gb-1838-01-10-04
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Dresden, 10. Januar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Johann Peter Lyser
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ihren lieben
freut, so muß ich mich aussprechen, eher
habich keine Ruhe. Haben Sie aber keine Zeit, mein Geschreibsel zu lesen, so legen Sies bei Seit bis Sie einmal nichts bessres zu thun haben, aber
dannhoff ich auch daß Sie mir
Sie
müssen
mich
kennen
lernen.
Sie kenn’ ich nun, und das ist’s eben, was mich so freut, Palestrina“ einen durch unddurch tüchtigen Menschen nannte, hätten Sie diesen Dialog – (im
könnte. Sind sie denn nicht auch die meinen? Das ist’s ja, weshalb ich mit
erkenne, und dies ehrlich ausspreche und was mir die, die nun eben
mitten in dem Stromschwimmen, nicht so leicht vergeben können.
Die Isola sollte
nichtsseyn, als ein
Versuch, das, was eben jetzt
gilt, dem Bessern etwas
näherzu bringen! Freilich fehlt ihr
unendlichviel zu der
, aber ich glaube doch, daß sie diesem etwas näher steht als z: B.Don Juan
Robert der
Teufel
, derZampa
Hauptfehlerliegt darin, daß die Isola dem
Savellonicht
Tugendhaftsondern nur
gewissenhaft
dieserFehler ist aber, leider Gottes!
nichtzu vermeiden indem nicht das
Charakterbildder Isola zerfahren soll
dies
aber
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zu
thun, und
deshalbseh ich’s ein: daß die Oper Ihnen nicht zusagen
konnte, denn
hierüberwürden wir uns nicht vereinigen. Das ist aber eben
Hauptsachezusammenstimmen und dann doch wieder in
einerHauptsache aneinander
ganzeinig wären, und ich meine: es müßte uns
Gewissenssacheseyn, es darauf
anzulegen; aus zwei Gründen: erstens um der
Kunstwillen und dann, um die Kräfte nicht
Wie?
Lachen Sie mich jetzt nicht aus, wenn ich immer per uns rede! Sie dürfen es so wenig für Affection halten, wenn ich Ihnen sage wie freudig ich Ihnen mein Talent unterordne, als es Hochmuth ist, wenn ich es Ihnen sage “Ich halte mich für werth, Ihnen als Dichter zur Seite zu stehen, nicht als ob ich mich, an und für mich – dem Komponisten Felix gleichhielte, Gott bewahre! sondern: weil ich bin, was vielleicht kein anderer Dichter außer mir in diesem Grade musikalisch – nicht originell-productiv aber sichdenkend und fühlend in die Art und weises eines jeden Componisten, der mich anspricht – etwa wie Tintoretto alle
Malerbis zur
vollkommensten Täuschungnicht
nachahmte, sondern geistig
imitirteund auf diese Weise auch sehr leicht ihre zufälligen Manieren wiedergab.„
Wie also, frag’ ich, stellen wirs an, daß wir uns einigen und dann etwas bringen, was werth ist, daß es bestehe? – Glauben Sie an eine plötzliche Revolution in der Kunst? ich nicht! Die Sonne erscheint nicht plötzlich die Morgenröthe geht ihr voran – wo ist jetzt eine solche in der musikalischen Welt könnten – (wir können es nicht – !) wäre Unsinn. Die Leute würden uns nicht sehen sie würden blind werden, in ihrer Blindheit sterben, und wir stürben auch und das Kommende Geschlecht würde nichts von uns wissen denn Alles gewinnt nur durch üeberlieferung Federnhalt und Ausbreitung. O ich ließe mich schon in Ihrer Gesellschaft als frommer Schächer kreuzigen, wenn es damit gethan wäre!, aber Jünger, die das EvangeliumJünger mein’ ich müßen erst da sein. – Christus wählte sich solche die einfältig waren und reines Herzens, aber gab er ihnen sogleich das volle Licht? – mit nichten! auch sie wußten lange Zeit nicht, daß sein Reich ein anderes sey, als von dieser Welt.
