gb-1839-03-09-02
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Berlin, 9. März 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [St.Post / 11 MAErz / Vii6-8], Siegel.
Friedrich Hieronymus Truhn.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dr.
Felix Mendelssohn-Bartholdy
LeipzigBerlind
März1839
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Ich sehe, daß Dinte und Papier jetzt erschöpft sind; mit dem Schreiben ist nichts mehr gethan, und ich werde in 8 Tagen selbst eintreffen. Auch
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weitesten Sinnemusikalisch betont werden. So zB. das Quintett über die Stelle „Dem Taumel weih ich mich, dem schmerzlichsten Genuß – verliebtem Haß“ usw soll das ganze Martyrthum einer großartigen Menschennatur ausdrücken, wie ich nämlich glaube; denn gesagt hat er mir nichts. das
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Ich wundre mich, daß
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erschienen.Leipzig
Berlin d 9 März 1839. Hochgeehrtester Herr Musikdirektor! Ihr Schreiben vom 4te. hat mich wieder aufgerichtet. Gott sei Dank, daß Alles wieder gut ist. Ich sehe, daß Dinte und Papier jetzt erschöpft sind; mit dem Schreiben ist nichts mehr gethan, und ich werde in 8 Tagen selbst eintreffen. Auch Hofmeister ist der Meinung, da er mit Recht fürchtet einen Tag wählen zu können, der mir Schaden brächte. Das letzte Abonnementconzert werde ich also noch hören und hoffentlich etwas von Ihnen zB. die Melusinenouvertüre, die ich noch gar nicht kenne. C’est Berlin! – Vielleicht ist mein Concert den Sonnabend vor Palmsonntag zu postiren, – doch das werd’ ich ja sehen. Lieb wär’s mir den Herrn Härtel und Fr. Kistner die Idee zu benehmen, als stände Hofmeister mit mir wegen des Verlages Hoffmannischer Musik in Unterhandlung, die sich durch das obwaltende Verhältniß nothwendig erzeugen mußte, und wirklich in keiner Weise begründet ist. Die Hand des Wasserfräuleins und alles übrige ist noch vollkommen frei. Leider! Die „neue musikalische“ hat etwas in meinem Interesse enthalten, und dabei des Claviertrio’s gedacht, worauf ich nicht unterlassen kann Ew Wohlgeboren die ergebenste Bemerkung zu machen, daß es Ihnen völlig anheimgestellt bleibt, das Trio zu spielen oder nicht. Nur, daß Sie überhaupt spielen ist mein großer Wunsch! Hermann Hirschbach giebt Montag den 11ten eine Quar- QuintettSoiree (zu mildem Zweck) eigener Composition. Es ist ein zusammenhängender Cyclus über Faustgedanken, die im weitesten Sinne musikalisch betont werden. So zB. das Quintett über die Stelle „Dem Taumel weih ich mich, dem schmerzlichsten Genuß – verliebtem Haß“ usw soll das ganze Martyrthum einer großartigen Menschennatur ausdrücken, wie ich nämlich glaube; denn gesagt hat er mir nichts. das Quartett (Emoll) über die Stelle „Es möchte kein Hund so länger leben“ und – „Ich grüße Dich, du einzige Phiole“ etc. soll den Unfrieden der Welt aussprechen. Ein anderes „O tönet fort ihr süßen Himmelslieder“ usw schließt sich wieder an die Freuden der Liebe der Menschheit an, wobei der Stachel aber nicht aus der Brust gezogen wird. Die Sachen sind höchstmerkwürdig und jedenfalls interessant; das Publikum aber und Ludwig Rellstab werden sich sehr verwundert ansehen. Er hat auch Ouvertüren geschrieben zB. zum Hamlet; ob ich die mitbrächte und in meinem Conzert machen ließe? Hirschbach übrigens ist jüdischer Abkunft, etwa 30 Jahr alt, war bereits Kaufmann, legte sich aber mit großem Eifer und glänzendem Erfolg auf das Studium der Medizin, Naturwissenschaften und Philosophie, brachte es zB. in der Zoologie so weit, da selbst einige Würmer nach ihm benannt werden, und legte sich erst vor 4 Jahren auf die Composition. Geige soll er schon früher recht gut gespielt haben. So im Leben gerirt er sich höchst seltsam, da er fast nie mit Jemand Umgang gepflogen. Ich wäre begierig, wie seine Compositionen auf Sie wirken möchten, zu erfahren. Vielleicht bin ich so glücklich, noch einen Brief von Ew. Wohlgeboren zu erhalten, ehe ich komme; vielleicht muß ich selbst noch schreiben. Unter allen Umständen schließe ich mit den aufrichtigsten Gefühlen des Dankes als Ihr ergebenster F. H. Truhn Ich wundre mich, daß Dr. Laube nicht früher zu Ihnen gekommen. Was kann ihn abgehalten haben. Die beiden Engländer „Lord Gregory“ und „Guy“ meiner Composition, die Ihnen gut gefielen, sind nun endlich bei G. Schubert in Leipzig erschienen.
