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gb-1838-09-09-01

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Louis Spohr an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Kassel, 9. September 1838 Mit morgender fahrender Post sende ich die Stimmen der Sinfonie nebst der Directionsstimme an Herrn Härtel ab. Da meine Stimmen corrigirt sind, so werden Sie sich, glaube ich, mit der Directionsstimme stets der Partitur behelfen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel; Leipzig, 5. September 1838 unbekannt Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/52. Autograph Louis Spohr an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Kassel, 9. September 1838 Mit morgender fahrender Post sende ich die Stimmen der Sinfonie nebst der Directionsstimme an Herrn Härtel ab. Da meine Stimmen corrigirt sind, so werden Sie sich, glaube ich, mit der Directionsstimme stets der Partitur behelfen

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [CASSEL / 9 SEP 1838], Siegel.

Louis Spohr

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. September 1838 Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)counter-resetSpohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) KasselDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sr. Wohlgeboren Herrn Musikdirector Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. franco
Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) Cassel den 9ten Sept. 1838. Geehrtester Herr und Freund,

Mit morgender fahrender Post sende ich die Stimmen der Sinfonie<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110945" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 102</name> nebst der Directionsstimme an Herrn HärtelHärtel, Hermann (1803-1875) ab. Da meine Stimmen corrigirt sind, so werden Sie sich, glaube ich, mit der Directionsstimme stets der Partitur behelfen können. Um recht tüchtige ProbenUm recht tüchtige Proben – Louis Spohrs Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 102, wurde erst im vierten Abonnementkonzert des Gewandhauses am 25. Oktober 1838 aufgeführt. brauche ich bey Ihnen nicht erst zu bitten, doch wollte ich nicht unbemerkt lassen, daß diese Sinfonie<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110945" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 102</name>, vieleicht mehr wie selbst die 4<hi rend="superscript">te</hi><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110944" style="hidden" type="music">4. Sinfonie F-Dur, op. 86 (Die Weihe der Töne)</name>, diesen bedarf, um ganz klar zu werden. Am schwersten ist das Flüchtige und Leichte im Mittelsatze des 1ten Allegros und die reine Intonation beym Trio des Scherzo zu erreichen, da die 2te Clarinette und das 2te Fagott gewöhnlich schlecht intoniren. Auch waren sie mir hier bey diesem Trio immer ink_blot zu stark, so wohl |2| bey der Harmonie als auch beym Pizzcato des Quartetts und erst nach langem Predigen wurde es gut. Die Tempi sind, wie ich bemerke, nicht nach dem Metronom bezeichnet; ich lasse es nun auch, da ich dem Meinigen nicht traue, um so mehr aber der Richtigkeit Ihres Gefühls. Bemerken will ich nur, daß ich die 3 Allegro-Sätze so schnell genommen hab, wie es die Deutlichkeit nur immer erlauben wollte.

Nun zu einer Bitte. DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) erzählte mir, Sie hätten in Berlin 2 Sinfonien auf einmal geschrieben.2 Sinfonien auf einmal geschrieben – Im Briefwechsel der Jahre 1838 und 1839 erwähnte Felix Mendelssohn Bartholdy regelmäßig die Arbeit an einer Sinfonie B-Dur, MWV N 17 (siehe z. B. Brief fmb-1838-06-26-02, Nr. 2039, Z. 63, und fmb-1838-07-30-01, Brief Nr. 2060, Z. 33). Zu dem Projekt sind aber offenbar nur ein der Forschung derzeit nicht zugängliches Fragment sowie Skizzen im Nachlass-Band 19 erhalten, die möglicherweise auch Felix Mendelssohn Bartholdys Lobgesang MWV A 18 zuzuordnen sind (siehe MWV, S. 226). Die Sinfonie blieb unvollendet. (Glückliche Jugend, wo man sich vor Übermacht der Ideen nicht zu lassen weiß!) Eine davon werden Sie gewiß bald in Ihren ConcertenGewandhausLeipzigDeutschland zur Aufführung bringen. Ist dies geschehen, so wünschte ich sehnlichst sie auch hier zu Gehör zu bringen. Würden Sie sie uns daher wohl zu einer Aufführung in unseren Abonnement-Concerten in Partitur |3| und Stimmen auf 14 Tage borgen? Sie würden dadurch Ihre hiesigen Verehrer sehr beglücken!

Bey SimrockN. Simrock, Musikverlag in Bonn ist kürzlich eine Hymne<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110918" style="hidden" type="music">Hymne »Gott, du bist groß« op. 98</name> von mir, für Chor- und Solo-stimmen mit großem Orchester; gestochen, die sich sehr zu Concertaufführungen eignet. Ich bin daher so frei, Sie auf selbe für Ihre Concerte aufmerksam zu machen.

