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gb-1838-03-07-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 7. März 1838 Habe Dank für die schöne Beschreibung des Herrn Paul, Karl, wie heißt er noch? Mendelssohn, und seines Lebens und Treibens, und den Blick in die Kinderliteratur der Franzosen, die nicht geistreicher ist, als das deutsche Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 27. Februar 1838 unbekannt Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 33/84. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 7. März 1838 Habe Dank für die schöne Beschreibung des Herrn Paul, Karl, wie heißt er noch? Mendelssohn, und seines Lebens und Treibens, und den Blick in die Kinderliteratur der Franzosen, die nicht geistreicher ist, als das deutsche

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [BERLIN 5-6 / 9 / 3], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. März 1838 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Dr. Mendelssohn Bartholdy in Leipzig fr.
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858) Berlin den 7ten März.

Habe Dank für die schöne Beschreibung des Herrn Paul, Karl, wie heißt er nochMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)? Mendelssohn, und seines Lebens und Treibens, und den Blick in die Kinderliteratur der Franzosen,die Kinderliteratur der Franzosen – Anspielung auf ein von Cécile Mendelssohn Bartholdy gesungenes Kinderlied. die nicht geistreicher ist, als das deutsche Bukikchen von Halle. Von Madame SchunkSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) lassen wir uns Alles erzählen, die Frau ist wirklich extra liebenswürdig; müsste ich mich in eine von ihnen verlieben, so geschähe es gewiß zuerst in die Mutter, obgleich JulieSchunck, Julie (1819-1899) auch einen großen Stein im Brette bei mir hat. Gestern Abend war sie bei HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. in einer fête, aber ohne Musik; da es gegen das Ende etwas languissantlanguissant – frz., matt. wurde, spielte WoringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) mit DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) noch einige Hänneschenscenen,Hänneschenscenen – Hänneschen ist die Hauptfigur des 1802 gegründeten Kölner Stockpuppentheaters (»Hänneschen-Theater«). bei denen SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845), KortümKortüm, Karl Wilhelm Christian (1787-1859) und ConticiniConticini, Pietro (1805-1871) ohne Übertreibung unter den Tisch fielen. Es ist sehr Schade, daß er in LeipzigLeipzigDeutschland unausstehlich war, denn ich bin überzeugt, Du wirst Dich nicht überwinden können, über ihn zu lachen, und ein Gelächter weniger ist immer ein Verlust. Nächste Woche bitten wir Mad. Schunk, diese habe ich keine Gardinen, überhaupt ist es jetzt sehr schauerlich hier, worüber ich sehr verdrießlich bin, zu Eurer |2| Ankunft muß aber Alles blank seyn. O wie freue ich mich drauf, ich mag auch gar nicht mehr schreiben, außer einigen guten Rathschlägen an CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), da ich auch einmal auf einer Landkutsche, d. h. mit einem kleinen Kinde gefahren bin. Also erstens: Laßt auf dem Rücksitz einen Korb befestigen machen, so groß, daß das Kind in einem Bettchen drin liegen kann, mit einer zurückzuschlagenden Gardine versehen, derselbe wird auf dem Rücksitz mit einem Riemen befestigt, und Abends abgeschnallt, und dient dann dem Kindchen zur Wiege; ist er ans Wiegen gewöhnt, so kann man sehr leicht hölzerne Läufe unten befestigen, und Morgens wieder abnehmen. In solchem Körbchen schläft das Kind ruhig und warm und ist viel bequemer zu transportiren als auf dem Schooße, eine Wärmflasche wird auf jeder, oder je zwei Stationen mit warmen Wasser gefüllt, und unter die Betten gestellt, aus mehreren Gründen: Ferner giebt es sehr practische Flaschen mit durchlöcherten Elfenbeinstöpseln, woraus die Kinder sehr gern trinken, eine solche rathe ich, außer der Schnabeltasse anzuschaffen; die wieder mit warmen Wasser gefüllt und in Ceciles keuschen Busen gesteckt, wo sie die gehörige Wärme behält; wenn nun das Kind unterwegs schreit und Cecile will oder kann ihm nicht die Brust geben, so thut sie gestoßnen |3| Zucker ins Wasser und giebt die Flasche, die zu größrer Vorsicht noch mit Watte oder Stroh umwickelt seyn kann, von wegen Stock und Stein, dem Kinde mit dem Pfropfen i n m den Mund. Etwas anders als Wasser läßt sich nicht gut mitnehmen, Milch w d ird sauer, ich hatte anfangs welche mit, und fand jeden Abend ein Stück Butter in der Flasche, Schnaps oder Wein geht aus andren Gründen nicht gut. Es kommt mir aber zu komisch vor, in einem Briefe an Felix solche weiberne und kinderne Sachen zu schreiben. – Ferner frägt Dirichlet, an welchem Tage die Taufe bestimmt ist, ich soll nicht sagen, warum, doch rathe ich wohlmeinend, keinen Kindtaufkuchen zu bestellen. Nun lebt wohl, alles Al Andre mündlich, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) spielt Pfand, FelixDirichlet (Lejeune Dirichlet), Felix Arnold Constantin (1837-1838) lacht und kräht, und ich habe Kopfschmerzen. Doch muß ich noch meinen Senf zu den Namen geben und schlage vor: Wolfgang oder Emanuel. Arthur ist auch nicht übel. Adieu.

