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gb-1838-07-28-01

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Heinrich Conrad Schleinitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 27. und 28. Juli 1838 Hätt’ ich Dir nicht gern einige bestimmte Nachricht über Concertangelegenheiten geben wollen, so wärest Du so lange ohne Antwort nicht geblieben; wie es aber jetzt steht, konnt’ ich Dir gar nicht schreiben, wollt’ ich länger Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig; Berlin, zwischen dem 13. Mai und 12. Juli 1838 Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig; Berlin, 1. August 1838 Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 34/73 und GB-Ob, M.D.M. d. 34/20. Autograph Heinrich Conrad Schleinitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 27. und 28. Juli 1838 Hätt’ ich Dir nicht gern einige bestimmte Nachricht über Concertangelegenheiten geben wollen, so wärest Du so lange ohne Antwort nicht geblieben; wie es aber jetzt steht, konnt’ ich Dir gar nicht schreiben, wollt’ ich länger

2 Doppelbl.: S. 1-6 Brieftext; S. 7 leer; S. 8 Adresse, 1 Poststempel. [LEIPZIG ? / 28 Jul], Siegel.

Heinrich Conrad Schleinitz

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. und 28. Juli 1838 Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)counter-resetSchleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) BerlinDeutschland deutsch
Sr. Wohlgeboh. Herrn M. D. Dr. Mendelssohn Bartholdy in Berlin. LeipzgerStraße Nr. 3 frei
Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) Leipzig den 27 Juli 38. Lieber Mendelssohn!

Hätt’ ich Dir nicht gern einige bestimmte Nachricht über Concertangelegenheiten geben wollen, so wärest Du so lange ohne Antwort nicht geblieben; wie es aber jetzt steht, konnt’ ich Dir gar nicht schreiben, wollt’ ich länger noch das wollen; denn das Wollen Ew Wohllöbl. C.D.GewandhausLeipzigDeutschlandC.D. – ConcertDirection zieht sich so lang in die Länge, daß wir wahrscheinlich erst bei der zweiten Concertur des ersten Concertzettels wissen werden, was vielleicht im ersten Concert,im ersten Concert – Das erste Abonnementkonzert fand am 30. September 1838 im Saal des Gewandhauses statt. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 994. aber auch blos in diesem, bestimmt vorkommen könnte. Zum Glück haben wir doch wenigstens am letztvergangenen Dienstag, über das vom OrchesterGewandhausLeipzigDeutschland längst schon eingereichte Unterstützungs oder ZulageGesuch deliberirt; morgen soll nun die an Michael dieses Jahres noch zu veranstaltende große Musikaufführungan Michael dieses Jahres noch zu veranstaltende große Musikaufführung – Am 29. September 1839 fand nachmittags in der Thomaskirche zu Leipzig eine Aufführung des Kyrie und Gloria von Schneider in zwei Teilen statt. Siehe Leipziger Tageblatt und Anzeiger: 29. September 1838. Digitalisat . berathen werden. Mit der Schoepfung<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109080" style="hidden" type="music">Die Schöpfung Hob. XXI : 2</name> kann es deshalb nichts werden, weil die ThomanerThomanerchorLeipzigDeutschland selbige, ebenfalls noch an Michael, zu ihrem Benefiz aufführen wollen. Du wirst also wohl gewiß sein müssen, Deinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fgznvmut-yw2g-wbwd-czlw-h3opvys19thg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> wiederholt zu sehen; der Wunsch ihn wieder zu hören, ist so allgemein, hat sich bereits zu Ostern dieses Jahres so bestimmt unter dem Volke ausgesprochen, und ist, meines Erachtens, so wahr und vernünftig, daß Du auch wohl freundlich dazu sehen wirst, wenn auch leider die Mittel nicht so vorzüglich seyn dürften, als man sie wünschen möchte. Vielleicht könnte sich Mad. DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) entschließen, von Berlin aus eine Vergnügungsreise nach Leipzig zu machen, was auch ohne Nebenabsprachen, wohl nicht eben unverdaulich seyn dürfte. Das wäre freilich eine gar schöne Sache, für uns nähmlich, und Einer, (das wäre Ich) würde sich gar sehr freuen, recht sehr!

|2| Die Tenorparthie sänge vielleicht der am hiesigen TheaterStadttheaterLeipzigDeutschland neuengagirte Tenorist SchmidtSchmidt, Heinrich Friedrich Thomas (1780-?), welcher gut seyn soll. PaulusPogues – leider, aber doch erträglich nicht wahr? Nun das würde sich ja Alles wohl finden, vielleicht besser, als sich bisher hier immer Alles gefunden hat, aber hohe Zeit wird es, die Sache in Gang zu bringen. Die Aufführung würde am 17 oder 19 September statt finden müssen.Die Aufführung würde am 17 oder 19 September statt finden müssen – Die Aufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) fand am 15. September 1838 in der Universitätskirche zu Leipzig statt. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 993. Deine liebe CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) wird freilich seufzen, daß die Noth so bald wieder beginnen soll, und es thut mir besonders leid, daß der Paulus und ich es wieder sind, die wir vor, so wie in der Ehe, die Noth herbeizuführen scheinen. Deine g. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und Die SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), hoff’ ich, werden aber, Pauli causa,Pauli causa – lat., aufgrund des Paulus. leichter in Deine Abreise willigen, als es vielleicht sonst geschehen wäre,;: versichern will ich übrigens nebenbei, daß, obwohl die Aufführung des Paulus mir gewiß die größte Freude macht, der Vorschlag hierzu doch nicht von mir ausgegangen ist, was Dir vielleicht meine obige Bemerkung „daß der Wunsch ihn zu hören, allgemein sey“ – glaubhafter macht. Ich spreche aber, wie ich sehe, schon so bestimmt, als ob Alles schon fest beschlossen sey, und doch soll dies morgen Nachmittag erst geschehen. Bis dahin hast Du also noch Hoffnung und ich werde Dir das Resultat der Conferenz, entweder selbst sofort mittheilen, oder, damit ich mich aus der Affaire ziehe, durch unsern Herrn Secret. mittheilen lassen. Vor der Hand hast Du Obiges mithin nur als freundliche Mittheilung über hiesige Zustände anzusehen. Was Deinen Vorschlag eines gemischten ConcertsDeinen Vorschlag eines gemischten Concerts – Dieser Vorschlag Felix Mendelssohn Bartholdy ließ sich in schriftlichen Zeugnissen nicht finden. best betrifft, so will ich Dir nur sagen, daß die Sache nicht übel wäre, wenn wir das Concert in einer Kirche geben, die eine spielbare Orgel hat; Du weißt schon weshalb! nicht wahr? – Deinen neuen Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jozppqxp-qlxz-vciy-edzy-va0d1ervs9py"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name> möcht’ ich gern sobald wie möglich hören, aber mir scheint, es sey gut, wenn wir uns durch ihn wieder einen Genuß verschafften, wie das im letzten Kamerconcertim letzten Kamerconcert – Gemeint ist das Zweite Vokal- und Instrumentalkonzert mit Charles-Auguste de Bériot und Pauline Viardot im Saal des Gewandhauses am 28. Juni 1838. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 992. war, wo wir Deine zwey so schönen Psalmen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9jdbughy-d8rl-nodw-1kx2-nbwjoabl6qcz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gav5kjtw-y4c8-dnhn-yaos-jxhrwzk3gwhp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name> aufführten.Deine zwey so schönen Psalmen aufführten – Gemeint ist das Konzert zum Besten der Armen im Saal des Gewandhauses am 8. Februar 1838. Siehe Bert Hagels. Konzerte in Leipzig, S. 983. Ich kann die Probe und Aufführung dieses Concerts gewiß nie vergessen; dies wäre doch einmal ein reiner, schöner Genuß. Von dem <hi rend="latintype">Psalm</hi> 42<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3dylf5c8-mlyy-i8dk-o25t-qz2lqsmu1boe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name>. besitz ich zwar nichts als die Singstimmen (Solo und Chor); aber aus |3| diesen und meinem Gedächtniß arbeit’ ich mir zuweilen nach Kräften die Musik zusammen und – Gott weiß wie herrlich er Dir dieselbe gelingen ließ, – sie bewegt mich durch und durch, und regt meine Sinnen mächtig auf. Es geht mir freilich mit all’ Deiner Musik so; als ich neulich die <hi rend="latintype">Sopran</hi>Arie: „Der Du die Menschen läßest sterben“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tu1zscxu-4atn-hmtr-iaow-kvoqddlogq67"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100664" style="hidden">Zwei geistliche Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1868; enthält »Doch der Herr, er leitet die Irrenden recht« für Tenor und Klavier (MWV A 14, Anh. II) und »Der du die Menschen lässest sterben« für Sopran und Klavier (MWV A 14, Anh. II)<idno type="MWV">SD 56</idno><idno type="op">112</idno></name> durchspielte, hab’ ich von Neuem wieder bitter beklagt, daß sie nicht im Paulus aufgenommen ist; wer weis ob und wann sie nun ins Publicum kommt, und doch ist sie so überaus schön! – Wegen Elias Text hatte ich Nichts gethan,Wegen Elias Text? hatte ich Nichts gethan – siehe Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig, Berlin, 12. Juli 1838, Z. 35-41. Carl Klingemann hatte das Textbuch für Felix Mendelssohn Bartholdys geplantes Oratorium Elias op. 70 (MWV A 25) schreiben soll, aber trotz Mahnungen keine Arbeitsergebnisse vorgelegt. Also versuchte Felix Mendelssohn Bartholdy alternative Wege zu gehen. was auch jetzt Nichts deshalb zu thun, da verreist ist. Du weißt selbst, wie schwierig es seyn dürfte, in solchen Dingen als dritte Person zu handeln; vermitteln wohl könnte man, aber das Beste bleibt immer Du sprichst selbst einmal unmittelbar mit ihm über die Sache, zumal da er ein nobler und höchst zuverlässiger Mann ist. Deine neue Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hao9z4j7-tm46-8hzi-gfz5-8fjvcdixudn3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100343" style="hidden">Sinfonie B-Dur für Orchester, Fragment, [ca. 1838 bis 1840]<idno type="MWV">N 17</idno><idno type="op"></idno></name>,Deine neue Sinfonie – Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie B-Dur (MWV N 17) blieb unvollendet. mußt Du für das Musikconcert, das ohngefähr in den November fällt, aufheben; wir bitten Dich dann für das Abonn. ConcertGewandhausLeipzigDeutschland um Wiederholung. Läßt? Du diese Sinfonie nun wie Du sagst jetzt [...] einige Zeit, so denke an das Repertoire; schade daß dies Deine gute Frau nicht machen kann, sie würde es sonst gewiß eben so gern thun, wie Noten schreiben – freilich auch eben nicht mehr dabei verdienen. Oder soll ich mit DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) wieder ein Repertoire nach Deinem Geschmack entwerfen und Dir zuschicken? – Selbst bringen kann ich es leider nicht; obwohl Du so sehr freundlich mich zu einer Reise nach Berlin aufgefordert hast. Sonderbar! nach Berlin sehn’ ich mich auch nicht im Geringsten; mags daher kommen, weil ich es noch nicht kenne, oder mags ein Wink des Handels seyn, der mich vor ihm bewahren will – ich weiß es nicht, und lasse das auch eher dahin gestellt seyn. Aber Dich und die DeinigenMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn BartholdyMendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy hätt’ ich gern dort |4| gesehen, gern Euer Zusammenleben kennen lernen, und mir so gewiß eine Freude gemacht, die mir außerdem nicht geboten werden könnte. Aber es soll nicht seyn! Die einzigen 3 schönen Wochen dieses Jahres, (länger hat wenigstens bei uns das gute Wetter nicht ausgehalten) haben wir, meine FrauSchleinitz, Juliane Constanze (1807-1852) und ich, wieder mit Mineralwassertrinken rumgebracht, und dabei müssen wir überdies noch, der guten Wirkung wegen, glauben und überzeugt seyn, daß wir nichts Besseres hätten thun können. Auch bindet mich mein Beruf mehr denn je, ohne mir jedoch deshalb eben wahre Freunde zu machen; es ist so schön, wenn Du mir schreibst: ich arbeite jetzt an einer Sinfonie, Psalm, Quartettich arbeite jetzt an einer Sinfonie, Psalm, Quartett – Diese Auflistung war ironisch gemeint. und d. gl. – es wäre aber schaurig, wenn ich Dir schreiben wollte: ich arbeite jetzt an einem Miethcontract, einer Injurienklage, Defension eines Spitzbuben u.s.w. Mich kann es nicht, wie Dich freuen, wenn mich Jemand fragt: was thust Du jetzt? Je mehr mir theuer, desto weniger genau sprechen wir darüber, und dem beschäftigsten Advocaten, bleibt von all’ seiner wichtigen Arbeit zuletzt nichts, als ein Haufen Maculatur, die er noch obendrein, weil sie schlechtes Papier enthält, nur zu schlechtem Preise an die Händler losschlagen kann. Rufe und Ehre, sind bei uns sehr probematische problematische Dinge. Hat ein Advocat Ruff, so ists’ mit der Ehre nicht richtig; hat er Ehre so stets mit dem Rufe selten gut und Solange wir in Deutschland noch bei verschlossenen Thüren arbeiten müssen, wirds auch nicht anders und besser werden. Jedermann kommt uns mit einem grossen Mistrauen entgegen und es ist sogar schon so weit gediehen, daß das Volk einen ehrlichen Manne, fast immer für einen schlechten Advocaten hält. Wo soll da Freude am Beruf herkommen. Leider zwingt uns die Nothwendigkeit mitunter über Sachen uns zu streiten, die andern ehrlichen Leuten garkeinen Grund dazu geben würden; aber diese Sachen sind mir zu häufig letzter Zweck unseres Wirkens, und ein vorgestecktes Ziel erreichen, macht immer eine grosse Freude. Folgen wir nun überdies der Lebensregel: daß der Mensch, was er einmal ist, ganz seyn soll, so sind wir noch übler daran für’s ganze Leben denn „wehe denen die vom Streite leben; er wächst ihnen ins Herz hinein und sie werden ihn nimmer wieder los.“ Doch lassen wir das und sey Du nicht böse, daß ich Dich so unangenehm unterhalte; solche Sachen sind nun einmal so und nicht zu ändern. Ich bin nicht der Einzige dem es so geht, und Wir wollen nicht wieder darüber sprechen.

