gb-1838-01-16-02
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 16. Januar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
ditoGrad Kälte.
Thue mir den Gefallen, Cécile wenn es dunkel ist, anzünden und überrasche sie damit. Du hast ein so gebildetes
Schwammer, und ein Zängelchen um das Verbrannte heraus zu holen. Willst Du
Cécilennun den Effekt zeigen, so stelle ganz einfach ein Stückchen Wachsstock hinein. Will man Thee oder sonstiges Getränk für die Nacht warm halten, so kehrt man den dachförmigen grünen Deckel um, und dann steht die Kanne sicher darauf. Es wird für die Nächte in den Wochen bequem sein, und Abends ihr ein sanftes, durch die Lithophaninen angenehmes Licht geben. – Die knieende Figur in der Kirche stellt
ScottsMaria v. Ayenel
DirichletsMutter
Deute es auch nicht übel, mein Kind! daß ich so tropfenweise Dir Kleinigkeiten schicke, und glaube nicht, daß diese Sendungen auf Eigennutz beruhen, um mir einen schönen Dank öfter als Einmal zu verdienen. Meine ihrer Muttermeine Gesichtskreis erreichbar ist, so denk ich stets an Dich und habe einen vergnügten Tag in der Idee, es werde Dir einen Augenblick Spaß machen. Seit Du verheirathet bist, haben wir Gott sei Dank! auch ein weites SchenkFeld, und was Du sonst verächtlich betrachtet haben würdest, gewinnt Intereße wenn es für Frau, Kind, Wirthschaft brauchbar ist. Gott segne Dich, schenke
Cécileneine glückliche, leichte Schmerzensstunde und Dir ein gesundes Kind!
Begabtwird es wohl an Schönheit und Talent sein! Wärs nur erst da!
gentilité in die Begebenheiten“ (sagt
Cousin
Möglichegeschrieben haben.
Tempiwaren sehr lebhaft, mitunter fast zu schnell, wie z. B.
il y avait un, dem keine Apathie zu widerstehen vermochte. „Steiniget ihn“, und „mache dich auf“ waren wirklich
entrainementdans la chœurs et l'orchestregöttlich; der Klang, die Gewalt in dem fast leeren
erschütternd. Obgleich kein Solosänger, wegen der Musik
solisangen, wurde des Orchesters wegen, alles durchgenommen. Die
ouvertureklang herrlich. Tritt kein Hinderniß ein, so werden
nuancenzu geben. Erfreulich ists mir aber, unter den
Hiesigen, so viel Achtung und Eifer vor dem
billetsgratis zu schicken –
danachmuß der jüngste Tag in Anmarsch sein! Die
soloin d.
forceSelterwaßer mit Milch trinke.
Dein heitrer
Mr.Brisbane der Amerikaner sich ausdrückte,) daß Du
good humoredund
as you like it! Schwebt Dir Letztres auch noch nicht vor? Dein
c’est tant dire! – Ein junger Harfer beredete mich einst,
histor. Vorlesungen zu hören „Ancillons
venez y donc, ce sera tout-à-fait comme dans un concert.“
Deinen W. Scott lese ich auf dem
Transit, würde sich ein Kaufmann ausdrücken.
