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gb-1838-12-24-02

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Karl Gottfried Theodor Winkler an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Dresden, 24. Dezember 1838 Zürnen Sie mir nicht, daß ich Ihren so überaus wohlwollenden lezten Brief so lange unbeantwortet gelassen habe, aber ein Andrang von Geschäften seit der Abreise des Herrn von Lüttichau, der mir die GeneralDirection unsrer Bühne Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Gottfried Theodor Winkler in Dresden; Leipzig, vor dem 8. Dezember 1838 Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Gottfried Theodor Winkler in Dresden; Leipzig, 29. Dezember 1838 Winkler, Karl (Carl) Gottfried (Gottlieb) Theodor (Pseud.: Theodor Hell) (1775-1856)Winkler, Karl (Carl) Gottfried (Gottlieb) Theodor (Pseud.: Theodor Hell) (1775-1856) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/151. Autograph Karl Gottfried Theodor Winkler an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Dresden, 24. Dezember 1838 Zürnen Sie mir nicht, daß ich Ihren so überaus wohlwollenden lezten Brief so lange unbeantwortet gelassen habe, aber ein Andrang von Geschäften seit der Abreise des Herrn von Lüttichau, der mir die GeneralDirection unsrer Bühne

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [DRESDEN / 24 Dec:38] [??? / I.8-16].

Karl Gottfried Theodor Winkler

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. Dezember 1838 Winkler, Karl (Carl) Gottfried (Gottlieb) Theodor (Pseud.: Theodor Hell) (1775-1856)counter-resetWinkler, Karl (Carl) Gottfried (Gottlieb) Theodor (Pseud.: Theodor Hell) (1775-1856) DresdenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sr: Wohlgeb. Herrn Kapellmeister Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig fr
Winkler, Karl (Carl) Gottfried (Gottlieb) Theodor (Pseud.: Theodor Hell) (1775-1856) Winkler, Karl (Carl) Gottfried (Gottlieb) Theodor (Pseud.: Theodor Hell) (1775-1856) Dresden d. 24. Dzb. 1838. Verehrtester Herr!

Zürnen Sie mir nicht, daß ich Ihren so überaus wohlwollenden lezten Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-12-08-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Gottfried Theodor Winkler in Dresden; Leipzig, 8. Dezember 1838</name> so lange unbeantwortet gelassen habe, aber ein Andrang von Geschäften seit der Abreise des Herrn von LüttichauLüttichau, Wolf Adolph August Freiherr von (1786-1863), der mir die GeneralDirection unsrer Bühne und KapelleGeneraldirektion der Königlich Sächsische Kapelle und des HoftheatersDresdenDeutschland auf 4 Monate übertrug, hat mir alle Zeit geraubt, indem er zu meinen übrigen vielfachen Arbeiten noch die Last einer nur vom Augenblicke abhängender hinzu fügte. Auch studirte ich unterdes die der Preziosa<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111261" style="hidden" type="music">Preciosa (Musik zum Schauspiel) op. 78 (WeV F. 22)</name> zu Grunde liegende Novelle des <hi rend="latintype">Cervantes</hi><name key="PSN0110339" style="hidden" type="author">Cervantes Saavedra, Miguel de (1547–1616)</name><name key="CRT0108355" style="hidden" type="literature">La Gitanilla</name> wieder und so gewinne ich erst heute, wo die Bühne geschlossen, einen freien Augenblick, mich mit Ihnen über unseren Plan zu unterhalten.

Sie entwickeln auf eine eben so dichterische als geistreiche Art, daß der Gegenstand eines größeren Gedichts zu der fraglichen Weberschen Musik<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111261" style="hidden" type="music">Preciosa (Musik zum Schauspiel) op. 78 (WeV F. 22)</name>Weberschen Musik – Carl Maria von Webers Schauspielmusik entstand für ein Bühnenstück von Pius Alexander Wolff, das seinerseits auf die Novelle »La gitanilla« (Das Zigeunermädchen) von Miguel de Cervantes zurückgeht. nur das Zigeunerlebendas Zigeunerleben – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte selbst das Sujet des »Zigeunerwesen« vorgeschlagen. Siehe Brief fmb-1838-12-08-02 (Brief Nr. 2157) Felix Mendelssohn Bartholdy an Karl Gottfried Theodor Winkler in Dresden; Leipzig, 8. Dezember 1838, Z. 20-37. seyn könne, und ich gebe Ihnen darin vollkommen Recht. Dies Völkchens Souvenir und Sitte ist so ganz in diese Töne verwebt, daß eine andre Erziehung sich gar nicht denken läßt. Aber was nun thun? Unser Publikum, daß durch öfteres Sehen so sehr an den Gang der Intrigue in der Wolfschen Preziosa<name key="PSN0115853" style="hidden" type="author">Wolff, Pius Alexander (eigtl. Pius Joseph Alexander Alois Xaver a Santa Cruce Ignaz Wolf) (1782–1828)</name><name key="CRT0111313" style="hidden" type="dramatic_work">Preciosa</name> gewöhnt, daß er sich schwerlich drein fügen wird, wenn ihm andre Gestalten der Novelle des Cervantes noch näher tretend geboten werden. Auch ist diese so ganz ächte Novelle, daß eine freye Behandlung als mehr Gedicht, sich schwerlich damit wird vornehmen lassen. Meynen Sie nicht auch, daß es am Besten wäre, ganz von einem echten Stoffe abzugehen, welcher Art er auch sey, und nur das Zigeunerleben im Allgemeinen unter Einstreuung von Chören, Liedern, Anklängen u.s.w. zu schildern? Wir vermeiden dann alle Vergleichungen, und der Dichter kann sich freyer und frischer bewegen.

