gb-1838-03-31-02
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Köln, 31. März 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [CÖLN 1-2 / 2/4], Siegel. – Brief im Namen des Komitees des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln.
Julius Nacken
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
DBartoldy Bartholdy
rFelix Mendelssohn-Leipzig
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Merz1838
Es muß ein sonderbares Ding um den heiligen Brautstand sein. Mein College Bel steckt nun schon wieder seit 8 Tagen in
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DSteinberger sitzt wahrscheinlich mit seinem Schätzchen hinter’m Ofen und bespricht die künftige Hauseinrichtung. Mit den Leuten ist daher zuweilen nicht viel anzufangen, und muß ich mich schon selbst an’s Schreiben machen.
rMit der Anfertigung der Musikalien bin ich schon zimlich weit vorgerückt. Die Bachsche Cantate ist bereits, was die Gesangstimmen anbelangt, ganz fertig, ebenso
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Haendel; es fehlt also nur noch die
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Der CacilienVerein Ffurt war so gütig,
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Das Fest scheint eins der glänzesten und großartigsten werden zu wollen. Wir können unmöglich alle Anmeldung
Mit den Solo Parthien sind wir noch nicht in Ordnung. – Für den Bass haben wir Herrn Dumont gewonnen; den
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ist schon längst geschrieben, da er aber auf Reise, so verzöSchmetzer
Julius NackenCöln d. 31 Merz 1838 Werther Herr, Es muß ein sonderbares Ding um den heiligen Brautstand sein. Mein College Bel steckt nun schon wieder seit 8 Tagen in Geilenkirchen bei seiner Auserwählten, und Dr Steinberger sitzt wahrscheinlich mit seinem Schätzchen hinter’m Ofen und bespricht die künftige Hauseinrichtung. Mit den Leuten ist daher zuweilen nicht viel anzufangen, und muß ich mich schon selbst an’s Schreiben machen. Mit der Anfertigung der Musikalien bin ich schon zimlich weit vorgerückt. Die Bachsche Cantate ist bereits, was die Gesangstimmen anbelangt, ganz fertig, ebenso Josua v. Haendel; es fehlt also nur noch die Cantate von Beethoven, welche worüber wir Ihren Nachrichten in Bezug auf den Text noch entgegen sehen. – Der CacilienVerein in Ffurt war so gütig, uns seine Stimmen zu Josua leihweise zu überlassen; und da solche nach der Claasingschen Ausgabe angefertigt sind, so hat uns dieß bewogen, solcher den Vorzug zu geben. Ihren Vorschlag die ersten OrchesterStimmen zur Bachschen Cantate so wie zu Josua dort anfertigen zu lassen, erheischt meinen verbindlichsten Dank; sobald solche angefertigt sind, haben Sie wohl die Güte mir dieselben unverweilt zum doublieren zuzusenden. – Sollten dasige Vereine, vielleicht OrchesterStimmen, zu den um Pfingsten hier aufzuführenden Werken besitzen, und Sie glauben, daß ein freundliches Gesuch uns solche leihweise zu dem Feste überlassen zu wollen, nicht ohne Erfolg bleiben würde, so bitte ich mir die betreffenden Herren aufzugeben, an welchen ich mich dieserhalb wenden könnte. – Daß wir uns für eine sorgfältige unbeschädigte Rücksendung in längsten 8 Tagen nach Pfingsten verbürgen, versteht sich von selbst. – Das Fest scheint eins der glänzesten und großartigsten werden zu wollen. Wir können unmöglich alle Anmeldungen berücksichtigen, sonst würde unser GesangPersonal allein bis zu 800 à 900. Personen anwachsen. Gleich nach Ostern fangen wir mit den Proben an und werden dann regelmäßig wöchentlich 2 à 3 gehalten werden. – Mit den Solo Parthien sind wir noch nicht in Ordnung. – Für den Bass haben wir Herrn Dumont gewonnen; den Alt wird wahrscheinlich die Braut d Herrn Bel, Fräulein Flemming aus Geilenkirchen übernehmen, welche beiläufig gesagt eine ausgezeichnet schöne Stimme