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gb-1837-12-20-01

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Franz Bernus du Fay an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Frankfurt a. M., 20. Dezember 1837 Erlauben Sie wenigstens daß ich Sie so nenne, denn was ich für Sie außer der Bewunderung für Ihr großes Talent fühle, kann ich nicht anders als durch dieses Wort ausdrücken, und die wenigen Tage die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Bernus du Fay in Frankfurt a. M.; Leipzig, 1. Dezember 1837 Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Bernus du Fay in Frankfurt a. M.; Leipzig, 6. März 1838 Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884) Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884) Transkription: FMB-C Edition: Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

GroßbritannienOxfordGB-ObOxford, Bodleian LibraryMusic SectionM.D.M. d. 32/161.AutographFranz Bernus du Fay an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. M., 20. Dezember 1837Erlauben Sie wenigstens daß ich Sie so nenne, denn was ich für Sie außer der Bewunderung für Ihr großes Talent fühle, kann ich nicht anders als durch dieses Wort ausdrücken, und die wenigen Tage die

1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse, 1 Poststempel [FRANKFURT 7-8 / 20. / DEC. / 1837], Siegel.

Franz Bernus du Fay

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

20. Dezember 1837 Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)counter-resetBernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808–1884) Frankfurt a. M. Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Felix MendelsohnMendelssohn Bartholdy Leipzig
Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808–1884)Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808–1884)Lieber Freund,

Erlauben Sie wenigstens daß ich Sie so nenne, denn was ich für Sie außer der Bewunderung für Ihr großes Talent fühle, kann ich nicht anders als durch dieses Wort ausdrücken, und die wenigen Tage die ich mit Ihnen hier und in BingenBingen am RheinDeutschland verlebte,die wenigen Tage die ich mit Ihnen hier und in Bingen verlebte – Die Mendelssohn Bartholdys weilten vom 4. Juli bis zum 2. August 1837 in Bingen am Rhein. Am 11. Juli 1837 unternahmen sie gemeinsam mit dem jungen Ehepaar Franz und Marie Bernus du Fay von dort aus eine »Wasserfahrt bis zu der Insel vor Rüdesheim« (Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 90). Das Ehepaar Bernus besuchte die Mendelssohn Bartholdys noch einmal vom 14. bis zum 17. Juli in Bingen. machten mich ganz den Künstler vergessen und den Menschen desto aufrichtiger zu lieben. Besonders gerne verweile ich bei dem Gedanken an unseren BingerBingen am RheinDeutschland Aufenthalt. Es waren liebe schöne Tage, und der alte Rhein übte auch damals seine erheiternde belebende Kraft auf uns aus. Gewiß, ich werde sie nie vergessen unsere Seefahrt zu Wasser und zu Land, unsere Hexameter voll muthwilliger Laune, unsere munteren Spiele, und vornehmlich unsere Wette!unsere Wette – siehe Brief fmb-1837-12-01-01 (Brief Nr. 1791) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Bernus du Fay in Frankfurt a. M., Leipzig, 1. Dezember 1837, Z. 4 ff. Sie haben sie so freundschaftlich und so reich gelöst, daß jener Franzose gewiß stolz sein würde, wenn er wüßte daß er so schönen Compositionen das Leben, oder doch wenigstens die Veranlassung zum Leben gegeben hat, und meine unbedeutenden Reimerein sind genug beschönt sich so geehrt zu fühlen. Meinen innigen herzlichen Dank für die schöne Gabe. Da ich selbst leider kein Sänger bin, so hat mein Schwager einige seiner Freunde eingeladen um mir Ihre Compositionen <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rjr1x5qp-xn20-pmir-au8k-fttvxlhsz54k"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list> <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xyqpen9c-dieo-xypb-yjax-z7vvnhyjgbma"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list> <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_w8thgrwl-kihl-jzp4-chng-2vngulpoiiq8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list><name key="PRC0100599" style="hidden">Zwei Lieder für vier Männerstimmen, [zwischen dem 27. November und 1. Dezember 1837]; enthält MWV G 20 und G 21<idno type="MWV">SH 37</idno><idno type="op"></idno></name> vorzutragen,Ihre Compositionen vorzutragen – Am 24. bzw. 27. November 1837 komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy die Lieder Im Süden MWV G 20 und Jagdlied MWV G 21 für vier Männerstimmen auf Texte von Franz Bernus du Fay (die Textvorlage zum zweiten Lied ist eine Bearbeitung nach Walter Scott). Felix Mendelssohn Bartholdy übersandte Bernus du Fay eine Partitur beider Lieder (MWV SH 37; heutiger Standort unbekannt). Das erste Lied »Im Süden« hat die Vorzeichnungen »Andante« und »piano«, das zweite Lied »Jagdlied« hat die Tempoangabe »Presto«. und das konnte ich auch den Liedern, der Eitelkeit und dem Wunsche Freude zu machen nicht widerstehen, und haben den LiederkranzLiederkranzBingen am RheinDeutschland erlaubt sich Ihre Compositionen abzuschreiben. Wie freue ich mich sie von diesem VereinLiederkranzBingen am RheinDeutschland vortragen zu hören! Sind Sie mir böse darüber? Nein gewiß nicht, und dann konnte ich Auch nicht wiederstehen! Sie sind gar freundlich zu sagen, daß es Ihnen Freude machte meine schlechten Verse zu componiren, und ich müßte eitler sein als ich es bin, wollte ich auch nur den Wunsch in mir aufkommen lassen, meine ausgesprochenen Gefühle durch Ihre herrliche Musik noch ferner beachtet zu wissen. Nun, lieber Freund, Sie sind recht freundlich in Ihrem Anerbieten, aber meine Verse sind es nicht werth daß Sie die Federn daran setzen. Mendelssohn & Bernus auf demselben Blatte, das klingt nicht gut zusammen; der künstlerische Abstand bildet eine zu große Kluft, als daß Ihre Muse eine schwungreiche Brücke darüber bauen sollte! Eine Wette, – ein wohlwollendes Einhalten Ihrer Seite, – das ging und zwar gut, – es waren aber nicht meine Worte die Ihnen die schönen |2| Töne entlockten, es war die Erinnerung an frohverlebte Tage; und hätte ich die Anmaßung Ihnen ferner noch von meinen Versen zu senden, Sie würden erkennen wie unbedeutend und mangelhaft sie sind, und Sie würden dem Dichterstümper die Achtung und Freundschaft vielleicht versagen, die ich hoffe dem tüchtigen practischen Manne zu erhalten. – Doch genug davon, und nochmals meinen Händedruck und meinen Dank. – Sie wollen wissen was es in Musik für Neues giebt? Nichts: denn daß RiesRies, Ferdinand (1784-1838) den Caecilien VereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland dirigirt, das wissen Sie. Viele sind nicht zufrieden, Manche fürchten daß sich die Richtung dieser Gestalt nicht rein erhalten werde, und Alle bedauern einen Mann wie Sie nicht haben fassen zu können. Am meisten bedauere ich es, aber nicht aus Gründen der Kunst, sondern aus Egoismus. Als erstes Concert von Ries wurde aufgeführt: Davide penitente<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110087" style="hidden" type="music">Davidde penitente KV 469</name>, wobei Handel GearHandel Gear, Henry (1805-1884) die große Tenor Ariedie große Tenor Arie – Wolfgang Amadeus Mozart, Davidde penitente KV 469, Aria »A te, fra tanti affanni – Udisti i voti miei« (Andante – Allegro). sang. So wie ich weiß kennen Sie Gear? Er sagt es wenigstens. Schnyder von WartenseeSchnyder von Wartensee, Franz Xaver Joseph Peter (1786-1868) ist der Magnet der ihn hier fesselt. He wants to profit of his in matters of compositions, wie er sich ausdrückt. Ferner wurde Hayden’s Alexander’s Fest<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108949" style="hidden" type="music">Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75</name> gegeben. Die Aufführung war zwar ziemlich gelungen, aber man vermißt SpanSpan, Herr und SchelblesSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837) belebenden Geist in der DirectionCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland. Selbst HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) hat viele Stimmen für sich. Doch was ich anführe ist Alles nur vom Hören Sagen, da ich nicht Musiker genug bin, um mir ein selbst ständiges Urtheil zuzutrauen. Ferner haben Wir eine Miss Lacy hier. Sie kommt von St. PetersburgSt. PetersburgRussland und gab Le Sacrés musicales.Le Sacrés musicales – frz., Geistliche Musik. Es wurde viel Lärm von ihr gemacht und die Sache sollte ganz vornehm behandelt werden. Es bildete sich ein Comité aus Damen, 3 aus dem Bunde, 2 aus der Stadt, wobei ihre Freundin, die Frau Hoch, und nun wurden die Engl. Späße gemacht; aber der Erfolg entsprang nicht den Vorbereitungen. Miss LacyLacy, Miss hat zwar eine recht hübsche frische Stimme, scheint mir auch nicht ohne Schule, aber bis zu einer Sängerin ersten Ranges hat sie noch weit. Was sonst bei dieser Sacrés vorkam, war ganz unbedeutend. Großes Aufsehen dagegen erregte Miss CampellButler, Frances Anne (Fanny) (1809-1893). Sie electrisirte die ganze Stadt, und da jeden Tag ihr zu Ehren mehrere Gesellschaften gegeben wurden, so können Sie sich denken wie es dem Mädchen mißbeäugt wurde. Zuletzt soll der Vater auch Einspruch gethan haben. Mich verletzt es immer wenn so etwas vorfällt, ich bin aber auch freilich noch nicht à la hauteur de la bonne société.