]> Brief: gb-1839-03-04-01

gb-1839-03-04-01

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Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 4. März 1839 Lieber Felix! Eine Stunde nach Tisch war ich bei la Faß, und will Dir meine ganze Weisheit auskramen. La Fass verlangt es nicht besser, als die Alceste zu spielen, an einem Hercules, der zugleich den Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 2. März 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 17. April 1839 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 35/80. Autograph Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 4. März 1839 Lieber Felix! Eine Stunde nach Tisch war ich bei la Faß, und will Dir meine ganze Weisheit auskramen. La Fass verlangt es nicht besser, als die Alceste zu spielen, an einem Hercules, der zugleich den

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Fanny Hensel.

Green Books

Citron, Letters, S. 556-557.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. März 1839 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin, 4. März 1839

Lieber Felix! Eine Stunde nach Tisch war ich bei la FaßFaßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872), und will Dir meine ganze Weisheit auskramen. La Fass verlangt es nicht besser, als die Alceste<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111398" style="hidden" type="music">Alceste GluckWV 1.38</name> zu spielen,die Alceste zu spielen – betrifft die geplante Aufführung von Glucks Oper Alceste während des des 21. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf. Siehe dazu Brief fmb-1839-03-02-02 (Brief Nr. 2266) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 2. März 1839, Z. 11 ff. an einem Hercules,Hercules – Rolle aus Glucks Oper Alceste. der zugleich den Oberpriester tragiren könnte, wird es auch nicht fehlen, denn BötticherBötticher (Böttcher), Louis Carl Friedrich (1813-1867) ist ja engagirt, wenn Ihr nun noch einen Berliner Tenor braucht, so nehmt doch EichbergerEichberger, Joseph (1801-1862), der spielt den Admet,Admet – Rolle aus Glucks Oper Alceste. und kann immer reisen, wenn die FaßmannFaßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872) reist, weil er nur mit der zusammen spielt. Was nun die Bedingungen betrifft, da frug ich, und sie wußte nicht, und meinte, und dachte, und da sagte ich wieder, was sie denn in andern Mittelstädten für eine Rolle bekäme, und da kam denn heraus, 25-30 Fr d’or, für eine große Rolle. Ich glaube, wenn Ihr Dialog in die Alceste einlegt, kriegt Ihrs billiger, ich glaube auch, sie läßt mit sich handeln, wenns Euch zu viel ist.

|2| Was nun die übrigen Forderungen betrifft, so will sie keine Summe, sondern die Reisekosten, sie kommt von ihrer jetzigen Reise erst noch zurück, und so läßt sich ihr so ziemlich nachrechnen. Als ich schüchtern frug: wie werden Sie reisen, und zur Antwort erhielt: mit Extrapost, gab ich mir im Interesse des Düsseld. MusikvereinsMusikvereinDüsseldorfDeutschland alle Mühe, ihr mit Beredsamkeit die Schönheiten der Natur am Rhein zu schildern, und versicherte sie, wenn sie mit Schnellpost bis MainzMainzDeutschland, und von da Dampfbootaliter hinab glitte, würde ihre Seele sich ergötzen an der smaragdenen Fluth, und was mir die Begeisterung noch mehr Poetisches einflößte. Darauf erwiderte sie, da BötticherBötticher (Böttcher), Louis Carl Friedrich (1813-1867) auch hinreise, könnten sie ihn mitnehmen und drei Personen extra reisten nicht theuerer als 3 mit der Schnellpost. Das ist rather wahr, und da ich wohl fühlte, daß meine Befugnisse hier at an end wären, schloß ich mit einem refrain zum Lobe des Rheins, und ging zu Haus Bericht zu erstatten. Hier bin ich nun erst durch ein großes Paket mit unzähligen graziösen Geschenkchen und Briefen von LuisenSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) aufgehalten, und nun weißt Du Alles, aber noch nicht, daß etwaige Mittheilungen die Faßmann bis Ostern in BremenBremenDeutschland, später in HannoverHannoverDeutschland (mit Respect |3| zu sagen), treffen, und daß sie in etwa 5 Wochen wieder hier ist. Sie ist übrigens so niedlich, und ihre langen blonden Locken sind so schön, daß sie gewiß in DüsseldDüsseldorfDeutschland. sehr gefallen wird.

BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hat Dich an mich gewiesen, um Dir zu erzählen, daß ueber Allem, was die ShawShaw, Mary (1814-1876) schön singt, ein Paar Arien aus dem Orpheus<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111403" style="hidden" type="music">Orphée et Euridice (Orpheus und Eurydike) GluckWV 1.43</name> doch oben an stehn, das ist wirklich first rate music. Morgen essen sie noch bei uns nachdem sie heut Abend ihr letztes Concert gegeben haben wird. Wenn es nur voller wird.Wenn es nur voller wird – Zu dem eigenen Konzert von Mary Shaw im Saal der Sing-Akademie sowie ihrem Konzert im Königlichen Opernhaus siehe AMZ 41, Nr. 11, 13. März 1839, Sp. 217. Ich fürchte fast nein, so etwas liegt immer in der Luft, und ich habe nicht viel munkeln gehört. Morgen bitte ich Miss. ForresterForrester, Miss dazu, eine sehr nette Engländerin, bei der wir Unterricht nehmen. – Ueber den gekikksten (oder schreibst Du gekixten?) Ton in der Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name>gekikksten ... Ton in der Symphonie – bezieht sich auf das missglückte Bass-Solo im Vokalfinale von Beethovens 9. Sinfonie, gesungen an jenem Abend von Wilhelm Pögner. habe ich nicht 3 Takte, sondern drei Stunden gelacht, weil ich das von hier höre. Bei so etwas lachen alle Leute, nur der Sänger nicht, der läßt das Lachen wol bleiben. Liebe NesselMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), Du bekommst nächstens einen aparten Brief von mir, da wollen wir uns weiter zanken. Ueber die MathieuxMathieux, Johanna (1810-1858) stimme ich sehr mit Dir überein, und daß das Fräulein Frank CarlchensMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) Windeln zerreist, dazu brauchte sie keine halbe Prinzeß zu seyn.

|4| Felix, ich bin so melancholisch wie ein Brummkater, aber der Sekt ist nicht Schuld daran. Wie viel plagt man sich im Leben für nichts. Lebt wohl, ich muß nur anfangen zu schließen, denn wenn ich erst die Thür in die Hand nehme, dauert es wenigstens noch eine Seite.

Ich höre, BenickesBenecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B. reisen nach LeipzigLeipzigDeutschland, wenn ihr sie seht, macht doch ein Compliment von mir, und fragt, was wir ihnen denn eigentlich gethan haben? Ich möchte es wahrhaftig gern wissen. Neulich auf einer Sauree Soiree bei MarianneSaaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868), haben wir uns des Nichtgrüßens befleißigt. Dafür grüßt mir aber Miss SchunkSchunck, Julie (1819-1899), ich meine JulieSchunck, Julie (1819-1899) und ihre MutterSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862), die ist eigentlich das beste Frauenzimmer aus der Familie. Aber die Welt ist dumm, die Welt ist schlecht, wird täglich abgeschmackter.

Hr. LappeLappe, Philipp (1802-1871) werde ich nächstens was am Zeuge flicken,Hr. Lappe ... am Zeuge flicken – Fanny Hensel hatte den Schweriner Hofmusiker und Klarinettisten Philipp Lappe auf Bitten ihres Bruders hin (Brief fmb-1839-02-06-02, Brief Nr. 2227, Z. 36) um die Beschaffung der Originalfassung der Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur, op. 24, ersucht. Dieser Bitte war Lappe bis dato nicht nachgekommen. der Lump antwortet auch nicht einmal. Nun wird es Ernst, adieu, lebt wohl. Denkt meiner wenn ihr Suppe esst, wie ich eben thun will.