aproposdes
bonnevor der Thür, ein Bettler kam und sie stellte ihm vor, wie glücklich er in seiner Wohlhabenheit wäre. Da rief er lebhaft aus: „
Homer was a beggar!“ – Wußtest Du denn daß er, wie
, lahm gewesen!Byron
Berlin 16 Januar nebst dito Grad Kälte. Thue mir den Gefallen, lieber Felix! und laß beikommende Nachtlampe für Cécile wenn es dunkel ist, anzünden und überrasche sie damit. Du hast ein so gebildetes Dienstmädchen (die Fannys Köchin ein Stammbuch geschenkt hat) und von der läßt sich erwarten, daß sie mit dergleichen Zierlichkeiten umzugehen wißen werde. Erlaube mir folgendes Recept dazu zu schreiben. Das kleine Porzellan Näpfchen wird, wie jede Lampe, mit Oel gefüllt; in der hölzernen Schachtel liegen die Lichtchen nebst Schwammer, und ein Zängelchen um das Verbrannte heraus zu holen. Willst Du Cécilen nun den Effekt zeigen, so stelle ganz einfach ein Stückchen Wachsstock hinein. Will man Thee oder sonstiges Getränk für die Nacht warm halten, so kehrt man den dachförmigen grünen Deckel um, und dann steht die Kanne sicher darauf. Es wird für die Nächte in den Wochen bequem sein, und Abends ihr ein sanftes, durch die Lithophaninen angenehmes Licht geben. – Die knieende Figur in der Kirche stellt Scotts Maria v. Ayenel vor. – Dirichlets Mutter hat sich gestern Abend wo wir Generalprobe hatten, so darin verliebt, daß ich heut früh gleich noch eine für sie holen ließ. Sie ist eine sehr angenehme, umgängliche, kluge Frau, und an ihr nehme ich mit Vergnügen wahr, daß man nicht absolut nötig hat, im Alter unausstehlich zu sein. Deute es auch nicht übel, mein Kind! daß ich so tropfenweise Dir Kleinigkeiten schicke, und glaube nicht, daß diese Sendungen auf Eigennutz beruhen, um mir einen schönen Dank öfter als Einmal zu verdienen. Meine Mutter führte oft von ihrer Mutter das Wort an „eine Mutter ist wie ein Mehlsack, es stäubt immer noch etwas nach!“ – Sobald mir etwas hübsches oder Neues zu Gesicht kömmt, das meine n Gesichtskreis erreichbar ist, so denk ich stets an Dich und habe einen vergnügten Tag in der Idee, es werde Dir einen Augenblick Spaß machen. Seit Du verheirathet bist, haben wir Gott sei Dank! auch ein weites SchenkFeld, und was Du sonst verächtlich betrachtet haben würdest, gewinnt Intereße wenn es für Frau, Kind, Wirthschaft brauchbar ist. Gott segne Dich, schenke Cécilen eine glückliche, leichte Schmerzensstunde und Dir ein gesundes Kind! Begabt wird es wohl an Schönheit und Talent sein! Wärs nur erst da! Fanny wird Dir über die Akademie „gentilité in die Begebenheiten“ (sagt Cousin Wolf) das Mögliche geschrieben haben. Sonntag Vormittag war ich über 3 Stunden mit ihr in der Probe, und kann mit Wahrheit versichern, daß Alle sich die größte Mühe geben und daß Rung. und Ries trotz Direktorial- und Koncertmeisterlicher Würde sich nicht schämten, Deine Kunstschwester oft und gründlich zu Rath zu ziehen, Die Tempi waren sehr lebhaft, mitunter fast zu schnell, wie z. B. „seid uns gnädig“ – il y avait un entrainement dans la chœurs et l'orchestre, dem keine Apathie zu widerstehen vermochte. „Steiniget ihn“, und „mache dich auf“ waren wirklich göttlich; der Klang, die Gewalt in dem fast leeren Saale unbeschreiblich großartig; für die Mama erschütternd. Obgleich kein Solosänger, wegen der Musiksache Agnes zugegen sein konnte und Zschiesche und die junge Krause alle soli sangen, wurde des Orchesters wegen, alles durchgenommen. Die ouverture klang herrlich. Tritt kein Hinderniß ein, so werden Mantius, Bader, Zschiesche und die Faßmann ein schönes Ganze mit den großartigen Chören bilden. Nur Du fehlst, um den wahren Impuls und die nuancen zu geben. Erfreulich ists mir aber, unter den Hiesigen, so viel Achtung und Eifer vor dem Werk zu finden; und Fanny’n 6 billets gratis zu schicken – danach muß der jüngste Tag in Anmarsch sein! Die Türrschmied singt schon