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gb-1838-03-29-01

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Heinrich Joseph Baermann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> München, 29. März 1838 Kanst Du mich wirklich für so kleinlich halten und glauben mein Gefühl für Dich würde einer momentang entgegengesetzten Meinung zum Opfer gefallen sein? Du nerrischernerrischernerrischer Mensch – nie verlange ich von meinen Freunden mehr als Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Joseph Baermann in München; Leipzig, 25. März 1838 unbekannt Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847)Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 33/104. Autograph Heinrich Joseph Baermann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; München, 29. März 1838 Kanst Du mich wirklich für so kleinlich halten und glauben mein Gefühl für Dich würde einer momentang entgegengesetzten Meinung zum Opfer gefallen sein? Du nerrischernerrischernerrischer Mensch – nie verlange ich von meinen Freunden mehr als

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [MÜNCHEN / 29. MAR. 1838], Siegel.

Heinrich Joseph Baermann

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. März 1838 Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847)counter-resetBaermann, Heinrich Joseph (1784-1847) München Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Dem berühmten Komponisten Herrn Felix MendelsohnMendelssohn Bartholdy in Leipzig. fr:
Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847) Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847) Mein theurer Freund!

Kanst Du mich wirklich für so kleinlich halten und glauben mein Gefühl für Dich würde einer momentang entgegengesetzten Meinung zum Opfer gefallen sein? Du nerrischer närrischer Mensch – nie verlange ich von meinen Freunden mehr als sie selbst gerne geben, und habe ich mich einmal über eine Sache ausgesprochen, so ist sie auch vergessen, und so warst Du keinen Augenblick meinem Herzen etwas andres als mein lieber guter Felix an dem meine unüberwindliche schreibe Faulheit einen kleinen Verrath geübt, aber den Zufall herzlich danke, der die Veranlassung gab an mich schreiben zu müssen (was Du freilich pflichtmäßig schon bei Deiner Verheiratung hättest thun müssen die im Vorbeigehen sei es gesagt mich oft deshalb in Verlegenheit gesetzt daß ich überal über ein Ereigniß Auskunft geben sollte von welchem jederman voraussetzte ich sei bei den freundschaftlichen Verhältnissen in welchen wir zu einander stehen davon in Kenntniß gesetzt. – doch gnug finito – Du bist glücklich und das ist alles was ich wünsch –

|2| Der junge MannHeinze, Gustav Adolf (1820-1904) der Dein Schreiben <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-03-25-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Joseph Baermann in München; Leipzig, 25. März 1838</name> veranlaßt liegt Dir, so wie ich vermute, am Herzen, ich würde es mir nie vergeben Dir irgend einen, wenn auch noch so kleinen Wunsch zu versagen, und so will ich gerne mich dazu verstehen dem jungen Manne UnterichtUnterricht zu ertheilen,dem jungen Manne Untericht zu ertheilen – Dieser Plan wurde nicht verwirklicht; laut seiner Autobiographie verbrachte Gustav Adolph Heinze in den Jahren 1838 bis 1840 eine Studienzeit in Dresden. Siehe Gustav Adolph Heinze und Louise Westermann-Heinze, Een kunstenaarsleven, Amsterdam 1905, S. 2. auch selbst von dendem einmal festgesetzten Preise eines Kronenthalers für die Lection abstehen, und gegen ein Honorar von 100 fl. für Sechs Monate oder 150 für Neun derselben ein, wenn er wirklich Talent besitzt, tüchtigen Clarinettisten zu bilden suchen, doch mußt Du ihn darauf vorbereiten daß ich mich dieses Geschäftes bloß um Deiner Willen und keiner anderen Rücksicht unterziehe, und zwar nicht Mechanisch nach Stunden, sondern wie ich eben durch ihn selbst mich aufgelegt fühle die Zeit zu verlängern oder zu verkürzen, wodurch er erkennen wird ob ich mit ihm zufrieden oder unzufrieden gewesen.

