]> Brief: gb-1838-10-10-02

gb-1838-10-10-02

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Ch. L. Sippel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Weidenhausen, 10. Oktober 1838 Ihre gefällige hochgeehrte Antwort vom 1. August hat mich sehr freudig überrascht und sage Ihnen meinen verbindlichsten Dank dafür. – Es ist eine zum Entzücken schöne |2| und erfreuliche Wahrnehmung, wenn man in der welt Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ch. L. Sippel in Weidenhausen; Berlin, 1. August 1838 unbekannt Sippel, Ch. L.Sippel, Ch. L. Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/87. Autograph Ch. L. Sippel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Weidenhausen, 10. Oktober 1838 Ihre gefällige hochgeehrte Antwort vom 1. August hat mich sehr freudig überrascht und sage Ihnen meinen verbindlichsten Dank dafür. – Es ist eine zum Entzücken schöne |2| und erfreuliche Wahrnehmung, wenn man in der welt

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Ch. L. Sippel

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Oktober 1838 Sippel, Ch. L.counter-resetSippel, Ch. L. WeidenhausenDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sippel, Ch. L. Sippel, Ch. L. Hochwohlgeborner Hochzuverehrender Herr.

Ihre gefällige hochgeehrte Antwort <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-08-01-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ch. L. Sippel in Weidenhausen; Berlin, 1. August 1838</name> vom 1. August hat mich sehr freudig überrascht und sage Ihnen meinen verbindlichsten Dank dafür. – Es ist eine zum Entzücken schöne |2| und erfreuliche Wahrnehmung, wenn man in der welt Männer von ausgezeichnetem Rufe und genialer Bewußtseinshöhe kennen zu lernen die Ehre hat, die jungen aufstrebenden Musikern hilfreiche Hand zu ihrer weitern Bildung zu reichen gern bereitwillig sind. So wurde ich auch vergangenen Monat durch ein verehrtes Schreiben von Herrn A. W. BachBach, August Wilhelm (1796-1869), Director des Königlichen Musik:InstitutsKönigliches Musik-Institut zu Berlin (Königliches Institut für Kirchenmusik)BerlinDeutschland zu BerlinBerlinDeutschland, höchlich erfreut, worin er mir auf mein Gesuch um Aufnahme in das Musikinstitut gütigst erwiderte daß derselben nichts, nicht einmal ein Honorar im Wege stände. Ich wäre auch vielleicht schon jetzt in Berlin, wenn meine innigst geliebte Mutter nicht plötzlich so sehr krank geworden wäre. Da ich ohne das Bewußtsein ihrer Wiedergenesung auch nicht fortbildend |3| in der Musik thätig sein kann; so werde ich jetzt noch nicht nach Berlin abreisen, und kann also für den vollständigen Wintercursus nicht eintreten; welches fürSippel, Ch. L. mich sehr niederschlagend sein würdem wenn mir nicht noch ein anderer freundlicher Stern in der Ferne mit Hoffnung winkte den ich bei Wiedergenesung meiner innigstgeliebten Mutter mit freudig schlagendem Herzen vielleicht bei Ihnen aufsuchen kann, und das wohl noch zum größeren Glück. Doch kann ich nur sagen, „vielleicht“, und aus doppeltem Grunde: denn ein sehr ungünstiger Umstand waltet noch ob, der mich auch nöthigte, vorerst einen andern Weg, zwar nicht unter so blühenden Bäumen und mit so erfrischenden und stärkenden Getränken, zu erwählen; indem ich nicht soviel Vermögen besitze, und nur ein halb Jahr in Leipzig sein und Ihren hochgeehrten |4| Unterricht genießen zu können – und ich darum an der glücklichen Ausführung meines Vorhabens zweifeln muß, wenn ich nicht so glücklich sein und Einiges durch Stundengeben verdienen kann. Ehe ich mich jedoch der Gefahr der sehr empfindlichen Lebensnoth aussetze, wende ich mich erst nochmal an Euer Hochwohlgeboren Ihnen dies vorstellen und der gehorsamsten Bitte, mir Hochgeneigtest die Hälfte des verlangten Honorars für Musikunterricht gütigst zu erlassen.die Hälfte des verlangten Honorars für Musikunterricht gütigst zu erlassen – Scheinbar war Felix Mendelssohn Bartholdy nicht dazu bereit. Jedenfalls ist kein Antwortschreiben überliefert und ein Ch. L. Sippel konnte nicht als Mendelssohn-Schüler ermittelt werden. Ihre werde ich, als ein gehorsamer und ewig dankbarer Schüler, der die Wohlthaten seines Lehrers im frischesten Gedächtniß unauslöschlich aufbewahrt, zu schätzen wissen, und mich derselben verdientzumachen bestreben.