lange nicht mehr solo in d. Akad., und hat es bei dieser Gelegenheit herzlich bedauert, da ihre Nachfolgerin, Mlle Caspari, es lange nicht so gut machen wird. – Ich freue mich ungeheurer der Aufführung und werde gewiß nicht wiederstehen, der morgenden Generalprobe beizuwohnen, obgleich ich sehr heiser bin und dagegen force Selterwaßer mit Milch trinke. Dein heitrer Br. an Fanny hat mich um so mehr erfreut, als ich sehe, (wie Mr. Brisbane der Amerikaner sich ausdrückte, ) daß Du good humored und frölich frolich bist. Gott helfe Dir zu einem OpernText und einer Apostelgeschichte, as you like it! Schwebt Dir Letztres auch noch nicht vor? Dein Paulus macht Glück wie eine Oper, c’est tant dire! – Ein junger Harfer beredete mich einst, Ancillons histor. Vorlesungen zu hören „venez y donc, ce sera tout-à-fait comme dans un concert. “ Deinen W. Scott lese ich auf dem Transit, würde sich ein Kaufmann ausdrücken. Gestern fand ich, apropos des Homers, eine allerliebste KinderAnekdote. Als er etwa 5 Jahr alt war, saß er mit seiner bonne vor der Thür, ein Bettler kam und sie stellte ihm vor, wie glücklich er in seiner Wohlhabenheit wäre. Da rief er lebhaft aus: „Homer was a beggar!“ – Wußtest Du denn daß er, wie Byron, lahm gewesen! Lebwohl, mein Schatz! mög es Euch sämmtlich wohl ergehen und Du freundlich gedenken Deiner Mutter.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-01-16-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-01-16-02" xml:id="title_73af642c-78d7-4260-931a-73413702714d">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 16. Januar 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_44a446cd-e353-426d-b92e-c28364c9ca4d">Thue mir den Gefallen, lieber Felix! und laß beikommende Nachtlampe für Cécile wenn es dunkel ist, anzünden und überrasche sie damit. Du hast ein so gebildetes Dienstmädchen (die Fannys Köchin ein Stammbuch geschenkt hat) und</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_fa922520-ae35-4786-8240-105c8ad56973">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1838-01-15-01" type="precursor">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelsohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 15. Januar 1838</title> <title key="fmb-1838-01-23-01" type="successor" xml:id="title_aaf63f52-8ad2-4e5d-bd35-ec24c648e358">Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und die Familie Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 23. Januar 1838</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription"></name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"></name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_5ac62887-0f7c-406c-864b-25f4ab9884ed"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 33/63.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1838-01-16-02" type="letter" xml:id="title_84048a17-c733-4752-b843-072f9b286d8a">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 16. Januar 1838</title> <incipit>Thue mir den Gefallen, lieber Felix! und laß beikommende Nachtlampe für Cécile wenn es dunkel ist, anzünden und überrasche sie damit. Du hast ein so gebildetes Dienstmädchen (die Fannys Köchin ein Stammbuch geschenkt hat) und</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="other">Nachtlampe</bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-01-16" xml:id="date_66b95990-8603-4bd6-bb03-8adbb226d98f">16. Januar 1838</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_08610c63-cceb-4b94-9929-0ba28429c3f0">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_1c30547a-0ef7-42d4-aa10-4fbdc3ad0581"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_59d2c301-37dd-47c3-92da-7eb3781b08e9">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_e4007bc0-d5cd-4096-b3a6-27fe2fe968b7"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement><country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_318c5ab3-8cc3-44e4-9cd2-a9d43513d489"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1838-01-16">16 Januar</date></dateline> <dateline rend="right">nebst <hi rend="latintype">dito</hi> Grad Kälte.