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gb-1839-02-09-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 9. Februar 1839 Allerdings war ich es, die sich das Vergnügen gemacht, Dich, oder eigentlich Hausfrau Cécile mit einigen Gläsern zu versorgen, lieber Felix! und wenn ich in meinen Briefen nichts angemeldet, so geschahs, weil ich die Ueberraschung Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 6. Februar 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 19. Februar 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/42. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 9. Februar 1839 Allerdings war ich es, die sich das Vergnügen gemacht, Dich, oder eigentlich Hausfrau Cécile mit einigen Gläsern zu versorgen, lieber Felix! und wenn ich in meinen Briefen nichts angemeldet, so geschahs, weil ich die Ueberraschung

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Datierung: Bei Margaret Crum (Crum, Catalogue) auf den 9. September 1839 datiert.

Lea Mendelssohn Bartholdy.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. Februar 1839 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 9 Februar 1839

Allerdings war ich es, die sich das Vergnügen gemacht, Dich, oder eigentlich Hausfrau CécileMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) mit einigen Gläsern zu versorgen, lieber Felix! und wenn ich in meinen Briefen nichts angemeldet, so geschahs, weil ich die Ueberraschung nicht verderben wollte: denn da ich immer bange bin, der Spediteur möchte zu spät ankommen, schick ich die Sachen lieber zu Euch; (RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sagt <name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name> <name key="gb-1839-01-30-03" style="hidden" type="letter">Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, den 30. Januar 1839</name> , Mutter packt immer meuchlings ein!) Danke Herrn SchunkSchunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843) bestens für seine abermalige Güte der freundlichen, glücklichen Besorgung. Der kleine Sopha gehört allerdings meinem CarlchenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897); Ihr hattet als Kinder einen ähnlichen, der, freilich mit stets erneutem Bezug, 28 Jahre gehalten, und dann noch Dorothea SüßbierUtecht, Dorothee verehrt worden. Was die Gläser betrifft, so dacht ich dabei an den Kriegsrath MüchlerMüchler, Carl Friedrich (1763-1857), dem seine Frau eine Theemaschine schenkte, wofür er ihr zu ihrem Geburtstage einen Stiefelknecht verehrte. Man muß aber auch für die Wirthschaft einmal etwas anschaffen, und wenn Du die Gläser mit gutem Wein und die Schalen mit crême, compote oder confitures gefüllt siehst, werden sie Dir noch in gutem Licht erscheinen. Die sogenannte rococo Taße datirt nicht aus jener frühen Zeit, sondern Du bekamst sie einmal zum Geburtstage, und ich fand sie kürzlich in meinem Porcellanschrank, und schickte sie Dir als rechtmäßiges Eigenthum. – Was Du mir von Carlchen schreibst, entzückt mich; fahre ja mit ähnlichen Berichten über den lieben Engel fort. Wegen der Stecknadeln habe ich mich, als Ihr klein ward, auch sehr geängstigt. Man muß das Kind ja nicht alles laßen, dann ihn öfters gelinde auf sein rundes Aermchen stechen und Cécilens, c’est du Wava!c’est du Wava – frz., das ist Wava. mit Abscheu aussprechen, endlich, als probatestes Mittel, auf dem Fußboden sorgfältig nachsehen, ob keine Nadel da liegt. Das ist jetzt noch leichter, als wenn er späterhin von einem Zimmer ins Andre |2| rutschen oder kriechen kann, so wie überhaupt die Aussicht dann, bis zu 2, 3 Jahren schwieriger ist, als wenn die Kinder noch auf dem Arm getragen werden. Küße ihn mir recht ab, und melde mir jeden seiner Fortschritte.

Die KinderHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) waren über Deine <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-02-06-04" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Walter Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 6. Februar 1839</name> Briefe <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-02-07-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Sebastian Hensel in Berlin; Leipzig, 7. Februar 1839</name> ganz selig, sie sind aber auch wunderschön, und Dein Ausspruch, Moses muß ein großer Gesetzgeber gewesen sein,Siehe Brief fmb-1839-02-06-03 (Brief Nr. 2228) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 6. Februar 1839, Z. 10-11. hat uns sehr amusirt. Den Elephanten charakterisirst Du vortrefflich; um so mehr frappirte es mich, daß Du so wenig von der Weisheit und Sanftmuth dieses grandiosen Thiers in Deinen <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-02-06-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 6. Februar 1839</name> Briefen <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1839-02-06-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 6. Februar 1839</name> an die Schwestern angenommen, vielmehr wie ein Löwe brüllst und wüthest. Und das alles, weil wir uns auf Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dvw9lczb-isv4-8kkm-ufer-kfgigxolwidz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> gefreut! Wie wirst Du nun erst außer Dir sein, wenn ich Dir erzähle, daß ich Carlchens Geburtstag an dem Abend mit dem allergrößten Vergnügen durch diese AufführungSing-AkademieBerlinDeutschlanddiese Aufführung – siehe AMZ 41, Nr. 11, 13. März 1839, Sp. 217. gefeiert, und auch an allem was sie Gutes enthielt, wahrhaft ergötzte! und des Guten, Lobenswerthen gab es wahrlich sehr viel, wenn Dein Kennerohr und Scharfgehör (stets Scharfblick) auch gewiß genug Stoff zum Tadel gefunden hätte. Es ist mit größter Liebe und Sorgsamkeit, was Chor und Soli betrifft, gesungen worden; der Klang des Chors ist herrlich, und die Gewalt der Komposition riß jedesmal die Singenden schon beim 2. Takt ins gute Tempo, wenn auch der 1. schwankend erschien. Die FaßmannFaßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872) war höchst liebenswürdig; ihre Stimme und ihr Aeußeres waren wie die eines holden Engels, ihre Stimme rein und zart; für meine CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) füge ich hinzu, daß sie in weiße Seide gekleidet war, Florermel mit goldnen Spangen hatte, ihr Haar mit den bekannten blonden Mähnenlocken. MantiusMantius, Eduard (1806-1874) war vorzüglich, und besonders ins „sei getreu“ legte er den empfindungsvollsten Ausdruck (Der schon drin ist!)