gb-1839-01-12-01
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Mailand, 12. Januar 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [F. C], [MILANO / GENNAJ 12], [St.Post / 22 JAN / ?.9-19], siegel.
Ferdinand Hiller
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Monsieur Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipsic.
ten
Januar39.
Mein
Maestris, anderer mir als Fremden abholden jungen Leute hatten sich vereinigt mein Wort nicht aufkommen zu lassen – eine zum Theil absichtlich, zum Theil unglücklich schlechte
éxécutionkam ihnen zu Hülfe – dazu die allgemein ausgesprochene Verleumdung ich hätte die, obendrein, sehr
mesquine mise en jeuselbst bezahlt (woran nicht ein wahres war) – kurz um nicht zu viel Worte zu machen, den ersten Abend wurde die Oper nicht angehört, den zweiten nicht ausgespielt. Ich denke nicht daß meine ärgsten Feinde glauben, ich könne Musik die nicht zweimal angehört zu werden verdiene – auch bin ich so ruhig wie möglich und alle Leute v. Bildung erklären meine Musik weder für
executirtnoch für gerichthet – Einige Dummheiten habe ich gemacht – erstens einen
angenommen der seiner Rolle nicht gewachsen war – zweitens, obschon man mir vorher sagte was sich alles gegen mich in BewegungTenoristen
Mad.Schnalechner die in der general Probe nicht schön sang, obschon sie den größten Theil ihrer Stimme eingebüßt, hat in der Ausführung so schrecklich schwach gesungen daß man hier allgemein überzeugt ist sie habe es absichtlich gethan (da nächstens eine Oper von ihrem
Scenegeht.) Ich kann es nicht glauben – doch hat man sie schrecklich mißhandelt – größtentheils nicht angehört und
à propos d’ellemußte am zweiten Abend der Vorhang fallen. Für meine arme
Hast Du denn
tenOktober
In jedem Falle werde ich einige Nummern meiner Oper Dir schicken sobald sie gestochen.
Mailand den 12ten Januar 39. Lieber Felix! Mein erster theatralischer Versuch hier zu Lande hat ein Schiksal gehabt, wie es nur in Italien möglich ist. Ein mächtiger Bund junger Maestris, anderer mir als Fremden abholden jungen Leute hatten sich vereinigt mein Wort nicht aufkommen zu lassen – eine zum Theil absichtlich, zum Theil unglücklich schlechte éxécution kam ihnen zu Hülfe – dazu die allgemein ausgesprochene Verleumdung ich hätte die, obendrein, sehr mesquine mise en jeu selbst bezahlt (woran nicht ein wahres war) – kurz um nicht zu viel Worte zu machen, den ersten Abend wurde die Oper nicht angehört, den zweiten nicht ausgespielt. Ich denke nicht daß meine ärgsten Feinde glauben, ich könne Musik die nicht zweimal angehört zu werden verdiene – auch bin ich so ruhig wie möglich und alle Leute v. Bildung erklären meine Musik weder für executirt noch für gerichthet – Einige Dummheiten habe ich gemacht – erstens einen Tenoristen angenommen der seiner Rolle nicht gewachsen war – zweitens, obschon man mir vorher sagte was sich alles gegen mich in Bewegung setzte, nichts zu thun und mir eine Parthey oder etwas der Art zu machen. Mad. Schnalechner die in der general Probe nicht schön sang, obschon sie den größten Theil ihrer Stimme eingebüßt, hat in der Ausführung so schrecklich schwach gesungen daß man hier allgemein überzeugt ist sie habe es absichtlich gethan (da nächstens eine Oper von ihrem Mann in Scene geht. ) Ich kann es nicht glauben – doch hat man sie schrecklich mißhandelt – größtentheils nicht angehört und à propos d’elle mußte am zweiten Abend der Vorhang fallen. Für meine arme Mutter war dies alles ein schlechter Spaß – doch ist sie auch schon darüber hinaus und leidet nur indem sie an die getäuschten Hoffnungen der Freunde in Deutschland denkt. – Nun hast Du einen schönen Stoff mir eine Predigt zu halten – mich nach Deutschland zurückkehren zu lassen etc doch bin ich weit von diesem Leben entfernt – Ich habe bei dieser Geschichte enorm vieles gelernt und bin überzeugter als je daß Italien die einzige praktische Schule für Opernkomponisten ist aus mehr Gründen als ich heute auseinander zu setzten Lust habe. Hast Du denn meinen Brief v. 27ten Oktober nicht erhalten? und warum hast Du so erschrecklich lange nichts von Dir hören lassen? Schreibe mir doch so bald als möglich – trotz meines Stoizismus habe ich Freundes Worte nöthiger als sonst. Ich bleibe den Rest des Winters hier und denke nun wieder an mein Oratorium zu gehen. Hoffentlich geht es Dir, Deiner lieben Frau und den Kindern so gut wie meinen. Grüße meine Freunde und behalte lieb Deinen Ferdinand Hiller. In jedem Falle werde ich einige Nummern meiner Oper Dir schicken sobald sie gestochen.
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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_f8f741d7-33e2-4e3d-a48b-6882fa0d33a0"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_86f218e7-a048-49db-b0fe-976b6e07a495"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 35/18.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1839-01-12-01" type="letter" xml:id="title_f4ef6018-812c-4666-8596-532d0941ba26">Ferdinand Hiller an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Mailand, 12. 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Mednarodni muzikološki simpozij / International Musicological Symposium Ljubljana, 10.-14. März 2009, hrsg. von Primož Kuret, Ljubljana 2010, S. 234 f. (Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-01-12" xml:id="date_198f7b10-33a4-4814-9b47-2d7d5ae40237">12. 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Januar 1839 in der Scala Mailand: Cesare Badiali (Bassbariton), Pietro Balzar (Bariton), Sophie Schoberlechner (Sopran), Giacomo Roppa (Tenor). Siehe Großes Sängerlexikon, hrsg. von Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens und Hansjörg Rost, Bd. 4, 4. Auflage, München 2012, S. 5306.</note> die in der general Probe nicht schön sang, obschon sie den größten Theil ihrer Stimme eingebüßt, hat in der Ausführung so schrecklich schwach gesungen daß man hier allgemein überzeugt ist sie habe es absichtlich gethan (da nächstens eine Oper von ihrem <persName xml:id="persName_92894773-4274-43a4-bb54-f2da4b6e6391">Mann<name key="PSN0119574" style="hidden" type="person">Schoberlechner, Wilhelm</name></persName> in <hi rend="latintype">Scene</hi> geht.) 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Hoffentlich geht es Dir, Deiner lieben <persName xml:id="persName_df77158e-0e37-4fca-b77d-1846ecd5e022">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_5c9047ac-1a46-409d-9d29-026d0663389e">Kindern<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> so gut wie meinen. 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