gb-1838-09-12-01
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Frankfurt a. M., 12. September 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse, 1 Poststempel [FRANKFURT 6-7 / 12. / SEPT. / 1838], Siegel.
Friedrich Schlemmer
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
rWohlgeboren
Dr. F. Mendelssohn Bartholdy
Leipzig
Frankfurt.
ter
Sept. 1838
Caro Maëstro
In der Hoffnung daß diese Zeilen Sie frei von jeder Besorgniß um Céciles Gesundheit treffen werden, ermuthige ich mich Ihre Gedanken hierher zu lenken, nach unserm prosaischen
Siefreilich dieß Epithet nicht beilegen werden: auch fürchte ich halb und halb daß keine Poesie mehr in mir ist, sonst müßte es mir doch gelingen hier
SouchayschenHause
. zurückzukehren, wo sie [i]n 8 Tagen etwa einzutreffen gedenken. Mir istLeipz
Leipzigfür kommenden Winter nicht anzunehmen
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Bethmännschen Musaeum), so habe ich doch im Kleinen bis anjetzo das durchzumachen gehabt was Sie selbst voriges Jahr bei Einziehen in eine
Decenniumsgeführt, meine Kenntnisse sich vielleicht ausgebreitet aber unverhältnißmaßig auch verflacht haben – ich fühle, wie der reuige Sünder, das Bedürfniß mich zu sammeln, in mich selbst zurückzukehren, das Irrfahrende und
Musicarecht im Sinne und Gedanken haben, als Labsal und Erquickung nach der Ermüdung des Tages.
Welcheund
wieMusik gemacht wird, hier zu Lande, wissen Sie aus eigner Erfahrung –
ist und bleibt derselbe, ein martialischer Musiker und musical. Marschall “Vorwärts“ der das Leben, die poet. Existenz einer hunderte von p mehr oder weniger, besonders bei großenGuhr
rough-shodmit Mann und Roß darüber hinausreitet: ich bin sehr begierig zu sehen wie er sich beim Quartettspielen benehmen wird; denn wissen Sie daß ich ein solches nach der Messe bei mir haben werde?
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Pedalan einem alten Klavier anzubringen – daß ich also OrgelCompos. jeder Art zu
Hauseüben kann: auch stehen mir die Kirchen – (
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im Namen des Aussschusses mir Alles Mögliche darüber schreiben ich brauch H.Schleinitz
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Von den Hiesigen kann ich Ihnen nur gute Nachrichten geben. Lilli und
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Souchay
Berlin
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die besten Grüße von Ihrem Vetter und BewundererApel
D.
rSchlemmerSeilerstraße. C.II b.
Frankfurt. 12ter Sept. 1838 Caro Maëstro In der Hoffnung daß diese Zeilen Sie frei von jeder Besorgniß um Céciles Gesundheit treffen werden, ermuthige ich mich Ihre Gedanken hierher zu lenken, nach unserm prosaischen Frkft hin, dem Sie freilich dieß Epithet nicht beilegen werden: auch fürchte ich halb und halb daß keine Poesie mehr in mir ist, sonst müßte es mir doch gelingen hier und da in unserm monotonen flachen und trockenen Leben eine Oase zu entdecken: allein das einzige erfreuliche Ereigniß das jetzt im Souchayschen Hause vorkommen kann, muß von Außen kommen; und so war denn auch die letzte Zeit durch die Anwesenheit von Ph. Schunck und den Seinigen eine gar schöne Episode in unserm bürgerlichen Schauspiel eingeführt. Sie sind nun seit vorgestern wieder abgereist, um über Koblenz und Cassel nach Leipz. zurückzukehren, wo sie in 8 Tagen etwa einzutreffen gedenken. Mir ist es schwer geworden eine Einladung nach Leipzig für kommenden Winter nicht anzunehmen allein ob ich gleich schon 1/4 Jahr in meiner eignen Wohnung hause (auf dem Wall am Bethmännschen Musaeum), so habe ich doch im Kleinen bis anjetzo das durchzumachen gehabt was Sie selbst voriges Jahr bei Einziehen in eine neue Wohnung erfahren haben und bin noch zu keiner ruhigen Arbeit gekommen: dieß muß ich nun Alles nachholen und habe nun den Vorsatz nächsten Winter recht fleißig zu seyn – in welchem speciellen Fache oder Gegenstand das weiß ich selbst noch nicht recht zu bestimmen, aber das weiß ich daß durch das zerstreute Leben, das ich während des letzten Decenniums geführt, meine Kenntnisse sich vielleicht ausgebreitet aber unverhältnißmaßig auch verflacht haben – ich fühle, wie der reuige Sünder, das Bedürfniß mich zu