Gern möchte ich doch erst Ihre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_y3wulxu8-rjho-t3kc-1scv-zh9o7sjiupfl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100351" style="hidden">Fantasie und Variationen über Webers »Preciosa« c-Moll für zwei Klaviere und Orchester (Gemeinschaftskomposition mit Ignaz Moscheles), [29. April 1833]<idno type="MWV">O 9</idno><idno type="op"></idno></name> Musik<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110025" style="hidden" type="music">Duo concertant en Variations brillantes sur la Marche Bohémienne »Preciosa« c-Moll, op. 87b (Gemeinschaftskomposition mit → Felix Mendelssohn Bartholdy)</name> davon vernehmen und bitte darum. Ob aber das Gedicht bis Ende Januar vollendet werden dürfte, müßte ich bey meinen jetzigen vielen Arbeiten bezweifeln, und um den Termin bis Ende Februar bitten, in Allem Uebrigen mich Ihren Bedingungen gern fügend.

Nochmals Vergebung meiner verspäteten Antwort, die nur in der Nothwendigkeit begründet war, sonst aber gewiß gleich erfolgt seyn würde, in den Gefühlen der Verehrung und des Dankes

Ihres ganz ergebensten K Winkler.
            Dresden d. 24. Dzb. 1838. Verehrtester Herr!
Zürnen Sie mir nicht, daß ich Ihren so überaus wohlwollenden lezten Brief so lange unbeantwortet gelassen habe, aber ein Andrang von Geschäften seit der Abreise des Herrn von Lüttichau, der mir die GeneralDirection unsrer Bühne und Kapelle auf 4 Monate übertrug, hat mir alle Zeit geraubt, indem er zu meinen übrigen vielfachen Arbeiten noch die Last einer nur vom Augenblicke abhängender hinzu fügte. Auch studirte ich unterdes die der Preziosa zu Grunde liegende Novelle des Cervantes wieder und so gewinne ich erst heute, wo die Bühne geschlossen, einen freien Augenblick, mich mit Ihnen über unseren Plan zu unterhalten.
Sie entwickeln auf eine eben so dichterische als geistreiche Art, daß der Gegenstand eines größeren Gedichts zu der fraglichen Weberschen Musik nur das Zigeunerleben seyn könne, und ich gebe Ihnen darin vollkommen Recht. Dies Völkchens Souvenir und Sitte ist so ganz in diese Töne verwebt, daß eine andre Erziehung sich gar nicht denken läßt. Aber was nun thun? Unser Publikum, daß durch öfteres Sehen so sehr an den Gang der Intrigue in der Wolfschen Preziosa gewöhnt, daß er sich schwerlich drein fügen wird, wenn ihm andre Gestalten der Novelle des Cervantes noch näher tretend geboten werden. Auch ist diese so ganz ächte Novelle, daß eine freye Behandlung als mehr Gedicht, sich schwerlich damit wird vornehmen lassen. Meynen Sie nicht auch, daß es am Besten wäre, ganz von einem echten Stoffe abzugehen, welcher Art er auch sey, und nur das Zigeunerleben im Allgemeinen unter Einstreuung von Chören, Liedern, Anklängen u. s. w. zu schildern? Wir vermeiden dann alle Vergleichungen, und der Dichter kann sich freyer und frischer bewegen.
Gern möchte ich doch erst Ihre Musik davon vernehmen und bitte darum. Ob aber das Gedicht bis Ende Januar vollendet werden dürfte, müßte ich bey meinen jetzigen vielen Arbeiten bezweifeln, und um den Termin bis Ende Februar bitten, in Allem Uebrigen mich Ihren Bedingungen gern fügend.
Nochmals Vergebung meiner verspäteten Antwort, die nur in der Nothwendigkeit begründet war, sonst aber gewiß gleich erfolgt seyn würde, in den Gefühlen der Verehrung und des Dankes
Ihres ganz ergebensten K Winkler.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-12-24-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-12-24-02" xml:id="title_de8c607a-7fde-46d6-9cac-801825e27b68">Karl Gottfried Theodor Winkler an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Dresden, 24. 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