gb-1838-08-31-01
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Berlin, August 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, Siegel.
Gustav Bliesener
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelsohn
Bartholdy
frei
Indem ich erfahre, daß Euer Wohlgeboren für Leipzig einen Violoncellisten zu engagiren gesonnen sind, erlaube ich mir hiemit mich bescheidentlich zu empfehlen. Mein Lehrer der KammerMusikus Herr Krautz dürfte über mein Talent Näheres sagen können. Außerdem bin ich so eben von den Gütern des Herrn Geh: Commerzienraths
in derB: Romberg
Dir:Rungenhagen ziemlich genau gekannt zu sein. Bis jetzt spielte ich nur in P
Solo, wie es überhaupt mein Grundsatz ist mich nur dann erst der Öffentlichkeit hinzugeben, wenn sich eine gewisse Selbstzufriedenheit, und die gewisse Ueberzeugung bei mir eingefunden hat, daß ich mit meinem Spiel für Ohr und Herz eine angenehme Wirkung hervorzaubern erzeugen kann. Mein Eifer hierzu ist eisenfest, und hoffe ich damit, von einigem Talent unterstützt, recht bald mein Ziel zu erreichen. Im Betreff des Ripienspiels darf ich mit einiger Ueberzeugung mich in jeder Hinsicht für fest und kräftig erklären, wovon Beweise zu geben
Gustav Bliesener23 Jahre alt
Accessistder
N93. beim
oHochgeehrter Herr Musikdirektor! Indem ich erfahre, daß Euer Wohlgeboren für Leipzig einen Violoncellisten zu engagiren gesonnen sind, erlaube ich mir hiemit mich bescheidentlich zu empfehlen. Mein Lehrer der KammerMusikus Herr Krautz dürfte über mein Talent Näheres sagen können. Außerdem bin ich so eben von den Gütern des Herrn Geh: Commerzienraths Henoch zurückgekehrt, wo ich für den Sommer engagirt gewesen. Herr Musikdirektor Möser hörte mich vor einem halben Jahre 1 Conzert von B: Romberg in der Klasse spielen, und wie ich hörte zu seiner Zufriedenheit. Auch habe ich das Vergnügen von Herrn Dir: Rungenhagen ziemlich genau gekannt zu sein. Bis jetzt spielte ich nur in Privatzirkeln Solo, wie es überhaupt mein Grundsatz ist mich nur dann erst der Öffentlichkeit hinzugeben, wenn sich eine gewisse Selbstzufriedenheit, und die gewisse Ueberzeugung bei mir eingefunden hat, daß ich mit meinem Spiel für Ohr und Herz eine angenehme Wirkung hervorzaubern erzeugen kann. Mein Eifer hierzu ist eisenfest, und hoffe ich damit, von einigem Talent unterstützt, recht bald mein Ziel zu erreichen. Im Betreff des Ripienspiels darf ich mit einiger Ueberzeugung mich in jeder Hinsicht für fest und kräftig erklären, wovon Beweise zu geben ich jederzeit bereit bin. Somit habe ich die Ehre mich Euer Wohlgeboren geneigtem Wohlwollen bestens zu empfehlen. Hochachtungsvoll zeichnet ganz Ergebenst Gustav Bliesener 23 Jahre alt Accessist der Königl. Kapelle alte Jacobsstraße No 93. beim Vater. Berlin im August 1838
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