gb-1839-04-28-01
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Berlin, 28. April 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Fanny Hensel, Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
ich bin Dir noch den Dank schuldig für das
never mind, ich entschuldige mich doch zu klatschen, weil ich mich schäme. Die Frau
v. Faßmann
sey zu ihrerNovello
siesey zum
Faßmanntheilen, auch zur Rolle der
ihr die Briefe desv. Faß.
zu zeigen, wußte sie natürlich nichts vorzubringen, und die kam nun zu mir, um sich zu erkundigen. ob ich etwas von diesem seynsollenden Engagement dercomité
C’est du pack, pflegt einer der ersten Componisten unsrer Zeit zu sagen. Da nun aber die Faßmann wie Du weißt, eine
protégée, oder eine Protectrice von mir ist, so habe ich nicht unterlassen wollen, Dir Obiges zu klatschen, um Dich
au fett fait zu setzen, was Dir bei Deiner Magerkeit in keiner Hinsicht schaden kann.
Erzähle mir doch einmal, thu es aber wirklich, wann denn die
Refrain mit
Chor,
Nocturnos, Capricen, Duette, Liebeslieder, alles aber aus dem selben alten Clavirfaß gezapft.
hat die Kunst erfunden, die musikalische Ortographie, welche mir doch dazu vorhanden zu seyn scheint, um die Musik damitLißzt
lesenzu können, so glücklich zu verwirren und zu entstellen, daß es ihm gelungen ist, seine ohnehin schon sinn- und zusammenhanglosen Compositionen mit Hülfe der Schreibart noch sinn- und zusammenhangloser zu machen. Wäre das Chaos nicht schon vor Erschaffung der Welt durch den lieben Gott erfunden worden, so könnte
Lißztihm die Erfindung streitig machen. Nun will ich aber aufhören, die Uebrigen zu rezensiren, sonst sagt Cecile wieder, ich habe ein Zörnchen. Gegen sie aber habe ich keines, sondern ein Liebchen, oder vielmehr eine dicke, große Liebe, welche ich Dir hiermit auftrage, ihr zu Füßen, um den Hals oder auf den Mund zu legen, mich
undMad. Jeanrenaud
Mad. Soodenin aufsteigender Linie der Verehrung zu empfehlen, Tante
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sie ist sehr klug!
Die junge Mercadante wüthete sie ab, ohne jede Grazie und Empfindung, mit undeutlichen Läufen, wie ein Truthahn kollernd und wie er in ihrem steifen Reifrock breit gespreizt. Der frühe Ruf und die großen Rollen haben ihr
schonden Kopf verrückt. Wie Schade um das viele Geld das hier
verlernt wird.
Berlin, 28ster April 39 Lieber Felix, ich bin Dir noch den Dank schuldig für das liebe Briefchen, das mir Drouet gebracht. Mutter, die beste und fleißigste Berichterstatterin, der ich mehr traue, als Rellstab, (das der Horcherin) wird Dir geschrieben haben, in wiefern ich ihm zu dienen gesucht, ich habe nämlich, was ich noch nie gethan, seinetwegen an den Grafen Redern geschrieben, für den er keinen Brief hatte, und zwar mit gutem Erfolg, denn er hat drei Tage darauf im Opernhause mit vielem Beifall gespielt. Auf eine Morgenmusik mit Publicum bei uns ging ich wol aus, er aber nicht recht ein, und in seinem Interesse hielt ich es für das Beste, daß er im Theater spielte, und kein eignes Concert gäbe, wozu mir Zeit und Umstände nicht günstig schienen. Nun muß ich Dir aber eine Klatscherei schreiben, und mich im Voraus deshalb entschuldigen. Du weißt freilich wohl, daß es meine Art in der Regel nicht ist, aber never mind, ich entschuldige mich doch zu klatschen, weil ich mich schäme. Die Frau v. Faßmann war heut früh bei mir, um mir zu erzählen, die Novello sey zu ihrer Tochter gekommen, und habe ihr erzählt, sie sey zum Musikfest in Düsseldorf engagirt, wolle aber die Arie aus dem Messias mit der Faßmann theilen, auch zur Rolle der Alceste sei sie aufgefordert, wisse aber noch nicht, ob sie sie annehmen solle, da sie noch nicht auf der Bühne gewesen, auch nicht fest genug im Deutschen sey. Auf die Aufforderung der Frau v. Faß. ihr die Briefe des comité zu zeigen, wußte sie natürlich nichts vorzubringen, und die kam nun zu mir, um sich zu erkundigen. ob ich etwas von diesem seynsollenden Engagement der Novello wüßte? C’est du pack, pflegt einer der ersten