]> Brief: gb-1838-02-21-03

gb-1838-02-21-03

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Friedrich Steinberger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Köln, 21. Februar 1838 Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom 11ten d. erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, adressiert an Friedrich Steinberger; Leipzig, 11. Februar 1838 Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, adressiert an Friedrich Steinberger; Leipzig, 27. Februar 1838 Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809-1884)Köln, 17. Niederrheinisches Musikfest (1835), KomiteeSteinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809-1884) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 33/68. Autograph Friedrich Steinberger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Köln, 21. Februar 1838 Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom 11ten d. erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [COELN 5-6 / 22 / 2], Siegel. – Brief im Namen des Komitees des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln.

Friedrich Steinberger

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. Februar 1838 2 Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809-1884) Köln, 17. Niederrheinisches Musikfest (1835), Komiteecounter-resetSteinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884) Köln Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Dr Felix Mendelsohn- Bartholdy Wohlgeboren Leipzig. franco.
Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884) Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884) Verehrter Herr!

Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom 11ten d. erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf das Pfingsfest, welches von allem Politischen durchaus entfernt liegt, wird sie keinen Einfluß ausüben, bisheren hat sich, einige Meinungsverschiedenheiten beim Karneval ausgenommen, noch kein Beispiel gezeigt, daß die „Kölner Angelegenheit“die „Kölner Angelegenheit“ – Der sich 1837 an der Mischehenfrage entzündende Streit zwischen dem Erzbischof von Köln, Clemens August Freiherr Droste zu Vischering und Preußen mündete in dessen Verhaftung, die Droste zu Vischering zu einer bedeutsamen Symbolgestalt für die Freiheit der Kirche machte und eine nachhaltige Sensibilisierung und Politisierung des Katholizismus in Deutschland zur Folge hatte. Der Streitfall war in Deutschland in aller Munde. in Köln selbst auf Vergnügungen, Theater, Concerte etc irgend eine Einwirkung gehabt habe.

Daß wir den Josua<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108992" style="hidden" type="music">Joshua HWV 64</name> für den 1ten Tag nehmen, versteht sich nach Ihren Bemerkungen von selbst; mir (persönlich) ist es unbegreiflich, daß dieses Werk nicht früher schon in Vorschlag gebracht worden. Da aber der Josua 61 Nummern enthält, also wohl mehr als 2 Stunden dauert, fürchten wir eine ganze Symphonie vorher zu geben; da ferner zwei Symphonien nur deshalb vorgeschlagen wurden um eine HaydnischeHaydn, Franz Joseph (1732-1809) anbringen zu können, so wollen wir lieber von 2 Symphonien ganz absehen und mit Rücksicht Rückkehr zu der gebräuchlichern Ordnung die Ries’sche Symphonie<name key="PSN0114191" style="hidden" type="author">Ries, Ferdinand (1784–1838)</name><name key="CRT0110471" style="hidden" type="music">7. Sinfonie a-Moll, op. 181</name>die Ries’sche Symphonie – Tatsächlich aufgeführt wurde Ferdinand Ries’ 2. Sinfonie c-Moll, op. 80. an den 2ten Tag setzen.

Für den Josua stimmt noch der Umstand, daß wir die Orgel dabei brauchen können, da möglicher Weise nach mehren Jahren uns keine Orgel mehr zur Disposition steht. Die Orgel der St Kuniberts-KircheSt. KunibertKölnDeutschland ist uns zugesagt, die Aufstellung derselben in der Kirche findet erst im |2| Spätsommer statt. – Wenn vielleicht andere Register als die im Jahre 1835 genommenen, eingesetzt werden sollen, so bitte ich um desfallsige Instruktion. Vor der Hand weiß ich keine andere Veränderung, die eintreten muß als die, daß die Orgel überhaupt höher aufgestellt werden muß, damit der Dirigent den Organisten besser sehen kann.

