gb-1839-01-19-01
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Berlin, 19. Januar 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [R4 / 19 I / No5], [BERLIN / 19 / 1 / 5-6], [St Post / 21 JAN / ? v. 2 4], Siegel.
Friedrich Hieronymus Truhn
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Musikdirector Dr. Felix
Mendelssohn-BartholdyBerlin
Jan. 839
Gewiß erhielten Sie meinen
Lorenz
eilt sehr!“ in Ihre Hände kommen.
Sie glauben nicht, wie sehr mich Ihre Theilnahme freut werthester Herr! Bin ich denn auch wirklich so viel werth, daß ich es wage Ihre kostbare Zeit auch nur um Minutenlänge in Anspruch zu nehmen für mein persönliches Interesse, daß doch nur vielleicht ein Theil des allgemeinen künstlerischen zu nennen sein mag. Entschuldigen Sie gefälligst diese undeutlichen Schriftzüge; es ist heut abscheulich kalt in Berlin und im Zimmer eines Berliner Musikers, chs
Doch da Sie selbst mir durch Ihre Theilnahme volles Entgegenkommen Muth machen, und was für mich thun wollen, so will ich reden.
|2| Mit
allesmit nach Leipzig, unterwerfe das Conzertrepertoir ganz Ihrem Urtheil und dann können auch
Hätten Sie die Güte diesen Zettel an seine Adresse kommen zu lassen.
Berlin 19. Jan. 839 Höchstverehrter Herr Musikdirector Gewiß erhielten Sie meinen Neujahrsbrief so spät, weil ich „eilt sehr!“ drauf geschrieben. Aber ich weiß doch nicht was Rob. Friese oder Gf. O. Lorenz so lange mit dem Papier gemacht haben. Genug ich hoffe, diese Zeilen werden rechte Zeit ohne „eilt sehr!“ in Ihre Hände kommen. Sie glauben nicht, wie sehr mich Ihre Theilnahme freut werthester Herr! Bin ich denn auch wirklich so viel werth, daß ich es wage Ihre kostbare Zeit auch nur um Minutenlänge in Anspruch zu nehmen für mein persönliches Interesse, daß doch nur vielleicht ein Theil des allgemeinen künstlerischen zu nennen sein mag. Entschuldigen Sie gefälligst diese undeutlichen Schriftzüge; es ist heut abscheulich kalt in Berlin und im Zimmer eines Berliner Musikers, chs Doch da Sie selbst mir durch Ihre Theilnahme volles Entgegenkommen Muth machen, und was für mich thun wollen, so will ich reden. Mit Thalberg ist’s nichts, das sehe ich nun wohl; auch haben ihn einige Conzertmacher zu sehr für edlere Interessen angeschaut. Ueberdem ist er auch nicht, wie es scheint, – der Mann danach; ich habe ihn kennen gelernt: – es ist ein hübscher Wiener Kavalier, der nebenbei noch ganz vortrefflich Klavier spielt. Curschmann scheint ganz verliebt in ihn, und besucht ihn. Täglich kommt seine Frau, wie ich höre. Ihm wird überhaupt viel der Hof gemacht, sogar der Hof macht ihm den Hof, und der Hofkavalier Fr. v. Redern ist wirklich ein wenig verschnupft und zart pükirt, daß Thalb. nicht zu ihm gezogen, wie er wünschte. Mit ihm ist’s also nichts, und ich glaube auch nicht, daß man in Berlin mit diesen Conzerten anfange, und der alte Hitzig ist derselben Meinung, wenn ich Leipzig für den geeignetsten Ort halte. Glückt’s in Leipzig – wo noch kein Ton dieser Hofmannischen Musik gehört wurde – und in andern Städten, vielleicht in Wien so ist’s dann gerade die rechte Zeit in Berlin mit vor und zurücken. Wien fordert nicht, daß Sie sich der Sache annehmen wollen, und auch das Trio spielen, was übrigens vortrefflich brillant und gar nicht altmodisch für’s Clavier ist: – der Hoffmann muß gut gespielt haben. Für’s Ausschreiben der Stimmen, die so nicht aufzutreiben sind (die Undine ist da) werde ich Sorge tragen, fürs Bezahlen später. Natürlich bringe ich alles mit nach Leipzig, unterwerfe das Conzertrepertoir ganz Ihrem Urtheil und dann können auch B. und Härtel sehn wie viel es ist, was es ist, und was sie wollen. Nun lieber theurer Herr und Meister, – ja das sind Sie! – nun sagen Sie mir wie, wann es zu machen, wann ich kommen soll usw. Von Dank sage ich jetzt nichts, können Sie ihn zwischen den Zeilen herauslesen, wenn ich Ihnen sage, daß ich durch dieses Conzert, diese Reise, diese Herausgabe – alles wie auf eine letzte Karte gesetzte habe? – Alles! und auf Sie, – ich glaube ich gewinne! – Ihr ganz Eigendster für Kunst und Leben. F. H. Truhn. Thierarzneischulpl. N 4 Hätten Sie die Güte diesen Zettel an seine Adresse kommen zu lassen.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-01-19" xml:id="date_445282bf-f861-4e65-9e68-43ab11efa136">19. 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Entschuldigen Sie gefälligst diese undeutlichen Schriftzüge; es ist heut abscheulich kalt in Berlin und im Zimmer eines Berliner Musikers, <hi rend="latintype">chs</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_05af2c4c-13b4-4221-9936-bc10c1552c9a" xml:lang="de">chs – unsichere Lesart.</note></p> <p>Doch da Sie selbst mir durch Ihre Theilnahme volles Entgegenkommen Muth machen, und was für mich thun wollen, so will ich reden.