à la hauteur de la bonne société – frz., für die Gesellschaft geeignet. – Uebrigens verdrehte Miss CampellButler, Frances Anne (Fanny) (1809-1893) Allen Herren die Köpfe und man mußte ihnen daher schon Manches zu gut halten. Bethmann’sBethmann, Simon Moritz (seit 1808) Freiherr von (1768-1826) Consorten brachten ihr Ständchen, ritten ihr bei ihrer |3| Abreise bis HöchstHöchstDeutschland nach, ritten auf dem Fußweg, wurden ertappt und Peter LachLach, Peter & sein Roß büßten ihren Kunstsinn mit einer derben Tracht Prügel. Sie sehen zu welcher Höhe man es hier noch im Geschmack bringt. Mich freute der alte CampellKemble, Charles (1775-1854) in seiner einsilbigen Nationalitaetin seiner einsilbigen Nationalitaet – Charles Kemble stammte aus Südwales. und in seiner völligen Beruhigung über die Talente seiner Tochter. Er mußte mir viel von Ihnen und Ihrer lieben FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und Ihren Genußreichen Sacrés erzählen. – Als besondere Größe an unserem musikalischen Himmel glänzte eine junge Pariserin, Madlle van der HelstHelst, Mademoiselle van der. Sie soll ausgezeichnet Clavier spielen à la ThalbergThalberg, Sigismund (1812-1871). Ich habe sie nicht gehört. Unsere OperNeues Königliches Hoftheater (Altes Hoftheater)DresdenDeutschland ist noch um Nichts beßer, und das MuseumMuseum (Gesellschaft)Frankfurt a. M.Deutschland ganz in seinem alten Zustande. – In der bildenden Kunst ist das neuste Ereigniß die Enthüllung des GuiolletGuiollett, JakobDenkmals von LaunitzLaunitz, Nikolaus Karl Eduard (seit 1817) Schmidt von der (1797-1869) verfertigt. Da jetzt Alles Denkmähler haben muß, so mußte denn auch der Stifter unserer Promenaden eins haben. Es steht auf der Erhöhung am Bockenheimerthor, bildet eine kurze Säule mit der Bronzebüste von Guiollet; und mit handlicher die Abtragung der Wälle & Anpflanzung der Promenade vorstellend, ebenfalls in Bronze. Letztere sind nicht überall und man sieht daß dem Bildhauer Motive aus dem Thurm des BatisterioBaptisterium San GiovanniFlorenzItalien in FlorenzFlorenzItalien vorschwebten. VeitsVeit, Philipp (1793-1877) großes Fresco<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111137" style="hidden" type="art">Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum</name> ist enthüllt. Der Saal von Hehrmann würdig decorirt und das Bild findet großen Anklang wenn Veits Feinde auch dabei nicht ruhen, und mehrmals versuchten den großen Eindruck den es beim Publikum machte zu lähmen und Veits reine Freude darüber zu trüben. Aber alle Angriffe waren stumpfe Pfeile, und dienten nur dazu den Künstler desto mehr zu heben. Die beiden <hi rend="latintype">Marien</hi> am Grabe<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111135" style="hidden" type="art">Die beiden Marien am Grabe</name> die er mir überließ haben wo möglich noch größeren Eindruck gemacht, und unserem Freund wurde im vollen Maaße die Anerkennung die er verdient. Es hatte dies auch einen bedeutenden Einfluß auf seine Stimmung, und er war heiter und thatkräftig angeregt. Er beendete seinen Karton <hi rend="latintype">à la Raphael</hi><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111141" style="hidden" type="art">Fresken (Rom, Casa Bartholdy)</name>, da es sehr gelitten hatte, und wollte sogleich ein neues kleines Ölbild mahlen und ein großes componiren Unter der Hand versprach er mir meine Frau zu mahlen<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111859" style="hidden" type="art">Freifrau von Bernus</name>. Er fing auch zu arbeiten an, und entwarf eine Skizze. Die Statue der <hi rend="latintype">Maria Magdalena</hi><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111856" style="hidden" type="art">Statue der Maria Magdalena nach der Auferstehung</name> nach der Auferstehung erscheint – Die Memayd<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111857" style="hidden" type="art">Mermaid</name> die ich schon ziemlich ausgezeichnet sah war das schönste und tiefgefühltste was ich je von weiblichen Figuren sah, und ich freute mich schon in Gedanken des neuen Lorbeers den Veit sich dadurch erwerben würde! Gestern besuche ich ihn, und finde die herrliche Composition vernichtet und Veit ganz außer sich. Die neuen Vorfälle in CöllnKölnDeutschlandDie neuen Vorfälle in Cölln – Gemeint ist der sich 1837 an der Mischehenfrage entzündende Streit zwischen dem Erzbischof von Köln, Clemens August Freiherr Droste zu Vischering, und Preußen, welcher in der Verhaftung Droste zu Vischerings mündete. Der Streit machte ihn zu einer bedeutsamen Symbolgestalt für die Freiheit der Kirche und führte zu einer nachhaltigen Sensibilisierung und Politisierung des Katholizismus in Deutschland. haben ihn sehr ergriffen, sein reges Gemüth hat Alle dem Künstler nöthige Ruhe verlohren, und er ist außer sich über eine Stadt die so disharmonisch in ihren Erscheinungen |4| jedes Festhalten an einer erfaßten Idee fast unmöglich macht. Es wird diese trübe Stimmung auch wieder bei ihm vorübergehen, aber er dauert mich der gute Veit. Er hängt mit kindlich-gläubigem Herz an Pabst und Kirche, und hier wo man mitunter exaltirt evangelisch ist hat man seine Freude über die Absetzung des Erzbischoffs ziemlich laut werden lassen, und selbst in Gesellschaft dabei nicht immer beachtet ob eine derartige Äußerung für einen Theil der Anwesenden anstößig sei oder nicht. Veit ist wie scheint auf diese Weise mehrmals empfindlich verletzt worden, und in Bezug auf ihn sind diese kirchlichen Zeriste gewiß ein Verdruß für die Kunst. Sonst wüßte ich Ihnen nichts Neues in dieser Beziehung zu sagen, wenn nicht, daß Thauing hier ist, und einige Zeit hier verweilt. Er ist der Mahler der meine Ansicht von Capri verfertigte. Er hat schöne Studien aus Italien und Sicilien, die Sie gewiß erfreuen würden. Bei der Verleihung unseres Kunstvereins hat Ihr SchwagerJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) eins der schönsten Bilder gewonnen. Er ist eine schöne erleuchtete Mühle in einem Fuhrengrund<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111858" style="hidden" type="art">Mühle im Fuhrengrund</name>. Für nächstes Jahr will der VereinStädelsches KunstinstitutFrankfurt a. M.Deutschland meine beiden <hi rend="latintype">Marien</hi><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111135" style="hidden" type="art">Die beiden Marien am Grabe</name> lithographiren lassen, und wenn Sie mir erlauben, so schicke ich Ihnen als dann auch ein Exemplar. – Mit der Subscription für das GötheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) DenkmahlGöthe Denkmahl – 1821 reichte der dänischen Bildhauer Berthel Thorvaldsen einen Entwurf für ein Goethedenkmal und einen Goethe-Tempel auf der schmalen Maininsel des Müllermains in Frankfurt a. M. ein. Die Stadt hatte den Baugrund dazu bereits kostenlos zur Verfügung gestellt. Jedoch wurde das Denkmal niemals realisiert. können wir so ziemlich zufrieden sein. Bis jetzt haben wir f 29.000, bloß hier aus der Stadt, und es wird gewiß noch viel unterschrieben. ThorwaldsonThorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844) hat die Arbeit definitiv übernommen, und soll sich geäußert haben er wolle das Modell selbst machen. Seine Idee ist: 14 Fuß hohe Figur, griechisches Costüm, Anlehnung an einen Fayen, die Figur daraufgelehnt von der Linken gehalten, Als Basrelief um das 100 Fuß hohe Postament den Parnaß. Figur und Basrelief sind in Bronze gegossen worden.

Die verschiedenen politischen, und politischreligiösen Fragen die jetzt so viel Aufmerksamkeit erregen, werden auch bei uns vielseitig besprochen, und je nach der Parthei der Einzelnen beurtheilt. Jedenfalls bemerken sie, daß das leblos erschlaffende Einerlei unserer Zeit wieder einen neuen Lebens Impuls erhällt. Da ich für eine stete Fortschreitung aller menschlichen Verhälnisse bin, so brauche ich Ihnen meine persönlichen Ansichten über die berührten Punkte nicht mitzutheilen. Meinen Freund GervinusGervinus, Georg Gottfried (1805-1871) erwarten wir dieser Tage hier, da er, wie Sie wohl wissen werden nebst GrimmGrimm, Jacob Ludwig Carl (1785-1863) & DahlmannDahlmann, Friedrich Christoph (1785-1860) aus HannoverHannoverDeutschland des Landes verwiesendes Landes verwiesen – 1837 wurden Jacob Grimm, Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Gottfried Gervinus als Mitverfasser des Protestes der »Göttinger Sieben« durch den König von Hannover ihres Amtes enthoben und des Landes verwiesen. ist. – Bilden sich bei Ihnen auch so viele Mystische |5| Vereine? Bei uns nimmt dies Übel auf eine erschreckende Weise zu. Für meinen Theil sehe ich dieser Erscheinung mit Herzensangst zu: denn wenn der religieuse pandemismus auf beiden Seiten mit der neuauflebenden Intolerance dauernd so zunimmt, so gehn wir unfehlbar neuen ernstlichen religieusen Reibungen entgegen. Doch ich ermüde Sie schon genug, und muß wahrlich fürchten Sie recht zu langweilen. Es macht mir aber so viel Freude mich einmal wieder mit Ihnen zu unterhalten, und da Sie mir versprochen haben mir manchmal Nachrichten von Ihrem Leben zu geben, so verspreche ich Ihnen auch in Zukunft mich kürzer zu fassen. Also nur noch wenige Worte von meiner FrauDu Fay, Marie Cornelie Magdalene & mir.