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Thue mir den Gefallen, <seg type="salute">lieber Felix</seg>! und laß beikommende Nachtlampe für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_04e34052-d0ee-4c5c-af6e-19bd3d9ffd05">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_86c22830-da13-4f81-8ba6-d5f985ed2ce5" xml:lang="de">beikommende Nachtlampe – Mit ihrem Schreiben sandte Lea Mendelssohn ihrem Sohn eine Nachtlampe für Cécile.</note> wenn es dunkel ist, anzünden und überrasche sie damit. Du hast ein so gebildetes <persName xml:id="persName_acf9ae44-1c62-41bb-ae40-5e7059b783da">Dienstmädchen<name key="PSN0110651" style="hidden" type="person">Dienstmädchen von → Felix Mendelssohn Bartholdy und → Cécile Mendelssohn Bartholdy in Leipzig (1838), Adelheid</name></persName> (die <persName xml:id="persName_6f502a7d-9c6c-4133-a922-14645d752688">Fannys Köchin<name key="PSN0112241" style="hidden" type="person">Jette, Köchin der → Familie Hensel in Berlin und Italien (1838-1840)</name></persName> ein Stammbuch geschenkt hat) und von der läßt sich erwarten, daß sie mit dergleichen Zierlichkeiten umzugehen wißen werde. Erlaube mir folgendes Recept dazu zu schreiben. Das kleine Porzellan Näpfchen wird, wie jede Lampe, mit Oel gefüllt; in der hölzernen Schachtel liegen die Lichtchen nebst <hi n="1" rend="underline">Schwammer</hi>, und ein Zängelchen um das Verbrannte heraus zu holen. Willst Du <hi rend="latintype">Cécilen</hi> nun den Effekt zeigen, so stelle ganz einfach ein Stückchen Wachsstock<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_242a6423-ce90-447f-bc79-0603245dc0fe" xml:lang="de">Wachsstock – Kerze oder zusammengewundene Sonderform der Kerze.</note> hinein. Will man Thee oder sonstiges Getränk für die Nacht warm halten, so kehrt man den dachförmigen grünen Deckel um, und dann steht die Kanne sicher darauf. Es wird für die Nächte in den Wochen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_b07d535c-d9cc-46ab-8ed7-f316b8f524f2" xml:lang="de">in den Wochen – Wochenbett, Zeitraum von sechs bis acht Wochen nach der Entbindung.</note> bequem sein, und Abends ihr ein sanftes, durch die Lithophaninen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_8abd326c-5313-4346-883c-9074a0ca0096" xml:lang="de">Lithophaninen – Lithophanie, Reliefdarstellung auf lichtdurchlässigem Material.</note> angenehmes Licht geben. – Die knieende Figur in der Kirche stellt <title xml:id="title_ea7c4147-a978-4a14-b59a-259a2a1ac87c"><hi rend="latintype">Scotts</hi> Maria v. Ayenel<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0112088" style="hidden" type="literature">The Monastery and the Abbot</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4bbc4adf-cea9-408d-b187-b8bcd58ae43b" xml:lang="de">Scotts Maria v. Ayenel – Mary Avenel, Figur aus Walter Scotts Roman »The Monastery and the Abbot«.</note> vor. – <persName xml:id="persName_7bfa7402-e85a-4d7e-bdb7-5087e5760fef"><hi rend="latintype">Dirichlets</hi> Mutter<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> hat sich <date cert="high" when="1838-01-15">gestern Abend</date> wo wir Generalprobe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_95fcb260-dba3-439f-a9be-e72010e23f75" xml:lang="de">Generalprobe – Gemeint ist die Probe des Lämpchens.