gb-1839-02-22-01
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Berlin, 21. und 22. Februar 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-6 Brieftext.
Lea Mendelssohn Bartholdy.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Sehr geehrt durch Ihr gefälliges
et Co.
Si jeunesse savait, si vieillesse pouvait! – bleibt mein Wahlspruch! Ich hatte Dir Feilners Manir wohl vorhergesagt! man sucht in seiner Werkstatt einen Ofen aus, für den er 30 rt. verlangt, und dann 60 oder 65 kostet, weil er die Zuthaten besonders errechnet. Aber Du glaubtest mir nicht, obgleich ich leider nur zu sehr
en faitaller hiesigen Profeßionisten bin. Die Meßingthüren hat er überdem noch einmal so theuer angesetzt, als Du sie bei jedem Gelbgießer bekömmst. Er berechnet 4 Thüren à 11 rt. – Deine Zimmer, und daher auch Deine Oefen sind viel kleiner als die meinigen; nun habe ich einen Meßingkasten, der
mehrals einmal so groß ist als meine Ofenthür, also verhältnißmäßig etwa 2mal das Maaß
Deiner Thürmit 2 rt.10. bei Friedländer bezahlt, und auch das ist schon
second handund beim Verfertigen selbst noch billiger. Und
aproposdavon! wenn Deine Oefen zum Heizen
im Zimmereingerichtet sind, so wärs zweckmäßig Dir solche Kasten anzuschaffen weil es leicht feuergefährlich wird, wenn brennende Funken oder Asche auf den Holzfußboden oder gar auf die wollne Fußdecke fallen. Für dies Jahr ist hoffentlich das Heizen bald vorbei, aber künftig denke daran und ich kaufe, nach empfangenem Maaß der Ofenthür, breite solche Vorsatzkasten, der, blank gehalten, sogar eine Zierde wird.
nicht da ankommen, wohin er gewollt, sehr treffend. Immer mehr, und wills der Himmel, lauter Gutes! – Ich werde Euch nicht quälen, meine Kinder! mein Theil Eures freien Sommers bei mir zuzubringen, um so weniger, als ich wahrscheinlich viel allein sein werde. Die intendirten Wanderungen der das im Auge zu behalten, daß ich mich jeder Zeit beglückt finden werde, Euch bei mir zu sehen und zu beherbergen; wenn ihr mir ein beau reste Eurer Zeit schenken wollt, hängt ganz von Euch ab: da ich wahrscheinlich viel allein sein werde, dränge ich par délicatesse desto weniger in Euch, zu kommen. Der Kontrast gegen den vorigen Sommer wäre Euch gar zu merklich!
Paul schreibt sehr lange und hübsche Briefe aus comfortable. Mit
Dasschien er auch wirklich anzuerkennen, lieber Felix! so wie Du überhaupt Dein edles Samenkorn nicht immer auf steinigen Boden streust. Von allen Seiten und durch die 6. Hand hör ich z. B., wie höchst rühmend und dankbar
Dumöchtest Gutes, wie Dein edler Vater, gewiß auch dann thun, wenn Du Undank erführst; ich freue mich aber, versichern zu können, daß jener junge Mensch ein Herz hat. – Rellstab hat sich gegen
à laBouché macht, ist durchaus unwahr; er ist
nurschlicht und sorglos, und keineswegs zierlich oder hyperfein wie
tuttieinen Ton zu girren, so
zart, daß ich sogar mein feines Ohr anstrengen mußte, zu hören,
et vice versavom
pianissimobis
strepitosissimo. Aber welche Qualitäten auf der Geige! welche Seiltänzereien und wieder Gediegenheit! welch liebliches
adagiound welche wunder
gemachtgewesen! was die herabflatternden Gedichte und die Kränze betrifft,
à la bonne heure! aber die
Lustder Menschen, die war nicht zu erkünsteln, war auch kein
coin de la reine, wie zu Glucks Zeiten! kurz,
, eineMde. Dirichlet
, war mit mir, und ebenfalls ganz aufgeregt. – Diesen Brief schließe ich erst morgen, um Dir von dem
goutirerinzu berichten. Ich habe sie mit derShaw
brillantissime! Schöne Musik, große Gesellschaft,
common people, every thing! Wie heißt die
adagio, sanftem Mittelsatz, stürmischen
allegroSchluß? (ich bin immer vernagelt für die Tonart) mit der fing Fanny an und dann 1 Akt aus
sehrgut; Chöre ziemlich; Agammemnon-
v.Mayet
Calchas-
superberStimme, und mäßiger Ausbildung; (welch seltne Höhe erfordert diese Parthie!) zuletzt
dieMrs. Shaw
stiff
. VonMiss Clara
Mr. Shawwürde
journalisten das Klatschen übers Meer und wieder heimwärts verbieten! ich lese, Du hättest den
, auf ihre Bitte, eine deutsche Sängerin zu empfehlen geantwortet, Du wüßtest hier keine beßre, alsPhilharmonic
undMiss Nov.
. Das schwärzt Dich bei den deutschenMrs. Shaw
cantatricenan wie ein Schornsteinfeger, wie Neger, ja wie der Teufel selbst! Du oller Murmelsack!
Tempo nicht auch schöner wäre: aber beim jetzt allgemein angenommenen blitzschnellen Spiel bewegt sich der Engländer viel zu schwerfällig u. Elephantenartig, um in weiten Räumen augenblicklich vom Hörer gefaßt werden zu können. Der Spieler mag jede Taste berührt haben; man unterscheidet es nicht klar; aber der leichte Anschlag des Wieners bringt uns jede passage, jeden Lauf großartig zum Ohr und der geflügelte Finger der flüchtig dahinrollt, kommt mir stets wie ein Zephirhauch vor, der wie Aeolsharfe über Blumenbeete säuselt. Die einzige Ausnahme, die ich gehört, machte seines Instrumenst lag, kannst Du besser als ich beurtheilen. – Je me suis tuée à répiter, daß die Behandlung des rohen Stoffs kein Hemmniß für den Spieler werden dürfe; auf Kraft der Muskeln kömmts ja dabei nicht an, sonst wäre ein Holzhauer der beste pianist. Darum ist das am leichtesten zu behandelnde Instrument das Wünschenswertheste für den Saal; obenein hat das Wiener eine gewiße Schärfe, Härte, die das Orchester dominirt, während das weit stärkere englische durch eine Art Dumpfheit und Dicke, in der begleitenden Maße ueberzeugt. müßten es haben. Définitivement hat Graf Redern es für 1000 rt. behalten, Erard in
Erarderlebt, daß ein solcher trotz der Solidität der Struktur, doch verdirbt, so ists auch
quant au moral, zweckmäßiger, ein
bronzeund
jacarandaHolz verzichtet. Man sagt mir, daß der
filius
àpropos; Dirichlet ist
davon? – EureMde. David
ordinaireKleid gern annimmt! ehrlich gestanden, kaufte ich es einer armen Frau zu Gefallen ab, die grade kam als ich das Spitzentuch einpackte. Ich dachte, wenn es Hanna nicht elegant genug sei, könnte sie Schürzen für sich und ein Kleidchen für ihr Kind daraus machen. Erinnere sie nur immer, recht aufmerksam und treu für mein Engelchen zu sein, dann werde ich mich durch kleine Andenken auch stets dankbar erweisen.