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842). ZschiescheZschiesche, August (1800-1876) kennst Du, es ist ein wilder fast roher Paulus, gut musikalisch, die Perlen sehr gern singend; Hauser war ein natürlich lieber. Der KronprinzPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) hörte mit größter Aufmerksamkeit vom ersten bis letzten Ton. Hinter mir saß Staatsrath KöhlerKöhler, Christian Philipp (1778-1842) |3| mit Familie, und es erfreute mich, zu hören, wie ganz genau sie mit dem Wort bekannt sind. Grondez, Monsieur! s’il vous plaît!Grondez, Monsieur! s’il vous plaît! – frz., Bitte schimpfen Sie, Herr! Nach dem Schluße kamen eine Maße bekannter, wollten wißen ob wir zufrieden gewesen etc. unter andern HübnerHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882), der Dich sehr grüßt und Dir unendlich für Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v8ob6tue-xe6s-zs8k-k53w-g4cx52vwicbl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> danken läßt. – Alle Zeitungen geben die schönsten Berichte darüber, die Staatszeitung meldet aber, Du seist jetzt mit einer Oper für ein englisches Theater, Text v. PlanchéPlanché, James Robinson (1796-1880),einer Oper … Text v. Planché – Felix Mendelssohn Bartholdy trug sich bereits seit mehreren Jahren mit der Idee, eine Oper zu komponieren. Anfangs stand er in Verhandlungen mit Karl von Holtei über ein mögliches Opernlibretto (siehe z. B. Brief fmb-1836-12-04-01). Doch es kam zu keiner Zusammenarbeit. Noch im Juni 1837 schrieb Mendelssohn an seinen Freund Eduard Devrient: »Eine Wohnung und einen Operntext! Das ist jetzt mein Feldgeschrei« (Brief fmb-1837-06-02-01). Zu Beginn des Jahres 1838 lehnte er mehrere ihm zugesandte Opernlibretti ab, eine Zusammenarbeit mit James Robinson Planché scheiterte um die Jahreswende 1839/40. Wegen eines neuen Oratoriums wandte sich Felix Mendelssohn Bartholdy bereits im August 1836 an seinen Freund Carl Klingemann (Brief fmb-1836-08-12-01). Als mögliche biblische Stoffe hierfür nannte er Petrus und Elias (Brief fmb-1837-02-20-02). Mit der Idee, ein Oratorium zur Geschichte des Apostels Petrus zu schreiben, trug sich Felix Mendelssohn Bartholdy vor allem im Jahr 1837 (Briefe fmb-1837-07-14-01 und fmb-1837-12-12-03). beschäftigt. Nichts ist komischer, als wenn ich, wie Gott HarpokratesHarpokrates – Harpokrates ist die griechische Bezeichnung eines hellenisierten Horus-Kindgottes. 1 Jahr mit dem Finger auf dem Mund, einer Stummen gleich, dasitze und plötzlich eine Zeitung alles anklatscht! so erzählte Mr. ShawShaw, Alfred (1811-1847) Sonntags bei Tische, wo GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) sich zu Deinem Geburtstage bei mir eingeladen, in pleno,in pleno – lat., vor voller Versammlung. Du würdest nach LondonLondonGroßbritannien gehen! Beschuldige mich also keines Geplauders! ich bin wahrhaftig sine patience on a monument<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110873" style="hidden" type="dramatic_work">Was ihr wollt (Twelfth Night, or What You Will)</name>!patience on a monument – Shakespeare, Act II, Scene 4 of Twelfth Night: »She sat like Patience on a monument«. ein Trappist! ein Taubstummer! – Kapitel ShawShaw, Mary (1814-1876)! Nach Tische plauderten wir, besahen Kupferwerke, und sie blieb auf meine Einladung ex temporeex tempore – lat. aus dem Stegreif. den Abend. Unvermuthet, denn ich wußte selbst nicht, daß die S. disengaged war, kamen 30 Personen, sie sang, he was despised<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name>; Jerusalem<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lvjfec8p-blay-f9fd-b2tf-st2zuluiputf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>:Jerusalem – Nr. 7 Arie »Jerusalem« aus Mendelssohn Bartholdy, Felix, Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836, MWV A 14, op. 36. but the Lord<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_x7tibokj-tzyk-f69x-bxxb-oyww1mm1ylah"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>:But the Lord – Arioso »But the Lord is mindful of his own« aus Mendelssohn Bartholdy, Felix, Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836, MWV A 14, op. 36. schottische Lieder, great impression & applause. Den folgenden Morgen schrieb ich an RellstabRellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860), der meine Worte über sie in die Zeitung setzen ließ, während WaagenWaagen, Gustav Friedrich (1794-1886) ihr Lob der andern Zeitung anvertraute. Beim Kronprinzen übernahm SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845) durch RumohrRumohr, Carl Friedrich Ludwig Felix von (1785-1843) und RaumerRaumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873) sie zu preisen. Einstweilen hat sie bei Lord RasselRassel, Joseph Anton Baron von und bei GröditzbergBenecke, Wilhelm Christian (seit 1829) Freiherr von Gröditzberg (Gronditzberg) (1778-1860) Soiréen gehabt, und wird Mittwoch bei Kronprinzens singen, wozu ich ihr HändelHändel, Georg Friedrich (1685-1759) empfohlen. Montag giebt Ole BullBull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880) Koncert, Donnerstag die Familie LevyLevy (Lewy), Joseph Rudolph (1802-1881). RedernRedern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883) war erst muckig und wollte die Shaw nicht im TheaterKönigliches HoftheaterHannoverDeutschland singen laßen, wird es nun aber doch thun: früher als d. 18. kann ihr Koncert im großen Saal dann nicht Statt finden. Ihr Gesang ist schön, nobel, breit, voll, grandios, sie sieht schön dabei aus, Hensel hat sie einen Abend bei mir gezeichnet. Ich finde eine angenehme, heitre, freundliche Person in ihr. Miss AgataSzymanowska, Maria Agata (Marianna Agata) (1789-1831) hat sie uns auch schon vorgestellt, Schade, daß das arme zarte Kind den dünneren Fuß und so rothes Haar hat. WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) |4| hat ihr stumm liebenswürdig die honneurshonneurs – frz., Ehrenbezeugungen. gemacht und ihr von seinem Spielzeug geschenkt. Von Mr. ShawShaw, Alfred (1811-1847) würde VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) gesagt haben: ein SchwanzMajor!SchwanzMajor – Synonym für »konservative, strenge Lebenshaltung«, abgeleitet von der Zopfperücke der Soldaten der Preußischen Armee, die spätestens seit Ludwig Tiecks Novelle »Gesellschaft