gb-1838-08-16-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Wien, 16. August 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [LEIPZIG / 21 Aug 38] [N-5 / 22 / 8].
Aloys Fuchs
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix
Mendelssohn-Bartholdyrder Tonkunst Ehrenmit-
inBerlin
Leipzig.
franco.Ihr
:/ erhalten habe, war nicht weniger alsHaslinger
3 Monateauf dem Wege, und ich bin schuldlos, wenn diese Antwort bereits zu spät kömt. Was die
Existenzeiner
sein sollenden 1.zu
tenOuvertureLeonore/: o.
Fidelio:/
v. Beethovenbetrifft, so habe ich also gleich gehörigen Orts Erkundigungen eingezogen, und von
H.Holz – (den Generalpächter des
allerdings eine derleiSchindler
Ouverturevon B. besessen habe – wohl auch er. – Holz – einmal durchgesehen: behauptet aber, daß Sie nur
wenigevon
Varianten
C-Durein früherer Entwurfder jetzt bestehenden
Ouverturesey – welcher zu
unbedeutendsey, als daß er
für sich bestehendeinen artistischen Werth habe.
Wen Schindler diese Ouverture an in
nämmliche Stükauch an
allhier verkaufte, welcher aber – in dem Anbetracht – daß nunmehr die
Mechetti
OuvertueC durMechettidürfte sich vielleicht geneigt finden lassen, dieses Stük um ein Billiges abzutreten, wenn Sie Sich an Ihn wenden wollten.
Für den Brief - danke ich indessen, und bitte nur noch die versprochenen
Noten von ihmnachfolgen zu lassen. Auch thäten Sie mir einen großen Gefallen, wenn Sie mir
Notenvon
in
Louis Berger Berlinverschaffen könnten, obschon ich bereits
ein Schreiben von ihmdurch Ihre Güte erhalten habe – allein da zu meinen Zwek eigentlich
Notengeeigneter und besser sind, so gebe ich Letzteren den Vorzug. –
Besietzen Sie viele ungedrukte und unbekantere Kompositionen von Seb: Bachthematischen Catalog seiner
sämmtlichen Werkezusammenzustellen, daher obige Frage für mich von Wichtigkeit ist. Vielleicht finden Sie Muße – mir hierüber Auskunft zu geben.
Daß Sie gegen das Aussterben des berühmten Namen Mendelssohn bereits gesorgt haben, hat mich sehr erfreut.
Meine Adresse lautet
nunmehr: An A.F.
b-b- Hofkriegskanzlist
in
Wien
Wien den 16. August 1838 Schätzbarster Herr und Freund! Ihr letztes Schreiben – welches ich im Wege des Kunsthandels /:Haslinger:/ erhalten habe, war nicht weniger als 3 Monate auf dem Wege, und ich bin schuldlos, wenn diese Antwort bereits zu spät kömt. Was die Existenz einer sein sollenden 1. ten Ouverture zu Leonore /: o. Fidelio:/ v. Beethoven betrifft, so habe ich also gleich gehörigen Orts Erkundigungen eingezogen, und von H. Holz – (den Generalpächter des Beethovnischen Geschmacks – ) folgendes erfahren. Er erinnere sich – daß Schindler allerdings eine derlei Ouverture von B. besessen habe – wohl auch er. – Holz – einmal durchgesehen: behauptet aber, daß Sie nur wenige Varianten von der jetzt gestochenen in C-Dur enthalte, und jedenfalls ein früherer Entwurf der jetzt bestehenden Ouverture sey – welcher zu unbedeutend sey, als daß er für sich bestehend einen artistischen Werth habe. Wen Schindler diese Ouverture an Breitkopf in Leipzig verkauft hat – so ist es sehr zu wünschen – indem genannter Herr Schindler dieses nämmliche Stük auch an Mechetti allhier verkaufte, welcher aber – in dem Anbetracht – daß nunmehr die eigentliche Ouvertue C dur in Stich erschienen ist – dieses Fragment nicht mehr druken will, sondern sich mit Breitkopf ins Einvernehmen setzten wird. Herr Mechetti dürfte sich vielleicht geneigt finden lassen, dieses Stük um ein Billiges abzutreten, wenn Sie Sich an Ihn wenden wollten. Für den Brief - Bennet danke ich indessen, und bitte nur noch die versprochenen Noten von ihm nachfolgen zu lassen. Auch thäten Sie mir einen großen Gefallen, wenn Sie mir Noten von Louis Berger in Berlin verschaffen könnten, obschon ich bereits ein Schreiben von ihm durch Ihre Güte erhalten habe – allein da zu meinen Zwek eigentlich Noten geeigneter und besser sind, so gebe ich Letzteren den Vorzug. – Besietzen Sie viele ungedrukte und unbekantere Kompositionen von Seb: Bach? ich bin gerade damit beschäftigt, einen thematischen Catalog seiner sämmtlichen Werke zusammenzustellen, daher obige Frage für mich von Wichtigkeit ist. Vielleicht finden Sie Muße – mir hierüber Auskunft zu geben. Daß Sie gegen das Aussterben des berühmten Namen Mendelssohn bereits gesorgt haben, hat mich sehr erfreut. Indem ich mich Ihrer werthen Frau Gemahlin bestens empfehle, verbleibe ich in Erwartung baldiger Antwort. Ihr bereitwilligster Alois Fuchs Meine Adresse lautet nunmehr: An A. F. b-b- Hofkriegskanzlist in Wien