Der Josua ist in Cöln schon ziemlich bekannt, sowohl im Singverein wie in der AkkademieSingvereinKölnDeutschland von WeberWeber, Franz (1805-1876), und sehr beliebt. Für den Fall, daß in denSteinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884) Chören oder im Text-V oder Notenveränderungen eintreten sollten, wollen Sie die Güte haben, dieß bald anzugeben, damit NackenNacken, Julius (1809-1867), der der wie früher der Noten Lieferant ist, sich darnach richten könne.

Hier besitzen wir einen Clavier Auszug vom Josua von ClaßingClasing, Johann Hermann (1779-1829)Clavier Auszug vom Josua von Claßing – Josua. Großes Oratorium. Mit deutschem Texte. Musik von G.F. Händel. Im vollständigen Clavierauszug von I. H. Clasing, Hamburg [o. J.]. (vielleicht ist der Name nicht ganz richtig) gedruckt in Hamburg; wir wissen nun nicht ob er mit dem Clavier Auszug der in Berlin bei TrautweinTrautwein, Musikverlag in Berlin heraus gekommen ist,dem Clavier Auszug der in Berlin bei Trautwein heraus gekommen ist – Josua. Oratorium von Händel im Clavier-Auszuge von J. C. F. Rex, Berlin [1823]. stimmt, und welcher von beiden zu gebrauchen ist.x

Im Josua sind 5 Soloparthien, darunter 3 Damen Stimmen; ich glaube, daß nicht füglich 2 Parthien von derselben Sängerinn gesungen werden können, wennschon „der Engel“ nur eine Arie und etwas Recitativ hat.

Ueber die neue Ries’sche Symphonie sind uns einige Zweifel aufgestoßen. Vorerst wissen wir nicht, wie sie ist; denn Sie haben in Ihrem Schreiben zwar angeführtSteinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884), daß Sie dieselben von Ries ha selbst haben spielen hören, aber ohne sich über ihren Werth im Vergleich zu den frühern Werken auszudrücken. 2tens möchte sie etwas theuer sein, da, wenn auch HaßlingerTobias Haslinger, Witwe & Sohn, Musikalienverlag in Wien oder TensenkyTrentsensky (& Vieweg), Lithographie-Verlag in Wien Trentsensky jede in jedem Falle, sie abgeben werden, doch der Preis hoch sein mag, auch müssen wir die sämmtlichen Stimmen noch ausschreiben lassen, wogegen bei einer andern Ries’schen Symphonie wir alle Stimmen aus der Nachbarschaft erhalten würden, und leider müssen wir dieses Jahr sehr sparsam sein. Jedenfalls werden wir nach WienWienÖsterreich schreiben.

|3| Sie würden uns sehr verbunden, wenn Sie uns bald den Clavier Auszug des Bach’schenBach, Johann Sebastian (1685-1750) Werkesden Clavier Auszug des Bach’schen Werkes – Felix Mendelssohn Bartholdy schickte den Klavierauszug am 10. März 1838 ab; siehe Brief fmb-1838-03-12-01 (Brief Nr. 1940) Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, Leipzig, 12. März 1838. Es handelt sich um Johann Sebastian Bachs »Himmelfahrtskantate« Gott fähret auf mit Jauchzen BWV 43, in einer von Mendelssohn um zwei weitere Kantatensätzen von Bach erweiterten Fassung (MWV Anh. B, S. 501). schicken wollten, damit Nacken die Stimmen drucken lassen kann.

In Bezug auf die Soloparthien so haben wir vorläufig an SchmetzerSchmezer, Friedrich (1807-1877)Schmetzer – Die Rolle des Josua wurde in Köln von Willem Pasques de Chavonnes Vrugt gesungen. in MannheimMannheimDeutschland um seine Bedingungen geschrieben. Wir werden außer Alt wohl 2 Sopranisten nöthig haben, eine für die Hauptparthie in Josua und der Cantate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108014" style="hidden" type="music">Der glorreiche Augenblick op. 136</name> von Beethoven, die 2te für den Engel im Josua und Soprano II in der Cantate. Die letztere erhalten wir vielleicht in der Nachbarschaft. Erstere wird wohl nur in BerlinBerlinDeutschland zu finden sein.