Shaws,
si jeunesse savait! Leider kehrt sichs jetzt fast um,
car jeunesse n’en peut plus! –
Vieillesse, pour prêcher d’exemple. will eben in den Garten wandern, und dem Umgraben des Kartoffelbeeds und dem Säen in den Treibkasten – zusehen.
Das very brouded, wir schätzen ohngefähr 300 bis 600 Personen, die in dem Saal immer dünn aussehen; wegen Trauer war der Hof auch nicht drin. D. 25. wird sie im Opernhause zur halben Einnahme singen; der Beifall war groß, aber am stärksten bei
addio miei cari! Un Bacio al carissimo Carletto!
Berlin 21 Februar 1839 Sehr geehrt durch Ihr gefälliges Schreiben vom 19. dieses zeigen wir Ihnen hiermit an, daß Ihr Auftrag sogleich vollzogen worden, und werden wir Ihnen, sobald der Bote zurück ist, Bericht über den Erfolg abzustatten nicht ermangeln. Die Auslagen werden wir uns seiner Zeit durch die Herren Mendelssohn et Co. erstatten laßen. Wir erbitten uns neue Aufträge zu prompter Ausführung und zeichnen hochachtungsvoll durch L. F. P. Mendelssohn B. Herr Feilner hat sich trotz meines beredten Briefs nichts als – 5 Slg. abziehen laßen. „Si jeunesse savait, si vieillesse pouvait! – bleibt mein Wahlspruch! Ich hatte Dir Feilners Manir wohl vorhergesagt! man sucht in seiner Werkstatt einen Ofen aus, für den er 30 rt. verlangt, und dann 60 oder 65 kostet, weil er die Zuthaten besonders errechnet. Aber Du glaubtest mir nicht, obgleich ich leider nur zu sehr en fait aller hiesigen Profeßionisten bin. Die Meßingthüren hat er überdem noch einmal so theuer angesetzt, als Du sie bei jedem Gelbgießer bekömmst. Er berechnet 4 Thüren à 11 rt. – Deine Zimmer, und daher auch Deine Oefen sind viel kleiner als die meinigen; nun habe ich einen Meßingkasten, der mehr als einmal so groß ist als meine Ofenthür, also verhältnißmäßig etwa 2mal das Maaß Deiner Thür mit 2 rt. 10. bei Friedländer bezahlt, und auch das ist schon second hand und beim Verfertigen selbst noch billiger. Und apropos davon! wenn Deine Oefen zum Heizen im Zimmer eingerichtet sind, so wärs zweckmäßig Dir solche Kasten anzuschaffen weil es leicht feuergefährlich wird, wenn brennende Funken oder Asche auf den Holzfußboden oder gar auf die wollne Fußdecke fallen. Für dies Jahr ist hoffentlich das Heizen bald vorbei, aber künftig denke daran und ich kaufe, nach empfangenem Maaß der Ofenthür, breite solche Vorsatzkasten, der, blank gehalten, sogar eine Zierde wird. Liebste Cécile, Du weißt doch daß dieser und jeder Brief Dir mitgehört! Nehmt beide meine besten Glückwünsche zu Carlchens Zähnen und Laufen, das letztere ist ja früh und beweist, daß das Zahnen ihn, Gott sei Dank! nicht angreift. Lieber Felix! Du beschreibst sein unsicheres Gehen und nicht da ankommen, wohin er gewollt, sehr treffend. Immer mehr, und wills der Himmel, lauter Gutes! – Ich werde Euch nicht quälen, meine Kinder! mein Theil Eures freien Sommers bei mir zuzubringen, um so weniger, als ich wahrscheinlich viel allein sein werde. Die intendirten Wanderungen der Schwestern sind, dem Zeitpunkt nach zwar noch nicht bestimmt, aber das Reisen wohl ziemlich sicher. Pauls hoffen hier zu sein; bei den oft v. Politik abhängigen Geschäften kann man sich aber nicht darauf verlaßen. Ich bitte Euch nur, das im Auge zu behalten, daß ich mich jeder Zeit beglückt finden werde, Euch bei mir zu sehen und zu beherbergen; wenn ihr mir ein beau reste Eurer Zeit schenken wollt, hängt ganz von Euch ab: da ich wahrscheinlich viel allein sein werde, dränge ich par délicatesse desto weniger in Euch, zu kommen. Der Kontrast gegen den vorigen Sommer wäre Euch gar zu merklich! Paul schreibt sehr lange und hübsche Briefe aus P. Er ist zu Werner mit Philipp ins Haus gezogen und befindet sich da ganz comfortable. Mit Baron Stieglitz ist er sehr viel, und das freut mich, denn er ist einer der gescheutesten Geschäftsleute die jetzt existiren, und daß Paul mit seiner natürlichen Verehrung für Onkel Joseph nicht in seinem Fache unfertig werde, ist gewiß zu wünschen. Diese großartige Welt auf bequeme, einträgliche Weise zu sehen, muß ihm als Glück angerechnet werden, und der Winter ist Gottlob kurz und gelind, so daß alles sich zu seinen Gunsten vereinigt. Seine Briefe sind sehr anschaulich und angenehm, unter andern schreibt er viel von den ruß. Hofsängern, reine Auswahl und stets 100 der besten Stimmen im ganzen, enormen Reich, deren Reinheit und Festigkeit ohne alle Instrument. begleitung er wie ein wahres Wunder schildert. Gewiß wird David, Näheres darüber zu sagen wißen. Ich schicke Dir Rellstabs Aufsatz über Berger, der auf die sanftmöglichste Weise gestorben ist, wie man es nach seinen Klagen über einen ganzen Cyklus von Krankheiten nicht hätte für möglich halten sollen. Gewiß freue ich mich der Aberkennung und des Lobes des Künstlers; aber man muß gestehen, daß R. ein bischen toll und lächerlich mit Bergers, so wie mit Wiens Welt umgeht. Solche Ueberschätzung ist abgeschmackt und fordert zum Widerspruch auf; denn obgleich ich Berger mit allen seinen argen Wunderlichkeiten lieb gehabt, so ist er mir doch nie als Spieler noch als Komponist sonderlich bedeutend erschienen; und selbst in Privatverhältnißen kann ich sein Betragen gegen Vater, gegen Fanny und mich schlechterdings nicht rühmen. Daß Du Dich stets so kindlich gut und treu ihm erwiesen, ist Dir gewiß jetzt ein Trost! Das schien er auch wirklich anzuerkennen, lieber Felix! so wie Du überhaupt Dein edles Samenkorn nicht immer auf steinigen Boden streust. Von allen Seiten und durch die 6. Hand hör ich z. B., wie höchst rühmend und dankbar Eckert über Dich hieher schreibt. Du möchtest Gutes, wie Dein edler Vater, gewiß auch dann thun, wenn Du Undank erführst; ich freue mich aber, versichern zu können, daß jener junge Mensch ein Herz hat. – Rellstab hat sich gegen Ole Bull nichts weniger als Ueberschätzung zu Schulden kommen laßen; aber der ist ja nicht todt! Ich habe mich bei seinem Spiel köstlich amüsirt; das Opernhaus war zu hohen Preisen, nicht nur gedrängt voll, sondern Hundert v. Menschen konnten keine Plätze finden; mit meinem Perspektiv konnte ich jeder seiner Körperbewegungen folgen, und seine ganze Erscheinung, so sehr in der Nähe betrachtet, war mir höchst intereßant. Daß er irgend Faxen à la Bouché macht, ist durchaus unwahr; er ist nur schlicht und sorglos, und keineswegs zierlich oder hyperfein wie Thalberg. Seine Komposition ist freilich oft bizarr und er liebt die schroffen Kontraste, z. B. von nach den furiosesten Orchestertutti einen Ton zu girren, so zart, daß ich sogar mein feines Ohr anstrengen mußte, zu hören, et vice versa vom pianissimo bis strepitosissimo. Aber