MarienDu Fay, Marie Cornelie Magdalene geht es recht gut, und auch ich sehe ihrer Entbindung mit ziemlicher Ruhe entgegen. Manchmal pocht mir wohl das Herz wenn ich daran denke! Hängt doch von jenem Augenblick das ganze Glück des Lebens ab! Doch ich hoffe zu Gott es wird bei uns beiden Alles gut gehn, und wir uns als glückliche Väter wiedersehn: Denn nachdem wir im Frühjahr KreuznachKreuznachDeutschland abermals besucht haben, gedenke ich Marien nach HeidelbergHeidelbergDeutschland zu bringen und nach Russland zu gehn. Mein Weg führt mich dann über LeipzigLeipzigDeutschland und ich hoffe dann einen recht glücklichen Tag bei Ihnen zu verleben. Dieser Brief trifft Sie wohl in ihrer neuen Wohnung?ihrer neuen Wohnung – Die Mendelssohn Bartholdys zogen am 1. Dezember 1837 in ihre neue Wohnung in Lurgensteins Garten, ein Haus westlich der Thomaskirche im Besitz von Wenzel Anton Lurgenstein. Sie bezogen die linke Wohnung in der zweiten Etage im Vorderhaus des neuen Gebäudes (vgl. die Zeichnung des Hauses von Susette Hauptmann vom 31. März 1843, GB-Ob, M.D.M. c. 21, fol. 88r. Abbildung in Klein, Almanach, S. 102). Im Brief fmb-1837-12-07-02 (Brief Nr. 1798), Z. 12, gab Felix Mendelssohn Bartholdy den 2. und nicht wie hier, den 1. Dezember 1837 als Tag des Einzugs an. Lurgensteins Garten war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert ein barocker Garten westlich der Thomaskirche. Vom Garten führte ein Steg südlich der Thomasmühle über den Pleißemühlgraben auf die Promenade (heute Dittrichring). 1834 gelangte der Garten in den Besitz des Kammfabrikanten Wenzel Anton Lurgenstein, der dort eine Gebäudeanlage errichten ließ. Felix Mendelssohn Bartholdy beschrieb das neue Logis in seinem Brief fmb-1837-11-20-03 (Brief Nr. 1774) an Carl Klingemann vom 19. oder 20. November 1837, Z. 36 ff. Der Mietvertrag mit Lurgenstein wird in Oxford aufbewahrt (GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 98-107). Folio 104 bis 107 enthalten ein »Verzeichniss der zur 2ten Etage gehörigen Localitäten und Inventarstücke«, in dem die Ausstattung der Wohnung detailliert aufgeführt ist. Der Mietzins betrug 300 Taler Courant Gold jährlich. Der Vertrag ist mit »Leipzig den 20n July 1837.« datiert (fol. 101r). Zu diesem Zeitpunkt hielt sich Felix Mendelssohn Bartholdy nicht in Leipzig auf. Im Vorfeld des Einzugs begannen die Mendelssohn Bartholdys, ihren neuen Haushalt auszustatten. Die Ausgaben dafür sind in Mendelssohns Haushaltsbuch (GB-Ob, M.D.M. f. 6) und darüber hinaus in seinen und den Einnahme- und Ausgabebüchern seiner Ehefrau Cécile dokumentiert (ebenda, f. 1 und f. 9). Möge sie ein Haus des Glückes und des Seegens für Sie werden. – Mit der Gesundheit der GroßmutterSouchay, Helene Elisabeth (1774-1851) Ihrer Frau geht es besser. Sonst ist Alles wohl bei den Ihrigen. – Noch muß ich Sie fragen, ob Sie RückertsRückert, Friedrich (Pseud.: Freimund Raimar) (1788-1866) Danksagung im <hi rend="latintype">Phönix</hi><name key="PSN0119655" style="hidden" type="author">Duller, Eduard (1809-1853)</name><name key="CRT0112282" style="hidden" type="periodical">Phönix</name> vom DezDez – Dezember.Rückerts Danksagung im Phönix von Decys – siehe Phönix. Frühlingszeitung für Deutschland, 3. Jg., Nr. 294, 13. Dezember 1837, S. 1176 (Link). gelesen haben? Was sagen Sie dazu? Und wie finden Sie seine neueren <hi rend="latintype">Publicationen</hi><name key="PSN0114344" style="hidden" type="author">Rückert, Friedrich (Pseud.: Freimund Raimar) (1788-1866)</name><name key="CRT0112283" style="hidden" type="literature">Die Weisheit des Brahmanen, ein Lehrgedicht in Bruchstücken</name>? Marie wollte meinen Brief nicht abgehen lassen ohne einige Zeilen an Ihre FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853). Grüßen Sie diese recht vielmals von mir wie die meinige Ihnen auch viel Schönes sagen läßt. Und nun, leben Sie recht wohl, halten Sie Wort und schreiben Sie mir bald wieder und glauben Sie mich stets mit besonderer Achtung

Ihnen Bernus du Fay Ffurt a/m den 20 Dec 1837
            Lieber Freund,
Erlauben Sie wenigstens daß ich Sie so nenne, denn was ich für Sie außer der Bewunderung für Ihr großes Talent fühle, kann ich nicht anders als durch dieses Wort ausdrücken, und die wenigen Tage die ich mit Ihnen hier und in Bingen verlebte, machten mich ganz den Künstler vergessen und den Menschen desto aufrichtiger zu lieben. Besonders gerne verweile ich bei dem Gedanken an unseren Binger Aufenthalt. Es waren liebe schöne Tage, und der alte Rhein übte auch damals seine erheiternde belebende Kraft auf uns aus. Gewiß, ich werde sie nie vergessen unsere Seefahrt zu Wasser und zu Land, unsere Hexameter voll muthwilliger Laune, unsere munteren Spiele, und vornehmlich unsere Wette! Sie haben sie so freundschaftlich und so reich gelöst, daß jener Franzose gewiß stolz sein würde, wenn er wüßte daß er so schönen Compositionen das Leben, oder doch wenigstens die Veranlassung zum Leben gegeben hat, und meine unbedeutenden Reimerein sind genug beschönt sich so geehrt zu fühlen. Meinen innigen herzlichen Dank für die schöne Gabe. Da ich selbst leider kein Sänger bin, so hat mein Schwager einige seiner Freunde eingeladen um mir Ihre Compositionen vorzutragen, und das konnte ich auch den Liedern, der Eitelkeit und dem Wunsche Freude zu machen nicht widerstehen, und haben den Liederkranz erlaubt sich Ihre Compositionen abzuschreiben. Wie freue ich mich sie von diesem Verein vortragen zu hören! Sind Sie mir böse darüber? Nein gewiß nicht, und dann konnte ich Auch nicht wiederstehen! Sie sind gar freundlich zu sagen, daß es Ihnen Freude machte meine schlechten Verse zu componiren, und ich müßte eitler sein als ich es bin, wollte ich auch nur den Wunsch in mir aufkommen lassen, meine ausgesprochenen Gefühle durch Ihre herrliche Musik noch ferner beachtet zu wissen. Nun, lieber Freund, Sie sind recht freundlich in Ihrem Anerbieten, aber meine Verse sind es nicht werth daß Sie die Federn daran setzen. Mendelssohn & Bernus auf demselben Blatte, das klingt nicht gut zusammen; der künstlerische Abstand bildet eine zu große Kluft, als daß Ihre Muse eine schwungreiche Brücke darüber bauen sollte! Eine Wette, – ein wohlwollendes Einhalten Ihrer Seite, – das ging und zwar gut, – es waren aber nicht meine Worte die Ihnen die schönen Töne entlockten, es war die Erinnerung an frohverlebte Tage; und hätte ich die Anmaßung Ihnen ferner noch von meinen Versen zu senden, Sie würden erkennen wie unbedeutend und mangelhaft sie sind, und Sie würden dem Dichterstümper die Achtung und Freundschaft vielleicht versagen, die ich hoffe dem tüchtigen practischen Manne zu erhalten. – Doch genug davon, und nochmals meinen Händedruck und meinen Dank. – Sie wollen wissen was es in Musik für Neues giebt? Nichts: denn daß Ries den Caecilien Verein dirigirt, das wissen Sie. Viele sind nicht zufrieden, Manche fürchten daß sich die Richtung dieser Gestalt nicht rein erhalten werde, und Alle bedauern einen Mann wie Sie nicht haben fassen zu können. Am meisten bedauere ich es, aber nicht aus Gründen der Kunst, sondern aus Egoismus. Als erstes Concert von Ries wurde aufgeführt: Davide penitente, wobei Handel Gear die große Tenor Arie sang. So wie ich weiß kennen Sie Gear? Er sagt es wenigstens. Schnyder von Wartensee ist der Magnet der ihn hier fesselt. He wants to profit of his in matters of