gb-1838-01-02-05
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Breslau, 2. Januar 1838
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BRESLAU 8-9 / 3/1], [P.], Siegel. – Text teilweise unleserlich durch Verdeckung (Einbindung in den Green Books).
Hauser, Franz
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
rWohlgeboren Herrn
F. Mendelssohn Bartholdy
Leipzig
HF. MB.mit Noten
Breslau, d
Jan. 38
Cantatchens von Sebastian beschlossen das ganz schön ist, und ich Dir gern beigepackt hätte, weil es gar so schön ist – aber das Paket ist ohnehin dick genug – es ist die
Cantate:
“ – übersMeine Seele erhebt den Herrn
. Vielleicht kennst Du sie schon – ich habe sie aus Stimmen derMagnificat
Sebastianwird hoffe ich zu seinem Vortheil gegen
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aus den Abstecher nachDresden
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tentationzu Dir nach L zu stoßen, und wäre es auch nur auf 2 Tage, oder auf
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Du schreibst mir: brauche mich“ – dazu könnte schon Rath werden. Es ist nur Clavier spielen und Violine. Er ist jetzt
Du schlägst mir, logis kostet und
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– H. v. Woringen hat uns von
aus, wo er angestellt ist, besucht. Er kam zumLiegnitz
Stephanus und “
Bleibe treu bis in den Tod. Nach seiner Art die Sachen vorzutragen muß ihm unsere Aufführung nicht ganz genügt haben – das läßt sich wohl schon dadurch rechtfertigen daß er Deine Direktion gewohnt ist. Gewiß ist ma
etc. aber im Ganzen muß ich sagen, daß mir die Aufführung recht genügend erschien –
Solosängern manches besser hätte hervortreten können, namentlich in den Recitativen, so war doch nichts Verfehltes darin, nichts
Überschwäng
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Aufschreibensein bischen erschwert. Ich glaube man könnte manches erleichtern. Auch den Sänger genirst Du oft – wer Teufel soll sich denn wegen des Bratschisten geniren um zu sagen:
und mit vielen Thränenaber
basta cosi–
hat uns doch recht sehr gefallen, und ich wollte ich hätte ihn hier gehabt. Seine Stimme gefällt mir sehr gut – weniger seine Aussprache im Gesang. aber was hilft mir das, er nimmt deshalb doch keine Stunde von mir um mirWoringen
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mußt. Diesem Übel, und diesem längstgefühlten Bedürfniß abzuhelfen ist mein eifrigstes Bestreben wenn ich in Leipzig bin.
Wenn Du den dicken Violine seit 3 Wochen noch immer nicht von
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Unter meinen Cantaten scheinen mir noch 2 passend zum
1.
tempos– 2 Arien, und einen großen Schlußchor – mit 4
Trompeten, Pauken 2
Fl.
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etc.
2 festo Michaelis:
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etc.
H
Breslau, d 2. Jan. 38. L. F. Ich weihe das neue Jahr mit einem Briefe an Dich ein, was ich für eine gute Vorbeideutung nehme. Das alte hab ich mit Anfertigung eins Cantatchens von Sebastian beschlossen das ganz schön ist, und ich Dir gern beigepackt hätte, weil es gar so schön ist – aber das Paket ist ohnehin dick genug – es ist die Cantate: Meine Seele erhebt den Herrn“ – übers Magnificat. Vielleicht kennst Du sie schon – ich habe sie aus Stimmen der Thomasschule. Unter den 10 Stk, die Du hier erhältst wird wohl für Deinen Zweck was zu finden seyn – den achtstimmigen “Nun ist das Heil” kannst Du an jede ankleben zum Schluß – Sebastian wird hoffe ich zu seinem Vortheil gegen Händel schon abstehen. Das Gewählte lasse bitte kopiren, und behalte meine Exemplare bis auf weitres bey Dir. Ich habe beym Einpacken meiner Musik einen Band Cantaten gefunden der Dir gehört und der enthält: “Ich elender Mensch” – “Halt im Gedächtniß, und “Jesu der du meine Seele” von Dir Damenhand kopirt. Ich bringe Dir den Band mit, wenn ich anders von Dresden aus den Abstecher nach L. werde machen können, denn in 8 Tagen will ich über Dresden Prag – Wien – Venedig etc. aufbrechen. In Dresden hoff ich auf Briefe von Dir post. rest. und wenn die