auf dem Lande« (1824) als Synonym für das Beharren auf alten Werten galt. Vgl. auch Brief gb-1830-05-15-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 13., 14. und 15. Mai 1830, wo Lea Mendelssohn Bartholdy den häufig von ihrem Ehemann benutzten Begriff eines »SchwanzMajor« zitiert. Morgen gedenkt FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) endlich einmal wieder ein MorgenkonzertSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschlandMorgenkonzert – siehe Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 51. zu geben, und wenn nichts dazwischen kömmt, wird es sehr schön werden. Zuerst Dein Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wqz8rmvb-v8bh-7rfm-4oyf-4a6s8fwqyil7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name>, worin Rose CurschmannCurschmann, Rosa Eleonore (1818-1842) statt der DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) singt (in der Probe ging es sehr gut.) Ferner wird die Shaw singen, But the Lord<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gdutaocj-t8f9-ce4x-ymhm-2p6iadgh0bui"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>,But the Lord – Arioso »But the Lord is mindful of his own« aus Felix Mendelssohn Bartholdy Paulus op. 36 (MWV A 14). und entweder einen BelliniBellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801-1835) oder HändelHändel, Georg Friedrich (1685-1759). Die FaßmannFaßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872) den Schluß des 1. Akts aus Alceste<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111398" style="hidden" type="music">Alceste GluckWV 1.38</name>. Vielleicht die Kinder Levis<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name>die Kinder Levis – Chor »Und er wird reinigen die Kinder Levi’s« aus Georg Friedrich Händels Messias HWV 56. und irgend ein Klavierstück v. Fanny, vermuthlich die Beethov. Sonate mit Waldhorn<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0112506" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Horn oder Violoncello F-Dur, op. 17</name>. Der KnabeDer Knabe – Gemeint ist vermutlich der Sohn der Maria Agata Szymanowska (siehe oben). soll allerliebst sein, und wie ich höre, ganz entzückt von Dir. Er hat in einer großen Gesellschaft mit Begeisterung von Deiner Art zu dirigiren gesprochen; die Frau vom Haus sagte ihm, wenn Sie erwachsen sind, werden Sie es ebenso machen! ach, sagte er, ein Mendelssohn wird nur alle 100 Jahre geboren! – Ist das nicht nett von einem 9jähr. Kinde? – apropos Du mußt noch einmal grimmig sein, lieber Schatz! denn in WienWienÖsterreich wird Ostern als Musikfest Paulus mit 1000 Ausübenden gegeben, in einem Lokal das 4000 Personen faßt, zu welcher Produktion sich die Orchester und Chöre der dortigen Kirchen vereinigen. Die Jahreszeiten<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109072" style="hidden" type="music">Die Jahreszeiten Hob. XXI : 3</name> waren kürzlich von demselben Personal 2mal aufgeführt. „Den Meister selbst in ihrer Mitte zu haben, würde ein wahrer Jubel für die Leutchen sein, und sie gewiß auch gelehrige Schüler“ schreibt die PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859). Die sagt ferner: „daß FelixMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) so hülfreich und freundlich für ThalbergThalberg, Sigismund (1812-1871) gewesen, ist desto hübscher v. ihm, als er die Artigkeit des Fürsten DietrichshainDietrichshain, Herr von eben nicht zu loben hatte; es ist aber schön, nur immer das Gute vor Augen zu haben.“ Mit Bedauern hör ich, daß ThalThalberg, Sigismund (1812-1871). kurz vor seiner Abreise Blut gespieen hat, denn obgleich er vielleicht durch zu vieles Schwärmen mit Schuld war, thut mirs doch sehr leid, und eine Reise nach RußlRusslandRussland. paßt für dies Uebel gar nicht. Noch immer erzählt man merkwürdig thörichte Aeußerungen von ihm. PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat seit RigaRigaRussland noch nicht geschrieben; obgleich er sehr oft Nachricht giebt, müßen die Briefe bei größerer Entfernung seltner werden. Er hat übrigens einen 4sitzigen Schlitten, worin er und PhilippSchunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843), der Bediente und die moneten patriarchalisch Platz haben. Lebt wohl, Alle, und Du Hauptbrummer, nichts für ungut!

            Berlin 9 Februar 1839 Allerdings war ich es, die sich das Vergnügen gemacht, Dich, oder eigentlich Hausfrau Cécile mit einigen Gläsern zu versorgen, lieber Felix! und wenn ich in meinen Briefen nichts angemeldet, so geschahs, weil ich die Ueberraschung nicht verderben wollte: denn da ich immer bange bin, der Spediteur möchte zu spät ankommen, schick ich die Sachen lieber zu Euch; (Rebecka sagt, Mutter packt immer meuchlings ein!) Danke Herrn Schunk bestens für seine abermalige Güte der freundlichen, glücklichen Besorgung. Der kleine Sopha gehört allerdings meinem Carlchen; Ihr hattet als Kinder einen ähnlichen, der, freilich mit stets erneutem Bezug, 28 Jahre gehalten, und dann noch Dorothea Süßbier verehrt worden. Was die Gläser betrifft, so dacht ich dabei an den Kriegsrath Müchler, dem seine Frau eine Theemaschine schenkte, wofür er ihr zu ihrem Geburtstage einen Stiefelknecht verehrte. Man muß aber auch für die Wirthschaft einmal etwas anschaffen, und wenn Du die Gläser mit gutem Wein und die Schalen mit crême, compote oder confitures gefüllt siehst, werden sie Dir noch in gutem Licht erscheinen. Die sogenannte rococo Taße datirt nicht aus jener frühen Zeit, sondern Du bekamst sie einmal zum Geburtstage, und ich fand sie kürzlich in meinem Porcellanschrank, und schickte sie Dir als rechtmäßiges Eigenthum. – Was Du mir von Carlchen schreibst, entzückt mich; fahre ja mit ähnlichen Berichten über den lieben Engel fort. Wegen der Stecknadeln habe ich mich, als Ihr klein ward, auch sehr geängstigt. Man muß das Kind ja nicht alles laßen, dann ihn öfters gelinde auf sein rundes Aermchen stechen und Cécilens, c’est du Wava! mit Abscheu aussprechen, endlich, als probatestes Mittel, auf dem Fußboden sorgfältig nachsehen, ob keine Nadel da liegt. Das ist jetzt noch leichter, als wenn er späterhin von einem Zimmer ins Andre rutschen oder kriechen kann, so wie überhaupt die Aussicht dann, bis zu 2, 3 Jahren schwieriger ist, als wenn die Kinder noch auf dem Arm getragen werden. Küße ihn mir recht ab, und melde mir jeden seiner Fortschritte.