</p> <p>|2| Mit <persName xml:id="persName_37acc89f-5819-4a76-ad74-658cc9bea388">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName> ist’s nichts, das sehe ich nun wohl; auch haben ihn einige Conzertmacher zu sehr für edlere Interessen angeschaut. Ueberdem ist er auch nicht, wie es scheint, – der Mann danach; ich habe ihn kennen gelernt: – es ist ein hübscher Wiener Kavalier, der nebenbei noch ganz vortrefflich Klavier spielt. <persName xml:id="persName_d02aa45c-9868-495c-8435-aee4a4dd050d">Curschmann<name key="PSN0110519" style="hidden" type="person">Curschmann, Carl Friedrich (1805-1841)</name></persName> scheint ganz verliebt in ihn, und besucht ihn. Täglich kommt seine <persName xml:id="persName_82d9142a-b5d2-4533-a6cd-74308990d87e">Frau<name key="PSN0110520" style="hidden" type="person">Curschmann, Rosa Eleonore (1818-1842)</name></persName>, wie ich höre. Ihm wird überhaupt viel der Hof gemacht, sogar der Hof macht ihm den Hof, und der Hofkavalier <persName xml:id="persName_01dda86c-a3ec-4cac-94ac-cbd920c3f70a">Fr. v. Redern<name key="PSN0114098" style="hidden" type="person">Redern, Wilhelm Friedrich Graf von (1802-1883)</name></persName> ist wirklich ein wenig verschnupft und zart pükirt, daß <persName xml:id="persName_993d5f1d-62e2-421b-84a0-86817fb75139">Thalb<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>. nicht zu ihm gezogen, wie er wünschte. Mit ihm ist’s also nichts, und ich glaube auch nicht, daß man in <placeName xml:id="placeName_7fc9b563-1d02-41c8-8adb-407cbc50aa1e">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit diesen Conzerten anfange, und der alte Hitzig ist derselben Meinung, wenn ich <placeName xml:id="placeName_468a3d0f-b879-485e-b403-960ac2812d6d">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> für den geeignetsten Ort halte. Glückt’s in Leipzig – wo noch kein Ton dieser <persName xml:id="persName_ed4553ca-1e17-4d8a-aa77-ad64e7e825cc">Hofmannischen<name key="PSN0112038" style="hidden" type="person">Hoffmann, Ernst Theodor Wilhelm (seit 1815: Amadeus) (1776-1822)</name></persName> Musik<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cbc444e3-4766-4a25-a151-f631219e3338" xml:lang="de">Hofmannischen Musik – Zu den aufzuführenden Werken E. T.A. Hoffmanns siehe Brief gb-1839-01-03-02 Friedrich Hieronymus Truhn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 3. Januar 1839.</note> gehört wurde – und in andern Städten, vielleicht in <placeName xml:id="placeName_e08c5d2e-b40e-48a7-b835-6173dea3f93b">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> so ist’s dann gerade die rechte Zeit in <placeName xml:id="placeName_f4b09730-8b8a-4533-ba53-e68caceafe70">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit vor und zurücken. Wien fordert nicht, daß Sie sich der Sache annehmen wollen, und auch das <title xml:id="title_609fa263-8fa5-4965-9bb8-e42b4e6b363d">Trio<name key="PSN0112038" style="hidden" type="author">Hoffmann, Ernst Theodor Wilhelm (seit 1815: Amadeus) (1776–1822)</name><name key="CRT0112196" style="hidden" type="music">Grand Trio pour le Pianoforte, Violon et Violoncelle E-dur, AV 52</name></title> spielen, |3| was übrigens vor<supplied reason="paper_destruction" resp="FMBC">treff</supplied>lich brillant und gar nicht altmodisch f<supplied reason="paper_destruction" resp="FMBC">ür</supplied>’s Clavier ist: – der <persName xml:id="persName_52893ce7-bfb4-4dc8-bba7-f5828ac6b183">Hoffmann<name key="PSN0112038" style="hidden" type="person">Hoffmann, Ernst Theodor Wilhelm (seit 1815: Amadeus) (1776-1822)</name></persName> muß gut gespielt haben. Für’s Ausschreiben der Stimmen, die so nicht aufzutreiben sind (die <title xml:id="title_2a1eaede-16bb-4a58-8d0e-3f792e06d7b4">Undine<name key="PSN0112038" style="hidden" type="author">Hoffmann, Ernst Theodor Wilhelm (seit 1815: Amadeus) (1776–1822)</name><name key="CRT0109323" style="hidden" type="music">Undine AV 70</name></title> ist da) werde ich Sorge tragen, fürs Bezahlen später. Natürlich bringe ich <hi n="1" rend="underline">alles</hi> mit nach Leipzig, unterwerfe das Conzertrepertoir ganz Ihrem Urtheil und dann können auch <persName xml:id="persName_988e847a-739a-4d56-9361-a2b098fbe346">B. und Härtel<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> sehn wie viel es ist, was es ist, und was sie wollen. Nun lieber theurer Herr und Meister, – ja das sind Sie! – nun sagen Sie mir wie, wann es zu machen, wann ich kommen soll usw. Von Dank sage ich jetzt nichts, können Sie ihn zwischen den Zeilen herauslesen, wenn ich Ihnen sage, daß ich durch dieses Conzert, diese Reise, diese Herausgabe – alles wie auf eine letzte Karte gesetzte habe? – Alles! und auf Sie, – ich glaube ich gewinne! – Ihr ganz Eigendster für </p> <closer rend="center">Kunst und Leben.</closer> <signed rend="right">F. H. 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