|5| Bei dieser Gelegenheit will ich Dir noch sagen, daß ChristanellChristanell, Anton (1801-1882) mir auf meinen ersten sehr höflichen Brief, nicht geantwortet hat;Christanell mir auf meinen ersten sehr höflichen Brief, nicht geantwortet hat – siehe Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig, Berlin, 12. Juli 1838, Z. 53 f. wie das zugeht, weiß ich noch nicht, hofte aber auf den zweiten, weniger artigen Brief, baldige Antwort, die ich Dir sogleich mittheilen werde. Mit so sonderbaren Leuten, wie der Herr dies zu seyn scheint, ist schwer zu unterhandeln, da sie, was Recht ist, selten wissen und einsehen, und leicht deshalb ein Geschrei erheben und unangenehme Weiterungen herbeiführen. Wie ich glaube, ist von ihm mir dem vorgebeugt und ich hofte deshalb auf ein gerades Ende. Sicherer habe ich Deinen Wünschen bei Verschickung Deines InstrumentesDeinen Wünschen bei Verschickung Deines Instrumentes – siehe Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig, Berlin, 12. Juli 1838, Z. 5-20. nachkommen können; durch Foncler ist es verpackt und durch WilhMeertel versendet worden. Letzterer hat zum Ueberfluß an Deinen BruderMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) noch einige Zeilen geschrieben, und das Instrument muss jetzt in Hamburg seyn oder wenigstens in diesen Tagen dort ankommen. Wegen freien Eingangs desselben bei der Rückkunft, werd’ ich seiner Zeit, das Nöthige besorgen. Gestempelt ist es mit Wasserfarben und, da es ein Zollbeamter von mir besorgte, so, daß der Stempel leicht wegzubringen ist.daß der Stempel leicht wegzubringen ist – Der Stempel ist ein Zeichen des Steueramts. Falls Felix Mendelssohn Bartholdy eigenes Instrument repariert zurückgeschickt worden wäre, hätte diese Kennzeichnung durch das Sächsische Steueramt es erlaubt, den Flügel ohne Eingangszoll wieder einzuführen (siehe Briefe Nr. 2039, Z. 18, und Nr. 2049, Z. 46). Diese Täuschungsprozedur war Bestandteil eines von Felix Mendelssohn Bartholdy, Ignaz Moscheles und Heinrich Conrad Schleinitz geplanten und durchgeführten Steuerbetrugs: Um den Einfuhrzoll für den neuen Érard-Flügel zu sparen, wurde vorgetäuscht, dass es sich um den von Érard reparierten alten Flügel handeln würde, der nur wieder rückgeführt würde. Siehe besonders Felix Mendelssohn Bartholdys Instruktionen in: Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig; Berlin, 12. Juli 1838, Z. 5-20. Zu diesem Unternehmen gehörte auch, dass sich Felix Mendelssohn Bartholdy mit Hilfe von Charlotte Moscheles einen kostenlosen neuen Flügel erschwindelt hatte. Charlotte Moscheles berichtete im gemeinsam mit Ignaz Moscheles geschriebenen Brief gb-1838-07-03-01 an Felix Mendelssohn Bartholdy vom 2. und 3. Juli 1838, wie sie den Klavierfabrikanten Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard mit dem Argument, Felix Mendelssohn Bartholdy würde sich sonst ein Wiener Instrument anschaffen, »diplomatisch« genötigt hatte, Felix Mendelssohn Bartholdy einen neuen Flügel zu schenken. Sollte wirklich dasselbe Instrument zurückkommen, so rathe jedochSchleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) Schantz den Stempel an, damit wir später keine Ungelegenheiten deshalb haben. Zur Vorsorge hab’ ich es mehrermal stempeln lassen, um be zufälligem Verwischen be einiger Stempel zu begegnen. Kommt das Instrument zurück, so kannst Du die Kiste wieder verkaufen oder, wenn Dir das besser gefällt, verbrennen, was Dir nicht viel mehr, als andere Heizung kosten würde, da das Brennholz immer noch theuer genug ist, auch den Preise sich immer ziemlich gleich erhält, weshalb ich Dir rathe, zu kaufen, wenn Du selbst wieder hier seyn wirst, zumal da Du von Veränderung Deiner Oefen, die übrigens alle restaurirt worden sind, sprachst, und hierauf Rücksicht zu nehmen hättest.

Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) |6| den 28 Juli. 38.

Unsere Conferenz ist zu Ende; die Herren bleiben beim Paulus und in Allem wie ich Dir oben geschrieben habe; den 19ten Septbr. Aufführung,19ten Septbr. Aufführung – Am 19. September 1838 fand kein Konzert in Leipzig statt. Siehe Bert Hagel, Konzerte in Leipzig. und Mitte August Anfang der Proben; wöchentlich zwey; Was sagst Du dazu? Ich schlug zum Tenor, den TichatschekTichatschek (Ticháček), Josef Aloys (1807-1886) in DresdenDresdenDeutschland?, auch andere Leute von dort zu andren Partien vor, und man will Alles versuchen, um Dir gute Mittel zu verschaffen. Wüßte ich HauserHauser, Franz (František) (1794-1870) zu finden, von dem ich ke gar Nichts wieder gehört habe, seitdem er WienWienÖsterreich zu Ostern dieses Jahres war, so würde ich den zum Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s0vn8s6a-keiy-wb8w-35og-5cvkb9xqpnjm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> zu bekommen suchen. SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S., die immer noch gutes Wetter zu ihrer Abreise hier erwarten, klagen sehr, daß sie wahrscheinlich zur Paulus-Aufführung noch nicht wieder zurück seyn könnten. Gepackt haben sie Alles seit 8 Tagen schon und ihre Mienen werden täglich launiger; der Papa Schunk allein hält ruhig und gefasst aus, da er sich nach der ganzen Reise nicht allzusehr zu sehnen scheint. Wahr ist’s aber doch, das Wetter ist abscheulich und es ist nicht zu verwundern, wenn man krank und mürrisch wird. Selbst der immer tactfeste DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), war jetzt mehrere Tage hindurch recht unwohl und in einer Laune wie ich sie selbst, in meinen gestimmten? Tagen selten habe. Jetzt geht’s ihm besser; uns Übrigen Allen geht’s so ziemlich wohl und Euch allen möge es der Himmel immer recht wohl gehen lassen. Du wirst wohl so gut seyn und für meine Frau, die Dich und all’ die Deinigen, mit mir von ganzem Herzen grüßt, die Schuld an Deine SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) auslegend zahlen, da an unser Selbstkommen nach Berlin nun nicht zu denken ist.

Deiner guten FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) sage ja viel 1000 herzliche Grüße von uns, schreibe mir auch was Dein Erbprinz macht. Ich muß jetzt, der Post wegen schließen, schreibe Dir aber bald mehr über Vieles. Behalte lieb Deinen HConrad Schleinitz
Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881) Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)

Dein Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rmqtuc7n-ecvt-o6z4-avoc-rkxvzfid3cxk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name> bei HärtelsBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig ist erschienen. Deine 4stimmigen Sopranlieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xi54a9n7-y5ve-1hpc-e7qp-k8vuz3jevkez"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100634" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, 1838; enthält MWV F 10, F 4, F 5, F 6, F 7 und F 9<idno type="MWV">SD 18</idno><idno type="op">41</idno></name> singen wir sehr häufig und im Freien, wie Du es gewollt hast.

            Leipzig den 27 Juli 38. Lieber Mendelssohn!
Hätt’ ich Dir nicht gern einige bestimmte Nachricht über Concertangelegenheiten geben wollen, so wärest Du so lange ohne Antwort nicht geblieben; wie es aber jetzt steht, konnt’ ich Dir gar nicht schreiben, wollt’ ich länger noch das wollen; denn das Wollen Ew Wohllöbl. C. D. zieht sich so lang in die Länge, daß wir wahrscheinlich erst bei der zweiten Concertur des ersten Concertzettels wissen werden, was vielleicht im ersten Concert, aber auch blos in diesem, bestimmt vorkommen könnte. Zum Glück haben wir doch wenigstens am letztvergangenen Dienstag, über das vom Orchester längst schon eingereichte Unterstützungs oder ZulageGesuch deliberirt; morgen soll nun die an Michael dieses Jahres noch zu veranstaltende große Musikaufführung berathen werden. Mit der Schoepfung kann es deshalb nichts werden, weil die Thomaner selbige, ebenfalls noch an Michael, zu ihrem Benefiz aufführen wollen. Du wirst also wohl gewiß sein müssen, Deinen Paulus wiederholt zu sehen; der Wunsch ihn wieder zu hören, ist so allgemein, hat sich bereits zu Ostern dieses Jahres so bestimmt unter dem Volke ausgesprochen, und ist, meines Erachtens, so wahr und vernünftig, daß Du auch wohl freundlich dazu sehen wirst, wenn auch leider die Mittel nicht so vorzüglich seyn dürften, als man sie wünschen möchte. Vielleicht könnte sich Mad. Decker entschließen, von Berlin aus eine Vergnügungsreise nach Leipzig zu machen, was auch ohne Nebenabsprachen, wohl nicht eben unverdaulich seyn dürfte. Das wäre freilich eine gar schöne Sache, für uns nähmlich, und Einer, (das wäre Ich) würde sich gar sehr freuen, recht sehr!