Die Kinder waren über Deine Briefe ganz selig, sie sind aber auch wunderschön, und Dein Ausspruch, Moses muß ein großer Gesetzgeber gewesen sein, hat uns sehr amusirt. Den Elephanten charakterisirst Du vortrefflich; um so mehr frappirte es mich, daß Du so wenig von der Weisheit und Sanftmuth dieses grandiosen Thiers in Deinen Briefen an die Schwestern angenommen, vielmehr wie ein Löwe brüllst und wüthest. Und das alles, weil wir uns auf Paulus gefreut! Wie wirst Du nun erst außer Dir sein, wenn ich Dir erzähle, daß ich Carlchens Geburtstag an dem Abend mit dem allergrößten Vergnügen durch diese Aufführung gefeiert, und auch an allem was sie Gutes enthielt, wahrhaft ergötzte! und des Guten, Lobenswerthen gab es wahrlich sehr viel, wenn Dein Kennerohr und Scharfgehör (stets Scharfblick) auch gewiß genug Stoff zum Tadel gefunden hätte. Es ist mit größter Liebe und Sorgsamkeit, was Chor und Soli betrifft, gesungen worden; der Klang des Chors ist herrlich, und die Gewalt der Komposition riß jedesmal die Singenden schon beim 2. Takt ins gute Tempo, wenn auch der 1. schwankend erschien. Die Faßmann war höchst liebenswürdig; ihre Stimme und ihr Aeußeres waren wie die eines holden Engels, ihre Stimme rein und zart; für meine Cécile füge ich hinzu, daß sie in weiße Seide gekleidet war, Florermel mit goldnen Spangen hatte, ihr Haar mit den bekannten blonden Mähnenlocken. Mantius war vorzüglich, und besonders ins „sei getreu“ legte er den empfindungsvollsten Ausdruck (Der schon drin ist!) . Zschiesche kennst Du, es ist ein wilder fast roher Paulus, gut musikalisch, die Perlen sehr gern singend; Hauser war ein natürlich lieber. Der Kronprinz hörte mit größter Aufmerksamkeit vom ersten bis letzten Ton. Hinter mir saß Staatsrath Köhler mit Familie, und es erfreute mich, zu hören, wie ganz genau sie mit dem Wort bekannt sind. Grondez, Monsieur! s’il vous plaît! Nach dem Schluße kamen eine Maße bekannter, wollten wißen ob wir zufrieden gewesen etc. unter andern Hübner, der Dich sehr grüßt und Dir unendlich für Paulus danken läßt. – Alle Zeitungen geben die schönsten Berichte darüber, die Staatszeitung meldet aber, Du seist jetzt mit einer Oper für ein englisches Theater, Text v. Planché, beschäftigt. Nichts ist komischer, als wenn ich, wie Gott Harpokrates 1 Jahr mit dem Finger auf dem Mund, einer Stummen gleich, dasitze und plötzlich eine Zeitung alles anklatscht! so erzählte Mr. Shaw Sonntags bei Tische, wo Gans sich zu Deinem Geburtstage bei mir eingeladen, in pleno, Du würdest nach London gehen! Beschuldige mich also keines Geplauders! ich bin wahrhaftig sine patience on a monument! ein Trappist! ein Taubstummer! – Kapitel Shaw! Nach Tische plauderten wir, besahen Kupferwerke, und sie blieb auf meine Einladung ex tempore den Abend. Unvermuthet, denn ich wußte selbst nicht, daß die S. disengaged war, kamen 30 Personen, sie sang, he was despised; Jerusalem : but the Lord : schottische Lieder, great impression & applause. Den folgenden Morgen schrieb ich an Rellstab, der meine Worte über sie in die Zeitung setzen ließ, während Waagen ihr Lob der andern Zeitung anvertraute. Beim Kronprinzen übernahm Steffens durch Rumohr und Raumer sie zu preisen. Einstweilen hat sie bei Lord Rassel und bei Gröditzberg Soiréen gehabt, und wird Mittwoch bei Kronprinzens singen, wozu ich ihr Händel empfohlen. Montag giebt Ole Bull Koncert, Donnerstag die Familie Levy. Redern war erst muckig und wollte die Shaw nicht im Theater singen laßen, wird es nun aber doch thun: früher als d. 18. kann ihr Koncert im großen Saal dann nicht Statt finden. Ihr Gesang ist schön, nobel, breit, voll, grandios, sie sieht schön dabei aus, Hensel hat sie einen Abend bei mir gezeichnet. Ich finde eine angenehme, heitre, freundliche Person in ihr. Miss Agata hat sie uns auch schon vorgestellt, Schade, daß das arme zarte Kind den dünneren Fuß und so rothes Haar hat. Walter hat ihr stumm liebenswürdig die honneurs gemacht und ihr von seinem Spielzeug geschenkt. Von Mr. Shaw würde Vater gesagt haben: ein SchwanzMajor! – Morgen gedenkt Fanny endlich einmal wieder ein Morgenkonzert zu geben, und wenn nichts dazwischen kömmt, wird es sehr schön werden. Zuerst Dein Psalm, worin Rose Curschmann statt der Decker singt (in der Probe ging es sehr gut. ) Ferner wird die Shaw singen, But the Lord, und entweder einen Bellini oder Händel. Die Faßmann den Schluß des 1. Akts aus Alceste. Vielleicht die Kinder Levis und irgend ein Klavierstück v. Fanny, vermuthlich die Beethov. Sonate mit Waldhorn. Der Knabe soll allerliebst sein, und wie ich höre, ganz entzückt von Dir. Er hat in einer großen Gesellschaft mit Begeisterung von Deiner Art zu dirigiren gesprochen; die Frau vom Haus sagte ihm, wenn Sie erwachsen sind, werden Sie es ebenso machen! ach, sagte er, ein Mendelssohn wird nur alle 100 Jahre geboren! – Ist das nicht nett von einem 9jähr. Kinde? – apropos Du mußt noch einmal grimmig sein, lieber Schatz! denn in Wien wird Ostern als Musikfest Paulus mit 1000 Ausübenden gegeben, in einem Lokal das 4000 Personen faßt, zu welcher Produktion sich die Orchester und Chöre der dortigen Kirchen vereinigen. Die Jahreszeiten waren kürzlich von demselben Personal 2mal aufgeführt. „Den Meister selbst in ihrer Mitte zu haben, würde ein wahrer Jubel für die Leutchen sein, und sie gewiß auch gelehrige Schüler“ schreibt die Pereira. Die sagt ferner: „daß Felix so hülfreich und freundlich für Thalberg gewesen, ist desto hübscher v. ihm, als er die Artigkeit des Fürsten Dietrichshain eben nicht zu loben hatte; es ist aber schön, nur immer das Gute vor Augen zu haben. “ Mit Bedauern hör ich, daß Thal. kurz vor seiner Abreise Blut gespieen hat, denn obgleich er vielleicht durch zu vieles Schwärmen mit Schuld war, thut mirs doch sehr leid, und eine Reise nach Rußl. paßt für dies Uebel gar nicht. Noch immer erzählt man merkwürdig thörichte Aeußerungen von ihm. Paul hat seit Riga noch nicht geschrieben; obgleich er sehr oft Nachricht giebt, müßen die Briefe bei größerer Entfernung seltner werden. Er hat übrigens einen 4sitzigen Schlitten, worin er und Philipp, der Bediente und die moneten patriarchalisch Platz haben. Lebt wohl, Alle, und Du Hauptbrummer, nichts für ungut!          