</note> hatten, so darin verliebt, daß ich <date cert="high" when="1838-01-16">heut früh</date> gleich noch eine für sie holen ließ. Sie ist eine sehr angenehme, umgängliche, kluge Frau, und an ihr nehme ich mit Vergnügen wahr, daß man nicht absolut nötig hat, im Alter unausstehlich zu sein. </p> <p>Deute es auch nicht übel, mein Kind! daß ich so tropfenweise Dir Kleinigkeiten schicke, und glaube nicht, daß diese Sendungen auf Eigennutz beruhen, um mir einen schönen Dank öfter als Einmal zu verdienen. Meine <persName xml:id="persName_e8941521-f760-4d0c-a792-cadfdec6ab74">Mutter<name key="PSN0114443" style="hidden" type="person">Salomon (seit 1812) Bartholdy, Bilka (Bella) (1749-1824)</name></persName> führte oft von <persName xml:id="persName_6ecef241-9a18-4730-b4ee-ca2802d9f445"><hi n="1" rend="underline">ihrer</hi> Mutter<name key="PSN0112179" style="hidden" type="person">Itzig, Miriam (Mariane) (1727-1788)</name></persName> das Wort an „eine Mutter ist wie ein Mehlsack, es stäubt immer noch etwas nach!“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6dc23578-714e-496b-bde2-a0a50c04d95c" xml:lang="de">„eine Mutter ist wie ein Mehlsack, es stäubt immer noch etwas nach!“ – eigentl. »Eine Mutter ist wie ein Mehlsack; so lange man dran klopft, staubt er auch«; Brandenburgisches Sprichwort.</note> – Sobald mir etwas hübsches oder Neues zu<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Gesicht kömmt, das <hi n="1" rend="underline">meine<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">m</corr> <sic resp="writer">n</sic> </choice></hi> Gesichtskreis erreichbar ist, so denk ich stets an Dich und habe einen vergnügten Tag in der Idee, es werde Dir einen Augenblick Spaß machen. Seit Du verheirathet bist, haben wir Gott sei Dank! auch ein weites SchenkFeld, und was Du sonst verächtlich betrachtet haben würdest, gewinnt Intereße wenn es für Frau, Kind, Wirthschaft brauchbar ist. Gott segne Dich, schenke <hi rend="latintype">Cécilen</hi> eine glückliche, leichte Schmerzensstunde und Dir ein gesundes Kind! <hi n="1" rend="underline">Begabt</hi> wird es wohl an Schönheit und Talent sein! Wärs nur erst da!</p> <p><persName xml:id="persName_fd88de14-73b8-429e-bd6a-fec6f4025912">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wird Dir über die <placeName xml:id="placeName_14965d44-4bc1-4af3-80d4-403710ede21a">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> „<hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">gentilité</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_91ff0b80-de9e-49e8-ae65-ed049b58803d" xml:lang="fr ">gentilité – frz., Freundlichkeit.</note> in die Begebenheiten</hi>“ (sagt <hi rend="latintype">Cousin</hi> <persName xml:id="persName_1a71a6b8-1d48-4d98-819b-321e0138e0a9">Wolf<name key="PSN0115851" style="hidden" type="person">Wolff, Michael (bis 1802: Michel Wulff) (1771-1856)</name></persName>) das <hi n="1" rend="underline">Mögliche</hi> geschrieben haben. <date cert="high" when="1838-01-14">Sonntag Vormittag</date> war ich über 3 Stunden mit ihr in der Probe, und kann mit Wahrheit versichern, daß Alle sich die größte Mühe geben und daß <persName xml:id="persName_1152a7d2-73f1-4afc-9d12-356b89a9566d">Rung<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName>. und <persName xml:id="persName_8d3eee16-8f0a-4f1d-834e-b1a32b68f11f">Ries<name key="PSN0114192" style="hidden" type="person">Ries, Johann Peter Joseph Hubert (1802-1886)</name></persName> trotz Direktorial- und Koncertmeisterlicher Würde sich nicht schämten, Deine Kunstschwester oft und gründlich zu Rath zu ziehen, Die <hi rend="latintype">Tempi</hi> waren sehr lebhaft,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c5626b5-5eb9-46a8-a227-1603095bf997" xml:lang="de">Die Tempi waren sehr lebhaft – Zur Tempofrage und Fanny Hensels Bemühungen für schnellere tempi bei der Einstudierung von Felix Mendelssohn Bartholdys Paulus, vgl. Brief gb-1838-01-06-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 6. Januar 1838 (»Rungenhagens MohnstengelScepter«); gb-1838-01-16-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 15. und 16. Januar 1838, und gb-1838-01-19-02 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 19. Januar 1838 (»Fannys accelerando«).