Daß Ihnen das Lied „<gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap>Zwiegesang<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110939" style="hidden" type="music">Sechs deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung von Klavier und Klarinette op. 103</name>das Lied Zwiegesang – Louis Spohr, Sechs deutsche Lieder op. 103, Nr. 2: Zwiegesang. gefallen hat, freut mich um so mehr, da auch ich es, so wie des nebst demSpohr, Louis (Ludewig) (1784–1859) letzten „ auf„ für die besten der Sammlungdie besten der Sammlung – Louis Spohr, Sechs deutsche Lieder, op. 41, op. 72, op. 94, op. 101, op. 103. halte, während meine FrauSpohr, Dorothea (Dorothee) Henriette (Dorette) (1787-1834) und die andern hiesigen Frauenzimmer sich mehr den sentimentalen, besonders dem „heimlichen Lied<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110939" style="hidden" type="music">Sechs deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung von Klavier und Klarinette op. 103</name>heimlichen Lied – Louis Spohr, Sechs deutsche Lieder op. 103, Nr. 5: Das heimliche Lied. zuwenden.

Recht begierig bin ich auf Ihr Urtheil über das neueste Heft Lieder<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110941" style="hidden" type="music">Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Klavierbegleitung op. 105</name> (bey Hellmuth in HalleH. Hellmuth, Verlag in Halle an der Saale*,) in welchem sich drei befinden, auf die ich besonders Werth lege.