welche Qualitäten auf der Geige! welche Seiltänzereien und wieder Gediegenheit! welch liebliches adagio und welche wunderbare Kraft und Ausdauer! wie hat sein Quartetto solo das Opernhaus mit Ton erfüllt! und nun mit diesem ernsten blaßen Gesicht, die Gabe, alle die Tausende in dir fröhlichste Laune, in die lebhafteste Bewegung, in Spannung und selige Stimmung zu versetzen! Nie hab ich das ganze große Publikum so erfreut und vergnügt gesehen! – Hinterher sagten sie, der Beifall wäre gemacht gewesen! was die herabflatternden Gedichte und die Kränze betrifft, à la bonne heure! aber die Lust der Menschen, die war nicht zu erkünsteln, war auch kein coin de la reine, wie zu Glucks Zeiten! kurz, Ole Bull ist ein prächtiger Kerl, und ich bedaure nur, daß er sein Wort so strikt gehalten und gleich abgereist ist. Mde. Dirichlet, eine kräftige große goutirerin, war mit mir, und ebenfalls ganz aufgeregt. – Diesen Brief schließe ich erst morgen, um Dir von dem heutigen Koncert der Shaw zu berichten. Ich habe sie mit der Faßmann bekannt gemacht und als Dolmetscher es zu einem Duett gebracht, was die Leute hier gewöhnlich anzieht. – Fannys Sonntag war wieder brillantissime! Schöne Musik, große Gesellschaft, Radziwils, Diplomatie, Exzellenzen, common people, every thing! Wie heißt die Sonate v. Beeth. mit dem langen adagio, sanftem Mittelsatz, stürmischen allegroSchluß? (ich bin immer vernagelt für die Tonart) mit der fing Fanny an und dann 1 Akt aus Iphigenie: die Faß- und Curschmann sehr gut; Chöre ziemlich; Agammemnon-Mayet v. Calchas-Kayser schlecht: Achill, ein neuer Tenor mit superber Stimme, und mäßiger Ausbildung; (welch seltne Höhe erfordert diese Parthie!) zuletzt Mrs. Shaw die ital. Scene v. Beethov. und – ihre Arie aus Paulus . Alle Sonntage speisen sie dann bei mir; ich finde, sie machen einem das Leben viel leichter als die stiff Miss Clara. Von Mr. Shaw würde Vater aber sagen: Schwanz Major! – Könntest Du doch die journalisten das Klatschen übers Meer und wieder heimwärts verbieten! ich lese, Du hättest den Philharmonic, auf ihre Bitte, eine deutsche Sängerin zu empfehlen geantwortet, Du wüßtest hier keine beßre, als Miss Nov. und Mrs. Shaw. Das schwärzt Dich bei den deutschen cantatricen an wie ein Schornsteinfeger, wie Neger, ja wie der Teufel selbst! Du oller Murmelsack! Eben so habe ich seit ewiger Zeit gegen die engl. pianos und für die Wiener deklamirt. Nicht als ob der Ton der erstern nicht viel voller und stärker, und zum Verhallen im langsamen Tempo nicht auch schöner wäre: aber beim jetzt allgemein angenommenen blitzschnellen Spiel bewegt sich der Engländer viel zu schwerfällig u. Elephantenartig, um in weiten Räumen augenblicklich vom Hörer gefaßt werden zu können. Der Spieler mag jede Taste berührt haben; man unterscheidet es nicht klar; aber der leichte Anschlag des Wieners bringt uns jede passage, jeden Lauf großartig zum Ohr und der geflügelte Finger der flüchtig dahinrollt, kommt mir stets wie ein Zephirhauch vor, der wie Aeolsharfe über Blumenbeete säuselt. Die einzige Ausnahme, die ich gehört, machte Thalberg; ob es am Spiel oder dem Mechanismus seines Instrumenst lag, kannst Du besser als ich beurtheilen. – Je me suis tuée à répiter, daß die Behandlung des rohen Stoffs kein Hemmniß für den Spieler werden dürfe; auf Kraft der Muskeln kömmts ja dabei nicht an, sonst wäre ein Holzhauer der beste pianist. Darum ist das am leichtesten zu behandelnde Instrument das Wünschenswertheste für den Saal; obenein hat das Wiener eine gewiße Schärfe, Härte, die das Orchester dominirt, während das weit stärkere englische durch eine Art Dumpfheit und Dicke, in der begleitenden Maße ueberzeugt. Thalb. s piano wurde übrigens in seinen Koncerten wie saures Bier ausgeboten, und wir hatten Spaß daran, als H. v. Stockhausen durchaus beweisen wollte, Fanny oder ich müßten es haben. Définitivement hat Graf Redern es für 1000 rt. behalten, v. Thalb. erwartete einen andern Erard in Pet. burg da ich nun Deinen Erard erlebt, daß ein solcher trotz der Solidität der Struktur, doch verdirbt, so ists auch quant au moral, zweckmäßiger, ein Wiener zu kaufen, das wohl nicht d. 3. Theil kostet, wenigstens nicht, wenn man auf bronze und jacaranda Holz verzichtet. Man sagt mir, daß der jetzige Streicher filius sich manches Gute des engl. Mechanismus anggeignet habe. Nun àpropos; Dirichlet ist Liphart auf der Straße begegnet, der ihm eine Dame die er am Arm führte, als seine Frau vorstellte. Diese Familie ist doch wahrhaftig originell! weiß Mde. David davon? – Eure Hanna zeigt viel Güte und Bescheidenheit, wenn sie das ordinaire Kleid gern annimmt! ehrlich gestanden, kaufte ich es einer armen Frau zu Gefallen ab, die grade kam als ich das Spitzentuch einpackte. Ich dachte, wenn es Hanna nicht elegant genug sei, könnte sie Schürzen für sich und ein Kleidchen für ihr Kind daraus machen. Erinnere sie nur immer, recht aufmerksam und treu für mein Engelchen zu sein, dann werde ich mich durch kleine Andenken auch stets dankbar erweisen. Rebecka ist noch stets in Zweifel über ihre Reise zu Euch. In diesen Tagen hatten Walter, sie selbst und Dirichlet sehr heftigen Schnupfen; das machte sie wieder schwankend. Durch heiße Stuben, die ich für äußerst nervenschwächend halte, ist sie dermaßen erkältungsfähig geworden, daß eine Spatzierfahrt, die sie mit Shaws, Albertinen und Fanny Sonntag Nachtische, beim mildesten Wetter vernahm, sie unfähig machte, den Abend in meinem kleinen Zirkel zu erscheinen. Wie oft habe ich gegen ihre Entwöhnung von Luft und gegen die furchtbare Stubensitze gepredigt (aber ich muß wiederholen, si jeunesse savait! Leider kehrt sichs jetzt fast um, car jeunesse n’en peut plus! – Vieillesse, pour prêcher d’exemple. will eben in den Garten wandern, und dem Umgraben des Kartoffelbeeds und dem Säen in den Treibkasten – zusehen. Lebt wohl bis morgen! – d. 22. Das gestrige Koncert war leider nicht very brouded, wir schätzen ohngefähr 300 bis 600 Personen, die in dem Saal immer dünn aussehen; wegen Trauer war der Hof auch nicht drin. D. 25. wird sie im Opernhause zur halben Einnahme singen; der Beifall war groß, aber am stärksten bei Händels holy, holy! was mir lieb war, da ich ihr zu einem Händel gerathen. Sie sah sehr hübsch aus und schien ganz wohlgemuth und vergnügt. Es war mir erfreulich daß, so weit ich sehen konnte `Zuhörer bei´ Fanny anwesend waren, unter andern sogar der unmusikal. Gans wohlgebohren, der bis zu Ende blieb. addio miei cari! Un Bacio al carissimo Carletto! Feilners quittirte Rechnung habe ich bei meinen Rechnungen wohl aufgehoben.