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-08-16-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-08-16-01" xml:id="title_b244230e-77c5-455f-8867-f39c60f773db">Aloys Fuchs an Felix Mendelssohn Bartholdy in <lb></lb>Wien, 16. August 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_73a29b94-a680-4b4a-b9f2-c6f40edf8ea6">Ihr letztes Schreiben – welches ich im Wege des Kunsthandels /:Haslinger:/ erhalten habe, war nicht weniger als 3 Monate auf dem Wege, und ich bin schuldlos, wenn diese Antwort bereits zu spät kömt. Was die</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_6a8582c1-7080-4025-b8a2-9c3bdb7646bd">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1838-04-13-03" type="precursor" xml:id="title_72816c78-05f4-431f-9d64-fc0167081368">Felix Mendelssohn Bartholdy an Aloys Fuchs in Wien; Leipzig, 13. April 1838</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_593750ee-5ed6-4491-81d1-aeaf45a1f579">unbekannt</title> <author key="PSN0111251">Fuchs, Aloys Anton (1799-1853)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0111251" resp="writer">Fuchs, Aloys Anton (1799-1853)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"></name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_101be38a-ceca-46b5-8717-78a027a1baef"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 36/18.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1838-08-16-01" type="letter" xml:id="title_3bcbcd1a-a52a-4ce5-a7f2-6045bfc4b26e">Aloys Fuchs an Felix Mendelssohn Bartholdy in; Wien, 16. August 1838</title> <incipit>Ihr letztes Schreiben – welches ich im Wege des Kunsthandels /:Haslinger:/ erhalten habe, war nicht weniger als 3 Monate auf dem Wege, und ich bin schuldlos, wenn diese Antwort bereits zu spät kömt. Was die</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [LEIPZIG / 21 Aug 38] [N-5 / 22 / 8]. </p> <handDesc hands="1"> <p>Aloys Fuchs</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-08-16" xml:id="date_bc7f319e-ec30-49d4-8c4f-a2042e070fed">16. August 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111251" resp="author" xml:id="persName_f25c4ffa-91bd-44ad-b525-86f84dc65f1c">Fuchs, Aloys Anton (1799-1853)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111251" resp="writer">Fuchs, Aloys Anton (1799–1853)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_99b28a96-443a-46bf-9b26-37868ca68837"> <settlement key="STM0100145">Wien</settlement><country>Österreich</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4f2fcf55-769e-4dc1-8148-53b848f4b475">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_cd91855e-7ec0-446f-b44c-5817f60a50c5"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_0f42c8b1-aaf5-4ab5-8a4c-ec2654cf11d5"> <head> <address> <addrLine>Sr. Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>Herrn <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Felix</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Mendelssohn-Bartholdy</hi></hi></addrLine> <addrLine>D<hi rend="superscript">r</hi> der Tonkunst Ehrenmit-</addrLine> <addrLine>glied d. Theater-Kunstvereins </addrLine> <addrLine>und Musikdirektor </addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">in</hi></hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype"><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_986cda90-13af-4805-ad32-dc3f3ddb6ac5">Berlin</del></hi></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_5437047e-4289-40ec-ac16-2d979fe6891a">Leipziger Straße</del></addrLine> <addrLine><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_8324805b-371c-4698-9aff-55db6df98dfc">No 3</del></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_64de629e-5ba5-475f-b908-d30fca73cb81">Leipzig.