compositions, wie er sich ausdrückt. Ferner wurde Hayden’s Alexander’s Fest gegeben. Die Aufführung war zwar ziemlich gelungen, aber man vermißt Span und Schelbles belebenden Geist in der Direction. Selbst Hiller hat viele Stimmen für sich. Doch was ich anführe ist Alles nur vom Hören Sagen, da ich nicht Musiker genug bin, um mir ein selbst ständiges Urtheil zuzutrauen. Ferner haben Wir eine Miss Lacy hier. Sie kommt von St. Petersburg und gab Le Sacrés musicales. Es wurde viel Lärm von ihr gemacht und die Sache sollte ganz vornehm behandelt werden. Es bildete sich ein Comité aus Damen, 3 aus dem Bunde, 2 aus der Stadt, wobei ihre Freundin, die Frau Hoch, und nun wurden die Engl. Späße gemacht; aber der Erfolg entsprang nicht den Vorbereitungen. Miss Lacy hat zwar eine recht hübsche frische Stimme, scheint mir auch nicht ohne Schule, aber bis zu einer Sängerin ersten Ranges hat sie noch weit. Was sonst bei dieser Sacrés vorkam, war ganz unbedeutend. Großes Aufsehen dagegen erregte Miss Campell. Sie electrisirte die ganze Stadt, und da jeden Tag ihr zu Ehren mehrere Gesellschaften gegeben wurden, so können Sie sich denken wie es dem Mädchen mißbeäugt wurde. Zuletzt soll der Vater auch Einspruch gethan haben. Mich verletzt es immer wenn so etwas vorfällt, ich bin aber auch freilich noch nicht à la hauteur de la bonne société. – Uebrigens verdrehte Miss Campell Allen Herren die Köpfe und man mußte ihnen daher schon Manches zu gut halten. Bethmann’s Consorten brachten ihr Ständchen, ritten ihr bei ihrer Abreise bis Höchst nach, ritten auf dem Fußweg, wurden ertappt und Peter Lach & sein Roß büßten ihren Kunstsinn mit einer derben Tracht Prügel. Sie sehen zu welcher Höhe man es hier noch im Geschmack bringt. Mich freute der alte Campell in seiner einsilbigen Nationalitaet und in seiner völligen Beruhigung über die Talente seiner Tochter. Er mußte mir viel von Ihnen und Ihrer lieben Frau und Ihren Genußreichen Sacrés erzählen. – Als besondere Größe an unserem musikalischen Himmel glänzte eine junge Pariserin, Madlle van der Helst. Sie soll ausgezeichnet Clavier spielen à la Thalberg. Ich habe sie nicht gehört. Unsere Oper ist noch um Nichts beßer, und das Museum ganz in seinem alten Zustande. – In der bildenden Kunst ist das neuste Ereigniß die Enthüllung des GuiolletDenkmals von Launitz verfertigt. Da jetzt Alles Denkmähler haben muß, so mußte denn auch der Stifter unserer Promenaden eins haben. Es steht auf der Erhöhung am Bockenheimerthor, bildet eine kurze Säule mit der Bronzebüste von Guiollet; und mit handlicher die Abtragung der Wälle & Anpflanzung der Promenade vorstellend, ebenfalls in Bronze. Letztere sind nicht überall und man sieht daß dem Bildhauer Motive aus dem Thurm des Batisterio in Florenz vorschwebten. Veits großes Fresco ist enthüllt. Der Saal von Hehrmann würdig decorirt und das Bild findet großen Anklang wenn Veits Feinde auch dabei nicht ruhen, und mehrmals versuchten den großen Eindruck den es beim Publikum machte zu lähmen und Veits reine Freude darüber zu trüben. Aber alle Angriffe waren stumpfe Pfeile, und dienten nur dazu den Künstler desto mehr zu heben. Die beiden Marien am Grabe die er mir überließ haben wo möglich noch größeren Eindruck gemacht, und unserem Freund wurde im vollen Maaße die Anerkennung die er verdient. Es hatte dies auch einen bedeutenden Einfluß auf seine Stimmung, und er war heiter und thatkräftig angeregt. Er beendete seinen Karton à la Raphael, da es sehr gelitten hatte, und wollte sogleich ein neues kleines Ölbild mahlen und ein großes componiren Unter der Hand versprach er mir meine Frau zu mahlen. Er fing auch zu arbeiten an, und entwarf eine Skizze. Die Statue der Maria Magdalena nach der Auferstehung erscheint – Die Memayd die ich schon ziemlich ausgezeichnet sah war das schönste und tiefgefühltste was ich je von weiblichen Figuren sah, und ich freute mich schon in Gedanken des neuen Lorbeers den Veit sich dadurch erwerben würde! Gestern besuche ich ihn, und finde die herrliche Composition vernichtet und Veit ganz außer sich. Die neuen Vorfälle in Cölln haben ihn sehr ergriffen, sein reges Gemüth hat Alle dem Künstler nöthige Ruhe verlohren, und er ist außer sich über eine Stadt die so disharmonisch in ihren Erscheinungen jedes Festhalten an einer erfaßten Idee fast unmöglich macht. Es wird diese trübe Stimmung auch wieder bei ihm vorübergehen, aber er dauert mich der gute Veit. Er hängt mit kindlich-gläubigem Herz an Pabst und Kirche, und hier wo man mitunter exaltirt evangelisch ist hat man seine Freude über die Absetzung des Erzbischoffs ziemlich laut werden lassen, und selbst in Gesellschaft dabei nicht immer beachtet ob eine derartige Äußerung für einen Theil der Anwesenden anstößig sei oder nicht. Veit ist wie scheint auf diese Weise mehrmals empfindlich verletzt worden, und in Bezug auf ihn sind diese kirchlichen Zeriste gewiß ein Verdruß für die Kunst. Sonst wüßte ich Ihnen nichts Neues in dieser Beziehung zu sagen, wenn nicht, daß Thauing hier ist, und einige Zeit hier verweilt. Er ist der Mahler der meine Ansicht von Capri verfertigte. Er hat schöne Studien aus Italien und Sicilien, die Sie gewiß erfreuen würden. Bei der Verleihung unseres Kunstvereins hat Ihr Schwager eins der schönsten Bilder gewonnen. Er ist eine schöne erleuchtete Mühle in einem Fuhrengrund. Für nächstes Jahr will der Verein meine beiden Marien lithographiren lassen, und wenn Sie mir erlauben, so schicke ich Ihnen als dann auch ein Exemplar. – Mit der Subscription für das Göthe Denkmahl können wir so ziemlich zufrieden sein. Bis jetzt haben wir f 29. 000, bloß hier aus der Stadt, und es wird gewiß noch viel unterschrieben. Thorwaldson hat die Arbeit definitiv übernommen, und soll sich geäußert haben er wolle das Modell selbst machen. Seine Idee ist: 14 Fuß hohe Figur, griechisches Costüm, Anlehnung an einen Fayen, die Figur daraufgelehnt von der Linken gehalten, Als Basrelief um das 100 Fuß hohe Postament den Parnaß. Figur und Basrelief sind in Bronze gegossen worden.
Die verschiedenen politischen, und politischreligiösen Fragen die jetzt so viel Aufmerksamkeit erregen, werden auch bei uns vielseitig besprochen, und je nach der Parthei der Einzelnen beurtheilt. Jedenfalls bemerken sie, daß das leblos erschlaffende Einerlei unserer Zeit wieder einen neuen Lebens Impuls erhällt. Da ich für eine stete Fortschreitung aller menschlichen Verhälnisse bin, so brauche ich Ihnen meine persönlichen Ansichten über die berührten Punkte nicht mitzutheilen. Meinen Freund Gervinus erwarten wir dieser Tage hier, da er, wie Sie wohl wissen werden nebst Grimm & Dahlmann aus Hannover des Landes verwiesen ist. – Bilden sich bei Ihnen auch so viele Mystische Vereine? Bei uns nimmt dies Übel auf eine erschreckende Weise zu. Für meinen Theil sehe ich dieser Erscheinung mit Herzensangst zu: denn wenn der religieuse pandemismus auf beiden Seiten mit der neuauflebenden Intolerance dauernd so zunimmt, so gehn wir unfehlbar neuen ernstlichen religieusen Reibungen entgegen. Doch ich ermüde Sie schon genug, und muß wahrlich fürchten Sie recht zu langweilen. Es macht mir aber so viel Freude mich einmal wieder mit Ihnen zu unterhalten, und da Sie mir versprochen haben mir manchmal Nachrichten von Ihrem Leben zu geben, so verspreche ich Ihnen auch in Zukunft mich kürzer zu fassen. Also nur noch wenige Worte von meiner Frau & mir.