 Die Tenorparthie sänge vielleicht der am hiesigen Theater neuengagirte Tenorist Schmidt, welcher gut seyn soll. Paulus – Pogues – leider, aber doch erträglich nicht wahr? Nun das würde sich ja Alles wohl finden, vielleicht besser, als sich bisher hier immer Alles gefunden hat, aber hohe Zeit wird es, die Sache in Gang zu bringen. Die Aufführung würde am 17 oder 19 September statt finden müssen. Deine liebe Cecile wird freilich seufzen, daß die Noth so bald wieder beginnen soll, und es thut mir besonders leid, daß der Paulus und ich es wieder sind, die wir vor, so wie in der Ehe, die Noth herbeizuführen scheinen. Deine g. Mutter und Die Schwester, hoff’ ich, werden aber, Pauli causa, leichter in Deine Abreise willigen, als es vielleicht sonst geschehen wäre, ;: versichern will ich übrigens nebenbei, daß, obwohl die Aufführung des Paulus mir gewiß die größte Freude macht, der Vorschlag hierzu doch nicht von mir ausgegangen ist, was Dir vielleicht meine obige Bemerkung „daß der Wunsch ihn zu hören, allgemein sey“ – glaubhafter macht. Ich spreche aber, wie ich sehe, schon so bestimmt, als ob Alles schon fest beschlossen sey, und doch soll dies morgen Nachmittag erst geschehen. Bis dahin hast Du also noch Hoffnung und ich werde Dir das Resultat der Conferenz, entweder selbst sofort mittheilen, oder, damit ich mich aus der Affaire ziehe, durch unsern Herrn Secret. mittheilen lassen. Vor der Hand hast Du Obiges mithin nur als freundliche Mittheilung über hiesige Zustände anzusehen. Was Deinen Vorschlag eines gemischten Concerts best betrifft, so will ich Dir nur sagen, daß die Sache nicht übel wäre, wenn wir das Concert in einer Kirche geben, die eine spielbare Orgel hat; Du weißt schon weshalb! nicht wahr? – Deinen neuen Psalm möcht’ ich gern sobald wie möglich hören, aber mir scheint, es sey gut, wenn wir uns durch ihn wieder einen Genuß verschafften, wie das im letzten Kamerconcert war, wo wir Deine zwey so schönen Psalmen aufführten. Ich kann die Probe und Aufführung dieses Concerts gewiß nie vergessen; dies wäre doch einmal ein reiner, schöner Genuß. Von dem Psalm 42 . besitz ich zwar nichts als die Singstimmen (Solo und Chor) ; aber aus diesen und meinem Gedächtniß arbeit’ ich mir zuweilen nach Kräften die Musik zusammen und – Gott weiß wie herrlich er Dir dieselbe gelingen ließ, – sie bewegt mich durch und durch, und regt meine Sinnen mächtig auf. Es geht mir freilich mit all’ Deiner Musik so; als ich neulich die SopranArie: „Der Du die Menschen läßest sterben“ durchspielte, hab’ ich von Neuem wieder bitter beklagt, daß sie nicht im Paulus aufgenommen ist; wer weis ob und wann sie nun ins Publicum kommt, und doch ist sie so überaus schön! – Wegen Elias Text hatte ich Nichts gethan, was auch jetzt Nichts deshalb zu thun, da verreist ist. Du weißt selbst, wie schwierig es seyn dürfte, in solchen Dingen als dritte Person zu handeln; vermitteln wohl könnte man, aber das Beste bleibt immer Du sprichst selbst einmal unmittelbar mit ihm über die Sache, zumal da er ein nobler und höchst zuverlässiger Mann ist. Deine neue Sinfonie, mußt Du für das Musikconcert, das ohngefähr in den November fällt, aufheben; wir bitten Dich dann für das Abonn. Concert um Wiederholung. Läßt? Du diese Sinfonie nun wie Du sagst jetzt . .. einige Zeit, so denke an das Repertoire; schade daß dies Deine gute Frau nicht machen kann, sie würde es sonst gewiß eben so gern thun, wie Noten schreiben – freilich auch eben nicht mehr dabei verdienen. Oder soll ich mit David wieder ein Repertoire nach Deinem Geschmack entwerfen und Dir zuschicken? – Selbst bringen kann ich es leider nicht; obwohl Du so sehr freundlich mich zu einer Reise nach Berlin aufgefordert hast. Sonderbar! nach Berlin sehn’ ich mich auch nicht im Geringsten; mags daher kommen, weil ich es noch nicht kenne, oder mags ein Wink des Handels seyn, der mich vor ihm bewahren will – ich weiß es nicht, und lasse das auch eher dahin gestellt seyn. Aber Dich und die Deinigen hätt’ ich gern dort gesehen, gern Euer Zusammenleben kennen lernen, und mir so gewiß eine Freude gemacht, die mir außerdem nicht geboten werden könnte. Aber es soll nicht seyn! Die einzigen 3 schönen Wochen dieses Jahres, (länger hat wenigstens bei uns das gute Wetter nicht ausgehalten) haben wir, meine Frau und ich, wieder mit Mineralwassertrinken rumgebracht, und dabei müssen wir überdies noch, der guten Wirkung wegen, glauben und überzeugt seyn, daß wir nichts Besseres hätten thun können. Auch bindet mich mein Beruf mehr denn je, ohne mir jedoch deshalb eben wahre Freunde zu machen; es ist so schön, wenn Du mir schreibst: ich arbeite jetzt an einer Sinfonie, Psalm, Quartett und d. gl. – es wäre aber schaurig, wenn ich Dir schreiben wollte: ich arbeite jetzt an einem Miethcontract, einer Injurienklage, Defension eines Spitzbuben u. s. w. Mich kann es nicht, wie Dich freuen, wenn mich Jemand fragt: was thust Du jetzt? Je mehr mir theuer, desto weniger genau sprechen wir darüber, und dem beschäftigsten Advocaten, bleibt von all’ seiner wichtigen Arbeit zuletzt nichts, als ein Haufen Maculatur, die er noch obendrein, weil sie schlechtes Papier enthält, nur zu schlechtem Preise an die Händler losschlagen kann. Rufe und Ehre, sind bei uns sehr probematische Dinge. Hat ein Advocat Ruff, so ists’ mit der Ehre nicht richtig; hat er Ehre so stets mit dem Rufe selten gut und Solange wir in Deutschland noch bei verschlossenen Thüren arbeiten müssen, wirds auch nicht anders und besser werden. Jedermann kommt uns mit einem grossen Mistrauen entgegen und es ist sogar schon so weit gediehen, daß das Volk einen ehrlichen Manne, fast immer für einen schlechten Advocaten hält. Wo soll da Freude am Beruf herkommen. Leider zwingt uns die Nothwendigkeit mitunter über Sachen uns zu streiten, die andern ehrlichen Leuten garkeinen Grund dazu geben würden; aber diese Sachen sind mir zu häufig letzter Zweck unseres Wirkens, und ein vorgestecktes Ziel erreichen, macht immer eine grosse Freude. Folgen wir nun überdies der Lebensregel: daß der Mensch, was er einmal ist, ganz seyn soll, so sind wir noch übler daran für’s ganze Leben denn „wehe denen die vom Streite leben; er wächst ihnen ins Herz hinein und sie werden ihn nimmer wieder los. “ Doch lassen wir das und sey Du nicht böse, daß ich Dich so unangenehm unterhalte; solche Sachen sind nun einmal so und nicht zu ändern. Ich bin nicht der Einzige dem es so geht, und Wir wollen nicht wieder darüber sprechen.