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1839-02-09-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1839-02-09-01" xml:id="title_3950d9f1-f5a4-4ad5-bc6c-0007d9658dae">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 9. 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September 1839 datiert.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1839-02-09" xml:id="date_dbd63631-da80-4773-b1cc-88655159b46a">9. 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Und das alles, weil wir uns auf <title xml:id="title_5679cb4a-bc60-4c34-9136-6d3dde7e73f4">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dvw9lczb-isv4-8kkm-ufer-kfgigxolwidz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> gefreut! Wie wirst Du nun erst außer Dir sein, wenn ich Dir erzähle, daß ich Carlchens <date cert="high" when="1839-02-07" xml:id="date_869a9737-7e31-4e38-9662-7506e618f2c0">Geburtstag</date> an dem Abend mit dem allergrößten Vergnügen durch diese <placeName xml:id="placeName_324a0d21-a86e-43d1-9e31-3b0371ee7bba">Aufführung<name key="NST0103549" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte (Winterkonzerte)" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8893e7e4-f284-4c2c-8b39-e07566ba7639" xml:lang="de">diese Aufführung – siehe AMZ 41, Nr. 11, 13. März 1839, Sp. 217.</note> gefeiert, und auch an allem was sie Gutes enthielt, wahrhaft ergötzte! und des Guten, Lobenswerthen gab es wahrlich sehr viel, wenn Dein Kennerohr und <hi n="1" rend="underline">Scharf</hi>gehör (stets Scharfblick) auch gewiß genug Stoff zum Tadel gefunden hätte. Es ist mit größter Liebe und Sorgsamkeit, was Chor und Soli betrifft, gesungen worden; der <hi n="1" rend="underline">Klang</hi> des Chors ist herrlich, und die Gewalt der Komposition riß jedesmal die Singenden schon beim 2. Takt ins gute <hi rend="latintype">Tempo</hi>, wenn auch der 1. schwankend erschien. Die <persName xml:id="persName_e0c4b7fa-76f4-44d4-93b3-b064bb77268e">Faßmann<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName> war höchst liebenswürdig; ihre Stimme und ihr Aeußeres waren wie die eines holden Engels, ihre Stimme rein und zart; für meine <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_403eff28-9bf4-4648-843d-bd854e1893ed">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> füge ich hinzu, daß sie in weiße Seide gekleidet war, Florermel mit goldnen Spangen hatte, ihr Haar mit den bekannten blonden Mähnenlocken. <persName xml:id="persName_f2f7d389-2491-4703-8829-ea20f2729146">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> war vorzüglich, und besonders ins „sei getreu“ legte er den empfindungsvollsten Ausdruck <add place="above">(Der schon drin ist!)<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add>. <persName xml:id="persName_8529d70f-a653-41b5-857a-c56c3519357e">Zschiesche<name key="PSN0115935" style="hidden" type="person">Zschiesche, August (1800-1876)</name></persName> kennst Du, es ist ein wilder fast roher Paulus, gut musikalisch, die Perlen sehr gern singend; Hauser war ein natürlich lieber. Der <persName xml:id="persName_c9288a14-f4bd-443e-a7a9-220f10741c14">Kronprinz<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> hörte mit größter Aufmerksamkeit vom ersten bis letzten Ton. Hinter mir saß Staatsrath <persName xml:id="persName_e15023af-6878-41b2-91b6-086cc2f0336e">Köhler<name key="PSN0112472" style="hidden" type="person">Köhler, Christian Philipp (1778-1842)</name></persName><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> mit Familie, und es erfreute mich, zu hören, wie ganz genau sie mit dem Wort bekannt sind. <hi rend="latintype">Grondez, Monsieur! s’il vous plaît</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_0df78b80-289a-4570-99f0-bb4e64e64a82" xml:lang="fr ">Grondez, Monsieur! s’il vous plaît! – frz., Bitte schimpfen Sie, Herr!</note> Nach dem Schluße kamen eine Maße bekannter, wollten wißen ob wir zufrieden gewesen <hi rend="latintype">etc</hi>. unter andern <persName xml:id="persName_2160fd9e-0a38-4ede-8e54-93cff44972d4">Hübner<name key="PSN0112130" style="hidden" type="person">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></persName>, der Dich sehr grüßt und Dir unendlich für <title xml:id="title_366a153a-33d2-46e4-b59a-9d95c9c39712">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v8ob6tue-xe6s-zs8k-k53w-g4cx52vwicbl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> danken läßt. – Alle Zeitungen geben die schönsten Berichte darüber, die Staatszeitung meldet aber, Du seist jetzt mit einer Oper für ein englisches Theater, Text v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bb9acec2-0c73-4137-91c9-5d3488498624">Planché<name key="PSN0113896" style="hidden" type="person">Planché, James Robinson (1796-1880)</name></persName></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_83f8c2df-7bed-4079-bdc6-ad43b62ec3ad" xml:lang="de">einer