</del></hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">franco.</hi></hi></addrLine> <addrLine>Empfänger befindet</addrLine> <addrLine>sich in Leipzig</addrLine> <addrLine>nach zu senden</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_07cb8fb1-16dd-4420-9130-dfcd667f2c50"> <docAuthor key="PSN0111251" resp="author" style="hidden">Fuchs, Aloys Anton (1799–1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111251" resp="writer" style="hidden">Fuchs, Aloys Anton (1799–1853)</docAuthor> <dateline rend="right">Wien den <date cert="high" when="1838-08-16" xml:id="date_59a91fbb-3af6-4ca9-a8f0-b79c72a67e9b">16. August 1838</date></dateline> <salute rend="left">Schätzbarster Herr und Freund!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Ihr <title xml:id="title_7dbd34fd-a32d-403b-8c45-40dde7903cf0">letztes Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-04-13-03" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Aloys Fuchs in Wien; Leipzig, 13. April 1838</name> </title> – welches ich im Wege des Kunsthandels /:<hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4ef7ff52-ab80-4278-9e89-3f2971345e2f">Haslinger<name key="PSN0111751" style="hidden" type="person">Haslinger, Tobias Carl (1787-1842)</name></persName></hi>:/ erhalten habe, war nicht weniger als <hi n="1" rend="underline">3 Monate</hi> auf dem Wege, und ich bin schuldlos, wenn diese Antwort bereits zu spät kömt. Was die <hi rend="latintype">Existenz</hi> einer <hi n="1" rend="underline">sein sollenden 1.<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Ouverture</hi></hi> zu <hi rend="latintype">Leonore</hi> /: o. <hi rend="latintype">Fidelio</hi>:/ <hi n="1" rend="underline">v. Beethoven</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_81271dfb-3130-4eeb-a5f6-8de9e7a7dcbe" xml:lang="de"> Existenz einer sein sollenden 1.ten Ouverture zu Leonore /: o. Fidelio:/ v. Beethoven – Beethoven schrieb insgesamt vier Ouvertüren für die Oper Fidelio, von denen die drei ersten als Leonoren-Ouvertüren bezeichnet werden. Die Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 op. 138 entstand 1806/07 für eine 1808 in Prag geplante Aufführung der zweiten Fassung der Oper, die jedoch nicht zustande kam. Sie erschien 1838 im Verlag von Tobias Haslinger in Wien. Die Leonoren-Ouvertüre Nr. 2 op. 72a ist eigentlich die erste, entstanden 1804/05 für die Urfassung der Oper. Gedruckt wurde sie erstmals 1842/43 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig, zunächst in einer überarbeiteten Fassung. Die Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b schrieb Beethoven Anfang 1806 für die Wiener Uraufführung der zweiten Fassung der Oper. Im Druck erschien sie bereits im Juli 1810 bei Breitkopf & Härtel. Sie etablierte sich bald als eines der bekanntesten Werke Beethovens und wurde häufig im Konzert gespielt, zumal sie die Maßstäbe der zeitgenössischen Opernouvertüren in ihrer Dramatik und musikalischen Radikalität sprengt. Auf Gustav Mahler geht die Praxis zurück, die Ouvertüre Nr. 3 als Zwischenspiel im 2. Akt der Oper einzusetzen. Für die dritte, endgültige Fassung der Oper schrieb Beethoven 1814 die vierte, kurze Fidelio-Ouvertüre. </note> betrifft, so habe ich also gleich gehörigen Orts Erkundigungen eingezogen, und von <hi n="1" rend="underline">H. <persName xml:id="persName_3c88c1d2-599d-47b9-8803-1edfa3d04363">Holz<name key="PSN0112078" style="hidden" type="person">Holz, Karl (1798-1858)</name></persName></hi> – (den Generalpächter des <persName xml:id="persName_bd272a1d-b244-4d8b-b18b-6c5514dd8995">Beethovnischen<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> Geschmacks – ) folgendes erfahren. Er erinnere sich – daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c564bc86-012b-464b-9fe9-3ed7895eae77">Schindler<name