gb-1838-01-10-03
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Berlin, 10. Januar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, Siegel.
Wenzel Gährich
Green Books
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse.
Wenzel Gährich
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
rWohlgeboren
D
rFelix Mendelssohn BartholdiLeipzig.
tnJanuar 1838
Ihr geehrtes
tnd. M.
Sie haben mich zum wärmsten, innigsten Danke verpflichtet. Ach! es ist sehr traurig und niederschlagend für einen Künstler, der – nachdem er mit Lust und Liebe ein Werk zu Stande gebracht, wozu er die Zeit dem Schlafe entziehen mußte, nun genöthigt ist, betrübt seine Schöpfung bei Seite zu legen; denn Niemand frägt darnach, Niemand will sie kennen lernen. Versucht er es,
Sie zeigen mir nicht allein eine freundliche Theilnahme, Sie schreiten auch helfend ein, beleben dadurch meinen gesunkenen Muth, meine Hoffnung auf’s neue; obgleich ich auf solche Güte gar keinen Anspruch machen kann, und sie eben so wenig verdiene; das lohne Ihnen Gott; ich werde es schwerlich jemals, bei dem besten Willen vergelten können.
Ihrem Auftrage gemäß, habe ich Partitur und Stimmen an Herrn
P.S. Ich kann einen Wunsch, eine Bitte nicht unterdrücken; nämlich: daß Sie die Güte haben wollen, mir Ihre Ansicht und Bemerkungen über die Symphonie mitzutheilen, wenn dieser einer solchen Aufmerksamkeit werth ist, und es Ihre Zeit erlaubt.
Berlin den 10tn Januar 1838. Hochverehrter Herr MusikDirektor! Ihr geehrtes Schreiben vom 6tn d. M. ist das werthvollste Geschenk, was mir den Eintritt des neuen Jahres nur irgend hätte bringen können. Möge auch Ihnen während dessen Verlauf und noch ferner nur Gutes und Angenehmes wiederfahren. Meine Freude über Ihre gütige Nachricht, daß meine Symphonie aufgeführt werden wird, war um so größer, je unerwarteter sie kam; ja sie war für mich höchst überraschend; denn in Berlin habe ich es verlernen müßen, auf Aufmunterung und Theilnahme zu rechnen, und nun finde ich beides bei Ihnen, einem Manne, als großer Künstler so berühmt, als Mensch so schätzenswerth! – Sie haben mich zum wärmsten, innigsten Danke verpflichtet. Ach! es ist sehr traurig und niederschlagend für einen Künstler, der – nachdem er mit Lust und Liebe ein Werk zu Stande gebracht, wozu er die Zeit dem Schlafe entziehen mußte, nun genöthigt ist, betrübt seine Schöpfung bei Seite zu legen; denn Niemand frägt darnach, Niemand will sie kennen lernen. Versucht er es, einen berühmten, einflußreichen Künster, oder auch Kunstbeschützer für sein Werk zu gewinnen, wird er mit empörender Geringschätzung abgefertigt. Dies war mein Loos in Berlin. Wie ganz anders handeln Sie! Sie zeigen mir nicht allein eine freundliche Theilnahme, Sie schreiten auch helfend ein, beleben dadurch meinen gesunkenen Muth, meine Hoffnung auf’s neue; obgleich ich auf solche Güte gar keinen Anspruch machen kann, und sie eben so wenig verdiene; das lohne Ihnen Gott; ich werde es schwerlich jemals, bei dem besten Willen vergelten können. Ihrem Auftrage gemäß, habe ich Partitur und Stimmen an Herrn Härtel adressirt, und erbitte für meinen kleinen Liebling Ihre gütige Leitung und freundliche Nachsicht mit seinen Schwächen. Mit der größten Hochachtung Ihr ergebenster Diener W. Gährich. P. S. Ich kann einen Wunsch, eine Bitte nicht unterdrücken; nämlich: daß Sie die Güte haben wollen, mir Ihre Ansicht und Bemerkungen über die Symphonie mitzutheilen, wenn dieser einer solchen Aufmerksamkeit werth ist, und es Ihre Zeit erlaubt.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-01-10" xml:id="date_baa7220f-7ff2-4b44-b3c4-e672ba6d9321">10. 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März 1838 in Leipzig aufgeführt (Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 964 und S. 988).</note> war um so größer, je unerwarteter sie kam; ja sie war für mich höchst überraschend; denn in <placeName xml:id="placeName_4d38a3a8-cfa5-4398-814e-85b472237835">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> habe ich es verlernen müßen, auf Aufmunterung und Theilnahme zu rechnen, und nun finde ich beides bei Ihnen, einem Manne, als großer Künstler so berühmt, als Mensch so schätzenswerth! –</p> <p>Sie haben mich zum wärmsten, innigsten Danke verpflichtet. Ach! es ist sehr traurig und niederschlagend für einen Künstler, der – nachdem er mit Lust und Liebe ein Werk zu Stande gebracht, wozu er die Zeit dem Schlafe entziehen mußte, nun genöthigt ist, betrübt seine Schöpfung bei Seite zu legen; denn Niemand frägt darnach, Niemand will sie kennen lernen. Versucht er es,<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>einen berühmten, einflußreichen Künster, oder auch Kunstbeschützer für sein Werk zu gewinnen, wird er mit empörender Geringschätzung abgefertigt. Dies war mein Loos in Berlin. 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