In verehrungsvoller Ergebenheit empfiehlt sich Euer Hochwohlgeboren gehorsamster Diener Ch. L. Sippel Weidenhausen d. 10. October 1838 im Kreise Eschwege in Chur-Hessen.
            Hochwohlgeborner
Hochzuverehrender Herr.
Ihre gefällige hochgeehrte Antwort vom 1. August hat mich sehr freudig überrascht und sage Ihnen meinen verbindlichsten Dank dafür. – Es ist eine zum Entzücken schöne und erfreuliche Wahrnehmung, wenn man in der welt Männer von ausgezeichnetem Rufe und genialer Bewußtseinshöhe kennen zu lernen die Ehre hat, die jungen aufstrebenden Musikern hilfreiche Hand zu ihrer weitern Bildung zu reichen gern bereitwillig sind. So wurde ich auch vergangenen Monat durch ein verehrtes Schreiben von Herrn A. W. Bach, Director des Königlichen Musik:Instituts zu Berlin, höchlich erfreut, worin er mir auf mein Gesuch um Aufnahme in das Musikinstitut gütigst erwiderte daß derselben nichts, nicht einmal ein Honorar im Wege stände. Ich wäre auch vielleicht schon jetzt in Berlin, wenn meine innigst geliebte Mutter nicht plötzlich so sehr krank geworden wäre. Da ich ohne das Bewußtsein ihrer Wiedergenesung auch nicht fortbildend in der Musik thätig sein kann; so werde ich jetzt noch nicht nach Berlin abreisen, und kann also für den vollständigen Wintercursus nicht eintreten; welches für mich sehr niederschlagend sein würdem wenn mir nicht noch ein anderer freundlicher Stern in der Ferne mit Hoffnung winkte den ich bei Wiedergenesung meiner innigstgeliebten Mutter mit freudig schlagendem Herzen vielleicht bei Ihnen aufsuchen kann, und das wohl noch zum größeren Glück. Doch kann ich nur sagen, „vielleicht“, und aus doppeltem Grunde: denn ein sehr ungünstiger Umstand waltet noch ob, der mich auch nöthigte, vorerst einen andern Weg, zwar nicht unter so blühenden Bäumen und mit so erfrischenden und stärkenden Getränken, zu erwählen; indem ich nicht soviel Vermögen besitze, und nur ein halb Jahr in Leipzig sein und Ihren hochgeehrten Unterricht genießen zu können – und ich darum an der glücklichen Ausführung meines Vorhabens zweifeln muß, wenn ich nicht so glücklich sein und Einiges durch Stundengeben verdienen kann. Ehe ich mich jedoch der Gefahr der sehr empfindlichen Lebensnoth aussetze, wende ich mich erst nochmal an Euer Hochwohlgeboren Ihnen dies vorstellen und der gehorsamsten Bitte, mir Hochgeneigtest die Hälfte des verlangten Honorars für Musikunterricht gütigst zu erlassen. Ihre werde ich, als ein gehorsamer und ewig dankbarer Schüler, der die Wohlthaten seines Lehrers im frischesten Gedächtniß unauslöschlich aufbewahrt, zu schätzen wissen, und mich derselben verdientzumachen bestreben.
In verehrungsvoller Ergebenheit empfiehlt sich Euer Hochwohlgeboren gehorsamster Diener Ch. L. Sippel
Weidenhausen d. 10. October 1838 im Kreise Eschwege in Chur-Hessen.          
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