Eure Fanny
            Berlin, 4. März 1839 Lieber Felix! Eine Stunde nach Tisch war ich bei la Faß, und will Dir meine ganze Weisheit auskramen. La Fass verlangt es nicht besser, als die Alceste zu spielen, an einem Hercules, der zugleich den Oberpriester tragiren könnte, wird es auch nicht fehlen, denn Bötticher ist ja engagirt, wenn Ihr nun noch einen Berliner Tenor braucht, so nehmt doch Eichberger, der spielt den Admet, und kann immer reisen, wenn die Faßmann reist, weil er nur mit der zusammen spielt. Was nun die Bedingungen betrifft, da frug ich, und sie wußte nicht, und meinte, und dachte, und da sagte ich wieder, was sie denn in andern Mittelstädten für eine Rolle bekäme, und da kam denn heraus, 25-30 Fr d’or, für eine große Rolle. Ich glaube, wenn Ihr Dialog in die Alceste einlegt, kriegt Ihrs billiger, ich glaube auch, sie läßt mit sich handeln, wenns Euch zu viel ist.
 Was nun die übrigen Forderungen betrifft, so will sie keine Summe, sondern die Reisekosten, sie kommt von ihrer jetzigen Reise erst noch zurück, und so läßt sich ihr so ziemlich nachrechnen. Als ich schüchtern frug: wie werden Sie reisen, und zur Antwort erhielt: mit Extrapost, gab ich mir im Interesse des Düsseld. Musikvereins alle Mühe, ihr mit Beredsamkeit die Schönheiten der Natur am Rhein zu schildern, und versicherte sie, wenn sie mit Schnellpost bis Mainz, und von da Dampfbootaliter hinab glitte, würde ihre Seele sich ergötzen an der smaragdenen Fluth, und was mir die Begeisterung noch mehr Poetisches einflößte. Darauf erwiderte sie, da Bötticher auch hinreise, könnten sie ihn mitnehmen und drei Personen extra reisten nicht theuerer als 3 mit der Schnellpost. Das ist rather wahr, und da ich wohl fühlte, daß meine Befugnisse hier at an end wären, schloß ich mit einem refrain zum Lobe des Rheins, und ging zu Haus Bericht zu erstatten. Hier bin ich nun erst durch ein großes Paket mit unzähligen graziösen Geschenkchen und Briefen von Luisen aufgehalten, und nun weißt Du Alles, aber noch nicht, daß etwaige Mittheilungen die Faßmann bis Ostern in Bremen, später in Hannover (mit Respect zu sagen), treffen, und daß sie in etwa 5 Wochen wieder hier ist. Sie ist übrigens so niedlich, und ihre langen blonden Locken sind so schön, daß sie gewiß in Düsseld. sehr gefallen wird.
Beckchen hat Dich an mich gewiesen, um Dir zu erzählen, daß ueber Allem, was die Shaw schön singt, ein Paar Arien aus dem Orpheus doch oben an stehn, das ist wirklich first rate music. Morgen essen sie noch bei uns nachdem sie heut Abend ihr letztes Concert gegeben haben wird. Wenn es nur voller wird. Ich fürchte fast nein, so etwas liegt immer in der Luft, und ich habe nicht viel munkeln gehört. Morgen bitte ich Miss. Forrester dazu, eine sehr nette Engländerin, bei der wir Unterricht nehmen. – Ueber den gekikksten (oder schreibst Du gekixten?) Ton in der Symphonie habe ich nicht 3 Takte, sondern drei Stunden gelacht, weil ich das von hier höre. Bei so etwas lachen alle Leute, nur der Sänger nicht, der läßt das Lachen wol bleiben. Liebe Nessel, Du bekommst nächstens einen aparten Brief von mir, da wollen wir uns weiter zanken. Ueber die Mathieux stimme ich sehr mit Dir überein, und daß das Fräulein Frank Carlchens Windeln zerreist, dazu brauchte sie keine halbe Prinzeß zu seyn.
 Felix, ich bin so melancholisch wie ein Brummkater, aber der Sekt ist nicht Schuld daran. Wie viel plagt man sich im Leben für nichts. Lebt wohl, ich muß nur anfangen zu schließen, denn wenn ich erst die Thür in die Hand nehme, dauert es wenigstens noch eine Seite.
Ich höre, Benickes reisen nach Leipzig, wenn ihr sie seht, macht doch ein Compliment von mir, und fragt, was wir ihnen denn eigentlich gethan haben? Ich möchte es wahrhaftig gern wissen. Neulich auf einer Sauree bei Marianne, haben wir uns des Nichtgrüßens befleißigt. Dafür grüßt mir aber Miss Schunk, ich meine Julie und ihre Mutter, die ist eigentlich das beste Frauenzimmer aus der Familie. Aber die Welt ist dumm, die Welt ist schlecht, wird täglich abgeschmackter.
Hr. Lappe werde ich nächstens was am Zeuge flicken, der Lump antwortet auch nicht einmal. Nun wird es Ernst, adieu, lebt wohl. Denkt meiner wenn ihr Suppe esst, wie ich eben thun will.
Eure Fanny          