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Februar 1839</title> <incipit>Sehr geehrt durch Ihr gefälliges Schreiben vom 19. dieses zeigen wir Ihnen hiermit an, daß Ihr Auftrag sogleich vollzogen worden, und werden wir Ihnen, sobald der Bote zurück ist, Bericht über den Erfolg abzustatten nicht</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-6 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-02-21" xml:id="date_7d4ca2e4-d780-4f49-80bf-dd316e71f44f">21.</date> und <date cert="high" when="1839-02-22" xml:id="date_5bb35bed-e5ee-4df1-8a01-fab1943876a2">22. Februar 1839</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_6c8593e9-0aad-4621-b869-121108d98247">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_e60258f7-eaf1-4a9c-b24e-e21faf698661"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_586cb576-ce9e-413c-93a8-05c4c297f861">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_141a7049-b27f-4ffe-99a2-4a9d8c71b52c"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_8ec43d81-8661-4b3a-93d4-0969836dfeea"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a3179396-a1c5-4bcb-9483-452aaf969ebf">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_b71eec04-b5ac-4ace-82b3-da4cda2b1e69">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1839-02-21" xml:id="date_b5006d46-58f0-41af-90ef-5165db4765d1">21 Februar</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1839-02-21" xml:id="date_b687f54b-d361-4788-a7a5-ef53ec72b268">1839</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Sehr geehrt durch Ihr gefälliges <title xml:id="title_49297bf3-a8ce-4ae2-a53a-469f159d5dff">Schreiben vom 19. <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-02-19-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. Februar 1839</name> </title> dieses zeigen wir Ihnen hiermit an, daß Ihr Auftrag sogleich vollzogen worden, und werden wir Ihnen, sobald der Bote zurück ist, Bericht über den Erfolg abzustatten nicht ermangeln. Die Auslagen werden wir uns seiner Zeit durch die Herren <persName xml:id="persName_903acca9-8611-4f7f-a17a-ad1e5974f94b">Mendelssohn <hi rend="latintype">et Co.</hi><name key="PSN0113239" style="hidden" type="person">Mendelssohn & Co., Bankhaus in Berlin und Hamburg</name></persName> erstatten laßen. Wir erbitten uns neue Aufträge zu prompter Ausführung und zeichnen hochachtungsvoll durch <persName xml:id="persName_58f1e821-4903-4e0b-83ea-34e71fb1869f">L.F.P. Mendelssohn B.<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> Herr <persName xml:id="persName_296da114-7ce8-4683-a680-6c8999d7a3c4">Feilner<name key="PSN0118403" style="hidden" type="person">T. Ch. Feilner & Co., Ofenbaufirma in Berlin</name></persName> hat sich trotz meines beredten Briefs nichts als – 5 Slg. abziehen laßen. „<hi rend="latintype">Si jeunesse savait, si vieillesse pouvait</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_02c5e47c-f1ab-40a6-a960-6b8ef663ccde" xml:lang="fr ">Si jeunesse savait, si vieillesse pouvait – frz., Wenn die Jugend nur wüsste, wenn das nur Alter könnte.</note> – bleibt mein Wahlspruch! Ich hatte Dir Feilners Manir wohl vorhergesagt! man sucht in seiner Werkstatt einen Ofen aus, für den er 30 rt. verlangt, und dann 60 oder 65 kostet, weil er die Zuthaten besonders errechnet. Aber Du glaubtest mir nicht, obgleich ich leider nur zu sehr <hi rend="latintype">en fait</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4f2dccd7-b6b1-457e-9760-a13259bc27c7" xml:lang="fr ">en fait – frz., eigentlich.</note> aller hiesigen Profeßionisten bin. Die Meßingthüren hat er überdem noch einmal so theuer angesetzt, als Du sie bei jedem Gelbgießer bekömmst. Er berechnet 4 Thüren à 11 rt. – Deine Zimmer, und daher auch Deine Oefen sind viel kleiner als die meinigen; nun habe ich einen Meßingkasten, der <hi n="1" rend="underline">mehr</hi> als einmal so groß ist als meine Ofenthür, also verhältnißmäßig etwa 2mal das Maaß <hi n="1" rend="underline">Deiner Thür</hi> mit 2 rt.10. bei Friedländer bezahlt, und auch das ist schon <hi rend="latintype">second hand</hi> und beim Verfertigen selbst noch billiger. Und <hi rend="latintype">apropos</hi> davon! wenn Deine Oefen zum Heizen <hi n="1" rend="underline">im Zimmer</hi> eingerichtet sind, so wärs zweckmäßig Dir solche Kasten anzuschaffen weil es leicht feuergefährlich wird, wenn brennende Funken oder Asche auf den Holzfußboden oder gar auf die wollne Fußdecke fallen. Für dies Jahr ist hoffentlich das Heizen bald vorbei, aber künftig denke daran und ich kaufe, nach empfangenem Maaß der Ofenthür, breite solche Vorsatzkasten, der, blank gehalten, sogar eine Zierde wird.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <seg type="salute">Liebste Cécile</seg>, Du weißt doch daß dieser und jeder Brief Dir mitgehört! Nehmt beide meine besten Glückwünsche zu <persName xml:id="persName_8302c594-8b17-4d00-9985-16ee8870da9d">Carlchens<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> Zähnen und Laufen, das letztere ist ja früh und beweist, daß das Zahnen ihn, Gott sei Dank! nicht angreift. <seg type="salute">Lieber Felix</seg>! Du beschreibst sein unsicheres Gehen und <hi n="1" rend="underline">nicht da ankommen</hi>, wohin er gewollt, sehr treffend. Immer mehr, und wills der Himmel, lauter Gutes! – Ich werde Euch nicht quälen, meine Kinder! mein Theil Eures freien Sommers bei mir zuzubringen, um so weniger, als ich wahrscheinlich viel allein sein werde. Die intendirten Wanderungen der <persName xml:id="persName_e1038c47-18bc-4040-93ab-31fe35bff580">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sind, dem Zeitpunkt nach zwar noch nicht bestimmt, aber das Reisen wohl ziemlich sicher. <persName xml:id="persName_5f51aeec-d8e8-4e73-920f-e8c1426427be">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> hoffen hier zu sein; bei den oft v. Politik abhängigen Geschäften kann man sich aber nicht darauf verlaßen. Ich bitte Euch nur, <hi n="1" rend="underline">das</hi> im Auge zu behalten, daß <hi n="1" rend="underline">ich</hi> mich jeder Zeit beglückt finden werde, Euch bei mir zu sehen und zu beherbergen; <hi n="1" rend="underline">wenn</hi> ihr mir ein <hi rend="latintype">beau reste</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_79726735-82cb-475a-ab45-fac7838ae927" xml:lang="fr ">beau reste – frz., schöne Erholung.</note> Eurer Zeit schenken wollt, hängt ganz von Euch ab: da ich wahrscheinlich viel allein sein werde, dränge ich <hi rend="latintype">par délicatesse</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_89f7c977-8bb7-4b73-b38b-2e400817f108" xml:lang="fr ">par délicatesse – frz., aus Feingefühl.