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Eine mit Mendelssohn nicht abgesprochene Terminvergabe Friedrich Hofmeisters für das Hoffmann-Konzert in Leipzig hatte für eine kurzzeitige Irritation bei diesem gesorgt, die aber mit seinem letzten Brief vom 4. März 1839 (fmb-1839-03-04-03) beseitigt worden war.</note></p> <p>Ich sehe, daß Dinte und Papier jetzt erschöpft sind; mit dem Schreiben ist nichts mehr gethan, und ich werde in 8 Tagen selbst eintreffen. Auch <persName xml:id="persName_b33acd0f-7a1a-4520-bf32-122331b69e6d">Hofmeister<name key="PSN0112046" style="hidden" type="person">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> ist der Meinung, da er mit Recht fürchtet einen Tag wählen zu können, der mir Schaden brächte. Das letzte <placeName xml:id="placeName_f96282f0-9aed-49b1-8e21-d1fca13d9660">Abonnementconzert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> werde ich also noch hören und hoffentlich etwas von Ihnen zB. die <title xml:id="title_27c27433-2e52-4865-95c9-78219d6c7023">Melusinenouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cw3oqqda-5bb2-5tl5-3pyj-reddhhpl46xx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title>, die ich noch gar nicht kenne. <hi rend="latintype">C’est Berlin</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_46559fe0-b0ed-4eb5-9028-daf044ca4e03" xml:lang="fr ">C’est Berlin – frz., Das ist Berlin. </note> – Vielleicht ist mein Concert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c6086efb-e3b0-4480-8cab-c3ab1548bf75" xml:lang="de">Vielleicht ist mein Concert – Das Konzert Truhns fand am 4. April 1839 im Saal des Gewandhauses statt. Zu den gespielten Werken E. T. A. Hoffmanns siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1015.</note> den <date cert="high" when="1839-03-18" xml:id="date_ff4d07d7-0907-4749-9d1f-ef6bf2b7f79c">Sonnabend</date> vor <date cert="high" when="1839-03-19" xml:id="date_57c31b62-3a32-404c-9918-c05c3f0721f8">Palmsonntag</date> zu postiren, – doch das werd’ ich ja sehen. Lieb wär’s mir den Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fed814c0-8bdb-4da2-ba7d-2d46d6542e2e">Härtel<name key="PSN0111726" style="hidden" type="person">Härtel, Raymund (1810-1888)</name></persName></hi> und <persName xml:id="persName_84e24ca1-b0fb-44d1-9016-e61ac539b5a8">Fr. <hi rend="latintype">Kistner</hi><name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> die Idee zu benehmen, als stände <persName xml:id="persName_a9f75f89-f767-4b65-a399-0653792d3ccf">Hofmeister<name key="PSN0112046" style="hidden" type="person">Hofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864)</name></persName> mit mir wegen des Verlages Hoffmannischer Musik<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b4b16af8-1360-4e4a-8bad-8dddb2c18d47" xml:lang="de">Verlages Hoffmannischer Musik – Truhn hatte von der Witwe Hoffmann die Werke ihres Mannes zur verantwortungsvollen Verwertung erhalten.</note> in Unterhandlung, die sich durch das obwaltende Verhältniß nothwendig erzeugen mußte, <hi n="1" rend="underline">und wirklich in keiner Weise begründet</hi> ist. Die Hand des <title xml:id="title_7f041f95-8c68-470f-a3c8-bee503fcec4f">Wasserfräuleins<name key="PSN0112038" style="hidden" type="author">Hoffmann, Ernst Theodor Wilhelm (seit 1815: Amadeus) (1776–1822)</name><name key="CRT0109323" style="hidden" type="music">Undine AV 70</name></title> und alles übrige ist noch vollkommen frei. 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Nur, daß Sie <hi n="1" rend="underline">überhaupt</hi> spielen ist mein großer Wunsch!</p> <p><persName xml:id="persName_2aa4751f-d767-4135-89d7-13c63c7826e3">Hermann Hirschbach<name key="PSN0112016" style="hidden" type="person">Hirschbach, Herrmann (1812-1888)</name></persName> giebt <date cert="high" when="1839-03-11" xml:id="date_5ad6019f-edcb-4edd-8453-0d673f17ffb7">Montag den 11<hi rend="superscript">ten</hi></date> eine Quar- QuintettSoiree (zu mildem Zweck)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd8ce192-e22f-4a44-b6c1-970ef7c37e01" xml:lang="de">Quar- QuintettSoiree (zu mildem Zweck) – siehe AMZ 41, Nr. 17, April 1839, Sp. 335 f.</note> <title xml:id="title_c02a969a-760b-4199-87b3-51782f5009f1">eigener Composition.<name key="PSN0112016" style="hidden" type="author">Hirschbach, Herrmann (1812–1888)</name><name key="CRT0112532" style="hidden" type="music">1. 