 Bei dieser Gelegenheit will ich Dir noch sagen, daß Christanell mir auf meinen ersten sehr höflichen Brief, nicht geantwortet hat; wie das zugeht, weiß ich noch nicht, hofte aber auf den zweiten, weniger artigen Brief, baldige Antwort, die ich Dir sogleich mittheilen werde. Mit so sonderbaren Leuten, wie der Herr dies zu seyn scheint, ist schwer zu unterhandeln, da sie, was Recht ist, selten wissen und einsehen, und leicht deshalb ein Geschrei erheben und unangenehme Weiterungen herbeiführen. Wie ich glaube, ist von ihm mir dem vorgebeugt und ich hofte deshalb auf ein gerades Ende. Sicherer habe ich Deinen Wünschen bei Verschickung Deines Instrumentes nachkommen können; durch Foncler ist es verpackt und durch WilhMeertel versendet worden. Letzterer hat zum Ueberfluß an Deinen Bruder noch einige Zeilen geschrieben, und das Instrument muss jetzt in Hamburg seyn oder wenigstens in diesen Tagen dort ankommen. Wegen freien Eingangs desselben bei der Rückkunft, werd’ ich seiner Zeit, das Nöthige besorgen. Gestempelt ist es mit Wasserfarben und, da es ein Zollbeamter von mir besorgte, so, daß der Stempel leicht wegzubringen ist. Sollte wirklich dasselbe Instrument zurückkommen, so rathe jedoch Schantz den Stempel an, damit wir später keine Ungelegenheiten deshalb haben. Zur Vorsorge hab’ ich es mehrermal stempeln lassen, um be zufälligem Verwischen be einiger Stempel zu begegnen. Kommt das Instrument zurück, so kannst Du die Kiste wieder verkaufen oder, wenn Dir das besser gefällt, verbrennen, was Dir nicht viel mehr, als andere Heizung kosten würde, da das Brennholz immer noch theuer genug ist, auch den Preise sich immer ziemlich gleich erhält, weshalb ich Dir rathe, zu kaufen, wenn Du selbst wieder hier seyn wirst, zumal da Du von Veränderung Deiner Oefen, die übrigens alle restaurirt worden sind, sprachst, und hierauf Rücksicht zu nehmen hättest.
 den 28 Juli. 38. Unsere Conferenz ist zu Ende; die Herren bleiben beim Paulus und in Allem wie ich Dir oben geschrieben habe; den 19ten Septbr. Aufführung, und Mitte August Anfang der Proben; wöchentlich zwey; Was sagst Du dazu? Ich schlug zum Tenor, den Tichatschek in Dresden?, auch andere Leute von dort zu andren Partien vor, und man will Alles versuchen, um Dir gute Mittel zu verschaffen. Wüßte ich Hauser zu finden, von dem ich ke gar Nichts wieder gehört habe, seitdem er Wien zu Ostern dieses Jahres war, so würde ich den zum Paulus zu bekommen suchen. Schunks, die immer noch gutes Wetter zu ihrer Abreise hier erwarten, klagen sehr, daß sie wahrscheinlich zur Paulus-Aufführung noch nicht wieder zurück seyn könnten. Gepackt haben sie Alles seit 8 Tagen schon und ihre Mienen werden täglich launiger; der Papa Schunk allein hält ruhig und gefasst aus, da er sich nach der ganzen Reise nicht allzusehr zu sehnen scheint. Wahr ist’s aber doch, das Wetter ist abscheulich und es ist nicht zu verwundern, wenn man krank und mürrisch wird. Selbst der immer tactfeste David, war jetzt mehrere Tage hindurch recht unwohl und in einer Laune wie ich sie selbst, in meinen gestimmten? Tagen selten habe. Jetzt geht’s ihm besser; uns Übrigen Allen geht’s so ziemlich wohl und Euch allen möge es der Himmel immer recht wohl gehen lassen. Du wirst wohl so gut seyn und für meine Frau, die Dich und all’ die Deinigen, mit mir von ganzem Herzen grüßt, die Schuld an Deine Schwester auslegend zahlen, da an unser Selbstkommen nach Berlin nun nicht zu denken ist.
Deiner guten Frau sage ja viel 1000 herzliche Grüße von uns, schreibe mir auch was Dein Erbprinz macht. Ich muß jetzt, der Post wegen schließen, schreibe Dir aber bald mehr über Vieles. Behalte lieb Deinen HConrad Schleinitz
Dein Concert bei Härtels ist erschienen. Deine 4stimmigen Sopranlieder singen wir sehr häufig und im Freien, wie Du es gewollt hast.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-07-28-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-07-28-01" xml:id="title_16b31432-5dd9-4797-a877-c318e99720a3">Heinrich Conrad Schleinitz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 27. und 28. 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[LEIPZIG ? / 28 Jul], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Heinrich Conrad Schleinitz</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-07-27" xml:id="date_4dd9731f-2d25-4f12-81a5-c19791490451">27.</date> und <date cert="high" when="1838-07-28" xml:id="date_0e1e58f0-0c60-4450-9834-886e6d069ced">28. 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September 1838 im Saal des Gewandhauses statt. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 994.</note> aber auch blos in diesem, bestimmt vorkommen könnte. Zum Glück haben wir doch wenigstens am <date cert="high" when="1838-07-24" xml:id="date_32c64f52-aaf8-4f46-ab58-5a1d191f9677">letztvergangenen Dienstag</date>, über das vom <placeName xml:id="placeName_014d8bd5-998d-4e95-aa3a-5c5ca846e948">Orchester<name key="NST0100494" style="hidden" subtype="Orchester" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> längst schon eingereichte Unterstützungs oder ZulageGesuch deliberirt; <date cert="high" when="1838-07-28" xml:id="date_cc2f5e14-2c4c-4117-868e-ec1f6abb26fa">morgen</date> soll nun die <date cert="high" when="1838-09-29" xml:id="date_bbc1337e-5a19-4b32-9d70-111a7f85fbca">an <hi rend="latintype">Michael</hi> dieses Jahres</date> noch zu veranstaltende große Musikaufführung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5f3da6b0-91d2-4c3e-9393-cb41331190cb" xml:lang="de">an Michael dieses Jahres noch zu veranstaltende große Musikaufführung – Am 29. September 1839 fand nachmittags in der Thomaskirche zu Leipzig eine Aufführung des Kyrie und Gloria von Schneider in zwei Teilen statt. Siehe Leipziger Tageblatt und Anzeiger: 29. September 1838. Digitalisat .</note> berathen werden. Mit der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_36fa0b3f-f10e-4f74-889f-244c9e089a89">Schoepfung<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732–1809)</name><name key="CRT0109080" style="hidden" type="music">Die Schöpfung Hob. XXI : 2</name></title></hi> kann es deshalb nichts werden, weil die <placeName xml:id="placeName_a63b6e07-bddc-4194-b9b9-1a8fa9117f82">Thomaner<name key="NST0100194" style="hidden" subtype="" type="institution">Thomanerchor</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> selbige, ebenfalls noch an <hi rend="latintype">Michael</hi>, zu ihrem Benefiz aufführen wollen. Du wirst also wohl gewiß sein müssen, Deinen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_da8b185b-1c57-4bb8-8c21-066b4a79de65">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fgznvmut-yw2g-wbwd-czlw-h3opvys19thg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> wiederholt zu sehen; der Wunsch ihn wieder zu hören, ist so allgemein, hat sich bereits zu Ostern dieses Jahres so bestimmt unter dem Volke ausgesprochen, und ist, meines Erachtens, so wahr und vernünftig, daß Du auch wohl freundlich dazu sehen wirst, wenn auch leider die Mittel nicht so vorzüglich seyn dürften, als man sie wünschen möchte. Vielleicht könnte sich <hi rend="latintype">Mad. <persName xml:id="persName_6f71bebe-4540-4028-91a4-3053be03bd2d">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName></hi> entschließen, von <hi rend="latintype">Berlin</hi> aus eine Vergnügungsreise nach Leipzig zu machen, was auch ohne Nebenabsprachen, wohl nicht eben unverdaulich seyn dürfte. Das wäre freilich eine gar schöne Sache, für uns nähmlich, und Einer, (das wäre Ich) würde sich gar sehr freuen, <hi n="2" rend="underline">recht</hi> sehr!</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Die Tenorparthie sänge vielleicht der <placeName xml:id="placeName_ad6fbf63-7beb-4bc2-bc85-e3374d8f72d6">am hiesigen Theater<name key="NST0100511" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> neuengagirte Tenorist <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1b07925e-1bc1-417a-a2b7-539e404442af">Schmidt<name key="PSN0114600" style="hidden" type="person">Schmidt, Heinrich Friedrich Thomas (1780-?)