gb-1838-11-11-01
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Moskau, 11. November 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.
Karl Cederholm
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Schon lange war es meine Absicht den Text zu einer großen Kirchenmusik zu liefern, die alle Mangelmomente des Christenthums umfassen würde und in der alle christlichen Gefühle ihren Ausdruck finden sollten. Endlich bin ich, so weit mir möglich, mit dieser Aufgabe ins Reine gekommen und biete Ihnen nun
In der Hoffnung aber mein Ideal einst von Ihnen verwirklicht zu sehen,n Th. C. von grosser Wirkung sein. An dem Titel soll der Zu
rKarl Cederholm
Moskau d. 11 Nov. 1838. Hochzuverehrender Herr! Schon lange war es meine Absicht den Text zu einer großen Kirchenmusik zu liefern, die alle Mangelmomente des Christenthums umfassen würde und in der alle christlichen Gefühle ihren Ausdruck finden sollten. Endlich bin ich, so weit mir möglich, mit dieser Aufgabe ins Reine gekommen und biete Ihnen nun diesen Text zum beliebigen Gebrauch an. Es ist dieses eine Huldigung, die ich dem Komponisten des „Paulus “ schuldig bin, und Er allein ist, meiner innigsten Überzeugung nach, Der, von dem die Lösung dieser Aufgabe erwartet werden darf. Sie ist allerdings die schwierigste die ein Komponist sich setzen kann. Ich würde mich daher sehr glücklich schätzen, wenn mein Versuch die Veranlassung zu einer Musik würde, welche die Verherrlichung des Christenthums zum Zweck kätte, indem sie das ganze religiöse Leben umfasste. Sollten Sie daher von diesem Texte Gebrauch machen wollen, so versteht sich von selbst, dass Sie das Recht hätten mit ihm nach Gutdünken zu schalten. Sollte Sie aber, was ich tief bedauern würde, diese Arbeit ablehnen, so ersuche ich Sie, den Text, damit er doch nicht ganz umsonst gemacht sei, der Redaktion der musikalischen Zeitung in Lpz. mit der Bitte um geneigte Aufnahme zuzustellen. Mag ihn dann benutzen wer da will und wie er will. In der Hoffnung aber mein Ideal einst von Ihnen verwirklicht zu sehen, nehme ich mir die Freiheit, Ihnen vorzuschlagen, ob es nicht zweckmässig wäre die Chöre mit den entsprechenden Chorälen, vielleicht auch Arien, möglichst zu verschlingen. (Doppelchöre) . Besonders müsste dieses in N. 6 1n Th. C. von grosser Wirkung sein. An dem Titel soll der Zu satze „aller Seelen“ nichts mehr aussagen, als dass der Zweck hier ist, Allen (Frommen) Alles zu bieten. Verhehlen darf ich mir eine doppelte Besorgniss nicht, einmal, dass es hier nahe liegt Monotonie zu befürchten, indem hier fast nur christliche Gefühle auszudrücken sind, so unendlich gross auch die Mannigfaltigkeit unter diesen ist, dann aber – meine Hauptbesorgniss – dass dieser Ideenreichthum zu gross ist, und dass der Komponist ihn in einem Stücke entwickeln könnte, dessen Ausführug doch nicht 3-4 Stunden überschreiten darf. Am ehesten könnte noch, so leid es mir auch thäte, das ganze Finale, vielleicht bis auf die Worte: Dein ist das R. – Amen, weggeschnitten werden. Doch sind diese Besorgnisse zu beheben so sind sie es von dem Komponisten des „Paulus“. Darum ist es auch, seitdem ich in unsrer hiesigen Singakademie Ihr Oratorium hörte, mein Vorsatz Ihnen vor Allen meine Bitte um die Verwirklichung meines Ideals ans Herz zu legen. Möchte sie Gewährung finden! Indem ich Sie, hochzuverehrender Herr, um geneigte Antwort bitte habe ich die Ehre mit der Verehrung, die dem ersten Talent gebührt, zu sein Ihr ergebenster Diener Dr Karl Cederholm evang. Prediger.
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Ich habe nicht die Zeit es zu componiren, und da es mir nicht werthlos zu sein scheint, so frage ich bei Ihnen an ob Sie es wohl zur Aufnahme empfehlen wollten? Es ist ein geistliches Gedicht, eine Art Oratorium, und nicht sehr lang. Würden Sie auch wohl die Güte haben, meine Antwort nach Moskau zurückzubefördern?« Die Antwort Felix Mendelssohn Bartholdys nach Moskau ist nicht nachweisbar. </note> nehme ich mir die Freiheit, Ihnen vorzuschlagen, ob es nicht zweckmässig wäre die Chöre mit den entsprechenden Chorälen, vielleicht auch Arien, möglichst zu verschlingen. (Doppelchöre). Besonders müsste dieses in N. 6 1<hi rend="superscript">n</hi> Th. C. von grosser Wirkung sein. An dem Titel soll der Zu<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>satze „aller Seelen“ nichts mehr aussagen, als dass der Zweck hier <unclear reason="covering" resp="UT">ist,</unclear> Allen (Frommen) Alles zu bieten. 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