hat. – Wegen Sopran haben wir nach Berlin an verschiedene geschriebene, sind aber noch ohne W Antwort. An der Schroeder Devrient hat deren Bruder welcher hier wohnt geschrieben, aber auch noch keine Antwort. – Die Walker in Hamburg macht enorme Forderungen, so daß wir davon abgesehen haben. – Sabine Heinefetter ist hier, und würde den Händel gerne singen, die Beethovensche Cantate jedoch nicht, indem ihr die Parthie zu hoch liege. – Madame Eichhorn ist ebenfalls zu haben. – Tenor! o weh! da sieht’s noch schlecht aus. – Wurda in Hbg kann nicht; de Vrückt in Haag hat seine Stimme beinahe gänzlich verlohren; unser dicker Breiting ist fern, am Ende gar in Sibirien. – An Schmetzer ist schon längst geschrieben, da er aber auf Reise, so verzö gert sich die Antwort gar lange. – Auf diesen hoffe ich jedoch fest, da grade an Pfingsten dessen Theaterferien anfangen. Erfreuen Sie uns bald durch eine Antwort und empfangen meinen herzlichsten Gruß. Mit aller Hochachtung Julius Nacken
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April 1838</title> <author key="PSN0113533">Nacken, Julius (1809-1867)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113533" resp="writer">Nacken, Julius (1809-1867)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"></name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. 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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-03-31" xml:id="date_c5766079-250e-499f-882b-050cd4dfd127">31. 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B, S. 501).</note> ist bereits, was die Gesangstimmen anbelangt, ganz fertig, ebenso <hi rend="latintype"><title xml:id="title_2c3596dd-03e8-4e0c-8e86-3ce4a28fbc6f">Josua<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108992" style="hidden" type="music">Joshua HWV 64</name></title></hi> v. <hi rend="latintype">Haendel</hi>; es fehlt also nur noch die <title xml:id="title_d9b6b5a8-0c13-404a-9527-ba181911cceb"><hi rend="latintype">Cantate</hi> von <hi rend="latintype">Beethoven</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108014" style="hidden" type="music">Der glorreiche Augenblick op. 136</name></title>, <del cert="high" rend="strikethrough">welche</del> worüber wir Ihren Nachrichten in Bezug auf den Text<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ed89600c-6de9-47fc-afe6-fa36444ea3e4" xml:lang="de">den Text – Der Verlag Tobias Haslinger in Wien hatte Ludwig van Beethovens zur Eröffnung des Wiener Kongresses 1814 komponierte Kantate Der glorreiche Augenblick op. 136 mit einem neuen, von Friedrich Rochlitz verfassten Text (ohne Autorenangabe), unter dem Titel »Preis der Tonkunst« herausgegeben (Partitur: Haslinger, 1837; PN 6751). Mendelssohn fand den ursprünglichen Text von Aloys Weißenbach »lächerlich schlimm«, die Neutextierung aber »noch schlechter, da er von den Intentionen des Componisten keine einzige beibehält«; siehe Brief fmb-1837-11-02-01 (Brief Nr. 1748) Felix Mendelssohn Bartholdy an Jacob Bel in Köln, Leipzig, 2. November 1837.</note> noch entgegen sehen. – </p> <p>Der <placeName xml:id="placeName_a70c25fd-d602-49b5-a781-b357e95dc5c3"><hi rend="latintype">Cacilien</hi>Verein<name key="NST0100338" style="hidden" subtype="" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_74451c08-1c6f-4587-b699-5d22d3f259d9">Ffurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. 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Cranz, [1825?].