]> Brief: gb-1838-03-30-02

gb-1838-03-30-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Christian August Pohlenz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 30. März 1838 Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches Orgelspiel nochmals abzustatten. Meine Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Pohlenz, Christian August (1790-1843)Pohlenz, Christian August (1790-1843) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 33/106. Autograph Christian August Pohlenz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 30. März 1838 Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches Orgelspiel nochmals abzustatten. Meine

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse.

Christian August Pohlenz

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. März 1838 Pohlenz, Christian August (1790-1843)counter-resetPohlenz, Christian August (1790–1843) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sr. Wohlgeb. dem Herrn Musicdirector D. Mendelssohn- Bartholdy zu behändigen.
Pohlenz, Christian August (1790–1843) Pohlenz, Christian August (1790–1843) Hochverehrter Herr Doctor,

Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches OrgelspielIhr herrliches Orgelspiel – Vermutlich handelt es sich hier nicht um ein öffentliches Auftreten. nochmals abzustatten. Meine Orgelbank ist mir nun noch einmal so lieb geworden, und Sie sind der erste große Meister, der auf dieser neuen seinen Sitz genommen hat. Ich dachte an MozartMozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791), der auf der ThomasorgelThomaskircheLeipzigDeutschlandThomasorgel – Die Gestalt der ursprünglich 1601 von Johann Lange erbauten Orgel war im wesentlichen noch die, erhalten durch den Umbau aus 1773 durch Johann Gottlieb Mauer. Die Orgel wurde 1889 durch ein neues Instrument ersetzt. Siehe William A. Little, Mendelssohn and the Organ, New York 2010, S. 353. 1789. gespielt hat,der auf der Thomasorgel 1789 gespielt hat – Nach der Erinnerung von Johann Friedrich Reichardt ließ Mozart sich am 22. April 1789 »ohne vorausgehende Ankündigung und unentgeltlich auf der Orgel der Thomaskirche hören« (Berlinische musikalische Zeitung, 1, Nr. 33, 1805, S. 132). und hätte beinahe gehäslertHäßler, Johann Wilhelm (1747-1822),gehäslert – Wolfgang Amadeus Mozart hatte sich in seinem Brief vom 16. März 1789 an seine Frau Constanze abfällig über das Orgelspiel des Organisten Johann Wilhelm Häßler (1747-1822) geäußert, das er sinngemäß als unkreativ und Effekt haschend Pedal-betont beschrieb. Dementsprechend verfiel Pohlenz bei seinem Orgelspiel in Leipzig wohl in dieselben Untugenden. Siehe »Ein Brief von W. A. Mozart. Mitgetheilt aus dem Archiv des Preßburger Kirchen-Musik-Vereins«, in: Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 3. Jg., Nr. 88, 25. Juli 1843, S. 365–366. wenn ich nicht gefürchtet, misverstanden zu werden. Ja es ist wahr, Sie sind ob allen Ihrer bewundernswürdigen Productionen und Leistungen ein seltner großer Meister der Kunst, dem ich hiermit meine ganze Verehrung mit aufrichtigem Herzen ausspreche. Sodann wollte ich Ihnen bei meinem Besuche die Geschichte des Mozarts ConzertesWolfgang Amadeus Mozart-DenkmalSalzburgDeutschlanddie Geschichte des Mozarts Conzertes – Es handelt sich um das am 5. September 1842 enthüllte, von Ludwig Schwanthaler entworfene Denkmal am heutigen Mozartplatz (damals St. Michaels-Platz) in Salzburg. Ein »Concert für Mozart’s Denkmal« im Gewandhaus unter Leitung von August Pohlenz wurde für den 19. April angekündigt in der NZfM 8 Nr. 30, 13. April 1838, S. 120. Das Konzert fand aber erst statt am 13. Mai unter Beteiligung des Gewandhausorchesters und der Singakademie. Siehe AMZ 40, Nr. 21, 23. Mai 1838, Sp. 341 f.; NZfM 8, Nr. 39, 15. Mai 1838, S. 156, und Nr. 43, 25. Mai 1838, S. 168; Allgemeine Zeitung, Augsburg, Nr. 327, 23. Nov. 1838, Beilage, S. 2482 (»Von Leipzig, Ertrag eines von Hrn. Friedrich Hofmeister, durch das Comité des Mozart-Concertes veranlaßten Concertes, von diesem Comité selbst überwacht 180 fl.