]> Brief: gb-1837-12-22-02

gb-1837-12-22-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Berlin, 22. und 23. Dezember 1837 Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum Weihnachtsabend mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und Cécile gehört oder Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, vor dem oder am 10. Dezember 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 23. Dezember 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

GroßbritannienOxfordGB-ObOxford, Bodleian LibraryMusic SectionM.D.M. c. 34, fol. 61-64.AutographLea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. und 23. Dezember 1837Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum Weihnachtsabend mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und Cécile gehört oder

2 Doppelbl.: S. 1-6 Brieftext; S. 7 leer; S. 8 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 3-4 / 23 / 12], [R18 / 23 12 / No4], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 32/168.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. und 23. Dezember 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor, Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 22. December 1837

Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum Weihnachtsabend mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) gehört oder gelesen zu haben. Bitte, bitte recht sehr, befindet Euch sehr wohl und munter und seit meinetwegen, nur a bißel faul: vergeßen werdet Ihr mich doch nicht? Hier ist alles zum sogenannten Aufbau in voller Thätigkeit, und ich saufe nur, sagt ThorwaldsenThorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844), daß Ihr unsre Freude an den kleinen gegenseitigen Ueberraschungen nicht theilen, d. h. verzehnfachen könnt. Es sind wunderschöne Sachen jeder Art zum Verkauf und ich wünsche mir nur eine weit gespiktere Börse, um vieles von den Luxus- und Nützlichkeits Artikeln herbeizaubern zu können. Einstweilen hab ich mich wenigstens bemüht, nach Geschmack und Bedürfniß zu wählen, und ich bitte im voraus um Vergebung, wenn Ihr, meine Kinder! etwas Schöners oder Anders erwartet als ich Euch schicke. Warum habt Ihr auch keinen Wunschzettel gemacht, o cari?o cari – ital., Geliebte.

Du, mein bester Felix! hast mir zu meiner Freude eine reiche Quelle eröffnet, da Du Kupferstiche wünschtest, und darum wirst Du Rafaels Cecilie<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483–1520)</name><name key="CRT0110388" style="hidden" type="art">Heilige Cäcilie mit den Heiligen Paulus, Johannes Evangelist, Augustinus und Magdalena</name> freundlich aufnehmen und gern ansehen. Du hasts zum Ueberdruß gehört, daß Cecile Dein Eigenthum ist; aber Du mußt es auch von mir vernehmen, solltest Du verdrießlich darüber werden. „Et par droit de conquête et par droit de naissance<name key="PSN0115559" style="hidden" type="author">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694–1778)</name><name key="CRT0111861" style="hidden" type="literature">La Henriade, poème. Avec notes</name>!“Et par droit de conquête et par droit de naissance – frz., Und durch das Recht der Eroberung und durch das Recht der Geburt. sagt VoltaireVoltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694-1778). Und doppelt Dein; als Patronin Deiner Kunst, als Deine geliebte Frau! Rafaels Abbild wird, im Bunde die Dritte, nicht unwürdig erscheinen!

Mde. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) hat sich, wie ich vermuthe, das angenehme Muttervorrecht, den KindertrousseauKindertrousseau – frz. Kinderausstattung. für die liebe Tochter zu besorgen, nicht rauben laßen. Cecile wird aber verzeihen, wenn ich ein paar Kleinigkeiten hinzufüge, die ich zum Theil gearbeitet oder doch |2| gewählt habe!, um mir das im voraus theure kleine GeschöpfMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) damit geschmückt denken zu können. Hoffentlich soll die, H. SchunkSchunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843) adressirte Kiste wohlbehalten ankommen und Euch d. 24. Abends eingehändigt werden, meine Kinder! trotz unserer PostOrdnung möcht ich nicht dafür stehen, denn es herrscht in dieser Zeit eine ungeheure chaotische Verwirrung von Paketen, Koffern, Schachteln und Kisten jeder Art! Ich stelle das kleine InhaltsVerzeichniß her, lieber Felix! und bitte Dich, es ihr vor Ankunft der Sachen nicht mitzutheilen, weil es ein Vergnügen ist, jedes Stück einzeln heraus zu kramen, und die kleine Ueberraschung zu genießen.

1 Wiegendecke (von schönsten Rococko,Rococko – Rokoko-Stoff. die wahre Bewunderung erregte!)

1 Kinderkleid

1 – Jacke, im Wickel zu tragen

12 P. Strümpfchen

6 Häubchen verschiedener Größe

3 P. wollene Schuhe, (welche Dir Dr. Hannchen MeyerMeyer, Hannchen, deren Mutter beim ältern Bendemann ist, gestrickt und geschickt.)

Die Geschwister haben mit Hännesche (Franz WoringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)) irgend einen Spaß vor und bedauern, daß fast kein Gast zum Zusehen zu haben ist; jeder ist längst versagt, wenn er nicht selbst Gäste hat. Mit HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. 12 Schülern werden wir also nur ohngefähr 30 Personen sein, und ich hätte den Genuß gern noch viel mehrern gegönnt. Ich weiß zwar gar nicht, wovon die Rede ist; die SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) freuen sich aber darauf, wie MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) lachen wird. In meiner Nische, die ich zu dem Ende ganz ausräumen muß, ist die Scene, und zur morgenden Probe werde ich in Tante LevysLevy, Sara (1761-1854) Sonnabendthee hineingeschmißen. Gottlob, daß sie alle Humor und Lust daran haben!

HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) ist seit den letzten 8 Tagen wieder ungeheuer fleißig gewesen, liebster Felix! Du weißt, wie emsig angesträngt er ausdauern kann. Der König v. SachsenSachsen, Friedrich August II. von (1797-1854) hat ihm, so kurz vor Weihnachten, eine Scene aus dem <hi rend="latintype">Dante</hi><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112284" style="hidden" type="art">Vergil und Beatrice im Fegefeuer. Szene aus Dantes Göttlicher Komödie, 1837.</name> zu zeichnen, zum album für seinen BruderSachsen, Johann Nepomuk Maria Joseph von (1801-1873), der diesen Dichter übersetzt, aufge|3|tragen: da er sie unmöglich vollendet glauben konnte, darf er den Entwurf hinschicken und erhält ihn nach dem Fest, zur Ausführung wieder zurück. Es ist eine Scene aus dem <hi rend="latintype">purgatorio</hi><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112284" style="hidden" type="art">Vergil und Beatrice im Fegefeuer. Szene aus Dantes Göttlicher Komödie, 1837.</name>, worin Dante, Virgil und Beatrice die Hauptpersonen, Engel mit Blumen die reizende Ausfüllung sind. Sie ist über Erwarten weit gediehen, wenn Du hinzu rechnest, daß HHensel, Wilhelm (1794-1861). sich erst über die Wahl des sujets und viel Historisches entscheiden und unterrichten mußte.

Ich mache Deinem Hofe übrigens die schönsten Lobsprüche; es ist für jeden Dichter die bedeutendste Aufgabe, DanteDante Alighieri (1265-1321) zu übersetzen, geschweige für einen prinzlichen, und man rühmt das Werk als sehr gelungen. Die Prinzeßin AugusteSachsen, Amalie Friederike Auguste (Augusta) Prinzessin von (1794-1870) oder AmalieMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) liefert eine Menge Theaterstücke, die gerade gesehen werden, und sich, wenn sie auch keine Meisterwerke sind, doch neben der Flut beliebtester französischer Uebersetzungen auf den répertoirs erhalten, was für diese Epoche des blasirt- und ennuyiertennuyiert – gelangweilt. Seins viel sagen will. Ich wünschte, der König v. Hannover wär ein so liebenswerther Schriftsteller!wär ein so liebenswerther Schriftsteller – Der erzkonservative, antiliberale König Ernst August I. hob zu seinem Amtsantritt 1837 das 1833 erlassene relativ freiheitliche Staatsgrundgesetz seiner Vorgänger wieder auf. Gegen diese Verfassungsaufhebung richtete sich 1837 der vielbeachtete Protest der »Göttinger Sieben«, einer Gruppe von Göttinger Professoren (Wilhelm Eduard Albrecht, Friedrich Christoph Dahlmann, Heinrich Ewald, Georg Gottfried Gervinus, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm, Wilhelm Eduard Weber). Die sieben Professoren, wurden deshalb entlassen. Jacob Grimm, Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Gottfried Gervinus durch den König von Hannover gar des Landes verwiesen. – Potz tausend, was geht da vor! – lauter Zündstoff für unsre streitfähige Gesellschaft! „wird der, wird jener Profeßor unterschreiben?“ so gehts von Mund zu Munde, sobald v. den Göttingern und der hier umlaufenden Liste Subskriptionender hier umlaufenden Liste Subskriptionen – Die Protestaktion der »Göttinger Sieben«, welche 1837 gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten, hatte in Berlin große Anerkennung gefunden. Für die ihrer Ämter Enthobenen wurde Geld gesammelt, »eine Subskription von zahlreichen Beiträgen auf 5 Jahre«. Die Berliner wollten sich dem Leipziger Komitee anschließen, ihm ihre Beiträge überweisen, wohl um ihre Anonymität zu sichern. Felix Mendelssohn Bartholdy übernahm hierbei eine Vermittlerrolle. Siehe dazu Brief fmb-1837-12-30-02 (Brief Nr. 1832) Felix Mendelssohn Bartholdy an Peter Gustav Lejeune Dirichlet und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 30. Dezember 1837, Z. 3-13. zu ihren Gunsten die Rede ist; und wann ist nicht davon die Rede? –