Noch eine persönliche Anfrage: bleiben alle Arien und Recitative im Josua, oder fallen einige fort? Ich kenne das Werk einstweilen nur noch sehr oberflächlich, aber ich meine, es könnten füglich einige wegbleiben, freilich verstoße ich gegen die Meinung derjenigen, welche in einem jeden Kunstwerk ein organisches Ganze sehen.

Ich habe die Ehre mit vollkommener Hochachtung ergebenster Fr. Steinberger. Cöln 21 Februar 1838.
Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884) Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)

BelBel, Jacob (1810-1885) wird PfingstMittwoch in den h. Ehestand treten, also Häufung der Gefühle.

Nachträglich noch das Verzeichnis der OrgelRegister von 1835:

Octav 8 Fuß.

Bourdon 16 F.

Hohlpfeiffe 8 F.

Octav 4 F.

Supperoctav 2 F.

Mixtur 4fach

Gamba 8 F.

TrompettTrompete 8 F.

Claron Baß 4 F.

|2| Ist Ihnen vielleicht bekannt, ob irgendwo gedruckte Stimmen von Josua existiren?
            Verehrter Herr!
Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom 11ten d. erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf das Pfingsfest, welches von allem Politischen durchaus entfernt liegt, wird sie keinen Einfluß ausüben, bisheren hat sich, einige Meinungsverschiedenheiten beim Karneval ausgenommen, noch kein Beispiel gezeigt, daß die „Kölner Angelegenheit“ in Köln selbst auf Vergnügungen, Theater, Concerte etc irgend eine Einwirkung gehabt habe.
Daß wir den Josua für den 1ten Tag nehmen, versteht sich nach Ihren Bemerkungen von selbst; mir (persönlich) ist es unbegreiflich, daß dieses Werk nicht früher schon in Vorschlag gebracht worden. Da aber der Josua 61 Nummern enthält, also wohl mehr als 2 Stunden dauert, fürchten wir eine ganze Symphonie vorher zu geben; da ferner zwei Symphonien nur deshalb vorgeschlagen wurden um eine Haydnische anbringen zu können, so wollen wir lieber von 2 Symphonien ganz absehen und mit Rücksicht Rückkehr zu der gebräuchlichern Ordnung die Ries’sche Symphonie an den 2ten Tag setzen.
Für den Josua stimmt noch der Umstand, daß wir die Orgel dabei brauchen können, da möglicher Weise nach mehren Jahren uns keine Orgel mehr zur Disposition steht. Die Orgel der St Kuniberts-Kirche ist uns zugesagt, die Aufstellung derselben in der Kirche findet erst im Spätsommer statt. – Wenn vielleicht andere Register als die im Jahre 1835 genommenen, eingesetzt werden sollen, so bitte ich um desfallsige Instruktion. Vor der Hand weiß ich keine andere Veränderung, die eintreten muß als die, daß die Orgel überhaupt höher aufgestellt werden muß, damit der Dirigent den Organisten besser sehen kann.
Der Josua ist in Cöln schon ziemlich bekannt, sowohl im Singverein wie in der Akkademie von Weber, und sehr beliebt. Für den Fall, daß in den Chören oder im Text-V oder Notenveränderungen eintreten sollten, wollen Sie die Güte haben, dieß bald anzugeben, damit Nacken, der der wie früher der Noten Lieferant ist, sich darnach richten könne.
Hier besitzen wir einen Clavier Auszug vom Josua von Claßing (vielleicht ist der Name nicht ganz richtig) gedruckt in Hamburg; wir wissen nun nicht ob er mit dem Clavier Auszug der in Berlin bei Trautwein heraus gekommen ist, stimmt, und welcher von beiden zu gebrauchen ist. x
Im Josua sind 5 Soloparthien, darunter 3 Damen Stimmen; ich glaube, daß nicht füglich 2 Parthien von derselben Sängerinn gesungen werden können, wennschon „der Engel“ nur eine Arie und etwas Recitativ hat.
Ueber die neue Ries’sche Symphonie sind uns einige Zweifel aufgestoßen. Vorerst wissen wir nicht, wie sie ist; denn Sie haben in Ihrem Schreiben zwar angeführt, daß Sie dieselben von Ries ha selbst haben spielen hören, aber ohne sich über ihren Werth im Vergleich zu den frühern Werken auszudrücken. 2tens möchte sie etwas theuer sein, da, wenn auch Haßlinger oder TensenkyTrentsensky (& Vieweg), Lithographie-Verlag in Wien jede in jedem Falle, sie abgeben werden, doch der Preis hoch sein mag, auch müssen wir die sämmtlichen Stimmen noch ausschreiben lassen, wogegen bei einer andern Ries’schen Symphonie wir alle Stimmen aus der Nachbarschaft erhalten würden, und leider müssen wir dieses Jahr sehr sparsam sein. Jedenfalls werden wir nach Wien schreiben.