key="PSN0114551" style="hidden" type="person">Schindler, Anton Felix (1795-1864)</name></persName></hi> allerdings eine derlei <hi rend="latintype">Ouverture</hi> von B. besessen habe – wohl auch er. – Holz – einmal durchgesehen: behauptet aber, daß Sie nur <hi n="1" rend="underline">wenige <hi rend="latintype">Varianten</hi></hi> von <title xml:id="title_7aff9e8a-55c8-4b7c-9f88-b8dccd9c083f">der jetzt gestochenen in <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">C-Dur</hi></hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108038" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur, op. 72b</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_404f3b39-c0cf-47a3-8c91-6a8f02c1412a" xml:lang="de">der jetzt gestochenen in C-Dur – Ludwig van Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, op. 72b, erschien 1810.</note> enthalte, und jedenfalls <hi n="1" rend="underline">ein früherer Entwurf</hi> der jetzt bestehenden <hi rend="latintype">Ouverture</hi> sey – welcher zu <hi n="1" rend="underline">unbedeutend</hi> sey, als daß er <hi n="1" rend="underline">für sich bestehend</hi> einen artistischen Werth habe.</p> <p>Wen Schindler diese <hi rend="latintype">Ouverture</hi> an <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_7571a444-5f5a-47ab-90b8-051af21c5b78">Breitkopf<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName></hi></hi> in <placeName xml:id="placeName_5a937826-39b7-490d-a4e4-9cc91b63225d">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verkauft hat<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_667c7aac-ea20-42fe-ba05-d4de90e5577a" xml:lang="de">Schindler diese Ouverture an Breitkopf in Leipzig verkauft hat – Dies betrifft Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 2, op. 72a, deren von Beethoven korrigierte Kopistenabschrift der Verlag Breitkopf & Härtel erworben hatte, ohne zu erkennen, dass gegen Ende eine längere Passage fehlte. Eine Anfrage bei Anton Felix Schindler ergab, dass die Passage aus der späteren Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, op. 72b, ergänzt werden konnte. Schindlers entsprechende Antwort (abgedruckt bei Wilhelm Lütge, Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 2, in: Der Bär, Jahrbuch von Breitkopf & Härtel auf das Jahr 1927, Leipzig 1927, S. 147 f., dort irrtümlich datiert auf den 31. März 1838) legte Raymund Härtel seinem Brief an Felix Mendelssohn Bartholdy, geschrieben vor dem 27. März 1838 (Brief gb-1838-03-27-01), bei. Gedruckt wurde die Leonoren-Ouvertüre Nr. 2, op. 72a erstmals 1842/43 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig, zunächst in einer überarbeiteten Fassung.</note> – so ist es sehr zu wünschen – indem genannter Herr Schindler dieses <hi n="1" rend="underline">nämmliche Stük</hi> auch an <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_571751ad-27c9-4f8f-9504-d5fce82282f7">Mechetti<name key="PSN0113159" style="hidden" type="person">Mechetti, Pietro (1777-1850)</name></persName></hi></hi> allhier verkaufte, welcher aber – in dem Anbetracht – daß nunmehr die <title xml:id="title_55ecaaf1-482f-4321-a992-eada7b0465fb">eigentliche <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Ouvertue</hi> C dur</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108038" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur, op. 72b</name></title> in Stich erschienen ist – dieses Fragment nicht mehr druken will, sondern sich mit Breitkopf ins Einvernehmen setzten wird.<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Herr <hi n="1" rend="underline">Mechetti</hi> dürfte sich vielleicht geneigt finden lassen, dieses Stük um ein Billiges abzutreten, wenn Sie Sich an Ihn wenden wollten.