Aria brillante kein leerer Versprecher ist, krieg ich sie wohl dort. Eigentlich hab ich große tentation zu Dir nach L zu stoßen, und wäre es auch nur auf 2 Tage, oder auf so lange als nöthig wäre Deine neuen Sachen zu hören – leider hab ich durch eine Gesichtsrose, die mir zum heilg Christ bescheert wurde, wenigstens tage verloren – ich habe dafür dem Direktor angeboten, 8 Tage des Januars zu singen, und er hat es angenommen. Ich bin nun seit 10 Tagen nicht aus dem Hause gekommen, und werde es vielleicht morgen wagen. - Du schreibst mir: brauche mich“ – dazu könnte schon Rath werden. Es ist nur Jämmerlich, daß ich kein reicher Mann bin, sonst würde ich in Zeit von 14 Tagen mit Sack und Pack in L. bey Dir seyn, Dir meinen Moritz bringen, und sagen: Da mach mir einen großen Componisten aus ihm. Der Junge hat wirklich talent, und es fehlt nur ein Lehrer der ihn correct zu nehmen verstünde. Ich lasse ihn jetzt tüchtig Clavier spielen und Violine. Er ist jetzt 11 Jahr 4 Monat – macht im Latein und griechischen recht hübsche Fortschritte. Er soll diesen Winter und Sommer tüchtig üben, und da bekenn ich, könnte mir nichts angenehmers geschehen, als wenn ich in die Lage versetzt würde ihn im Herbst zu Dir zu bringen – aber wie gesagt, ohne Anstellung kann ich nicht existieren. – Du schlägst mir, München, Frankfurt, und noch so paar Theater vor – das ist eben die Sache, daß mir das ganze lumpige Theaterwesen so gründlich zuwider ist – und gäbe es eine Möglichkeit, außer demselben nur so viel zu erwerben, als logis kostet und Frau und Kinder zum täglichen Leben brauchen, hätte ich die schwierige Theaterwirthschaft lange über Bord geworfen. Wie die Sachen jetzt stehen, sage ich zu mir: Seyn oder Nichtseyn: d. h. Comödiant oder Schulmaestro – und wo? Für Lpzig spricht so vieles – aber wie Wien oder Paris? Du kennst das liederliche Wesen – man müßte künstlerisch hungern – in Lpzig doch nur physisch – nur mehr wie ein Versdreher. – H. v. Woringen hat uns von Liegnitz aus, wo er angestellt ist, besucht. Er kam zum Paulus herüber. Ich habe mich recht gefreut, ihn kennengelernt zu haben. Die Frische seines Wesens that allen Wohl, ein ächter Rheinländer. Er sang bey mir manches aus dem Paulus, das erste Recit. des Stephanus und “Bleibe treu bis in den Tod. Nach seiner Art die Sachen vorzutragen muß ihm unsere Aufführung nicht ganz genügt haben – das läßt sich wohl schon dadurch rechtfertigen daß er Deine Direktion gewohnt ist. Gewiß ist manches verlohren gegangen, manches anders verstanden etc. aber im Ganzen muß ich sagen, daß mir die Aufführung recht genügend erschien – ich ko und wenn bey den Solosängern manches besser hätte hervortreten können, namentlich in den Recitativen, so war doch nichts Verfehltes darin, nichts Überschwäng liches, was ich hasse wie nichts Gutes. Die Recitative hat M. oft im Takte gemacht – was freylich nicht gut ist, Du hast es aber durch die Art des Aufschreibens ein bischen erschwert. Ich glaube man könnte manches erleichtern. Auch den Sänger genirst Du oft – wer Teufel soll sich denn wegen des Bratschisten geniren um zu sagen: und mit vielen Thränen aber basta cosi – Woringen hat uns doch recht sehr gefallen, und ich wollte ich hätte ihn hier gehabt. Seine Stimme gefällt mir sehr gut – weniger seine Aussprache im Gesang. aber was hilft mir das, er nimmt deshalb doch keine Stunde von mir um mir dadurch auf die Beine zu helfen. Weißt Du was ich Dir gern geschenkt hätte zum heilg Krist? Briefpapier, und zwar etwas vollkommener – Du hast lauter elegantes das so verflucht knapp ist, daß wenn es in Deinem Briefe losgeh t soll Du aufhören mußt. Diesem Übel, und diesem längstgefühlten Bedürfniß abzuhelfen ist mein eifrigstes Bestreben wenn ich in Leipzig bin. Wenn Du den dicken Kistner siehst so frage ihn doch was er für apparte Posten zu seiner Verfügung hat, die meine Violine seit 3 Wochen noch immer nicht von L. nach Br. schaffen können, denn seit 3 Wochen warte ich drauf. Grüß Deine liebe Frau schönstens und bleibe gesund und schreibe bald Deinem Hauser Unter meinen Cantaten scheinen mir noch 2 passend zum Musikfest: 1. Preise Jerusalem, 1723 bey der Rathswahl in Lpzig geschrieben enthält einen Chor mit 3erley tempos – 2 Arien, und einen großen Schlußchor – mit 4 Trompeten, Pauken 2 Fl. 3 Ob. etc. 2 festo Michaelis: Man singet mit Freuden”. 3 Tromp. Pauken 3 Ob. etc. Leb wohl Dein H