</note> desto weniger in Euch, zu kommen. Der Kontrast gegen den vorigen Sommer wäre Euch gar zu merklich!</p> <p>Paul schreibt sehr lange und hübsche Briefe aus <placeName xml:id="placeName_e90f896a-4eec-47a3-9a4b-05fe6405ef19">P.<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> Er ist zu <persName xml:id="persName_edf856f9-2f9b-4222-ad17-8ce280c85f3c">Werner<name key="PSN0115713" style="hidden" type="person">Werner, Carl Friedrich</name></persName> mit <persName xml:id="persName_11320b34-393d-4120-a0f4-b3136e741911">Philipp<name key="PSN0114765" style="hidden" type="person">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName> ins Haus gezogen und befindet sich da ganz <hi rend="latintype">comfortable</hi>. Mit <persName xml:id="persName_75c2d308-2427-4103-8ed0-f7f73b43b39b">Baron Stieglitz<name key="PSN0119795" style="hidden" type="person">Stieglitz, Ludwig (seit 1826) Baron von (1779-1843)</name></persName> ist er sehr viel, und das freut mich, denn er ist einer der gescheutesten Geschäftsleute die jetzt existiren, und daß Paul mit seiner natürlichen Verehrung für <persName xml:id="persName_4c0337c0-123f-4fe9-972d-4601526bd69f">Onkel Joseph<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> nicht in seinem Fache unfertig werde, ist gewiß zu wünschen. Diese großartige Welt auf bequeme, einträgliche Weise zu sehen, muß ihm als Glück angerechnet werden, und der Winter ist Gottlob kurz und gelind, so daß alles sich zu seinen Gunsten vereinigt. Seine Briefe sind sehr anschaulich und angenehm, unter andern schreibt er viel von den ruß. Hofsängern, reine Auswahl und stets 100 der besten Stimmen im ganzen, enormen Reich, deren Reinheit und Festigkeit ohne alle Instrument.begleitung er wie ein wahres Wunder schildert. Gewiß wird <persName xml:id="persName_dcc606bc-04fa-4380-9fc4-c0355f945aa7">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, Näheres darüber zu sagen wißen.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ich schicke Dir <persName xml:id="persName_c4422883-19b8-4cba-8116-2ab64a566819">Rellstabs<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> <title xml:id="title_1ea29915-a940-4e75-a44e-118de2acd557">Aufsatz<name key="PSN0114136" style="hidden" type="author">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799–1860)</name><name key="CRT0112515" style="hidden" type="science">Ludwig Berger, ein Denkmal</name></title> über <persName xml:id="persName_dfd97d14-75df-4be2-b22c-59ecc541a03a">Berger<name key="PSN0109868" style="hidden" type="person">Berger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839)</name></persName>, der auf die sanftmöglichste Weise gestorben ist, wie man es nach seinen Klagen über einen ganzen Cyklus von Krankheiten nicht hätte für möglich halten sollen. Gewiß freue ich mich der Aberkennung und des Lobes des Künstlers; aber man muß gestehen, daß <persName xml:id="persName_1fc4bb93-388d-40fa-b9fc-455dbdc73685">R.<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> ein bischen toll und lächerlich mit <persName xml:id="persName_321b6f18-6807-440e-af82-58aa03d92e7b">Bergers<name key="PSN0109868" style="hidden" type="person">Berger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839)</name></persName>, so wie mit Wiens Welt umgeht. Solche Ueberschätzung ist abgeschmackt und fordert zum Widerspruch auf; denn obgleich ich Berger mit allen seinen argen Wunderlichkeiten lieb gehabt, so ist er mir doch nie als Spieler noch als Komponist sonderlich bedeutend erschienen; und selbst in Privatverhältnißen kann ich sein Betragen gegen <persName xml:id="persName_2930f27f-552f-4562-9b4f-83e1fa19eb2d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, gegen <persName xml:id="persName_df0a009b-2d8e-45d5-9958-c4e2bc2f7dd1">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und mich schlechterdings nicht rühmen. Daß Du Dich stets so kindlich gut und treu ihm erwiesen, ist Dir gewiß jetzt ein Trost! <hi n="1" rend="underline">Das</hi> schien er auch wirklich anzuerkennen, lieber Felix! so wie Du überhaupt Dein edles Samenkorn nicht immer auf steinigen Boden streust. Von allen Seiten und durch die 6. Hand hör ich z. B., wie höchst rühmend und dankbar <persName xml:id="persName_650cf5c1-2f3e-4d09-81d1-355a93f49270">Eckert<name key="PSN0110825" style="hidden" type="person">Eckert, Carl Anton Florian (1820-1879)</name></persName> über Dich hieher schreibt. <hi n="1" rend="underline">Du</hi> möchtest Gutes, wie Dein edler Vater, gewiß auch dann thun, wenn Du Undank erführst; ich freue mich aber, versichern zu können, daß jener junge Mensch ein Herz hat. – Rellstab hat sich gegen <persName xml:id="persName_a6f0688c-ad35-4ad9-b77c-aa9059c7eb52">Ole Bull<name key="PSN0110182" style="hidden" type="person">Bull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880)</name></persName> nichts weniger als Ueberschätzung zu Schulden kommen laßen; aber der ist ja nicht todt! Ich habe mich bei seinem Spiel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_904ce25d-4609-472b-96f6-4aa46fa090c2" xml:lang="de">bei seinem Spiel – Ole Bull gab am 19. Februar 1839 sein Abschiedskonzert in Berlin, das sehr schlecht rezensiert wurde. Siehe AMZ 41, Nr. 10, März 1839, Sp. 195.</note> köstlich amüsirt; das <placeName xml:id="placeName_e0b81e5a-f915-419a-823d-66a43dcb1bc0">Opernhaus<name key="NST0100293" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Opernhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war zu hohen Preisen, nicht nur gedrängt voll, sondern Hundert v. Menschen konnten keine Plätze finden; mit meinem Perspektiv konnte ich jeder seiner Körperbewegungen folgen, und seine ganze Erscheinung, so sehr in der Nähe betrachtet, war mir höchst intereßant. Daß er irgend Faxen <hi rend="latintype">à la <persName xml:id="persName_b30acab6-4f3b-4f3f-b142-85a06d872e8e">Bouché<name key="PSN0110054" style="hidden" type="person">Boucher, Alexandre Jean (1778-1861)</name></persName></hi> macht, ist durchaus unwahr; er ist <hi n="1" rend="underline">nur</hi> schlicht und sorglos, und keineswegs zierlich oder hyperfein wie <persName xml:id="persName_6379353d-b06f-44dc-8550-4077ddceac8c">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>. Seine Komposition ist freilich oft bizarr und er liebt die schroffen Kontraste, z. B. von <add place="above">nach den<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> furiosesten