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gb-1839-03-19-03

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Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 19. März 1839 Lieber Freund; Es ist alles glücklich überstanden; Kenner behaupten ich haben einen grossen success gehabt; Du weißt aus eigner Erfahrung im Superlatif was alles dazu gehört daher brauche ich Dir die détails nicht zu beschreiben, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand David in Leipzig; Leipzig, 30. Oktober 1838 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand David in London; Leipzig, 23. April 1839 David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 35/166. Autograph Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 19. März 1839 Lieber Freund; Es ist alles glücklich überstanden; Kenner behaupten ich haben einen grossen success gehabt; Du weißt aus eigner Erfahrung im Superlatif was alles dazu gehört daher brauche ich Dir die détails nicht zu beschreiben,

1 Bbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [? / 19MR19 / 1839], [LONDON / 19 / MAR / 1839], Siegel.

Ferdinand David.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

19. März 1839 David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)counter-resetDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873) LondonGroßbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Madame Madame Sophie David à Leipsic Saxonia Bahnhof An Mendelssohn.
David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873) David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873) London den 19ten März 1839.

Lieber Freund; Es ist alles glücklich überstanden;alles glücklich überstanden – Ferdinand David befand sich auf Konzertreise in England. Kenner behaupten ich haben einen grossen success gehabt; Du weißt aus eigner Erfahrung im Superlatif was alles dazu gehört daher brauche ich Dir die détails nicht zu beschreiben, Applaus des Orchesters, Empfangen, applaudiren kleiner Coquetterien, bey denen man in Deutschland beynahe selbst erröthet wenn man sie macht; kurz meine Erwartungen sind so sehr übertroffen, daß ich Dir und allen die mir zu der Reise gerathen haben, nicht genug danken kann. Wenn ich nun die Saison über hier bleiben könnte so würde ich, wie mir alle Leute sagen, viel Geld verdienen, da ich der einzige Geiger bin, jedoch ist dies nicht zu machen, und ich muß mich mit der Ehre begnügen – Ich werde wohl noch einmal ein PhilharmPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien: spielen, da sie mich gestern Abend gleich nach meinem Spiel darum fragten. – Das hiesige Musikwesen mißfällt mir bis jetzt im höchsten Grade, und würde gewiß jedem mißfallen wenn es nicht so verflucht einträglich wäre. Der Gedanke in 10 bis 15 Jahren ein schönes Vermögen zusammen schlagen zu können und einem sorgenfreyen Alter dann entgegen zu gehen ist allerdings mehr werth als 750 Thaler Gehalt, aber doch glaube ich schwerlich daß ich mein LeipzigLeipzigDeutschland mit LondonLondonGroßbritannien vertauschen würde wenn sich meine pecuniairen Verhältnisse dort etwas verbesserten. Mit den hiesigen Musikern stehe ich sehr gut, MoriMori, Nicolas (1796-1839) hätschelt mich, je ne sais pas pourquoi;je ne sais pas pourquoi – frz., ich weiß nicht, warum. bey MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) bin ich heute Abend; er hat gestern auch gespielt und zwar sein Concerto pastorale<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. 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Wie die Leute Dich hier achten und lieben thut mir sehr wohl zu bemerken, sie thun ihre Schuldigkeit aber das thun in Deutschland nicht alle, darum freut michs von dem steifen Volke doppelt. – Adieu, mein lieber alter Freund; es ist recht häßlich daß ich Dich wohl nicht in Leipzig gleich nach meiner Ankunft mehr finde, nun spute Dich nur wieder hin zukommen, und nomadisire nicht zu lange, es kommt nichts dabey heraus als höchstens ein paar Zeichnungen nach der Natur. Schicke mir gelegentlich ein Paar Zeilen, meine Frau soll Dir unter ihrem Briefe einige Zoll zur Disposition lassen die Du ausfüllen magst zur Freude