Herzliche Grüße an Ihre Fr. GemahlinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), Mad: VoigtVoigt, Henriette (1808-1839), DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) pp. Mit inniger Liebe stets Ihr Louis Spohr
der Chef der Handlung hat mich auch wie Sie angesungen und ich habe nicht so wie Sie seiner Person wiederstehen können.
            Cassel den 9ten Sept. 1838. Geehrtester Herr und Freund,
Mit morgender fahrender Post sende ich die Stimmen der Sinfonie nebst der Directionsstimme an Herrn Härtel ab. Da meine Stimmen corrigirt sind, so werden Sie sich, glaube ich, mit der Directionsstimme stets der Partitur behelfen können. Um recht tüchtige Proben brauche ich bey Ihnen nicht erst zu bitten, doch wollte ich nicht unbemerkt lassen, daß diese Sinfonie, vieleicht mehr wie selbst die 4te, diesen bedarf, um ganz klar zu werden. Am schwersten ist das Flüchtige und Leichte im Mittelsatze des 1ten Allegros und die reine Intonation beym Trio des Scherzo zu erreichen, da die 2te Clarinette und das 2te Fagott gewöhnlich schlecht intoniren. Auch waren sie mir hier bey diesem Trio immer ink_blot zu stark, so wohl bey der Harmonie als auch beym Pizzcato des Quartetts und erst nach langem Predigen wurde es gut. Die Tempi sind, wie ich bemerke, nicht nach dem Metronom bezeichnet; ich lasse es nun auch, da ich dem Meinigen nicht traue, um so mehr aber der Richtigkeit Ihres Gefühls. Bemerken will ich nur, daß ich die 3 Allegro-Sätze so schnell genommen hab, wie es die Deutlichkeit nur immer erlauben wollte.
Nun zu einer Bitte. David erzählte mir, Sie hätten in Berlin 2 Sinfonien auf einmal geschrieben. (Glückliche Jugend, wo man sich vor Übermacht der Ideen nicht zu lassen weiß!) Eine davon werden Sie gewiß bald in Ihren Concerten zur Aufführung bringen. Ist dies geschehen, so wünschte ich sehnlichst sie auch hier zu Gehör zu bringen. Würden Sie sie uns daher wohl zu einer Aufführung in unseren Abonnement-Concerten in Partitur und Stimmen auf 14 Tage borgen? Sie würden dadurch Ihre hiesigen Verehrer sehr beglücken!
Bey Simrock ist kürzlich eine Hymne von mir, für Chor- und Solo-stimmen mit großem Orchester; gestochen, die sich sehr zu Concertaufführungen eignet. Ich bin daher so frei, Sie auf selbe für Ihre Concerte aufmerksam zu machen.
Daß Ihnen das Lied „Zwiegesang“ gefallen hat, freut mich um so mehr, da auch ich es, so wie des nebst dem letzten „ auf„ für die besten der Sammlung halte, während meine Frau und die andern hiesigen Frauenzimmer sich mehr den sentimentalen, besonders dem „heimlichen Lied„ zuwenden.
Recht begierig bin ich auf Ihr Urtheil über das neueste Heft Lieder (bey Hellmuth in Halle*, ) in welchem sich drei befinden, auf die ich besonders Werth lege.
Herzliche Grüße an Ihre Fr. Gemahlin, Mad: Voigt, David pp. Mit inniger Liebe stets Ihr Louis Spohrder Chef der Handlung hat mich auch wie Sie angesungen und ich habe nicht so wie Sie seiner Person wiederstehen können.          
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Ist dies geschehen, so wünschte ich sehnlichst sie auch hier zu Gehör zu bri<unclear reason="covering" resp="UT">n</unclear>gen. Würden Sie sie uns daher wohl zu einer Aufführung in unse<unclear reason="covering" resp="UT">ren</unclear> Abonnement-Concerten in Partitur<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>und Stimmen auf 14 Tage borgen? Sie würden dadurch Ihre hiesigen Verehrer sehr beglücken!</p> <p>Bey <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0c606dca-8058-4de9-83d3-80ca2ca05d13">Simrock<name key="PSN0114935" style="hidden" type="person">N. Simrock, Musikverlag in Bonn</name></persName></hi> ist kürzlich eine <title xml:id="title_f967cb13-5695-4808-b414-f29359d603fc">Hymne<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110918" style="hidden" type="music">Hymne »Gott, du bist groß« op. 98</name></title> von mir, für Chor- und Solo-stimmen mit großem Orchester; gestochen, die sich sehr zu Concertaufführungen eignet. Ich bin daher so frei, Sie auf selbe für Ihre Concerte aufmerksam zu machen.</p> <p>Daß Ihnen das <title xml:id="title_634c7cd2-acd3-4f14-b993-0e572909d89b">Lied „<gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap>Zwiegesang<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110939" style="hidden" type="music">Sechs deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung von Klavier und Klarinette op. 103</name></title><unclear reason="covering" resp="UT">“</unclear><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17306e10-020a-493a-8c3a-b78394857776" xml:lang="de">das Lied Zwiegesang – Louis Spohr, Sechs deutsche Lieder op. 103, Nr. 2: Zwiegesang.</note> gefallen hat, freut mich um so m<unclear reason="covering" resp="UT">ehr</unclear>, da auch ich es, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_cdbca785-c35e-4c56-93e1-e2a693be9150">so wie des</del> <add place="above">nebst dem<name key="PSN0115032" resp="writers_hand" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name></add> letzten „<gap quantity="1" reason="paper_destruction" unit="words"></gap> auf„ für die besten der Sammlung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1d974c25-06b1-4d13-9403-f0951c8a878f" xml:lang="de">die besten der Sammlung – Louis Spohr, Sechs deutsche Lieder, op. 41, op. 72, op. 94, op. 101, op. 103.</note> halte, während meine <persName xml:id="persName_45ac31c2-4d53-4994-9abe-13a03adaeaca">Frau<name key="PSN0115031" style="hidden" type="person">Spohr, Dorothea (Dorothee) Henriette (Dorette) (1787-1834)</name></persName> und die andern hiesigen Frauenzimmer sich mehr den sentimentalen, besonders dem „<title xml:id="title_1abaea46-1294-4791-9991-6c88032bc4a8">heimlichen Lied<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110939" style="hidden" type="music">Sechs deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung von Klavier und Klarinette op. 103</name></title>„<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0d7ae2c6-db81-45e0-b4a6-f185c13ec413" xml:lang="de">heimlichen Lied – Louis Spohr, Sechs deutsche Lieder op. 103, Nr. 5: Das heimliche Lied.</note> zuwenden. </p> <p>Recht begierig bin ich auf Ihr Urtheil über das <title xml:id="title_65221d68-973c-47a3-8060-8cb50837a34c">neueste Heft Lieder<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110941" style="hidden" type="music">Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Klavierbegleitung op. 105</name></title> (bey <persName xml:id="persName_ea91d9f7-7d27-48d2-bb9f-b885018cff0c">Hellmuth in Halle<name key="PSN0119246" style="hidden" type="person">H. Hellmuth, Verlag in Halle an der Saale</name></persName><ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">*</ref>,) in welchem sich drei befinden, auf die ich besonders Werth lege.</p> <closer rend="left">Herzliche Grüße an Ihre Fr. <persName xml:id="persName_6c9424e9-80c9-463a-921f-447119507165">Gemahlin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, Mad: <persName xml:id="persName_622b2fd1-b162-4f1f-9933-9d304c3c7470">Voigt<name key="PSN0115544" style="hidden" type="person">Voigt, Henriette (1808-1839)</name></persName>, <persName xml:id="persName_fc082268-6d16-41b8-be72-231ae3bdfa4d">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> pp. Mit inniger Liebe stets</closer> <signed rend="right">Ihr <hi rend="latintype">Louis Spohr</hi></signed> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_e02f9fce-be89-42d8-9e25-d7a038afa4e9"> <note n="*" place="in_the_marginal_area_right,_left_or_right_and_left" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">der Chef der Handlung hat mich auch wie Sie angesungen und ich habe nicht so wie Sie <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> seiner Person wiederstehen k<unclear reason="covering" resp="UT">önnen.</unclear> <gap quantity="1" reason="covering" unit="lines"></gap></note> </div> </body> </text></TEI>