]> Brief: gb-1838-12-07-01

gb-1838-12-07-01

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Anton Wilhelm von Woringen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 7. Dezember 1838 Auch Ihnen lege ich einen Theil unseres Jammers aufs Herz! Sie fühlen mit uns. Unser theurer, treuer Vater! zu früh ist er seinem so geliebten Freunde, dem Geiger, nach gegangen; er ist nicht mehr! Gestern Nachmittag Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848)Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/153. Autograph Anton Wilhelm von Woringen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 7. Dezember 1838 Auch Ihnen lege ich einen Theil unseres Jammers aufs Herz! Sie fühlen mit uns. Unser theurer, treuer Vater! zu früh ist er seinem so geliebten Freunde, dem Geiger, nach gegangen; er ist nicht mehr! Gestern Nachmittag

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [DÜSSELDORF 1-9 / 7 / 12] [St.Post / ??? / ???].

Anton Wilhelm von Woringen

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. Dezember 1838 Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848)counter-resetWoringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802–1848) DüsseldorfDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
An den Musikdirector Herrn Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren Leipzig.
Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802–1848) Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802–1848) Düsseldorf, d 7n December 1838. Mein werther Freund!

Auch Ihnen lege ich einen Theil unseres Jammers aufs Herz! Sie fühlen mit uns. Unser theurer, treuer VaterWoringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838)! zu früh ist er seinem so geliebten Freunde, dem Geiger, nach gegangen; er ist nicht mehr!er ist nicht mehr – Otto von Woringen starb am 6. Dezember 1838.

Gestern Nachmittag 2 1/2 Uhr hat ihn der Herr abberufen und wir saßen vernichtet, erstarrt an seiner Leiche. Die armen, armen SchwesternWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)! wir Alle verloren unendlich, aber sie ein ganzes Lebensglück, eine wahre Seligkeit! Das Zusammenleben war zu schön, als daß es für lange Dauer gewesen; es ist auf immer zerrissen. Dieser Zustand ist fürchterlich und ich bin allein mit ihnen, die beiden FerdinandWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) und FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) sind so weit und wissen kaum, daß er krank war. Die Armen trifft der Schlag hart und Härter, da sie ihn |2| diesen Sommer, Franz erst vor Kurzem, mit schönsten Hoffnungen verließen. Schon seit der Reise, die seinem Gemüth so unbeschreiblich wohl gethan, und von der er mir, in dem herlichen Kreise der Ihrigen wo er sich so heimisch wohl fühlte, die glücklichsten Briefe schrieb, war er immer aufs ganz wohl, mag die veränderte Luft und Lebensweise der Reise, ihn, der so einfach gewohnt war, nicht wohl bekommen sein, oder er seine Kraft, was er so oft that, überschätzt haben, hatte ich ihn mit Besorgniß abreisen sehen, sah ich ihn mit Erschrecken wieder, denn er sah nicht gut aus. Endlich aber hatte er sich völlig erholt, im September war wieder wie vorher; in dieser Freude feierte er am 18n November sein Namens- und Ferdinands Geburtsfest, traute |3| seiner Herstellung zu sehr, und wurde in derselben Nacht durch Diätfehler und Erkältung ernstlich krank; bald schien er sich indeß zu erholen bis Sonntag d 2n Dec eine bedenkliche Abänderung eintrat; die Kräfte reichten nicht aus und so ist er Gestern Nachmittag 21/2 Uhr sanft entschlafen; er segnete noch seine Kinder. Auch Sie werden, lieber Freund, dem theuren Vater ein liebevolles Andenken widmen, davon in meinem Herzen überzeugt, drängt es mich schon gleich Ihnen unsren Jammer mitzutheilen.

Möge es Ihnen und den IhrigenMendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy wohl ergehen. Ant. v. Woringen.
            Düsseldorf, d 7n December 1838. Mein werther Freund!
Auch Ihnen lege ich einen Theil unseres Jammers aufs Herz! Sie fühlen mit uns. Unser theurer, treuer Vater! zu früh ist er seinem so geliebten Freunde, dem Geiger, nach gegangen; er ist nicht mehr!
Gestern Nachmittag 2 1/2 Uhr hat ihn der Herr abberufen und wir saßen vernichtet, erstarrt an seiner Leiche. Die armen, armen Schwestern! wir Alle verloren unendlich, aber sie ein ganzes Lebensglück, eine wahre Seligkeit! Das Zusammenleben war zu schön, als daß es für lange Dauer gewesen; es ist auf immer zerrissen. Dieser Zustand ist fürchterlich und ich bin allein mit ihnen, die beiden Ferdinand und Franz sind so weit und wissen kaum, daß er krank war. Die Armen trifft der Schlag hart und Härter, da sie ihn diesen Sommer, Franz erst vor Kurzem, mit schönsten Hoffnungen verließen. Schon seit der Reise, die seinem Gemüth so unbeschreiblich wohl gethan, und von der er mir, in dem herlichen Kreise der Ihrigen wo er sich so heimisch wohl fühlte, die glücklichsten Briefe schrieb, war er immer aufs ganz wohl, mag die veränderte Luft und Lebensweise der Reise, ihn, der so einfach gewohnt war, nicht wohl bekommen sein, oder er seine Kraft, was er so oft that, überschätzt haben, hatte ich ihn mit Besorgniß abreisen sehen, sah ich ihn mit Erschrecken wieder, denn er sah nicht gut aus. Endlich aber hatte er sich völlig erholt, im September war wieder wie vorher; in dieser Freude feierte er am 18n November sein Namens- und Ferdinands Geburtsfest, traute seiner Herstellung zu sehr, und wurde in derselben Nacht durch Diätfehler und Erkältung ernstlich krank; bald schien er sich indeß zu erholen bis Sonntag d 2n Dec eine bedenkliche Abänderung eintrat; die Kräfte reichten nicht aus und so ist er Gestern Nachmittag 21/2 Uhr sanft entschlafen; er segnete noch seine Kinder. Auch Sie werden, lieber Freund, dem theuren Vater ein liebevolles Andenken widmen, davon in meinem Herzen überzeugt, drängt es mich schon gleich Ihnen unsren Jammer mitzutheilen.
Möge es Ihnen und den Ihrigen wohl ergehen. Ant. v. Woringen.          
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