Sonntag früh war Fannys Musik Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschlandunendlich besucht, ihre 3 Zimmer gedrängt voll. Die Auswahl schön, herrlich ausgeführt, reich und voll angeordnet. Zuerst spielte die MattieuxKinkel, Johanna → Mathieux etuden v. ChopinChopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849);etuden v. Chopin – nicht ermittelbar. Siehe Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 49. meines Bedünkens viel zu klobig für das zarte Wesen des Komponisten. Dann sang die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) mit der StilkeStilke (Stilke-Windwart), Therese (?-1862) das Duett aus Euryanthe<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111242" style="hidden" type="music">Euryanthe op. 81 (WeV C. 9)</name>. Du mußt nämlich wißen, daß man sich dazu drängt, sich bei FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) hören zu laßen: dieser arme Wurm (Stilke)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) (übrigens ohne Talent und ein wenig taub) nimmt bei der SoffiMeyer, Sophie Gottliebe (1786-1859) für 2 rt. Stunden, und giebt 6 StundenMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842), um dies aufbringen zu können. Sie quält Fanny schon seit 1/2 Jahr sich bei ihr zu produciren, und hat die Folie der Decker nicht gescheut. Dann, ah, ah! Dein neues Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rpz8tqb5-ltiq-4bfi-homm-ylzavcznspbq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name>! Du |4| pauvre hommeDu pauvre homme – frz., Der arme Mann. Felix wurde von VieuxtempsVieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881), GanzensGanz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) ans helle Licht gefördert; das <hi rend="latintype">Scherzo da <hi n="1" rend="underline">capo</hi></hi> <hi n="1" rend="underline">isirt</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8qilisd2-qwlw-zg2s-adn1-awtaombimamc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name>. Felix, ich mache Dir mein Kompliment; als mère ignorantinemère ignorantine – frz., unwissende Mutter. zwar, und mit etwas Vorurtheil für den Autor, doch, „die KinderDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898), sie hören es gern“. Es ist prächtig-faßlich, anmuthig geschrieben, und hast Du auch wie Du Dir vornahmst, den lieblichen Elfen- und NexenVorgang entsagt, so umMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)schwärmen Dich Gottlob doch noch zart geflügelt rosig beschwingte Wesen, die ätherischen Blumenduft, Schmetterlingsfarben, Frühlingsahndung verbreiten. Kurz, die Prosa des Weiterlebens löst sich in holde Poesie, in Feenklänge auf: auch wer sich nicht über das warum? Rechenschaft geben konnte war ergriffen und gehoben. Dann spielte Fanny mit Ganzens und Vieuxtemps Webers Quartett<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0112285" style="hidden" type="music">Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello B-Dur, op. 8 (WeV P.5) (JV 76; auch op. 5, op. 11, op. 18)</name>; alle wirklich in Vollkommenheit. Das schöne Finale aus Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name> mit der Decker wäre schon überreich gewesen, aber Vieuxtemps, wirklich ein Lorbeerblatt zu spielte zum bouquet herrliche, eben komponirte Variationen auf eine <hi rend="latintype">romance de Beethoven</hi><name key="PSN0115516" style="hidden" type="author">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820–1881)</name><name key="CRT0111203" style="hidden" type="music">Variationen über eine Romanze von Beethoven</name>. Nicht umsonst, hoff ich, sind die Damen vom Hofe entzückt; wenigstens haben sie mir bestimmt versprochen, Vieuxtemps Empfehlungsbriefe für die KaiserinÖsterreich, Charlotte (Karoline) Auguste (1792-1873) zu schaffen, was mit gutem Willen leicht geschehen kannMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842), da die Eine Hofdame der Prinzeßin Wilhelm, die andre Mutter des Oberhofmarschalls ist. Ich wünschte sehr, daß der so ausgezeichnete Virtuos keinen gar zu schlechten Eindruck von hier mitnähme. Seit Koncert ist leider in GeldHinsicht übel ausgefallen! es ward gar behauptet, er habe nur 10 rt. übrig behalten! und dafür war er 4 Wochen hier und hatte unsägliche Plackereien. Zum Glück folgte er mir und nahm den Akademiesaal, sonst hätte er viel zulegen müßen. Das Koncert selbst war eins der amusantesten die wir in langer Zeit gehört: er spielte 3mal wie ein Engel; die ; die <hi rend="latintype">ouv</hi>. zu Lodoiska<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108382" style="hidden" type="music">Lodoïska</name> wurde gegeben MantiusMantius, Eduard (1806-1874) sang aus Hans Heiling<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109891" style="hidden" type="music">Hans Heiling op. 80</name><name key="PSN0110637" style="hidden" type="author">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name><name key="CRT0108544" style="hidden" type="dramatic_work">Hans Heiling (Libretto)</name> die FaßmannFaßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872) „Glöcklein“ und eine neue Generation lernte ich in Gervis Sohn und dem jungen Flesea kennen. V.Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881) erndtete ungeheuren Beifall und ward sogar, o Wunder in BerlinBerlinDeutschland! lebhaft empfangen. Ich habe 10 billets und Fanny 5 genommen, ich verschenkte sie |5| bloß an solche Personen von denen ich wußte, daß sie keinen Thaler für 1 billet zahlen würden. Vieuxtemps ganz unbefangenes Benehmen im Koncert hat mir auch sehr gefallen; er war ohne alle charlatanerie, ganz einfach und bescheiden und entzog sich dem rauschenden Beifall stets so schnell als möglich; eine Schüchternheit die hier eigentlich das Klatschen hemmt, denn für jede Verbeugung pflegt man eine neue Salve Doppelandissement zu verdienen! Wenns der NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) nur beßer gelingt!