sammeln, in mich selbst zurückzukehren, das Irrfahrende und Divagirende zu fassen und zu ordnen, und hoff dadurch die Lebens- und Denkkraft neu zu stählen. Mit dieser Theorie meiner Palingenesie in Deutschland sind Sie gewiß einverstanden wenn nur die Aufführung derselben nachkommt. Dabei will ich aber auch die edle Musica recht im Sinne und Gedanken haben, als Labsal und Erquickung nach der Ermüdung des Tages. Welche und wie Musik gemacht wird, hier zu Lande, wissen Sie aus eigner Erfahrung – Guhr ist und bleibt derselbe, ein martialischer Musiker und musical. Marschall “Vorwärts“ der das Leben, die poet. Existenz einer hunderte von p mehr oder weniger, besonders bei großen Actionen nicht sehr berücksichtigt und rough-shod mit Mann und Roß darüber hinausreitet: ich bin sehr begierig zu sehen wie er sich beim Quartettspielen benehmen wird; denn wissen Sie daß ich ein solches nach der Messe bei mir haben werde? Guhr, Schnyder (Alto), Haupt, 2te Violin, de quo vide infra) und ein Dilettant Cello ich habe ihnen schon so viel von unsern herrl. Quartetten unter Ihrer und Davids’ Leitung erzählt, daß sie alle mehr oder weniger befangen sind – allein wie sie auch spielen mögen – es ist doch schon viel sagen zu können daß man regelmäßig jede Woche Etwas Schönes, wenn auch nicht Vollkommenes zu Hause hören kann. Dazu kommt daß es mir über Erwarten gut gelungen ist ein klingendes Pedal an einem alten Klavier anzubringen – daß ich also OrgelCompos. jeder Art zu Hause üben kann: auch stehen mir die Kirchen – (St Paul ausgenommen) offen, und ich würde öfter an Sonntagen spielen wenn mir armen Schächer das Choralspielen aus freyer Hand (denn ich kann nie vorher hören welche Lieder gesungen werden) nicht so sehr schwer würde Läßt sich dieß denn nicht aus Büchern und aus welchen? nachholen und lernen? Bitte legen Sie mir nur ein paar goldne Eier, in Form von Andeutungen, ich verspreche sie recht gewissenhaft auszubrüten. Ehe ich dieß Kapitel verlasse, so hören Sie doch was ich Ihnen über H. Haupt, de quo vide supra, zu sagen habe. Es ist dieser ein Mitglied des hiesigen Orchesters, ein junger bescheidener etwas gedrückter Musiker der recht hübsche Sachen soll geschrieben haben, die Sie so gut seyn sollen kennen zu lernen – Erschrecken Sie nicht und hören Sie vielmehr wies es kommt daß ich Ihnen davon schreibe. Er wollte nämlich durch mich eine Art Fürsprache bei Ihnen zu Gunsten seiner Symphonien eingelegt sehen Dieß schlug ich ihm rund ab, indem ich ihm zeigte daß dieß eher gegen als für ihn militiren würde indem ich Sie gut genug kenne um zu wissen daß nur dann ein Werk der Art in den Gewandhaus Conzerten zur Aufführung kommen könne, wenn Sie es selbst, nachdem Sie es gelesen, dieser Ehre würdig erachteten, und daß alle Privat und öffentl. Empfehlungen von Laien durchaus kein Gewicht bei Ihnen hätten; daß moreover ein Ausschuß aus der ConzertDirection diese Sachen einleitete – etc. etc. Nun meynte er sein Gesuch an mich sey auch nicht gewesen mich für sein Werk zu verwenden sondern nur dahin gegangen: daß ich bewirken möchte daß Sie dasselbe nicht ungelesen und ungeprüft abwiesen. Dieß habe ich ihm nun versprochen – Bin ich zu weit gegangen? Ich hoffe nicht – bedenken Sie mein Quartett! es würde gewiß leiden, wenn die Leute sähen daß ich so wenig bei Ihnen gelte daß sie die Sache nicht einmal einer gelegentl. Prüfung unterwerfen wollten. Übrigens können Sie oder Schleinitz im Namen des Aussschusses mir Alles Mögliche darüber schreiben ich brauch H. Haupt im Falle der Noth nicht zu schonen, da ich Nichts verheiße. Es handelt sich übrigens von einer Symphonie und 2 Balladen für eine Baßstimme. Und nun muß ohne weitere Erklärungen die Sache für sich selbst reden. Von den Hiesigen kann ich Ihnen nur gute Nachrichten geben. Lilli und Julie, Carl Jeanrenaud sind wohl – das ist freilich Alles was man sagen kann; Sie wissen daß durch die Krankheit der T Souchay und ihre gereizte Stimmung das Leben ihrer Umgebung eine der schwierigsten Aufgaben ist: ich sehe wirklich nur mit großer Besorgniß dem Winter entgegen. Und nun grüßen Sie mir recht herzlich Ihre Frau und den Erbprinzen und geben Sie mir recht bald gute Nachrichten über Beide: sehen Sie Jemanden Ihrer Familie von Berlin so bitte ich auch sehr mich in ein freundliches Andenken zurückzurufen. An Schleinitz David und den armen Apel die besten Grüße von Ihrem Vetter und Bewunderer Dr Schlemmer. Seilerstraße. C. II b.