Da schauen Sie nun, wie das Allerheiligste hinüber klingt ins Heiligste, ein Acord, wir müssen ihn lösen um ihn wieder voll griffig anschlagen zu können, daß ihn alle hören, daß er allen harmonisch durchs Herz klingt. Der langen Rede kurzer Sinn ist prosaisch: auch ich gebe meine Ueberzeugung von dem was heilig, göttlich in der Kunst ist nie auf, und daß ich es in mir bewahre, hab ich bewiesen – Aber lehrte der Sohn Gottes als Sohn des Menschen Geborne nicht? – Wir leben in der Zeit, sterben in der Zeit: laßt uns keine Zeit verlieren!, gehandelt muß werden! warum in der Unmöglichkeit erstarren wo die Möglichkeit uns frisches freudiges Leben bietet? – Aus Ihrem Briefe leuchtet etwas Unmuth über Nichtverstandenseyn hervor, und kein starrer Trotz! selbst Erfr Erbärmlichste, Alltäglichste!, wie schön läßt
die Thatconjungiren
kein
Wortspiel!) „Des Menschen Thätigkeit kann all zu leicht erschlaffen.“ pp pp ppSaphirsches
Wieder und schließlich prosaisch, wie wär’s, wenn wir’s machten (wie’s die Freimaurer von sich rühmen: (aber’s nicht thun) wenn wir, nach und nach der blöden Menge das volle Licht schauen ließen, so nämlich,: wir vereinigten uns, obgleich wir noch nicht ganz einig sind, und lieferten eine Oper, versuchsweise eben die Isola, aber möglichst veredeltgroßer Triumpf für uns, wenn das Urtheil dahin ausfiele: “viel nach Mangel an demwas Noth ist* (was Sie vermissen,) obgleichhohen Grade seyn müßte, denn sonst säh es keiner,) wenn dies Urtheil von der Menge auch zu Sprache würde, dann hätten wir gewonnen, dürften geben, was konnten und “hätten ein groß Publikum.”
Als
ehrnenGötzen einen
Marmornenentgegen zu stellen, der den wahren Gott ahnen läßt,
sofortzuschreiten,
dasscheint mir die Aufgabe und
jetzteben scheint sie mir an der Zeit zu seyn.
Daß Sie es nicht für Leichtsinn oder gar für Etwas noch Schlimmeres halten, wenn ich mich rühme: ich habe Manches geschrieben dessen ich mich im Grund der Seele schäme, damit ich Gutes schreiben konnte. Sie sindfortwährend und ich thu’s, weil sonst mein Beßres, höchstes, jämmerlich verkümmern müßte; Sie brauchen so Etwas nicht zu thun, Sie werden auch ein Schlechtes schreiben. aber der Knabe Mendelssohn-Bartholdi wurde schon Meister genannt der Mann hüthe sich vor Versteinerung. Noch hat’s keine Gefahr damit, aber wenn das kritische Alter kommt die bösen 35! – Was bildete den hob ihn? das Leben! aber um er zu werden, mußte er sehr vieles lachend preisgeben. Ich glaube es giebt keine schöneren Vorbilder als Raphael,
Mozart
und Göthe, den
bet’ ich an, aber geben Sie Acht: er macht so viele Talentvolle Jünglinge verrückt, wie derBeethoven
niemir
Genug der Andeutungen für lieb und sehr! und wünsche von Herzen, daß wir uns recht oft schreiben mögen und würde weiter nichts draus als einmal ein gutes Wort – “ein großes Wort ist eine große That”
Dresdenden
1838
Hochverrehrter Herr! Ihren lieben Brief vom 6 Januar erhalt ich heute und beantworte ihn sogleich, denn wenn mich Etwas recht von Herzen freut, so muß ich mich aussprechen, eher hab ich keine Ruhe. Haben Sie aber keine Zeit, mein Geschreibsel zu lesen, so legen Sies bei Seit bis Sie einmal nichts bessres zu thun haben, aber dann hoff ich auch daß Sie mir nicht gram werden: Sie müssen mich kennen lernen. Sie kenn’ ich nun, und das ist’s eben, was mich so freut, und daß ich mich nicht getäuscht habe, als ich Sie in meinem Dialog „Palestrina“ einen durch unddurch tüchtigen Menschen nannte, hätten Sie diesen Dialog – (im II Theil meiner neuen Kunstnovellen, ) gelesen, so würden Sie mir nicht zugetraut haben, daß ich Sie über Ihre Ansichten auslachte noch könnte. Sind sie denn nicht auch die meinen? Das ist’s ja, weshalb ich mit Manchem, der mir sonst wohl wollte, zerfiel, indem ich, zwar, was nun einmal in einer Uebergangsperiode bedingt ist, sein Daseyn gönne, weil ich weis, daß es selten damit aus seyn wird*) aber er selbst es als gut erkenne, und dies ehrlich ausspreche und was mir die, die nun eben mitten in dem Strom schwimmen, nicht so leicht vergeben können. Die Isola sollte nichts seyn, als ein Versuch, das, was eben jetzt gilt, dem Bessern etwas näher zu bringen! Freilich fehlt ihr unendlich viel zu der Reinheit des Don Juan, aber ich glaube doch, daß sie diesem etwas näher steht als z: B. Robert der Teufel und Zampa, der Hauptfehler liegt darin, daß die Isola dem Savello nicht Tugendhaft sondern nur gewissenhaft entgegensteht dieser Fehler ist aber, leider Gottes! nicht zu vermeiden indem nicht das Charakterbild der Isola zerfahren soll um dies Charakterbild aber war mirs aber zu thun, und deshalb seh ich’s ein: daß die Oper Ihnen nicht zusagen