«); Brief gb-1838-01-02-01 Friedrich Hofmeister an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig Leipzig, 2. Januar 1838; Brief gb-1838-05-15-01 Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 15. Mai 1838, Z.: »Daß Mozart Concert fiel in jeder Hinsicht höchst mittelmäßig aus«. erzählen, die kurz so lautet: Nachdem Sie im Tageblatte zu einem solchen Conzerte aufgefordert, und wahrscheinlich auch eine Petition an das ConzertdirektoriumGewandhausLeipzigDeutschland gelangt – Sie so wohl als das Concertdirektorium darauf nicht eingegangen, was mir auch Ihnen bekannte Ehrenmänner fest versichert haben – schrieb man an mich mit der Anfrage: ob ich wohl ein solches Conzert zu veranstalten mich entschließen könnte? worauf ich unter der Bedingung daß alles das, was ich so eben Ihnen mitgetheilt, wahr sey, und daß ich Niemanden vorgriffe oder zu nahe träte – daß ich unter dieser Voraussetzung mich für ein solches Conzert interessiren wolle. Darauf traten Männer zusammen, und einigten sich über die Art und Weise, |2| wie dieses Conzert zu Stande zu bringen sey. Wie es nun stattfinden soll, ist Ihnen bekannt. Ich aber halte nun für meine Pflicht, (und könnte ohne dieser genügt zu haben, keine Probe ruhig halten) – Sie aufrichtig und nicht pro forma zu fragen: ob es Ihnen vielleicht doch gefallen könnte, das Ganze – die Direction pp.pp. – lat. perge perge, und so fort. gütigst zu übernehmen? Mit Freuden würde ich Ihnen alle Mittel, die ich gedacht anzuwenden, genau anzeigen, und alles Ihrer Verfügung anheimstellen. Dies bitte ich, mir zu glauben – so wie die Versichrung meiner vollen Hochachtung gütig aufzunehmen

Ihr ganz ergebenster Aug. Pohlenz. V.h. d. 30ten März 1838.
Pohlenz, Christian August (1790–1843) Pohlenz, Christian August (1790–1843)

Erg. NachschrErg. Nachschr – Ergänzende Nachschrift. Den CharfreitagCharfreitag – 13. April. Das Konzert fand statt in der Universitätskirche Leipzig; siehe NZfM 8, Nr. 32, 20. 4.1838, S. 128. werde ich mir erlauben, Sie einzuladen, um NaumannsNaumann, Johann Gottlieb (1741-1801) Vater unser<name key="PSN0113554" style="hidden" type="author">Naumann, Johann Gottlieb (1741–1801)</name><name key="CRT0111421" style="hidden" type="music">Um Erden wandeln Monde. Psalm mit dem Vaterunser von Klopstock (1798)</name> – und Mozarts Requiem<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110129" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll, KV 626</name> nachsichtsvoll mit anzuhören; wo ich den Herrn WolfWolff, Carl Maria etwas singen laßen wollte. Diese Tenor-Stimme kann Ihnen vielleicht künftigen Winter gute Dienste leisten.

            Hochverehrter Herr Doctor,
Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches Orgelspiel nochmals abzustatten. Meine Orgelbank ist mir nun noch einmal so lieb geworden, und Sie sind der erste große Meister, der auf dieser neuen seinen Sitz genommen hat. Ich dachte an Mozart, der auf der Thomasorgel 1789. gespielt hat, und hätte beinahe gehäslert, wenn ich nicht gefürchtet, misverstanden zu werden. Ja es ist wahr, Sie sind ob allen Ihrer bewundernswürdigen Productionen und Leistungen ein seltner großer Meister der Kunst, dem ich hiermit meine ganze Verehrung mit aufrichtigem Herzen ausspreche. Sodann wollte ich Ihnen bei meinem Besuche die Geschichte des Mozarts Conzertes erzählen, die kurz so lautet: Nachdem Sie im Tageblatte zu einem solchen Conzerte aufgefordert, und wahrscheinlich auch eine Petition an das Conzertdirektorium gelangt – Sie so wohl als das Concertdirektorium darauf nicht eingegangen, was mir auch Ihnen bekannte Ehrenmänner fest versichert haben – schrieb man an mich mit der Anfrage: ob ich wohl ein solches Conzert zu veranstalten mich entschließen könnte? worauf ich unter der Bedingung daß alles das, was ich so eben Ihnen mitgetheilt, wahr sey, und daß ich Niemanden vorgriffe oder zu nahe träte – daß ich unter dieser Voraussetzung mich für ein solches Conzert interessiren wolle. Darauf traten Männer zusammen, und einigten sich über die Art und Weise, wie dieses Conzert zu Stande zu bringen sey. Wie es nun stattfinden soll, ist Ihnen bekannt. Ich aber halte nun für meine Pflicht, (und könnte ohne dieser genügt zu haben, keine Probe ruhig halten) – Sie aufrichtig und nicht pro forma zu fragen: ob es Ihnen vielleicht doch gefallen könnte, das Ganze – die Direction pp. gütigst zu übernehmen? Mit Freuden würde ich Ihnen alle Mittel, die ich gedacht anzuwenden, genau anzeigen, und alles Ihrer Verfügung anheimstellen. Dies bitte ich, mir zu glauben – so wie die Versichrung meiner vollen Hochachtung gütig aufzunehmen
Ihr
ganz ergebenster
Aug. Pohlenz.