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-09-12" xml:id="date_df4ff16c-df62-4eb0-be9e-acf9db594473">12. 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Schunck<name key="PSN0114765" style="hidden" type="person">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_ae6d4d05-a896-41e5-99db-0583f9931b5a">Seinigen<name key="PSN0114759" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> eine gar schöne Episode in unserm bürgerlichen Schauspiel <add place="above">eingeführt<name key="PSN0114573" resp="writers_hand" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803–1890)</name></add>. Sie sind nun seit vorgestern wieder abgereist, um über <placeName xml:id="placeName_790bdbcb-7a93-4f16-bff2-75fa9663717b">Koblenz<settlement key="STM0100617" style="hidden" type="locality">Koblenz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und <placeName xml:id="placeName_34d9669e-11a8-4218-ada1-407cbd38daff">Cassel<settlement key="STM0100115" style="hidden" type="locality">Kassel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_392fd190-62fc-4093-9eca-06afebe0da78">Leipz<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. zurückzukehren, wo sie [i]n 8 Tagen etwa einzutreffen gedenken. 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Diese genaue Beschreibung stammt von Heinrich Conrad Schleinitz. Siehe Brief gb-1838-08-04-02 Heinrich Conrad Schleinitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 4. August 1838.</note> erfahren haben und bin noch zu keiner ruhigen Arbeit gekommen: dieß muß ich nun Alles nachholen und habe nun den Vorsatz nächsten Winter recht fleißig zu seyn – in welchem speciellen Fache oder Gegenstand das weiß ich selbst noch nicht recht zu bestimmen, aber das weiß ich daß durch das zerstreute Leben, das ich während des letzten <hi rend="latintype">Decenniums</hi> geführt, meine Kenntnisse sich vielleicht ausgebreitet aber unverhältnißmaßig auch verflacht haben – ich fühle, wie der reuige Sünder, das Bedürfniß mich zu sammeln, in mich selbst zurückzukehren, das Irrfahrende und <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_e9bfa32e-d729-4487-9b24-f120fd71ede5"> <sic resp="writer">Divagirende</sic> <corr resp="editor">Divergierende</corr> </choice> zu fassen und zu ordnen, und hoff dadurch die Lebens- und Denkkraft neu zu stählen. 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Existenz einer hunderte von p mehr oder weniger, besonders bei großen<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Actionen nicht sehr berücksichtigt und <hi rend="latintype">rough-shod</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_3082aef8-6429-4d8d-9030-a5a7f792a13a" xml:lang="en">rough-shod – engl. roughshod, rücksichtslos.</note> mit Mann und Roß darüber hinausreitet: ich bin sehr begierig zu sehen wie er sich beim Quartettspielen benehmen wird; denn wissen Sie daß ich ein solches nach der Messe bei mir haben werde? <hi rend="latintype">Guhr</hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b9fe76d1-b609-4752-b153-8d70fa49f104">Schnyder<name key="PSN0114653" style="hidden" type="person">Schnyder von Wartensee, Franz Xaver Joseph Peter (1786-1868)</name></persName></hi> (<hi rend="latintype">Alto</hi>), <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a7c9401d-9fa1-4df3-94fc-2aae9a716b59">Haupt<name key="PSN0118742" style="hidden" type="person">Haupt, Moritz</name></persName></hi>, 2<hi rend="superscript">te</hi> <hi rend="latintype">Violin</hi>, <hi rend="latintype">de quo vide infra</hi>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9f0118b8-e7b0-4f19-beb9-138a1fe9a773" xml:lang="la ">de quo vide infra – lat., von dem siehe unten.