gb-1837-12-22-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Berlin, 22. Dezember 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; 1 Poststempel [12], Siegel. S. 4: Anmerkungen von Heinrich Conrad Schleinitz‘ Hand ohne Bezug zum Briefinhalt.
Peter Gustav Lejeune Dirichlet, Rebecka Lejeune Dirichlet
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Erlaube,
F (Bruder des F, den ich persönlich kenne und den ich bestens Sache
Von den Einnahmen dieses Hauses ist für heute wenig
Kennst Du denn die schönen
Von wem ist das? Ach überhaupt muß man sich jetzt wieder schrecklich ärgern über Alles was außer dem Hause vorgeht, drinnen ists desto hübscher, und mitten im Ärger über Alles was wir erfahren und nicht erfahren, haben wir den ganzen Kopf voll Narrenspossen zu Weihnachten. Gegen Euch benehme ich mich lumpig, ich hatte Euch eine Kleinigkeit zugedacht, nicht bekommen können, habe mich bei den ersten Ausgängen erkältet, und muß noch einen Schnupfen hüten, daher konnte ich nicht ausgehen und sehen, was es in der Welt giebt. Heut Abend ist kleine fete bei uns, morgen große Probe von Liedern und Schattenspiel an der Wand, dazu war das Wunderkind Champollions Tode kann niemand meine Hand lesen, das paßt auch auf
Dirichlet.
Erlaube, liebster Freund, daß ich mich in einer Angelegenheit an Dich wende, die mir sehr am Herzen liegt und für welche ich bei Dir viel Interesse, voraussetzen darf. Das schöne und würdige Benehmen der sieben Ehrenmänner welche ihrem Eide und Gewissen treu, für die gerechte Sache Alles gesagt haben, hat hier wie überall die wärmste Anerkennung gefunden. Kaum ist die Absetzung der Sieben hier bekannt geworden, so hat man sich auch schon vereinigt, um seine Bewunderung in Zustimmung durch eine Subskription von zahlreichen Beiträgen auf 5 Jahre zu bethätigen. Diese Subskription ist im lezten Gange und wird hoffentlich in wenigen Tagen eine ziemliche Höhe erreichen. Gans und ich, die wir uns der Sache besonders annehmen, möchten nun wissen, ob das dortige Comite darin willigt, daß wir uns demselben anschließen und ihm unsere Beiträge überweisen, und bitten Dich daher bei dem dortigen Professor der Anatomie Herrn WeberF (Bruder des Göttinger) deshalb gefälligst anzufragen. Wir würden, Gans und ich, gar kein Bedenken wagen dies direkt zu thun, wenn wir nicht unlautere Subskribenten hätten, welche nur unter der ausdrücklichen Bedingung unterschrieben haben, daß weder sie selbst, noch sonst jemand als Subskribent genannt werde, wahrscheinlich weil sie fürchten daß wenn einer genannt würde, man sich hier zu Nachforschungen veranlaßt sehen könnte, die sie compromittiren würden. Sey daher so gütig Herrn WeberF, den ich persönlich kenne und den ich bestens von mir zu grüßen bitte, diese Lage der Sache auseinander zu setzen und ihm im Interesse des guten Fortganges der Sache Subskription die größte Discretion zu empfehlen. Von den Einnahmen dieses Hauses ist für heute wenig neues zu melden, als daß sie mit den Vorbereitungen zu Weihnachten vollauf beschäftigt sind. Ähnliches ist von Dir und Deiner Frau vorauszusetzen und es ließe also die Unbescheidenheit zu weit treiben, wenn ich diesen Brief noch länger fortsetzte als nöthig ist um Euch meine besten Weihnachts- und Neujahrswünsche darzubringen. Dein ergebenster Dirichlet So muß es kommen, wenn Dirichlet zwei Seiten voll schreibt. Mich ärgert die Anonymität der Sache, (übrigens kommt Nichts dabei heraus, denn die nicht unterschreibenden werden sich schon bekannt machen) aber es ist nichts zu ändern, Dirichlet ist aber nicht Schuld daran. Kennst Du denn die schönen Verse Und als ich auf den Gotthard kam Da hört ich Deutschland schnarchen Es schlief ganz ruhig unter der Hut Von sechsunddreißig Monarchen Von wem ist das? Ach überhaupt muß man sich jetzt wieder schrecklich ärgern über Alles was außer dem Hause vorgeht, drinnen ists desto hübscher, und mitten im Ärger über Alles was wir erfahren und nicht erfahren, haben wir den ganzen Kopf voll Narrenspossen zu Weihnachten. Gegen Euch benehme ich mich lumpig, ich hatte Euch eine Kleinigkeit zugedacht, nicht bekommen können, habe mich bei den ersten