Fängt man seine Einkäufe zu Weihnachten früh an, so fehlts nicht, daß man demohnerachtet bis zur letzten Stunde nicht fertig wird. So gings mir diesmal, wo ich mir das Meiste durch die Schwestern besorgen ließ und heute doch noch ausfahren mußte. Unter andern war ich im Lagerhause wo man jetzt Abgüße moderner und antiker Bildwerke kaufen kann, und wo ich fürs atelier 2 heroische Köpfe, den der Diane chasseresseDiane chasseresse – frz., Diana als Jägerin. und einen Merkur mit dem Hut, erstanden. Nach und nach hat Hensel auf diese Weise den Apollokopf, die Niobe, Ariadne die Statue der medicäischen Venus, einzelne Hände, Füße u.s.w. bekommen, auch Nachbildungen alter Waffen, die man in Steinpappe sehr täuschend macht. Rebecka verschenkt 2 Statuetten, die v. HumboldtHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) für Mar. M.Mendelssohn, Marianne (1799-1880) und die MalibranMalibran, María Felicità (1808-1836) für Fanny. Unsre Tische werden reich an Kunstsachen und Zierlichkeiten sein; sehr artige Holzschnitzeleien aus Berchtesgaden, Kupferstiche und dergl. Obenan auf AlbertinensMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) Wunschzettel stand combat de soldats romains avec des brigands<name key="PSN0115495" style="hidden" type="author">Vernet, Emile Jean Horace (1789–1863)</name><name key="CRT0112286" style="hidden" type="art">Combat de soldats romains avec des brigands</name> v. Horace VernetVernet, Emile Jean Horace (1789-1863)“, weil sie das Gegenstück, der Räuber Beichte, ein viel schöneres Blatt, schon besitzen. Obgleich ich von dem combat, einem sehr theuren Blatte, gar nicht entzückt bin, habe ichs doch gekauft. Die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) erhalten elegante Tischgeräthe, platirte FlaschenUntersätze, und für dieses gleich 6 bouteillen Rheinwein hineingesetzt, etwas Silberputz etc., DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) eine Feuermaschine, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) Leinen zu Hemden, SebastHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898). drap de damesdrap de dames – frz., ein schwarzes, zart und weich gewebtes wollenes Tuch, welches Frauen zur Trauer tragen. zum Kleide, beide versteht sich Spielzeug; Mama Dir.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) und Mde. HabermannHabermann, verw. Syring, Susanne Henriette Wilhelmine (1780-1849) Hauben, die HenselSchwesternHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893) Kleider, GansGans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839) und |6| viele Herren hübsches Porcellan u.s.w., Leuchter, Teller etc., MarieMendelssohn, Marie Josephine (1822-1891) und MargaretheMendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890) kleine Alabaster für die Blumen: die Geschwister beschenken ebenfalls einen jeden, also wirklich eine Maße nützlicher und niedlicher Gegenstände. Gestern sind auch ErdmannsErdmann, Familie von → Johann Eduard E. von HalleHalle an der SaaleDeutschland gekommen und werden die Gesellschaft angenehm vermehren; BenekesBenecke, Emmeline (1813-1877)Benecke, Victor (1809-1853) haben unsre Einladung abgelehnt, weil sie selbst aufbauen, ich sah sie zuletzt im Koncert, und kann Mde. SchunkSchunck, Julie (1819-1899) versichern, daß sie alle wohl und munter sind. Von EmmaleineRellstab, Emma (1812-1892) hör ich auch, daß Mde. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) doch kömmt, wozu ich CecielenMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) gratu- und Mde. SouchaySouchay, Helene Elisabeth (1774-1851) kondolire. – Apropos kommen, Ihr seid uns vom vorigen Jahre her Euren Besuch schuldig, meine Kinder! sucht es ja für den Frühling so einzurichten; Fanny giebt Euch 2 Stuben, denn ich könnte jetzt nur Eine anbieten! Das Reisegeld, welches mich ohngefähr, hin und her, 60 bis 70 rt. für ExtraPost kostete, wirst Du freundlich von mir annehmen, lieber Felix, wie ich hoffe! Ein Wochenbett, die Taufe et tout a qui d’en suit,et tout a qui d’en suit – frz., und alles, was danach kommt. freßen viele Thaler auf, und ich kann mir ja in der Welt keine größere Freude schaffen, als wenn ich Euch bei mir habe. Also sei nicht stolz und nenne es, wie Tante Jette die frankirten Briefe, eine reine Freude! Gern hätte ich Dir auch die Leictie eingerahmt geschickt, aber es ist zu gefähtlich für das Blatt, und dann kenne ich Deine schon vorhandenen Rahmen nicht. – Lebt wohl, lieben Leute, laßts Euch wohl sein, und erzählt uns wie Ihr die Zeit verlebt. Ewig die getreue Mutter

Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)

Vieuxtemps ist heut d. 23 nach DresdenDresdenDeutschland gereist um dort mit HenseltHenselt, Georg Martin Adolph (seit 1876) von (1814-1889) Koncert zu geben.

