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gb-1839-05-14-01

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Herr Krahé an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf <lb></lb>Bielefeld, 14. Mai 1839 erhabene Stellung und Verbindungen in den vorzüglichsten musikalischen Vereinen läßt mich hoffen, daß Wohldieselben eine Anzeige über Verbesserung des Systems dr Semiographie wohlgefällig aufnehmen würden, und erkühnt mich eine solche zu machen nachdem dieser Gegenstand Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Krahé (Krahe), HerrKrahé (Krahe), Herr Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 35/159. Autograph Herr Krahé an Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf; Bielefeld, 14. Mai 1839 erhabene Stellung und Verbindungen in den vorzüglichsten musikalischen Vereinen läßt mich hoffen, daß Wohldieselben eine Anzeige über Verbesserung des Systems dr Semiographie wohlgefällig aufnehmen würden, und erkühnt mich eine solche zu machen nachdem dieser Gegenstand

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.

Herr Krahé.

Manuskript von Krahe zur Semiographie der Musik.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

14. Mai 1839 Krahé (Krahe), Herrcounter-resetKrahé (Krahe), Herr BielefeldDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) DüsseldorfDeutschland deutsch
Krahé (Krahe), Herr Krahé (Krahe), Herr Ew: Wohlgeboren

erhabene Stellung und Verbindungen in den vorzüglichsten musikalischen Vereinen läßt mich hoffen, daß Wohldieselben eine Anzeige über Verbesserung des Systems dr Semiographie wohlgefällig aufnehmen würden, und erkühnt mich eine solche zu machen nachdem dieser Gegenstand seit einigen Jahren mein Nachdenken beschäftigt und nun zu einem vollständigen System entwickelt worden<name key="PSN0119879" style="hidden" type="author">Krahé (Krahe), Herr</name><name key="CRT0112595" style="hidden" type="science">Manuskript zur Semiographie der Musik</name>.zu einem vollständigen System entwickelt worden – siehe Manuskript von Krahe zur Semiographie der Musik, Schreiben an Rungenhagen 1840, in Protokolle der Sitzungen des Akademischen Senats 1. November 1839 – 31. Dezember 1840, Bl. 128 f.

Dieses System ist nicht ein ganz neues, sondern es macht nur das bestehende, vermittelst kleinen Abänderungen, fähig das all, was die Tonkunst heut zu Tage in dem Chromatisch-Diatonischen Klangsystem liefert, einfacher, präziser und deutlicher, wie bisher, darzustellen ohne dabei die Querstriche an den Noten als Zeichen ihrer Dauer oder Haltung, ohne Kreisen, Schlüssel, Kreuzer, Bees und Versetzungszeichen anzuwenden. Zugleich wird die große Zahl rhythmischer Zeichen systematisch verringert und mit den Noten in eine |2| leicht verständliche Verbindung gebracht, die eben so leicht zu lesen als zu schreiben ist.

Sobald die Möglich Möglichkeit dieser Schreibart bewiesen sein wird, wird es auch außer allem Zweifel sein, daß sie in eben dem Grad, als sie einfacher ist, auch schneller zu schreiben, zu lesen, und durch alle Notenfiguren und Modulationen zu spielen sein werde; daß sie eine schnellere Übersicht der Partituren und eine ganz besondere Leichtigkeit im Lernen derselben darbietet, so, daß Lehrlinge kaum 2 Tage bedürfen und sie durch alle Tonläufe, Akkorde u. s. w. schnell und richtig lesen und begreifen zu lernen.

Sie wird auch in stenographischer Hinsicht große Vortheile darbieten, indem ein Tonstück fast eben so schnell geschrieben als vorgetragen werden kann, sie bedarf kaum so viel Papier als die bestehende Notenschrift, ist zierlicher und im Druck wesentlich leichter.

Die angeführte Vortheile liefert sie für die Musik des Piano’s und der Harfe, für alle übrigen Instrumente in einem höhren Grad, und besonders für die VocalMusik.

Diese Schreibart würde ich der musikalischen Welt überliefert haben, wenn ich nicht Bedenken trüge, es möchte bei dem hohen Stande der |3| Tonkunst anstößig gefunden werden, daß noch eine so verständliche Verbesserung möglich sein sollte, daher mich verpflichtet gehalten, zunächst die Stimmung der hohen und höchsten Künstler für ein solches System in gänzlicher Ergebenheit vernehmen zu müssen.