Ausgängen erkältet, und muß noch einen Schnupfen hüten, daher konnte ich nicht ausgehen und sehen, was es in der Welt giebt. Heut Abend ist kleine fete bei uns, morgen große Probe von Liedern und Schattenspiel an der Wand, dazu war das Wunderkind Karl Witte heut früh mitten in meiner Wirthschaft, und störte mich, und sagte, er wollte den Besuch zum Vorwande nehmen, Dich in Leipzig zu besuchen, und ich habe gar keine Zeit. Kannst Du denn Dirichlets Brief lesen? Humboldt sagt: seit Champollions Tode kann niemand meine Hand lesen, das paßt auch auf Dirichlet. Nun sey nicht böse, daß auch Du garstige Lieder singen mußt, und erlebe mit Deiner dicken Cecile sehr fröhliche Weihnachten, und schreibe bald. Adieu. Deine R. lies Weber
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1837-12-22-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1837-12-22-01" xml:id="title_3c577280-d82d-489f-a915-8f3451b15f4f">Peter Gustav Lejeune Dirichlet und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Berlin, 22. Dezember 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_38b1131f-0865-4b16-8686-9bb9624db8b9">Erlaube, liebster Freund, daß ich mich in einer Angelegenheit an Dich wende, die mir sehr am Herzen liegt und für welche ich bei Dir viel Interesse, voraussetzen darf. Das schöne und würdige Benehmen der sieben</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_30e4777a-96e4-4756-a306-5e358d84922d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_6b1b06da-8cce-46a6-ad42-141ff496050d">unbekannt</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_aaf7d27f-8960-46b6-b5c7-abba4c55312c">unbekannt</title> <author key="PSN0110672">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</author> <author key="PSN0110673">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0110672" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition"> </name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_24a697b8-50f9-4f51-ba79-9b644220a459"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_08806b5b-c269-4501-aae9-f8e7224db180"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 32/167.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1837-12-22-01" type="letter" xml:id="title_c50b113e-83bb-4405-ab35-f0577a852bec">Peter Gustav Lejeune Dirichlet und Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. Dezember 1837</title> <incipit>Erlaube, liebster Freund, daß ich mich in einer Angelegenheit an Dich wende, die mir sehr am Herzen liegt und für welche ich bei Dir viel Interesse, voraussetzen darf. Das schöne und würdige Benehmen der sieben</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; 1 Poststempel [12], Siegel. S. 4: Anmerkungen von Heinrich Conrad Schleinitz‘ Hand ohne Bezug zum Briefinhalt.</p> <handDesc hands="2"> <p>Peter Gustav Lejeune Dirichlet, Rebecka Lejeune Dirichlet</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-12-22" xml:id="date_b6061663-570c-45b5-952f-750f6cf6b3dc">22. Dezember 1837</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110672" resp="author" xml:id="persName_f902ea8f-e5f7-4c6f-a45d-9c17afeb156f">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</persName> <persName key="PSN0110673" resp="author" xml:id="persName_71b9b5e8-3cb4-44b9-a111-16f1bc13b0f7">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110672" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</persName><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_5b20ae79-cddc-4bb2-871c-0d7b6c3a8d8d"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_9d3560a0-9139-4c79-b5af-996e09dca7de">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_8c42b7ff-282f-4ba7-991c-35b22c6163c0"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_9e04df56-2532-45e2-82e5-11d9d38f75f7"> <docAuthor key="PSN0110672" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_6a36c850-7252-49dd-8f2d-28db34d42975">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110672" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_aa88d33a-73fc-4486-baca-d085ea41c173">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Erlaube, <seg type="salute">liebster Freund</seg>, daß ich mich in