</note> mitunter fast zu schnell, wie z. B. <title xml:id="title_90986450-4e11-4b3c-90f5-2909121b7b73">„seid uns gnädig“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_minepqvh-dvb9-xwap-j7gz-pabp8fi3vrv6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_398ca293-324a-4d32-9a0f-971e54fca7d4" xml:lang="de">„seid uns gnädig“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 35, Chor »Seid uns gnädig, hohe Götter«.</note> – <hi rend="latintype">il y avait un <hi n="1" rend="underline">entrainement</hi> dans la chœurs et l'orchestre</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_1d89779a-0277-4e2f-ac39-4d77d26a36ce" xml:lang="fr ">il y avait un entrainement dans la chœurs et l’orchestre – frz., Es gab einen Antrieb im Chor und im Orchester.</note> dem keine Apathie zu widerstehen vermochte. „Steiniget ihn“,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_65e96215-14fb-4186-a3be-1f591f0df985" xml:lang="de">„Steiniget ihn“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 8, Chor »Steiniget ihn!«</note> und „mache dich auf“ <note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e14902a1-268e-4f9c-98a4-18e75704b52f" xml:lang="de">„mache dich auf“ – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 15 Chor »Mache dich auf, werde Licht«.</note>waren wirklich <hi n="1" rend="underline">göttlich</hi>; der Klang, die Gewalt in dem fast leeren <placeName xml:id="placeName_78c313a1-d17f-4a63-b3e0-3f94024bb2b5">Saale<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> unbeschreiblich großartig; für die <persName xml:id="persName_e79f681b-e661-49b6-af44-409556c1a90e">Mama<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <hi n="1" rend="underline">erschütternd</hi>. Obgleich kein Solosänger, wegen der Musik<unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">sache</unclear> <title xml:id="title_0d37d353-db33-48b8-8d4b-d3c08df4fd3d">Agnes<name key="PSN0115037" style="hidden" type="author">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774–1851)</name><name key="CRT0110963" style="hidden" type="music">Agnes von Hohenstaufen</name></title> zugegen sein konnte und <persName xml:id="persName_96ccd632-1d6b-45d6-a986-e12c85774d8a">Zschiesche<name key="PSN0115935" style="hidden" type="person">Zschiesche, August (1800-1876)</name></persName> und die junge <persName xml:id="persName_39988a83-f20b-444e-a3b3-9dbc26c3d4de">Krause<name key="PSN0119148" style="hidden" type="person">Krause, Charlotte</name></persName> alle <hi rend="latintype">soli</hi> sangen, wurde des Orchesters wegen, alles durchgenommen. Die <hi rend="latintype">ouverture</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b74c4bd4-af06-4361-974c-ff95f0c05b9a" xml:lang="de">ouverture – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 1 Ouverture.</note> klang herrlich. Tritt kein Hinderniß ein, so werden <persName xml:id="persName_9a19990a-e8da-4e10-b9b6-71861adba5c4">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName>, <persName xml:id="persName_3bbc5d26-a053-47a0-8868-76674345f3ba">Bader<name key="PSN0109627" style="hidden" type="person">Bader, Karl Adam (1789-1870)</name></persName>, Zschiesche und die <persName xml:id="persName_238e8cb5-ae76-4a78-b4a7-27a1b8acc87b">Faßmann<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName> ein schönes Ganze mit den großartigen Chören bilden. Nur Du fehlst, um den wahren Impuls und die <hi rend="latintype">nuancen</hi> zu geben. Erfreulich ists mir aber, unter den <hi n="1" rend="underline">Hiesigen</hi>, so viel Achtung und Eifer vor dem <title xml:id="title_59c3873d-4f79-404e-b396-0b0cba8cc40d">Werk<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sauzkgrt-bcwq-pwv0-8pu0-ux9sfvoagmcp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zu