073198" xml:lang="de">Fräulein von Woringen – Rosa Clementina und Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von Woringen.</note> |8|<pb n="8" type="pagebreak"></pb></seg> welche ich leider nur so bey mir sah. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4a74c037-f6aa-4bfc-b734-a7e514ecfce4">M<hi rend="superscript">me</hi> Schadov<name key="PSN0114492" style="hidden" type="person">Schadow, Charlotte (seit 1843) von Godenhaus (1795-1882)</name></persName></hi>, wünsche ich von Herzen Glück zur Geneeßung ihres <persName xml:id="persName_c9cf193b-7d88-4524-9ea4-0da600392ca0">Mannes<name key="PSN0114494" style="hidden" type="person">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> und Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ca782efa-5e53-4d8c-968e-87aa4948b131">Steinbrück<name key="PSN0115099" style="hidden" type="person">Steinbrück, Eduard Carl (1802-1882)</name></persName></hi> wünsche ich auch besonders empfohlen zu sein. Zur vorläufigen Belohnung will ich Ihnen sagen daß Ihr Wagen bei’m <persName xml:id="persName_dff8b0c8-ce2f-4b80-aedf-2f61c685ba6b">Lapp<name key="PSN0112691" style="hidden" type="person">Lapp, Johann Jost (1792-1863)</name></persName> ist ist oder doch Morgen hinkommt. Daß Ihnen die Binde gute Dienste thut, freut mich, aber wenn Sie diesellbe mit gutem Gewißen ablegen können, werde ich noch viel froher sein. <seg type="closer"><hi rend="latintype">Adieu</hi>, lieber <hi rend="latintype">Felix</hi>, machen Sie alles recht schön und nach den principien der höchsten Kunst die niemand beßer kennt als Sie. Ach das Herz thut mir zu weilen weh nichts davon sehen noch höhren zu können, <hi rend="latintype">mais que faire?<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_57de1bb5-2c8c-43f5-a02f-5b22624d5a3f" xml:lang="fr ">mais que faire? – frz., aber as soll ich tun?</note> Vous aimer toute ma vie mon aimable et bien-aimé fils</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_46384f3c-4b3b-44a3-a1f4-76b232816122" xml:lang="fr ">Vous aimer toute ma vie mon aimable et bien-aimé fils – frz., Ich liebe dich mein ganzes Leben lang, mein liebenswerter und geliebter Sohn.</note></seg></p> <signed rend="right"><add place="margin">Stets Ihre E. J<name key="PSN0112228" resp="writers_hand" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871)</name></add></signed> </div> </body> </text></TEI>