Für ein eingerichtetes Zimmer was ihn Monatlich nicht mehr als 5 bis 6 fl kosten soll, hoffe ich sorgen zu können, da muß |3| mir die Zeit seiner Ankunft gnau bestimmt werden damit ich jemanden zur Post schicken der inihn gleich in das für ihn bestimmte Local einführen kann, ohne daß er nötig hat ein Gasthauß zu betreten. Ich schließe mit den Wünschen daß Dir mein Schreiben so angenehm sein möge wie mir das Deine, und nenne mich wie immer Deinen alten treuen Freund und Bruder

H Baermann den 29ten März 1838.
Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847) Baermann, Heinrich Joseph (1784-1847)

Von mir und meiner FrauBaermann, Marie (Maria) (1785-1851) die herzlichsten Grüße Deiner uns leider unbekannten FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Gemalinn.

Es versteht sich wol von selbst daß das Honorar auch in Monatlichen Raten bezahlt werden kann.Baermann, Heinrich Joseph (1784–1847)

            Mein theurer Freund!
Kanst Du mich wirklich für so kleinlich halten und glauben mein Gefühl für Dich würde einer momentang entgegengesetzten Meinung zum Opfer gefallen sein? Du nerrischer Mensch – nie verlange ich von meinen Freunden mehr als sie selbst gerne geben, und habe ich mich einmal über eine Sache ausgesprochen, so ist sie auch vergessen, und so warst Du keinen Augenblick meinem Herzen etwas andres als mein lieber guter Felix an dem meine unüberwindliche schreibe Faulheit einen kleinen Verrath geübt, aber den Zufall herzlich danke, der die Veranlassung gab an mich schreiben zu müssen (was Du freilich pflichtmäßig schon bei Deiner Verheiratung hättest thun müssen die im Vorbeigehen sei es gesagt mich oft deshalb in Verlegenheit gesetzt daß ich überal über ein Ereigniß Auskunft geben sollte von welchem jederman voraussetzte ich sei bei den freundschaftlichen Verhältnissen in welchen wir zu einander stehen davon in Kenntniß gesetzt. – doch gnug finito – Du bist glücklich und das ist alles was ich wünsch –
 Der junge Mann der Dein Schreiben veranlaßt liegt Dir, so wie ich vermute, am Herzen, ich würde es mir nie vergeben Dir irgend einen, wenn auch noch so kleinen Wunsch zu versagen, und so will ich gerne mich dazu verstehen dem jungen Manne Untericht zu ertheilen, auch selbst von den einmal festgesetzten Preise eines Kronenthalers für die Lection abstehen, und gegen ein Honorar von 100 fl. für Sechs Monate oder 150 für Neun derselben ein, wenn er wirklich Talent besitzt, tüchtigen Clarinettisten zu bilden suchen, doch mußt Du ihn darauf vorbereiten daß ich mich dieses Geschäftes bloß um Deiner Willen und keiner anderen Rücksicht unterziehe, und zwar nicht Mechanisch nach Stunden, sondern wie ich eben durch ihn selbst mich aufgelegt fühle die Zeit zu verlängern oder zu verkürzen, wodurch er erkennen wird ob ich mit ihm zufrieden oder unzufrieden gewesen.
Für ein eingerichtetes Zimmer was ihn Monatlich nicht mehr als 5 bis 6 fl kosten soll, hoffe ich sorgen zu können, da muß mir die Zeit seiner Ankunft gnau bestimmt werden damit ich jemanden zur Post schicken der in gleich in das für ihn bestimmte Local einführen kann, ohne daß er nötig hat ein Gasthauß zu betreten. Ich schließe mit den Wünschen daß Dir mein Schreiben so angenehm sein möge wie mir das Deine, und nenne mich wie immer Deinen alten treuen Freund und Bruder
H Baermann
den 29ten März 1838.
Von mir und meiner Frau die herzlichsten Grüße Deiner uns leider unbekannten Frau Gemalinn.
Es versteht sich wol von selbst daß das Honorar auch in Monatlichen Raten bezahlt werden kann.          
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