konnte, denn hierüber würden wir uns nicht vereinigen. Das ist aber eben wieder meine Freude, daß wir im Allgemeinen ja in der Hauptsache zusammenstimmen und dann doch wieder in einer Hauptsache aneinander abprallen, ich glaube, dies ist das beste Zeichen, daß etwas Schönes daraus entstehen müßte, wenn wir einmal ganz einig wären, und ich meine: es müßte uns Gewissenssache seyn, es darauf anzulegen; aus zwei Gründen: erstens um der Kunst willen und dann, um die Kräfte nicht nutzlos vermodern zu lassen, welche in uns ruhen. Aber Wie? Lachen Sie mich jetzt nicht aus, wenn ich immer per uns rede! Sie dürfen es so wenig für Affection halten, wenn ich Ihnen sage wie freudig ich Ihnen mein Talent unterordne, als es Hochmuth ist, wenn ich es Ihnen sage “Ich halte mich für werth, Ihnen als Dichter zur Seite zu stehen, nicht als ob ich mich, an und für mich – dem Komponisten Felix gleichhielte, Gott bewahre! sondern: weil ich bin, was vielleicht kein anderer Dichter außer mir in diesem Grade ist: durch und durch musikalisch – nicht originell-productiv aber sichmich hierin denkend und fühlend in die Art und weises eines jeden Componisten, der mich anspricht – etwa wie Tintoretto alle Maler bis zur vollkommensten Täuschung nicht nachahmte, sondern geistig imitirte und auf diese Weise auch sehr leicht ihre zufälligen Manieren wiedergab. „ Wie also, frag’ ich, stellen wirs an, daß wir uns einigen und dann etwas bringen, was werth ist, daß es bestehe? – Glauben Sie an eine plötzliche Revolution in der Kunst? ich nicht! Die Sonne erscheint nicht plötzlich die Morgenröthe geht ihr voran – wo ist jetzt eine solche in der musikalischen Welt für die Oper? – Plötzlich hell flammend vortreten, wenn wir es könnten – (wir können es nicht – !) wäre Unsinn. Die Leute würden uns nicht sehen sie würden blind werden, in ihrer Blindheit sterben, und wir stürben auch und das Kommende Geschlecht würde nichts von uns wissen denn Alles gewinnt nur durch üeberlieferung Federnhalt und Ausbreitung. O ich ließe mich schon in Ihrer Gesellschaft als frommer Schächer kreuzigen, wenn es damit gethan wäre!, aber Herr; wo sind Deine Jünger, die das Evangelium predigen das Du ihnen gelehrt? – Die Jünger mein’ ich müßen erst da sein. – Christus wählte sich solche die einfältig waren und reines Herzens, aber gab er ihnen sogleich das volle Licht? – mit nichten! auch sie wußten lange Zeit nicht, daß sein Reich ein anderes sey, als von dieser Welt. Da schauen Sie nun, wie das Allerheiligste hinüber klingt ins Heiligste, und Schöne. – Es ist ein Acord, wir müssen ihn lösen um ihn wieder voll griffig anschlagen zu können, daß ihn alle hören, daß er allen harmonisch durchs Herz klingt. Der langen Rede kurzer Sinn ist prosaisch: auch ich gebe meine Ueberzeugung von dem was heilig, göttlich in der Kunst ist nie auf, und daß ich es in mir bewahre, hab ich bewiesen – Aber lehrte der Sohn Gottes als Sohn des Menschen menschlich, warum der vom sündigen Weibe Geborne nicht? – Wir leben in der Zeit, sterben in der Zeit: laßt uns keine Zeit verlieren!, gehandelt muß werden! warum in der Unmöglichkeit erstarren wo die Möglichkeit uns frisches freudiges Leben bietet? – Aus Ihrem Briefe leuchtet etwas Unmuth über Nichtverstandenseyn hervor, und wäre dieser Unmuth hunderttausendmal gerecht, in die Hölle mit ihm, es ist ein Sohn der Finsterniß, der Sie verlocken will! Nein! Kein Unmuth, kein starrer Trotz! selbst nicht gegen das Erfr Erbärmlichste, Alltäglichste!, wie schön läßt unser Alter Herr seinen Faust übersetzen im Anfang war die That conjungiren Sies weiter und staunen Sie über das Resultat (das ist kein Saphirsches Wortspiel!) „Des Menschen Thätigkeit kann all zu leicht erschlaffen. “pp pp pp Wieder und schließlich prosaisch, wie wär’s, wenn wir’s machten (wie’s die Freimaurer von sich rühmen: (aber’s nicht thun) wenn wir, nach und nach der blöden Menge das volle Licht schauen ließen, so nämlich, : wir vereinigten uns, obgleich wir noch nicht ganz einig sind, und lieferten eine Oper, versuchsweise eben die Isola, aber möglichst veredelt, es wäre ein großer Triumpf für uns, wenn das Urtheil dahin ausfiele: “viel schönes, Gutes, Annäherung zum Ziele, aber nach Mangel an demwas Noth ist* (was Sie vermissen, ) obgleich die Annäherung sichtlich” (natürlich: daß sie dies und in einem hohen Grade seyn müßte, denn sonst säh es keiner, ) wenn dies Urtheil von der Menge auch zu Sprache würde, dann hätten wir gewonnen, dürften geben, was konnten und “hätten ein groß Publikum. ” Als Meyerbeer mit seinem Robert der Teufel auftrat, glaubte ich, er habe dergleichen im Sinn und wunderte mich nur, daß er