gb-1838-11-30-01
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Warschau, 30. November 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse.
Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Leipzig
tenNovember 1838
Wenn Sie Geschäfte vorhaben oder
Warschau am 30ten November 1838. Geehrtester Herr! Wenn Sie Geschäfte vorhaben oder wenn gar eine werdende Partitur vor und unter ihrer Feder liegt, und der Strom Ihrer Melodien und Harmonien in voller Flut, dann legen Sie diesen Brief, der keine Sachen von Wichtigkeit enthält, und nicht wie jener spartanische dringend ist, nur schnell legen sie ihn bei Seite, da er bis Morgen und Uebermorgen aufbewahrt werden kann; sind Sie aber gerade nicht gestimmt zu arbeiten, oder haben Sie Feierabend gemacht und läßt das Wetter oder sonstige Umstände denselben nicht genießen, so suchen Sie mich wieder hervor und laßen sich etwas vom alten Wedel vorplaudern, ders herzlich meint selber wenn er Ihnen trübe Nachrichten verkunden muß, wie die ist: daß Kohlreif Vater und Sohn hingegangen wohin wir alle einst gehen werden. Den Tod des Vaters wußte ich seit lange schon, der des Sohnes aber, welcher den Vater im Amte ersetzte, ist mir seit meiner Rückkunft erst durch einen Moskauer Bekannten gemeldet worden. Ihre Warschauer Bekannten erfreuen sich dafür eines ungetrübten Wohlseins und Ernemann stand vor mir wie ein Lebendiges Fragzeichen, und streckte sich zur Interjektion, ja mehr hielt mir eine Buß und Strafpredigt, da er hörte das ich so eilig durch Leipzig gefahren, daß ich Sie nicht einmal spielen gehört. Mir war der Spieler Mendelsohn erst die dritte Person die in Ihnen sich verkörpert, der Mensch und Tonsetzer die beiden ersteren, deren Bekanntschaft ich mir erworben, so daß ich auch auf die dritte bei gelegener Zeit noch hoffen kann, und diese mag sich wohl bald einmal wieder fügen, und dann soll mir Leipzig ein Magnetberg sein; der mich in allen Fugen festhält. Wie viel hab ich Ihnen nicht zu sagen, wie viel noch mit Ihnen zu disputiren, kamen doch nur die besten Gründe für meine damalige Behauptung über die wir nicht ins Reine kommen konnten, als ich Leipzig längst verlassen hatte, als ich von meiner Blitzreise wieder zur Besinnung gekommen. Ob die übersinnliche Welt, dh. Geister und ähnliche Erscheinungen in das Singspiel gehören, und singend auf die Bühne gezogen werden können? Es kömmt hier wohl wie in so vielen Fragen am meisten auf das „Wie“ an. Ich könnte mir das Kerner’sche Hereinragen einer Geisterwelt auf die Bühne in der doppelten Beziehung denken, und meinen Gedanken mit denen anderer Tonsetzer und Dichter wohl vergleichen. Fuers erste kann der Geist in die nüchterne Alltagwelt wie eine Schrekkerscheinung hereinbrechen, sich selbst als Strafgericht ankündigen, und vor allen Aufgedonnerten als solches erkannt und geflohen werden. Im Don Juan hätten wir solche Erscheinung, die gewiß lange unerreicht bleiben wird, obschon sie in heutigen Tagen vom zarten Spohr an, bis hinunter zum Schöpfer des Zampa und Teufel-Roberts vielfältig nachgeahmt und nachgepfuscht worden ist. Ich kann mir neben dieser Art recht gut eine zweite denken. Es wäre die: wo die geistigen Wesen in einer kindlichen dichterischen Welt unter uns wandelten, gleichsam inkognito mit uns saßen, ohne daß wir es im mindesten merkten, und nur dann, wenn wirs ihnen zu arg machten, einmal die harte Kralle aus der sammtweichen Pfote rekkten, oder einen flüchtigen Blitz gegen uns schleuderten, daß wir Hexerei schrien. Auf diese Weise, denke ich, hat William Shakespear seine Elfen im Sommernachtstraum auftreten laßen, und so hatte ich mir da ich auch Wilhelm heiße aber dem Staatfrater die Schuhriemen zu lösen die Geisterchen in seinem Schwanenritter gedacht. Rheinhold und Pukk geben sich da nicht für Geister aus, nicht für solche unheimliche Wesen daß man an allen Tasten sich Schauerakkorde aus Grausübergänge und eine mit hühnerhautüberlaufende Instrumentation zu ergeben braucht, sondern schon seine frische kernige Melodie, wie der Himmel sie einem