            Berlin 22. December 1837 Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum Weihnachtsabend mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und Cécile gehört oder gelesen zu haben. Bitte, bitte recht sehr, befindet Euch sehr wohl und munter und seit meinetwegen, nur a bißel faul: vergeßen werdet Ihr mich doch nicht? Hier ist alles zum sogenannten Aufbau in voller Thätigkeit, und ich saufe nur, sagt Thorwaldsen, daß Ihr unsre Freude an den kleinen gegenseitigen Ueberraschungen nicht theilen, d. h. verzehnfachen könnt. Es sind wunderschöne Sachen jeder Art zum Verkauf und ich wünsche mir nur eine weit gespiktere Börse, um vieles von den Luxus- und Nützlichkeits Artikeln herbeizaubern zu können. Einstweilen hab ich mich wenigstens bemüht, nach Geschmack und Bedürfniß zu wählen, und ich bitte im voraus um Vergebung, wenn Ihr, meine Kinder! etwas Schöners oder Anders erwartet als ich Euch schicke. Warum habt Ihr auch keinen Wunschzettel gemacht, o cari?
Du, mein bester Felix! hast mir zu meiner Freude eine reiche Quelle eröffnet, da Du Kupferstiche wünschtest, und darum wirst Du Rafaels Cecilie freundlich aufnehmen und gern ansehen. Du hasts zum Ueberdruß gehört, daß Cecile Dein Eigenthum ist; aber Du mußt es auch von mir vernehmen, solltest Du verdrießlich darüber werden. „Et par droit de conquête et par droit de naissance!“ sagt Voltaire. Und doppelt Dein; als Patronin Deiner Kunst, als Deine geliebte Frau! Rafaels Abbild wird, im Bunde die Dritte, nicht unwürdig erscheinen!
Mde. Jeanrenaud hat sich, wie ich vermuthe, das angenehme Muttervorrecht, den Kindertrousseau für die liebe Tochter zu besorgen, nicht rauben laßen. Cecile wird aber verzeihen, wenn ich ein paar Kleinigkeiten hinzufüge, die ich zum Theil gearbeitet oder doch gewählt habe!, um mir das im voraus theure kleine Geschöpf damit geschmückt denken zu können. Hoffentlich soll die, H. Schunk adressirte Kiste wohlbehalten ankommen und Euch d. 24. Abends eingehändigt werden, meine Kinder! trotz unserer PostOrdnung möcht ich nicht dafür stehen, denn es herrscht in dieser Zeit eine ungeheure chaotische Verwirrung von Paketen, Koffern, Schachteln und Kisten jeder Art! Ich stelle das kleine InhaltsVerzeichniß her, lieber Felix! und bitte Dich, es ihr vor Ankunft der Sachen nicht mitzutheilen, weil es ein Vergnügen ist, jedes Stück einzeln heraus zu kramen, und die kleine Ueberraschung zu genießen.
1 Wiegendecke (von schönsten Rococko, die wahre Bewunderung erregte!)
1 Kinderkleid
1 – Jacke, im Wickel zu tragen
12 P. Strümpfchen
6 Häubchen verschiedener Größe
3 P. wollene Schuhe, (welche Dir Dr. Hannchen Meyer, deren Mutter beim ältern Bendemann ist, gestrickt und geschickt. )
Die Geschwister haben mit Hännesche (Franz Woringen) irgend einen Spaß vor und bedauern, daß fast kein Gast zum Zusehen zu haben ist; jeder ist längst versagt, wenn er nicht selbst Gäste hat. Mit Hensels 12 Schülern werden wir also nur ohngefähr 30 Personen sein, und ich hätte den Genuß gern noch viel mehrern gegönnt. Ich weiß zwar gar nicht, wovon die Rede ist; die Schwestern freuen sich aber darauf, wie Mutter lachen wird. In meiner Nische, die ich zu dem Ende ganz ausräumen muß, ist die Scene, und zur morgenden Probe werde ich in Tante Levys Sonnabendthee hineingeschmißen. Gottlob, daß sie alle Humor und Lust daran haben!
Hensel ist seit den letzten 8 Tagen wieder ungeheuer fleißig gewesen, liebster Felix! Du weißt, wie emsig angesträngt er ausdauern kann. Der König v. Sachsen hat ihm, so kurz vor Weihnachten, eine Scene aus dem Dante zu zeichnen, zum album für seinen Bruder, der diesen Dichter übersetzt, aufgetragen: da er sie unmöglich vollendet glauben konnte, darf er den Entwurf hinschicken und erhält ihn nach dem Fest, zur Ausführung wieder zurück. Es ist eine Scene aus dem purgatorio, worin Dante, Virgil und Beatrice die Hauptpersonen, Engel mit Blumen die reizende Ausfüllung sind. Sie ist über Erwarten weit gediehen, wenn Du hinzu rechnest, daß H. sich erst über die Wahl des sujets und viel Historisches entscheiden und unterrichten mußte.
Ich mache Deinem Hofe übrigens die schönsten Lobsprüche; es ist für jeden Dichter die bedeutendste Aufgabe, Dante zu übersetzen, geschweige für einen prinzlichen, und man rühmt das Werk als sehr gelungen. Die Prinzeßin Auguste oder Amalie liefert eine Menge Theaterstücke, die gerade gesehen werden, und sich, wenn sie auch keine Meisterwerke sind, doch neben der Flut beliebtester französischer Uebersetzungen auf den répertoirs erhalten, was für diese Epoche des blasirt- und ennuyiert Seins viel sagen will. Ich wünschte, der König v. Hannover wär ein so liebenswerther Schriftsteller! – Potz tausend, was geht da vor! – lauter Zündstoff für unsre streitfähige Gesellschaft! „wird der, wird jener Profeßor unterschreiben?“ so gehts von Mund zu Munde, sobald v. den Göttingern und der hier umlaufenden Liste Subskriptionen zu ihren Gunsten die Rede ist; und wann ist nicht davon die Rede? –
Sonntag früh war Fannys Musik unendlich besucht, ihre 3 Zimmer gedrängt voll. Die Auswahl schön, herrlich ausgeführt, reich und voll angeordnet. Zuerst spielte die Mattieux etuden v. Chopin; meines Bedünkens viel zu klobig für das zarte Wesen des Komponisten. Dann sang die Decker mit der Stilke das Duett aus Euryanthe. Du mußt nämlich wißen, daß man sich dazu drängt, sich bei Fanny hören zu laßen: dieser arme Wurm (Stilke) (übrigens ohne Talent und ein wenig taub) nimmt bei der Soffi für 2 rt. Stunden, und giebt 6 Stunden, um dies aufbringen zu können. Sie quält Fanny schon seit 1/2 Jahr sich bei ihr zu produciren, und hat die Folie der Decker nicht gescheut. Dann, ah, ah! Dein neues Quartett ! Du pauvre homme Felix wurde von Vieuxtemps, Ganzens und Paul ans helle Licht gefördert; das Scherzo da capo isirt . Felix, ich mache Dir mein Kompliment; als mère ignorantine zwar, und mit etwas Vorurtheil für den Autor, doch, „die Kinder, sie hören es gern“. Es ist prächtig-faßlich, anmuthig geschrieben, und hast Du auch wie Du Dir vornahmst, den lieblichen Elfen- und NexenVorgang entsagt, so umschwärmen Dich Gottlob doch noch zart geflügelt rosig beschwingte Wesen, die ätherischen Blumenduft, Schmetterlingsfarben, Frühlingsahndung verbreiten. Kurz, die Prosa des Weiterlebens löst sich in holde Poesie, in Feenklänge auf: auch wer sich nicht über das warum? Rechenschaft geben konnte war ergriffen und gehoben. Dann spielte Fanny mit Ganzens und Vieuxtemps Webers Quartett; alle wirklich in Vollkommenheit. Das schöne Finale aus Oberon mit der Decker wäre schon überreich gewesen, aber Vieuxtemps, wirklich ein Lorbeerblatt zu spielte zum bouquet herrliche, eben komponirte Variationen auf eine romance de Beethoven. Nicht umsonst, hoff ich, sind die Damen vom Hofe entzückt; wenigstens haben sie mir bestimmt versprochen, Vieuxtemps Empfehlungsbriefe für die Kaiserin zu schaffen, was mit gutem Willen leicht geschehen kann, da die Eine Hofdame der Prinzeßin Wilhelm, die andre Mutter des Oberhofmarschalls ist. Ich wünschte sehr, daß der so ausgezeichnete Virtuos keinen gar zu schlechten Eindruck von hier mitnähme. Seit Koncert ist leider in GeldHinsicht übel ausgefallen! es ward gar behauptet, er habe nur 10 rt. übrig behalten! und dafür war er 4 Wochen hier und hatte unsägliche Plackereien. Zum Glück folgte er mir und nahm den Akademiesaal, sonst hätte er viel zulegen müßen. Das Koncert selbst war eins der amusantesten die wir in langer Zeit gehört: er spielte 3mal wie ein Engel; die ; die ouv. zu Lodoiska wurde gegeben Mantius sang aus Hans Heiling die Faßmann „Glöcklein“ und eine neue Generation lernte ich in Gervis Sohn und dem jungen Flesea kennen. V. erndtete ungeheuren Beifall und ward sogar, o Wunder in Berlin! lebhaft empfangen. Ich habe 10 billets und Fanny 5 genommen, ich verschenkte sie bloß an solche Personen von denen ich wußte, daß sie keinen Thaler für 1 billet zahlen würden. Vieuxtemps ganz unbefangenes Benehmen im Koncert hat mir auch sehr gefallen; er war ohne alle charlatanerie, ganz einfach und bescheiden und entzog sich dem rauschenden Beifall stets so schnell als möglich; eine Schüchternheit die hier eigentlich das Klatschen hemmt, denn für jede Verbeugung pflegt man eine neue Salve Doppelandissement zu verdienen! Wenns der Novello nur beßer gelingt!