V. h. d. 30ten März 1838.
Erg. Nachschr Den Charfreitag werde ich mir erlauben, Sie einzuladen, um Naumanns Vater unser – und Mozarts Requiem nachsichtsvoll mit anzuhören; wo ich den Herrn Wolf etwas singen laßen wollte. Diese Tenor-Stimme kann Ihnen vielleicht künftigen Winter gute Dienste leisten.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-03-30-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-03-30-02" xml:id="title_f9e1428f-330c-486b-b5d9-de4bc36e3db6">Christian August Pohlenz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 30. März 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_228c544f-65c0-48e7-9ae6-d39497e17bc8">Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches Orgelspiel nochmals abzustatten. Meine</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_a9721ab6-28f0-4ba6-b992-ab0f392ce523">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_32c5093d-ae47-42b5-97bd-f2338370c035">unbekannt</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_1503e6d2-2e96-4dd9-8ded-acce271b02cd">unbekannt</title> <author key="PSN0113927">Pohlenz, Christian August (1790-1843)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113927" resp="writer">Pohlenz, Christian August (1790-1843)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"></name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_3215d401-0285-40b0-be7b-ae0096131c6e"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 33/106.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1838-03-30-02" type="letter" xml:id="title_c5b0099a-bf0c-4d91-8b24-c4f7f8665f0c">Christian August Pohlenz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 30. März 1838</title> <incipit>Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches Orgelspiel nochmals abzustatten. Meine</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse.</p> <handDesc hands="1"> <p>Christian August Pohlenz</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-03-30" xml:id="date_8ebffa7a-cebd-48f8-8246-f6d0b9b7353e">30. März 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113927" resp="author" xml:id="persName_e69ecad8-f357-4d3f-bb1f-0cb2fb349d79">Pohlenz, Christian August (1790-1843)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113927" resp="writer">Pohlenz, Christian August (1790–1843)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_bcf62988-3ff8-4342-80e2-3aa077276180"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_8bc79c7f-fa82-4fe2-96f6-5f59209fefe6">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_4450b06a-d3d1-4515-a787-2a6cf667eaa7"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_6129c583-80e3-4512-9fe3-9219de5e1e73"> <head> <address> <addrLine>Sr. Wohlgeb.</addrLine> <addrLine>dem Herrn Musicdirector <hi rend="latintype">D. Mendelssohn-</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>zu behändigen.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_dbfaaba7-45b8-478f-8c81-aaba4260dc69"> <docAuthor key="PSN0113927" resp="author" style="hidden">Pohlenz, Christian August (1790–1843)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113927" resp="writer" style="hidden">Pohlenz, Christian August (1790–1843)</docAuthor> <salute rend="center">Hochverehrter Herr <hi rend="latintype">Doctor</hi>,</salute> <p style="paragraph_without_indent">Noch wurde mir es nicht möglich, mich in der Stunde von 11-12 Uhr, wegen meinen Lectionen, frei zu machen; um Ihnen meinen ergebensten Besuch und den freundlichsten Dank für Ihr herrliches Orgelspiel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7f21876f-9a5f-4f83-830f-451acaf7e227" xml:lang="de">Ihr herrliches Orgelspiel – Vermutlich handelt es sich hier nicht um ein öffentliches Auftreten.