Componisten unsrer Zeit zu sagen. Da nun aber die Faßmann wie Du weißt, eine protégée, oder eine Protectrice von mir ist, so habe ich nicht unterlassen wollen, Dir Obiges zu klatschen, um Dich au fett zu setzen, was Dir bei Deiner Magerkeit in keiner Hinsicht schaden kann. Erzähle mir doch einmal, thu es aber wirklich, wann denn die Quartette erscheinen? Ein wahres Meisterstück von eleganter Ausgabe ist Deine Sonate mit Cello . Sind das Spiel- oder Singlieder, die jetzt erscheinen? Mit Deinen Liedern ohne Worte hast Du wieder gutes Unheil angestiftet. Sie kommen mir dabei vor, wie der Wirth, der alle Weine aus einem Faß zapft, alles komponiren sie, Lieder, Etüden, Refrain mit Chor, Nocturnos, Capricen, Duette, Liebeslieder, alles aber aus dem selben alten Clavirfaß gezapft. Henselt hat die Kunst erfunden, die Intrumentalmusik unanständig zu machen, er könnte ein Patent darauf nehmen, dem Uebelstand zu bloßen Etüden keine schlüpfrigen Texte wählen zu können, hat er glücklich durch die Ueberschriften abgeholfen. Lißzt hat die Kunst erfunden, die musikalische Ortographie, welche mir doch dazu vorhanden zu seyn scheint, um die Musik damit lesen zu können, so glücklich zu verwirren und zu entstellen, daß es ihm gelungen ist, seine ohnehin schon sinn- und zusammenhanglosen Compositionen mit Hülfe der Schreibart noch sinn- und zusammenhangloser zu machen. Wäre das Chaos nicht schon vor Erschaffung der Welt durch den lieben Gott erfunden worden, so könnte Lißzt ihm die Erfindung streitig machen. Nun will ich aber aufhören, die Uebrigen zu rezensiren, sonst sagt Cecile wieder, ich habe ein Zörnchen. Gegen sie aber habe ich keines, sondern ein Liebchen, oder vielmehr eine dicke, große Liebe, welche ich Dir hiermit auftrage, ihr zu Füßen, um den Hals oder auf den Mund zu legen, mich Mad. Jeanrenaud und Mad. Sooden in aufsteigender Linie der Verehrung zu empfehlen, Tante Schlegel, der ich nächstens schreiben werde, herzlichst zu grüßen, Dich eben so von meinem Mann grüßen zu lassen, und zu bleiben mein treuer Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy Fanny Hensel Fanny ist nicht recht klug. Deine R. Sie ist sehr klug! Die junge Schulz hörte ich neulich mit Verwunderung; was aus dem Menschen in Kurzem werden kann! Ganz schlecht ist sie geworden! alle mütterlichen Gesangfehler, ohne deren ehemalige Qualitäten. Eine famose Arie von Mercadante wüthete sie ab, ohne jede Grazie und Empfindung, mit undeutlichen Läufen, wie ein Truthahn kollernd und wie er in ihrem steifen Reifrock breit gespreizt. Der frühe Ruf und die großen Rollen haben ihr schon den Kopf verrückt. Wie Schade um das viele Geld das hier verlernt wird. Lea Mendelssohn Bartholdy
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März 1839 gerade erst in Berlin uraufgeführt worden war), so dass Drouets Auftritt auf starkes Publikumsinteresse stieß.</note> Auf eine <placeName xml:id="placeName_3485c91d-9ee9-42e0-a030-fce853ad5d90">Morgenmusik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit Publicum bei uns ging ich wol aus, er aber nicht recht ein, und in seinem Interesse hielt ich es für das Beste, daß er im Theater spielte, und kein eignes Concert gäbe, wozu mir Zeit und Umstände nicht günstig schienen. Nun muß ich Dir aber eine Klatscherei schreiben, und mich im Voraus deshalb entschuldigen. Du weißt freilich wohl, daß es meine Art in der Regel nicht ist, aber <hi rend="latintype">never mind</hi>, ich entschuldige mich doch zu klatschen, weil ich mich schäme. 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Auf die Aufforderung der Frau <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2218f285-f882-405a-a77a-b11141089abd">v. Faß.