Marien geht es recht gut, und auch ich sehe ihrer Entbindung mit ziemlicher Ruhe entgegen. Manchmal pocht mir wohl das Herz wenn ich daran denke! Hängt doch von jenem Augenblick das ganze Glück des Lebens ab! Doch ich hoffe zu Gott es wird bei uns beiden Alles gut gehn, und wir uns als glückliche Väter wiedersehn: Denn nachdem wir im Frühjahr Kreuznach abermals besucht haben, gedenke ich Marien nach Heidelberg zu bringen und nach Russland zu gehn. Mein Weg führt mich dann über Leipzig und ich hoffe dann einen recht glücklichen Tag bei Ihnen zu verleben. Dieser Brief trifft Sie wohl in ihrer neuen Wohnung? Möge sie ein Haus des Glückes und des Seegens für Sie werden. – Mit der Gesundheit der Großmutter Ihrer Frau geht es besser. Sonst ist Alles wohl bei den Ihrigen. – Noch muß ich Sie fragen, ob Sie Rückerts Danksagung im Phönix vom Dez gelesen haben? Was sagen Sie dazu? Und wie finden Sie seine neueren Publicationen? Marie wollte meinen Brief nicht abgehen lassen ohne einige Zeilen an Ihre Frau. Grüßen Sie diese recht vielmals von mir wie die meinige Ihnen auch viel Schönes sagen läßt. Und nun, leben Sie recht wohl, halten Sie Wort und schreiben Sie mir bald wieder und glauben Sie mich stets mit besonderer Achtung
Ihnen Bernus du Fay
Ffurt a/m den 20 Dec 1837          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1837-12-20-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1837-12-20-01" xml:id="title_7513ab9d-b216-45af-99d5-b7264fe20cc5">Franz Bernus du Fay an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb> Frankfurt a. M., 20. 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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_cd2af187-cc33-4f2a-99d4-521efcbad956"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_d4ed6b26-6a19-494e-bf66-bc92de81b586"> <msDesc><msIdentifier><country>Großbritannien</country><settlement>Oxford</settlement><institution key="RISM">GB-Ob</institution><repository>Oxford, Bodleian Library</repository><collection>Music Section</collection><idno type="signatur">M.D.M. d. 32/161.</idno></msIdentifier><msContents><msItem><idno type="autograph">Autograph</idno><title key="gb-1837-12-20-01" type="letter" xml:id="title_a3f0c7cb-b138-4906-b6a9-4635821fe774">Franz Bernus du Fay an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. 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Dezember 1837</title><incipit>Erlauben Sie wenigstens daß ich Sie so nenne, denn was ich für Sie außer der Bewunderung für Ihr großes Talent fühle, kann ich nicht anders als durch dieses Wort ausdrücken, und die wenigen Tage die</incipit></msItem></msContents><physDesc><p>1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse, 1 Poststempel [FRANKFURT 7-8 / 20. / DEC. / 1837], Siegel. </p><handDesc hands="1"><p>Franz Bernus du Fay</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc><history><provenance> <p>Green Books</p> </provenance></history></msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-12-20" xml:id="date_badec2bb-916f-499e-90f5-0dc56ee9cb62">20. 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Juli bis zum 2. August 1837 in Bingen am Rhein. Am 11. Juli 1837 unternahmen sie gemeinsam mit dem jungen Ehepaar Franz und Marie Bernus du Fay von dort aus eine »Wasserfahrt bis zu der Insel vor Rüdesheim« (Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 90). Das Ehepaar Bernus besuchte die Mendelssohn Bartholdys noch einmal vom 14. bis zum 17. Juli in Bingen. </note> machten mich ganz den Künstler vergessen und den Menschen desto aufrichtiger zu lieben. Besonders gerne verweile ich bei dem Gedanken an unseren <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_825eb23b-6fb9-43f1-8dae-01befee393fe">Binger<settlement key="STM0100599" style="hidden" type="locality">Bingen am Rhein</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> Aufenthalt. Es waren liebe schöne Tage, und der alte Rhein übte auch damals seine erheiternde belebende Kraft auf uns aus. Gewiß, ich werde sie nie vergessen unsere Seefahrt zu Wasser und zu Land, unsere <hi rend="latintype">Hexameter</hi> voll muthwilliger Laune, unsere munteren Spiele, und vornehmlich unsere Wette!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9a341463-9b32-4b32-b0b0-4a06acc6192e" xml:lang="de">unsere Wette – siehe Brief fmb-1837-12-01-01 (Brief Nr. 1791) Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Bernus du Fay in Frankfurt a. M., Leipzig, 1. Dezember 1837, Z. 4 ff.</note> Sie haben sie so freundschaftlich und so reich gelöst, daß jener Franzose gewiß stolz sein würde, wenn er wüßte daß er so schönen Compositionen das Leben, oder doch wenigstens die Veranlassung zum Leben gegeben hat, und meine unbedeutenden Reimerein sind genug beschönt sich so geehrt zu fühlen. Meinen innigen herzlichen Dank für die schöne Gabe. Da ich selbst leider kein Sänger bin, so hat mein Schwager einige seiner Freunde eingeladen um mir Ihre <title xml:id="title_07024522-f914-4271-bf89-a789a4c33dcf">Compositionen <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rjr1x5qp-xn20-pmir-au8k-fttvxlhsz54k"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list> <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xyqpen9c-dieo-xypb-yjax-z7vvnhyjgbma"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list> <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_w8thgrwl-kihl-jzp4-chng-2vngulpoiiq8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_manuscripts" style="hidden"></item></list><name key="PRC0100599" style="hidden">Zwei Lieder für vier Männerstimmen, [zwischen dem 27. November und 1. Dezember 1837]; enthält MWV G 20 und G 21<idno type="MWV">SH 37</idno><idno type="op"></idno></name></title> vorzutragen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_116e4bad-81e6-4372-a4cf-38237bd40d24" xml:lang="de">Ihre Compositionen vorzutragen – Am 24. bzw. 27. November 1837 komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy die Lieder Im Süden MWV G 20 und Jagdlied MWV G 21 für vier Männerstimmen auf Texte von Franz Bernus du Fay (die Textvorlage zum zweiten Lied ist eine Bearbeitung nach Walter Scott). Felix Mendelssohn Bartholdy übersandte Bernus du Fay eine Partitur beider Lieder (MWV SH 37; heutiger Standort unbekannt). Das erste Lied »Im Süden« hat die Vorzeichnungen »Andante« und »piano«, das zweite Lied »Jagdlied« hat die Tempoangabe »Presto«. </note> und das konnte ich auch den Liedern, der Eitelkeit und dem Wunsche Freude zu machen nicht widerstehen, und haben den <placeName xml:id="placeName_5a3b3e62-20a6-483b-a79c-8ab2573a7780">Liederkranz<name key="NST0103389" style="hidden" subtype="" type="institution">Liederkranz</name><settlement key="STM0100599" style="hidden" type="locality">Bingen am Rhein</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erlaubt sich Ihre Compositionen abzuschreiben. Wie freue ich mich sie von diesem <placeName xml:id="placeName_9f56d019-b955-41f1-80ee-6f72228116b5">Verein<name key="NST0103389" style="hidden" subtype="" type="institution">Liederkranz</name><settlement key="STM0100599" style="hidden" type="locality">Bingen am Rhein</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vortragen zu hören! Sind Sie mir böse darüber? Nein gewiß nicht, und dann konnte ich Auch nicht wiederstehen! Sie sind gar freundlich zu sagen, daß es Ihnen Freude machte meine schlechten Verse zu componiren, und ich müßte eitler sein als ich es bin, wollte ich auch nur den Wunsch in mir aufkommen lassen, meine ausgesprochenen Gefühle durch Ihre herrliche Musik noch ferner beachtet zu wissen. Nun, lieber Freund, Sie sind recht freundlich in Ihrem Anerbieten, aber meine Verse sind es nicht werth daß Sie die Federn daran setzen. <hi rend="latintype">Mendelssohn</hi> &amp; <hi rend="latintype">Bernus</hi> auf demselben Blatte, das klingt nicht gut zusammen; der künstlerische Abstand bildet eine zu große Kluft, als daß Ihre Muse eine schwungreiche Brücke darüber bauen sollte! Eine Wette, – ein wohlwollendes Einhalten Ihrer Seite, – das ging und zwar gut, – es waren aber nicht meine Worte die Ihnen die schönen<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Töne entlockten, es war die Erinnerung an frohverlebte Tage; und hätte ich die Anmaßung Ihnen ferner noch von meinen Versen zu senden, Sie würden erkennen wie unbedeutend und mangelhaft sie sind, und Sie würden dem Dichterstümper die Achtung und Freundschaft vielleicht versagen, die ich hoffe dem tüchtigen practischen Manne zu erhalten. – Doch genug davon, und nochmals meinen Händedruck und meinen Dank. – Sie wollen wissen was es in Musik für Neues giebt? Nichts: denn daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bca58853-5ac6-4b50-a773-af83d28afe6f">Ries<name key="PSN0114191" style="hidden" type="person">Ries, Ferdinand (1784-1838)</name></persName></hi> den <placeName xml:id="placeName_ce07a1cf-79f6-482b-9699-340a7ce9aca1"><hi rend="latintype">Caecilien</hi> Verein<name key="NST0100338" style="hidden" subtype="" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> dirigirt, das wissen Sie. Viele sind nicht zufrieden, Manche fürchten daß sich die Richtung dieser Gestalt nicht rein erhalten werde, und <hi n="1" rend="underline">Alle</hi> bedauern einen Mann wie Sie nicht haben fassen zu können. Am meisten bedauere ich es, aber nicht aus Gründen der Kunst, sondern aus Egoismus. Als erstes Concert von <hi rend="latintype">Ries</hi> wurde aufgeführt: <hi rend="latintype"><title xml:id="title_565ea052-3570-479d-aeb6-57f327db0951">Davide penitente<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110087" style="hidden" type="music">Davidde penitente KV 469</name></title></hi>, wobei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_96ff1b67-b3fb-4b61-b333-1ca8637818e0">Handel Gear<name key="PSN0119648" style="hidden" type="person">Handel Gear, Henry (1805-1884)</name></persName></hi> die große <hi rend="latintype">Tenor Arie</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4c75c194-e236-4ee2-8aec-306800ff000d" xml:lang="de">die große Tenor Arie – Wolfgang Amadeus Mozart, Davidde penitente KV 469, Aria »A te, fra tanti affanni – Udisti i voti miei« (Andante – Allegro).