Oper … Text v. Planché – Felix Mendelssohn Bartholdy trug sich bereits seit mehreren Jahren mit der Idee, eine Oper zu komponieren. Anfangs stand er in Verhandlungen mit Karl von Holtei über ein mögliches Opernlibretto (siehe z. B. Brief fmb-1836-12-04-01). Doch es kam zu keiner Zusammenarbeit. Noch im Juni 1837 schrieb Mendelssohn an seinen Freund Eduard Devrient: »Eine Wohnung und einen Operntext! Das ist jetzt mein Feldgeschrei« (Brief fmb-1837-06-02-01). Zu Beginn des Jahres 1838 lehnte er mehrere ihm zugesandte Opernlibretti ab, eine Zusammenarbeit mit James Robinson Planché scheiterte um die Jahreswende 1839/40. Wegen eines neuen Oratoriums wandte sich Felix Mendelssohn Bartholdy bereits im August 1836 an seinen Freund Carl Klingemann (Brief fmb-1836-08-12-01). Als mögliche biblische Stoffe hierfür nannte er Petrus und Elias (Brief fmb-1837-02-20-02). Mit der Idee, ein Oratorium zur Geschichte des Apostels Petrus zu schreiben, trug sich Felix Mendelssohn Bartholdy vor allem im Jahr 1837 (Briefe fmb-1837-07-14-01 und fmb-1837-12-12-03).</note> beschäftigt. Nichts ist komischer, als wenn ich, wie Gott Harpokrates<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_4716be32-fe70-4e99-b373-b94b101210c5" xml:lang="de">Harpokrates – Harpokrates ist die griechische Bezeichnung eines hellenisierten Horus-Kindgottes.</note> 1 Jahr mit dem Finger auf dem Mund, einer Stummen gleich, dasitze und plötzlich eine Zeitung alles anklatscht! so erzählte <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2d13e1a4-f89d-4592-9fc1-0d4d019db4da">Mr. Shaw<name key="PSN0114892" style="hidden" type="person">Shaw, Alfred (1811-1847)</name></persName></hi> <date cert="high" when="1839-02-03" xml:id="date_54ceab78-fe17-49ec-be24-88ded8282718">Sonntags</date> bei Tische, wo <hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_e8c2ab64-42d3-47c4-ab04-755c3982c570">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName></hi> sich zu Deinem <date cert="high" when="1839-02-03" xml:id="date_798b1ed4-fd60-4427-9bcb-8b2853c91e33">Geburtstage</date> bei mir eingeladen, <hi rend="latintype">in pleno</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d665afec-7ea0-4158-9eb5-43ac0da3a120" xml:lang="la ">in pleno – lat., vor voller Versammlung.</note> Du würdest nach <placeName xml:id="placeName_85314500-2e02-4a81-bf0e-b8dd85d7147a">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gehen! Beschuldige mich also keines Geplauders! ich bin wahrhaftig sine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_c29595e2-718b-4214-ad25-c2ae7acb0b6b">patience on a monument<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110873" style="hidden" type="dramatic_work">Was ihr wollt (Twelfth Night, or What You Will)</name></title></hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4d926cc4-69bf-4dff-8708-38fecc29f57e" xml:lang="de">patience on a monument – Shakespeare, Act II, Scene 4 of Twelfth Night: »She sat like Patience on a monument«.</note> ein Trappist! ein Taubstummer! – Kapitel <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0829d341-8bcf-4ed6-9da1-2fcf1cfb1c47">Shaw<name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName></hi>! Nach Tische plauderten wir, besahen Kupferwerke, und sie blieb auf meine Einladung <hi rend="latintype">ex tempore</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1ab6e11b-23ef-4957-b26c-5ceb2f7169db" xml:lang="la ">ex tempore – lat. aus dem Stegreif.</note> den Abend. Unvermuthet, denn ich wußte selbst nicht, daß die S. <hi rend="latintype">disengaged</hi> war, kamen 30 Personen, sie sang, <hi rend="latintype"><title xml:id="title_0eb3e9d2-3b94-41ea-a3da-fd52d31631d5">he was despised<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name></title></hi>; <title xml:id="title_6aecdfea-e657-40de-b2c4-98fa87d263f2">Jerusalem<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lvjfec8p-blay-f9fd-b2tf-st2zuluiputf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c7f7fec4-fe7e-4ace-b6e4-0509a462db0e" xml:lang="de">Jerusalem – Nr. 7 Arie »Jerusalem« aus Mendelssohn Bartholdy, Felix, Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836, MWV A 14, op. 36. </note> <hi rend="latintype"><title xml:id="title_17b1bcaf-5f90-411e-b294-ed87c1d1f87e">but the Lord<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_x7tibokj-tzyk-f69x-bxxb-oyww1mm1ylah"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f579f85e-c8c7-4f30-a1d5-6bc4b0802554" xml:lang="de">But the Lord – Arioso »But the Lord is mindful of his own« aus Mendelssohn Bartholdy, Felix, Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836, MWV A 14, op. 36. </note> schottische Lieder, <hi rend="latintype">great impression &amp; applause</hi>. Den folgenden Morgen schrieb ich an <persName xml:id="persName_badbde3e-03b4-4cf4-a3f4-82f52948b25b">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName>, der meine Worte über sie in die Zeitung setzen ließ, während <persName xml:id="persName_6cfc3549-622f-42f6-9a8b-91a996ca869c">Waagen<name key="PSN0115575" style="hidden" type="person">Waagen, Gustav Friedrich (1794-1886)</name></persName> ihr Lob der andern Zeitung anvertraute. Beim Kronprinzen übernahm <persName xml:id="persName_3e2fb402-764c-4813-b778-6c2afe470ffa">Steffens<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName> durch <persName xml:id="persName_f951b4e9-8407-4a2a-bb52-d4da2bf90efb">Rumohr<name key="PSN0114357" style="hidden" type="person">Rumohr, Carl Friedrich Ludwig Felix