 Sie würden uns sehr verbunden, wenn Sie uns bald den Clavier Auszug des Bach’schen Werkes schicken wollten, damit Nacken die Stimmen drucken lassen kann.
In Bezug auf die Soloparthien so haben wir vorläufig an Schmetzer in Mannheim um seine Bedingungen geschrieben. Wir werden außer Alt wohl 2 Sopranisten nöthig haben, eine für die Hauptparthie in Josua und der Cantate von Beethoven, die 2te für den Engel im Josua und Soprano II in der Cantate. Die letztere erhalten wir vielleicht in der Nachbarschaft. Erstere wird wohl nur in Berlin zu finden sein.
Noch eine persönliche Anfrage: bleiben alle Arien und Recitative im Josua, oder fallen einige fort? Ich kenne das Werk einstweilen nur noch sehr oberflächlich, aber ich meine, es könnten füglich einige wegbleiben, freilich verstoße ich gegen die Meinung derjenigen, welche in einem jeden Kunstwerk ein organisches Ganze sehen.
Ich habe die Ehre mit vollkommener Hochachtung ergebenster
Fr. Steinberger.
Cöln 21 Februar 1838.
Bel wird PfingstMittwoch in den h. Ehestand treten, also Häufung der Gefühle.
Nachträglich noch das Verzeichnis der OrgelRegister von 1835:
Octav 8 Fuß.
Bourdon 16 F.
Hohlpfeiffe 8 F.
Octav 4 F.
Supperoctav 2 F.
Mixtur 4fach
Gamba 8 F.
Trompett 8 F.
Claron Baß 4 F. Ist Ihnen vielleicht bekannt, ob irgendwo gedruckte Stimmen von Josua existiren?          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-02-21-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-02-21-03" xml:id="title_fe9c9bf3-0bfb-4a82-9185-2fd74977fff1">Friedrich Steinberger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Köln, 21. Februar 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_164fb138-0591-479e-b53f-36def3819d40">Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom 11ten d. erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_68a2c4a4-8b42-44e2-84dc-7c597f9effbf">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1838-02-11-06" type="precursor" xml:id="title_d0f21e43-3e6c-4adb-a398-e4648fc13ca5">Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, adressiert an Friedrich Steinberger; Leipzig, 11. Februar 1838</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_69c5c4a5-a024-49a6-8777-8f027f65909f">Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, adressiert an Friedrich Steinberger; Leipzig, 27. Februar 1838</title> <author key="PSN0115097" resp="author">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809-1884)</author><author key="PSN0118861" resp="author">Köln, 17. Niederrheinisches Musikfest (1835), Komitee</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0115097" resp="writer">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809-1884)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">  </name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_e236ecb9-b2b5-44e6-9157-25001b7de980"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 33/68.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1838-02-21-03" type="letter" xml:id="title_dbede38a-9ca5-4c17-ba0c-c9db4806de8b">Friedrich Steinberger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig;  Köln, 21. Februar 1838</title> <incipit>Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom 11ten d. erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [COELN 5-6 / 22 / 2], Siegel. – Brief im Namen des Komitees des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln.</p><handDesc hands="1"><p>Friedrich Steinberger </p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-02-21" xml:id="date_7954993b-37dd-4dec-b79b-436727fe190b">21. Februar 1838</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <note type="asynchronous_authors" xml:id="note_d1b685a6-76b5-43d1-93cb-464fc259a31f"><measure type="number_of_authors">2</measure></note> <persName key="PSN0115097" resp="author" xml:id="persName_de6ea5a0-838c-4ae7-bc73-d9618f0bbdbb">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809-1884)</persName> <persName key="PSN0118861" resp="author" xml:id="persName_2369e76d-fa22-47da-8f03-33a838d0ade2">Köln, 17. Niederrheinisches Musikfest (1835), Komitee</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0115097" resp="writer">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_9831f5b2-8814-4011-a146-cc15ed560415"> <settlement key="STM0100107">Köln</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_9fa2baf5-cfa4-411e-93a9-532d3eefa2f8">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_5520a99b-1a2c-454d-bcd3-7d102eb4b6d7"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_ee8eccd2-7a87-40e1-ad97-713d3d1a55f2"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor <hi rend="latintype">D<hi rend="superscript">r</hi> Felix Mendelsohn-</hi></addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Leipzig.</hi></addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">franco</hi></hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_08d62a05-5ecf-4208-89dd-fce217147d7a"> <docAuthor key="PSN0115097" resp="author" style="hidden">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115097" resp="writer" style="hidden">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</docAuthor> <salute rend="left">Verehrter Herr!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Mit großem Verlangen haben wir Ihr Geehrtes vom <date cert="high" when="1838-02-11">11<hi rend="superscript">ten</hi> d.</date> erwartet. – Vor Allem die beruhigende Versicherung, daß die Aufregung in unserer Provinz nicht so groß ist, als sie, von Ferne betrachtet, aussehen mag. Auf das Pfingsfest, welches von allem Politischen durchaus entfernt liegt, wird sie keinen Einfluß ausüben, bisheren hat sich, einige Meinungsverschiedenheiten beim Karneval ausgenommen, noch kein Beispiel gezeigt, daß die „Kölner Angelegenheit“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7e9ab182-6eee-49d8-bcfe-6950f9f546f2" xml:lang="de">die „Kölner Angelegenheit“ – Der sich 1837 an der Mischehenfrage entzündende Streit zwischen dem Erzbischof von Köln, Clemens August Freiherr Droste zu Vischering und Preußen mündete in dessen Verhaftung, die Droste zu Vischering zu einer bedeutsamen Symbolgestalt für die Freiheit der Kirche machte und eine nachhaltige Sensibilisierung und Politisierung des Katholizismus in Deutschland zur Folge hatte. Der Streitfall war in Deutschland in aller Munde.</note> in Köln selbst auf Vergnügungen, Theater, Concerte <hi rend="latintype">etc</hi> irgend eine Einwirkung gehabt habe.</p> <p> Daß wir den <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b23f17af-f9b8-4325-b74b-fac9a0cdf210">Josua<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108992" style="hidden" type="music">Joshua HWV 64</name></title></hi> für den <date cert="high" when="1838-06-03">1<hi rend="superscript">ten</hi> Tag</date> nehmen, versteht sich nach Ihren Bemerkungen von selbst; mir (persönlich) ist es unbegreiflich, daß dieses Werk nicht früher schon in Vorschlag gebracht worden. Da aber der <hi rend="latintype">Josua</hi> 61 Nummern enthält, also wohl mehr als 2 Stunden dauert, fürchten wir eine ganze <hi rend="latintype">Symphonie</hi> vorher zu geben; da ferner zwei <hi rend="latintype">Symphonien</hi> nur deshalb vorgeschlagen wurden um eine <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b67d2050-6c70-44d2-9ecf-d1279965b8ba">Haydnische<name key="PSN0111789" style="hidden" type="person">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName></hi> anbringen