</note> sang. So wie ich weiß kennen Sie <hi rend="latintype">Gear</hi>? Er sagt es wenigstens<unclear reason="covering" resp="UT">.</unclear> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3bebcea7-3a29-4e13-992f-e0d2cd61f11e">Schnyder von Wartensee<name key="PSN0114653" style="hidden" type="person">Schnyder von Wartensee, Franz Xaver Joseph Peter (1786-1868)</name></persName></hi> ist der <hi rend="latintype">Magnet</hi> der ihn hier fesselt. <hi rend="latintype">He wants to profit of his</hi> <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> <hi rend="latintype">in matters of compositions</hi>, wie er sich ausdrückt. Ferner wurde <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7fdc7898-110e-465a-bb19-86001f935cf8">Hayden’s Alexander’s Fest<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108949" style="hidden" type="music">Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75</name></title></hi> gegeben. Die Aufführung war zwar ziemlich gelungen, aber man vermißt <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9ae28c43-f398-4067-92b3-48097721e4c2">Span<name key="PSN0119649" style="hidden" type="person">Span, Herr</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4072536c-880e-466a-ae1a-b24540a515bb">Schelbles<name key="PSN0114524" style="hidden" type="person">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name></persName></hi> belebenden Geist in der <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_1c27f7a5-5688-41a3-a1d4-d07d377c3feb">Direction<name key="NST0104634" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>. Selbst <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_340eb61a-7c2a-4dd3-95c4-1aa47a4939f8">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden" type="person">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName></hi> hat viele Stimmen für sich. Doch was ich anführe ist Alles nur vom Hören Sagen, da ich nicht Musiker genug bin, um mir ein selbst ständiges Urtheil zuzutrauen. Ferner haben Wir eine <hi rend="latintype">Miss Lacy</hi> hier. Sie kommt von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f2cab774-3da4-4194-b92d-a61c1ed2c133">St. Petersburg<settlement key="STM0100372" style="hidden" type="locality">St. Petersburg</settlement><country style="hidden">Russland</country></placeName></hi> und gab <hi rend="latintype">Le Sacrés musicales</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_23f3424a-6d53-4cbe-864b-9c9a21fa27e6" xml:lang="fr ">Le Sacrés musicales – frz., Geistliche Musik.</note> Es wurde viel Lärm von ihr gemacht und die Sache sollte ganz vornehm behandelt werden. Es bildete sich ein <hi rend="latintype">Comité</hi> a<unclear reason="covering" resp="UT">us</unclear> Damen, 3 aus dem Bunde, 2 aus der Stadt, wobei ihre Freundin<unclear reason="covering" resp="UT">,</unclear> die Frau Hoch, und nun wurden die Engl. Späße gemacht; aber der Erfolg entsprang nicht den Vorbereitungen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_609e8cf1-aed0-44d3-ae3b-ec1a3dad928d">Miss Lacy<name key="PSN0119650" style="hidden" type="person">Lacy, Miss</name></persName></hi> hat zwar eine recht hübsche frische Stimme, scheint mir auch nicht ohne Schule, aber bis zu einer Sängerin ersten Ranges hat sie noch weit. Was sonst bei dieser <hi rend="latintype">Sacrés</hi> vorkam<unclear reason="covering" resp="UT">,</unclear> war ganz unbedeutend. Großes Aufsehen dagegen erregte <persName xml:id="persName_7d9f30f4-2a41-484e-bfa3-fd335812be99"><hi rend="latintype">Miss Campell</hi><name key="PSN0110229" style="hidden" type="person">Butler, Frances Anne (Fanny) (1809-1893)</name></persName>. Sie <hi rend="latintype">electrisirte</hi> die ganze Stadt, und da jeden Tag ihr zu Ehren mehrere Gesellschaften gegeben wurd<unclear reason="covering" resp="UT">en,</unclear> so können Sie sich denken wie es dem Mädchen mißbeäu<unclear reason="covering" resp="UT">gt</unclear> wurde. Zuletzt soll der Vater auch Einspruch gethan haben<unclear reason="covering" resp="UT">.</unclear> Mich verletzt es immer wenn so etwas vorfällt, ich bin ab<unclear reason="covering" resp="UT">er</unclear> auch freilich noch nicht <hi rend="latintype">à la hauteur de la bonne société</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_5c64efa8-cb50-4fb4-b909-949642c6053a" xml:lang="fr ">à la hauteur de la bonne société – frz., für die Gesellschaft geeignet.</note> – Uebrigens verdrehte <persName xml:id="persName_b81dc33f-9f52-4082-aaea-1fd4c8436629"><hi rend="latintype">Miss Campell</hi><name key="PSN0110229" style="hidden" type="person">Butler, Frances Anne (Fanny) (1809-1893)</name></persName> Allen Herren die Köpfe und man mußte ihnen daher schon Manches zu gut halten. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9e5ad6a5-49b3-46f7-be60-9cf1564459e7">Bethmann’s<name key="PSN0109923" style="hidden" type="person">Bethmann, Simon Moritz (seit 1808) Freiherr von (1768-1826)</name></persName> Consorten</hi> brachten ihr Ständchen, ritten ihr bei ihrer<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Abreise bis <placeName xml:id="placeName_48930e61-88db-4061-bfa1-505b3f4c7d6f">Höchst<settlement key="STM0104635" style="hidden" type="locality">Höchst</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach, ritten auf dem Fußweg, wurden ertappt und <persName xml:id="persName_afef5246-33db-4bbf-a599-a626edab9f71">Peter Lach<name key="PSN0119178" style="hidden" type="person">Lach, Peter</name></persName> &amp; sein Roß büßten ihren Kunstsinn mit einer derben Tracht Prügel. Sie sehen zu welcher Höhe man es hier noch im Geschmack bringt. Mich freute der alte <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e2fbc7c0-6ab7-48c9-94ce-152a84c03d41">Campell<name key="PSN0112350" style="hidden" type="person">Kemble, Charles (1775-1854)</name></persName></hi> in seiner einsilbigen <hi rend="latintype">Nationalitaet</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3cdda7ca-3ba8-4cb0-98ff-92c70c14dca1" xml:lang="de">in seiner einsilbigen Nationalitaet – Charles Kemble stammte aus Südwales.</note> und in seiner völligen Beruhigung über die <hi rend="latintype">Talente</hi> seiner Tochter. Er mußte mir viel von Ihnen und Ihrer lieben <persName xml:id="persName_5b431dba-d927-48ee-8dda-f86f801cf91e">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und Ihren Genußreichen <hi rend="latintype">Sacrés</hi> erzählen. – Als besondere Größe an unserem musikalischen Himmel glänzte eine junge <hi rend="latintype">Pariserin</hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_27ac767c-6589-4992-8067-78383f8a92ff">Mad<hi rend="superscript">lle</hi> van der Helst<name key="PSN0119652" style="hidden" type="person">Helst, Mademoiselle van der</name></persName></hi>. Sie soll ausgezeichnet <hi rend="latintype">Clavier spielen à la <persName xml:id="persName_1a87b3cd-ee2d-4d89-8ea2-bfdf7ee529b4">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName></hi>. Ich habe sie nicht gehört. Unsere <placeName xml:id="placeName_2a60877a-8f7e-49a6-a8ca-4c516f90e8b3">Oper<name key="NST0103586" style="hidden" subtype="" type="institution">Neues Königliches Hoftheater (Altes Hoftheater)</name><settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist noch um Nichts beßer, und das <placeName xml:id="placeName_dbd3a345-83a5-4c94-a1f7-73064a422567">Museum<name key="NST0100341" style="hidden" subtype="" type="institution">Museum (Gesellschaft)</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ganz in seinem alten Zustande. – In der bildenden Kunst ist das neuste Ereigniß die Enthüllung des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_82fc0886-6b3f-48e2-8460-e95868d07b10">Guiollet<name key="PSN0119653" style="hidden" type="person">Guiollett, Jakob</name></persName></hi>Denkmals von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e01df261-f1f9-46ca-86de-a9e8de57b1ae">Launitz<name key="PSN0112711" style="hidden" type="person">Launitz, Nikolaus Karl Eduard (seit 1817) Schmidt von der (1797-1869)</name></persName></hi> verfertigt. Da jetzt Alles Denkmähler haben muß, so mußte denn auch der Stifter unserer Promenaden eins haben. Es steht auf der Erhöhung am Bockenheimerthor, bildet eine kurze Säule mit der Bronzebüste von <hi rend="latintype">Guiollet</hi>; und mit handlicher die Abtragung der Wälle &amp; Anpflanzung der Promenade vorstellend, ebenfalls in Bronze. Letztere sind nicht überall und man sieht daß dem Bildhauer Motive aus dem Thurm des <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_e17d7100-f75e-4fc3-b341-f4759ab43a8e">Batisterio<name key="SGH0103390" style="hidden" subtype="" type="sight">Baptisterium San Giovanni</name><settlement key="STM0100174" style="hidden" type="locality">Florenz</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_b766eed5-6189-449c-a68d-9b9eed8882b9">Florenz<settlement key="STM0100174" style="hidden" type="locality">Florenz</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName></hi> vorschwebten. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_040a0358-8828-4be4-876f-2e7261818946">Veits<name key="PSN0115472" style="hidden" type="person">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName></hi> großes <hi rend="latintype"><title xml:id="title_43001eae-fa09-41fb-bd13-a698de360973">Fresco<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111137" style="hidden" type="art">Die Einführung der Künste in Deutschland durch das Christentum</name></title></hi> ist enthüllt. Der Saal von <hi rend="latintype">Hehrma</hi><unclear reason="covering" resp="UT">nn</unclear> würdig decorirt und das Bild findet großen Anklang wenn <hi rend="latintype">Veits</hi> Feinde auch dabei nicht ruhen, und mehrmals versuchten den großen Eindruck den es beim Publikum machte zu lähmen und <hi rend="latintype">Veits</hi> reine Freude darüber zu trüben. Aber alle Angriffe waren stumpfe Pfeile, und dienten nur dazu den Künstler desto mehr zu heben. <title xml:id="title_fdac1091-0e12-4411-a3bd-9f7eb205f38f">Die beiden <hi rend="latintype">Marien</hi> am Grabe<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111135" style="hidden" type="art">Die beiden Marien am Grabe</name></title> die er mir überließ haben wo möglich noch größeren Eindruck gemacht, und unserem Freund wurde im vollen Maaße die Anerkennung die er verdient. Es hatte dies auch einen bedeutenden Einfluß auf seine Stimmung, und er war heiter und thatkräftig angeregt. Er beendete seinen <title xml:id="title_88f6f77e-3139-4bf2-a6e3-400ff6acd549">Karton <hi rend="latintype">à la Raphael</hi><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111141" style="hidden" type="art">Fresken (Rom, Casa Bartholdy)</name></title>, da es sehr gelitten hatte, und wollte sogleich ein neues kleines Ölbild mahlen und ein großes componiren Unter der Hand versprach er mir <title xml:id="title_a5a7cfcf-7bdd-4028-bc8f-01d5474c9d9d">meine Frau zu mahlen<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111859" style="hidden" type="art">Freifrau von Bernus</name></title>. Er fing auch zu arbeiten an, und entwarf eine Skizze. Die <title xml:id="title_4c86b0d7-a052-4a78-8898-cbdd57364fb8">Statue der <hi rend="latintype">Maria Magdalena</hi><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111856" style="hidden" type="art">Statue der Maria Magdalena nach der Auferstehung</name></title> nach der Auferstehung erscheint – Die <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5d8859b3-c5b2-427d-812f-bc424ea63e81">Memayd<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111857" style="hidden" type="art">Mermaid</name></title></hi> die ich schon ziemlich ausgezeichnet sah war das schönste und tiefgefühltste was ich je von weiblichen Figuren sah, und ich freute mich schon in Gedanken des neuen Lorbeers den <hi rend="latintype">Veit</hi> sich dadurch erwerben würde! Gestern besuche ich ihn, und finde die herrliche Composition vernichtet und <hi rend="latintype">Veit</hi> ganz außer sich. Die neuen Vorfälle in <placeName xml:id="placeName_9492ab4f-3492-4ce5-bbff-cb42f370cfce">Cölln<settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e199d046-7b03-4869-9284-4d0d0e30e15f" xml:lang="de">Die neuen Vorfälle in Cölln – Gemeint ist der sich 1837 an der Mischehenfrage entzündende Streit zwischen dem Erzbischof von Köln, Clemens August Freiherr Droste zu Vischering, und Preußen, welcher in der Verhaftung Droste zu Vischerings mündete. Der Streit machte ihn zu einer bedeutsamen Symbolgestalt für die Freiheit der Kirche und führte zu einer nachhaltigen Sensibilisierung und Politisierung des Katholizismus in Deutschland.</note> haben ihn sehr ergriffen, sein reges Gemüth hat Alle dem Künstler nöthige Ruhe verlohren, und er ist außer sich über eine Stadt die so disharmonisch in ihren Erscheinungen<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> jedes Festhalten an einer erfaßten Idee fast unmöglich macht. Es wird diese trübe Stimmung auch wieder bei ihm vorübergehen, aber er dauert mich der gute <hi rend="latintype">Veit</hi>. Er hängt mit kindlich-gläubigem Herz an Pabst und Kirche, und hier wo man mitunter <hi rend="latintype">exaltirt</hi> evangelisch ist hat man seine Freude über die Absetzung des Erzbischoffs ziemlich laut werden lassen, und selbst in Gesellschaft dabei nicht immer beachtet ob eine derartige Äußerung für einen Theil der Anwesenden anstößig sei oder nicht. <hi rend="latintype">Veit</hi> ist wie scheint auf diese Weise mehrmals empfindlich verletzt worden, und in Bezug auf ihn sind diese kirchlichen Zeriste gewiß ein Verdruß für die Kunst. Sonst wüßte ich Ihnen nichts Neues in dieser Beziehung zu sagen, wenn nicht, daß <hi rend="latintype">Thauing</hi> hier ist, und einige Zeit hier verweilt. Er ist der Mahler der meine Ansicht von <hi rend="latintype">Capri</hi> verfertigte. Er hat schöne Studien aus <hi rend="latintype">Italien</hi> und <hi rend="latintype">Sicilien</hi>, die Sie gewiß erfreuen würden. Bei der Verleihung unseres Kunstvereins hat Ihr <persName xml:id="persName_4f9beed8-8a5b-4bac-8c88-2de18a9858da">Schwager<name key="PSN0112224" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891)</name></persName> eins der schönsten Bilder gewonnen. Er ist eine <title xml:id="title_1c818247-19fc-4014-9041-0567b4022477">schöne erleuchtete Mühle in einem Fuhrengrund<name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111858" style="hidden" type="art">Mühle im Fuhrengrund</name></title>. Für nächstes Jahr will der <placeName xml:id="placeName_f1f4e0a1-adad-4422-bbff-990a975da46b">Verein<name key="NST0100435" style="hidden" subtype="" type="institution">Städelsches Kunstinstitut</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> meine <title xml:id="title_a12f7b9a-8986-4b0c-8391-db43eb321949">beiden <hi rend="latintype">Marien</hi><name key="PSN0115472" style="hidden" type="author">Veit, Philipp (1793–1877)</name><name key="CRT0111135" style="hidden" type="art">Die beiden Marien am Grabe</name></title> lithographiren lassen, und wenn Sie mir erlauben, so schicke ich Ihnen als dann auch ein Exemplar. – Mit der Subscription für das <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bcd98d97-9389-4d0b-bcaf-5ec97a339b5e">Göthe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName></hi> Denkmahl<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_996ba09f-dba7-4a28-87c4-9b047f8bd879" xml:lang="de">Göthe Denkmahl – 1821 reichte der dänischen Bildhauer Berthel Thorvaldsen einen Entwurf für ein Goethedenkmal und einen Goethe-Tempel auf der schmalen Maininsel des Müllermains in Frankfurt a. M. ein. Die Stadt hatte den Baugrund dazu bereits kostenlos zur Verfügung gestellt. Jedoch wurde das Denkmal niemals realisiert.</note> können wir so ziemlich zufrieden sein. Bis jetzt haben wir f 29.000, bloß hier aus der Stadt, und es wird gewiß noch viel unterschrieben. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8dd8c01f-ee31-4dce-893c-55262b6f0e56">Thorwaldson<name key="PSN0115321" style="hidden" type="person">Thorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844)</name></persName></hi> hat die Arbeit definitiv übernommen, und soll sich geäußert haben er wolle das Modell selbst machen. Seine <hi rend="latintype">Idee</hi> ist: 14 Fuß hohe Figur, griechisches Costüm, Anlehnung an einen <hi rend="latintype">Fayen</hi>, die Figur daraufgelehnt von der Linken gehalten, Als <hi rend="latintype">Basrelief</hi> um das 100 Fuß hohe <hi rend="latintype">Postament</hi> den Parnaß<unclear reason="covering" resp="UT">.