den Leuten doch hin und wieder allzuviel zu Gefallen gethan habe, ich glaubte aber: es sey dies nur um der Pariser willen geschehen! seine Huggenotten haben mich aus diesem Traum erweckt. Diesen ehrnen Götzen einen Marmornen entgegen zu stellen, der den wahren Gott ahnen läßt, so fortzuschreiten, das scheint mir die Aufgabe und jetzt eben scheint sie mir an der Zeit zu seyn. Daß Sie es nicht für Leichtsinn oder gar für Etwas noch Schlimmeres halten, wenn ich mich rühme: ich habe Manches geschrieben dessen ich mich im Grund der Seele schäme, damit ich einmal etwas Gutes schreiben konnte. Sie sindwaren so glücklich nie einer solch traurigen Nothwendigkeit nachgeben zu dürfen – ich muß es noch fortwährend und ich thu’s, weil sonst mein Beßres, höchstes, jämmerlich verkümmern müßte; Sie brauchen so Etwas nicht zu thun, Sie werden auch ein Schlechtes schreiben. aber der Knabe Mendelssohn-Bartholdi wurde schon Meister genannt der Mann hüthe sich vor Versteinerung. Noch hat’s keine Gefahr damit, aber wenn das kritische Alter kommt die bösen 35! – Was bildete den Mozart und hob ihn? das Leben! aber um er zu werden, mußte er sehr vieles lachend preisgeben. Ich glaube es giebt keine schöneren Vorbilder als Raphael, Mozart und Göthe, den Beethoven bet’ ich an, aber geben Sie Acht: er macht so viele Talentvolle Jünglinge verrückt, wie der Michael Angelo, welchen ich als Maler nie mir zum Vorbilde wählte, und müßt ich alle Regeln selber noch einmal erfinden und drüber sterben, bevor ich sie verwenden könnte. Genug der Andeutungen für heute! ich habe Sie lieb und sehr! und wünsche von Herzen, daß wir uns recht oft schreiben mögen und würde weiter nichts draus als einmal ein gutes Wort – “ein großes Wort ist eine große That” Leben Sie wohl! grüßen Sie Schumann! mit größter Hochachtung und Verehrung Ihr Lyser. Kopf- Brust- und Halsweh-Inhaber – (ich habe mich schändlich erkältet beim Eislauf. ) Dresden den 10 Januar 1838. Das ist der Punkt wo wir die Menge haben müssen!
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1838-01-10-04" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1838-01-10-04" xml:id="title_f438bacb-26c6-4ebd-812a-aceff21f2930">Johann Peter Lyser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Dresden, 10. Januar 1838</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_1c8c0102-fdf8-4ef7-a0c9-296b8dc9bb02">Ihren lieben Brief vom 6 Januar erhalt ich heute und beantworte ihn sogleich, denn wenn mich Etwas recht von Herzen freut, so muß ich mich aussprechen, eher hab ich keine Ruhe. 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Ein Dialog«, im zweiten Band von Lysers Neuen Kunst-Novellen, wird folgendes gesagt (S. 17): »Mendelssohn-Bartholdy ist durch und durch gesund und tüchtig […] und so dürfen wir denn mit Grund hoffen: daß ein wackerer Mann uns erstehe, der uns die Bahn zeigt, auf der wir wieder zur alten Einfachheit, zur alten Klarheit gelangen«.</note> einen <hi rend="underline">durch</hi> und<hi rend="underline">durch tüchtigen</hi> Menschen nannte, hätten Sie diesen Dialog – (im <title xml:id="title_f3cbd70d-d6df-4e1e-9075-5d226ff88afe">II Theil<name key="PSN0113012" style="hidden" type="author">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name><name key="CRT0112081" style="hidden" type="literature">Neue Kunst-Novellen, Zweiter Band, Mit drei Zeichnungen vom Verfasser, Frankfurt a. M. 1837.</name></title> meiner neuen <title xml:id="title_0830f7cf-78ba-4114-b1be-338e1ae5b2b6">Kunstnovellen<name key="PSN0113012" style="hidden" type="author">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name><name key="CRT0111827" style="hidden" type="literature">Neue Kunstnovellen</name></title>,) gelesen, so würden Sie mir nicht zugetraut haben, daß ich Sie über Ihre Ansichten auslachte <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">noch</unclear> <hi rend="underline">könnte</hi>. Sind sie denn nicht auch die meinen? Das ist’s ja, weshalb ich mit <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Manchem</unclear>, der mir sonst wohl wollte, zerfiel, indem ich, zwar, was nun einmal in einer Uebergangsperiode bedingt ist, sein Daseyn gönne, weil ich weis, daß es selten damit aus seyn wird<ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">*)</ref> <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">aber er</unclear> <add place="above">selbst es<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> als gut <hi rend="underline">erkenne</hi>, und dies ehrlich ausspreche und was mir die, die nun eben <hi rend="underline">mitten in dem Strom</hi> schwimmen, nicht so leicht vergeben können.