einer Angelegenheit an Dich wende, die mir sehr am Herzen liegt und für welche ich bei Dir viel Interesse, voraussetzen darf. Das schöne und würdige Benehmen der sieben Ehrenmänner<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_72e391c6-fd23-404f-9638-6275504bbbae" xml:lang="de">Das schöne und würdige Benehmen der sieben Ehrenmänner – Gemeint sind die sogenannten »Göttinger Sieben«, eine Gruppe von Göttinger Professoren, die 1837 gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die sieben Professoren, wurden deshalb entlassen. Jacob Grimm, Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Gottfried Gervinus durch den König von Hannover gar des Landes verwiesen. </note> welche ihrem Eide und Gewissen treu, für die gerechte Sache Alles gesagt haben, hat hier wie überall die wärmste Anerkennung gefunden. Kaum ist die Absetzung der Sieben hier bekannt geworden, so hat man sich auch schon vereinigt, um seine Bewunderung in Zustimmung durch eine Subskription<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b59f06b2-048d-48c4-aa43-929dcd85b7c7" xml:lang="de">durch eine Subskription – siehe Brief fmb-1837-12-30-02 (Brief Nr. 1832) Felix Mendelssohn Bartholdy an Peter Gustav Lejeune Dirichlet und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 30. Dezember 1837, Z. 3-13.</note> von zahlreichen Beiträgen auf 5 Jahre zu bethätigen. Diese Subskription ist im lezten Gange und wird hoffentlich in wenigen Tagen eine ziemliche Höhe erreichen.</p> <p><persName xml:id="persName_6bc4466c-917d-455e-8255-6cd1a2d658db">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> und ich, die wir uns der Sache besonders annehmen, möchten nun wissen, ob das <placeName xml:id="placeName_ea7f3889-84a8-412a-aaf1-680925197979">dortige<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Comite<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6769c81f-0b92-4090-880b-667a94769664" xml:lang="de">das dortige Comite – das Berliner Comité </note> darin willigt, daß wir uns demselben anschließen und ihm unsere Beiträge überweisen, und bitten Dich daher bei dem dortigen Professor der Anatomie Herrn <persName xml:id="persName_92068042-69cc-4dc2-afe2-99a8c9faabac">Weber<name key="PSN0115646" style="hidden" type="person">Weber, Eduard Friedrich Wilhelm (1806-1871)</name></persName><ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1"><hi rend="superscript">F</hi></ref> (Bruder des <persName xml:id="persName_1e337ef0-11af-4434-9595-46f8e7092a13">Göttinger<name key="PSN0115659" style="hidden" type="person">Weber, Wilhelm Eduard (1804-1891)</name></persName>) deshalb gefälligst anzufragen. Wir würden, <persName xml:id="persName_ba3e8d1c-e26e-4617-b6fd-2021c72ad8ba">Gans<name key="PSN0111279" style="hidden" type="person">Gans, Eduard (bis 1825: Elias) (1797-1839)</name></persName> und ich, gar kein Bedenken <add place="above">wagen<name key="PSN0110672" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</name></add> dies direkt zu thun, wenn wir nicht unlautere Subskribenten<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> hätten, welche nur unter der ausdrücklichen Bedingung unterschrieben haben, daß weder sie selbst, noch sonst jemand als Subskribent genannt werde, wahrscheinlich weil sie fürchten daß wenn einer genannt würde, man sich hier zu Nachforschungen veranlaßt sehen könnte, die sie compromittiren würden. Sey daher so gütig Herrn <persName xml:id="persName_5d8366b2-0c4e-4d20-b607-68226efd6a28">Weber<name key="PSN0115646" style="hidden" type="person">Weber, Eduard Friedrich Wilhelm (1806-1871)</name></persName><hi rend="superscript">F</hi>, den ich persönlich kenne und den ich bestens <add place="above">von mir<name key="PSN0110672" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</name></add> zu grüßen bitte, diese Lage der Sache auseinander zu setzen und ihm im Interesse des guten Fortganges der <del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_0538c44e-e7cc-4787-bbf7-a20d57898405">Sache</del> <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> Subskription die größte Discretion zu empfehlen.