Fängt man seine Einkäufe zu Weihnachten früh an, so fehlts nicht, daß man demohnerachtet bis zur letzten Stunde nicht fertig wird. So gings mir diesmal, wo ich mir das Meiste durch die Schwestern besorgen ließ und heute doch noch ausfahren mußte. Unter andern war ich im Lagerhause wo man jetzt Abgüße moderner und antiker Bildwerke kaufen kann, und wo ich fürs atelier 2 heroische Köpfe, den der Diane chasseresse und einen Merkur mit dem Hut, erstanden. Nach und nach hat Hensel auf diese Weise den Apollokopf, die Niobe, Ariadne die Statue der medicäischen Venus, einzelne Hände, Füße u. s. w. bekommen, auch Nachbildungen alter Waffen, die man in Steinpappe sehr täuschend macht. Rebecka verschenkt 2 Statuetten, die v. Humboldt für Mar. M. und die Malibran für Fanny. Unsre Tische werden reich an Kunstsachen und Zierlichkeiten sein; sehr artige Holzschnitzeleien aus Berchtesgaden, Kupferstiche und dergl. Obenan auf Albertinens Wunschzettel stand combat de soldats romains avec des brigands v. Horace Vernet“, weil sie das Gegenstück, der Räuber Beichte, ein viel schöneres Blatt, schon besitzen. Obgleich ich von dem combat, einem sehr theuren Blatte, gar nicht entzückt bin, habe ichs doch gekauft. Die Schwestern erhalten elegante Tischgeräthe, platirte FlaschenUntersätze, und für dieses gleich 6 bouteillen Rheinwein hineingesetzt, etwas Silberputz etc., Dirichlet eine Feuermaschine, Walter Leinen zu Hemden, Sebast. drap de dames zum Kleide, beide versteht sich Spielzeug; Mama Dir. und Mde. Habermann Hauben, die HenselSchwestern Kleider, Gans und viele Herren hübsches Porcellan u. s. w., Leuchter, Teller etc., Marie und Margarethe kleine Alabaster für die Blumen: die Geschwister beschenken ebenfalls einen jeden, also wirklich eine Maße nützlicher und niedlicher Gegenstände. Gestern sind auch Erdmanns von Halle gekommen und werden die Gesellschaft angenehm vermehren; Benekes haben unsre Einladung abgelehnt, weil sie selbst aufbauen, ich sah sie zuletzt im Koncert, und kann Mde. Schunk versichern, daß sie alle wohl und munter sind. Von Emmaleine hör ich auch, daß Mde. Jeanrenaud doch kömmt, wozu ich Cecielen gratu- und Mde. Souchay kondolire. – Apropos kommen, Ihr seid uns vom vorigen Jahre her Euren Besuch schuldig, meine Kinder! sucht es ja für den Frühling so einzurichten; Fanny giebt Euch 2 Stuben, denn ich könnte jetzt nur Eine anbieten! Das Reisegeld, welches mich ohngefähr, hin und her, 60 bis 70 rt. für ExtraPost kostete, wirst Du freundlich von mir annehmen, lieber Felix, wie ich hoffe! Ein Wochenbett, die Taufe et tout a qui d’en suit, freßen viele Thaler auf, und ich kann mir ja in der Welt keine größere Freude schaffen, als wenn ich Euch bei mir habe. Also sei nicht stolz und nenne es, wie Tante Jette die frankirten Briefe, eine reine Freude! Gern hätte ich Dir auch die Leictie eingerahmt geschickt, aber es ist zu gefähtlich für das Blatt, und dann kenne ich Deine schon vorhandenen Rahmen nicht. – Lebt wohl, lieben Leute, laßts Euch wohl sein, und erzählt uns wie Ihr die Zeit verlebt. Ewig die getreue Mutter
Vieuxtemps ist heut d. 23 nach Dresden gereist um dort mit Henselt Koncert zu geben.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1837-12-22-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1837-12-22-02" xml:id="title_3517c6e5-c03f-44c6-8314-deb365e6195a">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Berlin, 22. und 23. Dezember 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_a203659e-d8c1-4ee2-bbb1-287818b91053">Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum Weihnachtsabend mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und Cécile gehört oder</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_72441283-57ac-472e-9107-7968e978d6e6">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1837-12-10-01" type="precursor" xml:id="title_d0bebcc3-3d7f-4e3e-9821-e219eca7fdac">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, vor dem oder am 10. Dezember 1837</title> <title key="fmb-1837-12-23-01" type="successor" xml:id="title_b34146cb-d061-4169-8287-3a9e9170a76b">Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 23. Dezember 1837</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">  </name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_590705f2-ce6c-4a88-a4c8-131771bb772c"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_6bc4990f-d1e0-4c1d-8545-ac0d4e3b0f56"> <msDesc><msIdentifier><country>Großbritannien</country><settlement>Oxford</settlement><institution key="RISM">GB-Ob</institution><repository>Oxford, Bodleian Library</repository><collection>Music Section</collection><idno type="signatur">M.D.M. c. 34, fol. 61-64.</idno></msIdentifier><msContents><msItem><idno type="autograph">Autograph</idno><title key="gb-1837-12-22-02" type="letter" xml:id="title_ea694c5b-22a0-4d0c-923c-5eea002a4e00">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. und 23. Dezember 1837</title><incipit>Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum Weihnachtsabend mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und Cécile gehört oder</incipit></msItem></msContents><physDesc><p>2 Doppelbl.: S. 1-6 Brieftext; S. 7 leer; S. 8 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 3-4 / 23 / 12], [R18 / 23 12 / No4], Siegel.</p><handDesc hands="1"><p>Lea Mendelssohn Bartholdy </p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc><history><provenance> <p>Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 32/168.</p> </provenance></history></msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-12-22" xml:id="date_64169af6-2dbe-4adc-b820-752a5d330680">22.</date> und <date cert="high" when="1837-12-23" xml:id="date_0745f49f-9338-4359-a709-d6cab7a18ebd">23. Dezember 1837</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_7409148c-99a7-4d32-a2c1-ce428befd129">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_50a7e2ce-126c-4c5e-bde6-b18b6b000f1b"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_08be9b3f-90f3-476f-8b86-ec2281323677">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_990542cb-b55f-44e5-8f49-4d36bbcfdad7"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_1a4590c8-d41d-4e31-9488-9bb6bba708ee"> <head> <address> <addrLine>Herrn Musikdirektor, Dr. Felix</addrLine> <addrLine>Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_e45d5034-c64e-4854-afc5-718b0bbca686"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_ddc26193-8d9c-4b38-abfa-4e240bb63611">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_6322bc49-9d68-4f4b-99b4-d5e2ed128c11">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1837-12-22" xml:id="date_312cc9a6-afe3-4b9d-aa17-100695d4645b">22. December</date></dateline> <dateline rend="right"><date cert="high" when="1837-12-22" xml:id="date_9dee1429-2401-4419-af07-a53d757f10d5">1837</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, daß Du mich zum <date cert="high" when="1837-12-24" xml:id="date_0465902d-d526-42c9-ac3b-95a5b3a15118">Weihnachtsabend</date> mit einem Brief beschenken würdest, liebster Sohn! so könnt ich mich ein klein wenig beunruhigen, so lange nichts von Dir und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5fbde060-04f1-497e-bdc2-3001344b5519">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> gehört oder gelesen zu haben. Bitte, bitte recht sehr, befindet Euch sehr wohl und munter und seit meinetwegen, nur a bißel faul: vergeßen werdet Ihr mich doch nicht? Hier ist alles zum sogenannten <hi n="1" rend="underline">Aufbau</hi> in voller Thätigkeit, und ich <hi n="1" rend="underline">saufe</hi> nur, sagt <persName xml:id="persName_623492a1-8dc0-45af-a755-4bff4650d3ff">Thorwaldsen<name key="PSN0115321" style="hidden" type="person">Thorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844)</name></persName>, daß Ihr unsre Freude an den kleinen gegenseitigen Ueberraschungen nicht theilen, d. h. verzehnfachen könnt. Es sind wunderschöne Sachen jeder Art zum Verkauf und ich wünsche mir nur eine weit gespiktere Börse, um vieles von den Luxus- und Nützlichkeits Artikeln herbeizaubern zu können. Einstweilen hab ich mich wenigstens bemüht, nach Geschmack und Bedürfniß zu wählen, und ich bitte im voraus um Vergebung, wenn Ihr, meine Kinder! etwas Schöners oder Anders erwartet als ich Euch schicke. Warum habt Ihr auch keinen Wunschzettel gemacht, <hi rend="latintype">o cari</hi>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e6f78383-bf78-4c18-9e5e-cc4f2263c98f" xml:lang="it ">o cari – ital., Geliebte.</note></p> <p>Du, mein bester Felix! hast mir zu meiner Freude eine reiche Quelle eröffnet, da Du Kupferstiche wünschtest, und darum wirst Du <title xml:id="title_2ace4aad-3b8e-48c1-9e26-c7e0e183f82a">Rafaels Cecilie<name key="PSN0114060" style="hidden" type="author">Raffael (eigtl. Raffaello Santi) (1483–1520)</name><name key="CRT0110388" style="hidden" type="art">Heilige Cäcilie mit den Heiligen Paulus, Johannes Evangelist, Augustinus und Magdalena</name></title> freundlich aufnehmen und gern ansehen. Du hasts zum Ueberdruß gehört, daß Cecile Dein Eigenthum ist; aber Du mußt es auch von mir vernehmen, solltest Du verdrießlich darüber werden. „<hi rend="latintype"><title xml:id="title_9c6dacfd-5700-4222-83bc-1555644da14b">Et par droit de conquête et par droit de naissance<name key="PSN0115559" style="hidden" type="author">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694–1778)</name><name key="CRT0111861" style="hidden" type="literature">La Henriade, poème. Avec notes</name></title></hi>!“<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9c178ac5-4b4b-4e4d-87ba-a27ea5f3d0f3" xml:lang="fr ">Et par droit de conquête et par droit de naissance – frz., Und durch das Recht der Eroberung und durch das Recht der Geburt.</note> sagt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_508fa71a-a2fe-44d0-ab99-0b08079cbd6b">Voltaire<name key="PSN0115559" style="hidden" type="person">Voltaire (eigtl. François Marie Arouet) (1694-1778)</name></persName></hi>. Und doppelt Dein; als Patronin Deiner Kunst, als Deine geliebte Frau! Rafaels Abbild wird, im Bunde die Dritte, nicht unwürdig erscheinen!