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1838-01-02" xml:id="date_bba2384f-0006-46dd-b7fe-61071b813c9d"> <date cert="high" when="1838-01-02" xml:id="date_fa30d71d-9cab-4392-b861-fbf5a79816fc">2. 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Niederrheinischen Musikfests in Köln gebeten; siehe Brief fmb-1837-12-09-02 (Brief Nr. 1803) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Breslau, Leipzig, 9. Dezember 1837. Aus den von Hauser zugesandten Kantaten wählte Felix Mendelssohn Bartholdy einzelne Nummern aus BWV 25, 43 und 50 (siehe dazu Wehner, Kirchen-Cantaten, S. 450 f.). Felix Mendelssohn Bartholdy ließ die Kantatensätze, wie von Hauser gewünscht, kopieren.</note> was zu finden seyn – den achtstimmigen “<title xml:id="title_af7e6ddf-7e34-4500-a3b5-589c9bd5ca27">Nun ist das Heil<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107806" style="hidden" type="music">Nun ist das Heil und die Kraft BWV 50</name></title>” kannst Du an jede ankleben zum Schluß – <hi rend="latintype">Sebastian</hi> wird hoffe ich zu seinem Vortheil gegen <persName xml:id="persName_5c9ca2b4-8477-4520-89e5-a4422f983475">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5e60b61d-8148-414c-8214-bb00eddaa01b" xml:lang="de">Sebastian … seinem Vortheil gegen Händel – Da die Aufführung von Kantaten Bachs für die Niederrheinische Musikfeste eine Novität war, suchte Felix Mendelssohn Bartholdy Chorkantaten »die im Knallen und der Maße den Händelschen wenigstens gleichständen«; siehe Brief fmb-1837-12-09-02 (Brief Nr. 1803) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Breslau, Leipzig, 9. Dezember 1837.</note> schon abstehen. Das Gewählte lasse bitte kopiren, und behalte meine <hi rend="latintype">Exemplare</hi> bis auf weitres bey Dir. Ich habe <unclear reason="covering" resp="UT">bey</unclear>m Einpacken meiner Musik einen Band <hi rend="latintype">Cantaten</hi> gefunden der Dir gehört <unclear reason="covering" resp="UT">und der</unclear> enthält: “<title xml:id="title_59d38ab1-b871-46f1-a543-1642c4e931fe">Ich elender Mensch<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112077" style="hidden" type="music">Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen BWV 48</name></title>” – “<title xml:id="title_5759d01c-611a-46e7-868e-07219ce0d619">Halt im Gedächtniß<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107756" style="hidden" type="music">Halt im Gedächtnis Jesum Christ BWV 67</name></title>, und “<hi rend="latintype"><title xml:id="title_d518fd01-8ee0-478d-8acd-ecafe775dce0">Jesu der du meine Seele<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107769" style="hidden" type="music">Jesu, der du meine Seele BWV 78 (BC A 130)</name></title></hi>” von <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">einer</corr> <sic resp="writer">Dir</sic> </choice> Damenhand kopirt. Ich bringe Dir den Band mit, wenn ich anders von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_56ed272f-6d73-4696-82b1-68e0774b7b5d">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> aus den Abstecher nach <placeName xml:id="placeName_d740cf60-f876-4365-aa3e-cb6b7648bdd5">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> werde machen können, denn in 8 Tagen will <unclear reason="covering" resp="UT">ich</unclear> über Dresden <placeName xml:id="placeName_749f8a72-82c7-47d8-8fc6-000f6bbd62ec">Prag<settlement key="STM0100589" style="hidden" type="locality">Prag</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName> – <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_dc70672e-166d-4703-b9e9-c0caecb0ab43">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> – <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_51e2e6b4-9a2a-43df-839d-02bd5a990687">Venedig<settlement key="STM0100176" style="hidden" type="locality">Venedig</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName></hi> <hi rend="latintype">etc</hi>. aufbrechen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2c94f892-afb0-4841-bdec-461f9ed07041" xml:lang="de">in 8 Tagen will [ich] über Dresden … aufbrechen – Hauser kam erst am 12. Februar 1838 in Dresden an und beabsichtigte von dort nach Leipzig zu gelangen (Brief gb-1838-02-12-02 Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Dresden, 12. Februar 1838).