</note> und ein <hi rend="latintype">Dilettant</hi> <hi rend="latintype">Cello</hi> ich habe ihnen schon so viel von unsern herrl. Quartetten unter Ihrer und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_03e17998-7874-4f96-87b7-8ae2958455ca">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi>’ Leitung erzählt, daß sie alle mehr oder weniger befangen sind – allein wie sie auch spielen mögen – es ist doch schon viel sagen zu können daß man regelmäßig jede Woche Etwas Schönes, wenn auch nicht Vollkommenes zu Hause hören kann. Dazu kommt daß es mir über Erwarten gut gelungen ist ein <hi n="1" rend="underline">klingendes</hi> <hi rend="latintype">Pedal</hi> an einem alten Klavier anzubringen – daß ich also OrgelCompos. jeder Art zu <hi n="1" rend="underline">Hause</hi> üben kann: auch stehen mir die Kirchen – (<placeName xml:id="placeName_f7fa9e97-3082-4eec-895d-e6bf44c4549d"><hi rend="latintype">S<hi rend="superscript">t</hi> Paul</hi><name key="SGH0100514" style="hidden" subtype="" type="sight">Paulskirche</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ausgenommen) offen, und ich würde öfter an Sonntagen spielen wenn mir armen Schächer das Choralspielen aus freyer Hand (denn ich kann nie vorher hören welche Lieder gesungen werden) <add place="above">nicht so<name key="PSN0114573" resp="writers_hand" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803–1890)</name></add> sehr schwer würde Läßt sich dieß denn nicht aus Büchern und aus welchen? nachholen und lernen? Bitte legen Sie mir nur ein paar goldne Eier, in Form von Andeutungen, ich verspreche sie recht gewissenhaft auszubrüten. Ehe ich dieß Kapitel verlasse, so hören Sie doch was ich Ihnen über H. <hi rend="latintype">Haupt</hi>, <hi rend="latintype">de quo vide supra</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_d35602d7-2e70-4e17-a7ee-628b285f7e4e" xml:lang="la ">de quo vide supra – lat., von dem siehe oben.</note> zu sagen habe. Es ist dieser ein Mitglied des hiesigen Orchesters, ein junger bescheidener etwas gedrückter Musiker<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>der recht hübsche Sachen soll geschrieben haben, die Sie so gut seyn sollen kennen zu lernen – Erschrecken Sie nicht und hören Sie vielmehr wie<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_967001f1-e27e-47ff-b9d5-b3b412edd880">s</del> es kommt daß ich Ihnen davon schreibe. Er wollte nämlich durch mich eine Art Fürsprache bei Ihnen zu Gunsten seiner <title xml:id="title_666ce4f8-84b4-4250-8302-ae575c8969f6">Symphonien<name key="PSN0118742" style="hidden" type="author">Haupt, Moritz</name><name key="CRT0111932" style="hidden" type="music">Le Printemps. Sinfonie á grand orchestre, 1836</name><name key="PSN0118742" style="hidden" type="author">Haupt, Moritz</name><name key="CRT0111934" style="hidden" type="music">La Nuit. Sinfonie romantique en parties suivies, 1839</name></title> eingelegt sehen Dieß schlug ich ihm rund ab, indem ich ihm zeigte daß dieß eher gegen als für ihn militiren würde indem ich Sie gut genug kenne um zu wissen daß nur dann ein Werk der Art in den <placeName xml:id="placeName_c63e488a-b99e-4acf-8568-ceb87e9fa496">Gewandhaus Conzerten<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zur Aufführung kommen könne, wenn Sie <add place="above">es<name key="PSN0114573" resp="writers_hand" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803–1890)</name></add> selbst, nachdem Sie es gelesen, dieser Ehre würdig erachteten, und daß alle Privat und öffentl. Empfehlungen von Laien durchaus kein Gewicht bei Ihnen hätten; daß <hi rend="latintype">moreover</hi> ein Ausschuß aus der <placeName xml:id="placeName_edd29330-d501-471a-9248-abf7930d75cd">ConzertDirection<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> diese Sachen einleitete – etc. etc. Nun meynte er sein Gesuch an mich sey auch nicht gewesen mich für sein <title xml:id="title_975eb7c0-8216-42ae-ae6e-8193890d8806">Werk<name key="PSN0118742" style="hidden" type="author">Haupt, Moritz</name><name key="CRT0111932" style="hidden" type="music">Le Printemps. Sinfonie á grand orchestre, 1836</name><name key="PSN0118742" style="hidden" type="author">Haupt, Moritz</name><name key="CRT0111933" style="hidden" type="music">Zwei Balladen für eine Baßstimme, 1838</name></title> zu verwenden sondern nur dahin gegangen: daß ich bewirken möchte daß Sie dasse<unclear reason="covering" resp="UT">lbe</unclear> nicht ungelesen und ungeprüft abwiesen. Dieß habe ich ihm nun versprochen – Bin ich zu weit gegangen? Ich hoffe nicht – bedenken Sie mein Quartett! es würde gewiß leiden, wenn die Leute sähen daß ich so wenig bei Ihnen gelte daß sie die Sache nicht einmal einer gelegentl. Prüfung unterwerfen wollten. Übrigens können Sie oder <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dcd4adb4-7f54-4159-a74b-c782d310fcaa">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName></hi> im Namen des Aussschusses mir Alles Mögliche darüber schreiben ich brauch H. <hi rend="latintype">Haupt</hi> im Falle der Noth nicht zu schonen, da ich Nichts verheiße.