</p> <p><hi rend="latintype">Mde. <persName xml:id="persName_db69ca49-0215-44db-9857-25f721e52753">Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName></hi> hat sich, wie ich vermuthe, das angenehme Muttervorrecht, den Kinder<hi rend="latintype">trousseau</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_bd18ffae-47b8-419a-a6a7-893943699f15" xml:lang="fr ">Kindertrousseau – frz. Kinderausstattung.</note> für die liebe Tochter zu besorgen, nicht rauben laßen. <hi rend="latintype">Cecile</hi> wird aber verzeihen, wenn ich ein paar Kleinigkeiten hinzufüge, die ich zum Theil gearbeitet oder doch<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> gewählt habe!, um mir das im voraus theure kleine <persName xml:id="persName_5008ed2c-388f-4f53-bccf-e193a41b0e9f">Geschöpf<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> damit geschmückt denken zu können. Hoffentlich soll die, H. <persName xml:id="persName_2e944b7a-91d7-4ac7-8f89-2f9111628a7e">Schunk<name key="PSN0114765" style="hidden" type="person">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name><name key="PSN0114765" style="hidden" type="person">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName> adressirte Kiste wohlbehalten ankommen und Euch d. <date cert="high" when="1837-12-24" xml:id="date_372aaf66-d077-4ea8-bff3-76f00a7d92f1">24.</date> Abends eingehändigt werden, meine Kinder! trotz unserer PostOrdnung möcht ich nicht dafür stehen, denn es herrscht in dieser Zeit eine ungeheure chaotische Verwirrung von Paketen, Koffern, Schachteln und Kisten jeder Art! Ich stelle das kleine InhaltsVerzeichniß her, lieber Felix! und bitte Dich, es <hi n="1" rend="underline">ihr</hi> vor Ankunft der Sachen <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> mitzutheilen, weil es ein Vergnügen ist, jedes Stück einzeln heraus zu kramen, und die kleine Ueberraschung zu genießen.</p> <p>1 Wiegendecke (von schönsten <hi rend="latintype">Rococko</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_815c9340-62f5-4a48-be3c-ca418c87f246" xml:lang="de">Rococko – Rokoko-Stoff.</note> die wahre Bewunderung erregte!)</p> <p>1 Kinderkleid</p> <p>1 – Jacke, im Wickel zu tragen</p> <p>12 P. Strümpfchen</p> <p>6 Häubchen verschiedener Größe</p> <p>3 P. wollene Schuhe, (welche Dir Dr. <persName xml:id="persName_de7d825e-f395-4bbf-bfab-718524ae22ec">Hannchen Meyer<name key="PSN0119659" style="hidden" type="person">Meyer, Hannchen</name></persName>, deren Mutter beim ältern Bendemann ist, <hi n="1" rend="underline">gestrickt</hi> und <hi n="1" rend="underline">geschickt</hi>.)</p> <p>Die Geschwister haben mit <hi n="1" rend="underline">Hännesche</hi> (<persName xml:id="persName_a17b5c72-bc37-4bd1-8d9c-bfcf25187ab9">Franz Woringen<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName>) irgend einen Spaß vor und bedauern, daß fast kein Gast zum Zusehen zu haben ist; jeder ist längst versagt, wenn er nicht selbst Gäste hat. Mit <persName xml:id="persName_c204e7b2-3ef2-4ab4-bd1f-5d55484e5c70">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> 12 Schülern werden wir also <hi n="1" rend="underline">nur</hi> ohngefähr 30 Personen sein, und ich hätte den Genuß gern noch viel mehrern gegönnt. Ich weiß zwar gar nicht, wovon die Rede ist; die <persName xml:id="persName_0011e7bc-f7b9-4a86-ad58-7f82b5eb05a0">Schwestern<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> freuen sich aber darauf, wie <persName xml:id="persName_8e101fe8-9d43-4404-be97-cd5e57280ef1">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> lachen wird. In meiner Nische, die ich zu dem Ende ganz ausräumen muß, ist die Scene, und zur morgenden Probe werde ich in Tante <persName xml:id="persName_95f3c579-5505-4da7-a346-86f8ae8ec1d6">Levys<name key="PSN0112818" style="hidden" type="person">Levy, Sara (1761-1854)</name></persName> Sonnabendthee <hi n="1" rend="underline">hinein</hi>geschmißen. Gottlob, daß sie alle Humor und Lust daran haben!</p> <p><persName xml:id="persName_a37727ff-c1a0-42ab-afc3-32cf44da2f92">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ist seit den letzten 8 Tagen wieder ungeheuer fleißig gewesen, liebster Felix! Du weißt, wie emsig angesträngt er ausdauern kann. Der <persName xml:id="persName_c32a928a-d7d2-43bd-b4f3-9eb413afe124">König v. Sachsen<name key="PSN0114404" style="hidden" type="person">Sachsen, Friedrich August II. von (1797-1854)</name></persName> hat ihm, so kurz vor Weihnachten, eine <title xml:id="title_a23594f3-f027-4510-bc52-2db98324472e">Scene aus dem <hi rend="latintype">Dante</hi><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112284" style="hidden" type="art">Vergil und Beatrice im Fegefeuer. Szene aus Dantes Göttlicher Komödie, 1837.</name></title> zu zeichnen, zum <hi rend="latintype">album</hi> für seinen <persName xml:id="persName_40e9ed2b-0767-4512-a5c7-fe27d0e7f1c7">Bruder<name key="PSN0114405" style="hidden" type="person">Sachsen, Johann Nepomuk Maria Joseph von (1801-1873)</name></persName>, der diesen Dichter übersetzt, aufge<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>tragen: da er sie unmöglich vollendet glauben konnte, darf er den Entwurf hinschicken und erhält ihn nach dem Fest, zur Ausführung wieder zurück. Es ist eine <title xml:id="title_2beefa9c-469e-4b19-a064-064a842d974b">Scene aus dem <hi rend="latintype">purgatorio</hi><name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794–1861)</name><name key="CRT0112284" style="hidden" type="art">Vergil und Beatrice im Fegefeuer. Szene aus Dantes Göttlicher Komödie, 1837.</name></title>, worin <hi rend="latintype">Dante</hi>, <hi rend="latintype">Virgil</hi> und <hi rend="latintype">Beatrice</hi> die Hauptpersonen, Engel mit Blumen die reizende Ausfüllung sind. Sie ist über Erwarten weit gediehen, wenn Du hinzu rechnest, daß <persName xml:id="persName_f13eb03c-7fc1-4e7a-91e2-d28b975a469d">H<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>. sich erst über die Wahl des <hi rend="latintype">sujets</hi> und viel Historisches entscheiden und unterrichten mußte.</p> <p>Ich mache <hi n="1" rend="underline">Deinem Hofe</hi> übrigens die schönsten Lobsprüche; es ist für jeden Dichter die bedeutendste Aufgabe, <persName xml:id="persName_36821d31-0270-40bc-84fb-5314b7593742">Dante<name key="PSN0110552" style="hidden" type="person">Dante Alighieri (1265-1321)</name></persName> zu übersetzen, geschweige für einen prinzlichen, und man rühmt das Werk als sehr gelungen. Die <persName xml:id="persName_637194b3-b649-45d1-b723-17718e826d33">Prinzeßin Auguste<name key="PSN0114401" style="hidden" type="person">Sachsen, Amalie Friederike Auguste (Augusta) Prinzessin von (1794-1870)</name></persName> <add place="above">oder Amalie<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> liefert eine Menge Theaterstücke, die gerade gesehen werden, und sich, wenn sie auch keine Meisterwerke sind, doch neben der Flut beliebtester französischer Uebersetzungen auf den <hi rend="latintype">répertoirs</hi> erhalten, was für diese Epoche des <hi rend="latintype">blasirt</hi>- und <hi rend="latintype">ennuyiert</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c04b2233-cb5f-4f37-898e-29e5e37c1059" xml:lang="de">ennuyiert – gelangweilt.</note> Seins viel sagen will. Ich wünschte, der König v. Hannover wär ein so liebenswerther Schriftsteller!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8a042ebf-0fed-43b8-9506-0ce7feb631d3" xml:lang="de">wär ein so liebenswerther Schriftsteller – Der erzkonservative, antiliberale König Ernst August I. hob zu seinem Amtsantritt 1837 das 1833 erlassene relativ freiheitliche Staatsgrundgesetz seiner Vorgänger wieder auf. Gegen diese Verfassungsaufhebung richtete sich 1837 der vielbeachtete Protest der »Göttinger Sieben«, einer Gruppe von Göttinger Professoren (Wilhelm Eduard Albrecht, Friedrich Christoph Dahlmann, Heinrich Ewald, Georg Gottfried Gervinus, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm, Wilhelm Eduard Weber). Die sieben Professoren, wurden deshalb entlassen. Jacob Grimm, Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Gottfried Gervinus durch den König von Hannover gar des Landes verwiesen.</note> – Potz tausend, was geht da vor! – lauter Zündstoff für unsre streitfähige Gesellschaft! „wird der, wird jener Profeßor unterschreiben?“ so gehts von Mund zu Munde, sobald v. den Göttingern und der hier umlaufenden Liste Subskriptionen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_84f34259-8d2d-468c-94f6-cf85416f9cb3" xml:lang="de">der hier umlaufenden Liste Subskriptionen – Die Protestaktion der »Göttinger Sieben«, welche 1837 gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten, hatte in Berlin große Anerkennung gefunden. Für die ihrer Ämter Enthobenen wurde Geld gesammelt, »eine Subskription von zahlreichen Beiträgen auf 5 Jahre«. Die Berliner wollten sich dem Leipziger Komitee anschließen, ihm ihre Beiträge überweisen, wohl um ihre Anonymität zu sichern. Felix Mendelssohn Bartholdy übernahm hierbei eine Vermittlerrolle. Siehe dazu Brief fmb-1837-12-30-02 (Brief Nr. 1832) Felix Mendelssohn Bartholdy an Peter Gustav Lejeune Dirichlet und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 30. Dezember 1837, Z. 3-13.