            Berlin den 7ten März. Habe Dank für die schöne Beschreibung des Herrn Paul, Karl, wie heißt er noch? Mendelssohn, und seines Lebens und Treibens, und den Blick in die Kinderliteratur der Franzosen, die nicht geistreicher ist, als das deutsche Bukikchen von Halle. Von Madame Schunk lassen wir uns Alles erzählen, die Frau ist wirklich extra liebenswürdig; müsste ich mich in eine von ihnen verlieben, so geschähe es gewiß zuerst in die Mutter, obgleich Julie auch einen großen Stein im Brette bei mir hat. Gestern Abend war sie bei Hensels in einer fête, aber ohne Musik; da es gegen das Ende etwas languissant wurde, spielte Woringen mit Dirichlet noch einige Hänneschenscenen, bei denen Steffens, Kortüm und Conticini ohne Übertreibung unter den Tisch fielen. Es ist sehr Schade, daß er in Leipzig unausstehlich war, denn ich bin überzeugt, Du wirst Dich nicht überwinden können, über ihn zu lachen, und ein Gelächter weniger ist immer ein Verlust. Nächste Woche bitten wir Mad. Schunk, diese habe ich keine Gardinen, überhaupt ist es jetzt sehr schauerlich hier, worüber ich sehr verdrießlich bin, zu Eurer Ankunft muß aber Alles blank seyn. O wie freue ich mich drauf, ich mag auch gar nicht mehr schreiben, außer einigen guten Rathschlägen an Cecile, da ich auch einmal auf einer Landkutsche, d. h. mit einem kleinen Kinde gefahren bin. Also erstens: Laßt auf dem Rücksitz einen Korb befestigen machen, so groß, daß das Kind in einem Bettchen drin liegen kann, mit einer zurückzuschlagenden Gardine versehen, derselbe wird auf dem Rücksitz mit einem Riemen befestigt, und Abends abgeschnallt, und dient dann dem Kindchen zur Wiege; ist er ans Wiegen gewöhnt, so kann man sehr leicht hölzerne Läufe unten befestigen, und Morgens wieder abnehmen. In solchem Körbchen schläft das Kind ruhig und warm und ist viel bequemer zu transportiren als auf dem Schooße, eine Wärmflasche wird auf jeder, oder je zwei Stationen mit warmen Wasser gefüllt, und unter die Betten gestellt, aus mehreren Gründen: Ferner giebt es sehr practische Flaschen mit durchlöcherten Elfenbeinstöpseln, woraus die Kinder sehr gern trinken, eine solche rathe ich, außer der Schnabeltasse anzuschaffen; die wieder mit warmen Wasser gefüllt und in Ceciles keuschen Busen gesteckt, wo sie die gehörige Wärme behält; wenn nun das Kind unterwegs schreit und Cecile will oder kann ihm nicht die Brust geben, so thut sie gestoßnen Zucker ins Wasser und giebt die Flasche, die zu größrer Vorsicht noch mit Watte oder Stroh umwickelt seyn kann, von wegen Stock und Stein, dem Kinde mit dem Pfropfen i m den Mund. Etwas anders als Wasser läßt sich nicht gut mitnehmen, Milch dird sauer, ich hatte anfangs welche mit, und fand jeden Abend ein Stück Butter in der Flasche, Schnaps oder Wein geht aus andren Gründen nicht gut. Es kommt mir aber zu komisch vor, in einem Briefe an Felix solche weiberne und kinderne Sachen zu schreiben. – Ferner frägt Dirichlet, an welchem Tage die Taufe bestimmt ist, ich soll nicht sagen, warum, doch rathe ich wohlmeinend, keinen Kindtaufkuchen zu bestellen. Nun lebt wohl, alles Al Andre mündlich, Walter spielt Pfand, Felix lacht und kräht, und ich habe Kopfschmerzen. Doch muß ich noch meinen Senf zu den Namen geben und schlage vor: Wolfgang oder Emanuel. Arthur ist auch nicht übel. Adieu.          
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