</p> <p>Für den <hi n="1" rend="underline">Brief - <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_02c99409-7687-4f2d-9c3c-45a239a1d4fb">Bennet<name key="PSN0109864" style="hidden" type="person">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name></persName></hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2fe03dc1-ca2b-4510-9a2d-b4d2f599ba4f" xml:lang="de">Für den Brief ∙Bennet – Fuchs hatte am 15. Januar 1838 zum zweiten Mal um ein Autograph von William Sterndale Bennett gebeten. Felix Mendelssohn Bartholdy übersandte Fuchs daraufhin den Brief: gb-1838-03-30-01 William Sterndale Bennett und James William Davison an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 30. März 1838.</note> danke ich indessen, und bitte nur noch die versprochenen <hi n="1" rend="underline">Noten von ihm</hi> nachfolgen zu lassen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_036de0dd-e9bf-4230-ace6-f8a80a2e0678" xml:lang="de">die versprochenen Noten von ihm nachfolgen zu lassen – Felix Mendelssohn Bartholdy schickte das Autograph als Anlage zu Brief fmb-1839-03-21-03 (Brief Nr. 2292) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Lukas Schubert in Wien; Leipzig, nach dem 21. März 1839. In der Autographensammlung von Fuchs ist ein Stück für Klavier zu vier Händen von Bennett nachweisbar.</note> Auch thäten Sie mir einen großen Gefallen, wenn Sie mir <hi n="1" rend="underline">Noten</hi> von <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_093a7284-1411-4245-a9b5-6d476401a172">Louis Berger<name key="PSN0109868" style="hidden" type="person">Berger, Carl Ludwig Heinrich (1777-1839)</name></persName></hi></hi> in <hi rend="latintype">Berlin</hi> verschaffen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_82880cd9-6e9b-4e96-900c-ad26a8d04036" xml:lang="de">Noten von Louis Berger in Berlin verschaffen – Carl Ludwig Heinrich Berger, Felix Mendelssohn Bartholdys ehemaliger Klavierlehrer, war am 16. Februar 1839 in Berlin gestorben. In der Autographensammlung von Fuchs ist eine Partitur von Vokal-Terzetten Bergers nachweisbar (siehe Richard Schaal, Die Autographen der Wiener Musiksammlung von Aloys Fuchs, Wien 1969, S. 32).</note> könnten, obschon ich bereits <hi n="1" rend="underline">ein Schreiben von ihm</hi> durch Ihre Güte erhalten habe – allein da zu meinen Zwek eigentlich <hi n="1" rend="underline">Noten</hi> geeigneter und besser sind, so gebe ich Letzteren den Vorzug. – </p> <p>Besietzen Sie viele <hi n="1" rend="underline">ungedrukte</hi> und <hi n="1" rend="underline">unbekantere</hi> Kompositionen von <persName xml:id="persName_33dd0355-bf15-4ef8-b390-addb92c1e7bd"><hi n="1" rend="underline">Seb: Bach</hi><name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName>? ich bin gerade damit beschäftigt, einen <hi n="1" rend="underline">thematischen <hi rend="latintype">Catalog</hi></hi> seiner <hi n="1" rend="underline">sämmtlichen Werke</hi> zusammenzustellen, daher obige Frage für mich von Wichtigkeit ist. Vielleicht finden Sie Muße – mir hierüber Auskunft zu geben.</p> <p>Daß Sie gegen das Aussterben des berühmten Namen <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Mendelssohn</hi></hi> bereits gesorgt haben, hat mich sehr erfreut. </p> <closer rend="left">Indem ich mich Ihrer werthen Frau <persName xml:id="persName_e020b317-49c8-423f-81b2-ffbc6ed7b5ec">Gemahlin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> bestens empfehle, verbleibe ich in Erwartung </closer> <closer rend="center">baldiger Antwort.</closer> <signed rend="center">Ihr</signed> <signed rend="right">bereitwilligster</signed> <signed rend="right">Alois Fuchs</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4d83f23b-96ad-41c5-95d6-e386c887dbb9"> <docAuthor key="PSN0111251" resp="author" style="hidden">Fuchs, Aloys Anton (1799–1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111251" resp="writer" style="hidden">Fuchs, Aloys Anton (1799–1853)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Meine Adresse lautet</p> <p style="paragraph_without_indent">nunmehr: An A.F.</p> <p style="paragraph_without_indent">b-b- Hofkriegskanzlist</p> <p style="paragraph_without_indent">in</p> <p style="paragraph_without_indent"><hi n="1" rend="underline">Wien</hi></p> </div> </body> </text></TEI>