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gb-1839-03-18-01

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Adolf Heinrich Sponholtz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Rostock, 18. März 1839 Von meinem Bruder, welcher vor einigen Tagen hier war, höre ich die Bestätigung dessen, was ich seit lange befürchtete, nämlich, daß Ew: Wohlgeboren höchst indignirt sind über die Benutzung Ihrer brieflichen Privat-Äußerung zu einer pomphaften Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Adolf Heinrich Sponholtz in London; Leipzig, vor dem 18. Januar 1838 unbekannt Sponholtz, Adolf Heinrich (1803-1851)Sponholtz, Adolf Heinrich (1803-1851) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 35/98. Autograph Adolf Heinrich Sponholtz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Rostock, 18. März 1839 Von meinem Bruder, welcher vor einigen Tagen hier war, höre ich die Bestätigung dessen, was ich seit lange befürchtete, nämlich, daß Ew: Wohlgeboren höchst indignirt sind über die Benutzung Ihrer brieflichen Privat-Äußerung zu einer pomphaften

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; Siegel.

Adolf Heinrich Sponholtz.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. März 1839 Sponholtz, Adolf Heinrich (1803-1851)counter-resetSponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851) RostockDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851) Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851) Rostock d 18ten Mrz 39 Sehr geehrter Herr Doktor,

Von meinem BruderSponholtz, Carl Julius Leopold (1814-1864), welcher vor einigen Tagen hier war, höre ich die Bestätigung dessen, was ich seit lange befürchtete, nämlich, daß Ew: Wohlgeboren höchst indignirt sind über die Benutzung Ihrer brieflichen Privat-Äußerung zu einer pomphaften Intrade meiner Etuden<name key="PSN0115035" style="hidden" type="author">Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851)</name><name key="CRT0110962" style="hidden" type="music">6 Etudes characteristiques, Nocturnes romantiques pour le piano op. 9</name>. Es ist dies durchaus ein eigenmächtiges Arrangement der Verleger, und gebe ich Ihnen meinerseits die aufrichtige Versicherung, daß es mir nie entfernt eingefallen, dergleichen zu wünschen oder zu proponiren. Nachdem ich Ew: Wohlgeboren meine Komposition vorgelegt und Sie dieselbe so überaus gütig und nachsichtsvoll aufgenommen hatten, übersandte ich zur bessern Empfehlung meines Werkes gleichzeitig mit dem Manuscripte auch Ihren werthen Brief zur Einsicht an Schuberth & NiemeyerSchuberth & Niemeyer, Buch-, Musikalien- und Landkartenhandlung sowie Verlag in Hamburg und Leipzig, welcher dann auch sofort der Piece die günstigste Aufnahme bei diesen Herren bewirkte. |2| Bald darauf führte mich eine Familienangelegenheit nach HamburgHamburgDeutschland, wo ich Sch: & N.Schuberth & Niemeyer, Buch-, Musikalien- und Landkartenhandlung sowie Verlag in Hamburg und Leipzig aufsuchte und bei der näheren Rücksprache über die äußere Ausstattung meiner Etuden, die von ihnen im Laufe der Rede hingeworfne Idee, Ihren Brief als einleitende und empfehlende Vorrede und als etwas ganz Neues dem Werke voran zu drucken, entschieden vorwarf. –

Nichtsdestoweniger finde ich, als mir späterhin das Honorar, 50 Freiexemplare eingesandt worden, dennoch einen Theil Ihres Briefes abgedruckt. Was sollte ich nun dabei thun? Daß ich dagegen protestirte, half nicht, denn es war zu spät und bereits überall hin Exemplare versandt. – Meine Meinung habe ich indessen den Leuten und zwar in recht derbem Style gesagt und werde mich pro futuropro futuro – lat., für die Zukunft. niemals wieder in irgend eine Verbindung mit ihnen einlassen. Das große Publikum kann und wird übrigens keinen Augenblick darüber zweifelhaft sein, von wem diese Idee ausging, da das Ganze sich allein schon in der Form allzusehr als eine gewöhnliche Buchhändler-Spekulation herausstellt. –

|3| Abermals erlaube ich es mir nun, Ihnen durch meinen Bruder, der zu Ostern wieder in Leipzig einzutreffen gedenkt, eine neue Komposition für’s Piano, 6 Fantasiegemälde<name key="PSN0115035" style="hidden" type="author">Sponholtz, Adolf Heinrich (1803–1851)</name><name key="CRT0112207" style="hidden" type="music">Fantaisiebilder op. 10</name> zur gewogentlichen An- und Durchsicht vorzulegen, und Ihre Meinung darüber zu Rath zu ziehen, wobei ich jedoch Ihnen auf mein Wort verspreche, von jetzt an niemals wieder Briefe aus meinen Händen zu geben, welche Gegenstände der Art berühren. Zugleich wage ich es auch noch, Sie freundlichst zu ersuchen, dies neue Werk, wenn anders dasselbe nach Ihrem Dafürhalten solches verdient, einem Ihrer Verleger zur Beachtung gefälligst anempfehlen zu wollen, oder mindestens zu gestatten, daß ein etwa sich dazu findender Liebhaber bei Ihnen eine kurze mündliche Auskunft über die Piece sich erbitten darf. –

