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gb-1838-11-03-01

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Friedrich Christoph Förster an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 3. November 1838 Sie verließen, verehrtester Herr und Freund, bei Ihrer letzten Anwesenheit Berlin so schnell, daß ich zu spät kam, als ich Ihnen für die Freundlichkeit, mit welcher Sie meinen Pflegesohn C. Eckert bei sich aufgenommen, meinen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Christoph Förster in Berlin; Leipzig, 11. November 1838 Förster, Friedrich Christoph (1791-1868)Förster, Friedrich Christoph (1791-1868) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/103. Autograph Friedrich Christoph Förster an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 3. November 1838 Sie verließen, verehrtester Herr und Freund, bei Ihrer letzten Anwesenheit Berlin so schnell, daß ich zu spät kam, als ich Ihnen für die Freundlichkeit, mit welcher Sie meinen Pflegesohn C. Eckert bei sich aufgenommen, meinen

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 12-1 / 3 / 11], Siegel abgerissen.

Friedrich Christoph Förster

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. November 1838 Förster, Friedrich Christoph (1791-1868)counter-resetFörster, Friedrich Christoph (1791–1868) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Felix Mendelssohn Wohlgeboren Leipzig fr:
Förster, Friedrich Christoph (1791–1868) Förster, Friedrich Christoph (1791–1868) Berlin d. 3 Novbr: 1838.

Sie verließen, verehrtester Herr und Freund, bei Ihrer letzten Anwesenheit BerlinBerlinDeutschland so schnell, daß ich zu spät kam, als ich Ihnen für die Freundlichkeit, mit welcher Sie meinen Pflegesohn C. EckertEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) bei sich aufgenommen, meinen verbindlichsten Dank sagen wollte. Gern hätte ich mit Ihnen über seine fernere Ausbildung Rücksprache genommen, da er Berlin verlassen soll, sobald eine kleine Operette<name key="PSN0110825" style="hidden" type="author">Eckert, Carl Anton Florian (1820–1879)</name><name key="CRT0108644" style="hidden" type="music">Der Laborant</name>,eine kleine Operette – Vielleicht ist die am 16. November 1838 in Berlin uraufgeführte einaktige Oper Carl Anton Florian Eckerts »Der Laborant« gemeint. Siehe Brief gb-1838-11-13-02 Ferdinand Möhring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 13. November 1838. welche bereits einstudirt wird, vom Stapel gelaufen ist.

Sie haben den Standpunkt, auf welchem er sich gegenwärtig befindet, kennen gelerntFörster, Friedrich Christoph (1791–1868)Sie haben den Standpunkt ... kennen gelernt – Carl Anton Florian Eckert begann seine musikalische Laufbahn mit erstaunlicher Resonanz: »Der Erfolg […] war so überraschend glänzend, dass Eckert seit 1826 den sogenannten Wunderkindern zugezählt und in den aristokratischen wie künstlerischen Kreisen wahrhaft verhätschelt wurde« (Mendel / Reissmann, Conversations-Lexikon, Bd. 3, 1873, S. 320). und es wird Ihnen eben so wenig entgangen sein, welche Verehrung er für Sie hegt, so daß es der höchste Wunsch seines Herzens ist, einige Zeit in LeipzigLeipzigDeutschland unter Ihrer Fahne zu dienen.der höchste Wunsch ... unter Ihrer Fahne zu dienen – Carl Anton Florian Eckert kam im Januar 1839 nach Leipzig, um bei Felix Mendelssohn Bartholdy zu studieren und wurde auf Bitten seines Pflegevaters, Friedrich Christoph Förster, wie ein Familienmitglied aufgenommen. Siehe Brief fmb-1838-11-11-01 (Brief Nr. 2126) Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Christoph Förster in Berlin, Leipzig, 11. November 1838, und Brief gb-1838-11-18-02 Friedrich Christoph Förster an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 18. November 1838.

Bei seinem jugendlichen Alter, bei seiner Unerfahrenheit, ja ich darf sagen Unbeholfenheit in den Lebensverhältnissen, muß ich jedoch wünschen, ihn, so sehr ich auch seinem reinen und unverdorbenenem Herzen |2| vertrauen darf, unter die spezielle Aufsicht eines Freundes gestellt zu wissen.

