gb-1838-06-02-01
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Frankfurt a. M., 2. Juni 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1 Brieftext; S. 2-3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [FRANKFURT 8-9 / 3. / IUN. / 1838] [No2 / 4 | 8 / C.].
Elisabeth Jeanrenaud
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Ich habe Gestern die Rede des Herrn Cécile abgeschrieben und bitte Sie dieselbe mit nach Berlin zu nehmen. Gewiß wird es
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Glück; an sie denke ich täglich mit Freude und segne den Himmel der ihr so viel in Ihnen gab. Wir hatten seitdem Sie hier waren nichts vonCéciles
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Ft den 2ten Juni 1838 Lieber Felix! Ich habe Gestern die Rede des Herrn Appia am Grabe meines Vaters, für Cécile abgeschrieben und bitte Sie dieselbe mit nach Berlin zu nehmen. Gewiß wird es Cécile interessiren und freuen zu sehen wie richtig die Hauptzüge seines Charakters aufgefaßt und gezeichnet sind. – Später hoffe ich ihr ein kleines Andenken von des Vaters Haaren schicken zu können. Für Ihren herzlichen Brief, lieber Felix, meinen besten Dank, ich erhielt ihn Gestern und theilte der Mutter die an sie gerichtete Stelle sogleich mit, sie dankt und grüßt Sie recht freundlich, so wie meine Schwester Henriette, der ich, um keine Eifersucht zu erregen, die besonders freundlichen Worte, ganz ins Geheim mittheilte. Sie theilt und erwiedert Ihre Gefühle für sie von ganzem Herzen. Ich bin gefaßt und auch ruhig, lieber Felix aber so müde im Geist und Körper daß mir der Lebensweg lang und mühseelig und diejenigen, welche das endliche Ziel dessellben erreicht und den Kampf ausgekämpft haben, glücklich scheinen. Ein Schmerz ruft den andern hervor und obgleich die mildernde Hand der Zeit vieles vermag so ist doch der Lebensmuth gebrochen und das warme frische Gefühl der Jugend kehrt nie wieder. Das sagte mir Ihre Tante Schlegel so schön als wir sie neulich besuchten. Mein einziger Lichtpunkt ist jetzt Céciles Glück; an sie denke ich täglich mit Freude und segne den Himmel der ihr so viel in Ihnen gab. Wir hatten seitdem Sie hier waren nichts von Berlin gehöhrt und ich fing an besorgt zu werden, als Julie Gestern einen sehr hübschen und so recht frohen Brief, von ihrer Schwester erhielt. Man sieht daran wie wohl und heimisch sich Cécile jetzt im Kreis Ihrer Familie fühlt, sie erzählt viel von der Bettina, die sie bei Mme Hensel sah und führt ihre Frankfurter Redensarten, welche ihr beßer als ihre Person gefallen, an. Das arme Kind! wie schmerzlich wird sie die traurige Nachricht aus ihrer frohen Laune reißen. Ich vermuthe Sie reißen über Cassel zurück, aber ich darf dennoch den Auftrag der Tante Becher nicht vergeßen. Mme Benecke verbreitete nähmlich in Heidelberg die Nachricht Sie würden das dortige Musikfest mit Ihrer Gegenwart beglücken und in diesem Fall hat die Tante bestimmt daß Sie dann das Zimmer bei ihr einnehmen würden, sie schreibt mir, Sie sollten ganz ungenirt bei ihr sein und außer der Freuden welche ihr dieser Besuch machen, würden auch zu dieser Zeit alle Gasthöfe überfüllt sein. Adieu, lieber Felix, wenn Sie nach Berlin kommen küßen Sie meine liebe liebe Cécile und das kleine Männchen von mir und sorgen Sie daß ich nicht zu lange ohne Nachrichten bleibe das ist gar zu traurig. Morgen oder bis Montag will Julie an CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) schreiben. Ich denke Sie verlaßen Cöln Mittwoch oder Donnerstag und Gott sei mit Ihnen und den Ihrigen. Ihre treue Mutter E. J.
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