</p> <p>Die <hi rend="underline"><title xml:id="title_530088dd-00c9-469e-99f9-f219fbac1ef0">Isola<name key="PSN0113012" style="hidden" type="author">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name><name key="CRT0109844" style="hidden" type="dramatic_work">Isola, Operntext nach Carl Friedrich Rumohrs Novelle Der letzte Savello.</name></title></hi> sollte <hi rend="underline">nichts</hi> seyn, als ein <hi rend="underline">Versuch</hi>, das, was eben jetzt <hi rend="underline">gilt</hi>, dem Bessern etwas <hi rend="underline">näher</hi> zu bringen! Freilich fehlt ihr <hi rend="underline">unendlich</hi> viel zu der <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> Reinheit des <hi rend="underline"><title xml:id="title_385753a5-6da0-452b-874e-3a64ad82889a">Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title></hi>, aber ich glaube doch, daß sie diesem etwas näher steht als z: B. <title xml:id="title_6bfcf640-c7da-49cc-84fc-178a7797e8f9"><hi rend="underline">Robert der</hi> <hi rend="underline">Teufel</hi><name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109979" style="hidden" type="music">Robert le diable</name></title> und <hi rend="underline"><title xml:id="title_7fcb8ce5-c4ce-40fb-b2e1-bb4e63f6bbe8">Zampa<name key="PSN0111922" style="hidden" type="author">Hérold, Louis Joseph Ferdinand (1791–1833)</name><name key="CRT0111682" style="hidden" type="music">Zampa ou La fiancée de marbre</name></title></hi>, der <hi rend="underline">Hauptfehler</hi> liegt darin, daß die Isola dem <hi rend="latintype">Savello</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fe83368e-a5b2-4176-9660-5ad58958cd3c" xml:lang="de">Savello – Figur in Lysers Operntext Isola.</note> nicht <hi rend="underline">Tugendhaft</hi> sondern nur <hi rend="underline">gewissenhaft</hi> <del cert="high" rend="strikethrough">ent</del>gegen<del cert="high" rend="strikethrough">steht</del> <hi n="2" rend="underline">dieser</hi> Fehler ist aber, leider Gottes! <hi rend="underline">nicht</hi> zu vermeiden indem nicht das <hi rend="underline">Charakterbild</hi> der Isola zerfahren soll <del cert="high" rend="strikethrough">um</del> <hi n="1" rend="underline">dies</hi> <add place="above">Charakterbild<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> <hi n="1" rend="underline">aber</hi> <hi rend="underline">war</hi> <hi rend="underline">mirs</hi> <add place="above">aber<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> <hi rend="underline">zu</hi> <hi rend="underline">thun</hi>, und <hi rend="underline">deshalb</hi> seh ich’s ein: daß die Oper Ihnen nicht zusagen <hi rend="underline">konnte</hi>, denn <hi rend="underline">hierüber</hi> würden wir uns nicht vereinigen. Das ist aber eben <add place="above">wieder<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> meine Freude, daß wir im Allgemeinen ja in der <hi rend="underline">Hauptsache</hi> zusammenstimmen und dann doch wieder in <hi rend="underline">einer</hi> Hauptsache aneinander<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> abprallen, ich glaube, dies ist das beste Zeichen, daß etwas Schönes daraus entstehen müßte, wenn wir einmal <hi rend="underline">ganz</hi> einig wären, und ich meine: es müßte uns <hi rend="underline">Gewissenssache</hi> seyn, es darauf <hi rend="underline">anzulegen</hi>; aus zwei Gründen: erstens um der <hi rend="underline">Kunst</hi> willen und dann, um die Kräfte nicht<gap quantity="1" reason="deletion" unit="characters"></gap> nutzlos vermodern zu lassen, welche in uns ruhen. Aber <hi rend="underline">Wie</hi>?</p> <p>Lachen <hi rend="underline">Sie</hi> <hi rend="underline">mich</hi> jetzt nicht aus, wenn ich immer per <hi rend="underline">uns</hi> rede! Sie dürfen es so wenig für Affection<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_55ba4061-3da4-41ca-9ff5-a8016b401b8c" xml:lang="fr ">Affection – frz., Gewogenheit.</note> halten, wenn ich Ihnen sage wie <hi rend="underline">freudig</hi> ich Ihnen mein Talent unterordne, als es Hochmuth ist, wenn ich es Ihnen sage “Ich halte mich für <hi rend="underline">werth</hi>, Ihnen als Dichter zur <hi rend="underline">Seite</hi> zu stehen, nicht als ob ich mich, an und für mich – dem Komponisten <hi rend="latintype">Felix</hi> gleichhielte, Gott bewahre! sondern: weil ich bin, was vielleicht <hi rend="underline">kein</hi> anderer Dichter außer mir in <hi rend="underline">diesem</hi> Grade <add place="above">ist<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add>: durch und durch <hi rend="underline">musikalisch</hi> – nicht <hi rend="underline">originell</hi>-productiv aber <del