schenkt, an den Mann bringen kann. Pukk tritt als Schalk auf, hat keine weiteren Ansprüche, und wird für keinem als etwas mehr als Schalk gehalten, und Rheinhold ist nur so viel Geist als dazu dient daß er sich der Musik, der Geistersprache bediene. Dann ist die ganze Fabel mit der Muttermilch schon eingesogen, ist so volksthümlich wie die Sage von Don Juan durch des großen Mozart Bearbeitung geworden. Daneben habe ich dem Stoffe noch eine dichterische Beziehung zu geben versucht, in der Vermälung Deutschlands, besonders des Ostens mit den Rheinlanden, und mir gedacht unter ihrer ne das dürre Gerippe zu einem vaterländischen Prachtblütenbaume gedeihen worauf ich bis jezt selbst noch nicht verzichtet habe – Meine Bearbeitung des mozartschen Idomeneo, (ich weiß nicht einmal ob ich Ihnen früher davon sprach) habe ich nocheinmal durchgesehen, und nun den Frankfurtern, die mich darum ersuchten, gesandt. Ob sie dort wirklich aufgeführt wird habe ich zu sehen. Ich denke meine Unterlage wird sich wohl ebenso gut zur Musik ausnehmen als Metastasios perükkenbedekkte Götterwelt; ich habe freilich tüchtig drehen laßen um aus der Elektra Isabelle von Baiern, der Ilia Agnes Surel, dem Idomeneo den Karl VI zu schaffen, aber nun auch mehr Leben und Bewegung ins Buch gebracht, und vielleicht den Noten sangbarere Worte unterlegt. Von den Arien, ich läugne es nicht sind manche etwas leer, aber mehre andre, und die Vielstimmigen Stükke sind vortrefflich, und wenn eine oder die andere Stelle an den späteren Mozart erinnert, so ist das, meine ich, eine gute Erinnerung. Ich habe mich selbst nicht enthalten können meine Hand an den Titus zu legen der mich ein paar mal in der Toga ärgerte, und ihn in den deutschen Sagenkreis Karl des Großen herüberziehen wollen, wnn der erste Versuch gelingt, werd ich den zweiten nicht unterbleiben laßen. Doch genug von diesen Luftschlößern von einem andren. Ein und Güntzens und Friese’s Richard noch, hat eine Sopran Kantate mit einem Männerchore begleitet, (Lorelei, ) gesetzt, die mir nicht übel zusagt, diese mögte er gerne in der musikalischen Welt, an deren erstem Thule wir wohnen, bekannt machen, und anfragen ob Sie in Leipzig das Werkchen nicht einmal zur Aufführung bringen mögten. Dobrzinski läßt sich gleichfalls ihrem Schutze empfehlen unter den ich mich zuletzt auch hinstelle der ich verbleibe mit ungetheilter Hochachtung Ihr ergebener Zuccalmaglio
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Ihre <placeName xml:id="placeName_70595025-afc5-4c61-93bd-839dc34e2b59">Warschauer<settlement key="STM0100661" style="hidden" type="locality">Warschau</settlement><country style="hidden">Polen</country></placeName> Bekannten erfreuen sich dafür eines ungetrübten Wohlseins und <persName xml:id="persName_753232cf-04b2-435a-9d43-9d142e38bdb7">Ernemann<name key="PSN0110932" style="hidden" type="person">Ernemann, Moritz (1800-1866)</name></persName> stand vor mir wie ein Lebendiges Fragzeichen, und streckte sich zur Interjektion, ja mehr hielt mir eine Buß und Strafpredigt, da er <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">hö</unclear>rte das ich so eilig durch <placeName xml:id="placeName_054a1f06-fae0-492e-a606-eb26f40f7c6c">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gefahren, daß ich Sie <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">nic</unclear>ht einmal spielen gehört. 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B. von Karl Immermann in seinem »Münchhausen« (»Kernbeißer« und »Professor Eschenmichel«).</note> in <unclear reason="covering" resp="UT">der</unclear> doppelten Beziehung denken, und meinen Gedanken mit de<unclear reason="covering" resp="UT">nen</unclear> anderer Tonsetzer und Dichter wohl vergleichen. 