Deines Ferdinand David
            London den 19ten März 1839. Lieber Freund; Es ist alles glücklich überstanden; Kenner behaupten ich haben einen grossen success gehabt; Du weißt aus eigner Erfahrung im Superlatif was alles dazu gehört daher brauche ich Dir die détails nicht zu beschreiben, Applaus des Orchesters, Empfangen, applaudiren kleiner Coquetterien, bey denen man in Deutschland beynahe selbst erröthet wenn man sie macht; kurz meine Erwartungen sind so sehr übertroffen, daß ich Dir und allen die mir zu der Reise gerathen haben, nicht genug danken kann. Wenn ich nun die Saison über hier bleiben könnte so würde ich, wie mir alle Leute sagen, viel Geld verdienen, da ich der einzige Geiger bin, jedoch ist dies nicht zu machen, und ich muß mich mit der Ehre begnügen – Ich werde wohl noch einmal ein Philharm: spielen, da sie mich gestern Abend gleich nach meinem Spiel darum fragten. – Das hiesige Musikwesen mißfällt mir bis jetzt im höchsten Grade, und würde gewiß jedem mißfallen wenn es nicht so verflucht einträglich wäre. Der Gedanke in 10 bis 15 Jahren ein schönes Vermögen zusammen schlagen zu können und einem sorgenfreyen Alter dann entgegen zu gehen ist allerdings mehr werth als 750 Thaler Gehalt, aber doch glaube ich schwerlich daß ich mein Leipzig mit London vertauschen würde wenn sich meine pecuniairen Verhältnisse dort etwas verbesserten. Mit den hiesigen Musikern stehe ich sehr gut, Mori hätschelt mich, je ne sais pas pourquoi; bey Moscheles bin ich heute Abend; er hat gestern auch gespielt und zwar sein Concerto pastorale; wie es gefallen hat wirst Du Dir denken können wenn Du es in Leipzig gespielt hast. – Meine Frau kann Dir noch einige détails, die ich aus einem Anflug von Bescheidenheit nicht 2 mal schreiben mag, aus ihrem Brief mittheilen; Bennett und Kistner waren ganz glorios über ihren Landsmann; ersterer sieht sehr übel aus und macht mir wegen seiner Gesundheit Sorge. – Von allen englischen Gerichten schmecken mir die Corellischen Duette für Bass und Cello am wenigsten, obgleich Dragonetti wirklich vortrefflich ist, die Leute scheinen hier überhaupt sonderbare Begriffe von classisch und nicht-classisch zu haben, mündlich mehr darüber. – à propos, einen schändlichen Druckfehler habe ich in der Violinstimme Deiner Cello Sonate gefunden, sey so gut ihn Kistner’n zu seiner Erheiterung mitzutheilen: Pag 4, Zeile 7 muß zwischen dem 8ten und dem letzten Takte ein Takt Pause eingeschaltet werden; Es wird wohl meine Schuld seyn, ich hoffe auf Verzeihung, aber corrigirt muß es in allen vorräthigen Exemplaren werden, wenn auch nur mit Tinte. – Ich habe noch wollen an Schleinitz schreiben, aber das Papier ist zu Ende. Grüsse ihn recht herzlich. Deiner lieben Frau meine ergebenste Empfehlung, ich werde hier so viel nach ihr gefragt daß ich jeden Tag Gelegenheit habe mir ihre liebenswürdigen Eigenschaften ins Gedächtniß zurückzurufen. Wie die Leute Dich hier achten und lieben thut mir sehr wohl zu bemerken, sie thun ihre Schuldigkeit aber das thun in Deutschland nicht alle, darum freut michs von dem steifen Volke doppelt. – Adieu, mein lieber alter Freund; es ist recht häßlich daß ich Dich wohl nicht in Leipzig gleich nach meiner Ankunft mehr finde, nun spute Dich nur wieder hin zukommen, und nomadisire nicht zu lange, es kommt nichts dabey heraus als höchstens ein paar Zeichnungen nach der Natur. Schicke mir gelegentlich ein Paar Zeilen, meine Frau soll Dir unter ihrem Briefe einige Zoll zur Disposition lassen die Du ausfüllen magst zur Freude
Deines Ferdinand David          
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Der Gedanke in 10 bis 15 Jahren ein schönes Vermögen zusammen schlagen zu können und einem sorgenfreyen Alter dann entgegen zu gehen ist allerdings mehr werth als 750 Thaler Gehalt, aber doch glaube ich schwerlich daß ich mein <placeName xml:id="placeName_88a921f9-8194-42c9-8ac1-ddee681e3ea6">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit <placeName xml:id="placeName_d7e0794b-688c-4f76-85cd-5b03225f841f">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> vertauschen würde wenn sich meine <hi rend="latintype">pecuniairen</hi> Verhältnisse dort etwas verbesserten. Mit den hiesigen Musikern stehe ich sehr gut, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_22a4b34a-51b3-454c-8858-92192e965b14">Mori<name key="PSN0113424" style="hidden" type="person">Mori, Nicolas (1796-1839)</name></persName></hi> hätschelt mich, <hi rend="latintype">je ne sais pas pourquoi</hi>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_ec4e46ab-d405-4c02-a89f-e38d3b3fe3f2" xml:lang="fr ">je ne sais pas pourquoi – frz., ich weiß nicht, warum.