zu können, so wollen wir lieber von 2 <hi rend="latintype">Symphonien</hi> ganz absehen und mit <del cert="high" rend="strikethrough">Rücksicht</del> Rückkehr zu der gebräuchlichern Ordnung die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b9773956-65b0-4e52-b7a4-854a884a143f">Ries’sche Symphonie<name key="PSN0114191" style="hidden" type="author">Ries, Ferdinand (1784–1838)</name><name key="CRT0110471" style="hidden" type="music">7. Sinfonie a-Moll, op. 181</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8284b07f-c898-4cdb-9035-04fa62bbf5ab" xml:lang="de">die Ries’sche Symphonie – Tatsächlich aufgeführt wurde Ferdinand Ries’ 2. Sinfonie c-Moll, op. 80.</note> an den <date cert="high" when="1838-06-04">2<hi rend="superscript">ten</hi> Tag</date> setzen.</p> <p>Für den <hi rend="latintype">Josua</hi> stimmt noch der Umstand, daß wir die Orgel dabei brauchen können, da möglicher Weise nach mehren Jahren uns keine Orgel mehr zur Disposition steht. Die <placeName xml:id="placeName_6ff700cd-c7ae-4184-ba11-028c8d862c5d">Orgel der <hi rend="latintype">S<hi rend="superscript">t</hi> Kuniberts</hi>-Kirche<name key="SGH0103180" style="hidden" subtype="Orgel" type="sight">St. Kunibert</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist uns zugesagt, die Aufstellung derselben in der Kirche findet erst im<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Spätsommer statt. – Wenn vielleicht andere Register als die im Jahre 1835 genommenen, eingesetzt werden sollen, so bitte ich um desfallsige Instruktion. Vor der Hand weiß ich keine andere Veränderung, die eintreten muß als die, daß die Orgel überhaupt höher aufgestellt werden muß, damit der Dirigent den Organisten besser sehen kann.</p> <p>Der <hi rend="latintype">Josua</hi> ist in <hi rend="latintype">Cöln</hi> schon ziemlich bekannt, sowohl im Singverein wie in der <placeName xml:id="placeName_9459eff4-4030-4684-b5a3-8d439d422088">Akkademie<name key="NST0100500" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3dc0c0b0-525f-4d5c-94e5-a14e7050dd64">Weber<name key="PSN0115647" style="hidden" type="person">Weber, Franz (1805-1876)</name></persName></hi>, und sehr beliebt. Für den Fall, daß in <add place="above">den<name key="PSN0115097" resp="writers_hand" style="hidden">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</name></add> Chören <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_21af6e09-ee01-42ef-a143-3acc4059b44d">oder</del> <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_04847aef-98e6-47ff-82d9-61698decc80a">im</del> Text-<del cert="high" rend="strikethrough">V</del> oder Notenveränderungen eintreten sollten, wollen Sie die Güte haben, dieß bald anzugeben, damit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c05a21a1-8c74-4eeb-9a45-af3dee27733b">Nacken<name key="PSN0113533" style="hidden" type="person">Nacken, Julius (1809-1867)</name></persName></hi>, der <del cert="high" rend="strikethrough">der</del> wie früher der Noten Lieferant ist, sich darnach richten könne.</p> <p>Hier besitzen wir einen <hi rend="latintype">Clavier</hi> Auszug vom <hi rend="latintype">Josua</hi> von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7356ea78-8f05-4d7e-aa4e-497d828b4e22">Claßing<name key="PSN0110409" style="hidden" type="person">Clasing, Johann Hermann (1779-1829)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2aadd67e-811f-4208-801a-424047dc8a73" xml:lang="de">Clavier Auszug vom Josua von Claßing – Josua. Großes Oratorium. Mit deutschem Texte. Musik von G.F. Händel. Im vollständigen Clavierauszug von I. H. Clasing, Hamburg [o. J.].