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gb-1838-05-31-01

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Carl Gollmick an Felix Mendelssohn Bartholdy in Köln <lb></lb>Frankfurt a. M., 31. Mai 1838 Es wird Ihnen schon genehm seyn, wie ich Sie jezt in Ihrer gedrängten Zeit nicht mit einem Wörterreichen Schreiben beschäftige. Ihr Schreiben vom 7 April zeigt mir, daß sie meinem Gesuch, mir meinen alten Vater Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M. (?); Leipzig, 7. April 1838 unbekannt Gollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866)Gollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 33/153. Autograph Carl Gollmick an Felix Mendelssohn Bartholdy in Köln; Frankfurt a. M., 31. Mai 1838 Es wird Ihnen schon genehm seyn, wie ich Sie jezt in Ihrer gedrängten Zeit nicht mit einem Wörterreichen Schreiben beschäftige. Ihr Schreiben vom 7 April zeigt mir, daß sie meinem Gesuch, mir meinen alten Vater

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 2 Poststempel [FRANKFURT 10-11 / 31. / MAI / 1838] [No2 / 1|8 / C.].

Carl Gollmick

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

31. Mai 1838 Gollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866)counter-resetGollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866) Frankfurt a. M.Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) KölnDeutschland deutsch
Herrn Herrn Felix Mendelssohn. Direktor des Rheinischen Musikfestes in Cölln. frey.
Gollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866) Gollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866) Mein verehrter lieber Herr Mendelssohn.

Es wird Ihnen schon genehm seyn, wie ich Sie jezt in Ihrer gedrängten Zeit nicht mit einem Wörterreichen Schreiben beschäftige. Ihr Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-04-07-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M. (?); Leipzig, 7. April 1838</name> vom 7 April zeigt mir, daß sie meinem Gesuch, mir meinen alten VaterGollmick, Friedrich Karl (1774-1852) unterstützen zu helfen, nicht mißdeutet haben, und daß Sie bei Ihrer Anwesenheit20. Niederrheinisches Musikfest (1838)KölnDeutschland in CöllnKölnDeutschland meinem Wunsche nachzukommen die Gefälligkeit haben würden.

Die Noth war damals momentan, und ich suchte auf eine andre Art zu helfen, wenn es auch nicht ganz nach meinem Gefühle geschehen konnte. Deshalb – wenn Sie mir jezt noch 20 Louisd’our auf ganz kurze Zeit vorstrecken, und dieses Geld, ein guter Engel selbst in die Wohnung still leidender Armuth bringen wollten, Sie würden meine Dankbarkeit dadurch nur verdoppeln. Ihre Delikateße wird Ihnen am besten sagen, auf welche Weise Sie das Geld meinem Vater als von mir kommend einhändigen. Sie werden die Wunde des zarten Unglücks gewiß nur schonend berühren. Nur Ihr humaner lieber Brief vom 7 Apr: konnte mich bestimmen, Ihnen diese Zumuthung noch einmal zu thun, weshalb ich Sie auch noch einmal recht herzlich um Vergebung bitte.

Die Wohnung meines Vaters kann Ihnen am besten jeder Musiker angeben. Ich selbst weis dieselbe nach der lezten Wohnungsveränderung nicht anzugeben, und eine einfache Adresse: an Herrn Carl GollmickGollmick, Johann Carl Friedrich (1796-1866), Tonkünstler in Cöln genügt jedesmal ihn aufzufinden.

Ich habe so eben einen großen romantischen Operntext an Franz LachnerLachner, Franz Paul (1803-1890) abgeschickt, der mir selbst das Tema dazu gab. – Werden wir denn niemals in einem geistigen Rapport zusammentreten? Sie schrieben mir einmal etwas von Gustav WasaSchweden, Gustav I. Wasa (1496-1560).etwas von Gustav Wasa – Mendelssohn war bereits mit Joesph Fürst bezüglich eines auf der Gestalt Gustav Wasas basierenden Opernlibrettos im Gespräch. Siehe Brief gb-1838-05-04-01 Joseph Fürst an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 4. Mai 1838. Auch dieses Opernprojekt sollte wie alle Opernversuche Mendelssohns scheitern. Ist das noch Ihr Ernst? Ich zweifle fast, da Ihnen ja ein weiblich edler Character als Heldin der Oper vorschwebt. GriseldisGriseldis – Griseldis ist eine fiktive Figur in Boccaccios Decamerone. war Ihnen zu leidend. Genug. Vielleicht gewinnen Sie eine Minute für mich, mir nur in 3 Wochen das Resultat auf dies Schreiben anzudeuten und mich zu beruhigen, daß Sie mir nicht gar zu böse sind.

Mit wahrer Verehrung und Freundschaft Ihr ClGollmick. 31/5.38.
            Mein verehrter lieber Herr Mendelssohn.
Es wird Ihnen schon genehm seyn, wie ich Sie jezt in Ihrer gedrängten Zeit nicht mit einem Wörterreichen Schreiben beschäftige. Ihr Schreiben vom 7 April zeigt mir, daß sie meinem Gesuch, mir meinen alten Vater unterstützen zu helfen, nicht mißdeutet haben, und daß Sie bei Ihrer Anwesenheit in Cölln meinem Wunsche nachzukommen die Gefälligkeit haben würden.
Die Noth war damals momentan, und ich suchte auf eine andre Art zu helfen, wenn es auch nicht ganz nach meinem Gefühle geschehen konnte. Deshalb – wenn Sie mir jezt noch 20 Louisd’our auf ganz kurze Zeit vorstrecken, und dieses Geld, ein guter Engel selbst in die Wohnung still leidender Armuth bringen wollten, Sie würden meine Dankbarkeit dadurch nur verdoppeln. Ihre Delikateße wird Ihnen am besten sagen, auf welche Weise Sie das Geld meinem Vater als von mir kommend einhändigen. Sie werden die Wunde des zarten Unglücks gewiß nur schonend berühren. Nur Ihr humaner lieber Brief vom 7 Apr: konnte mich bestimmen, Ihnen diese Zumuthung noch einmal zu thun, weshalb ich Sie auch noch einmal recht herzlich um Vergebung bitte.
Die Wohnung meines Vaters kann Ihnen am besten jeder Musiker angeben. Ich selbst weis dieselbe nach der lezten Wohnungsveränderung nicht anzugeben, und eine einfache Adresse: an Herrn Carl Gollmick, Tonkünstler in Cöln genügt jedesmal ihn aufzufinden.
Ich habe so eben einen großen romantischen Operntext an Franz Lachner abgeschickt, der mir selbst das Tema dazu gab. – Werden wir denn niemals in einem geistigen Rapport zusammentreten? Sie schrieben mir einmal etwas von Gustav Wasa. Ist das noch Ihr Ernst? Ich zweifle fast, da Ihnen ja ein weiblich edler Character als Heldin der Oper vorschwebt. Griseldis war Ihnen zu leidend. Genug. Vielleicht gewinnen Sie eine Minute für mich, mir nur in 3 Wochen das Resultat auf dies Schreiben anzudeuten und mich zu beruhigen, daß Sie mir nicht gar zu böse sind.
Mit wahrer Verehrung und Freundschaft Ihr
ClGollmick.
31/5. 38.          
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