</note> bey <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e8014e6b-6a2c-499b-aee3-fa600ffa3c27">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> bin ich <date cert="high" when="1839-03-19" xml:id="date_63606541-3ba1-46ad-af8b-ced42c3f5c3b">heute</date> Abend; er hat <date cert="high" notAfter="1839-03-18" xml:id="date_6b4fc82f-a534-489b-8b73-94fcf4924cf3">gestern</date> auch gespielt und zwar sein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5b0930ff-8954-464d-95ea-3f232e05512e">Concerto pastorale<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name></title></hi>; wie es gefallen hat wirst Du Dir denken können wenn Du es in <placeName xml:id="placeName_15ac88f8-f655-45f3-bf46-4643bfff851a">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gespielt hast. – Meine <persName xml:id="persName_77943459-ad04-4932-bc69-a2a8878ab661">Frau<name key="PSN0110574" style="hidden" type="person">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName> kann Dir noch einige <hi rend="latintype">détails</hi>, die ich aus einem Anflug von Bescheidenheit nicht 2 mal schreiben mag, aus ihrem Brief mittheilen; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cf74ba8b-ee68-41f7-8ca6-afe8189334a9">Bennett<name key="PSN0109864" style="hidden" type="person">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_97ea44a9-26de-40f4-ad3d-d5a394ab425a">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName></hi> waren ganz glorios über ihren <hi n="1" rend="underline">Landsmann</hi>; ersterer sieht sehr übel aus und macht mir wegen seiner Gesundheit Sorge. – Von allen englischen Gerichten schmecken mir die <title xml:id="title_ab9c578e-69fa-438c-ba11-abd78cde284d"><hi rend="latintype">Corellischen</hi> <hi rend="latintype">Duette</hi> für <hi rend="latintype">Bass</hi> und <hi rend="latintype">Cello</hi><name key="PSN0119836" style="hidden" type="author">Corelli, Arcangelo (1653–1713)</name><name key="CRT0112546" style="hidden" type="music">Sonaten für Violoncello und Basso continuo</name></title> am wenigsten, obgleich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e9ef681f-d277-4bb4-8ce0-802f8bfcc57f">Dragonetti<name key="PSN0110731" style="hidden" type="person">Dragonetti, Domenico Carlo Maria (1763-1846)</name></persName></hi> wirklich vortrefflich ist, die Leute scheinen hier überhaupt sonderbare Begriffe von classisch und nicht-classisch zu haben, mündlich mehr darüber. – <hi rend="latintype">à propos</hi>, einen schändlichen Druckfehler habe ich in der <hi n="1" rend="underline">Violin</hi>stimme Deiner <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8300d456-8a98-4718-8020-ad919e676d56">Cello Sonate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sk2cfa4o-trwf-7u6q-jfxx-su2ryqyopjbe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100385" style="hidden">Sonate B-Dur für Violoncello und Klavier, 13. Oktober 1838<idno type="MWV">Q 27</idno><idno type="op">45</idno></name></title></hi> gefunden, sey so gut ihn <persName xml:id="persName_29d231a4-054d-4385-b1c7-dde5094b82e6">Kistner’n<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> zu seiner Erheiterung mitzutheilen: <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Pag</hi> 4</hi>, <hi n="1" rend="underline">Zeile</hi> <hi n="1" rend="underline">7</hi> muß zwischen dem 8<hi rend="superscript">ten</hi> und dem letzten Takte ein Takt Pause eingeschaltet werden; Es wird wohl meine Schuld seyn, ich hoffe auf Verzeihung, aber corrigirt muß es in allen vorräthigen Exemplaren werden, wenn auch nur mit Tinte. – Ich habe noch wollen an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_091b2541-3f4b-4f2b-8da4-17b4114dbd6d">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName></hi> schreiben, aber das Papier ist zu Ende. Grüsse ihn recht herzlich. Deiner lieben <persName xml:id="persName_d761518b-a584-462c-b0d3-df5eb28615ff">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> meine ergebenste Empfehlung, ich werde hier so viel nach ihr gefragt daß ich jeden Tag Gelegenheit habe mir ihre liebenswürdigen<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Eigenschaften ins Gedächtniß zurückzurufen. Wie die Leute Dich hier achten und lieben thut mir sehr wohl zu bemerken, sie thun ihre Schuldigkeit aber das thun in Deutschland nicht alle, darum freut michs von dem steifen Volke doppelt. – <seg type="closer"><hi rend="latintype">Adieu</hi>, mein lieber alter Freund; es ist recht häßlich daß ich Dich wohl nicht in Leipzig gleich nach meiner Ankunft mehr finde, nun spute Dich nur wieder hin zukommen, und nomadisire nicht zu lange, es kommt nichts dabey heraus als höchstens ein paar Zeichnungen nach der Natur. Schicke mir gelegentlich ein Paar Zeilen, meine Frau soll Dir unter ihrem Briefe einige Zoll zur Disposition lassen die Du ausfüllen magst zur Freude</seg> </p> <signed rend="right">Deines Ferdinand David</signed> </div> </body> </text></TEI>