</note> (vielleicht ist der Name nicht ganz richtig) gedruckt in <hi rend="latintype">Hamburg</hi>; wir wissen nun nicht ob er mit dem <hi rend="latintype">Clavier</hi> Auszug der in <hi rend="latintype">Berlin</hi> bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_64de699e-4bf0-4a5c-b4e1-6206effe41f9">Trautwein<name key="PSN0115373" style="hidden" type="person">Trautwein, Musikverlag in Berlin</name></persName></hi> heraus gekommen ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bcaf4b55-cfeb-4079-8670-7b73579ff245" xml:lang="de">dem Clavier Auszug der in Berlin bei Trautwein heraus gekommen ist – Josua. Oratorium von Händel im Clavier-Auszuge von J. C. F. Rex, Berlin [1823].</note> stimmt, und welcher von beiden zu gebrauchen ist.<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">x</ref></p> <p>Im <hi rend="latintype">Josua</hi> sind 5 <hi rend="latintype">Solo</hi>parthien, darunter 3 Damen Stimmen; ich glaube, daß nicht füglich 2 Parthien von derselben Sängerinn gesungen werden können, wennschon „der Engel“ nur eine <hi rend="latintype">Arie</hi> und etwas <hi rend="latintype">Recitativ</hi> hat.</p> <p>Ueber die neue <hi rend="latintype">Ries’sche Symphonie</hi> sind uns einige Zweifel aufgestoßen. Vorerst wissen wir nicht, wie sie ist; denn Sie haben in Ihrem Schreiben <add place="margin">zwar angeführt<name key="PSN0115097" resp="writers_hand" style="hidden">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</name></add>, daß Sie dieselben von <hi rend="latintype">Ries</hi> <del cert="high" rend="strikethrough">ha</del> selbst haben spielen hören, aber ohne sich über ihren Werth im Vergleich zu den frühern Werken auszudrücken. 2<hi rend="superscript">tens</hi> möchte sie etwas theuer sein, da, wenn auch <persName xml:id="persName_e54f13b3-2920-4170-b98a-88ad9f32d52e"><hi rend="latintype">Haßlinger</hi><name key="PSN0111752" style="hidden" type="person">Tobias Haslinger, Witwe &amp; Sohn, Musikalienverlag in Wien</name></persName> oder <hi rend="latintype"><choice resp="editor" source="autograph_edition_template"> <sic resp="writer"><persName xml:id="persName_e301e8f5-8dbe-4571-a5c7-94cf54ddc271">Tensenky<name key="PSN0115384" style="hidden" type="person">Trentsensky (&amp; Vieweg), Lithographie-Verlag in Wien</name></persName></sic> <corr resp="editor">Trentsensky</corr> </choice></hi> <del cert="high" rend="strikethrough">jede</del> in jedem Falle<del cert="high" rend="strikethrough">,</del> sie abgeben werden, doch der Preis hoch sein mag, auch müssen wir die sämmtlichen Stimmen noch ausschreiben lassen, wogegen bei einer andern <hi rend="latintype">Ries’schen Symphonie</hi> wir alle Stimmen aus der Nachbarschaft erhalten würden, und leider müssen wir dieses Jahr sehr sparsam sein. Jedenfalls werden wir nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_06ffbf73-53bc-4663-b5fd-5a84db291d09">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> schreiben.</p> <p><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Sie würden uns sehr verbunden, wenn Sie uns bald den <hi rend="latintype">Clavier</hi> Auszug des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3474fcce-70f3-4395-ac83-5a4a6ff36251">Bach’schen<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName></hi> Werkes<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f623b416-b242-4c49-a25b-6b95f51781cf" xml:lang="de">den Clavier Auszug des Bach’schen Werkes – Felix Mendelssohn Bartholdy schickte den Klavierauszug am 10. März 1838 ab; siehe Brief fmb-1838-03-12-01 (Brief Nr. 1940) Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 20. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, Leipzig, 12. März 1838. Es handelt sich um Johann Sebastian Bachs »Himmelfahrtskantate« Gott fähret auf mit Jauchzen BWV 43, in einer von Mendelssohn um zwei weitere Kantatensätzen von Bach erweiterten Fassung (MWV Anh. B, S. 501).