]> Brief: gb-1838-05-06-01

gb-1838-05-06-01

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Elisabeth Jeanrenaud an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb> Frankfurt a. M., 6. Mai 1838 ich kann nicht sagen wie viel Freude mir Ihr und Céciles letzter Brief machte, und daher auch nicht so dafür danken wie ich es zu thun wünschte. Der Gedanke Sie, nach langer Entbehrung und Trennung, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., adressiert an Cornelius Carl Souchay; Berlin, 23. April 1838 Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Köln, 30. Mai 1838 Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 33/140. Autograph Elisabeth Jeanrenaud an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Frankfurt a. M., 6. Mai 1838 ich kann nicht sagen wie viel Freude mir Ihr und Céciles letzter Brief machte, und daher auch nicht so dafür danken wie ich es zu thun wünschte. Der Gedanke Sie, nach langer Entbehrung und Trennung,

Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [FRANKFURT / 6. / MAI. / 1838] [9 / N-2 / 5].

Elisabeth Jeanrenaud

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

6. Mai 1838 Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)counter-resetJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Frankfurt a. M. Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Berlin Deutschland deutsch
Wohlgeboren F. Mendelssohn Bartholdy Berlin Residenz Leipziger S. No 9
Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Ft den 6ten Mai Lieber Felix!

ich kann nicht sagen wie viel Freude mir Ihr und CécilesMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) letzter Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-04-23-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M., adressiert an Cornelius Carl Souchay; Berlin, 23. April 1838</name> machte, und daher auch nicht so dafür danken wie ich es zu thun wünschte. Der Gedanke Sie, nach langer Entbehrung und Trennung, wieder in väterlichem HausLeipziger Straße Nr. 3BerlinDeutschland froh und glücklich bei den Ihrigen zu wißen, thut meinem Herzen innig wohl und ich kann mir denken wie sehr, angenehme Erinnerungen der Vergangenheit, die Gegenwart verschöndern und schmücken mögen. Cecile wird Ihr früheres Leben jetzt noch einmal mit Ihnen durchleben und erst recht kennenlernen. Sie schreibt mir sehr glücklich und vergnügt, was ich freilich nicht anders erwarten konnte, dem ohngeachtet aber bitte ich Sie, lieber Felix, Ihrer Frau MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) in meinem Nahmen herzlich für die liebevolle Aufnahme und all ihre Güte für Cécile zu danken.

|2| Ich bin überzeugt, Madame Mendelssohn beachtet auch Céciles Gesundheit und ertheilt ihr den besten Rath über das Stillen. Durch einen Brief der Tante SchunkSchunck, Julie (1819-1899) von LeipzigLeipzgUnbekannt erfuhr ich die eigentliche Ursache der besonderen Widrigkeit aller welcher C.Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) vor drei Wochen klagte. sollte sich in der Kürze ein ähnlicher Zufall wiederholen, so muß sie bestimmt abgewöhnen, aber ich meine, nach einer Krankheit wie der ihrigen sollte sie in keinem Fall länger als nach sechs Monaten stillen. – Morgen hoffen wir in den Garten ziehen zu können und ich werde recht froh sein wenn wir drüben sind, denn mit einer zahlreichen Hausgenoßenschafft und zwei Frauen ist es nicht ganz leicht. Die Ärzte finden es aber für die MutterSouchay, Elisabetha Henrietta sowohl, als für den VaterSouchay, Cornelius Carl (1768-1838) wünschenswerth bei so schönem Wetter so bald als möglich auf das Land zu kommen. Die schnell eingetretene Hitze ermüdet Gesunde, es ist also kein Wunder, daß auch Kranke ihren erschlaffenden Einfluß spühren.

|3| Überdies muß der Vater auch für drei Tage jeden Tag ein Dampfbad nehmen um die Thätigkeit durchaus so viel als möglich herzustellen. Seit ohngefähr 6 Wochen sind seine Füße und Beine sehr geschwollen und auch das Gesicht zuweilen angelaufen. die Ärzte nennen die Krankheit eine Hautwassersucht. – ich habe schon zu viel Kranke gesehen um mich irgend einer Täuschung hingeben zu können und bitte nur Gott uns allen und besonders meinem guten Vater Kräffte zu verleihen. Er klagt nie, aber desto erschreckender ist mir sein Anblick und Leiden; sein Verlust wird ein großer für alle, für mich aber der größte sein, da ich so früh allein stand und bei ihm Hülfe und Trost fand. Gottes Wille ist der beste; ich danke ihm auch herzlich mir meinen Vaters so lange erhalten zu haben, allein der Gedanke einer baldigen Trennung erpreßt mir seit meiner Rückkehr täglich schmerzliche Thränen! – Mein Bruder CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) ist ein großer Trost, so wie auch EmilieBenecke, Emmeline (1813-1877) und HenrietteBenecke, Henrietta Mathilda (Matilda) (1841-1914) die seit acht Tagen hier sind; alle Seligen