<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName></hi> ihr die Briefe des <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ee73465d-dc1f-45a1-9a50-30b88a419765">comité<name key="NST0100560" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">21. Niederrheinisches Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> zu zeigen, wußte sie natürlich nichts vorzubringen, und die kam nun zu mir, um sich zu erkundigen. ob ich etwas von diesem seynsollenden Engagement der <persName xml:id="persName_e685286b-ed4a-4f42-8295-088d56337910">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden" type="person">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> wüßte? <hi rend="latintype">C’est du pack</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_20f60451-1d77-4125-a00d-7f40d5e79b3d" xml:lang="fr ">C’est du pack – frz., Das ist ein Pack.</note> pflegt einer der ersten Componisten unsrer Zeit zu sagen. Da nun aber die Faßmann wie Du weißt, eine <hi rend="latintype">protégée</hi>, oder eine Protectrice von mir ist, so habe ich nicht unterlassen wollen, Dir Obiges zu klatschen, um Dich <hi rend="latintype">au <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_e724266c-3889-423a-a791-4b05b38de7ed"> <sic resp="writer">fett</sic> <corr resp="editor">fait</corr> </choice></hi> zu setzen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bbe3a771-9d65-4540-b826-a65d6e06828a" xml:lang="fr ">au fett – Ein Wortspiel Fanny Hensels, gemeint ist »au fait« (frz.) im Sinne von »in Kenntnis setzen.« </note> was Dir bei Deiner Magerkeit in keiner Hinsicht schaden kann. </p> <p>Erzähle mir doch einmal, thu es aber wirklich, wann denn die <title xml:id="title_20827814-19b2-425b-b789-dd21c2a23ade">Quartette<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vgrnsb1q-qdcf-0zv2-p1uy-jvf0tyr1qzqj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100635" style="hidden">Drei Streichquartette, 1839/1840; enthält MWV R 30, R 26 und R 28<idno type="MWV">SD 19</idno><idno type="op">44</idno></name></title> erscheinen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bfbbad3e-cbec-4a81-bc29-644914575aa2" xml:lang="de">Quartette erscheinen – Es handelt sich um die Publikation der Drei Streichquartette op. 44 (MWV SD 19, enthält MWV R 30, R 26 und R 28) bei Nicolas Mori in England und um die Koordination der Erscheinungstermine (siehe Brief fmb-1839-01-13-01, Brief Nr. 2199, Z. 13).</note> Ein wahres Meisterstück von eleganter Ausgabe ist Deine <title xml:id="title_c2707bd0-917e-48ff-ad69-17f0ae82a4de">Sonate mit Cello<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2fktgl6m-jncm-rbkc-gx7w-grpy3hpcn6xc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100385" style="hidden">Sonate B-Dur für Violoncello und Klavier, 13. Oktober 1838<idno type="MWV">Q 27</idno><idno type="op">45</idno></name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8705c83c-ff0f-4aef-9374-2deaf46c9871" xml:lang="de">Sonate mit Cello – Die Sonate B-Dur für Violoncello und Klavier, op. 45 (MWV Q 27), entstanden im Oktober 1838, war ein Geburtstagsgeschenk für Paul Mendelssohn Bartholdy. </note> Sind das Spiel- oder Singlieder, die jetzt erscheinen? Mit Deinen <title xml:id="title_ae7a7038-0943-4a75-9906-929e254e28f1">Liedern ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xaoktzty-qshp-modx-mque-pe8ywdcgckv5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100636" style="hidden">Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1839; enthält MWV K 97, K 100, K 101, K 102, K 73 und K 77<idno type="MWV">SD 20</idno><idno type="op">47</idno></name></title> hast Du wieder gutes Unheil angestiftet. Sie kommen mir dabei vor, wie der Wirth, der alle Weine aus einem Faß zapft, alles komponiren sie, Lieder, Etüden, <hi n="1" rend="underline">Refrain mit</hi><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <hi n="1" rend="underline">Chor</hi>, <hi rend="latintype">Nocturnos</hi>, Capricen, Duette, Liebeslieder, alles aber aus dem selben alten Clavirfaß gezapft. <persName xml:id="persName_3171b2f2-8d2b-440f-aba0-5e9778f55ba4">Henselt<name key="PSN0111901" style="hidden" type="person">Henselt, Georg Martin Adolph (seit 1876) von (1814-1889)</name></persName> hat die Kunst erfunden, die Intrumentalmusik unanständig zu machen, er könnte ein Patent darauf