von (1785-1843)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d188db64-7825-4847-93df-be4e380a1351">Raumer<name key="PSN0114083" style="hidden" type="person">Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873)</name></persName> sie zu preisen. Einstweilen hat sie bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f847c501-29ab-4cb1-bf04-5d472d15144f">Lord Rassel<name key="PSN0117911" style="hidden" type="person">Rassel, Joseph Anton Baron von</name></persName></hi> und bei <persName xml:id="persName_4d8b5d66-c3e6-4d43-872b-0417972eb467">Gröditzberg<name key="PSN0116187" style="hidden" type="person">Benecke, Wilhelm Christian (seit 1829) Freiherr von Gröditzberg (Gronditzberg) (1778-1860)</name></persName> <hi rend="latintype">Soiréen</hi> gehabt, und wird <date cert="high" when="1839-02-13" xml:id="date_de400668-5d23-4ccf-b49d-4633beb6b312">Mittwoch</date> bei Kronprinzens singen, wozu ich ihr <persName xml:id="persName_4e22e383-a4e3-4a10-a74e-2b150621387f">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName> empfohlen. <date cert="high" when="1839-02-11" xml:id="date_4e21c4f8-4e27-4e6c-bd20-aa21d0d433a5">Montag</date> giebt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_34639b8f-cd4c-4020-9bce-3f98367d8c73">Ole Bull<name key="PSN0110182" style="hidden" type="person">Bull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880)</name></persName></hi> Koncert, <date cert="high" when="1839-02-14" xml:id="date_58fcdb74-8123-47e7-bc7a-1ec43cedf271">Donnerstag</date> die Familie <persName xml:id="persName_513ebc5e-804c-451f-b02f-7adfea6bf5fe">Levy<name key="PSN0112813" style="hidden" type="person">Levy (Lewy), Joseph Rudolph (1802-1881)</name></persName>. <persName xml:id="persName_38d74447-0c7f-4c75-b0c9-6d332c47fc40">Redern<name key="PSN0114098" style="hidden" type="person">Redern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)</name></persName> war erst <hi n="1" rend="underline">muckig</hi> und wollte die <hi rend="latintype">Shaw</hi> nicht im <placeName xml:id="placeName_f5699871-881d-4db7-bf23-017a8ab7c2fd">Theater<name key="NST0103679" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Hoftheater</name><settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> singen laßen, wird es nun aber doch thun: früher als d. <date cert="high" when="1839-02-18" xml:id="date_46b220d3-2b48-4837-bb3d-269eb9e69a86">18.</date> kann ihr Koncert im großen Saal dann nicht Statt finden. Ihr Gesang ist schön, nobel, breit, voll, grandios, sie sieht schön dabei aus, Hensel hat sie einen Abend bei mir gezeichnet. Ich finde eine angenehme, heitre, freundliche Person in ihr. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e584250f-f0cb-407a-ae56-4f838b8ad9b6">Miss Agata<name key="PSN0115234" style="hidden" type="person">Szymanowska, Maria Agata (Marianna Agata) (1789-1831)</name></persName></hi> hat sie uns auch schon vorgestellt, Schade, daß das arme zarte Kind den dünneren Fuß und so rothes Haar hat. <persName xml:id="persName_369fda6a-4ba2-461c-9644-62f897b7d750">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> hat ihr stumm liebenswürdig die <hi rend="latintype">honneurs</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3dcac285-5b77-4c7e-9ce6-b441113815c8" xml:lang="fr ">honneurs – frz., Ehrenbezeugungen.</note> gemacht und ihr von seinem Spielzeug geschenkt. Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_59b3ec34-88c0-487c-8b6c-17f96ba381b3">Mr. Shaw<name key="PSN0114892" style="hidden" type="person">Shaw, Alfred (1811-1847)</name></persName></hi> würde <persName xml:id="persName_1737ddb6-1d9c-4490-8978-002680c84f98">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> gesagt haben: ein <hi rend="latintype">SchwanzMajor</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fe8203fa-1b5a-4e0c-8904-3140f0b7cd9c" xml:lang="de">SchwanzMajor – Synonym für »konservative, strenge Lebenshaltung«, abgeleitet von der Zopfperücke der Soldaten der Preußischen Armee, die spätestens seit Ludwig Tiecks Novelle »Gesellschaft auf dem Lande« (1824) als Synonym für das Beharren auf alten Werten galt. Vgl. auch Brief gb-1830-05-15-01 Rebecka Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 13., 14. und 15. Mai 1830, wo Lea Mendelssohn Bartholdy den häufig von ihrem Ehemann benutzten Begriff eines »SchwanzMajor« zitiert. </note> – <date cert="high" when="1839-02-10" xml:id="date_4512e0fe-e657-4f19-a8d2-0e30ac478c8e">Morgen</date> gedenkt <persName xml:id="persName_697cc574-1ab6-4d48-bd51-4b5ab5e09c61">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> endlich einmal wieder ein <placeName xml:id="placeName_b81773b4-1596-4769-b5d3-3b8d8cb9af1d">Morgenkonzert<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_66e42387-04c5-49c4-8800-aa19159732f4" xml:lang="de">Morgenkonzert – siehe Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 51.</note> zu geben, und wenn nichts dazwischen kömmt, wird es sehr schön werden. Zuerst Dein <title xml:id="title_66cdfa40-aae1-494b-8aff-26559658bcf9">Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wqz8rmvb-v8bh-7rfm-4oyf-4a6s8fwqyil7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title>, worin <persName xml:id="persName_bfee0982-42b6-466b-8efc-ae2da28deb89">Rose Curschmann<name key="PSN0110520" style="hidden" type="person">Curschmann, Rosa Eleonore (1818-1842)</name></persName> statt der <persName xml:id="persName_00550da3-e640-43c3-a2e1-5837eb333110">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> singt (in der Probe ging es sehr gut.) Ferner wird die <hi rend="latintype">Shaw</hi> singen, <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b67a874c-6b87-41f0-9c9d-fc9f593b180b">But the Lord<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gdutaocj-t8f9-ce4x-ymhm-2p6iadgh0bui"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f7a515a8-8c1b-4fda-8987-b864c3f33344" xml:lang="en">But the Lord – Arioso »But the Lord is mindful of his own« aus Felix Mendelssohn Bartholdy Paulus op. 36 (MWV A 14).