cert="high" rend="strikethrough">sich</del><add place="above">mich<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> hierin <hi rend="underline">denkend</hi> und <hi rend="underline">fühlend</hi> in die Art und weise<del cert="high" rend="strikethrough">s</del> eines jeden Componisten, der mich anspricht – etwa wie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a7035df1-abd8-4c04-897f-2491067b19bd">Tintoretto<name key="PSN0119152" style="hidden" type="person">Robusti, gen. Tintoretto, Jacopo (1518/1519-1594)</name></persName></hi> alle <hi rend="underline">Maler</hi> bis zur <hi rend="underline">vollkommensten Täuschung</hi> nicht <hi rend="underline">nachahmte</hi>, sondern geistig <hi rend="underline">imitirte</hi> und auf diese Weise auch sehr leicht ihre zufälligen Manieren wiedergab.„</p> <p>Wie also, frag’ ich, stellen wirs an, daß wir uns <hi rend="underline">einigen</hi> und dann etwas bringen, was werth ist, daß es <hi rend="underline">bestehe</hi>? – Glauben Sie an eine plötzliche Revolution in der Kunst? <hi rend="underline">ich nicht!</hi> Die <hi rend="underline">Sonne</hi> erscheint nicht <hi rend="underline">plötzlich</hi> die <hi rend="underline">Morgenröthe</hi> geht ihr voran – wo ist jetzt eine solche in der musikalischen Welt <add place="above">für die Oper<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add>? – Plötzlich hell flammend vortreten, wenn wir es <hi rend="underline">könnten</hi> – (wir können es <hi rend="underline">nicht</hi> – !) wäre Unsinn. Die Leute würden uns nicht sehen sie würden <hi rend="underline">blind</hi> werden, in ihrer Blindheit sterben, und wir stürben auch und das Kommende Geschlecht würde <hi rend="underline">nichts</hi> von uns wissen denn <hi rend="underline">Alles</hi> gewinnt nur durch üeberlieferung <hi rend="underline">Federn</hi>halt und <hi rend="underline">Ausbreitung</hi>. O ich ließe mich schon in Ihrer Gesellschaft als frommer Schächer kreuzigen, wenn es damit gethan wäre!, aber <persName xml:id="persName_db54a085-d036-47b4-a870-7a7ac706f8e4">Herr<name key="PSN0117180" style="hidden" type="person">Jesus Christus (?-30)</name></persName>; wo sind Deine <hi rend="underline">Jünger</hi>, die das Evangelium<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> predigen das Du ihnen gelehrt? – Die <hi rend="underline">Jünger</hi> mein’ ich müßen erst <hi rend="underline">da</hi> sein. – Christus wählte sich solche die einfältig waren und reines Herzens,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9e707e7f-12f2-43f7-9620-4cc289e3e696" xml:lang="de">Christus wählte sich solche die einfältig waren und reines Herzens – Anspielung auf die »Seligpreisungen« in Matthäus 5.</note> aber gab er ihnen <hi rend="underline">sogleich</hi> das volle Licht? – mit nichten! auch sie wußten lange Zeit nicht, daß sein Reich ein anderes sey, als von dieser Welt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bbef74cb-6142-4b1e-a881-967928dcc999" xml:lang="de">daß sein Reich ein anderes sey, als von dieser Welt – frei zitiert nach Johannes 18,36.</note></p> <p>Da schauen Sie nun, wie das Allerheiligste hinüber klingt ins Heiligste, <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> und Schöne. – Es ist <hi rend="underline">ein</hi> Acord, wir müssen ihn <hi rend="underline">lösen</hi> um ihn wieder <hi rend="underline">voll</hi> griffig anschlagen zu können, daß ihn <hi rend="underline">alle</hi> hören, daß er <hi rend="underline">allen</hi> <hi n="2" rend="underline">harmonisch</hi> durchs Herz klingt. Der langen Rede kurzer Sinn ist prosaisch: auch <hi rend="underline">ich</hi> gebe meine Ueberzeugung von dem was <hi rend="underline">heilig</hi>, <hi rend="underline">göttlich</hi> in der Kunst ist <hi n="2" rend="underline">nie</hi> auf, und daß ich es in mir bewahre, hab ich <hi rend="underline">bewiesen</hi> – Aber lehrte der Sohn Gottes als Sohn des <hi rend="underline">Menschen</hi> <add place="above">menschlich<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add>, warum der vom sündigen Weibe <hi rend="underline">Geborne</hi> nicht? – Wir leben in der Zeit, sterben in der Zeit: <hi rend="underline">laßt</hi> <hi rend="underline">uns</hi> <hi rend="underline">keine Zeit verlieren</hi>!, gehandelt <hi rend="underline">muß</hi> werden! warum in der <hi rend="underline">Unmöglichkeit erstarren</hi> wo die <hi rend="underline">Möglichkeit</hi> uns frisches freudiges Leben bietet? – Aus Ihrem Briefe leuchtet etwas <hi rend="underline">Unmuth</hi> über Nichtverstandenseyn hervor, und <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">wäre</unclear> dieser Unmuth hunderttausendmal