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gb-1838-12-02-01

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Eduard Bendemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Dresden, 2. Dezember 1838 Mein Herz und meine Frau treiben mich Dir in ein paar Zeilen meinen unsern schönsten Dank für die Besorgung des Fortepianos zu sagen, welches den Beifall aller Kenner hat. Freilich beschränken sich die Kenner die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Bendemann in Dresden; Leipzig, 14. November 1838 unbekannt Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/148. Autograph Eduard Bendemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Dresden, 2. Dezember 1838 Mein Herz und meine Frau treiben mich Dir in ein paar Zeilen meinen unsern schönsten Dank für die Besorgung des Fortepianos zu sagen, welches den Beifall aller Kenner hat. Freilich beschränken sich die Kenner die

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [DRESDEN / ??? DEC.] [St.Post / 3 DEC. / II.9-12].

Eduard Bendemann

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

2. Dezember 1838 Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)counter-resetBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889) DresdenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn F. Mendelssohn Bartholdy Leipzig. frei.
Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889) Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811–1889) Dr. 2t Dec. 38 Lieber Felix,

Mein Herz und meine FrauBendemann, Lida (1821-1895) treiben mich Dir in ein paar Zeilen meinen unsern schönsten Dank für die Besorgung des FortepianosBesorgung des Fortepianos – Eduard Bendemann hatte Felix Mendelssohn Bartholdy um die Besorgung eines Klaviers für sein Frau gebeten. Siehe Brief gb-1838-08-24-01 Eduard Bendemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Dresden, 24. August 1838. zu sagen, welches den Beifall aller Kenner hat. Freilich beschränken sich die Kenner die unsere Schwelle betreten haben, auf sehr wenige; da es Dir aber zusagte, und Du Deinen Namen hineingeschrieben hast, so würde ich auch jedes ungünstige Urtheil sogleich verstummen machen. Uns gefällt es auch sehr, freilich haben wir dabei eine Vergleichung mit der Narrenkappe auszuhalten.

Neulich habe ich einiges wenn auch nur weniges von Dir durch Frl. Clara WieckWieck, Clara Josephine (1819-1896) gehört: Sie nannte mir namentlich was Du in letzterer Zeit gearbeitet [...] und herausgegeben hattest, was für mich so gut wie nichts war, da ich von dem Titel einer Sonate od. Symphonie. in abc dur oder Moll nichts habe. Aber doch interessirte es mich sehr von Deinen Aufführung zu hören und verfolgte mich lebhaft in die Zeiten wo Du in DüsseldorfDüsseldorfDeutschland mit dem betrunknen Musikanten Dich zusammenschlagen mußtest. –

Mir gehts hierDresdenDeutschland ganz vortrefflich. Ich genieße das schönste |2| Glück zu Hause so recht still und gesammelt drin zu leben, was einer in jeder Art das Liebste und Nöthigste ist. Es braucht keine Worte mehr, denn Du verstehst mich aus eigener Erfahrung. – An meine Arbeiten kann ich so recht mit Muße und Liebe bei so stillem Leben denken und zu denken gibts dabei noch viel. Einige Gesetzgeber und Könige habe ich im Karton gezeichnet. Im Ganzen habe ich derer 16 zu machen, also gibt es dabei auch viel Geschichtliches zu lesen. Manchmal schwindelts mir dabei ein wenig, das gestehe ich. – Mit Neujahr bekomme ich ein paar Gehilfen. Einen, PeschelPeschel, Carl Gottlieb (1798-1879), von hier und EhrhardtEhrhardt, Carl Ludwig Adolf (1813-1899) den Du kennst aus Ddorf. – Wenn ich dir nun hiervon überhaupt schreib, so thue ich es, weil ich nichts besser weiß, d.h. was mich mehr interessirte, und weil ich diesem Brief doch nicht wieder so ganz leer hinüberschieben will.

Einige recht schöne Quartette haben wir in dem vergangenen Monat hier gehört von guten und berühmten Namen MozartMozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791), HaydnHaydn, Franz Joseph (1732-1809), BeethovenBeethoven, Ludwig van (1770-1827), die Executirenden scheinen aller Welt und mir auch sehr gut. Größere Musiken hört man leider gar nicht außer in der Katholischen Kirche, wo man aber nicht oft und mir ists bisher immer so gegangen sehr gewöhnliches hört. Es klingt aber herrlich in |3| der Kirche.