</note> zu ihren Gunsten die Rede ist; und wann ist nicht davon die Rede? –</p> <p><date cert="high" when="1837-12-17" xml:id="date_b5ad22b3-46bf-488d-b991-3f015f6cd882">Sonntag früh</date> war <placeName xml:id="placeName_1b76a92e-d3f6-473f-b6f6-6b8fd474c6a0">Fannys Musik <name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>unendlich besucht, ihre 3 Zimmer gedrängt voll. Die Auswahl schön, herrlich ausgeführt, reich und voll angeordnet. Zuerst spielte die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4aa7273f-7a8e-4e33-be37-57f257c924a2">Mattieux<name key="PSN0112384" style="hidden" type="person">Kinkel, Johanna → Mathieux</name></persName></hi> <hi rend="latintype">etuden</hi> v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c95e6388-e515-442a-be83-1fdd23c0451e">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName></hi>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db3a64f7-26a9-4b2c-b30a-288ee809eaa9" xml:lang="de">etuden v. Chopin – nicht ermittelbar. Siehe Klein, Fanny Hensels Sonntagsmusiken, S. 49.</note> meines Bedünkens viel zu klobig für das zarte Wesen des Komponisten. Dann sang die <persName xml:id="persName_375e17fd-0dae-4f80-aa8c-fd1e3eec16bd">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> mit der <persName xml:id="persName_78c438b6-992b-46b3-b345-0f0eeb482af4">Stilke<name key="PSN0115141" style="hidden" type="person">Stilke (Stilke-Windwart), Therese (?-1862)</name></persName> das <title xml:id="title_532592f2-bd7a-40ce-9c21-1d6d8ddf317c">Duett aus Euryanthe<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111242" style="hidden" type="music">Euryanthe op. 81 (WeV C. 9)</name></title>. Du mußt nämlich wißen, daß man sich dazu drängt, sich bei <persName xml:id="persName_5860618a-5fc7-4790-a981-c29e55dccd0d">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> hören zu laßen: dieser arme Wurm <add place="above">(Stilke)<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add> (übrigens ohne Talent und ein wenig taub) nimmt bei der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_03e839a5-f38d-4998-be87-e71b0620346a">Soffi<name key="PSN0113313" style="hidden" type="person">Meyer, Sophie Gottliebe (1786-1859)</name></persName></hi> für 2 rt. Stunden, und giebt <add place="above">6 Stunden<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add>, um dies aufbringen zu können. Sie quält Fanny schon seit 1/2 Jahr sich bei ihr zu produciren, und hat die Folie der Decker nicht gescheut. Dann, ah, ah! Dein <title xml:id="title_9b9a0d85-3f1c-47ca-a359-76f4c1b4a9e5">neues Quartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rpz8tqb5-ltiq-4bfi-homm-ylzavcznspbq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name></title>! <hi rend="latintype">Du</hi><seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype">pauvre homme</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_43d29331-6dfd-4c2a-86e3-fc54c49dbf9f" xml:lang="fr ">Du pauvre homme – frz., Der arme Mann.</note> Felix wurde von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e312bdc6-e404-4167-9647-a15efd6d4171">Vieuxtemps<name key="PSN0115516" style="hidden" type="person">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName></hi>, <persName xml:id="persName_b1f69540-4200-489c-8192-9643c25213f7">Ganzens<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name><name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName> und <persName xml:id="persName_bdc1f46d-9cf3-4543-ae15-caf22fb4fb2b">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> ans helle Licht gefördert; das <title xml:id="title_714017ca-be92-4102-a39e-077140726783"><hi rend="latintype">Scherzo da <hi n="1" rend="underline">capo</hi></hi> <hi n="1" rend="underline">isirt</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8qilisd2-qwlw-zg2s-adn1-awtaombimamc"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name></title>. Felix, ich mache Dir mein Kompliment; als <hi rend="latintype">mère ignorantine</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_485d4a29-b981-4886-afe7-f50e5942d87f" xml:lang="fr ">mère ignorantine – frz., unwissende Mutter.</note> zwar, und mit etwas Vorurtheil für den Autor, doch, „die <persName xml:id="persName_f94fac48-eea9-4107-863d-146ffe8ce38c">Kinder<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name><name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>, sie hören es gern“. Es ist prächtig-faßlich, anmuthig geschrieben, und hast Du auch wie Du Dir vornahmst, den lieblichen Elfen- und NexenVorgang entsagt, so <add place="above">um<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add>schwärmen Dich Gottlob doch noch zart geflügelt rosig beschwingte Wesen, die ätherischen Blumenduft, Schmetterlingsfarben, Frühlingsahndung verbreiten. Kurz, die Prosa des Weiterlebens löst sich in holde Poesie, in Feenklänge auf: auch wer sich nicht über das warum? Rechenschaft geben konnte war ergriffen und gehoben. Dann spielte Fanny mit Ganzens und <hi rend="latintype">Vieuxtemps</hi> <title xml:id="title_8363b77b-f14e-470d-9a38-e21234ab7b0b">Webers Quartett<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0112285" style="hidden" type="music">Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello B-Dur, op. 8 (WeV P.5) (JV 76; auch op. 5, op. 11, op. 18)</name></title>; alle wirklich in Vollkommenheit. Das schöne <title xml:id="title_28bba867-abb2-460f-82cc-1b0344e6d24e">Finale aus Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title> mit der Decker wäre schon überreich gewesen, aber Vieuxtemps, wirklich <hi n="1" rend="underline">ein Lorbeerblatt</hi> zu spielte zum <hi rend="latintype">bouquet</hi> herrliche, eben komponirte <title xml:id="title_8c696667-cb48-4068-a995-6a57a451ab43">Variationen auf eine <hi rend="latintype">romance de Beethoven</hi><name key="PSN0115516" style="hidden" type="author">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820–1881)</name><name key="CRT0111203" style="hidden" type="music">Variationen über eine Romanze von Beethoven</name></title>. Nicht umsonst, hoff ich, sind die Damen vom Hofe entzückt; wenigstens haben sie mir bestimmt versprochen, Vieuxtemps Empfehlungsbriefe für die <persName xml:id="persName_d58506b7-1289-4800-b908-ebcb98168ee7">Kaiserin<name key="PSN0117730" style="hidden" type="person">Österreich, Charlotte (Karoline) Auguste (1792-1873)</name></persName> zu schaffen, was mit gutem Willen leicht geschehen <add place="above">kann<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</name></add>, da die Eine Hofdame der Prinzeßin Wilhelm, die andre Mutter des Oberhofmarschalls ist. Ich wünschte sehr, daß der so ausgezeichnete Virtuos keinen gar zu schlechten Eindruck von hier mitnähme. Seit Koncert ist leider in GeldHinsicht übel ausgefallen! es ward gar behauptet, er habe nur 10 rt. übrig behalten! und dafür war er 4 Wochen hier und hatte unsägliche Plackereien. Zum Glück folgte er mir und nahm den Akademiesaal, sonst hätte er viel zulegen müßen. Das Koncert selbst war eins der amusantesten die wir in langer Zeit gehört: er spielte 3mal wie ein Engel; die ; die <title xml:id="title_d7bcc80b-6b31-4a4b-b7ee-fa5c08a03a21"><hi rend="latintype">ouv</hi>. zu Lodoiska<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108382" style="hidden" type="music">Lodoïska</name></title> wurde gegeben <persName xml:id="persName_9b461de4-d991-4e18-b36f-562092076594">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden" type="person">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> sang aus <title xml:id="title_87ca1f2a-b1d4-446f-9755-8e429497315b">Hans Heiling<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109891" style="hidden" type="music">Hans Heiling op. 80</name><name key="PSN0110637" style="hidden" type="author">Devrient, Philipp Eduard (1801–1877)</name><name key="CRT0108544" style="hidden" type="dramatic_work">Hans Heiling (Libretto)</name></title> die <persName xml:id="persName_c9a1a895-7552-469d-aadb-09c536ffdb15">Faßmann<name key="PSN0111011" style="hidden" type="person">Faßmann, Auguste Xaveria Franziska von (1811-1872)</name></persName> „Glöcklein“ und eine neue Generation lernte ich in <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Gervis</hi></hi> Sohn und dem jungen <hi rend="latintype">Flesea</hi> kennen. <persName xml:id="persName_225aca7e-7773-4ed0-a3dd-16cb0911d3aa"><hi rend="latintype">V</hi>.<name key="PSN0115516" style="hidden" type="person">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName> erndtete ungeheuren Beifall und ward sogar, o Wunder in <placeName xml:id="placeName_33a65a29-26ef-4c2a-a6b7-d5eb92166f49">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>! lebhaft empfangen. Ich habe 10 <hi rend="latintype">billets</hi> und Fanny 5 genommen, ich verschenkte sie<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> bloß an solche Personen von denen ich wußte, daß sie keinen Thaler für 1 <hi rend="latintype">billet</hi> zahlen würden. <hi rend="latintype">Vieuxtemps</hi> ganz unbefangenes Benehmen im Koncert hat mir auch sehr gefallen; er war ohne alle <hi rend="latintype">charlatanerie</hi>, ganz einfach und bescheiden und entzog sich dem rauschenden Beifall stets so schnell als möglich; eine Schüchternheit die hier eigentlich das Klatschen hemmt, denn für jede Verbeugung pflegt man eine neue Salve Doppel<hi rend="latintype">andissement</hi> zu verdienen! Wenns der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f8cc182c-e7c8-4edc-9056-479f6757b9f2">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden" type="person">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName></hi> nur beßer gelingt!