nehmen, dem Uebelstand zu bloßen Etüden keine schlüpfrigen Texte wählen zu können, hat er glücklich durch die Ueberschriften abgeholfen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f5898bc9-55a7-4d56-9728-5082b03843cd">Lißzt<name key="PSN0112894" style="hidden" type="person">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName></hi> hat die Kunst erfunden, die musikalische Ortographie, welche mir doch dazu vorhanden zu seyn scheint, um die Musik damit <hi n="1" rend="underline">lesen</hi> zu können, so glücklich zu verwirren und zu entstellen, daß es ihm gelungen ist, seine ohnehin schon sinn- und zusammenhanglosen Compositionen mit Hülfe der Schreibart noch sinn- und zusammenhangloser zu machen. Wäre das Chaos nicht schon vor Erschaffung der Welt durch den lieben Gott erfunden worden, so könnte <hi rend="latintype">Lißzt</hi> ihm die Erfindung streitig machen. Nun will ich aber aufhören, die Uebrigen zu rezensiren, sonst sagt Cecile wieder, ich habe ein Zörnchen. Gegen sie aber habe ich keines, sondern ein Liebchen, oder vielmehr eine dicke, große Liebe, welche ich Dir hiermit auftrage, ihr zu Füßen, um den Hals oder auf den Mund zu legen, mich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8a4712d5-17f8-460e-9bca-0406818dd315">Mad. Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype">Mad. Sooden</hi> in aufsteigender Linie der Verehrung zu empfehlen, Tante <persName xml:id="persName_4d819194-90df-4ca5-b446-0eb7506419b4">Schlegel<name key="PSN0114561" style="hidden" type="person">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839)</name></persName>, der ich nächstens schreiben werde,<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> herzlichst zu grüßen, Dich eben so von meinem <persName xml:id="persName_79eedf6d-2e49-40c4-adb2-7397c0285074">Mann<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> grüßen zu lassen, und zu bleiben mein treuer Bruder</p> <p style="paragraph_right">Felix Mendelssohn Bartholdy</p> <signed rend="right"><add resp="FMBC" type="editors_addition">Fanny Hensel</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_cc4dd556-fc91-46b2-9b49-e728a50f8be3"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_daec18f2-67d1-44bc-91a6-17b2dbd56734">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_298742a4-db96-45ff-8107-c6e2120385f0">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_e46be33c-a9bd-45df-a75a-17c1acae2bf5">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ist nicht recht klug. Deine </p> <signed rend="center"><persName xml:id="persName_911e6745-f8ee-4ac7-b884-ceae078048a0">R.<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_2c582067-96c8-4485-ab27-8bdd1d5ddef6"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c446d658-1c26-4437-b2b2-5bedc5ee86b9">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_51c218c7-c97c-4b19-9032-35e504107c5f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Sie ist sehr klug! </p> <p>Die junge <persName xml:id="persName_fbec44c2-9bd5-46fa-870f-7c503990a5fc">Schulz<name key="PSN0114742" style="hidden" type="person">Schulz (Schulze), Hedwig (1815-1845)</name></persName> hörte ich neulich mit Verwunderung; was aus dem Menschen in Kurzem werden kann! Ganz schlecht ist sie geworden! alle mütterlichen Gesangfehler, ohne deren ehemalige Qualitäten. Eine famose Arie von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_21a99223-7ae3-4733-a537-a0e58bce9fb2">Mercadante<name key="PSN0113273" style="hidden" type="person">Mercadante, Giuseppe Saverio Raffaele (1795-1870)</name></persName></hi> wüthete sie ab, ohne jede Grazie und Empfindung, mit undeutlichen Läufen, wie ein Truthahn kollernd und wie er in ihrem steifen Reifrock breit gespreizt. Der frühe Ruf und die großen Rollen haben ihr <hi n="1" rend="underline">schon</hi> den Kopf verrückt. Wie Schade um das viele Geld das hier <hi n="1" rend="underline">ver</hi>lernt wird.</p> <signed rend="right"><add resp="FMBC" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>