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So zB. das Quintett über die Stelle „Dem Taumel weih ich mich, dem schmerzlichsten Genuß – verliebtem Haß“ usw soll das ganze Martyrthum einer großartigen Menschennatur ausdrücken, wie ich nämlich glaube; denn gesagt hat er mir nichts. das <title xml:id="title_b4e48d68-c7e7-48f2-bab5-2ff1b8500ab4">Quartett (<hi rend="latintype">Emoll</hi>)<name key="PSN0112016" style="hidden" type="author">Hirschbach, Herrmann (1812–1888)</name><name key="CRT0112533" style="hidden" type="music">1. Streichquartett e-Moll, op. 1</name></title> über die Stelle „Es möchte kein Hund so länger leben“ und – „Ich grüße Dich, du einzige Phiole“ etc. soll den Unfrieden der Welt aussprechen. Ein anderes „O tönet fort ihr süßen Himmelslieder“ usw schließt sich wieder an die Freuden der Liebe der Menschheit an, wobei der Stachel aber nicht aus der Brust gezogen wird. Die Sachen sind höchstmerkwürdig und<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> jedenfalls interessant; das Publikum aber und <persName xml:id="persName_ebf9a988-208f-4c13-ade4-40b094eda7c3">Ludwig Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> werden sich sehr verwundert ansehen. Er hat auch <title xml:id="title_5b756c6a-3b2c-4e52-9ff0-a528e8613f82">Ouvertüren<name key="PSN0112016" style="hidden" type="author">Hirschbach, Herrmann (1812–1888)</name><name key="CRT0112536" style="hidden" type="music">Ouvertüre e-Moll, op. 28 (»Der deutschen Nation gewidmet«)</name></title> geschrieben zB. <title xml:id="title_0854829c-02b8-446b-a5cf-9582f054befc">zum Hamlet<name key="PSN0112016" style="hidden" type="author">Hirschbach, Herrmann (1812–1888)</name><name key="CRT0112535" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeares Hamlet</name></title>; ob ich die mitbrächte und in meinem Conzert machen ließe? Hirschbach übrigens ist jüdischer Abkunft, etwa 30 Jahr alt, war bereits Kaufmann, legte sich aber mit großem Eifer und glänzendem Erfolg auf das Studium der Medizin, Naturwissenschaften und Philosophie, brachte es zB. in der Zoologie so weit, da selbst einige Würmer nach ihm benannt werden, und legte sich erst vor 4 Jahren auf die Composition. Geige soll er schon früher recht gut gespielt haben. So im Leben gerirt er sich höchst seltsam, da er fast nie mit Jemand Umgang gepflogen. Ich wäre begierig, wie seine Compositionen auf Sie wirken möchten, zu erfahren.</p> <closer rend="left">Vielleicht bin ich so glücklich, noch einen Brief von Ew. Wohlgeboren zu erhalten, ehe ich komme; vielleicht muß ich selbst noch schreiben. Unter allen Umständen schließe ich mit den aufrichtigsten Gefühlen des Dankes als Ihr </closer> <signed rend="right">ergebenster F. H. Truhn</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_6b24cb4d-ac00-4120-b77f-4979dc8330ca"> <docAuthor key="PSN0115397" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_0c33320e-1446-43ee-9fb5-225981721567">Truhn, Friedrich Hieronymus (1811–1886)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115397" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_bdba508d-44fb-4367-b445-7dc3c6914255">Truhn, Friedrich Hieronymus (1811–1886)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich wundre mich, daß <persName xml:id="persName_8e313227-d9af-4a75-b955-e58cc8337ba1">Dr. Laube<name key="PSN0112701" style="hidden" type="person">Laube, Heinrich Rudolf Constanz (1806-1884)</name></persName> nicht früher zu Ihnen gekommen. Was kann ihn abgehalten haben.</p> <p><seg type="pagebreak"> |1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> Die beiden Engländer „<hi rend="latintype"><title xml:id="title_90bd5d4c-46cd-4652-8868-71f61ce91c13">Lord Gregory<name key="PSN0115397" style="hidden" type="author">Truhn, Friedrich Hieronymus (1811–1886)</name><name key="CRT0112537" style="hidden" type="music">Lord Gregory, Ballade op. 25</name></title></hi>“ und „<hi rend="latintype"><title xml:id="title_9120571b-ed0f-4a7d-a38a-40cb3a07f294">Guy<name key="PSN0115397" style="hidden" type="author">Truhn, Friedrich Hieronymus (1811–1886)</name><name key="CRT0112538" style="hidden" type="music">Lord Guy, Romanze für Sopran op. 26</name></title></hi>“ meiner Composition, die Ihnen gut gefielen, sind nun <hi n="1" rend="underline">endlich</hi> bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_04fd5ae9-aacf-44f5-86a9-c6f1a7885f5d">G. Schubert<name key="PSN0114722" style="hidden" type="person">Schuberth & Niemeyer, Buch-, Musikalien- und Landkartenhandlung sowie Verlag in Hamburg und Leipzig</name></persName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_29cea952-a272-462d-b613-7cd8506b72b0">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> erschienen.</p> </div> </body> </text></TEI>