</p> <p>Fängt man seine Einkäufe zu Weihnachten früh an, so fehlts nicht, daß man demohnerachtet bis zur letzten Stunde nicht fertig wird. So gings mir diesmal, wo ich mir das Meiste durch die Schwestern besorgen ließ und heute doch noch ausfahren mußte. Unter andern war ich im Lagerhause wo man jetzt Abgüße moderner und antiker Bildwerke kaufen kann, und wo ich fürs <hi rend="latintype">atelier</hi> 2 heroische Köpfe, den der <hi rend="latintype">Diane chasseresse</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_435c74f7-3af0-46e3-9c24-04e93f74dfd9" xml:lang="fr ">Diane chasseresse – frz., Diana als Jägerin.</note> und einen <hi rend="latintype">Merkur</hi> mit dem Hut, erstanden. Nach und nach hat Hensel auf diese Weise den Apollokopf, die Niobe, Ariadne die Statue der medicäischen Venus, einzelne Hände, Füße u.s.w. bekommen, auch Nachbildungen alter Waffen, die man in Steinpappe sehr täuschend macht. Rebecka verschenkt 2 <hi rend="latintype">Statuetten</hi>, die v. <persName xml:id="persName_9122a5c6-c4a6-4c53-839b-9d84b3c417d4">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ae2c5740-fdfe-4661-b39a-deabd6fdbb06">Mar. M.<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName></hi> und die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_73668728-7607-4fef-8003-b9fe1fba371f">Malibran<name key="PSN0113047" style="hidden" type="person">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName></hi> für Fanny. Unsre Tische werden reich an Kunstsachen und Zierlichkeiten sein; sehr artige Holzschnitzeleien aus Berchtesgaden, Kupferstiche und dergl. Obenan auf <persName xml:id="persName_40a33679-21a6-4391-a1c8-c7d591bba458">Albertinens<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> Wunschzettel stand <hi rend="latintype"><title xml:id="title_52b29436-a4ea-47e9-8212-8f6c33c426df">combat de soldats romains avec des brigands<name key="PSN0115495" style="hidden" type="author">Vernet, Emile Jean Horace (1789–1863)</name><name key="CRT0112286" style="hidden" type="art">Combat de soldats romains avec des brigands</name></title></hi> v. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_47033cb3-fb07-4e97-8b72-311a41ac08b9">Horace Vernet<name key="PSN0115495" style="hidden" type="person">Vernet, Emile Jean Horace (1789-1863)</name></persName></hi>“, weil sie das Gegenstück, der Räuber Beichte, ein viel schöneres Blatt, schon besitzen. Obgleich ich von dem combat, einem sehr theuren Blatte, gar nicht entzückt bin, habe ichs doch gekauft. Die <persName xml:id="persName_7014971d-897e-4ffc-9bab-472dd1dc9bed">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> erhalten elegante Tischgeräthe, <hi rend="latintype">platirte</hi> FlaschenUntersätze, und für dieses gleich 6 <hi rend="latintype">bouteillen</hi> Rheinwein hineingesetzt, etwas Silberputz etc., <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3fc5aea7-6d9a-4bd0-8178-5ecb43ff62bd">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> eine Feuermaschine, <persName xml:id="persName_d85d820c-a151-4f6b-b5b5-ef443c72f2e0">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> Leinen zu Hemden, <persName xml:id="persName_3ea86851-df96-40ee-8376-a9e32ece665f">Sebast<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName>. <hi rend="latintype">drap de dames</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_15dd0113-9d8f-43a3-aea7-1472a63c06bf" xml:lang="fr ">drap de dames – frz., ein schwarzes, zart und weich gewebtes wollenes Tuch, welches Frauen zur Trauer tragen.</note> zum Kleide, beide versteht sich Spielzeug; <persName xml:id="persName_5b7bdb8f-c770-4e41-95ee-f6015f59b13d"><hi rend="latintype">Mama Dir</hi>.<name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> und <hi rend="latintype">Mde</hi>. <persName xml:id="persName_254dc6d7-0d4d-49d1-9090-941257d48c54">Habermann<name key="PSN0111652" style="hidden" type="person">Habermann, verw. Syring, Susanne Henriette Wilhelmine (1780-1849)</name></persName> Hauben, die <persName xml:id="persName_f3033deb-2d11-431e-9dc5-9a9718aaadef">HenselSchwestern<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name><name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> Kleider, <persName xml:id="persName_9c88e5a8-6eae-4b07-ae9c-6150648cd5f1">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> und<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> viele Herren hübsches <hi rend="latintype">Porcellan</hi> u.s.w., Leuchter, Teller etc., <persName xml:id="persName_0439749e-c172-417e-b1d1-802576dbe80a">Marie<name key="PSN0113231" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d22ceeef-73d0-49ce-a04c-5d829c2d7da0">Margarethe<name key="PSN0113229" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890)</name></persName> kleine <hi rend="latintype">Alabaster</hi> für die Blumen: die Geschwister beschenken ebenfalls einen jeden, also wirkl<unclear reason="paper_destruction" resp="UT">ich eine</unclear> Maße nützlicher und niedlicher Gegenstände. Gestern sind auch <persName xml:id="persName_d7ad67e9-213f-4e6a-b17c-86275b46e9af">Erdmanns<name key="PSN0118816" style="hidden" type="person">Erdmann, Familie von → Johann Eduard E.</name></persName> von <placeName xml:id="placeName_486bd4d6-1e1f-444d-92c0-bcc290c06aea">Halle<settlement key="STM0100128" style="hidden" type="locality">Halle an der Saale</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gekommen und werden die Gesellschaft angenehm vermehren; <persName xml:id="persName_78cd02b6-ccf0-4c6a-9b0d-d0fea99149cb">Benekes<name key="PSN0109823" style="hidden" type="person">Benecke, Emmeline (1813-1877)</name><name key="PSN0109835" style="hidden" type="person">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName> haben unsre Einladung abgelehnt, weil sie selbst aufbauen, ich sah sie zuletzt im Koncert, und kann <hi rend="latintype">Mde</hi>. <persName xml:id="persName_7f57ce97-6160-4493-831e-74e65dba8308">Schunk<name key="PSN0114770" style="hidden" type="person">Schunck, Julie (1819-1899)</name></persName> versichern, daß sie alle wohl und munter sind. Von <persName xml:id="persName_34c8a302-9554-4c26-9ae0-0ae02cba3106">Emmaleine<name key="PSN0117943" style="hidden" type="person">Rellstab, Emma (1812-1892)</name></persName> hör ich auch, daß <hi rend="latintype">Mde. <persName xml:id="persName_4a59739d-6bcb-47ce-bf5d-e4bb09d98ad7">Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName></hi> doch kömmt, wozu ich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_07f5c082-9c55-4be0-8bf4-1db9c90b0a59">Cecielen<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> gratu- und <hi rend="latintype">Mde. <persName xml:id="persName_adc2c5cf-2554-4054-807c-af8def405ff3">Souchay<name key="PSN0114987" style="hidden" type="person">Souchay, Helene Elisabeth (1774-1851)</name></persName></hi> kondolire. – <hi rend="latintype">Apropos</hi> kommen, Ihr seid uns vom vorigen Jahre her Euren Besuch schuldig, meine Kinder! sucht es ja für den Frühling so einzurichten; Fanny giebt Euch 2 Stuben, denn ich könnte jetzt nur Eine anbieten! Das Reisegeld, welches mich ohngefähr, hin und her, 60 bis 70 rt. für ExtraPost kostete, wirst Du freundlich von mir annehmen, lieber Felix, wie ich hoffe! Ein Wochenbett, die Taufe <hi rend="latintype">et tout a qui d’en suit</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b5514cad-ec61-4388-8f11-5c1364cbee74" xml:lang="fr ">et tout a qui d’en suit – frz., und alles, was danach kommt.</note> freßen viele Thaler auf, und ich kann mir ja in der Welt keine größere Freude schaffen, als wenn ich Euch bei mir habe. Also sei nicht stolz und nenne es, wie Tante Jette die frankirten Briefe, eine <hi n="1" rend="underline">reine</hi> Freude! Gern hätte ich Dir auch die Leictie eingerahmt geschickt, aber es ist zu gefähtlich für das Blatt, und dann kenne ich Deine schon vorhandenen Rahmen nicht. – <seg type="closer">Lebt wohl, lieben Leute, laßts Euch wohl sein, und erzählt uns wie Ihr die Zeit verlebt. Ewig</seg> <seg type="signed">die getreue Mutter</seg></p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_741dc3ab-3f8d-4d7b-bab1-4f0f18bd659c"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_49fe671c-b05e-4adb-a52a-c5851920e347">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_fb8b8c07-6ba9-4101-a253-fd7bcb229b8d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">Vieuxtemps</hi> ist <date cert="high" when="1837-12-23" xml:id="date_790a33aa-ab3b-4f25-844b-c936dffa4156">heut d. <date cert="high" when="1837-12-23" xml:id="date_555943d7-24c5-453a-b098-e09b274103e6">23</date></date> nach <placeName xml:id="placeName_3da3452b-0c2c-41a9-a781-7de6a32347c3">Dresden<settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gereist um dort mit <persName xml:id="persName_8c94ed63-b2db-4e67-8a61-85524cf37a32">Henselt<name key="PSN0111901" style="hidden" type="person">Henselt, Georg Martin Adolph (seit 1876) von (1814-1889)</name></persName> Koncert zu geben.</p> </div> </body> </text></TEI>