Orchester<hi rend="latintype">tutti</hi> einen Ton zu girren, so <hi n="1" rend="underline">zart</hi>, daß ich sogar mein feines Ohr anstrengen mußte, zu hören, <hi rend="latintype">et vice versa</hi> vom <hi rend="latintype">pianissimo</hi> bis <hi rend="latintype">strepitosissimo</hi>. Aber welche Qualitäten auf der Geige! welche Seiltänzereien und wieder Gediegenheit! welch liebliches <hi rend="latintype">adagio</hi> und welche wunder<seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>bare Kraft und Ausdauer! wie hat sein Quartetto solo das Opernhaus mit Ton erfüllt! und nun mit diesem ernsten blaßen Gesicht, die Gabe, alle die Tausende in dir fröhlichste Laune, in die lebhafteste Bewegung, in Spannung und selige Stimmung zu versetzen! Nie hab ich das ganze große Publikum so erfreut und vergnügt gesehen! – Hinterher sagten sie, der Beifall wäre <hi n="1" rend="underline">gemacht</hi> gewesen! was die herabflatternden Gedichte und die Kränze betrifft, <hi rend="latintype">à la bonne heure</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_400d0734-e574-4f23-a633-707b5e6249d2" xml:lang="fr ">à la bonne heure – frz., zur richtigen Zeit.</note> aber die <hi n="1" rend="underline">Lust</hi> der Menschen, die war nicht zu erkünsteln, war auch kein <hi rend="latintype">coin de la reine</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_44424d34-a939-4b07-93c4-e27ef75d1e70" xml:lang="fr ">coin de la reine – frz., Ecke der Königin.</note> wie zu Glucks Zeiten! kurz, <persName xml:id="persName_ecddc8cb-e296-4c58-9ef1-aa8d37f84020">Ole Bull<name key="PSN0110182" style="hidden" type="person">Bull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880)</name></persName> ist ein prächtiger Kerl, und ich bedaure nur, daß er sein Wort so strikt gehalten und gleich abgereist ist. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b1dbb745-a6b1-4975-8046-aae67077c2b5">Mde. Dirichlet<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName></hi>, eine <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_9a7cb46e-a6ca-422a-824d-e3e20128ee82">kräftige</del> <add place="above">große<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">goutirer</hi>in</hi>, war mit mir, und ebenfalls ganz aufgeregt. – Diesen Brief schließe ich erst morgen, um Dir von dem <date cert="high" when="1839-02-21" xml:id="date_e836817e-73dd-4e2f-97c0-163fea33e78b">heutigen</date> Koncert der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_60e8cc52-6663-48e8-8c3b-dc32e9e20dda">Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName></hi> zu berichten. Ich habe sie mit der <persName xml:id="persName_79f64f3b-4a0c-470d-ae5e-4ce6739f9414">Faßmann<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName> bekannt gemacht und als Dolmetscher es zu einem Duett gebracht, was die Leute hier gewöhnlich anzieht. – <persName xml:id="persName_51b36ef7-c57a-4d77-b5e2-44188cbdbaee">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <placeName xml:id="placeName_2127dea6-abba-4c7f-9b81-ae7691d9d9ab"><date cert="high" when="1839-02-17" xml:id="date_0f7111e0-0e3e-45cd-91f8-562891383a03">Sonntag</date><name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_777d5332-ebbd-4c67-a74e-c7a5bb990dc4" xml:lang="de">Fannys Sonntag – siehe Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 52</note> war wieder <hi rend="latintype">brillantissime</hi>! Schöne Musik, große Gesellschaft, <persName xml:id="persName_03730ccb-252b-4aac-8243-12c84c50d679">Radziwils<name key="PSN0114054" style="hidden" type="person">Radziwill (Radziwiłł), Familie von → Anton Heinrich R.</name></persName>, Diplomatie, Exzellenzen, <hi rend="latintype">common people, every thing</hi>! Wie heißt die <title xml:id="title_b2f2f23f-e886-4306-9c0c-d7de7fdefd2e">Sonate v. Beeth.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108023" style="hidden" type="music">Klaviersonate cis-Moll, op. 27/2 (»Mondschein«)</name></title> mit dem langen <hi rend="latintype">adagio</hi>, sanftem Mittelsatz, stürmischen <hi rend="latintype">allegro</hi>Schluß? (ich bin immer vernagelt für die Tonart) mit der fing Fanny an und dann 1 Akt aus <title xml:id="title_f2427c16-d2c0-4c59-a6b2-d1e88cc1343b">Iphigenie<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111400" style="hidden" type="music">Iphigénie en Aulide GluckWV 1.42</name></title>: die <persName xml:id="persName_d22d0685-ab15-4d41-b95c-52ec1ff3f442">Faß<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName>- und <persName xml:id="persName_ff59c9a0-de3a-4bcc-8df0-6328aa37106d">Curschmann<name key="PSN0110520" style="hidden" type="person">Curschmann, Rosa Eleonore (1818-1842)</name></persName> <hi n="1" rend="underline">sehr</hi> gut; Chöre ziemlich; Agammemnon-<hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_be372407-db49-4692-8a54-5a638a5a6c67">Mayet<name key="PSN0119119" style="hidden" type="person">Mayet, Carl (1810-1868)</name></persName></hi> v. <hi rend="latintype">Calchas</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4400a8d4-59bb-4715-942a-aa53de714f8e" xml:lang="de">Calchas – Calchas, Sohn des Thestor, war der offizielle Seher der Griechen während des Trojanischen Krieges. </note>-<persName xml:id="persName_bca835b8-72b5-4d6d-8b24-fcce6d7c14a3">Kayser<name key="PSN0119797" style="hidden" type="person">Kayser, Herr</name></persName> schlecht: Achill, ein neuer Tenor mit <hi rend="latintype">superber</hi> Stimme, und mäßiger Ausbildung; (welch seltne Höhe erfordert diese Parthie!) zuletzt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f3128b2b-835c-44d1-b771-0d0d27ca61a1">Mrs. Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName></hi> die <title xml:id="title_48046b4d-f360-466e-b0dd-003e7f30d39c">ital. Scene v. Beethov.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108001" style="hidden" type="music">Ah! perfido (Konzertszene) op. 65</name></title> und – ihre <title xml:id="title_1886674f-7b52-4e96-8e81-628d21ca9dbe">Arie aus Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ix1elt7b-j3ai-l5ao-hrew-0u5hiq6a5yik"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_082fa229-de67-4566-b047-31bd2e74653f" xml:lang="de">Arie aus Paulus, op. 36: »But the Lord is mindful of his own«.</note> Alle Sonntage speisen sie dann bei mir; ich finde, sie machen einem das Leben viel leichter als die <hi rend="latintype">stiff</hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b52e1aa6-f809-4333-bb86-af67cc216f38">Miss Clara<name key="PSN0113621" style="hidden" type="person">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName></hi>. Von <hi rend="latintype">Mr. Shaw</hi> würde <persName xml:id="persName_5db8b3a0-2453-4b10-ac70-cd03ee6d8d49">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> aber sagen: Schwanz Major!