</note> In <hi rend="latintype">Dresden</hi> hoff ich auf Briefe von Dir <hi rend="latintype">post. rest.</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bbf46e18-6234-4683-8819-beba10bb958e" xml:lang="la ">post. rest. – frz. poste restante, postlagernd.</note> und wenn die <hi rend="latintype">Aria brillante</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1f96c6c1-bcf4-4e51-a461-397f1413ec3f" xml:lang="de">die Aria brillante – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte für Franz Hauser im Sommer 1832 eine Arie komponiert (MWV H 3), die dem Komponisten aber mißfiel, weshalb er sie »in 27 kleine Stücke zerrissen« hat; siehe Brief fmb-1832-09-21-01 (Brief Nr. 612) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Leipzig, Berlin, 21. September 1832. Obwohl Felix Mendelssohn Bartholdy in seinem Vorgängerbrief vorgab sich wieder mit einer Arie für Franz Hauser zu beschäftigen (»Deine Arie liegt wieder auf meinem Schreibtisch«), scheint das ohne Ergebnis geblieben zu sein; siehe Brief fmb-1837-12-09-02 (Brief Nr. 1803) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Breslau, Leipzig, 9. Dezember 1837. Das Fragment einer 1847 oder früher komponierten Bassarie »O lasst mich einen Augenblick noch hier« (MWV H 7) befand sich im Nachlass Franz Hausers (heutiger Standort: D-Ds, Musikabteilung, Mus. ms. 1446).</note> kein leerer <unclear reason="covering" resp="FMBC">Versp</unclear>recher ist, krieg ich sie wohl dort. Eigentlich hab ich große <hi rend="latintype">tentation</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f047b659-ba27-4a6b-b1c2-053334dce086" xml:lang="fr ">tentation – frz., Versuchung.</note> zu Dir nach L zu stoßen, und wäre es auch nur auf 2 Tage, oder auf <unclear reason="covering" resp="UT">so</unclear> lange als nöthig wäre Deine neuen Sachen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_464e4a97-f907-4aa9-ad2d-8925466c2f82" xml:lang="de">Deine neuen Sachen – In seinem letzten Brief hatte Felix Mendelssohn Bartholdy eine Anzahl neuer Kompositionen erwähnt; siehe Brief fmb-1837-12-09-02 (Brief Nr. 1803) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Hauser in Breslau, Leipzig, 9. Dezember 1837.</note> zu hören – leider hab ich durch eine Gesichtsrose, die mir <date cert="high" when="1837-12-24">zum <date cert="high" when="1837-12-24" xml:id="date_e9abc1ba-f788-4684-ac79-a36edadd3d0d">heilg <hi rend="latintype">Christ</hi></date></date><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f43ef1fe-ec83-4cb9-854f-927bdc98edbb" xml:lang="de">heilg Christ – heiliger Christ, Weihnachten.</note> bescheert wurde, wenigstens <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> tage verloren – ich habe dafür dem <persName xml:id="persName_4d107780-46a5-473a-9284-eb71818a5adf">Direktor<name key="PSN0114848" style="hidden" type="person">Seidelmann (Seydelmann), Eugen (1806-1864)</name></persName> angeboten, 8 Tage des Januars zu singen, und er hat es angenommen. Ich bin nun seit 10 Tagen nicht <unclear reason="covering" resp="UT">au</unclear>s dem Hause gekommen, und werde es vielleicht <date cert="high" when="1838-01-03">morgen</date> wagen. -</p> <p>Du schreibst mir: <hi rend="latintype">brauche mich</hi>“<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_51315025-a0d1-4c3f-9d1b-ecf720be8c7f" xml:lang="de">Du schreibst mir: brauche mich – Eine entsprechende Stelle ist in Felix Mendelssohn Bartholdys Brief an Hauser vom 9. Dezember 1837 nicht enthalten.