Gern hätte ich meinem Bruder auch noch einige Orchesterstücke von mir mitgegeben, wenn ich nicht fürchtete, Ew: Wohlgeboren Güte und Zeit bereits mehr als zu sehr in Anspruch genommen zu haben. Somit werde ich so frei sein, Ihnen im Laufe der nächsten Monathe etwa eine Ouverture, oder auch meine, in Folge vielfacher andrer |4| Arbeiten und Beschäftigungen immer noch nicht ganz vollendete Sinfonie und als Probe meiner Vokal-Kompositionen einen Theil meiner ersten Messe zu überhändigen, welche bereits ganz ausgearbeitet ist, jedoch noch in einzelnen Nummern der letzten Feile bedarf. –

Dieser Tage werde ich in einem Privatkreise das herrliche <hi rend="latintype">D moll</hi> Konzert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vmdirlko-fcyl-sswn-1tsp-3as7aisc5cgr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name> von Ihnen vortragen. Den Schlußsatz, das ScherzoScherzo – 3. Satz: Scherzo. Leggero e vivace, D-Dur, 6/8-Takt. habe ich so lieb gewonnen und bereits so oft gespielt, daß ich der Noten fast nicht mehr bedarf. –

Schließlich genehmigen Sie, verehrter Herr Doktor, die innig gefühlte Hochachtung, welche Ihnen aus aufrichtigem Herzen widmet Ew: Wohlgeboren ergebener A H Sponholtz.
            Rostock d 18ten Mrz 39 Sehr geehrter Herr Doktor,
Von meinem Bruder, welcher vor einigen Tagen hier war, höre ich die Bestätigung dessen, was ich seit lange befürchtete, nämlich, daß Ew: Wohlgeboren höchst indignirt sind über die Benutzung Ihrer brieflichen Privat-Äußerung zu einer pomphaften Intrade meiner Etuden. Es ist dies durchaus ein eigenmächtiges Arrangement der Verleger, und gebe ich Ihnen meinerseits die aufrichtige Versicherung, daß es mir nie entfernt eingefallen, dergleichen zu wünschen oder zu proponiren. Nachdem ich Ew: Wohlgeboren meine Komposition vorgelegt und Sie dieselbe so überaus gütig und nachsichtsvoll aufgenommen hatten, übersandte ich zur bessern Empfehlung meines Werkes gleichzeitig mit dem Manuscripte auch Ihren werthen Brief zur Einsicht an Schuberth & Niemeyer, welcher dann auch sofort der Piece die günstigste Aufnahme bei diesen Herren bewirkte. Bald darauf führte mich eine Familienangelegenheit nach Hamburg, wo ich Sch: & N. aufsuchte und bei der näheren Rücksprache über die äußere Ausstattung meiner Etuden, die von ihnen im Laufe der Rede hingeworfne Idee, Ihren Brief als einleitende und empfehlende Vorrede und als etwas ganz Neues dem Werke voran zu drucken, entschieden vorwarf. –
Nichtsdestoweniger finde ich, als mir späterhin das Honorar, 50 Freiexemplare eingesandt worden, dennoch einen Theil Ihres Briefes abgedruckt. Was sollte ich nun dabei thun? Daß ich dagegen protestirte, half nicht, denn es war zu spät und bereits überall hin Exemplare versandt. – Meine Meinung habe ich indessen den Leuten und zwar in recht derbem Style gesagt und werde mich pro futuro niemals wieder in irgend eine Verbindung mit ihnen einlassen. Das große Publikum kann und wird übrigens keinen Augenblick darüber zweifelhaft sein, von wem diese Idee ausging, da das Ganze sich allein schon in der Form allzusehr als eine gewöhnliche Buchhändler-Spekulation herausstellt. –
 Abermals erlaube ich es mir nun, Ihnen durch meinen Bruder, der zu Ostern wieder in Leipzig einzutreffen gedenkt, eine neue Komposition für’s Piano, 6 Fantasiegemälde zur gewogentlichen An- und Durchsicht vorzulegen, und Ihre Meinung darüber zu Rath zu ziehen, wobei ich jedoch Ihnen auf mein Wort verspreche, von jetzt an niemals wieder Briefe aus meinen Händen zu geben, welche Gegenstände der Art berühren. Zugleich wage ich es auch noch, Sie freundlichst zu ersuchen, dies neue Werk, wenn anders dasselbe nach Ihrem Dafürhalten solches verdient, einem Ihrer Verleger zur Beachtung gefälligst anempfehlen zu wollen, oder mindestens zu gestatten, daß ein etwa sich dazu findender Liebhaber bei Ihnen eine kurze mündliche Auskunft über die Piece sich erbitten darf. –
Gern hätte ich meinem Bruder auch noch einige Orchesterstücke von mir mitgegeben, wenn ich nicht fürchtete, Ew: Wohlgeboren Güte und Zeit bereits mehr als zu sehr in Anspruch genommen zu haben. Somit werde ich so frei sein, Ihnen im Laufe der nächsten Monathe etwa eine Ouverture, oder auch meine, in Folge vielfacher andrer Arbeiten und Beschäftigungen immer noch nicht ganz vollendete Sinfonie und als Probe meiner Vokal-Kompositionen einen Theil meiner ersten Messe zu überhändigen, welche bereits ganz ausgearbeitet ist, jedoch noch in einzelnen Nummern der letzten Feile bedarf. –
Dieser Tage werde ich in einem Privatkreise das herrliche D moll Konzert von Ihnen vortragen. Den Schlußsatz, das Scherzo habe ich so lieb gewonnen und bereits so oft gespielt, daß ich der Noten fast nicht mehr bedarf. –
Schließlich genehmigen Sie, verehrter Herr Doktor, die innig gefühlte Hochachtung, welche Ihnen aus aufrichtigem Herzen widmet Ew: Wohlgeboren
ergebener
A H Sponholtz.          
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