Meine Zeit ist vorbei lieber Felix, gelegentlich schreibe mir auch einwenig was Du treibst, od. komm selbst einmal herüber. – An dem Unglücksfalldem Unglücksfall – Der Sohn Rebecka Lejeune Dirichlets, Felix Lejeune Dirichlet, war am 17. November 1838 gestorben. Er war nur 13 Monate und 7 Tage alt geworden. den Deine SchwesterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) erlitten haben wir alle lebhaftesten Antheil genommen. Mutter schrieb mir daß sie Dich gesprochen habe.

Grüß Deine liebe FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und SohnMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) rechtherzlich von mir. Meine FrauBendemann, Lida (1821-1895) trägt mir die besten Empfehlungen auf. Ewig Dein Eduard Bendemann.
            Dr. 2t Dec. 38 Lieber Felix,
Mein Herz und meine Frau treiben mich Dir in ein paar Zeilen meinen unsern schönsten Dank für die Besorgung des Fortepianos zu sagen, welches den Beifall aller Kenner hat. Freilich beschränken sich die Kenner die unsere Schwelle betreten haben, auf sehr wenige; da es Dir aber zusagte, und Du Deinen Namen hineingeschrieben hast, so würde ich auch jedes ungünstige Urtheil sogleich verstummen machen. Uns gefällt es auch sehr, freilich haben wir dabei eine Vergleichung mit der Narrenkappe auszuhalten.
Neulich habe ich einiges wenn auch nur weniges von Dir durch Frl. Clara Wieck gehört: Sie nannte mir namentlich was Du in letzterer Zeit gearbeitet . .. und herausgegeben hattest, was für mich so gut wie nichts war, da ich von dem Titel einer Sonate od. Symphonie. in abc dur oder Moll nichts habe. Aber doch interessirte es mich sehr von Deinen Aufführung zu hören und verfolgte mich lebhaft in die Zeiten wo Du in Düsseldorf mit dem betrunknen Musikanten Dich zusammenschlagen mußtest. –
Mir gehts hier ganz vortrefflich. Ich genieße das schönste Glück zu Hause so recht still und gesammelt drin zu leben, was einer in jeder Art das Liebste und Nöthigste ist. Es braucht keine Worte mehr, denn Du verstehst mich aus eigener Erfahrung. – An meine Arbeiten kann ich so recht mit Muße und Liebe bei so stillem Leben denken und zu denken gibts dabei noch viel. Einige Gesetzgeber und Könige habe ich im Karton gezeichnet. Im Ganzen habe ich derer 16 zu machen, also gibt es dabei auch viel Geschichtliches zu lesen. Manchmal schwindelts mir dabei ein wenig, das gestehe ich. – Mit Neujahr bekomme ich ein paar Gehilfen. Einen, Peschel, von hier und Ehrhardt den Du kennst aus Ddorf. – Wenn ich dir nun hiervon überhaupt schreib, so thue ich es, weil ich nichts besser weiß, d. h. was mich mehr interessirte, und weil ich diesem Brief doch nicht wieder so ganz leer hinüberschieben will.
Einige recht schöne Quartette haben wir in dem vergangenen Monat hier gehört von guten und berühmten Namen Mozart, Haydn, Beethoven, die Executirenden scheinen aller Welt und mir auch sehr gut. Größere Musiken hört man leider gar nicht außer in der Katholischen Kirche, wo man aber nicht oft und mir ists bisher immer so gegangen sehr gewöhnliches hört. Es klingt aber herrlich in der Kirche.
Meine Zeit ist vorbei lieber Felix, gelegentlich schreibe mir auch einwenig was Du treibst, od. komm selbst einmal herüber. – An dem Unglücksfall den Deine Schwester erlitten haben wir alle lebhaftesten Antheil genommen. Mutter schrieb mir daß sie Dich gesprochen habe.
Grüß Deine liebe Frau und Sohn rechtherzlich von mir. Meine Frau trägt mir die besten Empfehlungen auf. Ewig Dein Eduard Bendemann.          
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