finden; und<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Fanny’n 6 <hi rend="latintype">billets</hi> gratis zu schicken – <hi n="1" rend="underline">danach</hi> muß der jüngste Tag in Anmarsch sein! Die <persName xml:id="persName_7dbaeeaa-85ad-4009-b51d-cc1d5d68b089">Türrschmied<name key="PSN0115410" style="hidden" type="person">Türrschmidt, Auguste (1800-1866)</name></persName> singt schon lange nicht mehr <hi rend="latintype">solo</hi> in d. <placeName xml:id="placeName_bdd961a6-f212-438b-91f5-61547ef01d19">Akad<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>., und hat es bei dieser Gelegenheit herzlich bedauert, da ihre Nachfolgerin, Mlle <persName xml:id="persName_8332d0fa-6d79-403a-bb8e-8d44d4ac187d">Caspari<name key="PSN0110304" style="hidden" type="person">Caspari, Caroline (1808-?)</name></persName>, es lange nicht so gut machen wird. – Ich freue mich ungeheurer der Aufführung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0ad659dc-82f8-4070-a56f-4c53e4ef8f72" xml:lang="de">der Aufführung – Die für den 18. Januar 1838 geplante Aufführung von Mendelssohns Paulus durch die Berliner Sing-Akademie.</note> und werde gewiß nicht wiederstehen, der <date cert="high" when="1838-01-17">morgenden</date> Generalprobe beizuwohnen, obgleich ich sehr heiser bin und <add place="above">dagegen<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> <hi rend="latintype">force</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a45fdb0d-1374-425c-89e3-663874a282ba" xml:lang="fr ">force – frz., jede Menge.</note> Selterwaßer mit Milch trinke.</p> <p>Dein heitrer <title xml:id="title_bdffd999-b7b5-4164-a362-421632681ee6">Br.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_4c903e67-8379-4f25-8756-f35059dfed76" xml:lang="de">Br. – Brief</note> <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1838-01-13-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 13. Januar 1838</name> </title> an Fanny hat mich um so mehr erfreut, als ich sehe, (wie <hi rend="latintype">Mr. <persName xml:id="persName_c370fc40-21ac-446f-8494-97415858fc24">Brisbane<name key="PSN0110133" style="hidden" type="person">Brisbane, Albert (1809-1890)</name></persName></hi> der Amerikaner sich ausdrückte,) daß Du <hi rend="latintype">good humored</hi> und <del cert="high" rend="strikethrough">frölich</del> <add place="above">frolich<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> bist. Gott helfe Dir zu einem OpernText und einer Apostelgeschichte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8e096d2e-e48a-4649-b746-0a497e67a4a4" xml:lang="de">Gott helfe Dir zu einem OpernText und einer Apostelgeschichte – Felix Mendelssohn Bartholdy trug sich bereits seit mehreren Jahren mit der Idee, eine Oper zu komponieren. Anfangs stand er in Verhandlungen mit Karl von Holtei über ein mögliches Opernlibretto (siehe z. B. Brief fmb-1836-12-04-01). Doch es kam zu keiner Zusammenarbeit. Noch im Juni 1837 schrieb Felix an seinen Freund Eduard Devrient: »Eine Wohnung und einen Operntext! Das ist jetzt mein Feldgeschrei« (Brief fmb-1837-06-02-01). Zu Beginn des Jahres 1838 lehnte er mehrere ihm zugesandte Opernlibretti ab, eine Zusammenarbeit mit James Robinson Planché scheiterte um die Jahreswende 1839/40. Wegen eines neuen Oratoriums wandte sich Felix Mendelssohn Bartholdy bereits im August 1836 an seinen Freund Carl Klingemann (fmb-1836-08-12-01). Als mögliche biblische Stoffe hierfür nannte er Petrus und Elias (fmb-1837-02-20-02). Mit der Idee, ein Oratorium zur Geschichte des Apostels Petrus zu schreiben, trug sich Felix Mendelssohn Bartholdy vor allem im Jahr 1837 (Briefe fmb-1837-07-14-01 und fmb-1837-12-12-03). Die Figur des Apostels Petrus als Oratoriumstoff wird erstmals im August 1836 erwähnt; siehe fmb-1836-08-12-01 (Brief Nr. 1404) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, ’s-Gravenhage, 12. August 1836. Wie der Briefverkehr mit den Theologen Julius Schubring und Ernst Friedrich Albert Baur zeigt, ließ er Mendelssohn den Plan wahrscheinlich Mitte Juli 1837 wieder fallen. Siehe Brief fmb-1837-07-14-01 (Brief Nr. 1670) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Schubring in Dessau, Bingen am Rhein, 14. Juli 1837, und gb-1837-07-30-01 Ernst Friedrich Albert Baur an Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt a. M., Belzig, 28. und 30. Juli 1837.