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Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109979" style="hidden" type="music">Robert le diable</name></title> vielfältig nachgeahmt und nachgepfuscht wo<unclear reason="covering" resp="UT">rden</unclear> ist. Ich kann mir neben dieser Art recht gut eine zweit<unclear reason="covering" resp="UT">e</unclear> denken. Es wäre die: wo die geistigen Wesen in einer kindli<unclear reason="covering" resp="UT">chen</unclear> dichterischen Welt unter uns wandelten, gleichsam inkognito <unclear reason="covering" resp="UT">mit</unclear> uns saßen, ohne daß wir es im mindesten merkten, und nur dann, wenn wirs ihnen zu arg machten, einmal die harte <unclear reason="covering" resp="UT">Kralle</unclear> aus der sammtweichen Pfote rekkten, oder einen flüchtigen Blitz <unclear reason="covering" resp="UT">gegen</unclear> uns schleuderten, daß wir Hexerei schrien. Auf diese Weise, d<unclear reason="covering" resp="UT">enke</unclear> ich, hat <persName xml:id="persName_ff1d5e40-2da7-4a4a-9744-ba4f2906bc0a">William Shakespear<name key="PSN0114889" style="hidden" type="person">Shakespeare, William (1564-1616)</name></persName> seine Elfen im <title xml:id="title_625d41f4-fb41-4332-a90a-4995a314f4a8">Sommernachtstra<unclear reason="covering" resp="UT">um</unclear><name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110856" style="hidden" type="dramatic_work">Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream)</name></title> auftreten laßen, und so hatte ich mir <add place="above">da ich auch Wilhelm heiße aber dem Staatfrater die Schuhriemen zu lösen<name key="PSN0115939" resp="writers_hand" style="hidden">Zuccalmaglio, Anton Wilhelm Florentin von (Pseud.: Wilhelm von Waldbrühl, Dorfküster Wedel u. a.) (1803-1869)</name></add> die Geisterchen in <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">seinem</unclear> <title xml:id="title_b3517659-012b-4515-8c16-1d8c9f1e7b3f">Schwanenritter<name key="PSN0115939" style="hidden" type="author">Zuccalmaglio, Anton Wilhelm Florentin von (Pseud.: Wilhelm von Waldbrühl, Dorfküster Wedel u. a.) (1803–1869)</name><name key="CRT0111341" style="hidden" type="dramatic_work">Der Schwanenritter (Libretto)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bcb77357-e042-4fe0-8fa5-087a76c2986d" xml:lang="de">Schwanenritter – Eine Figur der in mehreren Varianten überlieferten mittelalterlichen Schwanenrittersage aus dem Raum der Burgundischen Niederlande. Bekannteste literarische Ausarbeitung ist Konrad von Würzburgs Verserzählung »Der Schwanritter«. </note> gedacht. <title xml:id="title_9469eb39-0d0d-403a-815e-c3e5333627d2">Rheinhold<name key="PSN0119318" style="hidden" type="author">Wenzel, Gottfried Immanuel (1754–1809)</name><name key="CRT0112003" style="hidden" type="literature">Gertrude und Rheinhold: ein dramatisches Gedicht in vier Akten, 1788</name></title> und Pukk<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_91f791f4-49b8-4b4d-995f-23493c47ee3d" xml:lang="de">Pukk – Puck ist eine eine schelmische Fee und eine der Hauptfiguren in William Shakespeares Stück »A Midsummer Night’s Dream«.</note> geben sich da <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">nicht</unclear> für Geister aus, nicht für solche unheimliche Wesen daß man an allen Tasten sich Schauerakkorde aus Grausübergänge un<unclear reason="covering" resp="UT">d</unclear> eine mit hühnerhautüberlaufende Instrumentation zu ergeb<unclear reason="covering" resp="UT">en</unclear> braucht, sondern schon seine frische kernige Melodie, wie der H<unclear reason="covering" resp="UT">im</unclear>mel sie einem schenkt, an den Mann bringen kann. Pukk tr<unclear reason="covering" resp="UT">itt</unclear> als Schalk auf, hat keine weiteren Ansprüche, und wird für keinem als etwas mehr als Schalk gehalten, und Rheinhold ist nur so viel Geist als dazu dient daß er sich der Musik, der Geist<unclear reason="covering" resp="UT">er</unclear>sprache bediene. Dann ist die ganze Fabel mit der Muttermi<unclear reason="covering" resp="UT">lch</unclear> schon eingesogen, ist so volksthümlich wie die Sage von Don Jua<unclear reason="covering" resp="UT">n</unclear><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0989df45-8c67-4da7-8961-39934ccdb2dc" xml:lang="de">Sage von Don Juan – Die sagenhafte Figur Don Juan bildet in der europäischen Dichtung den Archetypus des Frauenhelden.