</p> <p>Von den Einnahmen dieses Hauses ist für heute wenig <add place="above">neues<name key="PSN0110672" resp="writers_hand" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805–1859)</name></add> zu melden, als daß sie mit den Vorbereitungen zu Weihnachten vollauf beschäftigt sind. Ähnliches ist von Dir und Deiner <persName xml:id="persName_eddfd4e7-fd2d-448d-a762-69cf1cd2a8a1">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> vorauszusetzen und es ließe also die Unbescheidenheit zu weit treiben, wenn ich diesen Brief noch länger fortsetzte als nöthig ist um Euch meine besten Weihnachts- und Neujahrswünsche darzubringen.</p> <signed rend="right">Dein ergebenster</signed> <signed rend="right">Dirichlet</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_87e25b05-c53d-422d-8c2a-20a9cdde2e3c"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_ae5c28f0-37f4-4903-a414-07b61cde69f6">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_c2515a4e-8051-4f99-8839-e27175803290">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> So muß es kommen, wenn <persName xml:id="persName_69633e12-7ba6-4f6c-9ec2-3abeb1bf0a4d">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> zwei Seiten voll schreibt. Mich ärgert die Anonymität der Sache, (übrigens kommt Nichts dabei heraus, denn die nicht unterschreibenden werden sich schon bekannt machen) aber es ist nichts zu ändern, Dirichlet ist aber nicht Schuld daran. </p> <p>Kennst Du denn die schönen <title xml:id="title_e3fcbf10-a22e-47e2-87a7-404c57a884a2">Verse<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797–1856)</name><name key="CRT0109126" style="hidden" type="literature">Der Tannhäuser</name></title><lg rend="center" type="verse" xml:id="lg_ec50f015-9b3d-47bf-ae46-5d255cae7e7c"> <l>Und als ich auf den Gotthard kam</l> <l>Da hört ich Deutschland schnarchen</l> <l>Es schlief ganz ruhig unter der Hut</l> <l>Von sechsunddreißig Monarchen</l> </lg></p> <p>Von wem ist das? Ach überhaupt muß man sich jetzt wieder schrecklich ärgern über Alles was außer dem Hause vorgeht, drinnen ists desto hübscher, und mitten im Ärger über Alles was wir erfahren und nicht erfahren, haben wir den ganzen Kopf voll Narrenspossen zu Weihnachten. Gegen Euch benehme ich mich lumpig, ich hatte Euch eine Kleinigkeit zugedacht, nicht bekommen können, habe mich bei den ersten Ausgängen erkältet, und muß noch einen Schnupfen hüten, daher konnte ich nicht ausgehen und sehen, was es in der Welt giebt. Heut Abend ist kleine fete bei uns, morgen große Probe von Liedern und Schattenspiel an der Wand, dazu war das Wunderkind <persName xml:id="persName_63685721-aa4a-41bc-9416-7e83da237e41">Karl Witte<name key="PSN0119656" style="hidden" type="person">Witte, Karl</name></persName> heut früh mitten in meiner Wirthschaft, und störte mich, und sagte, er wollte<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> den Besuch zum Vorwande nehmen, Dich in <placeName xml:id="placeName_1e2cea11-8648-429e-9781-5d339b836d82">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu besuchen, und ich habe gar keine Zeit[.] Kannst Du denn Dirichlets Brief lesen? Humboldt sagt: seit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4dbcdf12-4d8c-4ac9-bcf7-58b38a992959">Champollions<name key="PSN0119657" style="hidden" type="person">Champollion, Jean-François (1790-1832)</name></persName></hi> Tode kann niemand meine Hand lesen, das paßt auch auf <hi rend="latintype">Dirichlet</hi>. <seg type="closer">Nun sey nicht böse, daß auch Du garstige Lieder singen mußt, und erlebe mit Deiner dicken Cecile<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_df38136b-b2b4-481a-9b5b-423ed6b6254d" xml:lang="de">Deiner dicken Cecile – Gemeint ist die Schwangerschaft Cécile Mendelssohn Bartholdys.</note> sehr fröhliche Weihnachten, und schreibe bald. Adieu. Deine</seg></p> <signed rend="center">R.</signed> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_2bab7f78-79aa-4540-bf4d-c15f01289be8"> <note n="F" place="in_the_marginal_area_right,_left_or_right_and_left" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1"> <gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap>lies Weber</note> </div> </body> </text></TEI>