</note> nochmals abzustatten. Meine Orgelbank ist mir nun noch einmal so lieb geworden, und Sie sind der erste große Meister, der auf dieser neuen seinen Sitz genommen hat. Ich dachte an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5e59551f-d6fb-491b-8ce1-9278671e95ed">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi>, der auf der <placeName xml:id="placeName_ec0c9940-7fbd-4202-9907-c0aaa619fda2">Thomasorgel<name key="SGH0100311" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">Thomaskirche</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_23d4fe45-a4bc-4ba9-84f0-c688689b2e5f" xml:lang="de">Thomasorgel – Die Gestalt der ursprünglich 1601 von Johann Lange erbauten Orgel war im wesentlichen noch die, erhalten durch den Umbau aus 1773 durch Johann Gottlieb Mauer. Die Orgel wurde 1889 durch ein neues Instrument ersetzt. Siehe William A. Little, Mendelssohn and the Organ, New York 2010, S. 353.</note> 1789. gespielt hat,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f955ce29-f9fe-49dd-8f0e-3d5f49393e0d" xml:lang="de">der auf der Thomasorgel 1789 gespielt hat – Nach der Erinnerung von Johann Friedrich Reichardt ließ Mozart sich am 22. April 1789 »ohne vorausgehende Ankündigung und unentgeltlich auf der Orgel der Thomaskirche hören« (Berlinische musikalische Zeitung, 1, Nr. 33, 1805, S. 132).</note> und hätte beinahe <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC"><persName xml:id="persName_87344257-7878-4164-b122-fbf404caf740">gehäslert<name key="PSN0119432" style="hidden" type="person">Häßler, Johann Wilhelm (1747-1822)</name></persName></unclear>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7b537ad2-2162-4be3-9737-bf37d2b8544f" xml:lang="de">gehäslert – Wolfgang Amadeus Mozart hatte sich in seinem Brief vom 16. März 1789 an seine Frau Constanze abfällig über das Orgelspiel des Organisten Johann Wilhelm Häßler (1747-1822) geäußert, das er sinngemäß als unkreativ und Effekt haschend Pedal-betont beschrieb. Dementsprechend verfiel Pohlenz bei seinem Orgelspiel in Leipzig wohl in dieselben Untugenden. Siehe »Ein Brief von W. A. Mozart. Mitgetheilt aus dem Archiv des Preßburger Kirchen-Musik-Vereins«, in: Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 3. Jg., Nr. 88, 25. Juli 1843, S. 365–366. </note> wenn ich nicht gefürchtet, misverstanden zu werden. Ja es ist wahr, Sie sind ob allen Ihrer bewundernswürdigen Productionen und Leistungen ein seltner großer Meister der Kunst, dem ich hiermit meine ganze Verehrung mit aufrichtigem Herzen ausspreche. Sodann wollte ich Ihnen bei meinem Besuche die Geschichte des <placeName xml:id="placeName_68aed9dd-1705-4d3f-8ed6-68fcd8e82989"><hi rend="latintype">Mozarts</hi> Conzertes<name key="SGH0100114" style="hidden" subtype="" type="sight">Wolfgang Amadeus Mozart-Denkmal</name><settlement key="STM0100113" style="hidden" type="locality">Salzburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_159c3f93-929b-499f-87de-0f7ee5a47133" xml:lang="de">die Geschichte des Mozarts Conzertes – Es handelt sich um das am 5. September 1842 enthüllte, von Ludwig Schwanthaler entworfene Denkmal am heutigen Mozartplatz (damals St. Michaels-Platz) in Salzburg. Ein »Concert für Mozart’s Denkmal« im Gewandhaus unter Leitung von August Pohlenz wurde für den 19. April angekündigt in der NZfM 8 Nr. 30, 13. April 1838, S. 120. Das Konzert fand aber erst statt am 13. Mai unter Beteiligung des Gewandhausorchesters und der Singakademie. Siehe AMZ 40, Nr. 21, 23. Mai 1838, Sp. 341 f.; NZfM 8, Nr. 39, 15. Mai 1838, S. 156, und Nr. 43, 25. Mai 1838, S. 168; Allgemeine Zeitung, Augsburg, Nr. 327, 23. Nov. 1838, Beilage, S. 2482 (»Von Leipzig, Ertrag eines von Hrn. Friedrich Hofmeister, durch das Comité des Mozart-Concertes veranlaßten Concertes, von diesem Comité selbst überwacht 180 fl.«); Brief gb-1838-01-02-01 Friedrich Hofmeister an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig Leipzig, 2. Januar 1838; Brief gb-1838-05-15-01 Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 15. Mai 1838, Z.: »Daß Mozart Concert fiel in jeder Hinsicht höchst mittelmäßig aus«.