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Was nun die Bedingungen betrifft, da frug ich, und sie wußte nicht, und meinte, und dachte, und da sagte ich wieder, was sie denn in andern Mittelstädten für eine Rolle bekäme, und da kam denn heraus, 25-30 Fr d’or, für eine große Rolle. Ich glaube, wenn Ihr Dialog in die Alceste einlegt, kriegt Ihrs billiger, ich glaube auch, sie läßt mit sich handeln, wenns Euch zu viel ist. </p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Was nun die übrigen Forderungen betrifft, so will sie keine Summe, sondern die Reisekosten, sie kommt von ihrer jetzigen Reise erst noch zurück, und so läßt sich ihr so ziemlich nachrechnen. Als ich schüchtern frug: wie werden Sie reisen, und zur Antwort erhielt: mit Extrapost, gab ich mir im Interesse des <placeName xml:id="placeName_8c2e542f-45fd-455c-8033-594f74b3159a">Düsseld. Musikvereins<name key="NST0100320" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> alle Mühe, ihr mit Beredsamkeit die Schönheiten der Natur am Rhein zu schildern, und versicherte sie, wenn sie mit Schnellpost bis <placeName xml:id="placeName_0117a983-493a-4e9b-b2b9-07db1b57e068">Mainz<settlement key="STM0100523" style="hidden" type="locality">Mainz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und von da Dampfbootaliter hinab glitte, würde ihre Seele sich ergötzen an der smaragdenen Fluth, und was mir die Begeisterung noch mehr Poetisches einflößte. Darauf erwiderte sie, da <persName xml:id="persName_dff09541-8156-4415-8fd4-7b6fd1701325">Bötticher<name key="PSN0110053" style="hidden" type="person">Bötticher (Böttcher), Louis Carl Friedrich (1813-1867)</name></persName> auch hinreise, könnten sie ihn mitnehmen und drei Personen extra reisten nicht theuerer als 3 mit der Schnellpost. Das ist <hi rend="latintype">rather</hi> wahr, und da ich wohl fühlte, daß meine Befugnisse hier <hi rend="latintype">at an end</hi> wären, schloß ich mit einem <hi rend="latintype">refrain</hi> zum Lobe des Rheins, und ging zu Haus Bericht zu erstatten. Hier bin ich nun erst durch ein großes Paket mit unzähligen graziösen Geschenkchen und Briefen von <persName xml:id="persName_40da5dcb-e612-4938-a0e3-736487754c0e">Luisen<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> aufgehalten, und nun weißt Du Alles, aber noch nicht, daß etwaige Mittheilungen die Faßmann bis Ostern in <placeName xml:id="placeName_0e3004b7-e14d-47e0-8f31-abe01d3cca26">Bremen<settlement key="STM0100120" style="hidden" type="locality">Bremen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, später in <placeName xml:id="placeName_616b695d-4f7e-44ec-91ae-b1b663b74a31">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> (mit Respect<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> zu sagen), treffen, und daß sie in etwa 5 Wochen wieder hier ist. Sie ist übrigens so niedlich, und ihre langen blonden Locken sind so schön, daß sie gewiß in <placeName xml:id="placeName_e137163a-73ec-4149-b4c6-ceab5631aec8">Düsseld<settlement key="STM0100109" style="hidden" type="area">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. sehr gefallen wird.</p> <p><persName xml:id="persName_b9bcaa8e-5889-40de-a323-d65602be6402">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat Dich an mich gewiesen, um Dir zu erzählen, daß ueber Allem, was die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1f98f522-c126-4d3e-8fd2-493de3aec9ec">Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName></hi> schön singt, ein Paar Arien aus dem <title xml:id="title_14a2a4a8-a6b5-43ab-9321-edb9bb9c3f30">Orpheus<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111403" style="hidden" type="music">Orphée et Euridice (Orpheus und Eurydike) GluckWV 1.43</name></title> doch oben an stehn, das ist wirklich <hi rend="latintype">first rate music</hi>. <date cert="high" when="1839-03-04" xml:id="date_23ef983e-5a3c-4695-860f-642bcd549321">Morgen</date> essen sie noch bei uns nachdem sie <date cert="high" when="1839-03-03" xml:id="date_29b2a12d-c9d9-4024-a497-ff4f69d22f2c">heut Abend</date> ihr letztes Concert gegeben haben wird. Wenn es nur voller wird.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bc9338c1-7d9d-4094-9314-99dc23f8f8ae" xml:lang="de">Wenn es nur voller wird – Zu dem eigenen Konzert von Mary Shaw im Saal der Sing-Akademie sowie ihrem Konzert im Königlichen Opernhaus siehe AMZ 41, Nr. 11, 13. März 1839, Sp. 217.