</name></persName></hi>, welcher gut seyn soll. <hi rend="latintype">Paulus</hi> – <hi rend="latintype">Pogues</hi> – leider, aber doch erträglich nicht wahr? Nun das würde sich ja Alles wohl finden, vielleicht besser, als sich bisher hier immer Alles gefunden hat, aber hohe Zeit wird es, die Sache in Gang zu bringen. Die Aufführung würde am 17 oder 19 <hi rend="latintype">September</hi> statt finden müssen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e3fe86d-8603-4e2c-a918-31eb46bcb0b8" xml:lang="de">Die Aufführung würde am 17 oder 19 September statt finden müssen – Die Aufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium Paulus op. 36 (MWV A 14) fand am 15. September 1838 in der Universitätskirche zu Leipzig statt. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 993.</note> Deine liebe <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d924ca9d-bdfe-4a50-bd08-8b21eb1a5733">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> wird freilich seufzen, daß die Noth so bald wieder beginnen soll, und es thut mir besonders leid, daß der <hi rend="latintype">Paulus</hi> und ich es wieder sind, die wir vor, so wie in der Ehe, die Noth herbeizuführen scheinen. Deine g. <persName xml:id="persName_cf2da781-5c0b-4f4b-822b-651de8198feb">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und Die <persName xml:id="persName_65c66787-9de5-47df-ad3d-92cabb4cef5d">Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, hoff’ ich, werden aber, <hi rend="latintype">Pauli causa</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bdfb6293-e0e0-4546-bb72-2d704f0c853d" xml:lang="la ">Pauli causa – lat., aufgrund des Paulus.</note> leichter in Deine Abreise willigen, als es vielleicht sonst geschehen wäre,;: versichern will ich übrigens nebenbei, daß, obwohl die Aufführung des <hi rend="latintype">Paulus</hi> mir gewiß die größte Freude macht, der Vorschlag hierzu doch nicht <hi n="1" rend="underline">von mir</hi> ausgegangen ist, was Dir vielleicht meine obige Bemerkung „daß der Wunsch ihn zu hören, allgemein sey“ – glaubhafter macht. Ich spreche aber, wie ich sehe, schon so bestimmt, als ob Alles schon fest beschlossen sey, und doch soll dies morgen Nachmittag erst geschehen. Bis dahin hast Du also noch Hoffnung und ich werde Dir das <hi rend="latintype">Resultat</hi> der Conferenz, entweder selbst sofort mittheilen, oder, damit ich mich aus der <hi rend="latintype">Affaire</hi> ziehe, durch unsern Herrn <hi rend="latintype">Secret</hi>. mittheilen lassen. Vor der Hand hast Du Obiges mithin nur als freundliche Mittheilung über hiesige Zustände anzusehen. Was Deinen Vorschlag eines <hi n="1" rend="underline">gemischten Concerts</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_90223fb3-44c1-418a-b415-7626873275f7" xml:lang="de">Deinen Vorschlag eines gemischten Concerts – Dieser Vorschlag Felix Mendelssohn Bartholdy ließ sich in schriftlichen Zeugnissen nicht finden. </note> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_43dc24fa-d516-441b-ac1b-955899f0d3b5">best</del> betrifft, so will ich Dir nur sagen, daß die Sache nicht übel wäre, wenn wir das Concert in einer Kirche geben, die eine spielbare Orgel hat; Du weißt schon weshalb! nicht wahr? – Deinen <hi n="1" rend="underline">neuen</hi> <hi rend="latintype"><title xml:id="title_a20ab8d1-7c2e-4a9c-8c70-df5e6be591c4">Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jozppqxp-qlxz-vciy-edzy-va0d1ervs9py"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name></title></hi> möcht’ ich gern sobald wie möglich hören, aber mir scheint, es sey gut, wenn wir uns durch ihn wieder einen Genuß verschafften, wie das im letzten Kamerconcert<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_33f9573e-bca6-446f-a0ae-24aca3f2b65b" xml:lang="de">im letzten Kamerconcert – Gemeint ist das Zweite Vokal- und Instrumentalkonzert mit Charles-Auguste de Bériot und Pauline Viardot im Saal des Gewandhauses am 28. Juni 1838. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 992.</note> war, wo wir <title xml:id="title_e6d3d002-052b-4d96-8749-788422fd8ac5">Deine zwey so schönen Psalmen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9jdbughy-d8rl-nodw-1kx2-nbwjoabl6qcz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gav5kjtw-y4c8-dnhn-yaos-jxhrwzk3gwhp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100116" style="hidden">Der 95. Psalm »Kommt, lasst uns anbeten« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, 6. April 1838; [1839]; 3. Juli 1841<idno type="MWV">A 16</idno><idno type="op">46</idno></name></title> aufführten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fc7a9ba1-f411-4138-8c31-095a31bf9189" xml:lang="de">Deine zwey so schönen Psalmen aufführten – Gemeint ist das Konzert zum Besten der Armen im Saal des Gewandhauses am 8. Februar 1838. Siehe Bert Hagels. Konzerte in Leipzig, S. 983.</note> Ich kann die Probe und Aufführung dieses Concerts gewiß nie vergessen; dies wäre doch einmal ein reiner, schöner Genuß. Von dem <title xml:id="title_ecc2e183-4eff-45e2-bb1e-0caafe01fee6"><hi rend="latintype">Psalm</hi> 42<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3dylf5c8-mlyy-i8dk-o25t-qz2lqsmu1boe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title>. besitz ich zwar nichts als die Singstimmen (<hi rend="latintype">Solo</hi> und <hi rend="latintype">Chor</hi>); aber aus<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> diesen und meinem Gedächtniß arbeit’ ich mir zuweilen nach Kräften die Musik zusammen und – Gott weiß wie herrlich er Dir dieselbe gelingen ließ, – sie bewegt mich durch und durch, und regt meine Sinnen mächtig auf. Es geht mir freilich mit all’ Deiner Musik so; als ich neulich die <title xml:id="title_1f2dbe5f-017c-4226-bc91-9b146661acf6"><hi rend="latintype">Sopran</hi>Arie: „Der Du die Menschen läßest sterben“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tu1zscxu-4atn-hmtr-iaow-kvoqddlogq67"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100664" style="hidden">Zwei geistliche Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1868; enthält »Doch der Herr, er leitet die Irrenden recht« für Tenor und Klavier (MWV A 14, Anh. II) und »Der du die Menschen lässest sterben« für Sopran und Klavier (MWV A 14, Anh. II)<idno type="MWV">SD 56</idno><idno type="op">112</idno></name></title> durchspielte, hab’ ich von Neuem wieder bitter beklagt, daß sie nicht im <hi rend="latintype">Paulus</hi> aufgenommen ist; wer weis ob und wann sie nun ins <hi rend="latintype">Publicum</hi> kommt, und doch ist sie so überaus schön! – Wegen <hi rend="latintype">Elias</hi> Text hatte ich Nichts gethan,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c934a0ff-68df-4f8b-b6be-2320af9ecd25" xml:lang="de">Wegen Elias Text? hatte ich Nichts gethan – siehe Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig, Berlin, 12. Juli 1838, Z. 35-41. Carl Klingemann hatte das Textbuch für Felix Mendelssohn Bartholdys geplantes Oratorium Elias op. 70 (MWV A 25) schreiben soll, aber trotz Mahnungen keine Arbeitsergebnisse vorgelegt. Also versuchte Felix Mendelssohn Bartholdy alternative Wege zu gehen.</note> was auch jetzt Nichts deshalb zu thun, da <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> verreist ist. Du weißt selbst, wie schwierig es seyn dürfte, in solchen Dingen als dritte Person zu handeln; vermitteln wohl könnte man, aber das Beste bleibt immer Du sprichst selbst einmal unmittelbar mit ihm über die Sache, zumal da er ein nobler und höchst zuverlässiger Mann ist. Deine neue <title xml:id="title_158f7f37-372e-45c8-878f-a25ee98091a1">Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hao9z4j7-tm46-8hzi-gfz5-8fjvcdixudn3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100343" style="hidden">Sinfonie B-Dur für Orchester, Fragment, [ca. 1838 bis 1840]<idno type="MWV">N 17</idno><idno type="op"></idno></name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_00f50be4-e384-4b18-ab2a-969b56e28f1d" xml:lang="de">Deine neue Sinfonie – Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie B-Dur (MWV N 17) blieb unvollendet. </note> mußt Du für das Musikconcert, das ohngefähr in den <hi rend="latintype">November</hi> fällt, aufheben; wir bitten Dich dann für das <placeName xml:id="placeName_ff6e9b15-f136-4a63-891e-47142c496e4f">Abonn. Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> um Wiederholung. Läßt? Du diese Sinfonie nun wie Du sagst jetzt [...] einige Zeit, so denke an das <hi rend="latintype">Repertoire</hi>; schade daß dies Deine gute Frau nicht machen kann, sie würde es sonst gewiß eben so gern thun, wie Noten schreiben – freilich auch eben nicht mehr dabei verdienen. Oder soll ich mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0976b693-1f16-40e6-b542-a2edc5592ee9">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi> wieder ein <hi rend="latintype">Repertoire</hi> nach Deinem Geschmack entwerfen und Dir zuschicken? – Selbst bringen kann ich es leider nicht; obwohl Du so sehr freundlich mich zu einer Reise nach Berlin aufgefordert hast. Sonderbar! nach Berlin sehn’ ich mich auch nicht im Geringsten; mags daher kommen, weil ich es noch nicht kenne, oder mags ein Wink des Handels seyn, der mich vor ihm bewahren will – ich weiß es nicht, und lasse das auch eher dahin gestellt seyn. Aber Dich und die <persName xml:id="persName_c95210c4-c25f-43cb-8c8a-02197547a046"><persName xml:id="persName_ed3fb31a-0bd9-4da8-9de7-32eda4997fd1">Deinigen<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName><name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> hätt’ ich gern dort<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> gesehen, gern Euer Zusammenleben kennen lernen, und mir so gewiß eine Freude gemacht, die mir außerdem nicht geboten werden könnte. Aber es soll nicht seyn! Die einzigen 3 schönen Wochen dieses Jahres, (länger hat wenigstens bei uns das gute Wetter nicht ausgehalten) haben wir, meine <persName xml:id="persName_eeec1a7a-5698-4d90-92be-9485be21101d">Frau<name key="PSN0114568" style="hidden" type="person">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName> und ich, wieder mit <hi rend="latintype">Mineral</hi>wassertrinken rumgebracht, und dabei müssen wir überdies noch, der guten Wirkung wegen, glauben und überzeugt seyn, daß wir nichts Besseres hätten thun können. Auch bindet mich mein Beruf mehr denn je, ohne mir jedoch deshalb eben wahre Freunde zu machen; es ist so schön, wenn Du mir schreibst: ich arbeite jetzt an einer <hi rend="latintype">Sinfonie</hi>, Psalm, <hi rend="latintype">Quartett</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e14b8f3-603f-41c9-82f8-5c8063967782" xml:lang="de">ich arbeite jetzt an einer Sinfonie, Psalm, Quartett – Diese Auflistung war ironisch gemeint. </note> und d. gl. – es wäre aber schaurig, wenn ich Dir schreiben wollte: ich arbeite jetzt an einem Miethcontract, einer Injurienklage, Defension eines Spitzbuben u.s.w. Mich kann es nicht, wie Dich freuen, wenn mich Jemand fragt: was thust Du jetzt? Je mehr mir theuer, desto weniger genau sprechen wir darüber, und dem beschäftigsten <hi rend="latintype">Advocaten</hi>, bleibt von all’ seiner wichtigen Arbeit zuletzt nichts, als ein Haufen <hi rend="latintype">Maculatur</hi>, die er noch obendrein, weil sie schlechtes Papier enthält, nur zu schlechtem Preise an die Händler losschlagen kann. Rufe und Ehre, sind bei uns sehr <choice resp="editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_fe9993ab-7bf3-41b3-a5c0-67b92b796ae1"> <sic resp="writer">probematische </sic> <corr resp="editor">problematische</corr> </choice>Dinge. Hat ein <hi rend="latintype">Advocat</hi> Ruf<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_d7cb0dce-384c-4be2-9ac4-882e89253804">f</del>, so ists’ mit der Ehre nicht richtig; hat er Ehre so stets mit dem Rufe selten gut und Solange wir in Deutschland noch bei verschlossenen Thüren arbeiten müssen, wirds auch nicht anders und besser werden. Jedermann kommt uns mit einem grossen Mistrauen entgegen und es ist sogar schon so weit gediehen, daß das Volk einen ehrlichen Manne, fast immer für einen schlechten <hi rend="latintype">Advocaten</hi> hält. Wo soll da Freude am Beruf herkommen. Leider zwingt uns die Nothwendigkeit mitunter über Sachen uns zu streiten, die andern ehrlichen Leuten garkeinen Grund dazu geben würden; aber diese Sachen sind mir zu häufig letzter Zweck unseres Wirkens, und ein vorgestecktes Ziel erreichen, macht immer eine grosse Freude. Folgen wir nun überdies der Lebensregel: daß der Mensch, was er einmal ist, ganz seyn soll, so sind wir noch übler daran für’s ganze Leben denn „wehe denen die vom Streite leben; er wächst ihnen ins Herz hinein und sie werden ihn nimmer wieder los.“ Doch lassen wir das und sey Du nicht böse, daß ich Dich so unangenehm unterhalte; solche Sachen sind nun einmal so und nicht zu ändern. Ich bin nicht der Einzige dem es so geht, und Wir wollen nicht wieder darüber sprechen.</p> <p><seg type="pagebreak">|5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> Bei dieser Gelegenheit will ich Dir noch sagen, daß <persName xml:id="persName_f240992b-f737-4737-af43-6e490ff40889">Christanell<name key="PSN0110378" style="hidden" type="person">Christanell, Anton (1801-1882)</name></persName> mir auf meinen ersten sehr höflichen Brief, nicht geantwortet hat;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9ec21d44-8789-44c6-9359-273f53a090bb" xml:lang="de">Christanell mir auf meinen ersten sehr höflichen Brief, nicht geantwortet hat – siehe Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig, Berlin, 12. Juli 1838, Z. 53 f.</note> wie das zugeht, weiß ich noch nicht, hofte aber auf den zweiten, weniger artigen Brief, baldige Antwort, die ich Dir sogleich mittheilen werde. Mit so sonderbaren Leuten, wie der Herr dies zu seyn scheint, ist schwer zu unterhandeln, da sie, was Recht ist, selten wissen und einsehen, <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_7acf2429-b8f2-4095-a4e2-3727b77008ea">und</del> leicht deshalb ein Geschrei erheben und unangenehme Weiterungen herbeiführen. Wie ich glaube, ist von ihm mir dem vorgebeugt und ich hofte deshalb auf ein gerades Ende. Sicherer habe ich Deinen Wünschen bei Verschickung Deines Instrumentes<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_abadbfad-9d18-46ce-9122-a5d781149fb1" xml:lang="de">Deinen Wünschen bei Verschickung Deines Instrumentes – siehe Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig, Berlin, 12. Juli 1838, Z. 5-20.</note> nachkommen können; durch <hi rend="latintype">Foncler</hi> ist es verpackt und durch <hi rend="latintype">WilhMeertel</hi> versendet worden. Letzterer hat zum Ueberfluß an Deinen <persName xml:id="persName_09ef1708-b93c-41e2-b682-c2cdad077079">Bruder<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> noch einige Zeilen geschrieben, und das Instrument muss jetzt in Hamburg seyn oder wenigstens in diesen Tagen dort ankommen. Wegen freien Eingangs desselben bei der Rückkunft, werd’ ich seiner Zeit, das Nöthige besorgen. Gestempelt ist es mit Wasserfarben und, da es ein Zollbeamter von mir besorgte, so, daß der Stempel leicht wegzubringen ist.