</note><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><unclear reason="covering" resp="UT">du</unclear>rch des großen <title xml:id="title_e44d7a52-3c8e-48fe-b861-4379ac3421ea">Mozart Bearbeitung<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title> geworden. Daneb<unclear reason="covering" resp="UT">en</unclear> <unclear reason="covering" resp="UT">ha</unclear>be ich dem Stoffe noch eine dichterische Beziehung <unclear reason="covering" resp="UT">zu</unclear> <unclear reason="covering" resp="UT">ge</unclear>ben versucht, in der Vermälung Deutschlands, besonders des <unclear reason="covering" resp="UT">Os</unclear>tens mit den Rheinlanden, und mir gedacht unter ihrer <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> <gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap>ne das dürre Gerippe zu einem vaterländischen Prachtblüten<unclear reason="covering" resp="UT">ba</unclear>ume gedeihen worauf ich bis jezt selbst noch nicht verzichtet <unclear reason="covering" resp="UT">ha</unclear>be – <title xml:id="title_307e7ca6-e027-4c2a-91b5-73dcb0222108">Meine Bearbeitung<name key="PSN0115939" style="hidden" type="author">Zuccalmaglio, Anton Wilhelm Florentin von (Pseud.: Wilhelm von Waldbrühl, Dorfküster Wedel u. a.) (1803–1869)</name><name key="CRT0112004" style="hidden" type="literature">Agnes Sorel, oder Der Hof in Melun</name></title> des <title xml:id="title_a5edf574-e076-41a4-b87b-0dd62b881559">mozartschen Idomeneo<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110094" style="hidden" type="music">Idomeneo KV 366</name></title>, (ich weiß <unclear reason="covering" resp="UT">ni</unclear>cht einmal ob ich Ihnen früher davon sprach) habe ich nocheinmal durch<unclear reason="covering" resp="UT">g</unclear>esehen, und nun den <placeName xml:id="placeName_1920ff84-d5cc-46e4-8da5-9f1978e35c1e">Frankfurtern<name key="NST0100740" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater (bis 1841: Nationaltheater)</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, die mich darum ersuchten, gesandt. Ob sie dort wirklich aufgeführt wird habe ich zu sehen. Ich <unclear reason="covering" resp="UT">den</unclear>ke meine Unterlage wird sich wohl ebenso gut zur Musik ausnehmen <unclear reason="covering" resp="UT">als</unclear> <persName xml:id="persName_f791d8cd-d138-415e-a418-79b327450e60">Metastasios<name key="PSN0113288" style="hidden" type="person">Metastasio (eigtl. Trapassi), Pietro Antonio Domenico Bonaventura (1698-1782)</name></persName> perükkenbedekkte Götterwelt; ich habe freilich tüchtig drehen <unclear reason="covering" resp="UT">la</unclear>ßen um aus der Elektra<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_14888a5a-6828-4ac7-8ec5-82534761af61" xml:lang="de">Elektra – Elektra ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Königs von Mykene, Agamemnon, und der Klytaimnestra sowie die Schwester der Iphigenie, des Orest und der Chrysothemis. Sie half ihrem Bruder Orest die Blutrache an ihrer Mutter und an ihrem Stiefvater zu planen und schließlich zu vollziehen.</note> Isabelle von Baiern,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8119658f-b7f4-416b-a283-d0e615774b49" xml:lang="de">Isabelle von Baiern – Isabeau de Bavière (geb. 1370 in München, gest 30. September 1435 in Paris) war eine Prinzessin von Bayern aus dem Hause der Wittelsbacher. Am 17. Juli 1385 wurde sie in Amiens mit dem ebenfalls noch jugendlichen französischen König Karl VI. verheiratet und war bis zu dessen Tod 1422 Königin von Frankreich.</note> der Ilia<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fa52eefd-b0b6-4c34-9d0c-0769525a6ef2" xml:lang="de">Ilia – Ilia ist eine der Hauptfiguren aus Wolfgang Mozarts Oper »Idomeneo«. </note> Agnes Surel,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1cee17fa-19ae-4c9f-b9b0-621e14a591e2" xml:lang="de">Agnes Sorel – Agnes Sorel ist die Hauptfigur aus Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglios, Agnes Sorel, oder Der Hof in Melun.