</note> angefertigt sind, so hat uns die<unclear reason="covering" resp="UT">ß</unclear> bewogen, solcher den Vorzug zu geben. Ihren Vorschlag die ersten <add place="above"><hi rend="latintype">Orchester</hi><name key="PSN0113533" resp="writers_hand" style="hidden">Nacken, Julius (1809-1867)</name></add>Stimmen z<unclear reason="covering" resp="UT">ur</unclear> <hi rend="latintype">Bachschen Cantate</hi> so wie zu <hi rend="latintype">Josua</hi> dor<unclear reason="covering" resp="UT">t</unclear> anfertigen zu lassen, erheischt meine<unclear reason="covering" resp="UT">n</unclear> verbindlichsten Dank; sobald solche a<unclear reason="covering" resp="UT">n</unclear>gefertigt sind, haben Sie wohl die Güte mir dieselben unverweilt zum <hi rend="latintype">doublieren</hi> zuzusenden. – </p> <p>Sollten dasige Vereine, vielleicht <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Orches<unclear reason="covering" resp="UT">ter</unclear></hi></hi>Stimmen, zu den um Pfingsten hier au<unclear reason="covering" resp="UT">f</unclear>zuführenden Werken besitzen, und Sie glauben, daß ein freundliches Gesuch u<unclear reason="covering" resp="UT">ns</unclear> solche leihweise zu dem Feste überlasse<unclear reason="covering" resp="UT">n</unclear> zu wollen, nicht ohne Erfolg bleiben wür<unclear reason="covering" resp="UT">de,</unclear> so bitte ich mir die betreffenden Herr<unclear reason="covering" resp="UT">en</unclear> aufzugeben, an <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"> <sic resp="writer">welchen</sic> <corr resp="editor">welche</corr> </choice> ich mich dieserhalb wenden könnte. – Daß wir uns für e<unclear reason="covering" resp="UT">ine</unclear> sorgfältige unbeschädigte Rücksendung in längsten 8 Tagen nach Pfingsten ve<unclear reason="covering" resp="UT">r</unclear>bürgen, versteht sich von selbst. – </p> <p>Das Fest scheint eins der glänzesten und großartigsten werden zu wollen. Wir können unmöglich alle Anmeldung<unclear reason="covering" resp="UT">en</unclear><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>berücksichtigen, sonst würde unser GesangPersonal allein <add place="above">bis zu<name key="PSN0113533" resp="writers_hand" style="hidden">Nacken, Julius (1809–1867)</name></add> 800 à 900. Personen anwachsen. Gleich nach Ostern fangen wir mit den Proben an und werden dann regelmäßig wöchentlich 2 à 3 gehalten werden. – </p> <p>Mit den <hi rend="latintype">Solo</hi> Parthien<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c895bf2f-20c2-4e94-8259-e71c18be7a73" xml:lang="de">Solo Parthien – Beim 20. Niederrheinischen Musikfest in Köln zu Pfingsten 1838 wirkten als Solisten mit: die Sopranistinnen Angelika Eschborn aus Amsterdam und ein Fräulein Welly aus Köln, die Altistin Eveline von Ribbentrop aus Koblenz, der Tenor Willem Pasques de Chavonnes Vrugt aus Amsterdam und der Bassist Michael DuMont aus Köln (Hauchecorne, Musikfeste, Anhang, S. 21).</note> sind wir noch nicht in Ordnung. – Für den <hi rend="latintype">Bass</hi> haben wir Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_672794e5-e257-421f-aaa9-d282f452d867">Dumont<name key="PSN0110772" style="hidden" type="person">DuMont, Johann Michael Joseph (1782-1865)</name></persName></hi> gewonnen; den <hi rend="latintype">Alt</hi> wird wahrscheinlich die Braut d Herrn <hi rend="latintype">Bel</hi>, Fräulein <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0969c56b-4a62-4263-bb6e-fe48b58a63e1">Flemming<name key="PSN0111079" style="hidden" type="person">Flemming, Josephine (1820-1895)</name></persName></hi> aus <hi rend="latintype">Geilenkirchen</hi> übernehmen, welche beiläufig gesagt eine ausgezeichnet schöne Stimme hat. – Wegen <hi rend="latintype">Sopran</hi> haben wir nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_03ea9663-34d3-434b-9c26-2448a476c3ff">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> an verschiedene <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"><sic resp="writer">geschriebene</sic><corr resp="editor">geschrieben</corr></choice>, sind aber noch ohne <del cert="high" rend="strikethrough">W</del> Antwort. An <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"><sic resp="writer">der</sic><corr resp="editor">die</corr></choice> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_aa51d544-6706-4e6d-b63c-9de14b332913">Schroeder Devrient<name key="PSN0114707" style="hidden" type="person">Schröder-Devrient, Wilhelmine Henriette Friederike Marie (1804-1860)</name></persName></hi> hat deren Bruder<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_249add2b-7475-44a1-8722-0399712bfe4c" xml:lang="de">deren Bruder – Wilhelmine Schröder-Devrient hatte einen Bruder, Alexander Schröder, Offizier in bayerischen Diensten; es scheint zweifelhaft ob dieser gemeint ist.