</unclear> Figur und <hi rend="latintype">Basrelief</hi> sind in Bronze gegossen worden. </p><p>Die verschiedenen politischen, und politischreligiösen Fragen die jetzt so viel Aufmerksamkeit erregen, werden auch bei uns vielseitig besprochen, und je nach der Parthei der Einzelnen beurtheilt. Jedenfalls bemerken sie, daß das leblos erschlaffende Einerlei unserer Zeit wieder einen neuen Lebens <hi rend="latintype">Impuls</hi> erhällt. Da ich für eine stete Fortschreitung aller menschlichen Verhälnisse bin, so brauche ich Ihnen meine persönlichen Ansichten über die berührten Punkte nicht mitzutheilen. Meinen Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_34e9b7bf-804a-48aa-b4a7-132655445ed3">Gervinus<name key="PSN0111363" style="hidden" type="person">Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871)</name></persName></hi> erwarten wir dieser Tage hier, da er, wie Sie wohl wissen werden nebst <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bd30fb3d-5359-4384-a39f-6c1a0e7f7792">Grimm<name key="PSN0111552" style="hidden" type="person">Grimm, Jacob Ludwig Carl (1785-1863)</name></persName></hi> &amp; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_eb5cb67b-7ec3-406d-9bfe-4ed83f63aafb">Dahlmann<name key="PSN0110540" style="hidden" type="person">Dahlmann, Friedrich Christoph (1785-1860)</name></persName></hi> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_e67c7ada-9ef5-47f8-9cd5-4b1bf1d2c6c2">Hannover<settlement key="STM0100118" style="hidden" type="locality">Hannover</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> des Land<unclear reason="covering" resp="UT">es</unclear> verwiesen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_161b1dda-7c79-40d1-ac71-e2f5de6a9f49" xml:lang="de">des Landes verwiesen – 1837 wurden Jacob Grimm, Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Gottfried Gervinus als Mitverfasser des Protestes der »Göttinger Sieben« durch den König von Hannover ihres Amtes enthoben und des Landes verwiesen. </note> ist. – Bilden sich bei Ihnen auch so viele Mystische<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> Vereine? Bei uns nimmt dies Übel auf eine erschreckende Weise zu. Für meinen Theil sehe ich dieser Erscheinung mit Herzensangst zu: denn wenn der religieuse <hi rend="latintype">pandemismus</hi> auf beiden Seiten mit der neuauflebenden Intolerance dauernd so zunimmt, so gehn wir unfehlbar neuen ernstlichen religieusen Reibungen entgegen. Doch ich ermüde Sie schon genug, und muß wahrlich fürchten Sie recht zu langweilen. Es macht mir aber so viel Freude mich einmal wieder mit Ihnen zu unterhalten, und da Sie mir versprochen haben mir manchmal Nachrichten von Ihrem Leben zu geben, so verspreche ich Ihnen auch in Zukunft mich kürzer zu fassen. Also nur noch wenige Worte von meiner <persName xml:id="persName_8fb0db0d-eaa3-47d1-bf46-d96c04fc2bab">Frau<name key="PSN0119654" style="hidden" type="person">Du Fay, Marie Cornelie Magdalene</name></persName> &amp; mir.</p><p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_66ad98d5-4d83-4d31-9804-8ab816bb6773">Marien<name key="PSN0119654" style="hidden" type="person">Du Fay, Marie Cornelie Magdalene</name></persName></hi> geht es recht gut, und auch ich sehe ihrer Entbindung mit ziemlicher Ruhe entgegen. Manchmal pocht mir wohl das Herz wenn ich daran denke! Hängt doch von jenem Augenblick das ganze Glück des Lebens ab! Doch ich hoffe zu Gott es wird bei uns beiden Alles gut gehn, und wir uns als glückliche Väter wiedersehn: Denn nachdem wir im Frühjahr <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_ad1867f7-761b-4533-a61d-2f7063e220b4">Kreuznach<settlement key="STM0104306" style="hidden" type="locality">Kreuznach</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> abermals besucht haben, gedenke ich Marien nach <placeName xml:id="placeName_beb34535-86c0-47fb-b148-ec77119cf48e">Heidelberg<settlement key="STM0100150" style="hidden" type="locality">Heidelberg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu bringen und nach <unclear reason="ink_blot" resp="UT">Russ</unclear>land zu gehn. Mein Weg führt mich dann über <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_17f6c0f8-58c9-461c-9ccc-0b653d09f0d1">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und ich hoffe dann einen recht glü<unclear reason="paper_destruction" resp="UT">cklichen</unclear> Tag bei Ihnen zu verleben. Dieser Brief trifft Sie wo<unclear reason="paper_destruction" resp="UT">hl</unclear> in ihrer neuen Wohnung?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9fbd8859-ed99-49b3-af10-c363772778fe" xml:lang="de">ihrer neuen Wohnung – Die Mendelssohn Bartholdys zogen am 1. Dezember 1837 in ihre neue Wohnung in Lurgensteins Garten, ein Haus westlich der Thomaskirche im Besitz von Wenzel Anton Lurgenstein. Sie bezogen die linke Wohnung in der zweiten Etage im Vorderhaus des neuen Gebäudes (vgl. die Zeichnung des Hauses von Susette Hauptmann vom 31. März 1843, GB-Ob, M.D.M. c. 21, fol. 88r. Abbildung in Klein, Almanach, S. 102). Im Brief fmb-1837-12-07-02 (Brief Nr. 1798), Z. 12, gab Felix Mendelssohn Bartholdy den 2. und nicht wie hier, den 1. Dezember 1837 als Tag des Einzugs an. Lurgensteins Garten war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert ein barocker Garten westlich der Thomaskirche. Vom Garten führte ein Steg südlich der Thomasmühle über den Pleißemühlgraben auf die Promenade (heute Dittrichring). 1834 gelangte der Garten in den Besitz des Kammfabrikanten Wenzel Anton Lurgenstein, der dort eine Gebäudeanlage errichten ließ. Felix Mendelssohn Bartholdy beschrieb das neue Logis in seinem Brief fmb-1837-11-20-03 (Brief Nr. 1774) an Carl Klingemann vom 19. oder 20. November 1837, Z. 36 ff. Der Mietvertrag mit Lurgenstein wird in Oxford aufbewahrt (GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 98-107). Folio 104 bis 107 enthalten ein »Verzeichniss der zur 2ten Etage gehörigen Localitäten und Inventarstücke«, in dem die Ausstattung der Wohnung detailliert aufgeführt ist. Der Mietzins betrug 300 Taler Courant Gold jährlich. Der Vertrag ist mit »Leipzig den 20n July 1837.« datiert (fol. 101r). Zu diesem Zeitpunkt hielt sich Felix Mendelssohn Bartholdy nicht in Leipzig auf. Im Vorfeld des Einzugs begannen die Mendelssohn Bartholdys, ihren neuen Haushalt auszustatten. Die Ausgaben dafür sind in Mendelssohns Haushaltsbuch (GB-Ob, M.D.M. f. 6) und darüber hinaus in seinen und den Einnahme- und Ausgabebüchern seiner Ehefrau Cécile dokumentiert (ebenda, f. 1 und f. 9).</note> Möge sie ein Haus des Glück<unclear reason="paper_destruction" resp="UT">es und</unclear> des Seegens für Sie werden. – Mit der Gesundheit der <persName xml:id="persName_02bb26da-0848-47c0-868c-92cad48f841f">Großmutter<name key="PSN0114987" style="hidden" type="person">Souchay, Helene Elisabeth (1774-1851)</name></persName> Ihrer Frau geht es besser. Sonst ist Alles wohl bei den Ihrigen. – Noch muß ich Sie fragen, ob Sie <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_59499a2f-3424-43b9-8183-aeefb3e57216">Rückerts<name key="PSN0114344" style="hidden" type="person">Rückert, Friedrich (Pseud.: Freimund Raimar) (1788-1866)</name></persName></hi> Danksagung im <title xml:id="title_91f7a93f-ba75-4d43-9201-0f06bc0500d6"><hi rend="latintype">Phönix</hi><name key="PSN0119655" style="hidden" type="author">Duller, Eduard (1809-1853)</name><name key="CRT0112282" style="hidden" type="periodical">Phönix</name></title> vom <hi rend="latintype">Dez</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_ce9be0b2-f885-4835-a6bf-d561b66f29a3" xml:lang="de">Dez – Dezember.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aa7176c8-7caa-481d-a579-53acaabe31de" xml:lang="de">Rückerts Danksagung im Phönix von Decys – siehe Phönix. Frühlingszeitung für Deutschland, 3. Jg., Nr. 294, 13. Dezember 1837, S. 1176 (<ref target="https://haab-digital.klassik-stiftung.de/viewer/image/161796915X_1837000302/598/" xml:id="ref_8ed78e16-d25e-4a4a-b332-05689e448fc3">Link</ref>).</note> gelesen haben? Was sagen Sie dazu? Und wie finden Sie seine <title xml:id="title_820c9dac-a860-44c0-8f06-f7db6b803508">neueren <hi rend="latintype">Publicationen</hi><name key="PSN0114344" style="hidden" type="author">Rückert, Friedrich (Pseud.: Freimund Raimar) (1788-1866)</name><name key="CRT0112283" style="hidden" type="literature">Die Weisheit des Brahmanen, ein Lehrgedicht in Bruchstücken</name></title>? <seg type="closer"><hi rend="latintype">Marie</hi> wollte meinen Brief nicht abgehen lassen ohne einige Zeilen an Ihre <persName xml:id="persName_a453ae44-b55c-4cb3-850f-d14f994175ac">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>. Grüßen Sie diese recht vielmals von mir wie die meinige Ihnen auch viel Schönes sagen läßt. Und nun, leben Sie recht wohl, halten Sie Wort und schreiben Sie mir bald wieder und glauben Sie mich stets mit besonderer Achtung</seg> </p><closer rend="right">Ihnen</closer><signed rend="right"> <hi rend="latintype">Bernus du Fay</hi> </signed><dateline rend="left"><hi rend="latintype">Ffurt</hi> a/m den <date cert="high" when="1837-12-20" xml:id="date_76eb1b65-3144-4766-9c1f-0c7eca4609e7">20 <hi rend="latintype">Dec</hi> 1837</date></dateline></div></body></text></TEI>