</note> Ich fürchte fast nein, so etwas liegt immer in der Luft, und ich habe nicht viel munkeln gehört. Morgen bitte ich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_24a8306e-b5a4-4af9-84a3-dd8d9100cff2">Miss. Forrester<name key="PSN0119312" style="hidden" type="person">Forrester, Miss</name></persName></hi> dazu, eine sehr nette Engländerin, bei der wir Unterricht nehmen. – Ueber den gekikksten (oder schreibst Du gekixten?) Ton in der <title xml:id="title_d980b1e5-473f-477a-9ccb-cc3f2cb3ec06">Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e73bbae0-179d-44e7-9859-08f28cdd3157" xml:lang="de">gekikksten ... Ton in der Symphonie – bezieht sich auf das missglückte Bass-Solo im Vokalfinale von Beethovens 9. Sinfonie, gesungen an jenem Abend von Wilhelm Pögner.</note> habe ich nicht 3 Takte, sondern drei Stunden gelacht, weil ich das von hier höre. Bei so etwas lachen alle Leute, nur der Sänger nicht, der läßt das Lachen wol bleiben. <seg type="salute">Liebe <persName xml:id="persName_63f56b4c-2414-4709-b867-d4111f3e5f01">Nessel<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></seg>, Du bekommst nächstens einen aparten Brief von mir, da wollen wir uns weiter zanken. Ueber die <persName xml:id="persName_fed77b00-1fea-4cbe-b6ba-a305fca681f9">Mathieux<name key="PSN0113122" style="hidden" type="person">Mathieux, Johanna (1810-1858)</name></persName> stimme ich sehr mit Dir überein, und daß das Fräulein Frank <persName xml:id="persName_7375cd82-f460-4235-a6a2-2e2df4b467f1">Carlchens<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> Windeln zerreist, dazu brauchte sie keine halbe Prinzeß zu seyn.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Felix, ich bin so melancholisch wie ein Brummkater, aber der Sekt ist nicht Schuld daran. Wie viel plagt man sich im Leben für nichts. Lebt wohl, ich muß nur anfangen zu schließen, denn wenn ich erst die Thür in die Hand nehme, dauert es wenigstens noch eine Seite.</p> <p>Ich höre, <persName xml:id="persName_0bf89bf5-8ef5-46b1-ac48-d1f17b95ad0e">Benickes<name key="PSN0109818" style="hidden" type="person">Benecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B.</name></persName> reisen nach <placeName xml:id="placeName_c31f7f9c-0cb8-40ef-8e60-92a141c80ab4">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wenn ihr sie seht, macht doch ein Compliment von mir, und fragt, was wir ihnen denn eigentlich gethan haben? Ich möchte es wahrhaftig gern wissen. Neulich auf einer <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_8e74aa3c-30b7-4e33-8274-f2a3871b9b65"> <sic resp="writer">Sauree</sic> <corr resp="editor">Soiree</corr> </choice> bei <persName xml:id="persName_8e710388-4b63-424c-b6b4-d42c39dc2e61">Marianne<name key="PSN0114390" style="hidden" type="person">Saaling (Saling), Helene Luise Marianne (bis 1812: Mirjam Salomon) (1786-1868)</name></persName>, haben wir uns des Nichtgrüßens befleißigt. Dafür grüßt mir aber <persName xml:id="persName_7644b6ff-35d6-4a70-b862-4713584cb236">Miss Schunk<name key="PSN0114770" style="hidden" type="person">Schunck, Julie (1819-1899)</name></persName>, ich meine <persName xml:id="persName_496ad5a4-5dfe-46b4-9f41-ab45a858c09e">Julie<name key="PSN0114770" style="hidden" type="person">Schunck, Julie (1819-1899)</name></persName> und ihre <persName xml:id="persName_8ae12300-f0de-4ced-b7d5-fadb398f889f">Mutter<name key="PSN0114769" style="hidden" type="person">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName>, die ist eigentlich das beste Frauenzimmer aus der Familie. Aber die Welt ist dumm, die Welt ist schlecht, wird täglich abgeschmackter. </p> <p>Hr. <persName xml:id="persName_1fe84402-23bf-4046-bcb1-d3ce7171f5a9">Lappe<name key="PSN0112692" style="hidden" type="person">Lappe, Philipp (1802-1871)</name></persName> werde ich nächstens was am Zeuge flicken,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_350c22c1-3d6e-4353-a048-c3f19fe8de64" xml:lang="de">Hr. Lappe ... am Zeuge flicken – Fanny Hensel hatte den Schweriner Hofmusiker und Klarinettisten Philipp Lappe auf Bitten ihres Bruders hin (Brief fmb-1839-02-06-02, Brief Nr. 2227, Z. 36) um die Beschaffung der Originalfassung der Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur, op. 24, ersucht. Dieser Bitte war Lappe bis dato nicht nachgekommen.</note> der Lump antwortet auch nicht einmal. Nun wird es Ernst, adieu, lebt wohl. Denkt meiner wenn ihr Suppe esst, wie ich eben thun will. </p> <signed rend="center">Eure Fanny</signed> </div> </body> </text></TEI>