</note> erzählen, die kurz so lautet: Nachdem Sie im Tageblatte zu einem solchen Conzerte aufgefordert, und wahrscheinlich auch eine <hi rend="latintype">Petition</hi> an das <placeName xml:id="placeName_b823e9e4-9369-4f15-b895-21e6ff3f7b5f">Conzertdirektorium<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="Konzertdirektion" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gelangt – Sie so wohl als das <hi rend="latintype">Concert</hi>direktorium darauf nicht eingegangen, was mir auch Ihnen bekannte Ehrenmänner fest versichert haben – schrieb man an mich mit der Anfrage: ob ich wohl ein solches Conzert zu veranstalten mich entschließen könnte? worauf ich unter der Bedingung daß alles das, was ich so eben Ihnen mitgetheilt, wahr sey, und daß ich Niemanden vorgriffe oder zu nahe träte – daß ich unter dieser Voraussetzung mich für ein solches Conzert interessiren wolle. Darauf traten Männer zusammen, und einigten sich über die Art und Weise,<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>wie dieses Conzert zu Stande zu bringen sey. Wie es nun stattfinden soll, ist Ihnen bekannt. Ich aber halte nun für meine Pflicht, (und könnte ohne dieser genügt zu haben, keine Probe ruhig halten) – Sie <hi n="1" rend="underline">aufrichtig</hi> und nicht <hi rend="latintype">pro forma</hi> zu fragen: ob es Ihnen vielleicht doch gefallen könnte, das Ganze – die Direction <hi rend="latintype">pp</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d16b1023-124b-480c-bf97-06188ee748a2" xml:lang="la ">pp. – lat. perge perge, und so fort.</note> gütigst zu übernehmen? Mit Freuden würde ich Ihnen alle Mittel, die ich gedacht anzuwenden, genau anzeigen, und alles Ihrer Verfügung anheimstellen. Dies bitte ich, mir zu glauben – so wie die Versichrung meiner vollen Hochachtung gütig aufzunehmen</p> <signed rend="center">Ihr</signed> <signed rend="right">ganz ergebenster </signed> <signed rend="right">Aug. Pohlenz.</signed> <dateline rend="left">V.h.</dateline> <dateline rend="left">d. <date cert="high" when="1838-03-30" xml:id="date_1cd14eba-e528-44d7-a681-4aaffb686a48">30<hi rend="superscript">ten</hi> März 1838</date>.</dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_f780d9af-b57c-4db8-8d6d-9a83504597dc"> <docAuthor key="PSN0113927" resp="author" style="hidden">Pohlenz, Christian August (1790–1843)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113927" resp="writer" style="hidden">Pohlenz, Christian August (1790–1843)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Erg. Nachschr<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_46fcc5b4-cb8d-436a-b81c-e1c70dda322b" xml:lang="de">Erg. Nachschr – Ergänzende Nachschrift.</note> Den <date cert="high" when="1838-04-13">Charfreitag</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5babc193-fee3-40c0-97cc-3742ac572e80" xml:lang="de">Charfreitag – 13. April. Das Konzert fand statt in der Universitätskirche Leipzig; siehe NZfM 8, Nr. 32, 20. 4.1838, S. 128.</note> werde ich mir erlauben, Sie einzuladen, um <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_af69d7fd-760a-41a4-873d-0ac38e66a5e5">Naumanns<name key="PSN0113554" style="hidden" type="person">Naumann, Johann Gottlieb (1741-1801)</name></persName></hi> <title xml:id="title_37303aee-9c60-4362-94bd-e86130d981e7">Vater unser<name key="PSN0113554" style="hidden" type="author">Naumann, Johann Gottlieb (1741–1801)</name><name key="CRT0111421" style="hidden" type="music">Um Erden wandeln Monde. Psalm mit dem Vaterunser von Klopstock (1798)</name></title> – und <hi rend="latintype"><title xml:id="title_91fcd72e-2df0-482e-a460-7fb30863ef6c">Mozarts Requiem<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110129" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll, KV 626</name></title></hi> nachsichtsvoll mit anzuhören; wo ich den Herrn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8816d13e-4c1f-4c27-9739-9f007645b9c6">Wolf<name key="PSN0115841" style="hidden" type="person">Wolff, Carl Maria</name></persName></hi> etwas singen laßen wollte. Diese <hi rend="latintype">Tenor</hi>-Stimme kann Ihnen vielleicht künftigen Winter gute Dienste leisten.</p> </div> </body> </text></TEI>