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6a99878e-fe7a-43ca-b199-fbdc7cf9d76d" xml:lang="de">daß der Stempel leicht wegzubringen ist – Der Stempel ist ein Zeichen des Steueramts. Falls Felix Mendelssohn Bartholdy eigenes Instrument repariert zurückgeschickt worden wäre, hätte diese Kennzeichnung durch das Sächsische Steueramt es erlaubt, den Flügel ohne Eingangszoll wieder einzuführen (siehe Briefe Nr. 2039, Z. 18, und Nr. 2049, Z. 46). Diese Täuschungsprozedur war Bestandteil eines von Felix Mendelssohn Bartholdy, Ignaz Moscheles und Heinrich Conrad Schleinitz geplanten und durchgeführten Steuerbetrugs: Um den Einfuhrzoll für den neuen Érard-Flügel zu sparen, wurde vorgetäuscht, dass es sich um den von Érard reparierten alten Flügel handeln würde, der nur wieder rückgeführt würde. Siehe besonders Felix Mendelssohn Bartholdys Instruktionen in: Brief fmb-1838-07-12-02 (Brief Nr. 2051) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Conrad Schleinitz in Leipzig; Berlin, 12. Juli 1838, Z. 5-20. Zu diesem Unternehmen gehörte auch, dass sich Felix Mendelssohn Bartholdy mit Hilfe von Charlotte Moscheles einen kostenlosen neuen Flügel erschwindelt hatte. Charlotte Moscheles berichtete im gemeinsam mit Ignaz Moscheles geschriebenen Brief gb-1838-07-03-01 an Felix Mendelssohn Bartholdy vom 2. und 3. Juli 1838, wie sie den Klavierfabrikanten Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard mit dem Argument, Felix Mendelssohn Bartholdy würde sich sonst ein Wiener Instrument anschaffen, »diplomatisch« genötigt hatte, Felix Mendelssohn Bartholdy einen neuen Flügel zu schenken.</note> Sollte wirklich dasselbe Instrument zurückkommen, so rathe <add place="above">jedoch<name key="PSN0114567" resp="writers_hand" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</name></add> Schantz den Stempel an, damit wir später keine Ungelegenheiten deshalb haben. Zur Vorsorge hab’ ich es mehrermal stempeln lassen, um <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_a9437a2c-b4c1-49c1-9d45-066eb65f069b">be</del> zufälligem Verwischen <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_3a7ff1af-d34d-4326-8a3f-cd3cc5ab4680">be</del> einiger Stempel zu begegnen. Kommt das Instrument zurück, so kannst Du die Kiste wieder verkaufen oder, wenn Dir das besser gefällt, verbrennen, was Dir nicht viel mehr, als andere Heizung kosten würde, da das Brennholz immer noch theuer genug ist, auch den Preise sich immer ziemlich gleich erhält, weshalb ich Dir rathe, zu kaufen, wenn Du selbst wieder hier seyn wirst, zumal da Du von Veränderung Deiner Oefen, die übrigens alle restaurirt worden sind, sprachst, und hierauf Rücksicht zu nehmen hättest.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_ace4b16b-6bc7-41bd-8034-a93b76ce8983"> <docAuthor key="PSN0114567" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b2db7735-565b-43e2-b3b7-f045ba7b588f">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114567" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_eb1f4890-a817-4be9-86f9-758f455d8faa">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</docAuthor> <dateline rend="right"><seg type="pagebreak">|6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> den <date cert="high" when="1838-07-28" xml:id="date_83c04523-fa1d-4e3e-95c5-a098c14decd3">28 Juli. 38</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Unsere Conferenz ist zu Ende; die Herren bleiben beim <hi rend="latintype">Paulus</hi> und in Allem wie ich Dir oben geschrieben habe; den <date cert="high" when="1838-09-19" xml:id="date_71529975-b4f8-43a8-958c-56757b302987">19<hi rend="superscript">ten</hi> Septbr.</date> Aufführung,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f6735662-1a5f-4ad5-9581-72e8947d78a1" xml:lang="de">19ten Septbr. Aufführung – Am 19. September 1838 fand kein Konzert in Leipzig statt. Siehe Bert Hagel, Konzerte in Leipzig.</note> und Mitte <hi rend="latintype">August</hi> Anfang der Proben; wöchentlich zwey; Was sagst Du dazu? Ich schlug zum <hi rend="latintype">Tenor</hi>, den <persName xml:id="persName_f9dcaa15-dbb2-42f8-9a49-ac14f4eae209">Tichatschek<name key="PSN0115331" style="hidden" type="person">Tichatschek (Ticháček), Josef Aloys (1807-1886)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_e5f82992-6ea7-4759-abc3-714df81034c0">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>?, auch andere Leute von dort zu andren Partien vor, und man will Alles versuchen, um Dir gute Mittel zu verschaffen. Wüßte ich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bd64100d-0d56-4eaf-ac4d-3ae87ff6c1c4">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden" type="person">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName></hi> zu finden, von dem ich <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_d6f81b9e-067b-4f89-91c4-e8446a222df2">ke</del> gar Nichts wieder gehört habe, seitdem er <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_bf5a4784-7943-49b2-acc6-a6da44b9ed55">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> zu Ostern dieses Jahres war, so würde ich den zum <hi rend="latintype"><title xml:id="title_751b69ef-f72d-4d6b-83b1-b5b1a27ce1cf">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_s0vn8s6a-keiy-wb8w-35og-5cvkb9xqpnjm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> zu bekommen suchen. <persName xml:id="persName_72a982e7-f72f-4962-b058-50bd6d5232aa">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>, die immer noch gutes Wetter zu ihrer Abreise hier erwarten, klagen sehr, daß sie wahrscheinlich zur <hi rend="latintype">Paulus</hi>-Aufführung noch nicht wieder zurück seyn könnten. Gepackt haben sie Alles seit 8 Tagen schon und ihre Mienen werden täglich launiger; der Papa Schunk allein hält ruhig und gefasst aus, da er sich nach der ganzen Reise nicht allzusehr zu sehnen scheint. Wahr ist’s aber doch, das Wetter ist abscheulich und es ist nicht zu verwundern, wenn man krank und mürrisch wird. Selbst der immer tactfeste <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_da9e2c18-ce56-4771-baf7-624888da764c">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi>, war jetzt mehrere Tage hindurch recht unwohl und in einer Laune wie ich sie selbst, in meinen gestimmten? Tagen selten habe. Jetzt geht’s ihm besser; uns Übrigen Allen geht’s so ziemlich wohl und Euch allen möge es der Himmel immer recht wohl gehen lassen. Du wirst wohl so gut seyn und für meine Frau, die Dich und all’ die Deinigen, mit mir von ganzem Herzen grüßt, die Schuld an Deine <persName xml:id="persName_0f9ffc4c-a697-436f-98f7-ada5123e6ea0">Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> auslegend zahlen, da an unser Selbstkommen nach Berlin nun nicht zu denken ist.</p> <closer rend="left">Deiner guten <persName xml:id="persName_2e169f41-8c85-45e2-ae5f-71d0e197a9dc">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> sage ja viel 1000 herzliche Grüße von uns, schreibe mir auch was Dein Erbprinz macht. Ich muß jetzt, der Post wegen schließen, schreibe Dir aber bald mehr über Vieles. Behalte lieb</closer> <signed rend="right">Deinen HConrad Schleinitz</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_9ef26d8c-4d71-4293-b0ab-91536ed578e6"> <docAuthor key="PSN0114567" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_04787239-bdcb-483e-9305-8a8db238ecfc">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114567" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_edc9c024-70a1-464a-93e6-acdb25f49f3b">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802–1881)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Dein <title xml:id="title_939c2e1f-fc06-4f32-a869-3d735259374b">Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rmqtuc7n-ecvt-o6z4-avoc-rkxvzfid3cxk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name></title> bei <persName xml:id="persName_65e14f60-1496-4606-923e-d7b06fceb1af">Härtels<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> ist erschienen. Deine <title xml:id="title_73961afb-99b6-4c40-b46b-37721e8223cf">4stimmigen Sopranlieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xi54a9n7-y5ve-1hpc-e7qp-k8vuz3jevkez"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100634" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, 1838; enthält MWV F 10, F 4, F 5, F 6, F 7 und F 9<idno type="MWV">SD 18</idno><idno type="op">41</idno></name></title> singen wir sehr häufig und im Freien, wie Du es gewollt hast.</p> </div> </body> </text></TEI>