<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bafd8624-541b-4abf-8b4f-67b7581cddab" xml:lang="de">Schwanz Major – Synonym für »konservative, strenge Lebenshaltung«, abgeleitet von der Zopfperücke der Soldaten der Preußischen Armee, die spätestens seit Ludwig Tiecks Novelle »Gesellschaft auf dem Lande« (1824) als Synonym für das Beharren auf alten Werten galt. Vgl. auch Brief gb-1830-05-15-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 13., 14. und 15. Mai 1830, wo Lea Mendelssohn Bartholdy den häufig von ihrem Ehemann benutzten Begriff eines »SchwanzMajor« zitiert. </note> – Könntest Du doch die <hi rend="latintype">journal</hi>isten das Klatschen übers Meer und wieder heimwärts verbieten! ich lese, Du hättest den <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8f1c8e4f-4014-48e5-acd9-6998a62e43ab">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>, auf ihre Bitte, eine deutsche Sängerin zu empfehlen geantwortet, Du wüßtest hier keine beßre, als <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_abd27886-c447-4dce-82fb-7b5e76bf8024">Miss Nov.<name key="PSN0113621" style="hidden" type="person">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2ee90c81-5dfd-40f6-ad9d-0a24955a8a10">Mrs. Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName></hi>. Das schwärzt Dich bei den deutschen <hi rend="latintype">cantatricen</hi> an wie ein Schornsteinfeger, wie Neger, ja wie der Teufel selbst! Du oller Murmelsack!</p> <p><seg type="pagebreak">|5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> Eben so habe ich seit ewiger Zeit gegen die engl. pianos und für die Wiener deklamirt. Nicht als ob der Ton der erstern nicht viel voller und stärker, und zum Verhallen im langsamen <hi rend="latintype">Tempo</hi> nicht auch schöner wäre: aber beim jetzt allgemein angenommenen blitzschnellen Spiel bewegt sich der Engländer viel zu schwerfällig u. Elephantenartig, um in weiten Räumen augenblicklich vom Hörer gefaßt werden zu können. Der Spieler mag jede Taste berührt haben; man unterscheidet es nicht klar; aber der leichte Anschlag des Wieners bringt uns jede <hi rend="latintype">passage</hi>, jeden Lauf großartig zum Ohr und der geflügelte Finger der flüchtig dahinrollt, kommt mir stets wie ein Zephirhauch vor, der wie Aeolsharfe über Blumenbeete säuselt. Die einzige Ausnahme, die ich gehört, machte <persName xml:id="persName_a6738dba-c850-409a-8c1a-88300bc585a8">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>; ob es am Spiel oder dem Mechanismus <hi n="1" rend="underline">seines</hi> Instrumenst lag, kannst Du besser als ich beurtheilen. – <hi rend="latintype">Je me suis tuée à répiter</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_feddf600-6d31-4136-8d4a-966bf3832742" xml:lang="fr ">Je me suis tuée à répiter – frz., Ich habe hundertmal gesagt.</note> daß die <hi n="1" rend="underline">Behandlung</hi> des rohen Stoffs kein Hemmniß für den Spieler werden dürfe; auf Kraft der Muskeln kömmts ja dabei nicht an, sonst wäre ein Holzhauer der beste pianist. Darum ist das am leichtesten zu behandelnde Instrument das Wünschenswertheste für den Saal; obenein hat das Wiener eine gewiße Schärfe, Härte, die das Orchester dominirt, während das weit stärkere englische durch eine Art Dumpfheit und Dicke, in der begleitenden Maße ueberzeugt. <persName xml:id="persName_e9378142-f855-4b8f-9f08-a43511788d84">Thalb<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>.s piano wurde übrigens in seinen Koncerten wie saures Bier ausgeboten, und wir hatten Spaß daran, als <persName xml:id="persName_6ac5132b-4238-41fd-8f7e-f110ba83b9cc">H. v. Stockhausen<name key="PSN0119798" style="hidden" type="person">Stockhausen, August Wilhelm Ernst (seit 1798) von (1793-1861)</name></persName> durchaus beweisen wollte, <persName xml:id="persName_e175bcea-c0dc-46ce-85a5-0d0fe1d899d7">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> oder ich <hi n="1" rend="underline">müßten</hi> es haben. <hi rend="latintype">Définitivement</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_531c6d86-f48f-4f45-8e8e-947b3ea26073" xml:lang="fr ">Définitivement – frz., Endgültig.</note> hat Graf Redern es für 1000 rt. behalten, <persName xml:id="persName_f9e23537-8fdb-4d52-ab9c-f9fcd6b9c960">v. Thalb.<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> erwartete einen andern <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_92f7c356-8405-4178-ac4b-78559ae32492">Erard<name key="PSN0110926" style="hidden" type="person">Érard, Klavierfabrik in Paris und London</name></persName></hi> in <placeName xml:id="placeName_cad8e0e3-394a-45b8-a893-c3fe4ad75d1f">Pet.burg<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> da ich nun Deinen <hi rend="latintype">Erard</hi> erlebt, daß ein solcher trotz der Solidität der Struktur, doch verdirbt, so ists auch <hi rend="latintype">quant au moral</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_866657a4-e4ed-430f-901a-3b4fd6089787" xml:lang="fr ">quant au moral – frz., was die Moral betrifft.</note> zweckmäßiger, ein <add place="above">Wiener<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> zu kaufen, das wohl nicht d. 3. Theil kostet, wenigstens nicht, wenn man auf <hi rend="latintype">bronze</hi> und <hi rend="latintype">jacaranda</hi> Holz<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1e0a9c2e-b3d0-4593-bb1d-58876c96df18" xml:lang="de">jacaranda Holz – Palisander-Holz.</note> verzichtet. Man sagt mir, daß der <persName xml:id="persName_eeb2b2f8-9531-408e-937d-1ac8f666c4bd">jetzige Streicher <hi rend="latintype">filius</hi><name key="PSN0115181" style="hidden" type="person">Streicher, Klavierfabrik in Wien</name></persName> sich manches Gute des engl. Mechanismus anggeignet habe.