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gb-1839-02-18-01

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Karl Eduard Hering an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Bautzen, 18. Februar 1839 obgleich mir nicht das Glück Ihrer persönlichen Bekanntschaft geworden, erlaube ich mir dennoch diese Zeilen an Sie zu senden und ohne Umschweife mein Anliegen vorzutragen. Dieses wird mir nicht schwer werden, denn die meisten Ihrer Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Eduard Hering in Bautzen; Leipzig, 3. Januar 1840 Hering, Karl Eduard (1807-1879)Hering, Karl Eduard (1807-1879) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 35/63. Autograph Karl Eduard Hering an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Bautzen, 18. Februar 1839 obgleich mir nicht das Glück Ihrer persönlichen Bekanntschaft geworden, erlaube ich mir dennoch diese Zeilen an Sie zu senden und ohne Umschweife mein Anliegen vorzutragen. Dieses wird mir nicht schwer werden, denn die meisten Ihrer

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, Siegel.

Karl Eduard Hering.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. Februar 1839 Hering, Karl Eduard (1807-1879)counter-resetHering, Karl Eduard (1807–1879) BautzenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
D. F. Mendelssohn-Bartholdi Musikdirektor zu Leipzig
Hering, Karl Eduard (1807–1879) Hering, Karl Eduard (1807–1879) Hochverehrter Herr,

obgleich mir nicht

das Glück Ihrer persönlichen Bekanntschaft geworden, erlaube ich mir dennoch diese Zeilen an Sie zu senden und ohne Umschweife mein Anliegen vorzutragen. Dieses wird mir nicht schwer werden, denn die meisten Ihrer gewaltigen, zarten, heiligen und schönen Tonschöpfungen sind mir bekannt und dadurch ists geworden, daß Sie mir nicht fremd sind.

Ob Sie einmal Etwas von mir vernommen, weiß ich nicht, vielleicht aber ist mein Name Ihnen nicht ganz unbekannt, denn mehre auch Kleinigkeiten von mir sind gedruckt, auch war ich im Dez. 1833 in LeipzigLeipzigDeutschland und führte mein Oratorium „Der Erlöser<name key="PSN0111914" style="hidden" type="author">Hering, Karl Eduard (1807–1879)</name><name key="CRT0112511" style="hidden" type="music">Der Erlöser</name> auf, desgleichen im Februar 1834 das Drama „Konradin von Schwaben<name key="PSN0111914" style="hidden" type="author">Hering, Karl Eduard (1807–1879)</name><name key="CRT0109225" style="hidden" type="music">Conradin von Schwaben / Der letzte Hohenstauffe</name>“. Damals war ich Musiklehrer in DresdenDresdenDeutschland. seit Joh. 1837 bin ich Organist an den evangelisch-deutschen Kirchen und Lehrer der Musik am SchullehrerSeminarSchullehrer-Seminar zu Dresden-FriedrichstadtDresdenDeutschland allhier. In dieser Zeit habe ich nun wieder Mehreres geschrieben, darunter ein Oratorium „Die heilige Nacht<name key="PSN0111914" style="hidden" type="author">Hering, Karl Eduard (1807–1879)</name><name key="CRT0109226" style="hidden" type="music">Die heilige Nacht</name>“.Die heilige Nacht – Mendelssohn sandte das Oratorium, das von ihm sehr gelobt wurde, am 3. Januar 1840 über Breitkopf & Härtel an Hering zurück (siehe Brief fmb-1840-01-03-02). Eine handschriftliche Partitur sowie ein gedrucktes Textheft des Oratoriums »Die heilige Nacht« befinden sich heute in D-Dl, Mus. 5501-D-3 Nr. 40/41, ein Textdruck in: Helmut Loos, Weihnachten in der Musik. Grundzüge der Geschichte weihnachtlicher Musik, Bonn 1992, S. 351–355. Diese genannte Musik wird in kurzer Zeit in |2| Ihren Händen sein und ich füge die innige Bitte bei, diesen Klavierauszug gütigst zu lesen und mir Ihre Ansicht über diese Musik geneigtest mitzutheilen. Was Sie mir darüber sagen, soll mir hoch und theuer sein, denn ich verehre in Ihnen den ächten Meister.

Wohl hätte ich noch eine Bitte, die dahin geht, mir zu erlauben daß ich Ihnen später wieder einmal einige meiner Arbeiten senden darf, damit Sie dieselben mir zu meiner Bildung beurtheilen (sind es auch nur einige Worte) oder zu deren Aufführung oder Druck, sind sie deren würdig, Sich verwendeten.

Aus Ihrer gütigen Antwort wegen des Oratorii werde ich ja sehen, ob ich später wieder mit Bitten zu Ihnen kommen darf.

Zürnen Sie mir nicht ob meines Schreibens, ob meiner Bitten, – dem Meister schrieb der Jünger. In innigster Hochachtung und Verehrung Ihr ergebenster K. E. Hering. Bautzen, 18ter Feb. 1839.
            Hochverehrter Herr,
obgleich mir nicht
das Glück Ihrer persönlichen Bekanntschaft geworden, erlaube ich mir dennoch diese Zeilen an Sie zu senden und ohne Umschweife mein Anliegen vorzutragen. Dieses wird mir nicht schwer werden, denn die meisten Ihrer gewaltigen, zarten, heiligen und schönen Tonschöpfungen sind mir bekannt und dadurch ists geworden, daß Sie mir nicht fremd sind.
Ob Sie einmal Etwas von mir vernommen, weiß ich nicht, vielleicht aber ist mein Name Ihnen nicht ganz unbekannt, denn mehre auch Kleinigkeiten von mir sind gedruckt, auch war ich im Dez. 1833 in Leipzig und führte mein Oratorium „Der Erlöser auf, desgleichen im Februar 1834 das Drama „Konradin von Schwaben“. Damals war ich Musiklehrer in Dresden. seit Joh. 1837 bin ich Organist an den evangelisch-deutschen Kirchen und Lehrer der Musik am SchullehrerSeminar allhier. In dieser Zeit habe ich nun wieder Mehreres geschrieben, darunter ein Oratorium „Die heilige Nacht“. Diese genannte Musik wird in kurzer Zeit in Ihren Händen sein und ich füge die innige Bitte bei, diesen Klavierauszug gütigst zu lesen und mir Ihre Ansicht über diese Musik geneigtest mitzutheilen. Was Sie mir darüber sagen, soll mir hoch und theuer sein, denn ich verehre in Ihnen den ächten Meister.
Wohl hätte ich noch eine Bitte, die dahin geht, mir zu erlauben daß ich Ihnen später wieder einmal einige meiner Arbeiten senden darf, damit Sie dieselben mir zu meiner Bildung beurtheilen (sind es auch nur einige Worte) oder zu deren Aufführung oder Druck, sind sie deren würdig, Sich verwendeten.
Aus Ihrer gütigen Antwort wegen des Oratorii werde ich ja sehen, ob ich später wieder mit Bitten zu Ihnen kommen darf.
Zürnen Sie mir nicht ob meines Schreibens, ob meiner Bitten, – dem Meister schrieb der Jünger. In innigster Hochachtung und Verehrung Ihr ergebenster
K. E. Hering.
Bautzen, 18ter Feb. 1839.          
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