</note> und entweder einen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_681e40dc-6815-4fea-954b-305b2cfd399f">Bellini<name key="PSN0109794" style="hidden" type="person">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801-1835)</name></persName></hi> oder <persName xml:id="persName_9e863e84-44ab-4194-8a00-f564ba26df95">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName>. Die <persName xml:id="persName_2247e356-e12b-410f-bd28-fc5135163804">Faßmann<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName> den Schluß des 1. Akts aus <hi rend="latintype"><title xml:id="title_17a70818-5c71-4729-90ca-1d4b7c9b9389">Alceste<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111398" style="hidden" type="music">Alceste GluckWV 1.38</name></title></hi>. Vielleicht die <hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_b5181979-8100-46ae-8015-5146965382b1">Kinder Levis<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_12abc651-dec3-4396-a1dc-82c9ec13e426" xml:lang="de">die Kinder Levis – Chor »Und er wird reinigen die Kinder Levi’s« aus Georg Friedrich Händels Messias HWV 56.</note> und irgend ein Klavierstück v. Fanny, vermuthlich die <title xml:id="title_4cc02f78-3e88-4811-8048-2b7c31e9b577">Beethov. Sonate mit Waldhorn<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0112506" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Horn oder Violoncello F-Dur, op. 17</name></title>. Der Knabe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b05981e6-6cfd-4f23-a3f8-15284ae7acb3" xml:lang="de">Der Knabe – Gemeint ist vermutlich der Sohn der Maria Agata Szymanowska (siehe oben). </note> soll allerliebst sein, und wie ich höre, ganz entzückt von Dir. Er hat in einer großen Gesellschaft mit Begeisterung von Deiner Art zu dirigiren gesprochen; die Frau vom Haus sagte ihm, wenn Sie erwachsen sind, werden Sie es ebenso machen! ach, sagte er, ein Mendelssohn wird nur alle 100 Jahre geboren! – Ist das nicht nett von einem 9jähr. Kinde? – <hi rend="latintype">apropos</hi> Du mußt noch einmal grimmig sein, lieber Schatz! denn in <placeName xml:id="placeName_68d493b6-8835-4f9d-90e2-7ccab8ffbe61">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> wird Ostern als Musikfest Paulus mit 1000 Ausübenden gegeben, in einem Lokal das 4000 Personen faßt, zu welcher Produktion sich die Orchester und Chöre der dortigen Kirchen vereinigen. Die <title xml:id="title_ed1e2c3c-109d-4925-a45a-32eafa0e0ef2">Jahreszeiten<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109072" style="hidden" type="music">Die Jahreszeiten Hob. XXI : 3</name></title> waren kürzlich von demselben Personal 2mal aufgeführt. „Den Meister selbst in ihrer Mitte zu haben, würde ein wahrer Jubel für die Leutchen sein, und sie gewiß auch gelehrige Schüler“ schreibt die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_236ae877-5894-4747-a2a6-122edc5e10f0">Pereira<name key="PSN0113804" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName></hi>. Die sagt ferner: „daß <persName xml:id="persName_50b573bf-4909-46dc-8849-4948f2b52c39">Felix<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> so hülfreich und freundlich für <persName xml:id="persName_ca6bd29f-69ac-450e-9622-36230429e762">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> gewesen, ist desto hübscher v. ihm, als er die Artigkeit des <persName xml:id="persName_bead8d84-1acb-4227-87fb-020c8c099e79">Fürsten Dietrichshain<name key="PSN0119784" style="hidden" type="person">Dietrichshain, Herr von</name></persName> eben nicht zu loben hatte; es ist aber schön, nur immer das Gute vor Augen zu haben.“ Mit Bedauern hör ich, daß <persName xml:id="persName_94c0f5c1-a8bf-4d3c-829e-1ecd283c1014">Thal<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>. kurz vor seiner Abreise Blut gespieen hat, denn obgleich er vielleicht durch zu vieles Schwärmen mit Schuld war, thut mirs doch sehr leid, und eine Reise nach <placeName xml:id="placeName_6dd87744-5c05-4e7f-bda4-79c96f1e96cf">Rußl<settlement key="STM0104846" style="hidden" type="area">Russland</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName>. paßt für dies Uebel gar nicht. Noch immer erzählt man merkwürdig thörichte Aeußerungen von ihm. <persName xml:id="persName_ae4c7b0b-1cab-4a2c-96e4-1d6cc8e4f5c8">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat seit <placeName xml:id="placeName_16345212-f6d9-406e-b45a-ea98b9b2c898">Riga<settlement key="STM0100652" style="hidden" type="locality">Riga</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName> noch nicht geschrieben; obgleich er sehr oft Nachricht giebt, müßen die Briefe bei größerer Entfernung seltner werden. Er hat übrigens einen 4sitzigen Schlitten, worin er und <persName xml:id="persName_056e1187-ffb7-4490-b7ac-50ce19c5afe0">Philipp<name key="PSN0114765" style="hidden" type="person">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName>, der Bediente und die <hi rend="latintype">moneten</hi> patriarchalisch Platz haben. Lebt wohl, Alle, und Du Hauptbrummer, nichts für ungut!</p> </div> </body> </text></TEI>