|4| mir die herzlichsten Grüße für Sie und Cécile auch. So bald ich kann werde ich ihr schreiben, trösten sie Sie einstweilen für mich lieber Felix und auch den lieben kleinen CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897), Männche darf ich nicht mehr sagen, denn Morgen wird er ja drei Monate alt. Adieu, lieber Felix. Ihre Sie aufrichtig liebende Mutter E JJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)
Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871) Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796–1871)

|1| Sagen Sie doch Cécile, HeleneBenecke, Helene Louisa Wilhelmina (Ellen) (1828-1890) sei wieder ganz wohl und käme seit acht Tagen täglich zu uns.

            Ft den 6ten Mai Lieber Felix!
ich kann nicht sagen wie viel Freude mir Ihr und Céciles letzter Brief machte, und daher auch nicht so dafür danken wie ich es zu thun wünschte. Der Gedanke Sie, nach langer Entbehrung und Trennung, wieder in väterlichem Haus froh und glücklich bei den Ihrigen zu wißen, thut meinem Herzen innig wohl und ich kann mir denken wie sehr, angenehme Erinnerungen der Vergangenheit, die Gegenwart verschöndern und schmücken mögen. Cecile wird Ihr früheres Leben jetzt noch einmal mit Ihnen durchleben und erst recht kennenlernen. Sie schreibt mir sehr glücklich und vergnügt, was ich freilich nicht anders erwarten konnte, dem ohngeachtet aber bitte ich Sie, lieber Felix, Ihrer Frau Mutter in meinem Nahmen herzlich für die liebevolle Aufnahme und all ihre Güte für Cécile zu danken.
 Ich bin überzeugt, Madame Mendelssohn beachtet auch Céciles Gesundheit und ertheilt ihr den besten Rath über das Stillen. Durch einen Brief der Tante Schunk von Leipzig erfuhr ich die eigentliche Ursache der besonderen Widrigkeit aller welcher C. vor drei Wochen klagte. sollte sich in der Kürze ein ähnlicher Zufall wiederholen, so muß sie bestimmt abgewöhnen, aber ich meine, nach einer Krankheit wie der ihrigen sollte sie in keinem Fall länger als nach sechs Monaten stillen. – Morgen hoffen wir in den Garten ziehen zu können und ich werde recht froh sein wenn wir drüben sind, denn mit einer zahlreichen Hausgenoßenschafft und zwei Frauen ist es nicht ganz leicht. Die Ärzte finden es aber für die Mutter sowohl, als für den Vater wünschenswerth bei so schönem Wetter so bald als möglich auf das Land zu kommen. Die schnell eingetretene Hitze ermüdet Gesunde, es ist also kein Wunder, daß auch Kranke ihren erschlaffenden Einfluß spühren.
 Überdies muß der Vater auch für drei Tage jeden Tag ein Dampfbad nehmen um die Thätigkeit durchaus so viel als möglich herzustellen. Seit ohngefähr 6 Wochen sind seine Füße und Beine sehr geschwollen und auch das Gesicht zuweilen angelaufen. die Ärzte nennen die Krankheit eine Hautwassersucht. – ich habe schon zu viel Kranke gesehen um mich irgend einer Täuschung hingeben zu können und bitte nur Gott uns allen und besonders meinem guten Vater Kräffte zu verleihen. Er klagt nie, aber desto erschreckender ist mir sein Anblick und Leiden; sein Verlust wird ein großer für alle, für mich aber der größte sein, da ich so früh allein stand und bei ihm Hülfe und Trost fand. Gottes Wille ist der beste; ich danke ihm auch herzlich mir meinen Vaters so lange erhalten zu haben, allein der Gedanke einer baldigen Trennung erpreßt mir seit meiner Rückkehr täglich schmerzliche Thränen! – Mein Bruder Carl ist ein großer Trost, so wie auch Emilie und Henriette die seit acht Tagen hier sind; alle Seligen
 mir die herzlichsten Grüße für Sie und Cécile auch. So bald ich kann werde ich ihr schreiben, trösten sie Sie einstweilen für mich lieber Felix und auch den lieben kleinen Carl, Männche darf ich nicht mehr sagen, denn Morgen wird er ja drei Monate alt. Adieu, lieber Felix. Ihre Sie aufrichtig liebende Mutter E J
 Sagen Sie doch Cécile, Helene sei wieder ganz wohl und käme seit acht Tagen täglich zu uns.          
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