</note> schicken wollten, damit <hi rend="latintype">Nacken</hi> die Stimmen drucken lassen kann. </p> <p>In Bezug auf die Soloparthien so haben wir vorläufig an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eca9f7d4-3305-4b6a-aa3f-cf08e81dd6f2">Schmetzer<name key="PSN0114598" style="hidden" type="person">Schmezer, Friedrich (1807-1877)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6187e808-decc-445e-b650-2da78dbc0f2a" xml:lang="de">Schmetzer – Die Rolle des Josua wurde in Köln von Willem Pasques de Chavonnes Vrugt gesungen.</note> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d414532f-a2e5-4b12-9601-a3aa1087cc4f">Mannheim<settlement key="STM0100534" style="hidden" type="locality">Mannheim</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> um seine Bedingungen geschrieben. Wir werden außer <hi rend="latintype">Alt</hi> wohl 2 <hi rend="latintype">Sopranisten</hi> nöthig haben, eine für die Hauptparthie in <hi rend="latintype">Josua</hi> und der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_6401b095-ea88-4557-bc96-341db5bb9b00">Cantate<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108014" style="hidden" type="music">Der glorreiche Augenblick op. 136</name></title></hi> von <hi rend="latintype">Beethoven</hi>, die 2<hi rend="superscript">te</hi> für den Engel im <hi rend="latintype">Josua</hi> und <hi rend="latintype">Soprano</hi> II in der <hi rend="latintype">Cantate</hi>. Die letztere erhalten wir vielleicht in der Nachbarschaft. Erstere wird wohl nur in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8f434dee-fa50-4169-b84d-c9475a1a67c7">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> zu finden sein. </p> <p>Noch eine persönliche Anfrage: bleiben alle <hi rend="latintype">Arien</hi> und <hi rend="latintype">Recitative</hi> im <hi rend="latintype">Josua</hi>, oder fallen einige fort? Ich kenne das Werk einstweilen nur noch sehr oberflächlich, aber ich meine, es könnten füglich einige wegbleiben, freilich verstoße ich gegen die Meinung derjenigen, welche in einem jeden Kunstwerk ein organisches Ganze sehen.</p> <closer rend="left">Ich habe die Ehre mit vollkommener Hochachtung </closer> <signed rend="right">ergebenster</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Fr. Steinberger.</hi></signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Cöln</hi> <date cert="high" when="1838-02-21" xml:id="date_8ca91594-2539-4d80-a295-c23d8de3313b">21 <hi rend="latintype">Februar</hi> 1838.</date></dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_e8822163-dba8-4fdb-aba8-06e1a312535b"> <docAuthor key="PSN0115097" resp="author" style="hidden">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0115097" resp="writer" style="hidden">Steinberger, Johann Friedrich (Fritz) Hubert (1809–1884)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c46b7a92-da25-4150-a537-97da6afccc44">Bel<name key="PSN0109782" style="hidden" type="person">Bel, Jacob (1810-1885)</name></persName></hi> wird <date cert="medium" when="1838-06-06">PfingstMittwoch</date> in den h. Ehestand treten, also Häufung der Gefühle.</p> <p>Nachträglich noch das Verzeichnis der OrgelRegister von 1835:</p> <p><hi rend="latintype">Octav 8 Fuß.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Bourdon 16 F.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Hohlpfeiffe 8 F.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Octav 4 F.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Supperoctav 2 F.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Mixtur 4fach</hi></p> <p><hi rend="latintype">Gamba 8 F.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Trompett<corr resp="editor">Trompete</corr> 8 F.</hi></p> <p><hi rend="latintype">Claron Baß 4 F.</hi></p> </div> <div type="footnotes_area"> <note n="x" place="in_the_marginal_area_right,_left_or_right_and_left" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1"><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Ist Ihnen vielleicht bekannt, ob irgendwo gedruckte Stimmen von <hi rend="latintype">Josua</hi> existiren?</note> </div> </body> </text></TEI>