</note> <hi rend="latintype">as you like it</hi>! Schwebt Dir Letztres auch noch nicht vor? Dein <title xml:id="title_89b5da6b-9e9b-4996-8890-48a64b5d3329">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hmthsrxj-bwsm-fwm3-cdhr-d9zclzvogkou"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> macht Glück wie eine Oper, <hi rend="latintype">c’est tant dire</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2f38a57f-d829-4b89-b2fb-c64e3262cf87" xml:lang="fr ">c’est tant dire – frz., das sagt so viel.</note> – Ein junger Harfer beredete mich einst, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7e533f73-e7e3-443f-b728-200052821d3d">Ancillons<name key="PSN0119140" style="hidden" type="person">Ancillon, Jean Pierre Frédéric (Johann Peter Friedrich) (1767-1837)</name></persName></hi> histor. Vorlesungen zu hören „<hi rend="latintype">venez y donc, ce sera tout-à-fait comme dans un concert</hi>.“<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e08eed75-3685-451c-b1f2-426ad13f5c88" xml:lang="fr ">venez y donc, ce sera tout-à-fait comme dans un concert – frz., kommen Sie doch dorthin, es wird ganz so sein wie in einem Konzert.</note></p> <p>Deinen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_c8af7e31-7075-41b5-b4e0-df4cb5da25cf">W. Scott<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771–1832)</name><name key="CRT0112089" style="hidden" type="literature">Memoirs of the Life of Sir Walter Scott</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9ed16da7-3c5e-43a7-b71a-57f987c10612" xml:lang="de">W. Scott – John Gibson Lockhart, Memoirs of the Life of Sir Walter Scott, 7 Bde., Edinburgh 1837–1838. Die Ausgabe lässt sich in Mendelssohns Bücherliste von 1844 nachweisen (Ward Jones, Library, S. 303, Nr. 80).</note> lese ich auf dem <hi n="1" rend="underline">Transit</hi>, würde sich ein Kaufmann ausdrücken. <date cert="high" when="1838-01-15">Gestern</date> fand ich, <hi rend="latintype">apropos</hi> des <persName xml:id="persName_b34203c1-a107-4ebe-9b40-f3643ea1f4c5">Homers<name key="PSN0112080" style="hidden" type="person">Homer</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_588fbbd4-a3c1-40e1-9aad-16db23df888f" xml:lang="de">apropos des Homers – Lea hatte ihrem Sohn den von ihm geforderten Band der Ausgabe von Homers Werken in der Übersetzung durch Johann Heinrich Voß geschickt (Brief gb-1838-01-10-01 Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 10. Januar 1838).</note> eine allerliebste KinderAnekdote. Als er etwa 5 Jahr alt war, saß er mit seiner <hi rend="latintype">bonne</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_5dd29b26-1ca8-4857-aa0a-55da6419eca8" xml:lang="fr ">bonne – frz., Kindermädchen.</note> vor der Thür, ein Bettler kam und sie stellte ihm vor, wie glücklich er in seiner Wohlhabenheit wäre. Da rief er lebhaft aus: „<hi rend="latintype">Homer was a beggar</hi>!“ – Wußtest Du denn daß er, wie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9910bedd-a879-4ae9-8372-97067c01a70a">Byron<name key="PSN0110239" style="hidden" type="person">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name></persName></hi>, lahm gewesen!</p> <closer rend="left">Lebwohl, mein Schatz! mög es Euch sämmtlich wohl ergehen und Du freundlich gedenken</closer> <signed rend="right">Deiner Mutter.</signed> </div> </body> </text></TEI>