In diesem Sinne habe ich es mir nur erlauben können Ew. Wohlgeboren diesen ergebenen Vortrag zu machen. Sollte dieses System bei Ew. Wohlgeboren eine günstige Aufnahme finden, und würde es dann Wohlderselben gefallen auch hierüber die Stimmung der bei dem bey anstehenden großen Concert zu Düsseldorf21. Niederrheinisches Musikfest (1839)DüsseldorfDeutschland versammelten Virtuosen zu vernehmen und geneigt befunden haben, so wäre meine ganz ergebene Bitte, daß Wohldieselben die Censur dieser Ausgabe übernehmen und mir wohlgefälligst erlauben möchten, mich über das Weitere schriftlich mittheilen zu dürfen.

Einer geneigten Resolution entgegensehend habe ich die Ehre mit besonderer Hochachtung zu sein. Dero ergebenster Diener Krahé Distrikts SteuerEmpfänger Bielefeld im RegierungsBezirk Minden am 14ten Mai 1839.
            Ew: Wohlgeboren
erhabene Stellung und Verbindungen in den vorzüglichsten musikalischen Vereinen läßt mich hoffen, daß Wohldieselben eine Anzeige über Verbesserung des Systems dr Semiographie wohlgefällig aufnehmen würden, und erkühnt mich eine solche zu machen nachdem dieser Gegenstand seit einigen Jahren mein Nachdenken beschäftigt und nun zu einem vollständigen System entwickelt worden.
Dieses System ist nicht ein ganz neues, sondern es macht nur das bestehende, vermittelst kleinen Abänderungen, fähig das all, was die Tonkunst heut zu Tage in dem Chromatisch-Diatonischen Klangsystem liefert, einfacher, präziser und deutlicher, wie bisher, darzustellen ohne dabei die Querstriche an den Noten als Zeichen ihrer Dauer oder Haltung, ohne Kreisen, Schlüssel, Kreuzer, Bees und Versetzungszeichen anzuwenden. Zugleich wird die große Zahl rhythmischer Zeichen systematisch verringert und mit den Noten in eine leicht verständliche Verbindung gebracht, die eben so leicht zu lesen als zu schreiben ist.
Sobald die Möglich dieser Schreibart bewiesen sein wird, wird es auch außer allem Zweifel sein, daß sie in eben dem Grad, als sie einfacher ist, auch schneller zu schreiben, zu lesen, und durch alle Notenfiguren und Modulationen zu spielen sein werde; daß sie eine schnellere Übersicht der Partituren und eine ganz besondere Leichtigkeit im Lernen derselben darbietet, so, daß Lehrlinge kaum 2 Tage bedürfen und sie durch alle Tonläufe, Akkorde u. s. w. schnell und richtig lesen und begreifen zu lernen.
Sie wird auch in stenographischer Hinsicht große Vortheile darbieten, indem ein Tonstück fast eben so schnell geschrieben als vorgetragen werden kann, sie bedarf kaum so viel Papier als die bestehende Notenschrift, ist zierlicher und im Druck wesentlich leichter.
Die angeführte Vortheile liefert sie für die Musik des Piano’s und der Harfe, für alle übrigen Instrumente in einem höhren Grad, und besonders für die VocalMusik.
Diese Schreibart würde ich der musikalischen Welt überliefert haben, wenn ich nicht Bedenken trüge, es möchte bei dem hohen Stande der Tonkunst anstößig gefunden werden, daß noch eine so verständliche Verbesserung möglich sein sollte, daher mich verpflichtet gehalten, zunächst die Stimmung der hohen und höchsten Künstler für ein solches System in gänzlicher Ergebenheit vernehmen zu müssen.
In diesem Sinne habe ich es mir nur erlauben können Ew. Wohlgeboren diesen ergebenen Vortrag zu machen. Sollte dieses System bei Ew. Wohlgeboren eine günstige Aufnahme finden, und würde es dann Wohlderselben gefallen auch hierüber die Stimmung der bei dem bey anstehenden großen Concert zu Düsseldorf versammelten Virtuosen zu vernehmen und geneigt befunden haben, so wäre meine ganz ergebene Bitte, daß Wohldieselben die Censur dieser Ausgabe übernehmen und mir wohlgefälligst erlauben möchten, mich über das Weitere schriftlich mittheilen zu dürfen.
Einer geneigten Resolution entgegensehend habe ich die Ehre mit besonderer Hochachtung zu sein. Dero ergebenster Diener
Krahé
Distrikts SteuerEmpfänger
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