</note> <unclear reason="covering" resp="UT">dem <title xml:id="title_2507d7e6-c30e-4445-a31e-ba0c720b06e4"><unclear reason="covering" resp="UT">Id</unclear>omeneo<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110094" style="hidden" type="music">Idomeneo KV 366</name></title></unclear> den <persName xml:id="persName_f05aab0b-7d07-4cb7-a9b2-e38b535568d1">Karl VI<name key="PSN0119320" style="hidden" type="person">Frankreich, Karl VI. von (1368-1422)</name></persName> zu schaffen, aber nun auch mehr Leben und <unclear reason="covering" resp="UT">Be</unclear>wegung ins Buch gebracht, und vielleicht den Noten sangbarere <unclear reason="covering" resp="UT">W</unclear>orte unterlegt. Von den Arien, ich läugne es nicht sind manche <unclear reason="covering" resp="UT">et</unclear>was leer, aber mehre andre, und die Vielstimmigen Stükke sind <unclear reason="covering" resp="UT">vo</unclear>rtrefflich, und wenn eine oder die andere Stelle an den späteren <persName xml:id="persName_81491da9-f338-44fa-aada-76573f78c3d0"><unclear reason="covering" resp="UT">M</unclear>ozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> erinnert, so ist das, meine ich, eine gute Erinnerung. <unclear reason="covering" resp="UT">Ic</unclear>h habe mich selbst nicht enthalten können <title xml:id="title_177e59fd-f78f-44ed-a3b5-848dc8e833a0">meine Hand an den<name key="PSN0115939" style="hidden" type="author">Zuccalmaglio, Anton Wilhelm Florentin von (Pseud.: Wilhelm von Waldbrühl, Dorfküster Wedel u. a.) (1803–1869)</name><name key="CRT0112005" style="hidden" type="literature">Karl in Pavia</name></title> <title xml:id="title_c0ae9849-8fe5-45f1-817f-7cd745e1783e">Titus<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title> <unclear reason="covering" resp="UT">zu</unclear> legen der mich ein paar mal in der Toga ärgerte, und ihn in den <unclear reason="covering" resp="UT">deuts</unclear>chen Sagenkreis <persName xml:id="persName_5dc41cc4-5312-4018-aae6-8d64cc473267">Karl des Großen<name key="PSN0118922" style="hidden" type="person">Karl der Große (Carolus Magnus) (?-814)</name></persName> herüberziehen wollen, <unclear reason="covering" resp="UT">w</unclear>nn der erste Versuch gelingt, werd ich den zweiten nicht unterbleiben <unclear reason="covering" resp="UT">laß</unclear>en. Doch genug von diesen Luftschlößern von einem andren. Ein <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> <unclear reason="covering" resp="UT">u</unclear>nd <persName xml:id="persName_9228402e-bd02-46b4-b9dd-a2fac70a0e94">Güntzens<name key="PSN0119213" style="hidden" type="person">Güntz, Justus Friedrich (1801-1875)</name></persName> und <persName xml:id="persName_eb34745c-598f-4aec-84b2-bff24dd8ae01">Friese’s<name key="PSN0111238" style="hidden" type="person">Friese, August Robert (1805-1848)</name></persName> Richard noch, hat eine Sopran Kantate <unclear reason="covering" resp="UT">mi</unclear>t einem Männerchore begleitet, (Lorelei,) gesetzt, die mir nicht <unclear reason="covering" resp="UT">übe</unclear>l zusagt, diese mögte er gerne in der musikalischen Welt, an deren <unclear reason="covering" resp="UT">ers</unclear>tem Thule wir wohnen, bekannt machen, und anfragen ob Sie in <unclear reason="covering" resp="UT">Le</unclear>ipzig das Werkchen nicht einmal zur Aufführung bringen mögten. <persName xml:id="persName_3fd6af9f-393d-4b43-b7d2-64d38fbdd22b"><unclear reason="covering" resp="UT">Do</unclear>brzinski<name key="PSN0110683" style="hidden" type="person">Dobrzyński, Ignacy Feliks (1807-1867)</name></persName> läßt sich gleichfalls ihrem Schutze empfehlen unter den <unclear reason="covering" resp="UT">ich</unclear> mich zuletzt auch hinstelle der <seg type="closer">ich verbleibe mit ungetheilter </seg></p> <closer rend="center">Hochachtung</closer> <closer rend="right">Ihr <unclear reason="paper_destruction" resp="UT">erge</unclear>bener</closer> <signed rend="right"><unclear reason="paper_destruction" resp="UT">Zucca</unclear>lmaglio</signed> </div> </body> </text></TEI>