</p> <p><seg type="pagebreak">|6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> Nun <hi rend="latintype">àpropos</hi>; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3872ca7b-d1f5-482d-9a06-57d2eaf42b41">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> ist <persName xml:id="persName_70070426-f02e-4604-b0e5-c9020188c739">Liphart<name key="PSN0112879" style="hidden" type="person">Liphart, Carl Gotthard Baron von (1778-1853)</name></persName> auf der Straße begegnet, der ihm eine Dame die er am Arm führte, als seine Frau vorstellte. Diese Familie ist doch wahrhaftig originell! weiß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4c0d12e5-70d3-41a3-a555-f9199e8d6cf0">Mde. David<name key="PSN0110574" style="hidden" type="person">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName></hi> davon? – Eure <persName xml:id="persName_3f5a37be-bf08-4724-8071-a5bab52c5c26">Hanna<name key="PSN0119241" style="hidden" type="person">Hanna, Amme und Dienstmädchen von → Felix Mendelssohn Bartholdy und → Cécile Mendelssohn Bartholdy in Leipzig (1838)</name></persName> zeigt viel Güte und Bescheidenheit, wenn sie das <hi rend="latintype">ordinaire</hi> Kleid gern annimmt! ehrlich gestanden, kaufte ich es einer armen Frau zu Gefallen ab, die grade kam als ich das Spitzentuch einpackte. Ich dachte, wenn es Hanna nicht elegant genug sei, könnte sie Schürzen für sich und ein Kleidchen für ihr Kind daraus machen. Erinnere sie nur immer, recht aufmerksam und treu für mein Engelchen zu sein, dann werde ich mich durch kleine Andenken auch stets dankbar erweisen.</p> <p><persName xml:id="persName_c27059b5-675b-4966-8bb0-608b1137db8e">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ist noch stets in Zweifel über ihre Reise zu Euch. In diesen Tagen hatten <persName xml:id="persName_64595ef2-edc3-4204-a8d7-514d580318bc">Walter<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, sie selbst und Dirichlet sehr heftigen Schnupfen; das machte sie wieder schwankend. Durch heiße Stuben, die ich für äußerst nervenschwächend halte, ist sie dermaßen erkältungsfähig geworden, daß eine Spatzierfahrt, die sie mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_499fda07-506b-48ba-8990-608d5fb910de">Shaws<name key="PSN0114892" style="hidden" type="person">Shaw, Alfred (1811-1847)</name><name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName></hi>, <persName xml:id="persName_fbad2902-9902-48d9-8757-b3de00038e1a">Albertinen<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9abdcc53-cbb2-41b9-ad85-d7f6cfd663c4">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <date cert="high" when="1839-02-17" xml:id="date_e5e833cb-5c92-4976-8ab5-41bbbacffa7f">Sonntag</date> Nachtische, beim mildesten Wetter vernahm, sie unfähig machte, den Abend in meinem kleinen Zirkel zu erscheinen. Wie oft habe ich gegen ihre Entwöhnung von Luft und gegen die furchtbare Stubensitze gepredigt (aber ich muß wiederholen, <hi rend="latintype">si jeunesse savait</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_8c1501b9-33ba-49a1-953c-6c458b75f325" xml:lang="fr ">si jeunesse savait – frz., wenn Jugend wüsste.</note> Leider kehrt sichs jetzt fast um, <hi rend="latintype">car jeunesse n’en peut plus</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_890f9e78-fc7e-496c-b62f-f80aa1b1af41" xml:lang="fr ">car jeunesse n’en peut plus – frz., weil Jugend nicht mehr kann.</note> – <hi rend="latintype">Vieillesse, pour prêcher d’exemple</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3c521c53-0547-4e51-b6d1-4d154b7e1698" xml:lang="fr ">Vieillesse, pour prêcher d’exemple – frz., Alter, um mit gutem Beispiel voranzugehen.</note> will eben in den Garten wandern, und dem Umgraben des Kartoffelbeeds und dem Säen in den Treibkasten – zusehen. <seg type="closer">Lebt wohl bis morgen!</seg> –</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_b66e7966-5d19-47ce-aa99-48b777741cbb"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b493e512-7f2b-4687-bd58-b5325f0b2d23">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_0859fda9-64c6-4f64-b7a0-f1d4e147e763">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">d.<date cert="high" when="1839-02-22" xml:id="date_d7d0f685-0d0d-47c0-bf23-90e19212f339">22</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Das <date cert="high" when="1839-02-21" xml:id="date_62a82e87-17de-43cc-928d-8697e16e5ef9">gestrige</date> Koncert war leider nicht <hi rend="latintype">very brouded</hi>, wir schätzen ohngefähr 300 bis 600 Personen, die in <hi n="1" rend="underline">dem</hi> Saal immer dünn aussehen; wegen Trauer war der Hof auch nicht drin. D. 25. wird sie im Opernhause<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fd7d13cd-38bb-49e2-869b-5363ff5c2789" xml:lang="de">Das gestrige Koncert ... im Opernhause – Zu dem eigenen Konzert der Mary Shaw im Saal der Sing-Akademie sowie ihrem Konzert im Königlichen Opernhaus siehe AMZ 41, Nr. 11, 13. März 1839, Sp. 217.</note> zur halben Einnahme singen; der Beifall war groß, aber am stärksten bei <title xml:id="title_1c128136-623b-4dad-a445-a3c14492da24">Händels holy, holy<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108975" style="hidden" type="music">Dettingen Te Deum HWV 283</name></title>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_73a1ea95-f5f0-420b-a7d4-6c94bfd4ada2" xml:lang="en">Händels holy, holy – Georg Friedrich Händel, Dettingen Te Deum HWV 283, Chor »To Thee Cherubim and Seraphim«: »To Thee Cherubim and Seraphim continually do cry: Holy, holy, holy, Lord God of Sabaoth!«</note> was mir lieb war, da ich ihr zu einem <persName xml:id="persName_afc2b8a0-4c0c-4d4c-a81e-b3ec7f5ede96">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName> gerathen. Sie sah sehr hübsch aus und schien ganz wohlgemuth und vergnügt. Es war mir erfreulich daß, so weit ich sehen konnte <placeName xml:id="placeName_ce4e8d90-6b67-4ae7-a02d-3652bf17e641">`Zuhörer bei´ Fanny<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> anwesend waren, unter andern sogar der unmusikal. <persName xml:id="persName_27f91eee-5872-4431-be02-e23ad8280174">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> <add place="above">wohlgebohren<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add>, der bis zu Ende blieb. <hi rend="latintype">addio miei cari! Un Bacio al carissimo Carletto</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b4a4b99f-ebd3-4659-b7c8-c0fe48aef6b0" xml:lang="it ">addio miei cari! Un Bacio el carissimo Carletto – ital., Auf Wiedersehen, meine Lieben! Ein Kuss dem lieben Carletto.</note></p> <p><add place="top"><seg type="pagebreak">|1|<pb n="1" type="pagebreak"></pb></seg> <persName xml:id="persName_839469ac-eba4-4db2-99c5-38a888f16f73">Feilners<name key="PSN0118403" style="hidden" type="person">T. Ch. Feilner & Co., Ofenbaufirma in Berlin</name></persName> quittirte Rechnung habe ich bei meinen Rechnungen wohl aufgehoben.<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add></p> </div> </body> </text></TEI>