gerecht, in die Hölle mit ihm, es ist ein Sohn der Finsterniß, der Sie verlocken will! Nein! Kein Unmuth, <hi rend="underline">kein</hi> <hi rend="underline">starrer</hi> Trotz! selbst <add place="above">nicht<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> gegen das <del cert="high" rend="strikethrough">Erfr</del> Erbärmlichste, Alltäglichste!, wie schön läßt <persName xml:id="persName_465dde23-1015-4cff-98d4-01ab34b5ddd9">unser Alter Herr<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> seinen <title xml:id="title_67ec483a-122a-43ca-8c84-fd01d0a3f960">Faust<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108814" style="hidden" type="dramatic_work">Faust. Der Tragödie erster Theil</name><name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749–1832)</name><name key="CRT0108815" style="hidden" type="dramatic_work">Faust. Der Tragödie zweiter Theil</name></title> übersetzen im Anfang war <hi rend="underline">die That</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2e5c5a15-3158-4453-8bf5-897e52dcdada" xml:lang="de">im Anfang war die That – Zitat aus Johann Wolfgang von Goethe, Faust, Der Tragödie erster Teil, Studierzimmer.</note> conjungiren<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9f8bf8b8-e564-4667-897a-ba12834afb34" xml:lang="de">conjungiren – lat., verbinden</note> <del cert="high" rend="strikethrough">Sies wei</del>ter und staunen Sie über das Resultat (das ist <hi rend="underline">kein</hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_605f8af8-8e66-4e40-85f0-012436a50799">Saphirsches<name key="PSN0114460" style="hidden" type="person">Saphir, Karl Friedrich Moritz Gottlieb Georg (eigtl. Moses) (1795-1858)</name></persName></hi> Wortspiel!) „Des Menschen Thätigkeit kann all zu leicht erschlaffen.“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d0baa28c-e7fd-4cf4-90d0-c6231ff1de76" xml:lang="de">„Des Menschen Thätigkeit kann all zu leicht erschlaffen.“ – Zitat aus Johann Wolfgang von Goethe, Faust, Der Tragödie erster Teil, Prolog in Himmel.</note>pp pp pp<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_19c76ec9-64b7-48cf-b3ef-713c52e42057" xml:lang="de">pp – lat. perge perge, und so fort.</note></p> <p>Wieder und schließlich prosaisch, wie wär’s, wenn wir’s machten (wie’s die Freimaurer von sich <hi rend="underline">rühmen</hi>: (aber’s nicht <hi rend="underline">thun</hi>) wenn wir, <hi rend="underline">nach und nach</hi> der blöden Menge das <hi rend="underline">volle</hi> Licht schauen ließen, <hi n="2" rend="underline">so</hi> nämlich<del cert="high" rend="strikethrough">,</del>: wir vereinigten uns, obgleich wir noch nicht <hi rend="underline">ganz</hi> einig sind, und lieferten eine <hi rend="underline">Oper</hi>, <hi rend="underline">versuchs</hi>weise <hi n="3" rend="underline">eben die Isola</hi>, aber möglichst <hi n="2" rend="underline">veredelt</hi><choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">.</corr> <sic resp="writer">,</sic> </choice> <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">E</corr> <sic resp="writer">e</sic> </choice>s wäre ein <hi rend="underline">großer</hi> Triumpf für uns, wenn das Urtheil dahin ausfiele: “viel <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">S</corr> <sic resp="writer">s</sic> </choice>chönes, Gutes, Annäherung zum Ziele, aber <hi rend="underline">nach</hi> <hi rend="underline">Mangel</hi> an <hi rend="underline">dem</hi>was <hi rend="underline">Noth</hi> ist<ref target="#fn2" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr2">*</ref> (was <hi rend="underline">Sie</hi> vermissen,) obgleich<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> die Annäherung sichtlich” (natürlich: daß sie dies und in einem <hi rend="underline">hohen</hi> Grade seyn müßte, denn sonst säh es keiner,) wenn dies Urtheil von der Menge auch zu Sprache würde, dann hätten wir gewonnen, <hi rend="underline">dürften</hi> geben, was konnten und “hätten ein <hi rend="underline">groß</hi> Publikum.”</p> <p>Als <persName xml:id="persName_c2ed88ec-3377-4893-bcb3-87bd35570eca">Meyerbeer<name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName> mit seinem <title xml:id="title_35c09ed8-dd4d-42e5-b484-51c305ae66cf">Robert der Teufel<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109979" style="hidden" type="music">Robert le diable</name></title> auftrat, glaubte ich, er habe dergleichen im Sinn und wunderte mich nur, daß er den Leuten doch hin und wieder allzuviel zu Gefallen gethan habe, ich glaubte aber: es sey dies nur um der <placeName xml:id="placeName_3f9723dd-bfba-42c9-9d41-da66e89c7273">Pariser<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> willen geschehen! seine <title xml:id="title_8ce8f5bc-bb39-413a-ab54-ab3684389154">Huggenotten<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109978" style="hidden" type="music">Les Huguenots</name></title> haben mich aus diesem Traum erweckt. Diesen <hi rend="underline">ehrnen</hi> Götzen einen <hi rend="underline">Marmornen</hi> entgegen zu stellen, der den wahren Gott ahnen läßt, <hi rend="underline">so</hi> fortzuschreiten, <hi rend="underline">das</hi> scheint mir die Aufgabe und <hi rend="underline">jetzt</hi> eben scheint sie mir an der Zeit zu seyn.