</note> welcher hier wohnt geschrieben, aber auch noch keine Antwort. – Die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4a3bfb17-cfec-4940-b13f-a3d77f777e6d">Walker<name key="PSN0119420" style="hidden" type="person">Gehse, Maria Antoinette (1806-?)</name></persName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_214c63d5-bca0-44d0-8c93-82a1d3c5be20">Ha<unclear reason="covering" resp="UT">mburg</unclear><settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> macht <hi rend="latintype">enorme</hi> Forderungen, so daß <unclear reason="covering" resp="UT">wir</unclear> davon abgesehen haben. – <persName xml:id="persName_07f2456a-32d7-4438-b667-d7794abfc5e8"><hi rend="latintype">Sabine Hein<unclear reason="covering" resp="UT">efetter</unclear></hi><name key="PSN0111825" style="hidden" type="person">Heinefetter, Sabine (1809-1872)</name></persName> ist hier, und würde den <hi rend="latintype">Händel</hi> gerne singen, die <hi rend="latintype">Beethovensche Cantate</hi> jedoch nicht, indem ihr die Parthie zu hoch liege. – <hi rend="latintype">Madame <persName xml:id="persName_d5e00be8-a7ae-4c14-8d52-8ad85224315a">Eichhorn<name key="PSN0119421" style="hidden" type="person">Eschborn, Anna Angelika (Nanette) (?-1879)</name></persName></hi> ist ebenfalls zu haben. – </p> <p><hi rend="latintype">Tenor</hi>! o weh! da sieht’s noch schlecht aus. – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c12a4d01-829c-436a-9feb-c7b626b2e694">Wurda<name key="PSN0119422" style="hidden" type="person">Wurda, Joseph (1807-1875)</name></persName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_83cd0447-8509-496a-9b06-bff315ac05cd">Hbg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> kann nicht; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_215aa702-1d80-4680-9444-adc54b3480d6">de Vrückt<name key="PSN0115574" style="hidden" type="person">Vrugt, Willem Pasques de Chavonnes (1798-1873)</name></persName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a044219e-a08f-4522-be4f-0191c91a219b">Haag<settlement key="STM0100516" style="hidden" type="locality">’s-Gravenhage</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName></hi> hat seine Stimme beinahe gänzlich verlohren; unser dicker <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_43fe7b32-a2ab-49f4-8725-b5548066048f">Breiting<name key="PSN0110110" style="hidden" type="person">Breiting, Hermann (1804-1860)</name></persName></hi> ist fern, am Ende gar in <hi rend="latintype">Sibirien</hi>. – An <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4d411d55-e074-4c8d-a26c-50fb6ebe7534">Schmetzer<name key="PSN0114598" style="hidden" type="person">Schmezer, Friedrich (1807-1877)</name></persName></hi> ist schon längst geschrieben, da er aber auf Reise, so verzö<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>gert sich die Antwort gar lange. – Auf diesen hoffe ich jedoch fest, da grade an Pfingsten dessen Theaterferien anfangen. Erfreuen Sie uns bald durch eine Antwo<unclear reason="covering" resp="UT">rt</unclear> und empfangen meinen herzlichsten Gruß.</p> <closer rend="center">Mit aller Hochachtung</closer> <signed rend="center"><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Julius Nacken</hi></hi></signed> </div> </body> </text></TEI>