Würde sich in Ihrem Hause, wie dies in LeipzigLeipzigDeutschland nach beendeter Messe oft der Fall ist, für die Wintermonate eine offne Wohnung – Stübchen und Cabinet, finden, so würde dies mir und meiner FrauFörster, Charlotte zu großer Beruhigung gereichen, da Sie dann gewiß erlauben würden, daß er unter Ihrer Anleitung arbeitete und einen festen Haltpunkt gwänne. Fühlt sich eine, Ihnen bekannte Familie geneigt, ihn als Pensionär an den Mittagstisch zu nehmen, so würde ich gern mich mit derselben in Verbindung setzen; immer aber bleibt das Wünschenswertheste eine Wohnung in Ihrem Hause.

Lassen Sie mich gefällgst durch ein Paar Zeilen wissen, ob unsere Wünsche sich realisiren lassen.

Miss Clara NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) entzückt BerlinBerlinDeutschland aufs Neueentzückt Berlin aufs Neue – Das Entzücken wurde von einem unter dem Zeitungstitel »Clara Novellos Schande« abgehandelten Ereignis in Grenzen gehalten: »Eine ärgerliche Streitigkeit mit der anwesenden Sängerin Clara Novello macht hier [in Berlin] viel Aufsehen. Karl Eckert […] gab vor einigen Tagen ein Concert. Eckert ist arm, eine Waise, wie Jeder weiß, […] aber nach einigen Tagen hörte man, daß der Ertrag für den jungen Musiker doch nur gering gewesen sei, da Miß Clara Novello, deren Mitwirkung nur gegen ein Honorar von 400 Thlr. zu erkaufen gewesen sei, den größten Theil der Einnahme empfangen habe« (Zeitung für die elegante Welt 38, 1838, S. 935). Clara Novello hatte sich schon einmal von Mitte Januar bis Mitte Februar 1838 in Berlin aufgehalten und brillierte in mehreren Konzerten und Gesellschaften. Zuvor gastierte sie seit Herbst 1837 in acht Konzerten in Leipzig. und doch hört man schon von einem zweiten englischen VögleinShaw, Mary (1814-1876), welches Sie nach Leipzig gelocktwelches Sie nach Leipzig gelockt – Mary Shaw wurde für die Gewandhaussaison 1838/39 engagiert, gab im Oktober 1838 ihr Debüt in Leipzig und am 28. Januar 1839 im Gewandhaus ihr Abschiedskonzert. Davor war Clara Novello von November 1837 bis Januar 1838 mit großem Erfolg in sechs Gewandhaus- und drei weiteren Konzerten in Leipzig aufgetreten. haben, welches durch Sie zu einer wahren Musikstadt |3| wird; ich habe leider dort nichts anderes als Lerchen – nämlich gebratene – und Kanonen, nämlich geladne singen gehört.

Ihnen und Ihrer Frau GemahlinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von meiner Frau, LottchenFörster, Charlotte und mir die ergebensten Grüsse. CarlEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) habe ich von diesem Briefe nicht unterrichtet, da es ihn zu sehr niederschlagen würde, wenn eine abschlägige Antwort eintreffen sollte. Mit vollkommenster Hochachtung Ihr sehr ergebner F. Förster.
Förster, Friedrich Christoph (1791–1868) Förster, Friedrich Christoph (1791–1868)

Berlin

(Addr: U. d. Linden 32.)