</p> <p>Daß Sie es nicht für Leichtsinn oder gar für Etwas noch Schlimmeres halten, wenn ich mich <hi n="2" rend="underline">rühme</hi>: ich habe Manches geschrieben dessen ich mich im Grund der Seele <hi rend="underline">schäme</hi>, damit ich <add place="above">einmal<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> etwas <hi rend="underline">Gutes</hi> schreiben konnte. Sie <del cert="high" rend="strikethrough">sind</del><add place="above">waren<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> so glücklich nie einer solch traurigen Nothwendigkeit nachgeben zu dürfen – ich muß es noch <hi rend="underline">fortwährend</hi> und ich <hi rend="underline">thu’s</hi>, weil sonst mein Beßres, höchstes, jämmerlich verkümmern müßte; Sie <hi rend="underline">brauchen</hi> so Etwas nicht zu thun, Sie werden auch <hi rend="underline">ein</hi> Schlechtes schreiben. aber der <hi n="2" rend="underline">Knabe</hi> Mendelssohn-Bartholdi wurde schon <hi rend="underline">Meister</hi> genannt der <hi n="2" rend="underline">Mann</hi> hüthe sich vor <hi rend="underline">Versteinerung</hi>. Noch hat’s keine Gefahr damit, aber wenn das kritische Alter kommt die bösen 35! – Was bildete den <persName xml:id="persName_83f8afce-f0b5-43f8-ba89-34d0655e64e2">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> und <hi rend="underline">hob</hi> ihn? das <hi rend="underline">Leben</hi>! aber um <hi rend="underline">er</hi> zu werden, mußte er <hi rend="underline">sehr</hi> vieles <hi n="2" rend="underline">lachend</hi> preisgeben. Ich glaube es giebt keine schöneren Vorbilder als <hi rend="underline"><persName xml:id="persName_345d4a0a-6e3a-4f65-a140-d75ae4d489d5">Raphael<name key="PSN0114060" style="hidden" type="person">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483-1520)</name></persName></hi>, <hi rend="underline">Mozart</hi> <hi rend="underline">und Göthe</hi>, den <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d95196a8-4ea7-4974-bd94-cab83c8acbb9">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName></hi> bet’ ich an, aber geben Sie Acht: er macht so viele Talentvolle Jünglinge verrückt, wie der <persName xml:id="persName_5f0eba05-9c36-48ab-a6ab-ef47f3691b07">Michael Angelo<name key="PSN0113332" style="hidden" type="person">Michelangelo Buonarroti (1475-1564)</name></persName>, welchen ich als Maler <gap quantity="2" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above"><hi rend="underline">nie</hi> mir<name key="PSN0113012" resp="writers_hand" style="hidden">Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803–1870)</name></add> zum Vorbilde wählte, und müßt ich alle Regeln selber noch einmal erfinden und drüber sterben, bevor ich sie verwenden könnte.</p> <p>Genug der Andeutungen für <date cert="high" when="1838-01-10">heute</date>! ich habe Sie <hi rend="underline">lieb</hi> und <hi rend="underline">sehr</hi>! und wünsche von Herzen, daß wir uns <hi rend="underline">recht oft</hi> schreiben mögen und würde weiter nichts draus als einmal ein gutes Wort – “<hi n="1" rend="underline">ein großes <hi n="2" rend="underline">Wort</hi> ist eine große <hi n="2" rend="underline">That</hi></hi>” <seg type="closer">Leben Sie wohl! grüßen Sie <persName xml:id="persName_96587bd2-0cfa-4fa6-a77c-ac9dd5f9d197">Schumann<name key="PSN0114758" style="hidden" type="person">Schumann, Robert Alexander (1810-1856)</name></persName>! mit größter Hochachtung und Verehrung Ihr</seg></p> <signed rend="right">Lyser.</signed> <signed rend="right">Kopf- Brust- und Halsweh-Inhaber – (ich habe mich schändlich erkältet beim Eislauf.)</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Dresden</hi> den <date cert="high" when="1838-01-10">10 Januar <hi n="1" rend="underline">1838</hi></date>.</dateline> </div> <div type="footnotes_area"> <note n="*" subtype="author" target="fnr2" type="footnote" xml:id="fn2"><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Das ist der Punkt wo wir die Menge haben müssen!</note> </div> </body> </text></TEI>