</note> – dazu könnte schon Rath werden. Es ist nur <unclear reason="covering" resp="UT">J</unclear>ämmerlich, daß ich kein reicher Mann bin, sonst würde ich in Zeit von 14 Tagen mit Sack und Pack in L. bey Dir seyn, Dir meinen <persName xml:id="persName_9ee4cf1a-ef2b-4e79-b11f-d15abfd4b27b">Moritz<name key="PSN0111778" style="hidden" type="person">Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857)</name></persName><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>bringen, und sagen: Da mach mir einen großen Componisten aus ihm. Der Junge hat wirklich talent, und es fehlt nur ein Lehrer der ihn <unclear reason="covering" resp="UT">correct</unclear> zu nehmen verstünde. Ich lasse ihn jetzt tüchtig <hi rend="latintype">Clavier</hi> spielen und <hi rend="latintype">Violine</hi>. Er ist jetzt <gap quantity="2" reason="deletion" unit="words"></gap> 11 Jahr 4 Monat – macht im Latein und griechischen recht hübsche Fortschritte. Er soll diesen Winter und Sommer tüchtig üben, und da bekenn ich, könnte mir nichts angenehmers geschehen, als wenn ich in die Lage versetzt würde ihn im Herbst zu Dir zu bringen – aber wie gesagt, ohne Anstellung kann ich nicht existieren.– </p> <p>Du schlägst mir, <placeName xml:id="placeName_b2da1fbe-1917-4244-99c9-d7eb8a60e351">München<settlement key="STM0100169" style="hidden" type="locality">München</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <placeName xml:id="placeName_020ec7cf-8e37-4197-92a7-b2b6fea28582">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und noch so paar Theater vor – das ist eben die Sache, daß mir das ganze lumpige Theaterwesen so gründlich zuwider ist – und gäbe es eine Möglichkeit, außer demselben nur so viel zu erwerben, als <hi rend="latintype">logis</hi> kostet und <persName xml:id="persName_b14ea676-7362-41d1-b609-3b96000d747c">Frau<name key="PSN0111777" style="hidden" type="person">Hauser, Luise Georgine Henriette (1796-1867)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e3439602-ef81-4303-b0c2-eeb31df333c8">Kinder<name key="PSN0111776" style="hidden" type="person">Hauser, Joseph Paul (auch: Michael Carl Joseph) (1828-1903)</name><name key="PSN0111778" style="hidden" type="person">Hauser, Moritz Heinrich (1826-1857)</name></persName> zum täglichen Leben brauchen, hätte ich die schwierige Theaterwirthschaft lange über Bord geworfen. Wie die Sachen jetzt stehen, sage ich zu mir: <title xml:id="title_97f33fc2-9177-4a0e-bb99-fb36da349681">Seyn oder Nichtseyn<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564–1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name></title>:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fd5bdaa9-f728-48e2-a796-76dbe2149ee7" xml:lang="de">Seyn oder Nichtseyn – Zitat aus William Shakespeares Hamlet (dritter Aufzug, erste Szene: »To be, or not to be«).</note> d. h. <hi rend="latintype">Comödiant</hi> oder <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Schulmaestro</unclear> – und wo? Für <placeName xml:id="placeName_ed9808ab-4a95-425c-964d-d8a42944cfa5">Lpzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> spricht so vieles – aber wie <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_c369dc9f-2a41-4fca-aa4c-fc2c4f6b69b1">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName></hi> oder <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_48660af9-0e79-43ab-b2b7-ddb43bd48517">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi>? Du kennst das liederliche Wesen – man müßte künstlerisch hungern – in Lpzig doch nur physisch – nur mehr wie ein <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Versdreh</unclear><unclear reason="covering" resp="UT">er.</unclear></p> <p>– <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ae6e499e-2dc5-42b7-a38a-7259295f1593">H. v. Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName></hi> hat uns von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_902e7dc5-e283-4b9c-8198-4ee4c938d7f1">Liegnitz<settlement key="STM0103248" style="hidden" type="locality">Liegnitz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> aus, wo er angestellt ist, besucht. Er kam zum <title xml:id="title_1c76afa4-1dac-464e-9bc7-b90ae7d1fd79">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_shcqqi26-tjz2-ka6t-wuxs-pblwcazugx36"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_faf15f64-eac0-46c1-950b-ff6eed957ba7" xml:lang="de">zum Paulus – Aufführungen von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium Paulus op. 36 fanden in Breslau am 1. und am 13. Dezember 1837 statt. Beteiligt waren die Singakademie und das Königliche Akademische Institut für Kirchenmusik unter Leitung von Johann Theodor Mosewius (vgl. AMZ 40, Nr. 24, 13. Juni 1838, Sp. 391 f.). Mosewius übersandte Mendelssohn am 16. Dezember 1837 die von ihm verfasste Schrift Zur Aufführung des Oratoriums Paulus von Felix Mendelssohn Bartholdy durch das königl. akademische Institut für Kirchenmusik und die Breslauer Sing-Akademie, Breslau [1837]; siehe Brief gb-1837-12-16-01 Johann Theodor Mosewius an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Breslau, 16. Dezember 1837. Nachweis von Mendelssohns Exemplar von Mosewius’ Schrift in Ward Jones, Library, S. 313, Nr. 178.</note> herüber. Ich habe mich recht gefreut, ihn kennengelernt zu haben. Die Frische seines Wesens that allen Wohl, ein ächter Rheinländer. Er sang bey mir manches aus dem Paulus, das erste Recit.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8df54483-d8da-4d6f-b1d3-2c926b411a4f" xml:lang="de">Rec. – Recitativ.</note> des <hi rend="latintype">Steph<unclear reason="covering" resp="UT">anus</unclear></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2f636aff-d0a4-4b24-a75c-9d877b9a34bc" xml:lang="de">das erste Rec. des Stephanus – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 6, »Liebe Brüder und Väter«.</note> und “<hi rend="latintype">Bleibe treu bis in den Tod</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8f0d909-96e4-46c7-921e-59d52c50a4de" xml:lang="de">Bleibe treu bis in den Tod – Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 40, Cavatine »Sei getreu bis in den Tod«.</note> Nach seiner Art die Sachen vorzutragen muß ihm unsere Aufführung nicht ganz genügt haben – das läßt sich wohl schon dadurch rechtfertigen daß er Deine Direktion gewohnt ist. Gewiß ist ma<unclear reason="covering" resp="FMBC">nches</unclear> verlohren gegangen, manches anders verstanden <hi rend="latintype">etc</hi>. aber im Ganzen muß ich sagen, daß mir die Aufführung recht genügend erschien – <del cert="low" rend="strikethrough">ich ko</del> und wenn bey den <hi rend="latintype">Solo</hi>sängern manches besser hätte hervortreten können, namentlich in den Recitativen, so war doch nichts Verfehltes darin, nichts <hi n="1" rend="underline">Überschwäng</hi><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>liches, was ich hasse wie nichts Gutes. Die Recitative hat <persName xml:id="persName_21c5737e-17fe-4ea2-b2d1-026bb6fa5e58"><hi rend="latintype">M</hi>.<name key="PSN0113450" style="hidden" type="person">Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)</name></persName> oft im Takte gemacht – was freylich nicht gut ist, Du hast es aber durch die Art des <hi n="1" rend="underline">Aufschreibens</hi> ein bischen erschwert. Ich glaube man könnte manches erleichtern. Auch den Sänger genirst Du oft – wer Teufel soll sich denn wegen des Bratschisten geniren um zu sagen: <hi n="1" rend="underline">und mit vielen Thränen</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c5cc1cee-f774-42d7-86bf-330dac14926a" xml:lang="de">und mit vielen Thränen – Zitat aus Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus op. 36 (MWV A 14), Nr. 41, Rezitativ des Paulus: »Ihr wisset, wie ich allezeit bin bei euch gewesen, und dem Herrn gedient mit aller Demut und mit vielen Tränen«.</note> aber <hi rend="latintype">basta cosi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_459f887d-9813-413b-9437-4997f75cb6f2" xml:lang="it ">basta cosi – ital., das reicht.