            Berlin d. 3 Novbr: 1838. Sie verließen, verehrtester Herr und Freund, bei Ihrer letzten Anwesenheit Berlin so schnell, daß ich zu spät kam, als ich Ihnen für die Freundlichkeit, mit welcher Sie meinen Pflegesohn C. Eckert bei sich aufgenommen, meinen verbindlichsten Dank sagen wollte. Gern hätte ich mit Ihnen über seine fernere Ausbildung Rücksprache genommen, da er Berlin verlassen soll, sobald eine kleine Operette, welche bereits einstudirt wird, vom Stapel gelaufen ist.
Sie haben den Standpunkt, auf welchem er sich gegenwärtig befindet, kennen gelernt und es wird Ihnen eben so wenig entgangen sein, welche Verehrung er für Sie hegt, so daß es der höchste Wunsch seines Herzens ist, einige Zeit in Leipzig unter Ihrer Fahne zu dienen.
Bei seinem jugendlichen Alter, bei seiner Unerfahrenheit, ja ich darf sagen Unbeholfenheit in den Lebensverhältnissen, muß ich jedoch wünschen, ihn, so sehr ich auch seinem reinen und unverdorbenenem Herzen vertrauen darf, unter die spezielle Aufsicht eines Freundes gestellt zu wissen.
Würde sich in Ihrem Hause, wie dies in Leipzig nach beendeter Messe oft der Fall ist, für die Wintermonate eine offne Wohnung – Stübchen und Cabinet, finden, so würde dies mir und meiner Frau zu großer Beruhigung gereichen, da Sie dann gewiß erlauben würden, daß er unter Ihrer Anleitung arbeitete und einen festen Haltpunkt gwänne. Fühlt sich eine, Ihnen bekannte Familie geneigt, ihn als Pensionär an den Mittagstisch zu nehmen, so würde ich gern mich mit derselben in Verbindung setzen; immer aber bleibt das Wünschenswertheste eine Wohnung in Ihrem Hause.
Lassen Sie mich gefällgst durch ein Paar Zeilen wissen, ob unsere Wünsche sich realisiren lassen.
Miss Clara Novello entzückt Berlin aufs Neue und doch hört man schon von einem zweiten englischen Vöglein, welches Sie nach Leipzig gelockt haben, welches durch Sie zu einer wahren Musikstadt wird; ich habe leider dort nichts anderes als Lerchen – nämlich gebratene – und Kanonen, nämlich geladne singen gehört.
Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin von meiner Frau, Lottchen und mir die ergebensten Grüsse. Carl habe ich von diesem Briefe nicht unterrichtet, da es ihn zu sehr niederschlagen würde, wenn eine abschlägige Antwort eintreffen sollte. Mit vollkommenster Hochachtung Ihr sehr ergebner F. Förster.
Berlin
(Addr: U. d. Linden 32. )          
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Karl Eckert […] gab vor einigen Tagen ein Concert. Eckert ist arm, eine Waise, wie Jeder weiß, […] aber nach einigen Tagen hörte man, daß der Ertrag für den jungen Musiker doch nur gering gewesen sei, da Miß Clara Novello, deren Mitwirkung nur gegen ein Honorar von 400 Thlr. zu erkaufen gewesen sei, den größten Theil der Einnahme empfangen habe« (Zeitung für die elegante Welt 38, 1838, S. 935). Clara Novello hatte sich schon einmal von Mitte Januar bis Mitte Februar 1838 in Berlin aufgehalten und brillierte in mehreren Konzerten und Gesellschaften. Zuvor gastierte sie seit Herbst 1837 in acht Konzerten in Leipzig.</note> und doch hört man schon von einem <persName xml:id="persName_0961683b-7042-4962-9866-3e678a2b4195">zweiten englischen Vöglein<name key="PSN0114893" style="hidden" type="person">Shaw, Mary (1814-1876)</name></persName>, welches Sie nach Leipzig gelockt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1af66eaf-6646-4b9c-a4e8-3d30de62e9b8" xml:lang="de">welches Sie nach Leipzig gelockt – Mary Shaw wurde für die Gewandhaussaison 1838/39 engagiert, gab im Oktober 1838 ihr Debüt in Leipzig und am 28. Januar 1839 im Gewandhaus ihr Abschiedskonzert. Davor war Clara Novello von November 1837 bis Januar 1838 mit großem Erfolg in sechs Gewandhaus- und drei weiteren Konzerten in Leipzig aufgetreten.</note> haben, welches durch Sie zu einer wahren Musikstadt<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>wird; ich habe leider dort nichts anderes als Lerchen – nämlich gebratene – und Kanonen, nämlich geladne singen gehört. </p> <closer rend="left">Ihnen und Ihrer Frau <persName xml:id="persName_422a0fcc-feec-46ea-8660-8c6af946ed40">Gemahlin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von meiner Frau, <persName xml:id="persName_059c89d1-d64d-4144-8232-8fd1c0eb331d">Lottchen<name key="PSN0119274" style="hidden" type="person">Förster, Charlotte</name></persName> und mir die ergebensten Grüsse. <persName xml:id="persName_a95083d1-dce0-46c6-a57f-1ed41f888114">Carl<name key="PSN0110825" style="hidden" type="person">Eckert, Carl Anton Florian (1820-1879)</name></persName> habe ich von diesem Briefe nicht unterrichtet, da es ihn zu sehr niederschlagen würde, wenn eine abschlägige Antwort eintreffen sollte.</closer> <closer rend="left">Mit vollkommenster Hochachtung</closer> <closer rend="center">Ihr</closer> <closer rend="center">sehr ergebner</closer> <signed rend="center"><hi rend="latintype">F. Förster</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_d74570e2-7e18-4c45-a785-bf37437e81f6"> <docAuthor key="PSN0111098" resp="author" style="hidden">Förster, Friedrich Christoph (1791–1868)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111098" resp="writer" style="hidden">Förster, Friedrich Christoph (1791–1868)</docAuthor> <p style="paragraph_centered"><hi n="1" rend="underline">Berlin</hi></p> <p style="paragraph_centered">(Addr: U. d. Linden 32.)</p> </div> </body> </text></TEI>