</p> <p><seg type="pagebreak"> |5| <pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg>Es handelt sich übrigens von einer <hi rend="latintype"><title xml:id="title_ad27fa05-a330-4156-a999-78534c24f37a">Symphonie<name key="PSN0118742" style="hidden" type="author">Haupt, Moritz</name><name key="CRT0111932" style="hidden" type="music">Le Printemps. Sinfonie á grand orchestre, 1836</name></title></hi> und <title xml:id="title_8c3b7a9b-99a6-4914-a7d8-a455c575260b">2 <hi rend="latintype">Balladen</hi> für eine Baßstimme<name key="PSN0118742" style="hidden" type="author">Haupt, Moritz</name><name key="CRT0111933" style="hidden" type="music">Zwei Balladen für eine Baßstimme, 1838</name></title>. Und nun muß ohne weitere Erklärungen die Sache für sich selbst reden.</p> <p>Von den Hiesigen kann ich Ihnen nur gute Nachrichten geben. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_47665214-a4a4-4dfd-a29c-7da88ceb9353">Lilli<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_91924eea-3151-4e27-b6a7-d6b2f0986855">Julie<name key="PSN0112232" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7de6a4ad-7837-484d-8cda-100d22782185">Carl Jeanrenaud<name key="PSN0112224" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891)</name></persName></hi> sind wohl – das ist freilich Alles was man sagen kann; Sie wissen daß durch die Krankheit der <persName xml:id="persName_65dcd1ad-255f-43a1-9b64-73f1667d2536">T <hi rend="latintype">Souchay</hi><name key="PSN0114987" style="hidden" type="person">Souchay, Helene Elisabeth (1774-1851)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3a2ea7c9-fd89-4b07-b7e2-e3521ec484aa" xml:lang="de">die Krankheit der J Souchay – Helene Elisabeth Souchay (Friedrich Schlemmers Tante) hatte 1837 einen Schlaganfall erlitten, an dessen Folgen sie noch immer litt. Siehe zu Ihrem Gesundheitszustand Brief gb-1838-04-07-01 Carl Jeanrenaud an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Frankfurt a. M., 7. April 1838.</note> und ihre gereizte Stimmung das Leben ihrer Umgebung eine der schwierigsten Aufgaben ist: ich sehe wirklich nur mit großer Besorgniß dem Winter entgegen.</p> <closer rend="left">Und nun grüßen Sie mir recht herzlich Ihre <persName xml:id="persName_9c6de51d-097f-44e9-a955-f0d7085d7588">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_2256bcc4-d758-4235-9640-4ee402279960">Erbprinzen<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> und geben Sie mir recht bald gute Nachrichten über Beide: sehen Sie Jemanden Ihrer <persName xml:id="persName_701a6b60-3b58-4afc-9d9b-8a687126a6a6">Familie von <hi rend="latintype">Berlin</hi><name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> so bitte ich auch sehr mich in ein freundliches Andenken zurückzurufen. An <hi rend="latintype">Schleinitz</hi> <hi rend="latintype">David</hi> und den armen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_98311bf7-1109-4395-a403-cc3f40eac745">Apel<name key="PSN0109513" style="hidden" type="person">Apel, Guido Theodor (1811-1867)</name></persName></hi> die besten Grüße von Ihrem Vetter und Bewunderer</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">D<hi rend="superscript">r</hi> Schlemmer</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_50513f3a-630e-427b-b1d0-3964643dbf6c"> <docAuthor key="PSN0114573" resp="author" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803–1890)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114573" resp="writer" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803–1890)</docAuthor> <p style="paragraph_right">Seilerstraße. <hi rend="latintype">C.II b</hi>.</p> </div> </body> </text></TEI>