</note> – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_330d1907-08ca-46c1-b291-c859a4cfde0a">Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName></hi> hat uns doch recht sehr gefallen, und ich wollte ich hätte ihn hier gehabt. Seine Stimme gefällt mir sehr gut – weniger seine Aussprache im Gesang. aber was hilft mir das, er nimmt deshalb doch keine Stunde von mir um mir <del cert="high" rend="strikethrough">dadurch</del> auf die Beine zu helfen. Weißt Du was ich Dir gern geschenkt hätte zum <date cert="high" when="1837-12-24">heilg <hi rend="latintype">Krist</hi></date>? Briefpapier, und zwar etwas vollkommener – Du hast lauter elegantes das so verflucht knapp ist, daß wenn es in Deinem Briefe losgeh<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">en</corr> <sic resp="writer">t</sic> </choice> soll Du aufhören <hi n="1" rend="underline">mußt</hi>. Diesem Übel, und diesem längstgefühlten Bedürfniß abzuhelfen ist mein eifrigstes Bestreben wenn ich in Leipzig bin.</p> <p>Wenn Du den dicken <persName xml:id="persName_4e0b55f5-7540-438d-8c6f-dcbcf696a20e">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> siehst so frage ihn doch was er für apparte Posten zu seiner Verfügung hat, die meine <hi rend="latintype">Violine</hi> seit 3 Wochen noch immer nicht von <placeName xml:id="placeName_dd5e7a27-49c2-423c-ad77-c27272482c2e">L.<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach <placeName xml:id="placeName_419f9bf5-0197-4ec7-ac30-03940cd3bca0">Br.<settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> schaffen können,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1acb135e-6f59-465d-b3c5-a3366af55d1f" xml:lang="de">meine Violine … nicht von L. nach Br. schaffen können – Hauser hatte seine Violine wohl an den Geiger Christian Eduard Winter, Mitglied des Gewandhausorchesters, ausgeliehen, und bat spätestens seit November 1837 um Rückgabe seines Instrumentes. Siehe Brief gb-1837-11-18-01 Franz Hauser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Breslau, 18. November 1837.</note> denn seit 3 Wochen <gap quantity="1" reason="crossed_out" unit="words"></gap> warte ich drauf. <seg type="closer">Grüß Deine liebe <persName xml:id="persName_d706c8d7-5cec-4f50-9949-86952d01a8e9">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> schönstens und bleibe gesund und schreibe bald</seg></p> <signed rend="right">Deinem <hi rend="latintype">Hauser</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_cd03cf5d-15cf-421b-b6de-bac3dcc5e4f1"> <docAuthor key="PSN0111775" resp="author" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111775" resp="writer" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Unter meinen <hi rend="latintype">Cantaten</hi> scheinen mir noch 2 passend zum <placeName xml:id="placeName_424bfec8-ac9a-43a8-bb63-9b74d935eb29">Musikfest<name key="NST0100548" style="hidden" subtype="" type="institution">20. Niederrheinisches Musikfest (1838)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>:</p> <p style="paragraph_without_indent">1. <title xml:id="title_aa767eaf-ef42-4967-aa22-d12da53d78c4">Preise Jerusalem<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107890" style="hidden" type="music">Preise, Jerusalem, den Herrn BWV 119 (BC B 3)</name></title>, 1723 bey der Rathswahl in Lpzig geschrieben enthält einen Chor mit 3erley <hi rend="latintype">tempos</hi> – 2 Arien, und einen großen Schlußchor – mit 4 <hi rend="latintype">Trompeten</hi>, Pauken 2 <hi rend="latintype">Fl</hi>. <choice resp="writer" source="autograph_edition_template"> <corr resp="writer">2</corr> <sic resp="writer">3</sic> </choice> <hi rend="latintype">Ob</hi>. <hi rend="latintype">etc</hi>.</p> <p style="paragraph_without_indent"><hi n="1" rend="underline">2</hi> <hi rend="latintype">festo Michaelis</hi>: <title xml:id="title_7a48c2bd-8482-4cfb-8dea-1141c4de287f">Man singet mit Freuden<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107793" style="hidden" type="music">Man singet mit Freuden vom Sieg BWV 149</name></title>”. 3 <hi rend="latintype">Tromp</hi>. Pauken 3 <hi rend="latintype">Ob</hi>. <hi rend="latintype">etc</hi>.</p> <signed rend="right">Leb wohl</signed> <signed rend="right">Dein <hi rend="latintype">H</hi></signed> </div> </body> </text></TEI>